Zum Inhalt der Seite

Happy ohne Ende?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

... wenn es nicht mehr weh tut

Ich bleibe an dieser Stelle standhaft: Keine der in meiner Story vorkommenden Personen gehört mir und alles, was hier zu lesen ist, ist definitiv frei erfunden und entspricht zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit.
 

Nur das Beste in der Adventszeit wünsche ich meiner treuen Kommentatorin Sunny.
 


 

Bedächtig nickte die junge Frau mit dem Kopf, zwar etwas zögerlich, doch man konnte merken, dass sie den Worten ihres Bruders zustimmte.
 

„Ja, da magst du Recht haben, Torsten. Trotzdem sollte ich weiter erzählen, wenn wir nicht noch heute Abend hier sitzen wollen.“
 

Der Bremer Abräumer wusste, dass Lena versuchte witzig zu sein, dass sie versuchte die Situation etwas aufzulockern, doch im Augenblick hatte er dafür keinen Sinn. Sie lachte ja selbst nicht, lächelte noch nicht einmal. Jetzt sah Lena nur starr gerade aus, so als würde sie sich erst wieder sammeln müssen, bevor sie weiter erzählen konnte, was vermutlich auch genau der Fall war.
 

„Durch Zufall entschied ich mich dann eben in Barcelona mein Glück zu versuchen und Paolo besorgte mir einen sehr gut bezahlten Nebenjob beim FC Barcelona um mir die restlichen Semester meines Studiums zu finanzieren. Und so wurde ich Physiotherapeutin und Seelsorgerin der Jugendmannschaften Barcelonas.

Die erste Zeit war es schwer, ich war allein, vermisste so viele Freunde aus Mailänder Tagen und vor allen Dingen vermisste ich Ricardo. Ich wollte nicht an ihn denken und doch kam ich nicht drum herum, denn jeden Tag, wenn ich die kleinen auf dem Fußballplatz trainieren sah, kamen die Erinnerungen wieder hoch. Immer wieder, bis mich irgendwann ein junger, aufgeweckter Mann aus meiner Lethargie riss. Wobei Mann vielleicht zu viel gesagt ist, Lionel war damals ja selbst noch nicht besonders alt.“
 

Ein versonnenes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht sobald sie an Lionel und ihre erste Begegnung auf dem Fußballplatz des FC Barcelonas dachte: Fröhlich und absolut unbekümmert hatte er sie aus ihren trüben, traurigen Gedanken gerissen und sie zu neuem Leben erweckt. Er hatte trotz ihrer rauen Abfuhren, die sie ihm anfangs mehrmals täglich gegeben hatte, nicht einen Moment gezögert und immer wieder versucht sie zum Lachen zu bringen und irgendwann hatte er es dann auch geschafft: Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Nach und nach hatte er ihr seine Kollegen vorgestellt und in Windeseile hatten Andres und Carles aus ihrem Duo ein Quartett gemacht.
 

„Er stellte mir neue, umwerfende Menschen vor und ich glaubte sogar für einen kurzen Zeitraum mich wieder verliebt zu haben, zwar wieder einmal in einen Fußballer, aber damals störte mich das noch wenig. Es war ein belebendes Gefühl, nicht so stark wie bei Ricardo, aber doch nicht schlecht, auch wenn wir beide recht schnell feststellten, dass wir nicht füreinander gemacht sind, so blieben wir doch die besten Freunde und ich möchte ihn jetzt bei weitem nicht mehr missen.“
 

Unwillkürlich musste Torsten sich fragen, ab wann ihre Erzählung nun dramatisch und schwierig werden würde. Ja, sie hatte mit einem verheirateten Mann eine Affäre gehabt, gut, dass konnte er ihr noch verzeihen, auch wenn es ihm schwer fiel so etwas von seinem kleinem Mädchen zu hören. Immerhin hatte sie ihre Jugend als Entschuldigung, da tat man manchmal verrückte Dinge, deren Konsequenzen einem noch nicht so bewusst waren.
 

„All die Jahre lief es mehr oder weniger blendend für mich: Ein super Abschluss, die eigene Praxis mit einem gehobenen, ausgewählten Patientenstamm, da fast die komplette Barca-Mannschaft bei mir in Behandlung ist und unheimlich wundervolle Freunde, denen ich blind vertrauen konnte.“
 

Lena machte eine kleine Pause und dachte über ihre vergangenen Jahre in Barcelona nach, die alles in allem doch wirklich gut gewesen waren. Sie konnte sich nicht beschweren, wollte sie auch gar nicht, immerhin gab es genügend Menschen, denen es bei weitem schlechter ging als ihr. Leute, die weniger Glück hatten als sie es in Barcelona hatte erleben dürfen. Bis auf das vorläufige Ende, das war, egal wo sie sich befunden hatte, ob im Deutschland, Italien oder Spanien, überall gleich gewesen: Katastrophal für sie und alle, die ihr nahe standen.
 

