Zum Inhalt der Seite

Der Fluch des smaragdgrünen Drachen

The Neverending Stories Of The 108 Stars
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zusammenkunft

A/N von Alona: Puh, ich werde nie, nie, nie wieder behaupten, dass es nicht wieder ein Jahr bis zum nächsten Kapitel dauert, denn es ist wie verhext. Jedes Mal, wenn ich das behaupte, kommen unzählige Dinge dazwischen und am Ende war es doch wieder mehr als ein Jahr.

Wie auch immer, endlich gibt es mal wieder ein Kapitel, ganz frisch aus meiner Schreibstube, habt viel Spaß damit. ^^

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Während Roan Miakis um ihren Urlaub beneidete, war diese gerade dabei, sich über ihn aufzuregen. Das tat sie bereits den ganzen Abend, lediglich unterbrochen von der kurzen Kennenlernphase mit Renea, welche die Ritterin nun scheinbar interessiert dabei beobachtete, wie sie es schaffte, leise vor sich hinzubrummeln und sich nur unterbrach, wenn sie dabei war, zu kauen.

Rahal und Roog hatten gehofft, dass sie endlich still sein würde, wenn sie essen gehen würden, daher war der Vorschlag von ihnen gekommen – aber Miakis schien sich einfach nicht beruhigen zu wollen und wenn die Kavalleristen ehrlich waren, ging es ihnen beiden langsam auf die Nerven.

Es war nicht sonderlich üblich für Miakis, sich so sehr über jemanden zu beschweren und offenbar – sofern es aus dem Gebrummel verständlich war – gab es nicht einmal einen triftigen Grund dafür. Nein, keiner von beiden betrachtete „Er ist ein Idiot“ als wirklich triftig.

In der Hoffnung, dass sie endlich schweigen würde, richtete Rahal das Wort an Renea: „Nun, wie gefällt Euch Schloss Sauronix bislang?“

Allzuviel hatten sie ihr an diesem Tag noch nicht zeigen können, da ihre Unterhaltung mit Craig – mit Sicherheit über die guten alten Zeiten, wie Rahal sich vorstellen konnte – recht viel Zeit in Anspruch genommen hatte und sie erst bei Einbruch der Dunkelheit zu ihnen gestoßen war.

Aber immerhin kannte sie nun die Stadt ein wenig, den Eingangsbereich des Schlosses, den Stall der Drachenpferde – und Rania.

Doch es dauerte einen Moment nach seiner Frage, ehe Renea es schaffte, ihren Blick von der nun verstummten Miakis abzuwenden und ihn anzusehen. Es schien ihm als wolle sie einen Finger an ihre Wange legen, bemerkte dann aber, dass sie eine Gabel in der Hand hielt, ließ diese rasch wieder sinken und lächelte stattdessen.

„Es ist wirklich schön“, antwortete sie schließlich. „Ein wenig habe ich das Gefühl, es schon einmal irgendwann gesehen zu haben.“

Sie hielt einen Moment inne, während Rahal darüber nachdachte, dass sie möglicherweise als kleines Kind vielleicht einmal mit ihren Eltern in der Stadt gewesen war und sich nur nicht mehr bewusst daran erinnerte. Doch ehe er diese Vermutung äußern konnte, schüttelte sie bereits den Kopf. „Womöglich habe ich das nur geträumt.“

Zwar könnte er es immer noch sagen, doch eine innere Stimme hielt ihn davon ab und sagte ihm, dass es besser wäre, wenn sie das weiterhin glaubte. In seiner Zeit als Kavallerist hatte er gelernt, dieser Stimme zu vertrauen und entschied sich daher auch diesmal dafür.

„Wie kommt es, dass Euer Vater Euch nun erlaubt hat, allein herzukommen?“, fragte er weiter.

Aus ihren bisherigen Erzählungen über ihn, schloss Rahal, dass ihr Vater sie wohl sehr behütete und sie nicht einfach so würde gehen lassen und dennoch war sie vollkommen allein hier.

Sie hob leicht die Schultern, während sie offensichtlich bedrückt wieder auf ihr Essen hinuntersah. „Ich weiß es nicht. Wann immer ich ihn fragte, wich er mir aus und meinte nur, dass es besser für mich wäre.“

Bei dieser Antwort runzelte Rahal die Stirn. Das klang als wäre Renea in Lelcar in Gefahr gewesen, ohne dass sie davon wusste – oder als ob ihr Vater sich in ungesunde Machenschaften verstricken würde.

„Was ist Euer Vater von Beruf?“

Ob es nur die Neugierde war oder ebenfalls ein Versuch, darauf zu kommen, ob der Mann an finsteren Geschäften beteiligt sein könnte, was Roog fragen ließ, wusste Rahal nicht, aber er war erleichtert, dass nicht nur er für Abwechslung von Miakis Gemecker verlangte.

„Er ist Arzt.“

Als solcher könnte er zwar in dunkle Machenschaften verwickelt sein, aber so ganz konnte Rahal das doch nicht glauben, immerhin war es ein Freund von Sir Craig und dieser würde doch nicht solche Leute in seinem Bekanntenkreis dulden.

