Zum Inhalt der Seite

Romeo und Julius

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Partytime

Kapitel 13 – Partynight
 

Man könnte gerade zu meinen, dass Juan diesem Kerl die Zunge nur so tief in den Hals steckte, um ihn damit vielleicht zu ersticken. Doch bei einem Fremden müsste er das ja wirklich nicht machen und erst recht nicht bei einem, der ihn hier hergebracht hatte. Die ganze Zeit war der Junge hinter dem Typen her, der sich noch vor kurzem mit der Hete mehr oder weniger gestritten hatte. So ganz war er sich nur nicht darüber bewusst, wie auffällig er sich eigentlich verhielt. Erst als der um mindestens zehn Jahre ältere Mann sich zu ihm umdrehte und ihn fragte, was er denn vorhätte, wurde ihm das überhaupt richtig bewusst. Überschwänglich hatte er sich schließlich entschuldigt und auch sein Anliegen gleich mit erwähnt. Somit waren sie ins Gespräch gekommen, wobei ihm der andere mit der Zeit etwas auf die Pelle rückte. Nicht unbedingt etwas, was Juan störte.
 

So lehnten sie hier jetzt an der Wand und küssten sich innig, als ob sie sich schon seit Wochen oder gar Monaten kennen würden. Abrupt löste sich jedoch der Jüngere, mit der Zeit war er in einen solchen Trance-Zustand übergegangen, dass er fast vergessen hatte zu atmen, und jetzt brauchte er dringend Luft.
 

„Du bist doch wirklich eher ein Top...“, murmelte der Ältere und legte die Arme locker um Juans Schultern. Eigentlich hörte er es nicht gern, wenn man ihn als den aktiveren Part bezeichnete. Er war flexibel und ließ sich gerne einfach auf sein Gegenüber ein. Wenn der eher aktiv war, dann konnte er auch passiv sein oder umgekehrt. So recht wollte er sich bei so etwas nicht festlegen, weiß Gott auf welchen Typen er einmal treffen könnte – der wirklich etwas für ihn empfand – und dann würde es am Ende an solchen Lappalien scheitern.
 

Da tippte ihn auf einmal jemand an und ohne zu überlegen, drehte er den Kopf herum. Das Einzige, was er jetzt aber noch tun konnte, war zu schlucken. Reno stand vor ihm und verstand wohl gerade die Welt nicht mehr.

„Hm... der werte Herr ist wohl doch schwul...“, grummelte der Kleinere und zog die Augen zu Schlitzen zusammen. Abwechselnd schweifte Juans Blick zwischen dem Blonden und seiner Begleitung hin und her.
 

„Würde dich ja eh nichts angehen“, maulte er schließlich und versuchte mit Mühe und Not den Blick des anderen zu erwidern. Da löste sich aber auf einmal der Kerl, den er noch vor einem Moment geküsst hatte, von ihm.

„In euren Kindergartenstreit will ich mich dann mal nicht einmischen...“
 

„Shit“, zischte Juan kaum hörbar und wollte dem jungen Mann schon hinterher, als dieser von dannen zog, doch Reno hielt den Schwarzhaarigen einfach fest und drehte ihm den Arm herum. So musste dieser unweigerlich stehenbleiben. Sein Atem hatte beschleunigt, wahrscheinlich aber auch nur, weil gerade eine Menge Adrenalin in seinem Körper mitwirkte. Abrupt begann er sich zu wehren, nur fiel ihm das gar nicht so einfach.
 

„Mit solchen Typen sollte man sich nicht unbedingt abgeben... Die wollen nur kleine Jungs... wie dich.“ - Ein kurzes Grinsen huschte über Renos Gesicht. - „Die nimmt man nur, wenn man in einen Club reinkommen will. Ansonsten verziehen wir uns in einen Twinkie-Club, ist besser für uns...!“

Im ersten Moment reagierte Juan überhaupt nicht auf das, was Reno sagte, doch dann endlich schlurfte er hinter ihm her mit zu den anderen.
 

„Juan!“

Verwirrt blickte Sina den von Reno Angeschleppten an, doch dann schweifte ihr Blick zu ihrem besten Freund, und sie hob abrupt eine Augenbraue. Die Frage, die Sina stellen wollte, war ihm schon klar.

