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Unsterbliche Liebe

Wiedergeborener Hass
von

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Fluchtversuch

Schon seid geraumer Zeit, also einer Stunde, beobachtete Eragon mit misstrauischem Blick die Tür. Nichts regte sich, vom Gesang und Geflatter der Vögel vor seinem Fenster mal abgesehen. Er wartete. Nicht etwa auf den Gast von letztens, sondern... ha!

Die Tür öffnete sich langsam, als würde die Person dahinter sich fürchten, das Zimmer zu betreten. Angespannt verfolgten Eragons Augen die Bewegungen, die zum Stillstand kamen, als ein Junge, etwa in seinem Alter, einen Wäschekorb auf dem Arm und halb durch die Tür hindurch erschrocken stehen blieb. Eine Weile sahen sie einander an, dann ließ der erschrockene Dienstbote den Korb fallen und flüchtete wieder nach draußen, die Tür zuknallend und sich auf der anderen Seite an diese lehnend, schwer atmend und völlig schockiert wirkend. Seid wann war der denn wach?!

Man hatte ihm unten in der Waschküche gesagt, der Kerl in diesem Zimmer schlafe ohnehin andauernd, wie konnte es sein, dass er ausgerechnet JETZT wach war?!
 

„He, komm wieder rein, ich tu dir nichts!“

Eragon war zwar nach dem Knall gehörig zusammen gezuckt, lächelte aber betont freundlich, als er den Jungen wieder ins Zimmer bat. Zögernd, beinahe ängstlich folgte dieser der Aufforderung und trat noch ängstlicher, auf einen Wink des Anderen hin, auf das Bett zu. Mitten auf der Hälfte des Weges blieb er stehen und sah zögernd zu dem... ja, war er denn ein Gefangener? Es wirkte nicht im Geringsten so, aber er sah viel zu nett drein, und vor allem zu jung, um ein Scherge des Herren zu sein. Er hatte zwar gehört, dass dieser... aber nein! Das wollte er sich bei diesem freundlichen Gegenüber nicht vorstellen. Dieser wirkte plötzlich verlegen.

„Tut mir leid wenn ich dich erschreckt hab’, wie heißt du denn?“

„Ähm... ähm... Ion, Herr...“

„Ion? Du wirkst ziemlich angespannt... wie wäre es, wenn wir Rollen tauschen würden? Weißt du, ich hasse es, den ganzen Tag rumliegen zu müssen, ich könnte dir doch für ein paar Stunden die Arbeit abnehmen!“

Verdutzt und vor allem ungläubig blinzelte Ion zu dem Fremden, das gewaltige Fragezeichen stand ihm regelrecht auf die Stirn geschrieben. Eragon lächelte etwas breiter und stand auf, ging zu dem Jungen, nahm dessen Arm und zog ihn mit sanfter Gewalt zum Spiegel, vor dem Galbatorix sich vor drei Tagen noch gereinigt hatte nach dem Mittagsmassaker. Er stellte sich direkt neben den Jungen und begutachtete das Spiegelbild. Nunja, fast...

„Nicht ganz, aber es könnte funktionieren, oder? Ist doch nur für ein paar Stunden!“

Inzwischen hatte Ion seine Stimme wiedergefunden und sah misstrauisch auf. „Ihr versucht zu fliehen, oder?“

Das Lächeln Eragons wirkte nun wirklich verlegen und er kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Ähm... nein, nicht wirklich... ich sagte doch, nur für ein paar Stunden! Iiich... will mich nur umsehen!“

Er war ein schlechter Lügner. Ein verdammt schlechter Lügner. Leider fand Ion das auch... „Und warum sollte ich dir helfen?“

„Uhm... das Bett ist sehr angenehm!“ Versuchte Eragon verzweifelt, seinen spontanen Fluchtplan noch zu retten. Was sollte er auch sonst tun? Kein Murtagh, keine Saphira... wenn ihn niemand retten kam, musste er sich eben selbst etwas einfallen lassen! Wer war er denn?! Eine von diesen Prinzessinnen aus Broms Geschichten, die sich immer von den Drachenreitern retten ließen?!

ER war der Drachenreiter!

Ion schien zu erahnen, worauf das hinauslief, und grinste breit, den Kopf gesenkt, ehe er zu lachen anfing.

