Zum Inhalt der Seite

Woge der Dunkelheit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ankunft auf dem Kontinent

Ankunft auf dem Kontinent
 

Früh am nächsten Morgen wachten die Kinder auf.

„Ich fürchte, langsam gewöhne ich mich daran“, seufzte Ely der man ansah, dass sie am liebsten noch weitergeschlafen hätte.

Auch den anderen war anzusehen, dass es ihnen nicht gefiel früh aufzustehen, doch im Gegensatz zu Ely beschwerten sie sich nicht. Stattdessen packten sie stumm Brot und Früchte aus und begannen mit dem Frühstück.

„Was machen wir denn heute?“ fragte Atoeru, sich daran erinnernd, wie der Streit zwischen Yokato und Rai ausgeartet war.

„Heute morgen trainieren wir unsere Gaben und mit den Waffen, und nach dem Mittagessen dürft ihr tun was euch beliebt“, erklärte der Samurai.

„Heißt das auch, dass wir spielen können?“ fragte Ely mit glänzenden Augen.

Der Junge nickte. „Ja, wenn ihr mögt könnt ich auch spielen.“

In Ruhe aßen die Kinder weiter und räumten dann ihre Sachen weg.

„Ich denke, dass wir zwei Gruppen bilden werden“, erklärte Yokato. „Die eine Gruppe übt mit ihren Fähigkeiten, die andere Gruppe übt an der Waffe, und später wechseln wir dann.“

„Wie werden die Gruppen denn aufgeteilt?“ wollte Jeanne wissen. „Ich meine, wir sind nur sechs Kinder, wenn wir beide Gruppen gleich groß gestalten sind das nur drei in jeder Gruppe.“

Yokato nickte. „Richtig“, nickte er. „Zwei schauen mir zu, wenn ich ihnen was erkläre, und später beobachte ich die beiden dann. Die andere Gruppe muss sich überlegen, wie sie ihre Kräfte am besten einsetzten können.“

Die anderen Kinder nickten. Es herrschte ein kleines Chaos, denn niemand wollte sich so recht von Yokato an Waffen unterrichten lassen, doch am Ende erklärten sich Ely und Atoeru dazu bereit. Dann verteilten sich beide Gruppen auf dem Rücken Whamons, der gerade groß genug war dass die Kinder sich nicht gegenseitig behinderten.
 

Yokato betrachtete die beiden freiwilligen und reichte Ely sein Wakizashi.

„Keine Sorge, ich sorge dafür, dass euch nichts passiert“, sagte der Krieger lächelnd. „Das wichtigste ist immer, dass ihr auf eure Beine achtet. Es gibt nichts schlimmeres, als im Kampf über seine eigenen Füße zu stolpern.“

„Ich dachte immer, es sei überall eine schlechte Idee über seine Füße zu stolpern“, warf Atoeru ein und Ely grinste.

Auch Yokato konnte ein Lächeln nicht verbergen.

„Du hast Recht Atoeru“, meinte er. „Aber es wird nirgendwo so hart bestraft wie im Kampf. Jede Aktion, jede Reaktion wird von euren Füßen begleitet. Am Anfang werden wir alles langsam angehen, sodass ihr genug Zeit habt, euch die Bewegungen einzuprägen. Und das wichtigste ist, das was ihr hier lernt, sind nur ein paar Grundzüge. Jeder Krieger entwickelt seinen eigenen Stil der zu ihm am besten passt. Atoeru, stell dich Ely gegenüber. Dann werden wir langsam ein paar Angriffe und Verteidigungen lernen.“

„So schnell schon?“ fragte Ely beklommen. „Ich dachte, du würdest erstmal viel reden, und was zeigen und noch mehr reden.“

„Dafür haben wir leider keine Zeit“, sagte Yokato. „Und ich denke, ihr lernt am meisten und am schnellsten wenn ihr direkt kämpft. Keine Sorge, wir gehen es langsam an. Das Schlimmste was euch passieren kann ist, dass ihr glaubt dass euch die Arme abfallen.“

„Beruhigend“, brummte der Gelehrte während er sich vor Ely stellte.

