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I'm on your side...

von

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The first time we met

Der Wecker klingelte unaufhaltsam am nächsten Morgen als die Sonne in voller Pracht in mein Fenster, auf mein Bett strahlte und mir den letzten Rest Müdigkeit zu entreißen versuchte, was ihr aber nicht unbedingt gut gelang.

Es war noch Winter, Februar um genau zu sein. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich auf einem anderen Kontinent war, aber trotzdem schien die Sonne wärmer zu sein als bei mir zu Hause. Die lauten Geräusche aus der Küche und der süßliche Duft, der mir in die Nase stieg, ließen mich das Frühstück vermuten, worauf ich mich auch schon voller Begeisterung aus dem Bett schwang, um das Festmahl entgegenzunehmen.

Müde, aber trotzdem fest entschlossen mir gleich den Magen voll zuschlagen, trottete ich langsam aus meinem Zimmer.

„Ohayooo~!“, gähnte ich genüsslich, doch anstatt ein genauso entspanntes „Guten Morgen.“ entgegenzunehmen, bekam ich ein gehetztes und äußerst verzweifeltes „Ohayo, Sora-chan. Gomen ne. Aber wir haben es furchtbar eilig. Das Meeting wurde um eine halbe Stunde vorverlegt. Also iss jetzt besser schnell und zieh dich an, ich muss noch ein paar Sachen vorbereiten.“ Und mit diesem Satz war sie auch schon wieder im Wohnzimmer verschwunden und packte sich einen ganzen Haufen Zettel und Notizen ein, Terminplaner und Handy. „Verdammt!“, hörte ich sie nur noch fluchen, dachte mir meinen Teil und machte mich genüsslich über mein frisch aufgebackenes Brötchen mit Marmelade her.
 

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor bis wir endlich unser Ziel mit dem Auto erreicht hatten, nämlich die in Japan allseits bekannte Künstleragentur Johnny & Associates.

Allerdings mussten wir uns vorher noch durch das Geschwür namens Tokio zwängen, was alles andere als schnell ging. In der Zwischenzeit war Yumiko ausreichend damit beschäftigt einen ihrer Mitarbeiter eine kräftige Standpauke zu halten: „Es ist mir absolut egal was dein Vorgesetzter gesagt hat, weil ich bin dessen Vorgesetzte, also muss dein Vorgesetzter das tun, was ich sage, haben wir uns verstanden? Und wenn ich sage, dass das Meeting um zehn ist, dann hat er nicht einfach zu entscheiden, dass es um halb zehn stattfinden soll! Mein Gott muss ich denn alles selbst machen?“, seufzte sie nur noch in den Hörer bevor sie beschloss ihren Gesprächspartner nicht noch den Rest an Stolz und Ehre zu nehmen, der noch übrig war. Sie war manchmal wirklich furchteinflößend. Zum Glück war es mir bisher noch nicht gelungen sie zu verärgern. 'Ich sollte sie wohl in Zukunft lieber nicht reizen.', dachte ich mir und kicherte in mich hinein.

Im Gegensatz zu den „normalen“ japanischen Frauen, war sie eigentlich sehr unjapanisch. Das lag wohl daran, dass sie die Hälfte ihres Lebens in Amerika verbracht hatte, wie sie mir erzählt hatte. Ich denke allerdings, dass dies nur besser für sie gewesen ist. Als scheues, kleines Mädchen kommt man im Showbusiness wohl nicht allzu weit, und sei es nur als Managerin. Hinzukam noch, dass Japan ein von Männern dominiertes Land ist, in dem es eine Frau in höher gestellten Jobs nicht leicht hat sich durchzusetzen.

„Ich bin irgendwie gar nicht so aufgeregt, wie ich gedacht hatte.“

„Das ist normal. Immerhin sind die Jungs ja keine Aliens, sondern einfach nur freche, kleine Rotzlöffel, die mich manchmal ziemlich zur Weißglut bringen.“

„Ach so? Ich dachte Idols besäßen alle ein überschwängliches Maß an Höflichkeit.“, lachte ich nur nach dieser Bemerkung über KAT-TUN. Sie mir als „kleine Rotzlöffel“ vorzustellen war wirklich ein sehr amüsanter Gedanke und ich fing direkt wieder an zu kichern.

„Haha. Ja allerdings nur solange die Kamera an ist, glaub mir. Jungs können auch ziemlich zickig sein, vor allem wenn sie berühmt sind. Aber ich will dir jetzt keine Angst machen, denn eigentlich sind das alles doch sehr nette Jungs... manchmal.“, antwortete sie mir und ich hätte schwören können ich hätte ein leises schelmisches Grinsen in ihren Mundwinkel zucken gesehen, machte mir aber weiterhin keine Gedanken darüber bis wir endlich im „Boyband Himmel“ angekommen waren.

Es war merkwürdig, doch von der Nervosität, von vor zwei Tagen, war absolut nichts mehr zu merken. 'Vielleicht habe ich das alles noch nicht wirklich realisiert? Hmm.'
 

Schon wieder hieß es für mich warten.

