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Eternal Darkness

von

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Chap 6: I hate everything about you - but I still love you

Name: Eternal Darkness

Autor: DaddysNightmare

Kapitel:6/?

Warnung: keine

Song: Three Days Grace – I hate everything about you
 


 

~*~
 

I hate everything about you

Why do I love you

I hate everything about you

Why do I love you

You hate everything about me...why do you love me?
 

~*~
 


 

Chap 6: I hate everything about you - but I still love you
 

Gustav beschloss nach seinem ersten Arbeitstag bei Georg vorbei zu fahren.

Er wollte noch schnell ins Hotel um zu duschen. Etwas zu essen wollte er sich unterwegs besorgen.

Dass ihm die Trennung und die damit verbundenen wirren Gedankengänge alles andere als dienlich bei seinem ersten Arbeitstag waren, bemerkte auch sein Chef. Doch dieser zeigte sich ihm gegenüber, Gott sei Dank, verständig.
 

„Sie sind nervös. Neue Stadt, neuer Job, neue Wohnung. Da kann man schon einmal durch den Wind sein. Ihr Zeugnis ihres ehemaligen Arbeitgebers sagt nur Gutes über Sie aus. Gehen Sie nach Hause, entspannen Sie ein wenig und morgen sieht die Sache schon wieder anders aus.“
 

Gustav hatte nur müde gelächelt und geschwiegen. Denn seinem Chef direkt am ersten Tag zu stecken, dass er schwul war und sein blinder Freund ihn achtkantig aus der gemeinsamen, neuen Wohnung geworfen hatte, wollte er ganz und gar nicht.

Auch wenn er in Berlin lebte, so war er sehr misstrauisch was das Thema anging.
 

Er war extra einen Umweg gefahren, weil er sich mit einem Mal doch nicht mehr sicher war, dass das der richtige Weg sein würde.

Georg würde immer noch sauer und schwer enttäuscht sein, da war er sich sicher.

Vor allem als er die Frage, ob Gustav ihn noch lieben würde, nicht sofort und ohne nachzudenken mit einem ‚Natürlich liebe ich dich‘ sondern mit einem ‚ ich hab dich lieb‘ beantwortet hatte.

Gustav wusste, dass das falsch war und dass er ihn nicht ‚nur‘ lieb hatte, sondern dass er Georg wirklich und von ganzem Herzen liebte.

Ihm war ebenso bewusst geworden, dass er seinem Freund immer wieder die einfachsten Dinge abgenommen hatte und ihn somit auch immer wieder kontrollierte und ihm Vorschriften machte.

Wie konnte er nur so dumm sein?
 

Seufzend parkte er seinen Wagen vor dem Mietshaus.

Der Blonde wusste, dass er sich glücklich schätzen konnte, wenn Georg ihm überhaupt die Tür öffnen würde.

Dass er dann später ohne Blessuren und seelischem Zusammenbruch die Wohnung auch wieder verlassen konnte, war eher unwahrscheinlich.

Langsam, ja schon fast schleichend ging er zur Haustür, atmete noch einmal tief durch und betätigte den Klingelknopf.

„Ich muss Masochist sein. Eindeutig.“, murmelte er eher zu sich selbst, als dass es jemand mitbekommen sollte.
 

Kurze Zeit regte sich nichts und insgeheim hoffte Gustav, trotz dass er beschlossen hatte um Georg und um die Beziehung zu kämpfen, dass sein Ex-Freund nicht zu Hause war.

Er wollte sich gerade umdrehen und schon fast fluchtartig die Wohnsiedlung wieder verlassen, als…

„Ja bitte?“

Es war kaum hörbar und, was Gustav noch viel stutziger machte, es war nicht Georgs Stimme, sondern die von… Bill?

Doch schnell besann er sich.

„Ehm ja, ich bin es. Gustav. Ist… ist Georg da?“

Doch anstelle einer Antwort hörte er das Surren des Türöffners, drückte die Tür auf und betrat das Treppenhaus.
 

An der Wohnungstür angekommen, stand Bill vor dieser, lächelte Gustav an.

„Hey. Doch, Georg ist hier. Aber ihm geht es nicht so gut und er schläft.

Er hatte gestern noch einen schweren Migräneanfall. Da zehrt er heute noch von.“

Gustav war erschrocken und zugleich besorgt.

„Schläft er? Ich mein… hast du ihm gestern zum Arzt gefahren? Die Tabletten müssten eigentlich langsam leer sein und…“

Doch Bill unterbrach Gustavs besorgten Redeschwall, indem er ihm Finger auf den Mund hielt.

„Ssscht. Jetzt mach mal halblang. Der Doc war hier und die Medis habe ich gestern auch noch geholt.

Er schläft jetzt und alles ist soweit okay.

Komm rein, dann mach ich uns ΄nen Kaffee. Du willst bestimmt noch ein paar deiner Sachen abholen?“

Gustav folgte Bill stumm in die Wohnung und ging zielstrebig in die Küche.