„Und was war mit der Liebe? Außer diesen einen Fußballer, bei dem du erkannt hast, dass ihr eher Freunde als ein Paar seid? Gab es dort jemanden, den du geliebt hast? Ich meine, so richtig?“
 

„So richtig? So, wie ich Ricardo damals geliebt habe? Nein, so eine Beziehung hatte ich während der vier Jahre in Barcelona nicht. Aber ich habe eben auch nicht wie eine Nonne gelebt.“
 

Torsten wusste nicht so genau, was er aus diesem Satz machen sollte: Hatte sie ab- und an Mal eine Beziehung geführt, die dann gescheitert war, oder war sie von einem Bett ins nächste gehüpft ohne jemals wirklich tiefer gehenden Gefühlen eine Chance zu geben? Aus Angst schon wieder nur enttäuscht und verletzt zu werden? Ihre Worte ließen Interpretationsspielraum und der Bremer Mittelfeldspieler wollte nicht selbst raten müssen, was es hieß, denn das würde vermutlich böse enden. Doch das musste er auch nicht, denn Lena sprach bereits weiter.
 

„Vor knapp zwei Jahren habe ich in einer kleinen Szene-Bar etwas außerhalb von Barcelona einen netten jungen Mann kennen gelernt.“
 

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Lenas Lippen, als sie an ihre erste Begegnung mit ihm zurück dachte. Damals war alles noch so leicht und unkompliziert gewesen und das hatte man auch an ihrem ersten Gespräch bemerkt.
 

Ein wenig gelangweilt saß Lena an der Bar und drehte ihr Glas zwischen den Fingern hin- und her. Keiner der Jungs hatte heute Abend Zeit gehabt sich mit ihr zu treffen und so war sie allein in eine dieser Bars gegangen, die einem versprachen für eine gewisse Zeit die Welt um sich herum zu vergessen. Bisher hatte Lena damit jedoch nur mäßigen Erfolg.
 

„Ich denke dieser Stuhl trägt meinen Namen.“
 

Überrascht schreckte Lena aus ihren Gedanken auf und sah in das spitzbübisch grinsende Gesicht eines jungen Mannes, der sich seines Erfolges bereits sicher war. Ihr gefiel sein freches Grinsen und auch der Körper war nicht zu verachten, aber heute Abend hatte sie sich eigentlich vorgenommen alleine nach Hause zu gehen. Vergessen hin, vergessen her.
 

„Und welcher wäre das?“
 

Erstaunt musterte er sie. Bisher war es noch nicht vorgekommen, dass eine Frau ihn nicht erkannt hatte. Er war immerhin ein Star. Aber heute Abend wollte er eine Ausnahme machen und so blieb er bei ihr stehen und drehte sich nicht beleidigt um. Trotzdem verriet er ihr ihren Namen nicht, genauso wenig wie sie den ihren. So war es spannender.
 

„Nun schöne Unbekannte, darf ich dir dann einen Drink spendieren? Vielleicht noch mal dasselbe, was du jetzt hast?“
 

„Ja, gerne, noch einmal Sex on the Beach, bitte.“
 

Sein Grinsen wurde nur noch breiter. Dieses Getränke hatte ihm schon so viele Frauen in sein Bett gebracht, dass er dem Erfinder eigentlich einmal eine Flasche des besten Champagner zukommen lassen musste. Mit einem arroganten, aber unheimlich sexy Lächeln legte er einen Arm um Lena und flüsterte ihr leise zu.
 

„Schätzchen, für Sex on the Beach müssen wir nicht an die Bar gehen, da kenne ich einen viel besseren Platz, wo du viel besseren Sex on the Beach bekommst als hier.“
 

Lena verstand seine Zweideutigkeiten und hatte ehrlich gesagt auch schon mit so etwas in der Art gerechnet, da dieses Prachtexemplar vor ihr nicht der erste Mann war, der sie so oder so ähnlich anmachte. Deswegen hatte sie ihre Antwort auch sofort parat und schnurrte leise in sein Ohr.
 

„Macht mir dein Sex on the Beach denn auch so ein schönes Kribbeln im Bauch und lässt er mich auch denken ich könnte fliegen?“
 

Er strahlte sie an und war sich mittlerweile sicher, dass er das richtige Vögelchen gefunden hatte, dass er vielleicht auch länger als eine Nacht behalten konnte, denn mit einer so schlagfertigen Frau würde es bestimmt nicht langweilig werden.
 

