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Halbdämonen küsst man nicht!

von

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Kapitel 4
 

Trish saß in einem von diesen hellgrauen Sitzen die man in der Wartehalle des Flughafens in mehreren Reihen aufgestellt hatte, mit verschränkten Armen und wartete darauf das auch der Rest der Reisegruppe eintrudeln würde.
 

Es war fast neun Uhr am frühen Morgen und trotzdem herrschte hier schon geschäftiges Treiben. An Flughäfen war wohl immer etwas geboten wie Trish feststellen musste.

Menschen ein jeden Alters und ein jeder Rasse und Gruppierung zogen an ihr vorbei, unterhielten sich miteinander oder sprachen in ein mitgebrachtes Handy hinein.

Mütter versuchten ihre aufgeregten Kinder zu beruhigen und eine kleinere Reisegruppe von Studenten freuten sich wahnsinnig auf ihre Reise nach Spanien.
 

Die hübsche Dämonin mit den azurblauen Augen ließ ihren Blick dabei weiter über die Halle schweifen die erfüllt war von Lautsprechermusik und von Werbeslogans die aus angebrachten Fernsehern zu hören war. Die Nachrichten wurden derzeit über einen großen Plasmabildschirm geschickt welcher aber zu leise eingestellt war, als das Trish etwas hören könnte. Sie sah nur eine Menschenmasse die mit Fahnen und Schildern bewaffnet eine Straße entlang gingen und wohl für bessere Arbeitsbedingungen demonstrierten.
 

Für Trish schien das mehr als nur absurd. Menschen fanden an allem etwas auszusetzen und selbst wenn man diesen Kreaturen nachgab, forderten sie irgendwann an einer anderen Ecke wieder etwas für sich ein. Von daher verstand sie manchen Teufel der sich kopfschüttelnd nur fragte ob der Mensch wirklich das Ebenbild Gottes sein sollte und wenn doch: Ob die Dummheit dann eher aus versehen oder ob auch das nur abgekupfert war.
 

Trish jedoch schloss genervt ihre Augen und versuchte ihr Augenmerk wieder auf etwas anderes zu richten als dumme Menschlinge die nicht genug kriegen konnten.
 

In der Zwischenzeit hatte sie auch Lady wieder aus der Menge ausmachen können die mit zwei Getränken auf sie zukam.
 

„Scheißteuer sag ich dir!“ schnarrte sie, Trish den alkoholfreien Cocktail reichend und sich neben sie setzend. „Aber na ja... vielleicht kann ich das ja auch noch auf die Spesenkarte setzen, was meinst du?“

Trish zuckte mit den Schultern. Lady sah Trish eine Weile an und schlug dann kopfschüttelnd die Beine übereinander. „Geht es dir immer noch nicht besser?“ Fragte sie dann und bekam ein zartes Kopfnicken.

„Die nächste Tablette darfst du aber erst in zwei Stunden wieder nehmen.“ Sagte Lady dann und schlürfte an ihrem Strohhalm. „Und du willst wirklich zu keinem Arzt gehen?“

„Wegen dem bisschen Übelkeit?“ Fragte Trish sofort bissig zurück. „Der gibt mir wahrscheinlich auch nur die gleichen Pillen wie ich sie von dir habe und gut ist´s damit.“

„Aber du läufst schon seit ein paar Tagen mit diesen Beschwerden herum, meinst du nicht das die anderen sich keine Sorgen um dich machen?“

„Wir sagen einfach es ist eine abklingende Magen-Darmgrippe und gut ist´s damit, Lady! Du musst nicht immer so ein Drama daraus machen! Mir war nur etwas schlecht heute Morgen!“

„So schlecht das du dein ganzes Frühstück wieder auf meiner Toilette herausgespuckt hast, Trish!“ Seufzte Lady schwer. „Ich weiß ja das du dich für unbesiegbar hältst aber vielleicht hättest du doch vorher zu einem Arzt gehen sollen.“

Jetzt war es an Trish sich aufzurichten und Lady einen anklagenden Blick zu schenken.

„Was?“ Fragte Lady achselzuckend.

„Warum machst du das?“ Fragte Trish.

„Warum tue ich was?“ Fragte Lady die nicht ganz verstand.

„Warum betüttelst du mich auf einmal so? Ist doch sonst auch nicht deine Art! Du machst dir doch nicht etwa Sorgen um mich, oder?“

„Das und die Tatsache das wir bald irgendwo in den Bergen sein werden, meilenweit vom nächsten Arzt oder Apotheke entfernt und du mir hier wie ein Zombie herum sitzt. Ich weiß nicht Trish.. Du hattest noch nie eine sonderlich helle Haut aber jetzt wirkst du fast wie ein Geist.“

„Ach was! Das bildest du dir ein!“ Winkte Trish ab und zuzelte an ihrem Strohhalm.
 

Mittlerweile hörte man auch erstaunte Rufe und Laute vom anderen Ende der Halle her.
 

Mehr Hunter waren eingetroffen die für den Auftrag angeheuert waren und nun zeigten sich die seltsamen Gestalten die den meisten Menschen wie ausgebrochene Irre oder seltsame Paradiesvögel vorkamen.
 

„Mein Gott! Dante!“ Seufzte Lady und klatschte sich mit einer Hand vor die Stirn. „Warum nimmt der Trottel Rebellion mit?“

Trish blickte auf und erkannte tatsächlich den Halbdämonen aus weiter Ferne der zusammen mit Nero, Kyrie und einer dunkelhäutigen Rothaarigen in die Halle getreten war. Sein riesiges Schwert Rebellion wie immer sicher auf dem Rücken in einer Tasche verstaut. Aber er war nicht der einzige der sich nicht von seiner Waffe trennen wollte.