Es war ein komisches Gefühl, diese vier Wände wieder zu betreten.

Und was noch viel schlimmer war: dieses Mal nur als Gast.

Er setzte sich an den Küchentisch und sah Bill aus müden Augen an.

Bill konnte in seinem Blick genau erkennen, dass Gustav die Trennung und der vorausgegangene Streit sehr mitnahmen.

Der Schwarzhaarige setzte Gustav nach kurzem Schweigen eine dampfende Tasse Kaffee unter die Nase.

„Danke. Eigentlich… ja eigentlich wollte ich mit Georg reden, verstehst du?

Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht und ich weiß auch, dass ich ihn wirklich liebe.“

Bill rührte in seinem Kaffee, schaute Gustav direkt in die Augen und hörte aufmerksam zu.

„… und vor allem frage ich mich, wie suizidgefährdet ich sein muss, nach so kurzer Zeit hier aufzutauchen und auch nur ansatzweise daran zu glauben, dass er mir auch nur einen Augenblick zuhören wird, ohne mich dabei mit Tassen und Tellern zu bewerfen.“

Der junge Berliner grinste ihm frech und wissend entgegen.

„Du kennst ihn besser als ich. Aber dass er ein ausgesprochen ausgeprägt temperamentvoller Mensch ist, kann ich mir durchaus vorstellen. Ansatzweise habe auch ich das schon mitbekommen. Jedoch habe ich auch mitbekommen, wie sehr ihn das, was in letzter Zeit zwischen euch passiert, oder eher nicht passiert ist, verletzt.

Ich will mich nicht allzu sehr in eure Beziehung einmischen. Das Recht dazu habe ich gar nicht.

Jedoch weiß ich eins ganz genau:

Er liebt dich. Auch wenn er vielleicht gesagt hat, dass dem nicht so ist.“
 

Mit kritischem Gesichtsausdruck musterte er Bill und versuchte das von ihm Gesagte, zu verinnerlichen.

Einerseits machte es ihn unwahrscheinlich glücklich, zu wissen, dass Georg ihn scheinbar doch noch liebte, aber andererseits kannte er Bill auch erst kurz und war sich nicht sicher, ob er Georg wirklich schon so gut einschätzen konnte, wie Gustav selbst.

Bill sah seine Zweifel und lenkte ein.

„Weißt du, wir haben viel gesprochen in den letzten zwei Tagen, also bevor er diese fiese Schmerzattacke bekam. Er ist zwar sehr temperamentvoll und stur, aber in den letzten 48 Stunden war er einfach nur verletzt und brauchte eine starke Schulter.“

Gustav konnte kaum glauben, dass Bill hier von seinem Georg sprach.

Er hatte Georg nur ein einziges Mal wirklich verletzt gesehen und das war, als er ihm nicht in die Augen schauen und die drei kleinen, aber dennoch wichtigsten Worte einer Beziehung, frei vom Herzen weg sagen konnte.

„Wir sprechen hier aber schon von Georg Listing, oder? Versteh mich bitte nicht falsch, aber…hach.“

Trotz dass er einfach nur müde und vollkommen erledigt war, sprang Gustav schon fast vom Stuhl auf, fuhr sich durch die Haare und tigerte unruhig in der Küche auf und ab.

„Er ist verdammt stur und er wird mir nicht zuhören. Er wird Church auf mich hetzen. Und wenn er nur das tut, dann habe ich noch Glück gehabt.“

Bill beobachtete ihn einen Moment, stand dann ebenfalls auf und stellte sich vor Gustav.

„Wovor hast du eigentlich Angst?“

Der Blonde stockte, erwiderte dann aber den intensiven Blick von Bill.
 

„Wovor ich Angst habe? Dass der Bockmist, den ich in unserer Beziehung gebaut habe, so groß ist, dass er mir dieses Mal nicht mehr verzeihen wird.

Dass er mir nicht zuhört und vor allem: Dass er mir nicht glaubt.

Dass er immer noch davon überzeugt sein wird, dass ich aus Mitleid oder Schuldgefühlen wieder zurückgekommen bin. Kurzum: dass er mir nicht glaubt, dass ich ihn wirklich noch liebe. Und ich weiß auch nicht, ob er mich noch wirklich liebt.“
 

Jetzt war Bill derjenige, der die Augenbraue gen Höhe zog.

„Ist das so? Liebst du ihn wirklich? Oder ist es das Schuldgefühl?“
 

Bill wollte Gustav ein wenig provozieren, ihn herausfordern. Denn wenn Menschen unter Druck stehen, dann sagten sie meist die Wahrheit, das wusste er.

„Es ist das Schuldgefühl, da bin ich mir sicher. Sonst hättest du ihm nicht immer alles abgenommen und ihn auch einmal selbst machen lassen. Sonst hättest du ihm ins Gesicht gesagt, dass du ihn liebst, bevor all der ganze Scheiß hier passiert ist.

