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So wie es ist...

(DeanXSam)
von

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Menschen wirren, Dämonen töten...

Er konnte nicht glauben was er da sah.

Nach dem Essen hatte sich James mit den anderen älteren Herren abgesetzt. Sie unterhielten sich über ihre Erfahrungen, besondere Jobs und Waffen. Beth hatte Dean zur Seite genommen und sich mit ihm auf eine Couch gesetzt. Sie zeigte ihm alte Bilder ihres Sohnes, als dieser noch lebte.
 

Sie blätterte durch ein Fotoalbum und erzählte ihm kleine Geschichten dazu. Auf fast jedem Bild war eine Person, die Sam so unglaublich ähnlich war, dass Dean schon zweifeln würde, dass es nicht vielleicht doch sein Sam war. Aber er wusste, dass dem nicht so war. Dean hatte die Kindheit des anderen ja mitbekommen und war sich sicher, dass der andere kein zweites Leben führte. Er betrachtete Bilder, wo Sams leiblicher Vater mit dem seinen im Wasser tollte, campte oder draußen spielte. Auf jedem Bild lächelte er glücklich in die Kamera. Von Sam und ihm gab es keine solchen Bilder. Aber sie hatten auch nicht so viele Momente gehabt, an die sie sich unbedingt erinnern wollten und die wenigen anderen würde keiner von ihnen vergessen.

Aber Sam sah seinem Vater und seinem Großvater so unglaublich ähnlich. Vielleicht sind sie ja alle geklont? Nein, wohl eher nicht. In manchen Familien sah man sich halt ähnlich. Dean fand auch, dass er John ziemlich glich, wenn er sich nicht so oft rasieren würde.

„Und das hier ist eines der letzten Bilder von ihm. Da war er….“, sie nahm das Bild raus und drehte es um. „Ja…da war er dreiundzwanzig. Das war nachdem er Sarah kennen gelernt hatte. Sie wollte zu uns kommen und er wartete ungeduldig auf sie. Ich weiß noch, dass James sich heimlich mit Lukas angeschlichen und ihn fotografiert hatte.“ Dean lächelte leicht. Diesen verhuschten Blick kannte und liebte er.

„So, das war auch schon das Letzte.“, sagte sie, klappte das Buch zu und sah ihn erwartend an. Dean sah sie etwas verwirrt an. Was erwartete sie jetzt nur von ihm. Verlegen räusperte er sich und sah sich zu den anderen um, die sich aber schon unbemerkt aus dem Raum geschlichen hatte.

„Was jetzt?“, fragte er.

„Erzähl mir von meinem Enkel.“, bat sie.

„Und was?“ Dean wusste nicht, was genau sie wissen wollte. Das Sam genauso aussah wie ihr Sohn und früher auch mal wie ihr Man wusste sie schon. Und das er als sein Bruder aufgewachsen war auch.

„Wie ist er so? Was mag er? Was hasst er? Sein Lieblingsessen? Hobbys? Irgendetwas halt.“, zählte sie neugierig auf und rutschte etwas näher.

„Ähm…also. Sam ist eher ruhig, nachdenklich und dickköpfig, kann aber auch ziemlich temperamentvoll sein. Das aber eher seltener. Er sitzt gern stundenlang an seinem Laptop und recherchiert. Für alles muss ein Plan gemacht werden. Sam mag es gar nicht in irgendetwas einfach hinein gestoßen zu werden. Er hasst es auch mehr als fünf Stunden am Stück im Wagen zu sitzen und nichts zu tun zu haben. Meist schläft er dann schnell weg, meckert dann aber später trotzdem, wenn seine Beine eingeschlafen sind. Meine Streiche mag er angeblich auch nicht, aber später lacht er dann doch mit, also kann ich ihn da nicht ganz für voll nehmen…“, Dean bemerkte, wie er bei der Erzählung etwas abschweifte und lächelnd von der Seite gemustert wurde.

Er brach ab und sah Beth fragend an. Diese kicherte leise bei seinem Blick und legte das Fotoalbum an ihre Brust. Er sah, dass es ihr sehr wichtig war und konnte das auch sehr gut verstehen.

„Sam scheint ein guter Junge zu sein. Er bedeutet dir sehr viel. Du guckst so viel zärtlicher, wenn du von ihm sprichst.“ Sie kicherte erneut, als ihr der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen auffiel.