Nero hatte weder Red Queen noch Blue Rose aus den Händen gegeben und beide ebenfalls gut verstaut in Taschen mit sich geführt.

„Vincent hat doch gesagt das die Hunter die sich wirklich nicht von ihren Waffen trennen wollen extra vorher Bescheid geben müssen damit er das bei der Sicherheitsabteilung durchdrücken kann.“ Erklärte Trish die den ganzen Aufstand von Lady nicht so wirklich nachvollziehen konnte. „Das du dich von Kalina Ann trennen konntest wundert mich ehrlich gesagt noch mehr als das er sich nicht von seinem Schwert trennen kann.“

Lady schnalzte mit der Zunge während sie Kyrie, die die beiden schon entdeckt hatte, zuwinkte. „Kalina Ann ist einfach zu groß, das hat mir einer von van Hellsings Leuten gesagt. Er meinte das nur wenige Hunter die wirklich, wirklich, wirklich nicht von ihren Lieblingen getrennt werden wollen sie in den Flieger mitnehmen dürfen und da entweder ich oder Dante am Ende übrig geblieben waren die sich entscheiden mussten, dachte ich mir einfach: Der Klügere gibt nach.“

„Schlau gemacht.“ Grinste Trish die sich das schon bildlich vorstellen konnte wie Lady Dante den Luxus überließ sein Schwert mitzunehmen.
 

„Hallo!“ Kyrie freute sich tierisch die beiden Frauen schon vor dem Einlass sitzen zu sehen. Nun war sie nicht mehr die einzige Frau in der kleinen Reisegruppe und das war schon ein behebendes Gefühl.

„Morgen.“ Grüßte Nero mit der Hand und bekam von beiden Frauen ein freundliches Lächeln geschenkt während Dante, der mit einem brummeligen Nicken die beiden Damen begrüßte. Trish nickte ihm ebenfalls nur zu und lenkte ihre Aufmerksamkeit dann auf die Rothaarige neben Dante die an ihrem geflochtenem Zopf drehte und sich wohl erst mal in der Gruppe umsah.
 

„Seid ihr die Ersten?“ Fragte Kyrie und blickte sich weiter suchend um.

„Nicht wirklich.“ Sagte Lady darauf und zeigte in Richtung Cocktailbar. „Da hinten stehen noch ein paar so Kandidaten herum die mitkommen aber so wirklich kann ich nicht glauben das die wirklich gut in ihrem Geschäft sein sollen. Ich meine, von den wenigsten habe ich schon mal etwas gehört.“

„Muss nicht zwingend heißen das sie keine gute Arbeit leisten.“ Versuchte Nero dann zu entgegnen der sich vor Trish und Lady neben Kyrie auf eine der Bänke setzte.
 

„Wen habt ihr uns da eigentlich mitgebracht?“ Fragte Trish und sah die dunkle Rothaarige genauer an. Sie war hochgewachsen, hatte einen dunklen Teint und stahlgrüne Augen während ihre Kleidung eher so aussah als hätte die Vorhangstange eine unheimliche Begegnung mit ihr gehabt.
 

„Das ist Lucia.“ Erklärte Dante der sich, mehr oder weniger gegen Trishs Willen neben sie gesetzt hatte. „Sie hat sich uns angeschlossen als sie gehört hat das wir auch einberufen wurden.“

„Einberufen?“ Lachte Lady. „Das hört sich ja fast so an als hätte man uns für den Militärdienst rekrutiert.

„Hat man das nicht auch irgendwie?“ Fragte Nero dann sich am Kinn kratzend. „Ich meine van Hellsing hat so einiges geboten und was die Hunter hier im allgemeinen Kosten will ich gar nicht wissen.“

„Wahrscheinlich zahlt er das nicht mal aus eigener Kasse.“ Sagte Lady dann fachsimpelnd. „Ich kann mir nicht vorstellen das der Knabe soviel auf der hohen Kante hat. Ich allein bin schon verdammt teuer für einen Job und hier kommen noch ein paar viel schwerere Kaliber dazu die sich erst ab einer bestimmten Summe aus ihrem Bau trauen.“

„Du meinst das die selbst dann nicht helfen würden, selbst wenn sie es könnten nur weil die Summe nicht stimm?“ harkte Kyrie mit schief geneigtem Kopf nach.

„Genau das meine ich.“ Gab Lady dann zu. „Nicht das es mich stören würde. Weniger Hunter bedeuten letzen Endes das wir den Zaster am Ende durch weniger Leute teilen müssen.“

„Das wiederum würde aber bedeuten das wir so etwas wie Provision kriegen würden.“ Fügte Trish gedehnt ruhig hinzu die sich die meiste Zeit über eher zurück gehalten hatte. „Aber du vergisst das hier jeder seinen festen Betrag pro Woche bekommt und danach geht ´s wieder ab nach Hause. Betet also das der Job nicht schnell über die Bühne gehen wird – gilt besonders für dich Dante!“

Dante, der sich die ganze Zeit genauso wie Trish nicht wirklich zu dem Thema geäußert hatte und jetzt angesprochen wurde blinzelte verdattert drein. „Was ist mit mir?“

„Dante?“ Fragte Lady von der Seite. „Hast du überhaupt zugehört?“

„Wieso? War was wichtiges?“ Fragte Dante weiter und bekam dafür nur ein Kopfschütteln.

„Dante ist in Gedanken.“ Sagte Kyrie mit einem Schmunzeln.