Etwas bang sahen die beiden trainierenden sich an, dann stellte Yokato sich auf und betrachtete die beiden.

„Zuerst spielt Atoeru den Angreifer und Ely verteidigt sich“, erklärte er.

Ausführlich zeigte er den beiden, was sie wann zu tun hatten, ließ die beiden immer wieder stoppen und erklärte warum sie etwas machen sollten. Langsam und vorsichtig führten Ely und Atoeru die Anweisungen aus, dabei immer auf Yokato achtend. Je länger sie trainierten, umso sicherer fühlten die beiden sich und Yokato ging auf immer mehr Aktionen ein.

Abschließend nickte er. „Ihr macht euch gut“, lobte er die beiden. „Nun tauschen wir die Rollen, Ely greift an und Atoeru verteidigt.“

Erschöpft sahen die beiden ihn an.

„Muss das denn sein“, nörgelte Ely. „Ich kann nicht mehr, und ich hab keine Lust mehr!“

„Wenn ihr hier fertig seid, darfst du spielen“, sagte Yokato grinsend.

Atoeru hatte nicht mehr die Zeit, Yokato einen bösen Blick zuzuwerfen als auch schon Ely angriff. So gut es ging verteidigte er sich, doch das Mädchen griff so schwungvoll und motiviert an, dass es ihm schwer fiel sich effektiv zu verteidigen. Einige Minuten lang wogte der Kampf hin und her bis der Gelehrte stolperte und seine Waffe aus den Händen fallen ließ. Sofort trat Yokato zwischen die Beiden um zu verhindern dass es Verletzte gab.

„Ich denke, für heute habt ihr genug trainiert“, meinte der Krieger. „Für euren ersten Kampf habt ihr euch gut geschlagen.“

„Darf ich gegen dich kämpfen“, fragte Ely, von ihrem Sieg über Atoeru euphorisch. „Bitte.“

„Ob das eine gute Idee ist?“ überlegte der Gefragte, doch das Mädchen nervte solange, bis er seufzte und sein Katana zog.
 

Begeistert jauchzte sie auf und griff sofort an noch ehe der Samurai Kampfstellung einnehmen konnte. Diesen Nachteil glich er durch einen kurzen Ausfallschritt aus und parierte ihre Schläge. Die anderen Kinder und ihre Partner näherten sich den beiden Duellierenden neugierig. Auch wenn zu merken war, dass Yokato Ely klar überlegen war, schlug sie sich ganz gut, und der Krieger ließ seine Gegnerin gewähren. Nach einigen Minuten begann der Krieger mit einigen einfachen Gegenangriffen, doch Ely wehrte diese Angriffe ab. Die zuschauenden Digiritter begannen das Mädchen anzufeuern. Diese griff noch motivierter an und Yokato bot ihr einige Schwachstellen in seiner Verteidigung an. Das Mädchen brauchte einige Anläufe, aber dann durchschlug sie seine Deckung wobei ihr Wakizashi seinen Unterarm verletzte. Ely bemerkte das jedoch nicht, sondern sie hüpfte jubelnd auf Whamons Rücken herum.

„Ich habe Yoki geschlagen“, rief sie lachend. „Das war wie spielen.“

Lachend versammelten die Kinder sich um Ely, nur Jeanne hatte gesehen wie Ely Yokato getroffen hatte.
 

„Ist alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt.

