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Ehre und Stärke III : Maats Flügel

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: Ich wollte dieses Kapitel schon längst hochladen. Aber mehrere Dinge sind mir dazwischengekommen. Weil der letzte Upload schon so lange her ist, deshalb gleich drei Kapitel.

Von ‚Amors Pfeile‘ gibt es auch ein neues Kapitel, in welchem sich Treize und Merenptah zum ersten Mal kennenlernen.

Beim nächsten Upload gibt es auch ein Wiedersehen mit lang vermissten Freunden. ^^
 

Kapitel VIII
 

Schon vom ersten Augenblick an mochte Zechs diesen aufgeblasenen Ägypten nicht leiden. Hatte er sie nicht alle – sogar den adligen Quatre! - als Sklaven bezeichnet? Was für eine Unverschämtheit! Treize hatte das Missverständnis zwar aufgeklärt und sie hatten die Gästequartiere des Anwesens bezogen und nicht die zuvor angebotenen Kammern der Sklaven. Doch es war klar ersichtlich, dass Merenptah ganz besonders ihn nur für ein lästiges Anhängsel hielt. Der Ägypter hatte ganz eindeutig nur Augen für Treize.

Treize schien aber auch in jeder Stadt sich einen Liebhaber zu halten, dachte Zechs.
 

Sally hingegen schien Merenptah mehr Respekt zu zollen, sicherlich weil sie die Sprache der Ägypter beherrschte und damit geprahlt hatte einst Schülerin dieses bekannten ägyptischen Arztes gewesen zu sein. Zechs hatte den Namen vergessen.

In der Tat hatten einige Priester von der Ankunft der Ärztin erfahren und eine Delegation zu ihr entsandt. Sallys verstorbener Lehrmeister musste den Status einer Legende unter den ägyptischen Heilern und Magiern innegehalten haben.

Wahrscheinlich würde Sally die nächsten Tage in den Tempeln der Stadt verbringen und Zechs musste allein zurecht kommen.

Auf Treizes Gesellschaft wollte er erst gar nicht zählen, er konnte sich denken, wo sich Treize gerade im Moment aufhielt: In Merenptahs Bett!

Zechs wollte gar nicht wissen, was die beiden Männer alles verband. Es stand völlig außer Frage, die beiden waren einmal ein Paar gewesen. Wieder nur konnte Zechs mutmaßen was damals passiert war als Treize mit sechzehn Jahren nach Ägypten gegangen war. Aber noch hatte ihm Treize dazu keinerlei Antworten gegeben und er bezweifelte es doch stark, dass Merenptah gesprächiger wäre.
 

Zechs überlegte ob er die Fensterläden seines Gästezimmers verschließen sollte. Die Luft im Zimmer war schon ohnehin stickig, aber selbst mit offenen Fenstern wehte kein nennenswerter Luftzug, der Erleichterung hätte bringen können.

Am liebsten würde er sich nackt zwischen die Laken liegen. Jeder noch so kleine Fetzen Stoff war ihm auf der Haut unerträglich. Es schien ihm ein Rätsel wie die Menschen hier leben und arbeiten konnten. Zumal es zur Zeit der Überschwemmung, in einigen Monaten war es wieder so weit, noch viel wärmer und feuchter werden würde.

Ganz zu schweigen von den Städten, die noch weiter im Süden des Landes gelegen waren. Zechs zog sich die vom Schweiß fleckige Tunica über den Kopf. Eigentlich sollte er ein Badehaus aufsuchen. So langsam wunderte es ihn nicht mehr, warum die Ägypter sich jeden Tag so ausgiebig reinigten. Es schien in diesem Lande geradezu eine Notwendigkeit zu sein. Wenn er da an Germanien dachte... Nein, seine Heimat im Norden und die ägyptische Provinz, das mochte inzwischen alles zum Römischen Reich gehören, aber für Zechs waren es gänzlich unterschiedliche Welten.
 