„Oh ja, Schätzchen, du denkst ganz bestimmt das du fliegen kannst, wenn ich dir meine besondere Mischung gezeigt habe und für das Kribbeln im Bauch sorge ich höchst persönlich.“
 

„Na dann mal los.“
 

Lena hakte sich bei ihm unter und gemeinsam verließen sie das Lokal. Sonst war es definitiv nicht ihr Stil einfach mit wildfremden Männern mit zu gehen, doch dieser hier gab ihr dieses unerklärliche Gefühl von Sicherheit, so dass sie keinen Augenblick bedenken hatte, dass er etwas tun könnte, was sie nicht wollte. Nein, so ein Mann war er nicht, das spürte sie, den hinter seiner selbstsicheren und teils sogar ein wenig überheblichen Fassade schimmerte ein eigentlich eher ruhigerer und bedächtiger Charakter durch und seine leichte Nervosität sagte Lena, dass er auch nicht der Typ Mann war, der häufiger fremde Frauen aus Bars mit zu sich nahm. Wahrscheinlich war für sie beide dies ein erstes Mal.
 

„Wir haben etwas getrunken, geflirtet und dann die Nacht zusammen verbracht. Alles ganz locker, ohne Verpflichtungen mit dem einzigen Ziel wieder zu fühlen. Nicht nur allgemein wieder etwas zu fühlen, sondern sich endlich wieder einmal wie ein begehrenswerter Mensch zu fühlen, wie ein Mensch, der unter Umständen vielleicht einmal geliebt werden könnte. Genau dieses Gefühl haben wir uns in dieser Nacht gegenseitig gegeben, weil wir es brauchten. Mehr als alles andere. Und da fragst du dich bestimmt, warum es nicht auch irgendwie anders ging, warum ich mich ausgerechnet in so etwas stürzen musste, nicht? Schlicht und ergreifen: Es war sicher, wir wussten beide, worauf wir uns einlassen, wir wussten, dass wir keine Erwartungen stellen und uns vermutlich niemals wieder sehen würden.“
 

„Warum erzählst du mir das dann, wenn du diesen Mann nie wieder gesehen hast?“
 

„Tja, das ist ja immer wieder das furchtbar amüsante an meinem Leben: Ich kann die Finger nicht von Fußballern lassen.“
 

Erneut verzogen sich Lenas Mundwinkel zu einem bitteren Lächeln und ein Schnauben entfleuchte ihrem Mund.
 

„Nach unserer heißen Nacht in seinem Hotel bin ich am nächsten Morgen wieder gegangen, fest in dem Glauben ihn nie wieder zu sehen. So wie das halt mit One Night Stands eigentlich sein sollte. Abends im Stadion, als ich Lionel noch einmal kurz sprechen wollte, lief ich durch die Katakomben und auf einmal stand ich ihm wieder gegenüber: Diesmal nicht in legrer Jeans und lässigem Hemd, sondern im Trikot des Gegners. Es war eine absurde Situation, keiner von uns beiden wusste etwas zu sagen. Und trotzdem haben wir uns ohne Absprache noch am selben Abend wieder in derselben Bar getroffen und sind wieder miteinander im Bett gelandet. Und das ganze jedes Mal, wenn seine Mannschaft bei uns oder wir bei ihnen waren. Manchmal, selten aber nur, sogar noch zwischen drin, weil entweder er oder ich eine schlechte Woche hatte.“
 

„Und das haben deine Freunde so hingenommen? Oder hast du es ihnen verschwiegen? Darin scheinst du ja ganz viel Übung zu haben.“
 

Wieder war Torsten vollkommen klar, dass dieser Kommentar unangebracht und unfair war, doch er konnte sich einfach nicht zurückhalten bei dem, was Lena ihm da erzählte. Die Worte, die da aus ihrem Mund kamen, die Geschichte, die sie erzählte, das war nicht seine kleine Schwester Lena, das war nicht der Mensch, den er zu glauben kannte. Und doch stand sie da und meinte jedes einzelne Wort bitter ernst.
 

„Ich habe ihnen von unserer ersten Nacht erzählt, habe ihnen gesagt, dass es ein Gegner ist und habe ihnen den Namen genannt – später. Sehr viel später, um ehrlich zu sein. Sie wussten, dass wir uns hin- und wieder trafen, aber sowohl Leo, als auch Andres und Carles wussten immer, dass ich niemals vorhatte eine Beziehung mit ihm einzugehen. Einfach, weil dafür sie Gefühle fehlten. Nenn es verwerflich, beurteile es, wie du es willst, zwischen uns beiden war nichts weiter als reine Anziehungskraft, etwas, was einem im Bett ungemein weiterhilft, aber keine Basis für eine Beziehung ist. Und dessen waren wir uns beide bewusst.“
 

„Und warum hast du diese unkonventionelle Beziehung dann beendet, hm? Wenn es doch alles so toll war.“
 

Mit versteinertem Gesichtsausdruck drehte Lena sich zu ihrem Bruder um, dessen Hände mittlerweile zu Fäusten geballt waren. Sie hatte geahnt, dass er die Wahrheit nicht gut aufnehmen würde, dass er nur schwerlich würde begreifen können, dass all das Teil ihres Lebens war. Weil er trotz ihrer Erzählungen immer noch nicht begriff, wie tief die Verletzungen und wie empfindlich die Narben waren, die sie damals davon getragen hatte. Er, dem vielleicht noch niemals so das Herz gebrochen worden war, konnte wahrscheinlich nicht nachvollziehen, wie sehr man litt und dass es teilweise sogar Wunden gab, die nicht verheilten. Das alles verstand ihr Bruder nicht und deswegen, da war Lena sich sicher, würde er auch die Wahrheit nur schwer ertragen können. Und dabei stand der schwerste Part noch aus.
 