„Nein, nein, nein, nein...“

Als er dann noch den teils perplexen, teils enttäuschten Blick des Anderen sah, lachte er nur noch etwas heftiger, ehe er sich schließlich wieder einbekam und immer noch grinsend aufsah. „Ja gut... ein paar Stunden kann ich mich wohl hinlegen... soll ich dir erklären, was du zu tun hast?“ „Oh danke, vielen Dank Ion!“
 

Etwa eine halbe Stunde später ging Eragon, den Kopf gesenkt, in die Kleidung des Dienstboten gehüllt und den Wäschekorb des Anderen auf dem Arm durch die Gänge, während er an den nun zufrieden dösenden Ion dachte. Auch an die Frage, was er tun sollte, wenn der König - endlich die Bestätigung! - eintrat. „Tu so, als würdest du schlafen, und versuch, dein Gesicht zu verstecken! Das funktioniert schon, keine Sorge!“
 

Er schüttelte leicht den Kopf und versuchte, die Gedanken daran zu vertreiben. Jetzt zählte seine Flucht. Gut, er trug die Kleidung eines Dienstboten und war komplett unbewaffnet, dazu im Palast des Königs in Urû’baen und ganz auf sich allein gestellt. Das würde jedes seiner bisherigen Abenteuer um Längen übertreffen! Wenigstens hatte er daran gedacht, sich einen Lumpen um die rechte Hand zu wickeln, die Erklärung, er habe sich irgendwie dämlich angestellt und sich dabei wohl verletzt, müsste man ihm wohl abkaufen...

Nun, zumindest könnte er so aus dem Palast kommen...

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
 

Sich seiner Sache relativ sicher war er auf dem Weg hinunter in die Waschküche, wer könnte ihm hier schon entgegen kommen? Die Antwort kam in Form einer leichten Berührung, erschrocken fuhr er zusammen und sah sich um, den Kopf aber weiterhin gesenkt. Als er bemerkte, dass der berührte Arm in edlen und dazu noch bedrohlich verarbeiteten Stoffen steckte, schluckte er, wand sich schnell um, verbeugte sich und entschuldigte sich, wobei er im Schreck viel schneller sprach als sonst. „Verzeiht bitte, bitte verzeiht mein Herr, d-das war keine Absicht!“ Doch er verstummte augenblicklich, als eine starke Hand, die wohl zum Armbesitzer gehören musste, da sie in ähnliche Stoffe gehüllt war, seinen Kragen packte und ihn hochriss. Geschockt blickte er auf den Fremden und... stutzte.

Eine ganze Weile sahen sie einander irritiert in die Augen, ehe...

„Was...?

- Du?

- Hier?“

Erschrocken ließ Murtagh den Jüngeren los. Was zum...?!
 

Er hatte geglaubt, allein in diesem Teil des Schlosses zu sein, sodass er sich hierhin zurückgezogen hatte. Natürlich hatte er die Schritte des Dienstboten gehört, sich aber nicht weiter darum gekümmert. Auch die Tatsache, dass der Andere ihn angerempelt hatte, hätte ihn kalt gelassen, wenn ihm nur die Stimme nicht so vertraut gewesen wäre... im ersten Augenblick nur ratlos zerrte er den Jungen eben wieder hoch, um in die erschrockenen Augen des jungen Reiters zu blicken.
 

Nach einer Weile des Schweigens und des gegenseitigen Starrens, rückte Eragon, bemüht, den Blick abzuwenden, den Korb zurecht und eilte mit den Worten „Verzeihung, es ist wirklich eilig!“ in Richtung Waschküche davon. Zumindest versuchte er das.

Warum hatte das Glück ihn nur nach Beginn der Schlacht verlassen?!

Schon wieder hielt ihn eine starke Männerhand von seiner geplanten Handlung ab, diesmal lag diese jedoch auf seiner Schulter. „Haaalt! Was machst du hier, und versuch bloß nicht dich mit irgendeiner Waschküche rauszureden Eragon, ich weiß, dass du hier nicht arbeitest! Welchen Dienstboten hast du für diese Kleidung erschlagen, hm?!“

Ertappt. Das war ja auch so schwierig für den Älteren... aber er schien genauso wenig über das Ende der Schlacht zu wissen, sonst würde er nicht fragen, was Eragon hier tat. Oder...?