Yumiko war in einem großen Besprechungszimmer verschwunden, in das ich leider nicht mit hinein durfte. „Firmengeheimnisse“ nannte sie es. Es gab halt Sachen die eine winzige Praktikantin, wie ich mich mal nennen möchte, nichts angingen und so vertrieb ich mir die Zeit damit, mich ein wenig auf der Etage umzusehen. Ich glaube wir befanden uns im 6. Stock.

Johnny & Associates lag in einem großen, modernen Gebäude, dass ich auf ungefähr 10 Etagen oder mehr schätze. Untergrund nicht mitgerechnet - versteht sich.

„Seufz!“, war wahrlich das einzige was ich herausbrachte als ich gelangweilt den Gang hinunterlief, um nach dem Getränkeautomaten zu suchen.

Der musste hier doch irgendwo sein, immerhin hatte ich ihn beim Aussteigen aus dem Fahrstuhl noch gesehen.

Das Stockwerk war riesig und ich hatte sichtliche Schwierigkeiten mich darin zurechtzufinden, wobei das wohl jeden so ergangen wäre, der sich zum ersten Mal hier aufhalten würde.

'Durchhalten und ja nicht verdursten', war meine Devise und die war leichter gesagt als getan.

Ich dankte Gott, als ich zumindest wieder an den Fahrstühlen stand. „Zurück zum Ursprung“ hieß es doch. So und jetzt nur noch überlegen wo wir vorhin entlang gelaufen sind. 'Gut gemacht Mädchen so wird das was!', jubelte mein inneres Ich in der Hoffnung doch nicht verdursten zu müssen, als plötzlich hinter mir die Fahrstuhltür aufging.
 

„Mein Gott, was muss das für ein Idiot gewesen sein, der das alles umgeplant hat.“

Ich bemerkte eine vertraute Stimme hinter mir. Wie oft hatte ich sie schon gehört und doch hätte ich sie fast nicht wieder erkannt. 'Nein das kann nicht sein!'

Ungläubig und verwirrt drehte ich mich ruckartig um und schaute in zwei leuchtende, dunkelbraune Augen die fast schon tiefschwarz wirkten, und mich in ihren Bann zogen, wie sie es schon einmal vor drei Jahren getan hatten.

„Eh? Wer ist das denn?“, hörte ich aus dem Fahrstuhl noch eine andere Stimme, die ich fast genauso gut kannte. Vor mir standen Jin Akanishi und Yuichi Nakamaru.

„Sie ist ja Blond!“ schallte es aus Zweiterem, als er mich genauer zu Gesicht bekam.

Ersterer dagegen schaute mich stillschweigend, mit offenem und scheinbar ratlosem Blick durchdringend an.

Unfähig mich zu bewegen ließ ich es zu, dass sich unsere Blicke trafen und meine Augen mit seinen verschmolzen.

Sie strahlten eine beruhigende Wärme aus, obwohl ich glaubte, einen traurigen Schimmer in ihnen zu entdecken.

„Etoo… Akanishi-kun du weißt aber, dass wir es eilig haben, nun komm schon!“, platze auf einmal der Ältere dazwischen und schien uns beide aus unserer Trance zu reißen.

„Hai, gome...“, sagte er nur als sich beide langsam von mir entfernten und in die Richtung liefen aus der ich gerade gekommen war. Ein kurzer, warmer Schauer lief mir über den Rücken als ich sah wie Jin noch einmal einen kurzen Augenblick zu mir zurückblickte.
 

„Ich habe immer noch Durst!“, war in diesem Moment das Einzige was ich zu Stande brachte.

Mein Gehirn wollte nicht mehr. Alles drehte sich und ich war unfähig noch einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. „Also wo ging es lang? Ah... dort!“, gab meine nun vom Schock etwas höhere Stimme von sich und machte mich auf in dieselbe Richtung in welche die anderen verschwunden waren.
 

Bis auf das laute Ticken der großen Wanduhr war kein Ton zu hören.

'Aber der Raum kann doch wohl unmöglich schalldicht verschlossen sein oder reden die da drinnen nicht miteinander?'

Nun saß ich wieder im Warteraum vor dem Besprechungszimmer, in dem Yumiko vor einer Dreiviertelstunde verschwunden war. Mit einer Dose Cola in der Hand, wartete ich auf meine Erlösung von dem ewigen Warten, während mein Körper mir für die frische, allerdings nicht ganz so gesunde, Zufuhr von Flüssigkeit dankte.

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. Ich weiß, das ist eine schlimme Angewohnheit, aber wenn ich nicht dort kauen würde, dann an meinen Fingernägeln, was erst recht sehr unansehnlich wäre.

Ich schaute wieder auf die Uhr. Nun war schon über eine Stunde vergangen und ich wurde immer unruhiger. So viel zum Thema „keine Spur von Nervosität“ lachte ich ironischer Weise in mich hinein, obwohl mir gar nicht danach zumute war. Meine Füße begannen von allein im Dreivierteltakt auf den Boden zu stapfen, als ich dachte, gleich platzen zu müssen vor lauter Anspannung. 'Warum zum Teufel brauchen die nur so lange?', brüllte mein Innerstes in meinen Kopf. 'Ich glaub ich brauch ein Aspirin.' „Seufz!“ Das war wohl in der letzten Zeit mein Lieblingsausdruck geworden. Irgendwie traurig, oder?
 

