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Eternal Darkness

von

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Chap 5: So much pain – hold me close again

Name: Eternal Darkness

Autor: DaddysNightmare

Kapitel:5/?

Warnung: keine

Song: Reamonn – Pain
 

http://www.youtube.com/watch?v=uZ2EfjrGjGo
 


 

~*~

So much Pain, so much Pain

is coming down will you

hold me close again,

hold me close again.

~*~
 


 


 


 

Chap 5: So much pain – hold me close again
 


 

Ziemlich gerädert und nicht ohne einen gewissen stechenden Schmerz in den Schläfen, wachte Gustav am nächsten Morgen auf. Wie spät es war, wusste er nicht, da nirgends eine Art von Wecker oder Uhr zu sehen war.

Wo war er hier gelandet? Gustav ließ sich wieder nach hinten in die Kissen sinken, starrte an die Decke.

Krampfhaft versuchte er sich an den vergangenen Abend, an die vergangene Nacht zu erinnern. Er drehte sich um und schaute in Elijahs Gesicht. Er schlief noch tief und fest, lächelte hin und wieder ein wenig. Scheinbar träumte er von dem, woran Gustav sich gerade zu erinnern versuchte.

Und die Erinnerung ließ beim Anblick dieses wunderschönen Körpers neben ihm natürlich nicht lange auf sich warten.

Mit den gemischten Gefühlen schälte er sich aus dem Laken, schlich Richtung Badezimmer, um unter der Dusche wieder einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen.

Einen One Night Stand aus Liebeskummer.

Er konnte nicht glauben, dass er sich zu so etwas herabgelassen hatte.

Früher hatte er Bekannte, Freunde immer verurteilt, wenn sie ihm ihr Leid und die Reaktion in Form eines One Night Stands erzählt hatten.

Und jetzt?

Klar verkackt und Eigentor geschossen.

Seufzend wusch er sich, spülte sich den Schaum von Haaren und Körper, verließ die Dusche und trocknete sich ab.

Den Blick in den Spiegel vermied er bewusst, konnte sich selbst in diesem Moment nicht in die Augen schauen.

Als er das Hotelzimmer wieder betrat sah Gustav, dass auch Elijah inzwischen aufgewacht war.

Nur mit der Boxershorts bekleidet lehnte er am offenen Terrassenfenster und rauchte genüsslich seine Zigarette.

Unaufhaltsam und penetrant wie eine Fliege nagte das Gewissen an Gustav und er wollte am liebsten nur noch im Erdboden versinken und die ganze Sache damit ungeschehen machen.

Nicht, dass ihm die Nacht nicht gefallen hatte, denn schließlich hatten er und Georg schon seit Ewigkeiten keinen Sex mehr gehabt. Aber dennoch bereute er es zutiefst. Und das blieb natürlich auch Elijah nicht verborgen.

Seufzend schnippte dieser die Zigarette hinaus, schloss das Fenster, ging zum Bett. Auf dem der Blonde zuvor Platz genommen hat.

„Du bereust es also doch, habe ich Recht?“

Die Ellbogen auf den Knien abgestützt, den Kopf in den Händen vergraben, schüttelte der junge Berliner nur den selbigen. Er brauchte einen Moment um Elijah in die Augen schauen zu können, musste sich regelrecht dazu zwingen.

Wie er genau beschreiben sollte was ihm gerade durch den Kopf ging, wusste er nicht genau. Er wusste nur, dass er ihm eine Antwort schuldig war.

„Weißte Elijah… es ist ja nicht so, dass die Nacht nicht verdammt geil war, aber…“

Elijah schüttelte jedoch nur lächelnd den Kopf, legte ihm einen Finger auf die Lippen.

„Du musst nichts erklären. Es war ein One Night Stand, nichts weiter.

Und enttäuscht bin ich sicher nicht. Wie du schon sagtest, es war verdammt geil. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Zumindest weißt du nun, dass du ihn wirklich noch liebst.“

Eigentlich war nun genau das eingetreten, was Elijah am Abend zuvor genau nicht erleben wollte. Ein ONS der im Nachhinein alles bereute.

Gustav seufzte noch einmal resignierend.

„Dumm nur, dass mir das nun auch nichts mehr bringt. Ich hab ihn zu lang… ja keine Ahnung. Bevormundet? Bemuttert? Ihn nicht einfach so leben lassen, wie er es wollte. Und ich habe ihm eben nicht gezeigt, dass ich ihn liebe. Wie auch immer.“

Egal was er nun tun würde, es würde ihm Georg nicht mehr zurückbringen, da war er sich mehr als nur sicher.

Nur langsam konnte er sich aufraffen um seine Klamotten anzuziehen.