„Wir meinten nur das du darauf hoffen solltest das du die nächsten Wochen unterwegs bist. Mit der Bezahlung könntest du dich schneller von deinen Schulden befreien.“ Erklärte Trish ihm dann noch einmal die ihren Ex-Partner nicht so ganz verstand. Sonst war er doch auch nicht so geistesabwesend.
 

„Wenn ihr meint.“ War alles was Dante dazu zu sagen hatte und erhob sich wieder von seinem Platz.

„Wo willst du denn jetzt hin?“ Fragte Nero.

„Für kleine Halbdämonen wenn´s genehm ist. Bin gleich wieder da.“ Und schon sah man den Dämonenjäger mit den weißen Haaren durch die Menge stapfen.
 

„Ist er schlecht drauf?“ Fragte Lady zu den anderen gewandt. „So muffelig hab ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Was ist los mit ihm?“

Kyrie und Nero zuckten die Schultern. „Ich weiß es nicht.“ Sagte Kyrie dann.

„Der brummelt schon den halben Morgen rum... irgendwas wird er schon ausbrüten.“ Meinte Nero dann eher gelassen als Kyrie. „Vielleicht stinkt es ihm auch das hier alles so nach der Pfeife von van Hellsing geht und nicht nach seiner. Würde jedenfalls gut zu ihm passen.“

„Dante hatte ja schon immer ein Problem mit Autoritätspersonen.“ Seufzte Lady schwer und sah dann Trish bittend an. „Red du mit ihm ja? Auf dich hört er wenigstens.“

„Bitte WAS?“ Fragte Trish beinahe schon geschockt. „Du weißt was du da von mir verlangst oder?“

„Aber wieso denn? Die Sache im Hotel dürftest du doch längst verdaut haben, Trish! Überleg mal wie lange es jetzt her ist und außerdem seid ihr beide erwachsene Menschen – mehr oder weniger. Rauf dich zusammen und steh drüber – das wäre für uns alle im übrigen das Beste.“ Sagte Lady beschwörend zu Trish geneigt welche bei ihren Worten schon etwas ins Grübeln kam.
 

Im Grunde hatte Lady ja Recht wenn, sie sagte das es nur eine einmalige Sache gewesen war die man locker wegstecken konnte. Ein Augenblick der Schwäche hatte eben dazu geführt das sie sich hatte gehen lassen. Es war für den Job bestimmt nicht hilfreich, wenn sie ständig damit beschäftigt war Dante irgendwelche Giftigkeiten an den Kopf zu werfen und er selbst war bestimmt auch nicht sonderlich glücklich mit der Situation.
 

„Ich lege dir ans Herz dich noch mal mit ihm zu versöhnen, Trish.“ Sagte Lady erneut. „Er sieht die Sache bestimmt nicht so eng wie du..“

„Mit Sicherheit nicht.“ Grollte Trish wütend mit aufeinander gebissenen Zähnen und sah unwirsch zur anderen Seite hinaus auf das Flugfeld.
 

„Da sind die anderen Hunter!“ Entkam es Kyrie die eben die seltsamen Gestalten am Eingang der Sicherheitskontrolle entdeckt hatte.

„Jemand dabei den wir kennen sollten?“ Fragte Nero und beugte sich über den Sitz hinter um besser an seiner Verlobten vorbeizusehen.
 

„Die Frau dahinten kenne ich..“ Sagte Lady die ihren Hals etwas empor gestreckt hatte. „Das ist doch Beryl, oder?“

„Beryl?“ Fragte Trish dann und neigte ihren Kopf ebenfalls etwas nach oben um besser zu der kleinen Menschenmenge blicken zu können.
 

Es waren mehr Männer in der Gruppe zu finden und im ganzen war die einzige Frau der neu hinzukommenden Gruppe von kleiner, zierlicher Statur. Ihre schmale Gestalt war in einen auffälligen Lederanzug der wohl so etwas wie ein Battlesuit darstellen sollte, gesteckt welcher ihre weiblichen Vorzüge zwar zum Vorschein brachte, sie aber nicht sonderlich betonte.
 

Alles in allem wirkte diese Frau eher wie eine gewöhnliche Jägerin wobei das einzig auffällige an ihr wohl die gewellten, roten Haare waren die ihr in den Nacken fielen und kurz über dem Halsansatz aufhörten.
 

Trish vermochte nicht zu sagen ob ihr diese Frau gefiel aber sie wirkte auch nicht wirklich bedrohlich auf sie, da war Lady in ihren Augen schon eine größere Gefahr.
 

„Woher kennst du sie, wenn ich das mal fragen dürfte?“ Fragte Trish zu Lady die sich wieder etwas normaler hingesetzt hatte.

„Ich hab sie mal bei Dante gesehen. Das war in dem Jahr, wo du nicht bei Dante gewohnt hast.“

„Aha..“ Sagte Trish dann und beugte sich wieder nach vorne um die kleine Gruppe, die jetzt langsam auf sie zukam, beobachten zu können. „Und wieso hat er mir nie davon erzählt?“

„Wieso sollte er, wenn du nicht danach frägst?“ Kam es lahm von Lady zurück. „Immerhin hat er dir doch auch nicht erzählt das er Lucia auch aus der Zeit kennt.“

„A c h? D i e auch?“ Fragte Trish fast schon eingeschnappt und zeigte damit auf Lucia die noch immer ruhig mit verschränkten Armen vor der riesigen Glasfront stand die auf das Rollfeld hinaus führte und ankommende Flieger beobachtete.
 