„Wir nehmen ihn nur zur Sicherheit mit... Dem passiert ja sonst noch was.“

Keinen schien es wirklich zu stören, außer Jonas. Sein Blick hatte sich schon verfinstert, als Juan mit Reno zu ihnen rüberkam. Seine Einstellung zu dem Neuen war nicht unbedingt schlecht, auch wenn er es gerade gegenüber Reno anders aussehen lassen wollte. Wirklich so sehr war er nun auch nicht mit ihm befreundet, und trotzdem wollte er sich doch gut mit ihm stellen.
 

„Reno...? Du bist richtig anhänglich...“

Es war wirklich nicht mehr als einer der Twinkie-Clubs geworden. Kaum einer war älter als 25 – wenn es überhaupt jemanden gab, der so alt war.

Gerade hatte Reno Juan von hinten umarmt und hing ziemlich unbeholfen an dem Größeren, der noch – im Gegensatz zu Reno – ziemlich nüchtern wirkte.
 

„Ich bin nicht anhänglich... Ich tanze... mit dir...“, murmelte der Blonde und hauchte dem anderen einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

„Tanzen nennst du das also? Du kippst doch gleich um!“, kommentierte Juan aber schließlich und löste sich dann auch etwas mühsam wieder von dem Kleineren, der abrupt eine Schnute zog. Das ignorierte er aber einfach ganz gekonnt und brachte ihn wieder zurück zu dem Rest ihrer kleinen Gruppe. Bis auf Jonas waren auch alle anwesend.
 

„Dieses kleine, blöde Arschloch schmeißt sich in seinem Suff gleich mal an den erst Besten ran“, grummelte die gereizte Freundin des Fehlenden. Obwohl der Club recht voll war, konnte sie wohl Jonas noch immer in der Menge entdecken, da ihr wütender Blick starr auf ihn gerichtet war. Wie sie gesagt hatte, klebte er geradezu an einem Typen, mit dem er nicht unbedingt 'normal' tanzte.
 

Juan hatte sich mit seinem Anhängsel neben Sina gestellt, die ziemlich gelangweilt aussah. Wenn sie zu Hause geblieben wäre, hätte es für sie noch interessanter sein können. Als die Einzige, die hetero war, konnte es aber eben nur so sein. Doch auch für Zoe und Uma interessierte sich so recht niemand. Schwulenclub eben.
 

Kaum dass er sie bemerkte, schmiegte sich nun Reno an seine beste Freundin und ignorierte nun Juan völlig.

„Langeweile?“, fragte er leise und sie nickte, bevor sie herzzerreißend seufzte.

„In 'ner Heten-Disco ist mir das auch immer“, murmelte er und sein Blick schweifte langsam hin und her, bis er an Juan hängen blieb, den er nun mit leicht zusammengezogenen Augen ansah. Verwirrt erwiderte der andere nur den Blick und verstand gerade die Stimmungsschwankungen überhaupt nicht.
 

„Der wäre doch was für dich...!“

Sina deutete auf einen jungen Mann um die Zwanzig, der wohl ohne Begleitung unterwegs war. Sofort war Reno wieder – scheinbar – um ein paar Promille nüchterner und stolperte auf den Typen zu.
 

„Er ist komisch...“, meinte Juan, als er nun zu Sina aufgerückt war. Irritiert sah sie ihn an, bevor er weiter sprach: „Wenn wir nur zu zweit sind, ist er richtig nett. Aber kaum ist wer anderes, den er kennt, in der Nähe, kann er mich nicht mehr ausstehen.“

Kurz lachte Sina auf, wahrscheinlich wusste sie, was mit ihrem Freund los war.

„Ganz normal... Er will nur nicht zeigen, dass er dich mag. Zumindest nicht vor anderen... Und... ich kann mir vorstellen, dass er eigentlich nur so ist, wenn ich dabei bin...“
 

Verwirrt blickte Juan das Mädchen an und meinte dann: „Wie kommst du... darauf?“

Er hatte keine wirkliche Idee, wieso das gerade dann so sein sollte. Immerhin würde es sicher nicht so sein, dass Reno auf Sina stand. War ja auch etwas unmöglich, außer wenn er doch wieder das Ufer wechseln wollte. Womöglich seinen Eltern zu Liebe. Dann war es aber wirklich unmöglich.
 