Am Kopfende seines Bettes stand eine traditionelle ägyptische Kopfstütze. Ein aus Holz gefertigtes Stück, das die Form einer Sichel hatte, worauf der Nacken ruhen sollte. Zu unbequem befand Zechs nach einem skeptischen Probeliegen und nahm mit den Kissen Vorlieb. Er schloss die Augen und zog das Bettlaken über seinen Körper. Doch schon nach kurzer Zeit wurde es ihm zu warm und er drehte sich auf den Bauch.

Er hatte nicht geglaubt, dass er einmal in seinem Leben zu dieser Feststellung gelangen würde, aber seine langen Haare, die ihm bis weit über den Rücken reichten, wurden ihm lästig. Er wischte sich die Strähnen aus der Stirn und fasste sie dann zu einem Zopf zusammen.
 

Er rutschte weiter in die Mitte des Bettes und warf die übrigen Kissen auf den Boden. Ein neuer Gedanke schlich sich in sein Bewusstsein und verankerte sich doch. Seine Kehle war trocken und jetzt wo er darüber nachdachte: Er hatte Durst... und Hunger.
 

Doch bevor ihn diese neue Erkenntnis weiter beschäftigte, öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer. Für einen kurzen Moment fiel ein Lichtstrahl in den Raum und jemand schlüpfte hinein und ebenso hastig wurde die Tür wieder geschlossen.

Verstohlen schielte Zechs über seine Schulter hinweg zur Tür. Er fragte sich, ob es nicht einfach besser war sich schlafend zu stellen. Die Silhouette der Person deutete auf Treize hin und wenn der Römer etwas mit ihm zu besprechen hatte, dann zog es Zechs vor hungernd und durstig im Bett liegen bleiben. Zu Diskussionen und spitzfindigen Gesprächen war er nach so einem anstrengenden Tag nicht mehr in der Lage. Jedoch schien Treize nicht aufs Reden aus zu sein. Sein Umhang fiel raschelnd zu Boden und schon hatte er sich, ohne ein Wort zu sagen, zu Zechs ins Bett gelegt.
 

„Was fällt dir ein?“ So viel zu der Idee sich schlafend zu stellen. Zechs zog an dem Bettlaken um sich darin einwickeln zu können. Weniger aus dem Grund, dass ihm auf einmal kalt geworden wäre, sondern vielmehr weil er nackt war. „Hast du denn nicht ein eigenes Zimmer?“
 

„Natürlich.“
 

„Und...“
 

„Und was?“, gab Treize zurück, der dieses Verwirrspiel eindeutig zu genießen schien. „Ich werde heute Nacht hier schlafen, das ist alles.“
 

„Warum? Du bist doch sonst nicht so anhänglich“, stichelte Zechs und setzte sich auf. Er blickte auf Treize hinab, der sich auf mehr als der Hälfte des Bettes breit gemacht hatte.

Noch zu gut erinnerte sich Zechs an die Nacht bei den Pyramiden, da hätte es Treize doch in der Tat vorgezogen die Nacht im Freien zu verbringen als mit Zechs in einem Zelt zu schlafen und jetzt wollte er sogar bei Zechs übernachten!
 

„Verglichen mit Merenptah bist du das kleinere Übel.“ Treize gähnte und doch konnte man den Humor in seiner Stimme hören.
 

„Was für ein Kompliment.“ Zechs trat nach seinem unfreiwilligen Bettnachbar. „Wenn du hier schon schlafen willst, dann hol mir wenigstens etwas aus der Küche. Ich habe Durst... und Hunger.“
 

„Kann ich dann hier schlafen?“
 

„Ja“, gab Zechs zurück und war überrascht als Treize sich in der Tat noch einmal in die Höhe stemmte und wenig später mit einem Tablett, nebst Krug und Schale, und einem Öllicht, das etwas Licht spendete, zurückkam.

Vorsichtig roch Zechs an der dunklen Flüssigkeit in seinem Becher, den Treize ihm reichte.
 