Insgeheim hofft der Blonde, dass Elijah es dabei beließ, ihn nicht weiter mit guten Ratschlägen zutextete und dezent verschwand.

Eigentlich eher unverschämt, dass er so dachte, aber im Moment wollte Gustav nur noch allein sein und sich selbst bemitleiden.

„Ja, wie auch immer. Oder aber du strengst deinen hübschen Kopf an und überlegst dir, wie du das wieder hinbekommst. Natürlich kannst du auch hier rumvegetieren, dich selbst bemitleiden und die restliche Welt als Arschloch betiteln. Jedoch zweifle ich in dem Fall an meiner Menschenkenntnis. Gustav? Ich will dich hier nicht zusabbeln, deswegen werde ich nun auch gehen. War nett, vielleicht sehen wir uns irgendwann ja noch mal.“

Und ehe Gustav das eben Gesagte verarbeiten konnte, war Elijah auch schon verschwunden und er mit seinen Gedanken wieder ganz allein in seinem Hotelzimmer.

Ihm wurde schmerzlich bewusst, dass er dringend mit Georg reden musste.

Jedoch kannte er seinen Ex-Freund nur zu gut und wusste, dass dieser sehr verletzt war und mit Sicherheit nun nicht mit sich reden ließ.

Aber andererseits hatte er Angst, dass er, wenn er zu viel Zeit verstreichen ließ, überhaupt nicht mehr an Georg ran kam.

Seufzend ließ er sich nach hinten in die Kissen fallen, fuhr sich abermals mit den Händen durchs Gesicht.

„Das darf doch alles nicht wahr sein!“
 


 


 


 

Zwischenzeitlich waren sie mit Churchill schon bei Bills Mutter gewesen, da er seine jährliche Impfung noch benötigte.

Bill und Georg saßen in der Küche am Tisch und hatten derweil zusammengefasst, was Georg noch alles zu erledigen hatte. Schließlich wohnte er gerade einmal ein paar Tage in Berlin und musste nun die lästigen Dinge wie Ummeldung und diversen anderen Kram der mit dem Umzug verbunden war, erledigen.

Er fühlte sich regelrecht erschlagen.

„Scheiße. Und zum Arzt muss ich auch noch. Ich hab total vergessen, dass meine Sumatriptan* leer sind.“

Der Braunhaarige rieb sich die Schläfen. Er hatte ständig vergessen sich neue zu besorgen, wenn seine Migränemittel leer waren. Und dann war Gustav immer zur Stelle, um neue zu besorgen oder ihn zur Not zum Arzt zu fahren, damit er eine Infusion bekam.

Mit jedem noch so kleinen Detail merkte Georg mehr und mehr, dass er sich eigentlich um gar nichts mehr hatte kümmern müssen.

Bevormundet, bemuttert und für total Unselbstständig gehalten. Und das Ganze auch noch schleichend! Alles hatte er ihm abgenommen.

Zur maßlosen Enttäuschung wegen seines Ex-Freundes kam jetzt wieder die Wut hinzu.

„Oh. Migräne?“

Ein müdes Nicken seitens Georgs war die Antwort auf Bills Frage, die wohl eher einer Feststellung glich.

Langsam und vorsichtig ließ er seinen Kopf auf die kühle Tischplatte sinken.

Bill seufzte.

Dass Georg nun schlapp machen zu schien, passte irgendwie überhaupt nicht auf die To Do Liste, die der 20 Jährige sich selbst erstellt hatte.

„Okay dann erm… sollten wir nen Arzt aufsuchen und…“

Doch weiter kam er nicht, denn Georg machte ihm mit einer eindeutigen Handbewegung klar, dass jedes gesprochene Wort seinen Kopf noch mehr schmerzen ließ.

Doch ganz ohne Kommunikation ging es eben nicht. Schließlich musste Bill ja in Erfahrung bringen, zu welchem Arzt er musste.

Der Schwarzhaarige hockte sich neben Georg, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sprach flüsternd auf ihn ein.

„Es tut mir ja Leid, aber ich muss schon wissen, wo du genau hinmusst. Ich kann dich schlecht zu irgendeinem x-Beliebigen Arzt fahren, nehme ich an.“

Kaum merklich nickte Georg.

„Dr. Mariter.“

Kam es kaum hörbar von ihm. Bill nickte nur, schnappte sich das Telefonbuch und sein Handy, verließ den Raum um besagten Arzt anzurufen.

Ohne Anmeldung brauchte man in Berlin erst gar nicht bei einem niedergelassenen Arzt auftauchen.

Es sei denn man liegt im Sterben… oder ist schon tot.