„Och... Weißt du... Er kann es nicht ausstehen, wenn sich jemand zwischen uns drängen will... Da hat er dann manchmal schon Komplexe... Sozusagen verträgt er keine Konkurrenz neben sich, so als bester Freund.“

Leicht schüttelte sie den Kopf, bevor sie ihren Blick über die Tanzfläche huschen ließ. Wie gerade eben noch bei Juan, hatte jetzt Reno den jungen Mann umarmt, den sie ihm gezeigt hatte. Man konnte sehen, dass Reno betrunken war, da er sich schon eher an den anderen klammerte.
 

„Wir sollten gehen. Lange hält er nicht mehr durch...“, murmelte Sina und wandte sich schließlich an die anderen. Juan hörte gar nicht richtig hin, was sie jetzt mit den drei Mädels redete. Mehr war er auf Reno fixiert, dessen schmaler Körper sich an seinen Tanzpartner drückte, der seinen Hals vorsichtig küsste.
 

„Juan...? Juan!“

Erst jetzt bemerkte er, dass Sina ihn angesprochen hatte und etwas verwirrt riss er den Kopf herum.

„Ähm... Was hast du gesagt?“, wollte er verwirrt wissen.

„Wir gehen... Maria hat Jonas auch schon eingesammelt, ich hol' noch schnell Reno... Du kannst mit den anderen schon rausgehen.“

Langsam nickte er nur und folgte dann auch Uma, da sie die Einzige war, die er jetzt noch von seinen Bekannten sah. Wohl aber auch nur, weil sie etwas über die Masse ragte.
 

„Ich bin doch noch topfit...“, grummelte Reno, als er nun auch wieder mit Sina an der frischen Luft war, die schon längst ihre Freunde suchte.

„Natürlich, du schwankst... und langsam lallst du auch!“

Schon bald hatte sie die anderen entdeckt und schleifte Reno hinter sich her zu ihnen. Bis auf Juan war so recht keiner von den Herren mehr richtig im Stande eigenständig zu laufen. Auch Jonas war nicht mehr unbedingt nüchtern.
 

„Scheiß Kerle“, fauchte Zoe, „können sich nicht mal in Anwesenheit von Frauen benehmen...“

Man könnte meinen, dass sie keine Männer – im Allgemeinen – mochte, dabei war sie sonst immer nur sauer, wenn sie sich grundlos betranken. Wie es - für sie - jetzt wohl auch der Fall war.
 

„Deswegen hast du ja auch mich!“

Uma legte ihr zur Beschwichtigung einen Arm um die Schultern und zog sie etwas zu sich. Im Normalfall hätten sie sich jetzt geküsst, aber das war meistens Zoe dann doch noch etwas peinlich. Gerade in der Öffentlichkeit.
 

„Ja ja, und scheiß Lesben...“, murmelte Jonas und hatte wohl nur Glück, dass es die beiden Mädchen nicht gehört hatten, da er sonst überhaupt nicht mehr hätte laufen können.
 

„Zumindest Juan ist anständig!“

Abrupt schlang Zoe die Arme um ihn und warf ihn damit fast um.

„Ich trink' nicht so viel...“, kommentierte er nur mit einem leichten Lächeln, als er sich wieder befreien konnte.
 

Ein großer Trinker – vor allem von alkoholischen Getränken – war er noch nie gewesen. Einmal ein Bier und dann war's das. Einen Rausch oder gar volltrunken war er sogar noch nie gewesen. Das könnte er sich auch gar nicht leisten, wahrscheinlich würde er dann auch bei seiner Mutter die Fassade des braven Sohnes ablegen müssen. Etwas, was Juan nicht wollte.
 

Da legte ihm Sina auf einmal den Arm um die Schultern.

„Dann solltest du öfters mit uns rumhängen, dann fängst du schon anständig zu trinken an“, meinte sie lachend und stützte sich mehr und mehr auf ihn. Kurz schweifte sein Blick zu Reno, der wohl ohne seine beste Freundin gerade recht hilflos wäre. Der Blick des Kleineren war glasig und man könnte fast meinen, dass er jeden Moment umkippen könnte. Insgeheim hoffte Juan, dass es nicht so sein würde.
 