„Sieht so aus als wäre unser Dante ja wirklich kein Kind von Traurigkeit.“ Seufzte Trish dann schwer und lümmelte sich weiter in ihren Sitz hinein.

„Na ja ich weiß nicht.“ Sagte Lady und rieb sich kurz die Nase. „Ich glaube nicht das die beiden Damen seinem Typ entsprechen.“

„Bitte? Sie haben beide lange Beine und Brüste, zwei Kriterien die Dante zusagen würde ich mal meinen.“ Sagte Trish dann schnippisch und schlang ebenfalls ihre Arme vor ihre Brust und wirkte irgendwie verärgert.
 

Lady warf ihr einen skeptischen Blick zu welcher aber nur für den ersten Moment anhielt, bevor ihr Gesicht dann von einem breiten, fast schon unheimlich seligen Lächeln geziert wurde. „Ich verstehe.“ Sagte sie dann spitzfindig und kicherte leise. „Der Gedanke das Dante nicht einsam und allein, sich nach dir verzehrend auf deine Rückkehr gewartet hat macht dich wohl wütend, was? Gib es schon zu! Dante interessiert dich schon etwas, oder?“

Jetzt war es an Trish aufzuspringen und Lady anzugehen. „HALLO? Hast du sie noch alle?“

„Ist doch nur eine Frage!“ Lachte Lady amüsiert die das ganze jetzt einfach nur noch niedlich fand wie sich Trish über etwas aufregte das wohl für jeden hier außer sie selbst offensichtlich war.

„Eine Frage die du dir auch gut hättest verkneifen können Lady!“ Schimpfte Trish wütend zurück. „Das war eine ganz gemeine Unterstellung von dir! Dante und ich – und das schreib dir hinter die Ohren Lady – sind reine Geschäftspartner, ist das klar?“

„Kristallklar.“ Lachte Lady. „Aber wenn du das nächste Mal jemanden darüber aufklären willst was deine Gefühlslage betrifft solltest du doch eher auf deine Lautstärke achten. Sieh mal, jetzt sind alle hier über dich im Bilde.“ Lady verwies damit auf die Personen die um die beiden in hörbarer Weite standen und sie mit perplexen, teilweise schwer verwunderten Blicken anstarrten. Sogar Nero und Kyrie sahen beide verwirrt an. Nero mit einer Braue skeptisch nach oben gezogen und Kyrie mit einem fragend, schief geneigtem Kopf. Ihr war anzusehen das sie wirklich versuchte zu verstehen worum es bei dem Gespräch der beiden Frauen ging.
 

Trish sah erst zu Lady, dann zu Nero und Kyrie schließlich sah sie die anderen Umstehenden an, bevor sie es aufgab.

„Lasst mich doch alle in Ruhe!“ Fluchte sie schließlich laut und stand polternd auf um wie eine stolzierende Königin abzurauschen.
 

„Wow... gelungener Auftritt.“ War alles was man von Nero hörte.
 

Trish unterdessen hatte sich, nach der peinlichen Szene mit Lady etwas weiter in die Wartehalle hinein begeben und stand nur vor einer kleinen Bar die mit kleinen Snacks und fruchtigen Getränken den Passagieren ihre Wartezeit verkürzen wollten.
 

Ihr war nicht nach etwas zu essen. Sie musste fürchten das ihr schon wieder so kotzübel wurde wie heute Morgen. Aber da ihr Magen flau war von der fehlenden Nahrungsaufnahme versuchte Trish sich wenigstens an einem der Fruchtcocktails die so zähflüssig aussahen das garantiert echte Früchte darin verarbeitet waren.

Bevor sie den Strohhalm ansetzte betete sie inständig ihr Magen würde dies als Zeichen des Friedens annehmen und sie die farbige Flüssigkeit ohne Zwischenfälle genießen lassen. Zu wünschen wäre es wirklich!
 

Dante unterdessen war tatsächlich auf die Toilette gegangen. Zur Gedankenzerstreuung wie er sich selbst sagte.
 

Er hatte nicht damit gerechnet das sein nächstes Wiedersehen mit seiner (Ex?)Partnerin ihn so mitnehmen würde. Trish wirkte so verdammt blass... fast schon aschfahl und nicht wirklich gesund. Am liebsten hätte Dante sie darauf angesprochen aber das hätte ihr wahrscheinlich wieder die Galle nach oben getrieben. Trish mochte es nicht betüttelt zu werden. Ihr Stolz verbat es ihr einfach von anderen Leuten Hilfe anzunehmen. Eine Tatsache die sie zwar unnahbar machte, auf der anderen Seite unglaublich schön und edel wirken ließ – wie Dante feststellte.
 

Nichtsdestotrotz wirkte sie aber wirklich als würde sie etwas ausbrüten und Dante machte sich schon etwas Sorgen. Vielleicht würde er Kyrie nachher mal bitten ein gutes Wort bei Trish einzulegen damit diese etwas Rücksicht auf sich nahm.
 

„Meinst du wirklich das es gehen wird?“ Fragte Lady als durch den Lautsprecher verkündet wurde das ihre Maschine nun startklar war. „Besser siehst du nicht wirklich aus.“

„Es geht schon wieder.“ Sagte Trish matt lächelnd damit Lady sich nicht allzu große Sorgen machen musste. „Keine Bange. Wenn es ganz schlimm wird renne ich so schnell ich kann auf die Toilette.“

„Brauchst du doch nicht.. Wofür gibt es diese Kotztüten im Flieger?“ Kicherte Lady und stieß Trish in die Seite was diese gar nicht witzig fand. Sie war schon einige Male geflogen aber mit diesen komischen Papptüten konnte sie noch nie so wirklich etwas anfangen. Allein der Gedanke schon vor allen anderen Fluggästen sich in dieses Ding zu übergeben und es dann womöglich noch mit einem freundlichen Lächeln der Stewardess zur Entsorgung mitzugeben war ihr einfach ein Gräuel. Da riskierte sie lieber bei einem heftigen Übelkeitsanfall durch den Mittelgang zu rasen, einen Flugbegleiter nach dem anderen umzustoßen und zu hoffen das die dicke Dame die eben noch zur Toilette gegangen ist sich dazu bequemt hat wieder davon zu verschwinden.
 