„Bier. Ägypter trinken zu allen Gelegenheiten Bier“, erklärte Treize, während er Zechs noch die Schale reichte, die Melonenstücke enthielt. Anschließend legte er sich wieder ins Bett und gähnte. Anscheinend war der letzte Tag ihrer Reise auch nicht spurlos an Treize vorübergegangen.
 

„Was ist mit Merenptah?“
 

„Was soll mit ihm sein?“
 

„Kannst du diese Gegenfragen nicht lassen?“
 

Ein tief blaues Auge blickte ihn schelmisch an und Treize grinste. Zechs verbot sich jeden weiteren Kommentar, wenn Treize so eine Laune hatte, war es sinnlos etwas aus ihm herauszupressen. Er probierte ein Stück der Melone. Es schmeckte sehr gut, süß und wässrig.
 

„Ich kenne Merenptah. Er wird heute Nacht noch mein Zimmer aufsuchen. Aber nur, weil ihm danach ist, werde ich nicht das Lager mit ihm teilen.“
 

„Das ist ja ganz was Neues.“ Sonst ließ Treize keine Gelegenheit aus, sich mit einem Mann im Bett zu vergnügen.
 

„Ich sage nicht, dass es mir nicht recht wäre. Aber für Merenptah bin ich noch der sechzehn jährige Junge, der damals mit ihm zusammen auf die Jagd gegangen ist. Aber nicht ein mächtiger römischer Konsul, der ich heute bin. Das werde ich ihm klarmachen müssen, aber nicht in dieser Nacht. Soll er ruhig vor meinem leeren Bett stehen.“
 

Zechs müsste lügen, wenn er verstünde, was genau Treize Problem war. Als er seine nächtliche Zwischenmahlzeit beendet hatte, löschte er das Öllicht und legte sich zurück auf das Bett.

„Was macht es für einen Unterschied, ob du ihn jetzt nagelst oder erst morgen?“, versuchte er dennoch die Problematik zu verstehen. Doch Zechs erhielt keine Antwort, stattdessen vernahm er nur den gleichmäßigen und ruhigen Atem seines Zimmergenossen. Es war unglaublich, dass der Römer so schnell einschlief.
 

Treize erwachte früh mit den ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages. Re war wieder geboren und hatte seine nächtliche Wanderung durch das Totenreich beendet.

Ein unverständliches Murmeln drang an sein Ohr als er sich bewegte und dann wurde ihm klar, dass das Gewicht auf seinem Rücken nichts anderes als Zechs‘ Kopf war.

Der Germane benutzte doch glatt seinen Rücken als Kissen. Treize presste die Lippen aufeinander um nicht zu lachen. Würde Zechs jetzt erwachen, es wäre dem Germanen unendlich peinlich und Treize wollte ihm das ersparen. Ja, er hatte seinen Spaß daran, wenn er Zechs piesackte. Doch war er schließlich kein Unmensch und auch wenn er damit Schwierigkeiten gehabt hatte es zuzugeben, Zechs war ihm über die nervenaufreibenden Wochen des Herbstes in Rom zunehmend ans Herz gewachsen. Mehr sogar...

Vorsichtig rückte er zum Rand der Matratze und schob Zechs ein anständiges Kissen unter den Kopf.

Treize hielt inne, dann streckte er erneut die Finger aus. Unglaublich sanft und fast schon sehnsüchtig wie ein Liebhaber glitt die Kuppe seines Zeigefingers über die Wangenknochen, die sich unter Zechs‘ schmalen Gesicht abzeichneten.

‚Ansehnlich. Äußert ansehnlich‘, dachte Treize und erinnerte sich noch zu gut an jenen Abend in Germanien. Als Zechs bewusstlos vom Fieber und geschwächt von den Kämpfen und Verletzungen vor ihm gelegen hatte. Schon damals hatte er diese latente Begierde in sich gespürt und sie war seit jenem Augenblick stetig gestiegen. Würde sich Zechs ihm anbieten, er würde nicht zögern wie bei Merenptah.
 