Panisch fuhr ich zusammen, als sich die Tür neben mir plötzlich öffnete.

„Hö?“, erklang es nur und ein sehr junger Mann mit hellbraunen Haaren starrte mich sichtlich verwirrt an.

„Was'n los Ueda? Warum bleibst du mitten in der Tür stehn?“, drang eine weitere mir bekannte Stimme aus dem bisher so stillen Raum nach draußen.

Kazuya Kamenashi trat aus der Tür und starrte nicht besser als der Jüngling vor ihm. 'Hallo Zoo, ich bin zurück!', war mein erster Gedanke.

„Ähm... Hi.“, antwortete ich zaghaft auf die verblüfften Gesichter vor mir, verängstigt, als würde mir gleich das Herz in die Hose rutschen.

Und schon dauerte es nicht lange bis auch der Rest der Truppe gutaussehender Jungs auf den Flur trat.

„Ach du schon wieder!“, hörte ich Nakamaru von hinten rufen als mein Blick von etwas anderem abgelenkt wurde, jedoch kaum Zeit hatte dort zu verweilen.

„Wer bist du? Arbeitest du hier? Du bist Ausländerin! Woher kommst du? Ach ja ich bin übrigens Tanaka Koki.“

Wow, das waren viele Fragen auf einmal. Ich wusste kaum, was ich sagen sollte. Gelähmt von dem Anblick von KAT-TUN, der unbekannte Ort, alles wurde mir zu viel und ich befürchtete der Boden unter meinen Füßen würde nachgeben und mich in ein tiefes Loch reißen.

„Jetzt lasst sie doch mal in Ruhe, sie sieht ja völlig verängstigt aus. Du weißt ja noch nicht mal ob sie Japanisch spricht.“, meldete sich plötzlich die so bekannte Stimme zu Wort und mein Herz machte einen riesigen Sprung.

„Also..., doch ich kann euch verstehen. Ich... ich heiße Sora Main und... ich bin für ein Jahr eure Praktikantin … ähm… sozusagen.“ Stockend kamen die Wörter aus meinem Mund und ich versuchte mich an einem kleinen Lächeln, das mir aber leider nicht wirklich gelingen wollte. Mein Herz pochte mir bis zum Hals und ich glaubte jede Sekunde ohnmächtig werden zu können, als ich erschrocken dem überraschten Blick, den Jin mir zuwarf, auswich. Plötzlich verfinsterte sich sein Ausdruck. Ich hatte plötzlich das Gefühl, ihn verärgert zu haben und blickte reumütig zu Boden.

„Eh? Sie kann japanisch sprechen!“ 'Als hätte ein Panda ein Kunststück vorgeführt.'

„Und woher kommst du?“ Nun begann auch Taguchi, der größte und hibbeligste aus der Gruppe, mir Fragen zu stellen. Ich riss mich mit aller Kraft zusammen, um nicht wie der letzte Vollidiot zu wirken.

„Also… ich komme aus Deutschland. Allerdings bin ich noch nicht ganz so gut in Japanisch, doch ich hoffe, dann kann ich mit Englisch nachhelfen.“ Ich lächelte gequält.

„Echt? Ist ja Wahnsinn und…“ „STOP!“, brüllte auf einmal eine schrille Frauenstimme, die ich als Yumikos identifizierte. Erleichtert atmete ich auf.

„Jungs, es reicht mit der Fragerei! Wir sind hier doch nicht in einer Quizshow! Das ist Sora, sie ist 18 Jahre alt und wohnt für ein Jahr bei mir um unsere Sprache und Kultur zu lernen. Dabei wird sie mir, beziehungsweise uns, bei Kleinkram behilflich sein, der halt so anfällt. Also werdet ihr gefälligst versuchen mit ihr klarzukommen! Haben das eure Spatzenhirne auch geschnallt?“

„Hai~!“ schallte es im Chor und so fing es an, dass sich mir erst einmal alle nach der Reihe vorstellten. Ich war froh, dass jeder so locker mit mir umging und meine Nervosität senkte sich allmählich.
 

„Hi, ich bin Jin Akanishi.“ 'War’s das schon?' Enttäuschung breitete sich in mir aus. Er verhielt sich mir gegenüber so abweisend und kühl oder bildete ich mir das nur ein? Aber was hatte ich auch erwartet? Er ist ein Idol und lernt jeden Tag neue Menschen kennen, allerdings taten das die anderen Mitglieder auch, doch diese…: „Also Sora-chan, ich darf dich doch so nennen?“

„Klar kein Problem. Aber sag mal Tanaka-san, ähm… was genau machen wir jetzt? Um ehrlich zu sein habe ich noch keinen Schimmer wo es hingeht, geschweige denn was meine Aufgaben sind.“ Der erste Schock hatte sich zum Glück wieder gelegt und mir gelang es endlich wieder in vollständigen Sätzen zu Sprechen.

„Öh… gute Frage also~… Hino-san?“

Nee-chan drückte mir einen fetten Terminplaner in die Hand, den ich erst einmal skeptisch begutachtete, bevor ich dachte, mich würde der Schlag treffen.