„Ich frage mich warum Sarah ihren Sam zu euch gab. Sie hatte nie gewollt, dass ihr Kind so aufwächst. Sie und James hatten öfters Streit deswegen gehabt. Er meinte es wäre besser, wenn das Kind damit aufwachsen würde und von klein auf alles beigebracht kriegen würde. Aber das wollte sie nicht.“

„Damals hatten wir keine Ahnung. Ein paar Monate nachdem Sam zu uns kam wurde unsere Mutter..ähm meine Mutter meine ich…getötet. Dad kam nie darüber hinweg und fing schließlich mit dem Jagen an. Sie dachte wahrscheinlich, dass Sam ganz normal werden würde.“ Beth, die ihm schweigend zugehört hatte, senkte den Kopf und sah auf das Album in ihren Händen.

„Eine Zeit lang hatte er auch ganz normal gelebt. Er ging nach Stanford und wollte Jura studieren.“

„Sam scheint wirklich klug zu sein, aber warum hat er das aufgegeben?“, fragte sie.

„Seine Freundin wurde getötet.“, erwiderte Dean etwas leiser.

„Seine Freundin? Aber ich dachte er und du…“, meinte Beth und trieb mit diesen Worten Dean erneut die Röte auf die Wangen.

„Ja, aber…wie…woher…ich meine, warum denken Sie…ähm du…“, Dean wusste nicht was er darauf erwidern sollte. Er kannte Sams Großeltern ein bisschen mehr als drei Stunden und hatte sich und Sam schon vor seiner Großmutter geoutet. Sam würde ihn umbringen, wenn er ihn nicht schon für tot halten würde.

„Das kann man dir ansehen. Dein Blick verrät dich, aber keine Angst. Ich sage keinem etwas.“, meinte sie und tätschelte seine rechte Hand mit der ihren.

„Aber lass das bloß nicht James wissen. Der bringt dich sonst um.“, fügte sie zwinkernd hinzu und stand auf, um ihr Album wieder weg zu stellen. Dean wusste nicht was er denken sollte. Beth schien ihn zu mögen und hatte ihren Spaß daran ihn zu verwirren. Seufzend rieb er sich mit den Händen übers Gesicht und sah der Frau nach. Sam konnte sich bessere Verwandte nicht wünschen. Jetzt lag es an ihm, dass dieser die beiden auch kennen lernen würde. Er musste Sam einfach wieder bei sich haben.

„Hey. Kein Grund so düster aus der Wäsche zu gucken.“, lächelte ihm Beth tröstend entgegen.

„Aber du solltest es James trotzdem nicht sagen!“, fügte sie an. Dean schüttelte schnaubend den Kopf.

„Mach es dir nicht zu bequem. Ich nehme dich gleich mit in die Stadt.“, sagte sie und ging wieder Richtung Küche.

„Aber ich bin hier, um zu trainieren. Es wäre besser sofort anzufangen.“

„Keine Panik. Du verpasst erst mal nichts. James zeigt den anderen gerade die Scheune. Das dauert also noch, bevor ihm einfällt, dass du auch noch da bist. Komm, steh auf. Beweg dich endlich.“, forderte Beth ihn auf und klatschte dabei in die Hände.

Er wusste nicht wie oft er schon daran gedacht hatte. Und das schon allein heute, aber konnte nicht anders. Er wollte zu Sam!
 

Er wollte zu Dean!

Wenn Dad ihnen irgendetwas beibrachte, was Sam nicht auf Anhieb gekonnt hatte, war Dean immer für ihn da gewesen. Er hatte ihn getröstet und sich die Zeit genommen es ihm noch einmal ruhig zu erklären oder zu zeigen.

Doch jetzt war er nicht mehr da und San musste alles nun ganz allein schaffen.

Nicht das er allein war. Ray saß im Augenblick keine fünf Meter von ihm entfernt auf einem alten Hocker und las in der Tageszeitung, während er selbst auf einem anderen Stuhl gefesselt hockte und versuchte sich zu konzentrieren.

Ray hatte ihm die Aufgabe gestellt sich geistig von ihm ab zu schotten und sich dabei zu befreien. Beim ersten Mal, hatte der andere ihm noch erlaubt die Fesseln mit den Händen zu lösen. Aber nun sollte er beides durch seine Gedanken schaffen. So ein Schwachsinn!