„Mir geht es gut Lady.“ Seufzte Trish der es bei dem durchgehen dieses Szenarios jetzt schon mulmig wurde. „Mir geht es ausgezeichnet.“

„Na wenn du das sagst.“ Sagte Lady und reichte dem netten Flugbegleiter ihre Bordkarte.
 

Es musste ein seltsamer Anblick für den Mann sein auf einmal so viele skurrile Gestalten zu sehen, von denen einer schriller als der andere war. Nur den wenigsten unter ihnen sah man nicht an was sie wirklich waren – mit Ausnahme von Kyrie natürlich.

Ein jeder war im Auftrag einer Organisation einberufen worden von der man eigentlich angenommen hatte das sie so nicht mehr existierte. Van Hellsing selbst war nicht auf diesem Flug anzutreffen. Seine rechte Hand jedoch, Allan Morane und die kesse Rory Heathrow waren allerdings anwesend und begleiteten die Hunter auf den ersten Teil des Fluges, welcher in richtigen Etappen aufgeteilt war und noch einige weitere Hunter mit sich nehmen würde.
 

Das eigentliche Flugziel war nur bis auf einen winzigen kleinen Flughafen in der Einöde Südafrikas bekannt. Ein winziger kleiner Ort welcher als der zugigste Ort der Welt bekannt war. Von dort würde es mit Jeeps dann hinauf in die Berge gehen.

Das eigentliche Ziel war ein kleines verschlafenes Dörfchen welches sich in letzter Not an die Templer gewandt hatte, als normale Streifkräfte nicht mehr helfen konnten.

Eine Wandergruppe, welche die Höhlen der Umgebung erforschen wollten, war spurlos verschwunden und selbst nach tagelanger Suche war nichts mehr von ihnen zu finden. Einige Zeit später tauchte allerdings eine junge Frau, völlig verstört und entsetzlich ramponiert wieder auf und erzählte von Schauerlichen Dingen in der Nähe einer Höhle. Ein neuer Suchtrupp, welcher losgeschickt wurde um nun auch den Rest der Verschwundenen zu suchen, kam ebenfalls nicht zurück.
 

Es hatte fast ein ganzes Jahr gedauert bis die Behörden, mit dem Vorsteher des kleinen Ferienortes, sich gemeldet und um Hilfe gebeten hatten.
 

Nun war es wohl die Aufgabe der Hunter die Wesen zu jagen die in und um die Höhle herum auf Menschenjagd gingen.
 

„Anscheinend eine Höhle die Abseits von den anderen liegt und noch nicht einmal einen Namen erhalten hat.“ Sagte Lady in ihrem Sitz gelümmelt während sie den Bogen Papier überflog auf dem die groben Details verzeichnet waren. „Die vielen Hunter sind deswegen mit dabei, weil es noch zwei weitere Eingänge gibt von denen man glaubt das sie mit der einen Höhle verbunden sind? Ist ja irre... und noch keiner weiß was in diesem Höhlending vor sich geht?“

„Klingt unheimlich!“ Kyrie drückte sich dabei schon aus reiner Gewohnheit an ihren Verlobten und vergrub ihr Gesicht in seine Armbeuge.

„Keine Bange Kyrie.“ Beruhigte ihr Verlobter sie. „Du bleibst zurück bei den anderen, ist doch klar. Lord Hellsing wird nicht zulassen das du mitkommst.“

„Aber du gehst da rein...“ schniefte Kyrie ängstlich und wurde sanft von Nero über den Kopf gestreichelt.

„Wird schon schief gehen.“

„Sag so was nicht Nero! Ihr seid da unten ganz auf euch gestellt und niemand kann euch helfen, wenn etwas passiert! Was ist, wenn alles um dich herum einstürzt und du nicht mehr herauskommst? Was ist wenn..“ „SshSsh!“ Nero nahm seine Verlobte zärtlich in die Arme und drückte sie fest. „Jetzt beruhige dich doch wieder! Mach nicht so einen Wind um diese Sache!“

„Stimmt! Er geht da ja nicht allein runter.“ Pflichttete Dante bei, der am Mittelgang saß, Kyrie lag zwischen ihnen und Nero hatte rechts am Fenster Platz genommen.

„Ich mach mir trotzdem Sorgen!“ Nuschelte Kyrie leise.
 

Trish unterdessen horchte schon die ganze Zeit auf ihr Bauchgefühl von diesem sie bislang noch nichts gehört hatte. Es war seltsam aber es schien das der Fruchtcocktail unten bleiben würde – so hoffte sie inständig. Für alle Fälle hatte sie sich ebenfalls wie Dante an den Mittelgang gesetzt damit sie leichter aufspringen konnte sollte noch etwas nach oben wollen. Neben ihr saß diese Lucia und Lady hatte es sich nicht nehmen lassen am Fenster Platz zu nehmen. Sie liebte die Aussicht aus dem Flugzeug über die himmelweite Wolkendecke und dann die Aussicht, wenn irgendwo ein Sonnenstrahl durchschimmerte war einfach herrlich und freute sie innerlich jedes Mal wie ein kleines Kind.
 