„Eh~? Und das alles heute noch?“

Auf der Seite des Terminplaners, die für Montag vorgesehen war, ragten mir etliche Interviews entgegen, gefolgt von zwei Fotoshootings und einem Fernsehauftritt.

„Hey~! Endlich mal ein entspannter Tag!“ grinste mir Koki entgegen, der mein entsetztes Gesicht wohl bemerkt hatte. Ich fand das übrigens gar nicht so lustig. Dies war mein erster Tag und ich wollte nichts falsch machen.

„Ach, das wird schon. Ist für uns schon Routine geworden. Du wirst schon sehn.“ Kamenashi klopfte mir auf die Schulter, um mich aufzumuntern, was ihm allerdings nicht sonderlich gut gelang. Meine Anspannung stieg plötzlich wieder und auf einmal hatte ich Angst, dass ich nicht mit ihnen mithalten konnte und am Ende nur noch eine Last für sie wäre. Das war das Letzte was ich wollte.

„Wir gehen erst einmal Essen!“ Autsch, das war so typisch für Yumiko. Aber um ehrlich zu sein hatten ich und mein Magen nichts dagegen und so schob ich meine Zweifel erst einmal beiseite, denn mein Hunger hatte Vorrang.
 

Wir machten uns alle zusammen auf den Weg in ein kleines Lokal, das direkt gegenüber der Agentur lag.

Ein leichter Schauer strich mir über den Nacken und ich drehte mich ruckartig um. Erst jetzt bemerkte ich, dass Jin nur ein kleines Stück hinter mir herging. Und schon wieder. Schon wieder sahen mich diese Augen an. Genug! Es war mir egal wer er ist. Ich beschloss einen Schlussstrich zu ziehen und ihn nicht mehr durch die Augen meines drei Jahre alten Ichs zu sehen. Ich sprach ihn direkt auf meine deutsche Art und Weise an. „Was ist? Habe ich etwas im Gesicht?“

„Eh? N-…nein eigentlich…“ und plötzlich wurde er rot. Die „deutsche Art“ schien ihn wohl etwas zu überfordern. Gab es denn so was? Ich konnte nicht anders als anfangen zu kichern, was ihm erst recht ziemlich peinlich war und gleich noch einen Ton drauflegte.

„Bist du etwa schüchtern oder wie?“ Ich musste einfach lachen, es ging nicht anders. Der berühmte Akanishi schämte sich. Das war Gold wert. Und nicht nur das: Mein Puls regulierte sich endlich wieder auf „fast-normal“ Tempo. ‚Er ist wirklich nur ein Mensch.’

Ich grinste ihn etwas triumphierend an, um ihm klar zu machen, dass er sich eben selbst in Verlegenheit gebracht hatte, worauf ich eine noch größere Verwirrung in seinem Blick feststellte.

Doch diese hielt nicht lange an und ein etwas beleidigter Jin trottete merkwürdig grinsend an mir vorbei in Richtung Aufzug.

„Komisches Mädchen.“, hörte ich ihn allerdings noch mit Kamenashi flüstern. 'Komischer Kerl!', dachte ich und streckte dabei protestierend die Zunge raus. Zum Glück hatte das keiner gesehen.
 

Nervtötend.

Anders konnte man die Art nicht beschreiben, mit der sich Koki genüsslich den Mund voll stopfte. Heute hatte ich mir ausnahmsweise meinen Teller mal nicht übermäßig zugestopft.

Fett war ich nicht. Eigentlich war ich ganz zufrieden mit meiner Figur. Zwar etwas kurz geraten mit meinen 1,60 m, aber mit meinen weiblichen Rundungen stand ich einer großen Bohnenstange in nichts nach. Trotzdem wollte ich mein sowieso schon schwankendes Gewicht nicht überstrapazieren, um ja nicht Gefahr zu laufen die zwei Kilo plus/minus doch noch irgendwann zu überschreiten. Also gab ich mich heute mit einfachen Spaghetti zufrieden, wobei ich aber nie gedacht hätte, das es diese hier auch zu kaufen gäbe.

Zu meinem Glück, da ich bisher noch keine besondere Schwäche für japanisches Essen entwickelt hatte.

Aus dem Augenwinkel betrachtete ich mir Jin einmal etwas genauer.

Er trug eine alt aussehende, grünlich verwaschene Jeans, darauf schwarze Stiefel, ein weißes T-Shirt und eine rot karierte Sweatshirtjacke offen darüber. Erst jetzt viel mir auf, wie unglaublich gut er doch in Person aussah und mein Herz fing wie auf Kommando, wieder an etwas schneller zu schlagen. ‚Oh nein das lässt du!’, ermahnte ich es.