Die Fesseln schnitten ihm wie so oft ins Fleisch. Es hatten sich bereits dunkle Flecken an seinen Handgelenken gebildet.

Genervt seufzte er und versuchte sich erneut zu konzentrieren. Wäre Dean doch nur hier.

„Also langsam reicht es! Du strengst dich nicht mal richtig an! Denkst du ich kriege das nicht mit? Deine Gedanken kreisen nur um Dean!“ Sam sah erschrocken zu dem anderen auf, der zornig auf ihn zu kam. Seine Stirn war in tiefe Falten gezogen, seine Lippen nicht mehr zu einem breiten Grinsen verzogen, wiesen nach unten und ließen ihn noch finsterer erscheinen. Mit einem eiskalten Blick sah er auf ihn hinab und kreuzte die Arme vor der Brust.

„Ich hab die Schnauze voll von diesem Gewinsel! Dean ist tot! Verstehst du? Tot! Und er kommt nicht wieder. Er hat dich hier allein zurückgelassen und du musst es jetzt ganz allein schaffen!“, schrie er und verließ, mit einem lauten Knall der Tür, das Zimmer.

Sam sah ihm verblüfft und mit offenem Mund hinterher. So hatte er den anderen noch nie gesehen. Er war sich bisher nie sicher gewesen, ob die Gefühle, die der andere zeigt wirklich echt waren. Bis jetzt. Ray war wirklich sauer. Und er schien sogar ein bisschen eifersüchtig zu sein, dachte Sam und versuchte sich nun von den lästigen Fesseln zu befreien. Ray hatte sich diesmal wohl besonders viel Mühe beim Knoten gegeben. Kräftig zog, riss und rüttelte er an ihnen, doch sie gaben einfach nicht nach, schnitten ihm eher noch tiefer in die Haut. Seufzend ließ er es bleiben. Sam sah sich um. Sein Blick fiel durchs Fenster, wo sich gerade die Sonne durch die Wolkendecke gekämpft hatte. Er wusste, dass Ray recht hatte, aber die Worte hinterließen einen stechenden Schmerz in ihm. Es war alles noch so neu.

Ihm wurde nicht mal richtig Zeit zum Trauern gelassen. Ray verlangte, dass er von einer auf die andere Sekunde über Dean hinweg war. Sam spürte wie die Tränen wieder in seinen Augen hoch stiegen und schnaubte. Wütend sah er zur Tür.

Ray hatte doch gar keine Ahnung! Er wusste nicht wie es ist den wichtigsten Menschen, den man über die Maßen liebte, zu verlieren. Wie das Herz sich schmerzhaft zusammenzog und langsam in seinem Gefängnis hinter den Rippen verfaulte, weil es nichts mehr gab, für das zu schlagen es sich gelohnt hätte.

Sam gab sich seiner Wut Ray gegenüber hin und bemerkte gar nicht, dass seine Fesseln lösten und zu Boden glitten. Ohne es zu registrieren nahm er die Arme nach vorn, betete sein Gesicht darin, schnaubte, fuhr sich durchs Haar und stand schließlich auf. Immer noch wütend schritt er durchs Zimmer und fuhr sich immer wieder übers Gesicht, als sein Blick plötzlich auf den Stuhl und die dahinter liegenden Seile fiel und er abrupt stoppte.

Wie? Wann? Verblüfft sah er auf seine Hände hinab, ging wieder zum Stuhl und griff nach den Fesseln. Sie waren noch ganz, aber aufgeknotet hatte er sie auch nicht. Das hätte er doch bemerkt. Sam zog die Stirn in Falten, als ihm ein Gedanke kam. Hatte er es vielleicht geschafft, mittels seiner Gedanken?

Er hatte keine Zeit, sich über seinen Fortschritt zu freuen, da die Tür aufgerissen wurde. Ray trat ein und sah zu ihm hinüber. Eindeutig überrascht kam er auf ihn zu.

„Du hast es geschafft.“

„Ich weiß nicht…“

„Doch. Ich hab die Fesseln so gebunden, dass du sie nicht von Hand lösen kannst.“ Sam sah ihn skeptisch an und ließ sich die Seile aus den Händen nehmen.