„Ma´am?“ Wurde Trish dann leise von oben angesprochen. Es war eine der Flugbegleiterinnen die einen Getränkewagen vor sich herschob. „Möchten sie etwas?“

Trish aber hob abwehrend die Hand und schüttelte den Kopf. „Danke, für mich nichts.“

Lucia dagegen begnügte sich mit einem einfachen Wasser und Lady war die Überfliegerin mit einem Glas Champagner, zwar einer von der billigen Sorte aber darauf kam es bei ihr ja nicht an.
 

Dante hingegen hatte sich wie Nero und Kyrie etwas Nichtalkoholisches geben lassen und sah, während er den Deckel seiner Flasche öffnete sorgenvoll auf Trish die sich in ihrem Sitz zurück gelehnt hatte und leicht zu dösen schien.

„Du hättest wenigstens wie Lucia ein Wasser trinken können. Du siehst furchtbar aus.“

Trish neigte ihren Kopf leicht zu Dante und sah ihn schief an. „Was hast du gesagt?“ Ihre Stimme schien verschlafen und nicht ganz bei der Sache so das Dante seinen Satz wiederholen musste. Trish schüttelte erneut ihren Kopf. „Mir geht es gut Dante. Macht euch keine Sorgen um mich.“

„Aber du bist so blass... fast schon bleich.“ Gab Dante leise zurück. Er wollte Trish nicht unbedingt schon wieder aufregen und damit einen neuen Streit vom Zaun brechen.

„Danke Dante, sehr nett von dir.“ Seufzte Trish und strich sich über den wehen Bauch der langsam wieder zu grummeln anfing wie es Trish so gar nicht gefiel.
 

„Trish?“ Fragte Dante leise und beugte sich leicht über den Sitz. „Alles okay?“
 

„Meine Güte...“ Seufzte Trish schwer und rieb sich noch mehr über ihren flauen Magen. „Das darf doch...“

„Trish?“

Bevor Dante aber noch etwas weiteres von ihr zu hören bekam war Trish schon aufgesprungen und raste an ihm den Gang entlang in Richtung Toilette.

Dante sah ihr mit zusammen gezogenen Augenbrauen nach und Lady hatte sich sogar in ihrem Sitz aufgerichtet und blickte Trish ebenfalls skeptisch hinterher.

„Schon wieder also...“ Seufzte Lady schwer und sah zu Lucia. „Könnten wir Plätze tauschen? Ich glaube jemand muss sich um sie kümmern, wenn sie wieder da ist.“

Widerwillig gab sie ihren Platz am Fenster auf aber es war wohl das Beste. Trish wollte garantiert nicht das eine Fremde neben ihr sie so sah.
 

„Was hat sie?“ Fragte Dante der das ganze immer noch nicht so ganz verstehen konnte.

„Ihr ist schon den ganzen Morgen über schlecht und jetzt...“ Lady zuckte mit den Achseln. „Was soll ich sagen?“

„Die Ärmste.“ Dante blickte seiner Partnerin mitfühlend nach. „Ist sie nicht zu einem Arzt gegangen?“

„DAS habe ich auch zu ihr gemeint aber was das angeht hat sie einen mindestens genauso großen Dickkopf wie du, wenn nicht sogar größer.“

„Also, nicht.“ Sagte Dante dann und bestätigt wurde er von Lady die ihm nur noch zunickte.
 

Die Wiederkehrende wirkte noch blässer als sonst und setzte sich erschöpft auf ihren Sitz zurück. Kaum das sie saß bekam sie schon von Lady ein Glas Wasser und eine Tablette gereicht. „Haben wir für dich besorgen können.“

„Geht es ihr besser?“ Hörte Trish Kyrie fragen deren Gesicht sie ebenfalls ausmachen konnte. Ehrliche Sorge war auf dem Gesicht der jungen Frau zu sehen, als Trish einmal zu den anderen hinüber schielte. „Sie wirkt so blass..“

„Wenn du alles wieder rausspuckst was du versuchst zu essen, Kyrie, würdest du auch bald so aussehen.“ Gab Lady dann zurück.

„Mir ist echt schlecht...“ muffelte Trish und rieb sich über die Stirn. „Macht nicht so einen Lärm... Muss ja nicht jeder hören.“

Dante seufzte mit einem Lächeln. „Hören nicht aber gesehen haben die´s da hinten sicherlich.“

„Dank dir Dante.“ Gab Trish ironisch zurück. „Vielen Dank für deine aufbauenden Worte.“

„Ich bin nur ehrlich.“

„Haha! Geh die Stewardess anbaggern...“ forderte Trish von dem Halbdämonen was dieser nur mit einem gekonnten Grinsen und einem Schulterzucken abtat.

„Ach so..“ Seufzte Trish schwer. „Nicht dein Typ, was?“

„Neeeeeh... hübsch anzusehen aber nicht mein Fall.“

„Wieso nicht? Ich dachte du gräbst alles an was einen Puls hat?“ Fragte ihn sein Neffe und bekam dafür sofort von Kyrie einen kräftigen Seitenhieb.

„Das war unhöflich Nero!“

„Wenn´s doch wahr ist!“

„Danke – Neffe!“ Sagte Dante finster zu seinem Neffen blickend.

„Immer wieder gerne, Onkelchen.“

„HÖR AUF mich ONKELCHEN zu nennen! Ich mag das nicht und das weißt du ganz genau!“

„Geht klar, Onkelchen.“

„...“
 

Die nächsten zwei Stunden verliefen relativ ereignislos. Wenn man davon absah das sich viele der Hunter aufmachten die anderen kennen zu lernen, dabei durch die Gänge zu schlurfen oder anfingen über ihre große Taten zu wetteifern.