„Wenn man mich fragt, ist er der beste“, fügte sie noch hinzu. „Er bringt mir auch alles bei, was ich wissen muss, um selbst einmal Ärztin zu werden.“

Miakis wurde nun offenbar ebenfalls für einen Moment von ihren Beschwerden abgelenkt. „Wollt Ihr das denn?“

Renea nickte, hielt den Blick aber immer noch gesenkt, wenngleich es nun wohl an dem zarten, rosa Schimmer lag, der sich auf ihr Gesicht geschlichen hatte. „Sehr gern sogar. Ich möchte den Menschen auch helfen können, wenn sie zu mir kommen, genau wie mein Vater.“

Wenn Rahal es genau betrachtete, passte dieser Wunsch irgendwie zu ihr. Ein braves Mädchen aus reichem Haus, das zu einer hilfsbereiten Frau heranwächst, die wiederum irgendwann einmal selbst ein braves Mädchen erziehen würde – man kannte das ja und deswegen fand er das auch nicht weiter interessant, egal wie oft er einen vielsagenden Blick von Roog, der dasselbe geschlussfolgert hatte, deswegen bekam und ihn ignorierte.

„Das klingt nach einem hehren Ziel“, bemerkte Rahal schließlich, als Miakis in der eingetretenen Stille beinahe schon wieder zu schimpfen anfing. „Da kann man Euch nur viel Erfolg wünschen. Gute Ärzte werden immer gebraucht.“

Roog gab ein zustimmendes Geräusch von sich. „Krankheiten sterben nie aus.“

„Vor allem nicht mit all diesen Monstern heutzutage“, fiel auch Miakis mit ein. „Ich dachte, ich würde nie in Sauronix ankommen.“

Als sie das erwähnte, fiel Rahal wieder ein, dass er Sir Craig genau das noch mitteilen wollte und beschloss, das am nächsten Morgen gleich als erstes zu erledigen, wenn er seinen Dienst antrat.

Renea sah zwischen den dreien hin und her. „Ihr seid schon lange miteinander befreundet, oder?“

Während Miakis stolz nickte, lachte Rahal leise. „Merkt man uns das an?“

„Ein wenig“, antwortete Renea und für einen kurzen Moment schien es ihm als würde etwas wie Neid in ihren Augen funkeln.

„Habt Ihr viele Freunde?“, hakte Rahal deswegen nach.

„Mir ist es wichtiger, gute Freunde zu haben anstatt viele“, erwiderte sie in einem Ton, der es ihn fast bereuen ließ, gefragt zu haben.

Allerdings lächelte sie ihm dabei zu, was verriet, dass sie ihm das wohl nicht übel nahm und sie so etwas wohl öfter einmal sagte, was den leicht gereizten Unterton erklärte.

Dennoch verzichtete er lieber darauf, noch weitere Fragen zu stellen. Glücklicherweise übernahm die nun neugierig gewordene Miakis das, anstatt wieder zu schimpfen: „Was ist eigentlich mit Eurer Mutter? War sie einverstanden, dass Ihr herkommt?“

Das Lächeln erlosch wieder, Renea senkte den Blick und stocherte in ihrem Essen herum. „Meine Mutter ist schon vor vielen Jahren gestorben.“

Es schien Rahal als wäre die Atmosphäre plötzlich angespannt, er sah zu Miakis hinüber und gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass sie sich gefälligst entschuldigen sollte, was sie auch sofort bestürzt tat.

Renea lächelte wieder, doch es war ihr deutlich anzusehen, dass sie traurig war, auch wenn sie das nicht zugeben wollte. „Ist schon gut, das ist lange her und Ihr konntet das ja nicht wissen, Lady Miakis.“

Die Ritterin nickte und vertiefte sich wieder in ihr Essen, was Rahal und Roog ihr sogleich nachtaten. Die angespannte Atmosphäre blieb allerdings, das Gefühl, unbeabsichtigt ein sensibles Thema angeschnitten zu haben, lag wie ein schwerer Ballast zwischen ihnen allen und auch wenn das Schweigen nichts daran änderte, so kam es allen am Tisch doch besser vor, erst einmal nichts mehr zu sagen.

Zumindest solange, bis Miakis sich wieder an Roan erinnerte und sich bis zum Ende des Essens wieder lautstark über ihn beschwerte.
 

Das Schiff hatte kaum an seinem Hafen angelegt und die Stelling als Verbindung zum Kai ausgelegt, als die beiden Männer bereits mit festen Schritten an Land gingen.

Hafen war allerdings eine fast schon schmeichelhafte Bezeichnung für diese versteckt gelegene Anlegestelle im Westen Falenas. Der hölzerne Kai war mehr schlecht als recht von Amateuren zusammengezimmert worden, so dass es einen wunderte, dass man nicht direkt durch eine der Lücken hindurchfiel und im Wasser landete.

Besonders wunderte es den Schwarzhaarigen bei seinem betrunkenen Freund. Dieser schritt erstaunlich sicher über den Kai, obwohl er zuvor noch mindestens eine weitere Flasche geleert und sich über das Schaukeln an Bord beschwert hatte.