Und selbst dann wurde man noch nach zehn Euro Praxisgebühr und Krankenkassenkarte gefragt.

„.. Hören sie. Es wird doch wohl möglich sein, dass ihr Chef eben herkommt und ihm die Spritze setzt. Er scheint ja wohl zu wissen, dass Herr Listing alles andere als transportfähig ist, wenn er einen Migräneanfall hat. Und außerdem…bitte?“

Bill musste stark an sich halten, um nicht laut loszuschreien. Immerhin versuchte Georg in der Küche gerade nicht wahnsinnig vor Kopfschmerz zu werden.

„Ich soll also einen Krankenwagen rufen, ja? Ja vielen Dank auch für ihre Kooperationsbereitschaft!“

Doch viel Zeit konnte Bill nicht damit verwenden, sich über diese sture Arzthelferin aufzuregen.

Zielstrebig ging er zurück in die Küche, hockte sich abermals neben Georg und sprach ruhig auf ihn ein.

„Planänderung. Ich fahr‘ dich hin, okay?“

Doch kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, richtete Georg sich auf und taumelte Richtung Badezimmer.

Bill reagierte schnell, griff ihm unter die Arme und schleppte ihn ins Badezimmer, wo Georg sich vor die Toilette kniete und sich übergab.

Sein ganzer Körper wurde von mehreren Krämpfen durchgeschüttelt und seinem Helfer wurde es auch schon flau im Magen.

Doch er wusste, dass er ihn nun nicht allein lassen konnte.

So schob er sein ganzes Ekelgefühl von sich, stellte sich hinter Georg, hielt ihm die Haare aus dem Gesicht und streichelte ihm immer wieder beruhigend über den Rücken.
 


 


 


 

Bill hatte es dann doch geschafft, Dr. Mariter zu einem Hausbesuch zu bewegen. Sprich: er hatte es geschafft, ihn selbst an den Hörer zu bekommen.

Der Arzt versprach sofort vorbei zu kommen, sobald er ein wenig Luft bekäme.

Gut eine dreiviertel Stunde nach dem Telefonat traf Georgs Hausarzt auch ein, versorgte seinen Patienten direkt mit einer schmerzstillenden Spritze, was Georg auch nach kurzer Zeit einschlafen ließ.

Leise gingen Bill und er ins Wohnzimmer und Dr. Mariter stellte noch ein Rezept aus, welches Bill noch einlösen sollte.
 

„Herr Kaulitz, sie müssen entschuldigen. Normalerweise sind meine Mitarbeiterinnen nicht so gereizt. Wir sind zurzeit nur leider unterbesetzt und es tut Frau Haider auch wirklich leid.

Die Tabletten sollten sie alsbald abholen, denn wenn Georg einmal eine solch schlimme Attacke hatte, dann folgt auch binnen 24 Stunden die zweite.

Normalerweise hat er aber immer welche daheim. Dass Herr Schäfer dieses Mal vergessen hat, das Rezept abzuholen, wundert mich ehrlich gesagt ein wenig. Er war doch sonst immer so zuverlässig.“
 

Bill seufzte, setzte sich auf die Couch.

„Gustav…also Herr Schäfer und Georg… sie sind nicht mehr zusammen. Er ist gestern ausgezogen.“
 

Der Arzt zog eine Augenbraue in die Höhe, musterte Bill kritisch. Seufzte dann aber ebenfalls und setzte sich neben Bill auf die Couch.

„Wissen sie, Herr Kaulitz… ich kann ihnen nicht alle Dinge über Georg verraten. Denn immerhin bin ich an die ärztliche Schweigepflicht gebunden und Georg hatte nur gegenüber Herrn Schäfer mich von dieser befreit.

Aber ich kann ihnen sagen, dass Georgs Betreuer nun des Öfteren auftauchen wird. Und das wird ihm ganz und gar nicht gefallen.

Ich denke sie können sich vorstellen, dass Georg regelrecht auf die Barrikaden gehen wird, wenn er merkt, dass Herr Beckers nun wieder volle Kontrolle über sein Leben haben wird. Von den Kontoauszügen angefangen bis hin zur Haushaltskasse.“
 

Bill ahnte böses.

Er kannte Georg zwar erst seit knappen 40 Stunden, jedoch hatte dieser ihm mehr als nur einmal deutlich gemacht was er davon hielt, kontrolliert und bemuttert zu werden.

Schließlich war das einer der Gründe, wieso er sich von Gustav getrennt hatte.

„Na da kommt doch Freude auf. Er wird regelrechte Luftsprünge machen, wenn er davon erfährt.“
 


 

*http://pharmazie-medikamente.suite101.de/article.cfm/triptane



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