Seine Haut war wirklich perfekt. Jedes Mädchen wäre vor Neid erblasst. Was für ein schöner Kontrast seine dunklen Haare zu seinen feinen, und doch männlichen, Gesichtszügen bildete. Ein kleiner Dreitagebart war an seinem Kinn zu erkennen und ich musste feststellen, dass da gar nicht so viel wächst wie bei europäischen Männern. Schon wieder musste ich mir mein Kichern verkneifen bei dem Gedanken: 'Dafür, dass im Gesicht nichts wächst, wächst unter den Armen mehr als genug Urwald.' Ich durfte auf keinen Fall zu Ende denken, sonst wäre ich direkt wieder in Gelächter ausgebrochen und hätte mich bis auf die Knochen blamiert, also beschloss ich weiter an meinen Spaghetti zu nuckeln. Natürlich waren die anderen KAT-TUN Mitglieder äußerlich auch nicht zu verachten, aber trotzdem setzte sich mein Herz nur bei Jin so in Bewegung. 'Liegt es daran, dass ich früher am meisten für ihn schwärmte? Eigentlich bin ich doch schon längst darüber hinweg. Was ist bloß los mit mir?'
 

„Also du bist aus Deutschland?“, fragte, oder besser: spuckte Koki mir mit vollem Mund entgegen und ich dankte meinen sonst nicht all zu guten Reflexen, da ich noch knapp ausweichen konnte. „Wie ist es dort? Ich habe gehört dort gibt es das beste Bier überhaupt.“ Allein bei dem Wort „Bier“ wurden plötzlich alle hellhörig. Selbst Nee-chan, die gerade dabei war fleißig SMS zu schreiben, spitzte die Ohren.

„Ich denke schon. Ich habe allerdings bisher noch kein anderes Bier zum Vergleich getrunken. Aber unser Essen ist klasse.“

„Und von wo genau kommst du?“, meldete sich nun auch mal Ueda zu Wort und es schien ihn tatsächlich zu interessieren, während Jin resignierend weiter seinen Reis und merkwürdiges, für mich undefinierbares Fleisch dazu aß.

'Beleidigte Leberwurst!'

„Aus Frankfurt am Main. Das ist einer der größten Städte in Deutschland und international sehr wichtig, wegen der Börse und den Finanzfirmen.“ Ich war stolz von meiner Heimat zu berichten, weil das einzige, was man als Ausländer mit Deutschland in Verbindung brachte waren Bier, Wurst, Dirndl und Berlin. Diese Vorurteile nervten mich gewaltig.

„Wahnsinn ich wusste gar nicht, dass Frankfurt so wichtig ist. Ich dachte bei Deutschland eigentlich immer erst an Bier und Berlin.“ Da war es. Hab ich es nicht gesagt?

„Tja, da täuscht ihr euch aber gewaltig. Frankfurt ist die fünftgrößte Stadt in Deutschland. Unser ähm… wie sagt man auf Japanisch noch mal... Airport…, bleib ich halt bei Englisch, … zählt sogar zu einer der größten international Airports der Welt. Wir haben berühmte Einkaufsstraßen und viele... cultural institutions, wie die Alte Oper, den Römer oder unseren Dom.“ Nachdem meine Euphorie nachgelassen hatte, blickte ich in eine Runde erstaunter Gesichter. Sogar Jin hatte aufgehört zu essen und starrte nur noch zu mir herüber.

'Ups, ich habe wohl etwas übertrieben.' Ich räusperte mich kurz und versuchte mich wieder in den Griff zu bekommen, bevor ich zur Tomate höchstpersönlich wurde.

„Sind eigentlich alle Europäerinnen so laut wie du?“ Ich zuckte zusammen als Jin mich plötzlich mit einem, wie mir schien, genervten Unterton ansprach. Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Naja… also ich denke, dass man das nicht wirklich verallgemeinern kann. Manche schon und manche nun mal nicht. Wieso? Findest du ich bin laut?“

„Aber hallo!“, sagte er nur frech ohne auch nur von seinem Essen aufzusehen.

‚Äh… wie bitte? Kann man das nicht etwas netter sagen?’

Weg war die Begeisterung von eben. Ich war stinkig und schnaufte ihn beleidigt an: „Und hast du vielleicht was dagegen?“

„Nö~!“ Er schlürfte seine Suppe leer. ‚Wie?'

„Eigentlich finde ich das sehr witzig. Man trifft hier nicht oft Mädchen wie dich.“ Ein breites, verlegenes Grinsen zierte seine Mundwinkel, das mich auch direkt etwas fröhlicher stimmte.

Aber warum kam ich mir auf einmal vor wie ein Kleinkind?

„Er hat Recht.“, mischte sich Nakamaru in die Unterhaltung mit ein.

„Die meisten Mädchen schämen sich immer vor uns oder bringen keinen Ton raus.“

Alle stimmten ihm zu und das machte mich irgendwie furchtbar glücklich.

„Sag mal Sora-chan…“ Nun richtete auch mal Taguchi das Wort an mich.

„Kanntest du KAT-TUN eigentlich schon bevor du hier angekommen bist?“ Das war wohl die Frage, die den Betreffenden wohl schon die ganze Zeit über auf der Zunge brannte. Leicht verunsichert,durch die neugierigen Gesichter, beschloss ich trotzdem ihnen die Wahrheit zu erzählen.

„Um ehrlich zu sein, ja! Vor drei Jahren bin ich sogar ein großer Fan von euch gewesen.“ Ich errötete und wartete auf die Reaktionen.