Viele von ihnen waren wirklich namhafte Persönlichkeiten in ihrer Stadt oder auch nur kleine Söldner die als Unterstützung mitkamen und so das schnelle Geld suchten.

Andere wiederum saßen im Flieger, weil sie die Arbeit der Templer kannten und sich schon lange bei dieser Organisation bewerben wollten aber nie so wirklich Zugang gefunden hatten. Es war wirklich schwer als einfacher DevilHunter bei den Templern einen Platz zu finden da, obwohl es eine große Gemeinschaft war, nicht alle aufgenommen wurden. Strenge Aufnahmekriterien und das einhalten von festen Regeln sowie das befolgen eines Kredos, welcher sich kaum in den Jahren der Kreuzzüge bis heute geändert hatte, trennten immer in der Prüfungszeit die Spreu vom Weizen.

Nicht alle Hunter waren für dieses Leben geschaffen da es sich doch vom freien Leben als Hunter unterschied. Die wenigsten wussten dies allerdings.
 

Dennoch versuchten es immer wieder Teufelsjäger dorthinein zu kommen. Mit allen Mitteln, wenn es sein musste, oder durch das annehmen von Aufträgen.
 

„Es wundert mich sowieso das Lord Hellsing schon wieder so viele Teufelsjäger gesucht hat.“ Fing Kyrie neben Nero an zu erzählen. „Weißt du noch? Früher hat er auch für die Aufträge immer neue Leute gesucht, obwohl er schon eine gute Mannschaft zusammen gestellt hatte. Ob es dafür einen besonderen Grund gibt?“

„Wer weiß... so wie wir ihn kennen bestimmt... frag ihn doch einfach, wenn er uns begegnet.“ War alles was Nero dazu zu sagen hatte. Er mochte zwar den Lord aber alle Gedankengänge die dieser verfolgte waren Nero nicht so wirklich vertraut. Manchmal war es auch das beste, das nicht zu sein. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
 

Als der Flieger bereits über den Ozean flog, senkte sich die Sonne und ließ die Wolkendecke in den schönsten Farbtönen aufleuchten. Wer das Glück hatte am Fenster zu sitzen kam in den Genuss von einem wunderschönen Sonnenuntergang, wie man ihn so selten zu sehen bekam.
 

Sogar Nero musste sich eingestehen das er selten so schöne Farben gesehen hatte und neigte sich deswegen auch etwas weiter zum Fenster hin, um den Himmel draußen besser betrachten zu können. Aber etwas störte ihn mit einem mal als er nach draußen blickte.
 

Kyrie, die neben ihm in einem Buch las, fiel auf das sich ihr Verlobter mit einem Mal so merkwürdig verhielt. Nero hatte sich, kaum das er aus dem Fenster gesehen hatte, sofort wieder in seinen Sitz zurück gedrückt und sah für eine Weile verwirrt an die Decke. Erst nach wenigen Sekunden beugte sich Nero ein weiteres Mal zum Fenster hin, die Reaktion war die gleiche wie eben, nur das Nero dieses Mal heftig den Kopf schüttelte.

Das Lesezeichen in das Buch zurück steckend, sah Kyrie besorgt zu ihrem Verlobten. „Was ist los Nero?“

Nero antwortete zuerst nicht, sondern sah einfach weiter durch das Bullauge, bevor er sich wieder etwas zurücklehnte und Kyrie ansah, während er mit einem Finger zum Fenster rauszeigte.

„Da ist eine Frau.“ Sagte er und klopfte jetzt sogar gegen die Scheibe. „Da draußen auf dem Flügel des Flugzeuges... steht eine Frau. Ich schwöre. Bei allem was mir heilig ist. Da draußen steht eine Frau.“ Allein schon sein geschockter Tonfall ließ Kyrie besorgt die Stirn runzeln, als Nero dann aber behauptete eine Frau draußen zu sehen glaubte sie, ihr Liebster habe womöglich auch etwas ähnliches wie die Flugkrankheit.

„Bist du dir sicher?“ Fragte sie weiter. Nero hingegen nickte.

„Sieh selbst. Da steht eine Frau auf dem Flügel.“

Kyrie löste ihren Sicherheitsgurt und krabbelte über den Schoß ihres Verlobten um so besser aus dem Fenster sehen zu können.
 

Sie saßen etwa zwei Reihen vor der Mitte und hatten so eine gute Sicht auf die Tragfläche der Flügel die das Flugzeug über das weite Meer trugen. Aber außer einem roten Wolkenmeer und grellen Sonnenstrahlen die sie blendeten konnte sie keine Frau erkennen.
 

„Bist du dir ganz sicher?“ Fragte Kyrie dann noch mal mit Nachdruck und sah Nero zweifelnd an. „Ich kann niemanden erkennen.“

„Was?“ Nero drückte Kyrie leicht weg und sah jetzt wieder durch das kleine Fenster. „Das kann doch nicht sein! Sie ist verschwunden! Die Frau von eben ist verschwunden! Eben war sie noch da! Ich schwöre es! Da stand eine Frau auf dem Flügel! Sie hatte lange Haare und war ganz in schwarz gekleidet!“
 

„Was geht denn bei euch ab?“ Fragte Dante dann muffelnd von der Seite der gedöst hatte und durch den von Nero verursachten Lärm geweckt wurde. „Könnt ihr nicht etwas leiser turteln- oder wartet zumindest bis wir wieder gelandet sind, dann könnt ihr euch ja schnell in ein Zimmer verdrücken.“

„Ach sei still Dante!“ Wies Nero ihn an. „Du musst mir glauben Kyrie! Da stand wirklich eine Frau auf dem...“ „Ist ja gut! Ich glaube dir ja aber... Wo ist sie denn bitte hingegangen?“ Anscheinend wollte Kyrie Nero vertrauen und Glauben schenken aber noch fehlte ihr der endgültige Beweis.
 