Manchmal war er versucht, ihn zu fragen, wie er das tat, doch verzichtete er lieber darauf. Am Ende würde sein Freund noch denken, dass es als Kompliment gemeint war und als Freibrief, noch mehr zu trinken.

Sie betraten den Rasen jenseits des Kais, wo mehrere Männer, genauso schweigsam wie die Besatzung an Bord des Schiffes, damit beschäftigt waren, ein bereits eingerichtetes Zeltlager zu errichten. Der Schwarzhaarige rümpfte die Nase. Er sollte in einem Zelt schlafen? Das hatte ihm gerade noch gefehlt.

„Und was tun wir jetzt, Kentso?“

Der Betrunkene blickte seinen Freund an und wartete auf eine Antwort.

Kentso überlegte, ihn zu ignorieren, doch er kannte ihn inzwischen lange genug, um zu wissen, dass das nicht funktionieren würde. „Ich sagte dir bereits, wir brauchen erst einmal ein neues Hauptquartier. Das alte können wir nicht mehr benutzen, Yargo.“

Mit Sicherheit war es auch bereits zerstört worden, zumindest traute er der Königsfamilie das zu und er selbst hätte das auch mit der Basis seiner Feinde getan.

„Das habe ich schon verstanden.“ Yargo klang fast beleidigt, als er das erwiderte. „Aber wo willste hier eines hernehmen? Die stehen ja nich' einfach so in der Gegend herum.“

Das entsprach der Wahrheit, aber natürlich hatte Kentso das auch nie angenommen. „Vorerst wird es darum gehen, uns wieder mit dem Land vertraut zu machen, herauszufinden, was sich alles verändert hat. Unauffällig, natürlich.“

„'Türlich.“

Kentso warf Yargo einen Blick zu, doch es schien als hätte dieser ihm gar nicht zugehört. Seine Augen ruhten immerhin bereits wieder auf einem Zelt, das nicht richtig verschlossen war, weswegen man die Kisten im Inneren erkennen konnte, die – wie Yargo hoffte – wohl Wein beinhalteten.

Kentso rümpfte erneut die Nase. „Sag mir nicht, du hast schon wieder Durst? Ich habe gesehen, dass du kurz vor dem Anlegen noch eine Flasche geleert hast.“

Doch Yargo zuckte grinsend mit den Schultern. „Du weißt doch, wie das ist. Diese Art Brand bekommt man nie gelöscht.“

Eigentlich – und das wusste Kentso – müsste er ihn nun ermahnen, sachlich zu bleiben, da sie nun erst einmal eine Unterhaltung mit den Anführern führen müssten. Aber in diesem Zustand war Yargo bekanntlich zu nichts zu gebrauchen und er wollte das Gejammere auch nicht ertragen, während er darauf wartete, dass sein Freund wieder nüchtern werden würde. Deswegen gab Kentso seufzend nach und bedeutete ihm, zu verschwinden und zu tun, was er nicht lassen konnte, in der Hoffnung, dass es zu keinen Problemen kam.

Er war noch nicht einmal ganz mit seinem Satz fertig, als Yargo auch schon davonhuschte und in dem Zelt verschwand. Er würde ihn dort später nur wieder aufsammeln müssen, soviel war sicher.

Allein setzte er seinen Weg durch das Lager fort, das aus stattlich vielen Zelten bestand, wie er feststellte. Es erfüllte ihn mit einem ungemein wohltuenden Gefühl, zu wissen, dass sie immer noch so viele Verbündete besaßen. Auf diese Art würde Falena bald wieder zu zittern anfangen, da war er sich sicher.

Doch vorerst war es wichtig, dass niemand von ihnen Notiz nahm, dafür war diese Gegend offenbar genau richtig. Westlich war direkt der Ozean und dort befand sich viele Meilen nichts als Wasser, nördlich, östlich und südlich dagegen war das Lager von dichtem Wald umgeben. Niemand verirrte sich so schnell in diese Gegend, also würde auch niemand ihre Anwesenheit bemerken und es jemandem erzählen können. Und für den Fall der Fälle hatten sie immer noch ihre eigenen Leute, die im Wald nach eventuell Verirrten Ausschau hielten, um diese rechtzeitig mundtot zu machen.

Sie waren auf alles vorbereitet, davon war er überzeugt.

Vor einem der größten Zelte, hielt er wieder inne. Er räusperte sich, richtete überflüssigerweise noch einmal seine perfekt sitzende Kleidung und trat dann in das Halbdunkel des Zeltes, um den Anführern zu berichten, dass das Schiff – und damit er – endlich eingetroffen war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Taroru
2011-06-29T02:47:09+00:00 29.06.2011 04:47
und weiter? ^^
wann wird es das nächste kappi geben? XD
meine neugierde ist geweckt ^^
ich finde es locker leicht geschrieben, liest sich gut und leicht ^^
man merkt gar nicht wie schnell das kappi verschlungen ist *lach* XD

mach weiter so ;p


Zurück