Den Blick genervt und leicht demotiviert über die Schulter werfend erwiderte er den forschenden Blick seines alten Freundes und Reisegefährten. „Was ich hier mache? Wonach sieht es denn aus?“ Er seufzte leise und drehte sich schließlich um, den Wäschekorb gekonnt unter einen Arm haltend, den anderen Arm in die Hüfte gestemmt. So sah er beinahe aus wie seine Tante, wenn diese wieder angefangen hatte über das Verhalten ihrer ‚drei Jungs’ zu zetern. „Ich bringe Wäsche weg! Oder glaubst du, ich stehle dem König seine Kleidung?“

Nach diesen Worten senkte er den Kopf, ehe er verlegen schmunzelnd aufsah. „Ich kann doch nicht jedes Mal erwarten, von irgendjemandem befreit zu werden...“
 

Die ersten Reaktionen des Jüngeren wurden mit einem höhnischem, fast schon verächtlichem Blick bedacht. Erklärte der Kleine ihn etwa für dumm?! Darauf, dass Eragon wohl kaum unter die Wäschediebe gegangen war, das hätte dieser ihm nicht sagen müssen. Die nächsten Worte jedoch ließen seine Züge leicht erweichen, ehe er nun mit Seufzen an der Reihe war. „Stimmt, in diesem Fall konnte ich dir nicht heroisch zur Hilfe eilen wie sonst, es überrascht mich aber, dich trotzdem so weit entfernt vom Kerker zu sehen. Leider muss ich dir mitteilen, dass du dich hoffnungslos verlaufen hast, das Tor ist etwas weiter unten.“

„Wie witzig.“

Die trockene Antwort des Jüngeren ließ Murtagh schmunzeln, ehe er wieder ernst wurde. „Was machst du hier? Ich meine in diesem Teil des Schlosses...“

Leider wusste Eragon kaum mehr als Murtagh auf diese Frage zu antworten, so zuckte er mit den Schultern und sah sich zögernd um, ehe er wieder zu sprechen ansetzte. „Wüsste ich auch gerne, nur... ich weiß nicht mehr, was passiert ist, nachdem Durza aufgetaucht ist. Ich meine bei Farthen Dûr... wie lange auch immer das jetzt her ist. Aufgewacht bin ich jedenfalls hier, in diesem Teil des Schlosses.“ Seine sonstigen Sonderbehandlungen verschwieg er jedoch lieber, er hatte ohnehin noch genug Fragen für den Älteren.

„Und was machst du hier? Du siehst nicht gerade wie ein Gefangener aus... und wenn das eine Tarnung sein sollte, hast du das Thema irgendwie verfehlt.“

Jetzt kostete es den Älteren eine enorme Selbstbeherrschung, den Jüngeren nicht einfach mit seinen blöden Fragen und seinen noch blöderen Kommentaren stehen zu lassen. Also wirklich! Seine Sorgen hätte er gern...

„Das geht dich nichts an. Jedenfalls kann ich dir nicht helfen... am besten du gehst schön brav in deine kleine, gemütliche Zelle zurück.“

Jetzt klappte dem Reiter die Kinnlade runter. Was?! „Warum sollte ich?! Es verlief bestens, bis du aufgetaucht bist!“ „Weil ich dich ansonsten zu Galbatorix persönlich schleifen muss um zu fragen, was ich mit unartigen Kindern wie dir machen soll!“ Fröhlich wie immer fauchte Murtagh diese Antwort, ehe er nach Eragons Oberarm griff. Dieser hatte jedoch, für seinen Geschmack und auch seine bisherigen Erfahrungen mit dem Jungen, viel zu schnell realisiert, was diese Worte bedeuteten. In Folge dessen knallte er nämlich den Korb vor des Älteren Füße, der ins Straucheln geriet und sich beinahe der Länge nach hinlegte, während Eragon Fersengeld gab.

Verdammt, verdammt, VERDAMMT! Scheinbar hat Galbatorix ihn zu irgendwelchen Schwüren gezwu-...

Irritiert blieb Eragon stehen und bekam nicht einmal mit, wie sich hinter ihm schnelle Schritte näherten. Seine gesamte Umgebung verschwamm ihm vor den Augen, nur schwach erreichten ihn die Rufe seines Freundes.

„Eragon! Eragon!“
 

Als er wieder halbwegs erwachte befand er sich auf dem gefliesten Boden des selben Flures, doch als er die Augen öffnete erblickte er nur die besorgten blauen Seelenspiegel des Älteren. „Was hast du denn jetzt schon wieder?!“ Diese aufgebrachte, aber ehrliche Frage ließ den Jungen erst blinzeln, ehe er schwach schmunzelte. „Keine Ahnung, frag doch deinen König, der scheint ohnehin alles zu wissen, im Gegensatz zu mir...“ Trotz des Lächelns klangen seine Worte zerknirscht. Noch immer verwirrten ihn die bisherigen Treffen mit dem alten Reiter, den er inzwischen sicher als Galbatorix betiteln konnte. Er wusste immer noch nicht, was der von ihm wollen könnte... und was er mit ‚früher’ im Bezug auf ‚Ilirea’ gemeint hatte.