„Ich habe es Anfang Mai beendet, als ich gemerkt habe, dass für ihn die Sache nicht mehr so unverbindlich und unemotional war wie noch am Anfang. Auch wenn es für dich im Moment nicht so klingen mag: Ich habe niemals einen Menschen absichtlich verletzen wollen. Ich weiß, wie weh es tut, wenn einem das Herz gebrochen wird und deshalb habe ich es beendet, bevor noch mehr Schaden entsteht, als vielleicht so schon.“
 

Fast so als wäre es gestern gewesen erinnerte sich Lena an die Nacht in seiner Wohnung, in seinem Schlafzimmer, als sie die Entscheidung getroffen hatte das ganze zu beenden. Es war sein Blick gewesen, dieser ganz besondere Blick mit dem leicht verträumtem Lächeln, der ihr verraten hatte, dass der Boden unter ihren Füßen langsam aber stetig zu heiß wurde. Sie hatte in seinen Augen und auch in seinen Gesten lesen können, dass er mehr wollte. Dass er sich etwas Festes mit ihr vorstellen konnte, obgleich die Situation dazu sicherlich nicht prädestiniert war. Sein Lächeln hatte ihr gezeigt, dass er für sie unter Umständen nicht nur den Fußball, sondern auch seine Familie zurückstellen würde und das war ihr Hinweis gewesen zu gehen. Sie wusste ja selbst, wie schwer es war all diese Gefühle in Worte zu fassen und sie wollte nicht, dass er es tat, nur um dann von ihr zurückgewiesen zu werden. So konnte er wenigstens glauben, dass sie nichts von seinen Träumen von der gemeinsamen Zukunft gewusst hatte. Damit ersparte er sich eine schmerzende „Blamage“ und konnte das Gesicht wahren. Vermutlich war das nur ein kleiner, unbewusster Trost, aber als sie so dalag und über alles nachdachte, erschien es ihr richtig. Das richtige tun. Das falsche tun. Manchmal kam es auf das gleiche Ergebnis raus.
 

Und nach dem Spiel, als er vermutlich ihren Trost, ihren Zuspruch gebraucht hätte, hatte sie ihm gebeichtet, dass sie sich nicht mehr wieder sehen würden, nicht so, wie bisher. Dass das, was sie beide hatten, was auch immer es gewesen sein mochte, vorbei war. Es war ein schmerzhaftes Gespräch gewesen, in dem er ihr mehr als einmal vorgeworfen hatte ihn nun durch Lionel, Andres oder einen anderen der führenden Barca-Spieler ersetzt zu haben. Sie hatte es schweigend hingenommen, weil sie seine Gefühle, seine Wut und alles verstehen konnte, weil sie sich bewusst war, dass der Zeitpunkt für dieses Gespräch mies gewesen war. Zwar gab es für ein solches Gespräch niemals einen „richtigen“ Augenblick, doch hätte Lena ihn einfach nicht fast direkt nach der unheimlichen Blamage mit ihrem Entschluss überraschen dürfen. Nach diesem Tag war er bereits am Boden, da mussten ihre Worte ihn wie ein letzter Schlag in die Magengrube getroffen habe, etwas, was sie jedoch erst später, viel später und vor allen Dingen viel zu spät, bemerkt hatte. Während des Gesprächs hatte sie nur hin- und wieder den Kopf geschüttelt und versucht ihn zu beruhigen, ihm alles zu erklären – vergeblich! Am Ende hatte er sie gebeten zu bleiben, wenigstens eine Nacht noch und sie hatte ihm diesen Wunsch erfüllt und war am nächsten Morgen noch vor er wach wurde, verschwunden. Nur ein kleiner Brief als Erklärung. Sie wusste bis heute nicht genau, wie er darauf reagiert hatte, doch nach Bojans Auftritt konnte sie es sich zusammenreimen.
 

„Und was ist dann passiert?“
 

Irgendwie war Torsten sich sicher, dass die Geschichte noch nicht zu ende war, denn auch wenn er sie nicht immer verstand, so war das, was sie getan hatte, doch nicht allzu ungewöhnlich oder unmoralisch. Viele Menschen hatte lockere Affären und beendeten sie- das tat dem Betreffenden zwar weh und war nicht gut zu heißen, aber irgendwie konnte er sich damit arrangieren. Für Lena würde er es zumindest versuchen, immerhin war sie seine kleine Schwester und er selbst war ebenfalls nicht unfehlbar. Torsten selbst hatte nicht immer die moralisch einwandfreien Entscheidungen getroffen, also würde er nicht hier sitzen und mit dem Finger auf sie zeigen, weil sie sich nicht an das gehalten hatte, was andere vor vielen, vielen Jahren als „moralisch korrekt“ festgelegt hatten. Trotzdem konnte diese Affäre nicht der einzige Grund sein, warum sie Spanien verlassen hatte und nach Bremen geflüchtet war. Da musste noch mehr hinter der Sache stecken und der Mittelfeldakteur war entschlossen so lange nachzufragen, bis er eine plausible Antwort auf seine Frage hatte.
 