„Weiter musst du ihn wohl jetzt mitnehmen...“, murmelte Sina, als sie vor ihrer Haustür standen. Noch vor wenigen Minuten waren sie in Umas Auto gesessen – eigentlich das ihres älteren Bruders – und hatten gequatscht und gelacht. Die Blondine musste nur in die andere Richtung und es wäre zu weit um jetzt Reno und Juan auch noch ganz nach Hause zu bringen. So hatten sie sich dazu entschlossen – eigentlich eher nur Juan –, dass sie gleich hier ausstiegen. Dadurch, dass Reno nun auch etwas nüchterner wieder war, ging es auch mit dem Laufen einfacher. Trotzdem brauchte er immer noch etwas, woran er sich stützen konnte.
 

„Du bist wirklich schlimm...“, murmelte Juan, während sie die Straße entlang gingen, Reno nicht einmal mehr so sehr schwankend.

„Irgendwie muss man ja den Mumm kriegen, damit man Typen anquatschen kann“, grummelte der Kleinere auch schon. Etwas irritiert wandte sich der andere zu ihm, da kicherte Reno aber auch schon.

„Du glaubst gar nicht wie schüchtern ich bin...“
 

Kaum dass er das ausgesprochen hatte, umarmte er auf einmal den Größeren, der im ersten Moment ganz geschockt war. Abrupt war er stehen geblieben und spürte, wie sich Reno leicht an ihn kuschelte. Nur der Rausch, mehr war das nicht.
 

„Du bist so schön warm...“, murmelte da auf einmal der Kleinere und vergrub seine Finger in Juans Shirt.

„In deinem Bett wäre es sicherlich noch wärmer...“

Es war kaum lauter, als ein Flüstern, aber Reno hatte es wohl doch gehört und blickte nun irritiert zu dem anderen.

„Willst du was damit anspielen?“ - Langsam glitten die Finger des Kleineren an den Armen des anderen hinunter. - „Willst du vielleicht mit in mein Bett? Wieder?“

Vorsichtig fuhr er wieder an Juans Schultern hinauf und hatte dabei ein freches Grinsen aufgelegt.
 

Eine ganze Weile schwieg Juan, bevor er sich von Reno löste und stumm weiter ging. Wollte er? Nein, er kannte Reno gar nicht, dann sollte er mit so etwas noch gar nicht anfangen. Was hatte er auch davon? Wieder einen One-Night-Stand, der ihn dann nicht mehr ausstehen konnte.
 

Da schlang Reno auf einmal die Arme wieder um ihn.

„Du riechst so gut...“, hauchte er ihn ins Ohr und sog seinen Geruch tief in sich auf. Doch Juan verstand gar nicht, was daran so gut sein sollte. War denn daran etwas ungewöhnlich?
 

„Das macht mich so geil...“, flüsterte Reno, ließ aber abrupt von dem Größeren ab und marschierte an ihm vorbei, bevor er ein Stück von ihm entfernt stehen blieb und den Kopf in den Nacken sinken ließ. Zwei- oder dreimal atmete er tief durch. Verwirrt sah Juan ihn an. Und jetzt?
 

„Mein Bett wäre eindeutig das Beste jetzt für mich.“

Der Blonde wandte sich um und erhielt ein langsames Nicken zur Antwort.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Flippi
2009-09-08T10:55:06+00:00 08.09.2009 12:55
Oh ja¨^.^
Es war einfach wieder sooo ein tolles kapi!
genial!
da freue ich mich nun auch schon sooo auf mehr!
(Gut ah, leider so ein kleines schreibteif....)
Sorry für das kurze Komi...=.=
Ah!!!!!!
Aber das kapi war klasse!!!!!!!!
Lg

Flippi
Von:  Xai
2009-09-07T21:35:13+00:00 07.09.2009 23:35
uiuiui..
es geht weiter <3
und hoffentlich demnächst was schneller :P
ich finds.. unbeschreiblich.. toll <3
ich mag die story. einfach nur niedlich und wah und überhaupt :)
Von:  _sweet-kitty_
2009-09-07T20:13:54+00:00 07.09.2009 22:13
*lachz*
da ist ja einer ziemlich spitz XD
aber wurd ja langsam zeit oô
der blondi sollte mal den ersten schritt machen XD
aber nicht unbedingt angetrunken uû
sonst wird es wirklich noch ein böses erwachen geben XD
Von: abgemeldet
2009-09-07T17:43:03+00:00 07.09.2009 19:43
OMG >////////////////<
OMGGGG
Muuuuuuuummmmmyyy das is sooo hammma geworden und ich hab so lang drauf gewartet O.O
gut das ich gebttelt habe XD

Super Kapi~~


Zurück