„Eeeeh~? Echt jetzt? Du wirkst gar nicht so!“, brach es aus Nakamaru voller Überraschung heraus, und auch der Rest kam nicht drum herum, mir ihr Erstaunen mitzuteilen.

„Hast du das gewusst, als du von Hino-san als Au-pair angenommen wurdest?“ Schweigen brach aus, nachdem Jin die Frage gestellt hatte. Er musterte mich misstrauisch. ‚Vielleicht hätte ich doch nichts sagen sollen. Bestimmt halten sie mich jetzt für irgendeinen irren Fan.’, dachte ich mir und mein Mut war kurz davor, mich zu verlassen.

„Naja… alsoo~…“

„Das wusste sie nicht!“, unterbrach Yumiko plötzlich mein unsicheres Gestammel.

„Ich habe es ihr erst vor zwei Tagen erzählt. Sie wusste lediglich, dass ich einen etwas außergewöhnlichen Job habe, das ist alles!“ Ich war ihr so dankbar, dass sie mich aus dieser misslichen Lage befreit hatte. Wer weiß, ob sie mir geglaubt hätten, wenn ich es erzählt hätte?

„Das muss ja voll der Schock für dich gewesen sein!“, platzte Koki nun heraus.

Im selben Moment, kehrte mein Mut zu mir zurück und ich war erleichtert:

„Haha! Das kannst du aber laut sagen! Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl mit Dingen aus seiner Vergangenheit konfrontiert zu werden, die man schon längst vergessen hatte.“

„Hattest du uns etwa vergessen?“

„Das nicht. Ich habe mir immer mal wieder Lieder von euch angehört, aber aus der großen Fangirl-Phase bin ich schon lange raus.“

Nun sah mich Taguchi grinsend an: „Und hattest du auch einen Favoriten?“

Rot! Das war die Farbe, die mein Gesicht in diesem Moment annahm. KAT-TUN fingen derweilen an, heftig zu tuscheln und hofften wohl Derjenige zu sein. Das half mir in meiner Situation auch nicht gerade viel. Meine Aufmerksamkeit wendete sich für eine Nanosekunde auf Jin, der mittlerweile mit dem Essen zu Ende war. Er versuchte unbeteiligt durch die Gegend zu schauen. Seine Lippen waren zusammengepresst. Eine Angewohnheit, die mir schon vor langer Zeit an ihm aufgefallen war und er klopfte mit zwei Fingern nervös auf den Tisch. Auch er schien etwas verlegen zu sein, wollte es sich aber auf keinen Fall anmerken lassen.

„Und? Wer war es denn?“, fragte mich Koki offen heraus, auch auf die Gefahr hin unhöflich zu wirken. Aber die Neugierde war in seinem Fall wohl stärker.

Ich sah mich einmal in der Runde um und lächelte, bis ich meinen Zeigefinger kichernd an meine Lippen legte: „It’s a secret!“.
 

Vor dem großen Gebäude standen ein schwarzer Van mit getönten Scheiben und ein kleineres, genauso schwarzes Auto, bereit uns auf unserer „Reise“ zu begleiten, die mich in unbekanntes Terrain verfrachten sollte.

„Und damit fahren wir?“ Beeindruckt betrachtete ich mir das große Fahrzeug vor mir, das man nicht gerade als „Schrottkarre“ bezeichnen konnte.

„Sugee~!“

„Klasse nicht wahr? Und drinnen ist es sogar größer, als es von außen vermuten lässt.“ Koki liebte es wohl zu Prahlen, auch wenn das meiste nur scherzhaft gemeint war.

Einer nach dem Anderen stieg in das große Auto ein und ich konnte mir ein leichten Hauch Eifersucht nicht verkneifen. Allerdings blieb dieser nicht unbemerkt.

„Du siehst aus als wolltest du auch mitfahren.“ Ich blickte hoch, als Jin das Wort an mich richtete und schaute verlegen auf den Boden, dann auf Yumiko.

Ich versuchte meinen besten Dackelblick aufzusetzen: Kulleraugen und Schnute ziehen.

„Ach was soll’s. Von mir aus. Aber lass bitte diesen Blick. Ist ja nicht zum aushalten!“, schnaubte sie leicht beleidigt, doch ich hoffte sie würde mir eines Tages verzeihen.

„Hey, setz dich hier her!“ Kaum hatte ich das Einverständnis, schon winkte mich Koki zu sich hinüber und machte neben sich den Platz frei, der vorher mit den persönlichen Sachen von KAT-TUN zugeladen war. Diese mussten jetzt wohl oder übel mit dem Boden vorlieb nehmen.

Leicht zögernd nahm ich seine Einladung an, denn etwas nervös war ich immer noch und ich glaubte auch nicht, dass sich das in den nächsten Tagen so schnell ändern würde.

Der Van war wirklich groß. Die Sitze kreis-ähnlich angeordnet, sodass sich jeder ins Gesicht sehen konnte, während ein Anderer mit ihm sprach.

Sogar ein kleiner Fernsehbildschirm war vorhanden und lauter kleine Lämpchen erhellten den, von innen, etwas dunkleren Raum.