„Und ab hier kommen wir dann auch zu der Stelle, an der alles den Bach runter gegangen ist und mein geordnetes Leben sich in das pure Chaos verwandelt hat.“
 

Ein wenig zweifelnd hob Torsten die Augenbraue: Für ihn hörte sich das alles jetzt schon verdammt katastrophal und chaotisch an, wie sollte es dann noch viel schlimmer werden? Er erkannte sein kleines Mädchen ja kaum noch wieder, wie viel mehr hatten sie die vergangenen Ereignisse in ihrem Leben noch entfremdet? Der Mittelfeldspieler war sich natürlich vollkommen darüber im Klaren, dass während der vergangenen Jahre auch in seinem Leben viele einschneidende Momente stattgefunden hatten, von denen Lena vielleicht nur bruchstückhaft wusste, doch dieses Unwissen war schlicht und ergreifend nichts im Vergleich zu dem, was er hier und heute in München unter einem Baum erfuhr!
 

„Irgendwann, ungefähr kurz nach unserem Gespräch, fing dann die Presse vermehrt an auf mich zu achten. Klar, vorher war ich auch schon regelmäßig auf den Fotos der Jungs mit drauf, wurde in den Artikeln am Rande erwähnt und ich will nicht wissen, wie oft man mich damals schon als Lionels Verlobte gesehen hat, weil wir beide ja nun angeblich schon so lange ein Paar seien, aber ab Anfang Mai wurde es langsam auffällig.“
 

Lena seufze und dachte an die Anfänge der Hetzjagd zurück, die jetzt im Rückblick wirklich noch harmlos erschienen, wenn man wusste, was danach gekommen war. Welche Schmähungen sie noch zu ertragen hatte und welche Vorwürfe ihr von allen Seiten entgegenschallten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie es aber noch nicht gewusst und hatte deshalb äußerst nervös und verunsichert auf die gesteigerte Medienpräsenz in ihrer Nähe reagiert, was man ihr natürlich sofort als Angst bei ihren unmoralischen Aktivitäten beobachtet zu werden ausgelegt hatte.
 

„Jeden Morgen, wenn ich mich auf den Weg zu den Trainingsplätzen oder zu meiner Praxis machte, wurde ich von Fotografen umringt, so dass ich kaum einen Schritt gehen konnte. Jedes Mal, wenn ich eine dieser Boulevardzeitschriften aufschlug, sah ich mich selbst, wie ich Dinge tat, die ich niemals getan hatte. Zumindest nicht so. Jede noch so freundschaftliche Umarmung wurde mir sofort als Anmachversuch angehängt und sobald ich mit einem anderen Mann außer Lionel unterwegs war hieß es sofort, dass ich ihn betrügen würde. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen mit wie vielen Spielern ich angeblich schlafen würde. Mit manchen sogar gleichzeitig!“
 

Krampfhaft versuchte Lena so zu klingen als würde es eben nicht noch immer Weh tun, als würde es sie nicht noch immer treffen. Sie wollte Torsten glauben machen, dass sie es verwunden hatte, dass die sensationsgeilen Journalisten ihren guten Ruf durch den Dreck gezogen hatten, doch ihr war klar, dass sie kläglich gescheitert war, das zeigte ihr sein Blick.
 

„Aber das Zeitung lesen aufzugeben hat nichts daran geändert, dass es weh tat. Verdammt weh. Nur, weil du es vielleicht nicht mehr jeden morgen in Farbe vor dir siehst, heißt es noch lange nicht, dass es die anderen Leute ebenfalls nicht sehen. Nein, nur, weil ich versucht habe diese Lügen aus meinem Leben zu verbannen heißt es noch lange nicht, dass alle anderen es auch tun. Weißt du, wie es ist, wenn die Leute auf der Straße mit dem Finger auf dich zeigen und sich nicht mal mehr die Mühe machen hinter vorgehaltener Hand zu flüstern? Weißt du, wie man sich fühlt, wenn sie einem „Hure“, „Schlampe“ und „Kinderschänderin“ hinterher zischen, so dass es auch jeder hören kann, der es vielleicht noch nicht gewusst hat? Weißt du, wie das ist?“
 

Wieder drohten die Tränen die junge Frau zu überwältigen und sie musste mehrmals tief Luft holen um überhaupt weiter sprechen zu können. Die Erinnerungen an die Gefühle kamen einfach wieder zu nah an die Oberfläche, als dass Lena sie hätte ignorieren können und so sprach sie mit leiser, unsicherer Stimme weiter.
 

