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yaadein ya bhawishya...?

von

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Die ersten Sonnenstrahlen des nächsten Tages ließen Radha aus ihrem leichten Schlaf aufschrecken. Für einen Moment wusste sie nicht, ob sie die Ereignisse des letzten Abends nur geträumt hatte, doch als sie die Glasscherben vor sich auf dem Boden sah, wusste sie, dass der Streit mit Sunder Realität war. Sie schloss die Augen und spürte erneut Tränen in ihre Augen steigen.

Als sie schließlich von der Couch, auf der sie geschlafen hatte, aufstand, räumte sie wie mechanisch zuerst die Glasscherben weg und wischte dann den Boden auf. Erst als sie damit fertig war, fielen ihr die vielen kleinen Wunden an ihren Händen und Beinen auf, die sie sich durch die Scherben am gestrigen Abend zugezogen hatte. Doch sie fühlte sich noch immer wie betäubt und spürte daher keine Schmerzen.

Plötzlich allerdings bemerkte sie das Taschentuch um ihren Finger. Sie umschloss es mit ihrer anderen Hand und drückte es gegen ihre Brust. Dann löste sie es ab und ging ins Bad, um unter die Dusche zu steigen. Sie ließ das heiße Wasser über ihren Körper laufen, doch sie fühlte keine Entspannung. Sie fühlte sich leer und alles, was sie tat, geschah verstandesgesteuert und rein mechanisch.

Nachdem sie sich schließlich abgetrocknet und angezogen hatte, holte sie einen Verbandskasten und versorgte ihre viele kleinen Wunden. Es brannte, sie zu reinigen, doch sie ignorierte es. Langsam drifteten ihre Gedanken zu ihren gestrigen Gespräch mit Vijay...
 

„... ist mir eines klar geworden...” Nach einer Pause, während der Radha beinahe wahnsinnig wurde, meinte er schließlich: „Sunder und du, ihr gehört zusammen. Er liebt sich aufrichtig und auch wenn du es dir noch nicht eingestehen willst und dich hinter deiner angeblichen Liebe zu mir versteckst, bin ich sicher, dass du seine Gefühle auch erwiderst.” Als Radha nicht antwortete, fuhr er fort: „Und was mich angeht... Ich bin mir noch immer nicht sicher, was ich empfinde, aber wenn es Liebe wäre, hätte ich das sicher schon bemerkt...” Er seufzte, legte einen Arm um sie und drückte sie an sich. „Versprich mir, dass du gut zu Sunder bist. Du bist alles für ihn...”

Nachdem sie eine Weile so gesessen hatten, stand Vijay schließlich auf und wollte gehen, doch Radha sprang plötzlich auf und fiel ihm noch einmal in die Arme. „Ich weiß weder, was ich denken noch was ich fühlen soll, aber bitte verschwinde nicht wieder aus meinem Leben.”, flehte sie flüsternd, woraufhin Vijay lächelte. „Das werde ich ganz bestimmt nicht tun, denn das würde nicht nur dir das Herz brechen. Wir werden zusammen und vor allem Freunde bleiben, aber du gehörst zu Sunder.” Radha schloss die Augen und drückte sich fester an ihn, aus Angst, ihn doch verlieren zu können, doch gleichzeitig realisierte sie, dass er Recht hatte. Ohne dass sie es wirklich bemerkt hatte, hatten sich ihre Gefühle für Vijay geändert. Sie liebte ihn noch immer, doch es war eine andere Art von Liebe geworden, während ihre Gefühle für Sunder immer stärker geworden waren. Radha konnte sich ein Leben ohne einen der beiden Männer nicht mehr vorstellen, doch nahmen sie beide unterschiedliche Rollen ein. Sunder war ihr Ehemann und Vijay ihr bester Freund.

Als sie ihre Augen wieder öffnete, schaute sie direkt in Sunders Gesicht...
 

Die Erinnerung an seinen Ausdruck jagte Radha einen Schauer über den Rücken. So schockiert hatte sie ihn noch nie gesehen. Und plötzlich stellte sie sich die Frage, ob sie ihn überhaupt je wieder sehen würde, denn Sunder war letzte Nacht offensichtlich nicht nach hause gekommen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und Panik erfasste sie. Wo war er? Wie ging es ihm? Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Er hatte so überstürzt und voller Wut die Wohnung verlassen, dass sie Angst hatte, dass ihm aus Unachtsamkeit etwas passiert sein könnte.

Schließlich beschloss Radha, all seine Freunde anzurufen, doch keiner von ihnen konnte ihr Auskunft geben. Zuletzt rief sie Taani an und berichtete ihr alles, was geschehen war.

„Und du hast auch schon seinen Vater angerufen?”, erkundigte sich Taani, nachdem Radha zu Ende erzählt hatte. „Ji... Aber da ist er auch nicht... Taani, was soll ich denn jetzt nur tun?” „Beruhige dich erst einmal.”, versuchte Taani auf ihre Schwester einzureden. „Warte noch etwas ab. Er wird ganz sicher bis heute Abend zu Hause sein...” Radha atmete einmal tief durch und erklärte sich dann einverstanden.

Doch als sie schließlich aufgelegt hatte, klingelte es an der Wohnungstür. Voller Hoffnung öffnete sie sie, doch als sie ihren Besuch sah, erschrak sie.
 