Doch schließlich riss er sich von dem Anblick des schlafenden Germanen los, sammelte seine Kleidung auf und drapierte seinen Mantel locker um seinen Körper. Dann verließ er Zechs‘ Zimmer. Die beste Art den Tag zu beginnen war ein anständiges Bad und natürlich verfügte Merenptahs Villa über ein geräumiges Badehaus.

Seine Hand ruhte noch auf der Türklinke als er Merenptahs Gestalt um die Ecke des Flurs gehen sah. Merenptah hatte ihn gesehen und blieb so abrupt stehen als ob er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen wäre.

Treize verbarg ein selbstgefälliges Grinsen. Dies war auch ein Grund, warum er die Nacht bei Zechs verbracht hatte. Er hatte gehofft, dass die Diener diese Tatsache in den nächsten Tagen an Merenptahs Ohr tragen würden. Doch dass ihn Merenptah mit eigenen Augen sah, nun dieser Ausgang war sogar noch wünschenswerter. Natürlich würde sein ägyptischer Freund sofort den falschen Schluss ziehen und glauben Zechs und er hätten die Bettlaken in einem Anflug von Leidenschaft zerwühlt.

Er straffte sich und wanderte bedächtig den Flur hinab, vorbei an Merenptah und – dieses Vergnügen gönnte er sich – er ließ den Mantel über seine Schulter gleiten. Merenptah schnappte hörbar nach Luft und Treize musste sich nicht umwenden um Gewissheit zu haben, dass der Ägypter ihm folgte.
 

‚Fast wie Katze und Maus.‘, dachte Treize. Merenptah würde es gefallen und sich in Sicherheit wiegen. Doch jede Maus konnte zuschnappen und zurückbeißen. Wie er es bereits gegenüber Zechs gestern Nacht gesagt hatte, er war nicht mehr der blauäugige, unerfahrene Junge. Eine Lektion, die Merenptah lernen musste.

Am Eingang zum Badehaus ließ er seine ohnehin schon sehr provisorische Kleidung zu Boden fallen. Merenptahs verstorbener Vater hatte bereits vor Jahren römische Wasseringenieure angeheuert, die ihm das Badehaus mit Wasserleitungen ausgestattet hatten. So waren keine Sklaven mehr nötig, die das erwärmte Wasser über ihre Herren ausschütteten.

Treize griff nach der Schüssel mit Natron und spülte sich den Mund damit aus, ein uraltes ägyptisches Reinigungsritual. Er wusste, dass Merenptahs gierige Augen auf ihm ruhten als er seinen Körper unter dem Wasserstrahl wusch.

Er spürte ein nicht ganz unangenehmes Prickeln in seinem Nacken, auf seinem Rücken und es pflanzte sich über seine Beine hinweg fort.

Dann endlich kam Merenptah zu ihm, nackt wie Treize. Er stemmte seine Arme rechts und links neben Treize an der Wand auf.

„Nedjem“, raunte Merenptah leise und seine Lippen legten sich an Treizes Hals, der den Kopf an die Wand gelehnt hatte.

‚Nedjem.‘ Allein dieser Name weckte alte Erinnerungen. Merenptahs Kosewort für ihn, damals...
 

Merenptahs Finger glitt über seine nasse Haut, strich an seiner Flanke entlang. „Nedjem.“

Und von einem Augenblick zum nächsten ging eine Veränderung in Treizes Körper vor, er blickte Merenptah an und dieser zuckte zurück, wie überrumpelt. Treize hob eine Hand und griff nach Merenptahs Kinn, nicht fest genug, dass er blaue Flecken hinterließen, aber doch schmerzhaft.

„Meri“, gurrte Treize. „Eines bin ich nicht mehr: Den Treize, den du gekannt hast.“ Jetzt war es an ihm seine Lippen an Merenptahs Körper zu legen und befriedigt vernahm er das heisere Stöhnen des Ägypters.

„Du hast mich besessen, aber das gehört der Vergangenheit an, Meri.“ Er legte eine Hand auf Merenptahs Schulter und drehte ihn um. Seine Fingernägel kratzten über Merenptahs Rücken, gruben sich in das feste Fleisch des Hintern.
 

„Niemand besitzt mich.“



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