„Nein, du kannst nicht wissen, wie das ist. Wie man sich fühlt, wenn einem solch schreckliche Vorwürfe gemacht werden. Wie auch. Ich glaube, dass weiß niemand, der nicht selbst in dieser Situation war.“
 

Traurig schüttelte die Psychologin den Kopf. Ihr fehlten die Worte sich weiter zu erklären, ihrem Bruder zu erzählen, was ihr die Kehle zuschnürte und was sie dazu gebracht hatte vor ihren Problemen in Barcelona davon zu laufen wie ein kleines Kind.
 

„Ich bin damit klar gekommen, dass sie mir vorgeworfen haben meinen Platz im Team nur bekommen zu haben, weil ich dafür mit Pep ins Bett gestiegen bin. Es stand auf allen Plakaten im Stadion und die gegnerischen Fans brüllten es von den Rängen, aber ich habe es ignoriert, habe meine Wut kontrolliert und die anderen dasselbe versprechen lassen. Alles andere hätte doch eh nichts gebracht, außer die Leute in ihrer Meinung bestärkt. Ich konnte damit umgehen von allen angestarrt und von den meisten wie eine Aussätzige behandelt zu werden, wirklich, ich konnte damit umgehen, weil ich Freunde hatte, die mich kannten und die wussten, dass kein Wort aus der Presse wahr ist. Oder zumindest nicht so, wie es dort schwarz auf weiß stand. Sie kannten meine Version der Dinge und haben mir bedingungslos den Rücken gestärkt. Ich habe es hingenommen, dass sie mich als eine kalte, berechnende Hure hinstellten, die für jeden die Beine breit macht, der nur Ruhm oder Geld genug hat. Es tat weh, aber ich habe es geschluckt, weil Lionel, Andres und all die anderen aus meinem Team und meinem Freundeskreis hinter mir standen und die Wahrheit kannten. Sie wussten, dass die Reporter Lügen über mich verbreiteten um ihre Auflage zu erhöhen und dass der Spuk über kurz oder lang ein Ende haben würde, spätestens, wenn Barca mit seinen zahlreichen Klagen durchkäme. All das wussten sie und ich wusste es natürlich auch, aber weißt du Torsten, es gibt Dinge, die kann man nicht einfach so schweigend hinnehmen, bloß hoffend, dass der Rest der Welt irgendwann zur Besinnung kommt und selbst anfängt zu denken.“
 

Mühsam versuchte Lena ihre Stimme Festigkeit zu geben für das, was sie ihrem geliebten großen Bruder gleich enthüllen würde, doch sie wusste, dass alle Festigkeit dieser Welt sie nicht vorm Zusammenbrechen bewahren würden, sobald sie dieses Gespräch erst einmal zu ende geführt hatte.
 

„Torsten, ich bin in Barcelona wegen Verführung Minderjähriger angeklagt. Verstehst du, was das bedeutet? Man wirft mir vor, ich hätte mit Bojan noch vor Vollendung seines 18. Lebensjahres eine intime Beziehung gehabt. Sie sagen, ich hätte ihn gezwungen mit mir zu schlafen und als Druckmittel seinen Traum vom Platz im Profi-Kader benutzt.“
 

„Und? Hast du?“
 

Völlig geschockt sah Lena ihren Bruder der an, der entsetzt und vermutlich sogar geekelt das Gesicht verzogen hatte und der scheinbar nicht wirklich begriffen hatte, was er ihr mit dieser Frage ebenfalls unterstellte. Dass er sich in die lange Reihe derer eingereiht hatte, die sie für eine Kinderschänderin hielten, die hinter Gitter gehörte. Eine Gefahr für die Kinder, mit denen sie jeden Tag arbeitete und die ihr eigentlich alle fast blind vertrauten. Hielt Torsten sie etwas wirklich für so skrupellos und kaltherzig, dass sie den Traum eines Jungens dazu verwenden würde um sich Sex zu erpressen? Und glaubte er wirklich, dass sie zu so einer abscheulichen Tat in der Lage war? Mit einem Mal stieg kalte Wut in Lena auf und ohne zu wissen, woher sie die Kraft nahm, schrie sie so laut sie nur konnte:
 

„Nein. Nein, verdammt noch mal. Ich bin nie, niemals einem meiner Jungen zu nahe getreten.“
 

Sie war aufgesprungen und funkelte ihren Bruder wütend an, auch wenn die Tränen der Enttäuschung und des Schmerzes nun ohne Unterlass flossen. Ja, Lena hatte erwartet, dass Torsten enttäuscht sein würde, dass er sie nicht verstehen würde, aber dass er tatsächlich glauben würde, dass sie einem wehrlosen Kind so etwas antun könnte, das nahm ihr fast die Luft zum Atmen.
 