Gustav, ich kenn' euch beide erst wenige Tage, aber, wie schon erwähnt, habe ich lange Gespräche mit Georg geführt, eben WEIL ihm nie wirklich jemand zugehört hatte und weil sich da so einige Dinge bei ihm angestaut haben und es war nur 'ne Frage der Zeit, bis er innerlich explodierte.

Ich konnte mir ein eigenes Bild über dich machen, ob ich es wollte oder nicht.

Und Gustav, ganz ehrlich? SO sieht Liebe nicht aus.“
 

Gustav traute seinen Ohren kaum. Was nahm dieser Kerl sich eigentlich heraus? Gerade Bill wusste doch am Wenigsten, was in Georg vorging, wie Gustavs Wesen eigentlich war.

Von ein paar tiefsinnigeren Gesprächen?

„Du lehnst dich verdammt weit aus dem Fenster, weißt du das eigentlich? Erst sagst du, es geht dich nichts an. Und jetzt lässt du hier Dinge vom Stapel, von denen du absolut keine Ahnung hast! Das muss ich mir echt nicht gefallen lassen. Weißt du was, Bill? Sag ihm einfach, dass ich hier war, dass ich mit ihm reden will. Ich mach mich vom Acker. Das muss ich mir echt nicht geben! Ich hab viel Scheiße gebaut, ja. Dessen bin ich mir durchaus bewusst! Aber mich deswegen von einem vollkommen Fremden zur Sau machen zu lassen…Danke. Hey, ich hab wirklich kurzzeitig geglaubt, dass du einfach nur nett bist und nicht das Arschloch, das sich gerade in seiner vollen Pracht hier zeigt!“
 

Seiner Meinung nach hatte Gustav sich schon zu viel von Bill sagen lassen.

Er wusste durchaus ob seiner Fehler und er war schließlich hergekommen, um diese vor Georg einzugestehen. Aber das was Bill ihm da frech an den Kopf geknallt hatte, ging eindeutig zu weit.

Was glaubte dieser Dahergelaufene eigentlich, wer er war? Und vor allem: was glaubte er, welchen Status er hier hätte?
 

Gerade wollte Gustav auf dem Absatz kehrt machen, als Georg im Türrahmen stand.

Er wirkte schwach, sah blass aus und seine Stimme klang brüchig und leise.
 

„Warum brüllst du hier so rum, Gustav? Was willst du eigentlich hier? Deine Klamotten abholen? Fein, dafür brauchst du dann ja eigentlich nicht länger als eine halbe Stunde.“

Gustav verharrte einen Moment in seiner Aufbruchsposition, seufzte dann und wandte sich seinem Ex-Freund zu.
 

„Meine Klamotten komme ich holen, sobald ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Ich wollte eigentlich nur mit dir reden. Aber wie ich sehe, komm' ich da wohl eher ungelegen.“

Der Braunhaarige lachte gekünstelt auf.

„Reden? Du willst also reden, ja? Und über was…genau? Über dein schlechtes Gewissen mir gegenüber? Oder darüber, dass du all die Jahre nur Mitleid anstatt Liebe für mich empfunden hast?“

Nachdem Georg den letzten Satz energisch beendet hatte, kam er zielstrebig in die Küche hinein, zog einen der freien Stühle zurück und setzte sich.

„Na komm Gustav! Du wolltest reden. Also rede!“
 

Die Stimme des blinden jungen Mannes war fest und zugleich forsch.

Dass es alles andere als einfach werden würde, das wusste Gustav schon bevor er die Wohnung betrat.

Er wollte reden, ja. Er sollte das bekommen, wonach er verlangte. Allerdings wollte er die Dinge gern mit Georg allein klären und nicht noch mit Bill, dessen Art ihm sowieso schon immens gegen den Strich ging.

Ergeben seufzte der Blonde, setzte sich wieder zu den beiden jungen Männern an den Tisch.

„Ja, lass uns reden. Aber bitte…allein!“
 

Da diese ‚Bitte‘ für Bill unmissverständlich war, erhob er sich und verließ, jedoch nicht ohne ein Grinsen im Gesicht, die Küche.
 

„Macht ihr zwei Mal. Churchill und ich brauchen eh einen ausgedehnten Spaziergang“

Und ehe Gustav sich versah, war Bill nebst Hund auch schon verschwunden und er allein mit Georg in der Küche.

Der 22-Jährige fasste sich ein Herz, seufzte einmal und suchte nach den richtigen Worten.

„Georg ich… ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich…“

Georg zog die Beine dicht an seinen Körper, schlang die Arme darum und hörte aufmerksam zu.

„Ich weiß… ich kann das nicht mehr gut machen und ich… es wird auch nie wieder so werden wie vorher aber…“

Angesprochener wandte sich Gustav zu und war mit einem Mal schon versöhnlicher als noch zwei Minuten zuvor.

„Ich hoffe, dass du es wenigstens versuchst wieder hinzubiegen. Auch wenn es nie wieder so wird, wie es mal war. Damit hast du wohl Recht.“



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