Die zwei Polizisten, die vor ihrer Tür standen, schauten Radha ernst an. „Namaste! Sind sie Mrs. Radha Behl?”, erkundigte sich einer der beiden. Radhas Körper verkrampfte sich, doch sie zwang sich zu einem schwachen Nicken. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen das mitteilen muss, doch ihr Mann hatte letzte Nacht einen schweren Unfall.” In Radhas Kopf rauschte es und ihr wurde beinahe schwarz vor Augen während der Polizist weiter sprach: „Er wurde von einem Kleintransporter angefahren und schwebt im Moment noch in höchster Lebensgefahr...” Seine weitern Worte nahm Radha kaum noch wahr. Sie wollte nur noch eines: sofort zu Sunder! „Bitte, können Sie mir sagen, wo er jetzt ist? Können Sie mich zu ihm bringen?”, fiel sie ihm ins Wort. „Aber natürlich. Kommen Sie!”

Der zehnmütige Weg ins Krankenhaus erschien ihr ewig. Als sie endlich angekommen waren, verabschiedete sie sich hastig von den Polizisten und rannte anschließend sofort zur Krankenhausauskunft, um Sunders Zimmernummer zu erfahren, doch die junge Frau dort meinte nach einem kurzen Blick in ihren Computer: „Im Moment befindet sich der Patient noch im Not-OP und ich kann Ihnen leider nicht sagen, wie lange er dort noch sein wird.” Radha wühlte sich wie vor den Kopf gestoßen, erkundigte sich allerdings noch darüber, wie sie zum OP gelangen konnte und hastete anschließend sofort los.

Der OP wurde tatsächlich noch benutzt und so setzte Radha sich auf einen der davor stehenden Stühle und wartete. Alle möglichen Gedanken wirbelten in ihrem kopf durcheinander. Alles fühlte sich so irreal an, doch gleichzeitig war es bittere Realität. Sie fragte sich, wie der Unfall passiert war, wie Sunders Zustand im Moment war und ob sie ihn jemals lebend wieder sehen würde. Nach und nach wich ihr anfänglicher Schock einer tiefen Verzweiflung. Noch nie hatte sie sich so machtlos gefühlt wie in diesem Moment.

Plötzlich spürte sie eine hand auf ihrer Schulter. Als sie aufsah, schaute sie in das Gesicht von Sunders Vater. Er schenkte ihr ein schwaches Lächeln und nahm sie, nachdem er sich neben sie gesetzt hatte, in den Arm. Radha erwiderte sie Umarmung dankbar und war unendlich froh darüber, in diesem Moment nicht mehr allein sein zu müssen.
 

Die Minuten wurden zu Stunden. Das warten machte die beiden fast wahnsinnig, vor allem da sie so vollkommen machtlos waren. Als schließlich die OP-Tür geöffnet wurde und eine Schwester herauskam, stürzten sie sich sofort auf sie, doch anstatt einer Antwort erhielten sie nur ein Kopfschütteln und blieben ratlos zurück. Was hatte das zu bedeuten? Wollte sie nur keine Auskunft geben oder bestand keine Hoffnung mehr für Sunder? Radha lief nervös den Gang auf und ab bis schließlich erneut die Tür geöffnet wurde und ein Arzt herauskam. „Wir haben Mr. Behl soweit stabilisieren können, doch sein Zustand ist weiterhin sehr kritisch. Er hatte viele innere Blutungen und befindet sich zudem im Moment im Koma. Wann er aufwachen wird, können wir leider nicht sagen.” Radha war erleichtert, dass Sunder noch am Leben war, doch dass er im Koma lag, beängstigte sie. Der Arzt nannte ihnen noch die Nummer des Zimmers, in das Sunder verlegt werden sollte und entschuldigte sich dann.

Als sie Sunders Zimmer betraten, erschraken sie. Sunder war an mehrere Maschinen angeschlossen, hatte einen eingegipsten Arm und einen Verband um den Kopf. Außerdem hatte er überall am Körper blaue Flecken und Schürfwunden. Augenblicklich schossen Tränen in Radhas Augen und sie hob eine Hand vor ihren Mund. Sunders Vater schloss sie erneut in seine Arme, um ihr Halt zu geben, doch auch er konnte seine Tränen kaum zurück halten. Er hätte nie damit gerechnet, jemals in einem solchen Zustand sehen zu müssen. Sein Anblick brach ihm beinahe das Herz.

Gerade als Radha sich neben Sunders Bett gesetzt und seine Hand genommen hatte, kam eine Krankenschwester herein. „Ich muss Sie bitten zu gehen. Der Patient braucht jetzt sehr viel Ruhe. Sie können morgen wiederkommen.” Radha wollte gerade protestieren als Sunders Vater sie beschwichtigend am Arm nahm und sie aus dem Zimmer führte. Er fuhr sie nach Hause und meinte zu ihr, bevor er ging: „Ruh dich aus, Beti. Wir fahren morgen wieder zu Sunder. Es wird alles wieder gut....”

Als Radha die Haustür geschlossen hatte, brach sie weinend zusammen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mitsuki11
2009-06-08T09:39:34+00:00 08.06.2009 11:39
Oh mein Gott, ich hoffe er wird wieder gesund!!!

freue mich auf das nächste Kapitel!!

Lg



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