Auch Torsten, der seinen riesengroßen Fehler bemerkt hatte, war mittlerweile aufgestanden und näherte sich der völlig aufgelösten Lena Schritt für Schritt. Er war vorsichtig, denn in Momenten wie diesen waren Menschen, ganz besonders Frauen, am unberechenbarsten und er wollte kein unnötiges Risiko eingehen und Lena weiter aufregen, deswegen verhielt er sich so lange leise, bis er nah genug an ihr dran war, um sie in eine feste Umarmung zu ziehen, gegen die sie sich wie erwartet heftig wehrte. Trotzdem ließ der Mittelfeldspieler nicht los und hielt sie einfach fest, während er leise mit beruhigenden Worten auf sie einredete.
 

Eigentlich hatte Torsten seine Schwester keinen Augenblick für einen solchen Menschen gehalten, immer, wenn er sie zusammen mit Lena und Lisa gesehen hatte, war ihm das Herz aufgegangen und er wusste, dass sein Vaterherz ihn nicht so trügen würde. Nein, seine kleine Schwester liebte Kinder über alles und würde sicherlich eher durchs Feuer gehen als ihnen irgendwie zu schaden und so, wie er sie kannte, galt das nicht nur für seine Mädchen, sondern für alle.
 

Plötzlich wusste Torsten, was ihr wahrscheinlich genauso sehr zugesetzt haben musste: Die Eltern ihrer Kinder, die sie im Internat des FC Barcelona betreute, hatten sicherlich Protest gegen ihre fortdauernde Anstellung bei solch schweren Vorwürfen erhoben. Bestimmt wollten keine Mutter und kein Vater jemanden, der unter einem solchen Verdacht stand, weiter in der unmittelbaren Nähe seiner Kinder haben. Und das hieße, dass seine kleine Schwester durch diese grausamen, infamen Verleugnungen noch etwas viel Bedeutenderes verloren hatte als ihren guten Ruf: Nämlich das Vertrauen der Eltern, dass ihre Jungen bei ihr gut aufgehoben waren und dass die Jungen mit wirklich all ihren Problemen zu ihr kommen konnten. Und auch wenn die Jungen innerhalb des Internats bestimmt die wahre Geschichte kannten und wussten, das zwischen Lena und Bojan nie etwas gewesen war, so würden sie wahrscheinlich doch zurückhaltender reagieren, sobald sie in der Nähe wäre und vermutlich machte ihr genau das sehr zu schaffen.
 

Aber trotzdem verstand der Nationalspieler nicht, wie jemand überhaupt auf so eine Behauptung kommen konnte. Sicherlich hatten beide die Gerüchte sofort dementiert und trotz allem hatten die Zeitungen vermutlich weiter gewettert, so dass sich die Staatsanwaltschaft schließlich genötigt sah einzugreifen. So musste es gewesen sein, ganz bestimmt, etwas anderes wollte dem Lutscher nicht in den Sinn. Also musste es jemanden geben, der Profit aus dem Leid und Elend seiner Schwester zog. Oder aber zumindest jemanden, der sie so sehr hasste, dass er ihr nur das Schlechteste wünschte und so aus dem Hintergrund heraus die Fäden zog, die langsam aber stetig alles zu vernichten schienen, was seiner kleinen Schwester jemals wichtig gewesen war.
 

Doch der Wahrheit entsprach all dies nicht. Das was nicht die Wahrheit. Niemals würde sie einem anderen Menschen so etwas antun und egal, was die Szene mit Bojan vorhin im Speisesaal ausgesagt haben sollte, es war bestimmt nicht die Reaktion eines jungen Mannes, dem von einer Frau eine solch widerwärtige Gewalt angetan worden war. Eher die eines gekränkten, verwirrten und zurückgewiesen Jungens, der nicht verstand, was gerade um ihn herum geschah.
 

Und genauso wenig verstand Torsten in diesem Augenblick, was in seiner kleinen Schwester vorging. Wie sollte er auch, kannte er doch wieder nur einen Teil der Wahrheit, einen Teil der Gefühle und Ängste, die sie des Nachts schreiend und schweißgebadet aufwachen ließen. Es gab immer noch Dinge, von denen Lena ihm nichts erzählte hatte, Dinge, die sie lieber für sich behielt, denn bei aller Liebe zur Wahrheit und bei all dem Positiven, was ihre Enthüllungen für ihre Beziehung zu Torsten gebracht haben mochten, so gab es eben doch noch immer Gespenster, die besser nicht ans Licht gezerrt werden sollten. Schon gar nicht ans Licht der Wahrheit, das einen ganz eigenen Schein auf die Ereignisse werfen konnte.
 

Und so dachte Lena, in der sicheren Umarmung ihres Bruders, an die unendlichen Tücken der Wahrheit und warum man vielleicht am Ende besser dastand, wenn man frei die Wahrheit gesagt hatte. Oder zumindest einen Teil von ihr.
 