„Was ist denn los?“ Fragte Dante noch einmal bei Kyrie nach.

„Nero will eine in schwarz gekleidete Person auf den Tragflächen des Flugzeuges gesehen haben. Eine Frau.“

„Sah sie gut aus?“

„Dante- das ist doch jetzt wohl nebensächlich.“

„Hätte ja sein können.“

Nero blies laut Luft aus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Klar das DAS von meinem Onkel kommt. Ich sage euch, da war jemand! Ich hab sie doch deutlich gesehen!“

„Dann weißt du ja ob sie gut ausgesehen hat oder nicht.“ Grinste Dante breit und fast wäre Nero ihm an die Gurgel gegangen.
 

„Leute!“ Jetzt war es an Trish sich zu beschweren. „Müsst ihr so laut sein? Reicht doch wenn die anderen Leute hier so einen Krach machen!“

„Allerdings.“ Pflichttete ihr Lady bei. „Was ist denn los das da hinten so ein Aufstand herrscht?“

Dante seufzte schwer und gab Antwort. „Nero will eine Frau auf den Tragflächen gesehen haben.“

„Was bitte will Nero gesehen haben?“ Fragte Trish ungläubig nach und richtete sich verdattert auf.

„Eine Frau.“ Fing Dante erneut an. „Eine Frau auf den Tragflächen. Keine Ahnung wie der Junge darauf kommt. Ich hab ihm keinen Alkohol zu trinken gegeben, also muss er sich den Rausch schon vorher - AUTSCH! Kyrie! Seit wann haust du mich?“

„Das war nicht ich – das war Nero!“

„Ich bin kein Säufer so wie du Dante!“ Muckte Nero wütend.

„Seltsam, solche Tagträume habe ich aber erst ab 4.0 Promille mein Lieber.“
 

„Wie soll überhaupt eine Frau auf die Tragflächen kommen?“ Fragte Trish und blickte kopfschüttelnd zu Lady. Diese zuckte auch mit den Achseln, ergriff dann aber die Initiative. „Wartet mal! Ich probier was aus“ dann stand die dunkelhaarige Frau auf und formte mit ihren Händen zwei Trichter an ihrem Mund damit sie lauter sprechen konnte.

„Hey Leute! Sorry das ich euch mal eben unterbrechen muss aber wir hätten da eine kleine Frage an euch: Hat einer von euch zufällig eine Frau gesehen die eben noch auf den Tragflächen unseres Flugzeuges gestanden haben soll? Nein? Niemand? Sollte jemand in der Richtung was gesehen haben dann möchte er sich doch bitte melden, bevor wir am Boden gelandet sind! Danke!“

Allgemeines Murmeln war zu hören und laute Rufe die das Unmögliche in dieser Aussage bestätigten waren zu hören. Einige betitelten Nero als verrückt während andere wiederum versuchten das ganze logisch zu erklären. Immerhin handelte es sich hier um einen Flieger voller verrückter Menschen die einem eigentlich völlig verrücktem Job nachgingen. Trotzdem wollte lange Zeit niemand etwas von der Frau wissen die Nero gesehen haben wollte, bis sich eine kleine unscheinbare Stimme meldete.

„Trägt die Frau vielleicht schwarze Ledersachen?“
 

Sofort war Nero aufgesprungen und blickte nach hinten. Es war die Frau mit den kurzen, rotgewellten Haaren die sich gemeldet hatte. „Und hat sie ihre Haare hochgesteckt und weite, schwarze Ärmel?“

„JA! Ja genau das ist sie! Woher kennen sie sie?“ Fragte Nero sofort enthusiastisch zurück.

„Weil sie jetzt auf dieser Seite des Flugzeuges auf dem Flügel steht.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Cleris
2010-07-26T20:58:21+00:00 26.07.2010 22:58
Bin endlich mal dazu gekommen die komplette Story zu lesen und ich bin wie immer begeistert.^^
Hab lange nix mehr von DMC gelesen, da es leider nur sehr wenige gute Fanfics davon gibt (wobei deine alle dazu gehören). Und noch weniger mit DxT Pairing... :(
Deswegen freut es mich umso mehr, dass du nach so langer Zeit immer noch ein so treuer Anhänger dieses Pairing bist und ich werde versuchen jedes Kapitel zu kommentieren.
Also dann, bin schon gespannt wie es weiter geht, jetzt da ja der Nachwuchs unterwegs ist.^^
Von: abgemeldet
2010-06-06T20:34:48+00:00 06.06.2010 22:34
Juuuhuuuu es geht weiter!!!!

Woah jetzt wirds ja echt gruselig xD Man oh man, ich bin echt gespannt, was es mit dieser bekloppten Frau auf sich hat.
Und auch wenn Dante ein Trottel ist, kann er doch ganz süß sein^^
Arme Trish, die muss ihr Kriegsbeil auch endlich mal begraben xD Jetzt, da sie ja schwanger ist... xDD Eine andere Erklärung hätte ich für ihre plötzliche Übelkeit nicht :D

Aber es geht wirklich spannend weiter, ich freue mich schon auf die Fortsetzung =) :-*


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