Murtagh schüttelte nur den Kopf und half dem ewigem Tollpatsch wieder auf die Füße, allein schien er ja nicht einmal das zu schaffen. „Ich frage aber dich. Was war das?“

Entnervt schlug Eragon die Hände des Älteren weg, der ihm eigentlich nur helfen wollte, und schrie ihn geradezu an. „Woher soll ich das wissen?! Wenn ich es weiß, wirst du aber mit Sicherheit der Erste, der es erfährt, Saphira ist ja auch nicht da! Und du, du stolzierst hier in feiner Kleidung frei durch das Schloss, während ich denke, ich wäre alleine hier, nicht weiß wo ich bin, warum ich hier bin, was passiert ist und ach verdammt verschwinde!!“

Am Ende überschlug seine Stimme sich beinahe und er sprach ohne Punkt und Komma, seinem Gefühlschaos der letzten Tage gehörig Dampf machend. Der Andere blinzelte ein paar mal perplex, ehe sein Blick sich ebenfalls verfinsterte. „Frei...? Du denkst, ICH wäre FREI?! Nur, weil man meine Ketten nicht sieht?!“ Nun war es Eragon, als hätte sein Freund ihm eine Ohrfeige verpasst. Unsichtbare Ketten... Galbatorix... Schwüre...

Die Augen zukneifend hielt er sich die Hände an den schmerzenden Kopf, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Warum war er gerade hingefallen? Was war passiert? Warum standen sie hier und schrieen sich an? Welchen Sinn sollte das haben?

„Eragon...?“

Die Stimme des Älteren klang noch immer verärgert, aber die altbekannte Sorge mischte sich wieder unter diese Wut. Erst beim Klang seines Namens hob der Angesprochene wieder den Kopf, blinzelnd aufsehend. „Ah, es ist noch Leben in dir. Du solltest dich ausruhen, bevor du wieder an Flucht denkst, Kleiner...“ Wieder kochte Wut in dem Jüngeren af und wieder schlug er die helfende Hand, die ihm gerade geboten wurde, fort. „Was denkst du wer du bist? Meine Mutter?! Ich entscheide selbst, was ich wann tue, danke!“

Mit diesen Worten wand er sich wieder um und wollte weiterlaufen, zur Küche und dort durch den Dienstbotenausgang, doch wieder wurde er daran gehindert, schon wieder durch die selbe Hand an der selben Stelle. „Eragon! Ich bin vielleicht nicht deine Mutter, aber...“ „Aber was?!“ „Dein Bruder!“

Eragon, der sich mit seiner wütenden Entgegnung umgedreht hatte, den Älteren direkt anzuschreien, stockte bei dessen Worten. Was? Bruder...? Wie... nein... das war doch... unmöglich!

Dieser Gedanke schien auf das blass gewordene Gesicht geschrieben zu stehen, denn der Ältere seufzte leise, zu einer Erklärung ansetzend, die jedoch von weiteren Schritten unterbrochen wurde...
 


 

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Aloha!^^

Erschrocken stellte ich letztens fest, dass ich KOMMIS besitze. O.O

Das ehrt mich zu tiefst und ich habe jeden mindestens 3 x durchgelesen (und ich versuche mich zu bessern was die Übersichtlichkeit betrifft, ich schreib nur leider immer so'nen Murks und meine RP-Partner haben sich nie aufgeregt *snief* aber ich bemüh mich, danke für die Kritik!) und dachte mir, wenn Murti gewünscht wird, guti, dann werf ich den alten Anfang für Kapi 4 über'n Haufen (der war eh Müll) und bring Murtagh wieder mit ein.^^

Also ja, ehm... wenn es euch gefallen hat freut mich das echt!^^"
 

(Und was das komische Paar angeht... find ich auch, diese Idee ist mir in Betracht auf ein RP im Halbschlaf gekommen und solche Ideen sind des öfteren... nun, fragwürdig...^^" aber das FF ist noch nicht zu Ende, wir werden ja sehen wie das Ganze endet! ;D Und wenn einem schon so ein Schwachsinn einfällt... wer weiß, vielleicht bringt das ja auch Andere auf neue FF-Ideen? ... dafür bin ich nicht verantwortlich!!! ><" xDDD)



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