’Manchmal sagen wir die Wahrheit, weil wir dem anderen nicht mehr geben können als die Wahrheit. Manchmal sagen wir die Wahrheit, weil wir sie laut sagen müssen, damit wir sie selber hören und akzeptieren. Und manchmal sagen wir die Wahrheit, weil wir einfach nicht anders können. Es gibt Situationen, in denen die Wahrheit der einzige Ausweg ist, wenn man seine Lieben nicht noch mehr verletzen will. So wie jetzt. Wahrscheinlich ist es manchmal aber auch so, dass wir die Wahrheit sagen, weil wir dem anderen wenigstens das schuldig sind. Aber manchmal, ganz selten nur, sind wir niemandem anders die Wahrheit schuldig, als uns selbst.’
 

To be continued
 

So, jetzt weiß Torsten ungefähr, was seine Schwester während der letzten Jahre so getrieben hat. Muss ich ihn nach seinen teils doch recht anklagenden, harten Worten vor euch verstecken oder versteht ihr ihn zumindest so ein bisschen? Seine Theorien am Ende dürften zumindest einem Teil von euch bekannt vorkommen, oder?

Macht es ihn wohl nun glücklicher, dass er die Wahrheit kennt? Wahrscheinlich eher nicht. Aber darum werde ich mich noch kümmern, viel interessanter ist, ob euch alle dieses Kapitel etwas glücklicher oder zumindest schlauer als zuvor gemacht hat?

So Leute, die „One-Million-Dollar“ Frage ist natürlich: Wie lautet der Name des Mannes, mit dem Lena eine Affäre hatte? Konntet ihr denn ihre Beweggründe (endlich wieder zu fühlen) verstehen, warum sie damals mit ihm zusammen in sein Hotelzimmer gegangen ist? Ich habe lange drüber nachgedacht, ob ich es noch etwas detaillierte ausführen sollte, bin dann aber doch zu dem Schluss gekommen, dass es so wage formuliert eher die „Realität“ trifft. Besonders, wenn man ihre erste Begegnung so vor Augen hat, die ja nun doch nicht ganz so konventionell war. Besonders mit diesem plumpen Anmachspruch. Aber er hat sich ja später gebessert, auch wenn ihm diese „Besserung“ letztlich noch mehr Schmerz gebracht hat. Oder wie seht ihr das? Hätte Lena die Beziehung weiter laufen lassen sollen, solange, bis er was gesagt hätte, nur um ihn dann zurück zu weisen? Oder hat sie seinen Blick vielleicht auch völlig falsch interpretiert? Wie seht ihr das?

Und, wenn ich schon mal dabei bin, nach Verflossenen zu fragen: Bei wem aus dem Team hat sie wohl mal geglaubt verliebt zu sein?

Ist die Reaktion von Lionel und den anderen verständlich? Glaubt man ihnen, dass sie es hingenommen haben, weil sie wussten, dass für Lena keine Gefühle dabei waren? Oder denkt ihr, dass da noch mehr dahinter steckte?? ;)

Und natürlich will ich auch wieder wissen, was ihr von Lenas Sicht auf die Wahrheit haltet, die sich ja mittlerweile doch noch ein kleines bisschen komplexer darstellt als bisher in den vorigen Kapiteln.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sunny12
2011-12-30T19:55:26+00:00 30.12.2011 20:55
Hey!
Leider schaffe ich es erst jetzt, einen Kommentar zu dem Kapitel zu schreiben....
Aber es hat mir wieder sehr gut gefallen.
Irgendwo ist es verständlich, dass Lenas Bruder so reagiert und ihr ein paar Vorwürfe macht. aber er hätte auch vorher darüber nachdenken können, wie Lena sich in der Situation gefühlt hat, wenn sie für etwas beschuldigt, was sie eigentlich gar nicht getan hat... Durch Lenas Erklärungen ist es jetzt auch schon deutlicher (und auch nachvollziehbar) geworden, weshalb sie abgehauen ist.

Insgesamt gefällt es mir auch wieder sehr gut, wie du alles beschrieben hast, weil es gut nachvollziehbar und vorstellbar war.
Aber eine Idee, mit wem sie eine Affäre gehabt haben könnte, hab ich überhaupt nicht. Ich glaube, dafür kenne ich zu wenige Fußballer ;)
Bezüglich ihrer Affäre finde ich es gut, dass sie es noch so früh beendet hat und nicht erst gewartet hat, bis er ihr seine Gefühle offenbart und sie ihn dann verletzt.
Und zur Wahrheit: Irgendwo stimmt das, was Lena zuletzt gesagt hat. Bevor man sich selber nicht die Wahrheit eingestehen kann, kann man sie eigentlich auch keinem anderen deutlich machen.

Naja, ich bin mal gespannt, wie es jetzt weitergeht :)
Freu mich auf das nächste Kapitel
lg und einen guten Rutsch,
sunny12


Zurück