„Immerhin etwas. Aber der Schalter in deinem Inneren wurde nicht umgelegt. Du denkst falsch, wenn du an deine Aufgabe denkst. Das müssen wir ändern!“, sagte Ray, ohne darauf zu achten, ob Sam seinen Gedankengängen nun folgen konnte oder nicht.

Sam wusste nicht was Ray nun wieder vor hatte, aber er hoffte, dass er diesmal nicht gefesselt werden würde. Seine Handgelenke schmerzten immer noch.

„Ich hab eine Idee.“, meinte Ray plötzlich und schnappte Sam am Arm. Schmerzhaft legte der andere seine Hand um die wunden Gelenke. Sam zuckte zusammen, doch Ray ignorierte dies einfach.
 

„Wo sind wir?“, fragte Sam und hielt sich eine Hand über die Augen, um die nervigen Sonnenstrahlen fern zu halten. Ray und er standen plötzlich mitten auf dem Bürgersteig auf einer belebten Straße. Keiner der Umstehenden hatte ihr plötzliches Auftauchen wahrgenommen und machte einfach mit dem weiter, was sie getan hatten. Sam wich schnell einer Frau aus, die fast in ihn gelaufen wäre.

„Dein Problem ist, dass du nicht losgelassen hast.“ Sam sah verwirrt zu dem anderen, der neben ihm stand und aufmerksam die Leute um sie herum beobachtete.

„Du gehörst nicht mehr zu ihnen. Du bist anderes. Sie sind wie Tiere. Du bist besser!“ Sam zog die Stirn in Falten. Es gefiel ihm gar nicht wie Ray gerade redete. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Ray hatte irgendetwas vor, was ihm gar nicht gefallen würde. Das ahnte er. Allein der Blick, mit dem Ray die Menschen betrachtete, ließ ihn nervös werden. Und sein Gefühl sollte ihn nicht im Stich lassen. Ray griff plötzlich nach dem Arm einer jungen Frau, die erschrocken zusammenzuckte. Sam konnte nicht so schnell reagieren, als Ray der ungefähr zwanzig Jahre alten Frau ein Messer in die Brust rammte und es brutal umdrehte, bevor er es wieder raus zog.

Mit schock geweiteten Augen und einem gurgelnden Geräusch aus der Kehle sank sie zu Boden. Sie blinzelte noch ein paar Mal und starb. Sam wich geschockt von Ray und der Toten weg.

Ray grinste nur, als zwei Männer ihn packten, ihn entwaffneten und zu Boden drückten. Das machte ihm nichts. Sam musste endlich lernen, dass er anders war und sich nicht eingeschränkt bewegen muss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Fine
2010-03-17T15:56:57+00:00 17.03.2010 16:56
Ach herje! Was passiert da nur alles?
Zuerst sieht Dean sich lauter Bilder an, worauf Sams Vater und Großvater abgebildet sind und ihm auch noch ähnlich sehen.
Und dann entdeckt er auch noch seine ´Fähigkeit` und Ray tötet sogar eine Frau?!
Man, man, echt nervenaufreibend (aber gut ^^).
Doch nun fährt Dean in die Stadt und Sam ist ja auch noch da, oder nicht?
Wird auf alle Fälle spannend.
Schreib schnell weiter ja? Und mach auch, dass sich die Beiden endlich wieder sehen. XD
Bis dann
Von:  jesaku
2010-03-17T08:30:10+00:00 17.03.2010 09:30
wieder ein schönes, trauriges kapitel. du hast die gefühle von Dean und Sam sehr gut rüber gebracht.

Sams Verwandte scheinen auch ganz nett zu sein, auch wenn ich kein fan von alternativ familien bei ffs bin, aber da sie ja auch jäger sind, gliedern sie sich vielleicht weniger störend in die ff ein als Deans und Sams familien bei "echte kerle"

aber für mich ist es schon frustrierend, dass ich jede woche in der erwartung bin, dass die beiden Jungs endlich wieder aufeinander treffen und dann kommt da doch wieder nichts. ich bin immer so ungeduldig und ich hasse es wenn die beiden getrennt sind

ich hoffe du zögerst es nicht noch weiter hinaus (bettel und dich mit einem Kuchen bestech)


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