„Fahrt ihr immer zusammen zu euren Terminen?“

„Eigentlich nur, wenn wir uns vorher zur Besprechung getroffen haben, so wie jetzt. Ansonsten kommt jeder mit seinem eigenen Auto. Aber bei so vielen Stationen ist es uns auf diese Art nur Recht, wegen den Spritpreisen.“ Erklärte mir Kamenashi.

Während der Fahrt nahm ich mir die Zeit ein paar der Member mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Bisher hatte ich dafür ja keine Zeit, geschweige denn die Nerven gehabt.

Koki, der links neben mir saß, hatte sich die schwarzen Harre lockig gegelt. Er trug eine schwarze Lederjacke mit einem weißen T-Shirt darunter und schwarze Stiefel auf die Jeans, ähnliche wie sie mir auch bei Jin aufgefallen waren. ‚Die sind jetzt wohl modern.’

Meine Aufmerksamkeit wandte sich nun Ueda zu, der einen Sitz weiter von Koki saß. Diese unglaublich femininen Gesichtszüge, volle Lippen und eine Haut, so glatt wie ein Babypopo. Als Frau fühlte ich mich leicht beschämt. Die Hellbraunen Haare machten den Gesamteindruck perfekt. ‚Dieser Junge ist das schönste Mädchen das ich je gesehen habe!’

Neben all den gut gestylten Jungs, kam ich mir selbst ziemlich unspektakulär vor. Ich trug an dem Tag einen schlichten braunen Pulli, eine schwarze, enge Jeans mit Schlag und braune Stiefelletten mit Keilabsatz. Schlicht, aber im Gesamtbild, doch recht elegant, wie ich fand.

Gegenüber von mir saß Jin.

Unbeteiligt blickte er aus dem Fenster auf die überfüllten Straßen Tokios. Ging es nur mir so? Manchmal schien es mir, als wäre eine unglaubliche Leere in seinen Augen zu erkennen.

Was war er bloß für ein Mensch? Einen Traurigen Eindruck hatte er mir Anfangs nicht gemacht und trotzdem spürte ich diese Einsamkeit, die von ihm ausging und versetzte auch mir einen Stich in die Brust. Im nächsten Moment jedoch, waren alle Eindrücke verschwunden, die ich zuvor bemerkt hatte, als Kamenashi ihn plötzlich ansprach: „Hey Jin! Du warst ja auch mal für ein halbes Jahr in Amerika. Da musst du aber besonders auf unsere Kleine hier aufpassen, ne?“ ‚Kleine? Da hat sich wohl schon jemand mit dem Gedanken angefreundet, mich ein ganzes Jahr um sich herum zu haben.'’

„Eh~?“, kam nur aus ihm heraus und er blickte sichtlich überrascht zu mir herüber.

Ich lief rot an, als ich Kamenashis Worte verstanden hatte.

„Hallo? Ich bin doch kein Babysitter!“ Jin setzte einen genervten Ton auf. Allerdings merkte man, dass er bloß versuchte von seiner Verlegenheit abzulenken.

Ich zog skeptisch meine Augenbraue hoch und konterte zurück: „Keine Sorge. Ich kann schon alleine auf mich aufpassen. Und außerdem will ich nicht, dass sich der „große Jin Akanishi“ überanstrengt.“

Ich erntete verblüffte Blicke aus der Runde, als ich Jin schlagartig Konter bat.

Die Tatsache, dass ich gerade ein Idol beleidigt hatte, trug wohl auch seinen Teil dazu bei. Ich hatte leider die Angewohnheit, auf Kommentare dieser Art sehr schnippisch zu reagieren.

„Du suchst wohl Streit oder?“ Jin sah mich herausfordernd an, aber ich hatte keine Lust zu streiten und zuckte resignierend mit den Schulten, doch einfach so davonkommen lassen wollte ich ihn dann doch nicht. Und irgendwie machte es mir Spaß ihn zu ärgern.

„Nicht wirklich. Ich will auf keinen Fall, dass du dich überanstrengst. Also tue ich dir den Gefallen und gebe freiwillig auf.“

Triumphierend grinste ich ihn an und erwartete ein Gegenargument.

Aber es kam nicht. Stattdessen nur ein beleidigtes „Tse~!“ und Jin schüttelte ungläubig den Kopf. Doch in diesem Moment sah ich ganz deutlich ein leichtes Zucken an seinen Mundwinkeln.

‚War das ein Lächeln?’



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-03-22T11:57:41+00:00 22.03.2009 12:57
Hu? o.O
Ist bei dem Chap noch was dazu gekommen? *g*

Eindeutig *nachprüf*.

Pardon, zwei Hinweise auf der letzten Seite: " Ein breites, verlegendes Grinsen zierte seine Mundwinkel" - verlegenes - ohne d.
und

"Das muss ja voll der Schock für dich gewesen sein!“, platze Koki nun heraus. - platzTe - mit t. ^^

Die Erweiterung ist nicht schlecht. Aber Sora wird mir immer fraglicher. *g* Ist sie jetzt schüchtern oder nicht? Einerseits ist sie sehr unerwartet direkt, ist sogar provozierend Zitat: "Zeigefinger auf den LIPPEN" (das geht schon in Richtung Flirt), dann wieder das verschüchterte Mädchen, wenn es um Jin geht. Kann ich ein bisschen verstehen und auch wieder nicht. Ihr Charakter kommt mir inkonsequent vor. Bin dann man gespannt auf das weitere. ^^

Die Art die Charaktere zu beschreiben gelingt dir gut. So ist die Erzählperspektive gar nicht eingeschränkt, sondern gibt auch Hinweise auf die anderen Charaktere. Klappt doch gut.^^
Von: abgemeldet
2009-03-20T13:14:39+00:00 20.03.2009 14:14
P.s.: Das Vorwort ist jetzt klasse geworden! ^^ Verrät nicht zu viel, macht aber neugierig. Ich versuch nicht zu streng zu sein, versprochen. ^^°°° *sich ermahn*

"höchstpersönlich" ohne h. ^^
Von: abgemeldet
2009-03-20T13:11:39+00:00 20.03.2009 14:11
Die Begegnung der beiden kam mir sehr filmreif vor. *ggg* Du müsstest darauf achten, einen Satz nicht zu blumig zu beladen ("waldgrün" - "onyxfarben"), sonst kann man ihn nicht mehr richtig ernstnehmen, was ja schade ist, weil die Aussage recht ernst gemeint ist. Ich denke für Sora ist es eine sehr einschneidende Erfahrung und als Leser sollte man nicht darüber lachen. *g*
Am optimalsten ist es, solche metaphorischen Begriffe schön verteilt einzustreuen - alles in Maßen, dann kommt jedes Wort schön zur Geltung. ^^

Interessant finde ich auch, dass Tatsuya kleiner als Sora ist. *grins* Wie groß ist sie dann jetzt genau? Größer als Jin?

Kokis Frage "Bist du Ausländerin?" finde ich total unlogisch. Hat er keine Augen im Kopf?! *prust* sie ist BLOND und grünäugig. Was soll sie sonst sein?!

Spannend ist Jins kühle Reaktion. Die kann ich sehr gut nachvollziehen. *g*

Eine Kleinigkeit fällt mir noch auf... Sora WAR ja mal Fan von Kat-tun und nach ihren eigenen Angaben ist sie darüber hinweg. Trotzdem ist die Art, wie sie Jin sieht ziemlich groupiemäßig, was ich nicht so toll finde. Z.B. in solchen Beschreibungen wie "meldete sich die schönste aller Stimmen".
Ich habe das Gefühl in dem Moment vermischst du als Autor dein eigenes Empfinden mit dem des Charakters. Es ist nichts schlimmes, aber man hat das Gefühl, es passt nicht zum Charakter, den du vorerst erschaffen hast. Wenn es zu viele Widersprüche gibt, dann wirkt der Chara irgendwann leider nicht mehr richtig glaubwürdig. ^^

Ach ne, entschuldige, ich sollte nicht so streng sein und dir zu viel abverlangen... *verbeug*

Insgesamt schön geschrieben! Viel Spaß noch, bis zum nächsten Chap. ^^

Achja, Hinweis: Im Titel würde ich "time" klein schreiben, wie bei den anderen. ^^

Viele Grüße, Schwerty
Von: abgemeldet
2009-03-20T13:07:59+00:00 20.03.2009 14:07
*grins*
Interessant, wie sich die Wörteranzahl schon im dritten Kapitel verdoppelt. Beim nächsten sind's wahrscheinlich 6000 Wörter, oder? *ggg*

Ich seh schon, deine Euphorie bringt dich gut voran. ^^ Das merkt man beim Lesen, wie viel Spaß dir das Schreiben macht. ^^

Die Wortwahl wird immer sicherer, was mir gut gefällt.
Yumiko ist mir nicht ganz geheuer. Sie kommt mir zu "europäisch" vor. Ich stell mir asiaitsche Manager völlig anders vor, gerade, weil sie so einen verantwortungsvollen Posten haben. Und ihre Art sich auszudrücken kommt mir auch sehr "deutsch" vor.
Aber das ist fiktive Schaffensfreiheit, die jeder Autor anders machen kann. ^^ Der Leser muss es akzeptieren oder aufhören zu lesen. ^^

Sora finde ich auch sehr widersprüchlich. Erst ist sie total nervös, dann verliert sie von einer Sekunde auf die andere ihre Hemmungen, sobald sie merkt, dass Jin eingeschnappt ist. Ist für mich etwas unglaubwürdig...

Lustig fand ich die Beschreibung von ihrer Suche nach etwas zu trinken. Und der Running Gag - Stichwort "Zoo" *g*. Ganz schön viel Selbstironie. Ich frage mich, ob sich ihre burschikose Art sich mit der japanischen Kultur vereinbaren lässt. Jin könnte vielleicht damit, wenn überhaupt, damit klar kommen, aber die anderen...? Kulturelle Unterschiede sind doch immer konfliktriskant. Aber hier tue ich mir wieder mal zu viel Gedanken machen und es zu ernst nehmen. *hüstel* Sorry. Bei der ersten FF sollte man sich normalerweise noch keine Gedanken um so was machen. Mir fällt es nur hier gerade sehr auf, weil du einige Bemerkungen in der Richtung machst. Z.B. japanische Höflichkeit.



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