„Keine Sorge, es ist nichts passiert“, erklärte der Junge beruhigend. „Sie hat mich nur am Unterarm gestreift, das ist nicht mehr als ein Kratzer.“

„Wir sollten das trotzdem versorgen“, sagte das jüngste Mitglied der Gruppe. „Was ist, wenn es sich entzündet?“

„Vielleicht ist es ja ein guter Zeitpunkt, meine Fähigkeit auszuprobieren“, lachte Yokato. „Ich meine, wozu kann ich denn Heilen?“

Jeanne sah ihn ernst an. „Damit macht man keine Späße“, sagte sie. „Ich hab schon Leute sterben sehen, bei denen die Wunde nicht so aufklaffte.“

Der Junge seufzte. „Ich weiß“, meinte er. „Ich geb mir Mühe die Wunde zu versorgen.“

Noch hatte er keine Ahnung, wie er vorgehen musste, aber er vertraute darauf, dass er intuitiv die Lösung finden würde. Er konzentrierte sich auf seine Wunde und stellte sich vor, wie sie verheilen würde. Zuerst geschah nichts, aber dann setzte der Heilungsprozess ein. Erstaunt beobachtete Jeanne ihn und konnte nicht glauben was sie da sah.

„Das ist unglaublich“, sagte sie. „Sowas hab ich noch nie gesehen.“

„Glaub ich dir“, lächelte der Junge. „Als ich während der Schlacht gesehen habe was passiert ist, konnte ich es auch nicht glauben, und Atoeru wären fast die Augen aus dem Kopf gefallen.“

„Das glaub ich gerne“, grinste die junge Samurai. „Es ist auch einfach unglaublich dass wir sowas können.“
 

„Wollen unsere süßen Samurai auch was essen?“ schallte Rais Stimme zu den beiden herüber.

Schlagartig verstummten die beiden und setzten sich zu den anderen. Es herrschte eine entspannte Stimmung auch wenn die Kinder es nicht mehr erwarten konnten wieder festen Boden unter die Füße zu kriegen. Nachdem die Digiritter fertig mit Essen waren, plante Ely die Spiele für den Nachmittag und für die kurze Zeit konnten alle vergessen, dass sie auf dem Rücken eines Digimon einem unbekannten Kontinent entgegenreisten ebenso dass sie noch einige Tage brauchen würden. Doch am Abend kamen diese Erinnerungen wieder hoch und die Stimmung trübte sich.

„Ich mag nicht mehr die ganze Zeit nur Meer sehen“, jammerte Ely. „Ich brauche endlich Abwechslung.“

„Die brauchen wir alle“, stimmte Atoeru ihr zu. „Doch ich fürchte, so schnell werden wir noch nicht erlöst werden.“

„Whamon, wie lange werden wir noch brauchen?“ wollte Rai wissen.

„Wenn die Strömung sich nicht mehr gegen uns stellt, dann werden wir es in 2 Tagen geschafft haben“, antwortete das Waldigimon.

Ely stöhnte auf, Rai seufzte leise und auch Atoeru und Riro brummten leise, lediglich Yokato und Jeanne saßen stumm da, tief in Gedanken versunken, doch auch den beiden war anzusehen, dass die Reise langsam an ihren Nerven zehrte. Frustriert legten die Kinder sich schlafen, doch es war eine unruhige Nacht. Ely wälzte sich unruhig hin und her, Atoeru redete im Schlaf und Yokato schreckte jedes mal hoch sobald Ely sich umdrehte. Der Sonnenaufgang war eine Erleichterung für alle, und man sah ihnen an dass niemand gut geschlafen hatte.
 

„Müssen wir heute wieder trainieren?“ fragte das sonst muntere Mädchen verdrossen.

„Ich fürchte ja“, sagte Yokato müde. „Ich weiß dass ihr alle keine Lust habt, aber ich bin sicher es wird uns alle auf andere Gedanken bringen.“

„Machen wir die gleichen Gruppen wie gestern?“ wollte Jeanne wissen und erntete ein Nicken von dem Krieger.

Auch die anderen sprachen sich dafür aus, auch wenn Rai und Riro alles andere als begeistert davon waren, dass sie heute mit den Waffen trainieren sollten. Doch das Training bewirkte was Yokato erhofft hatte. Die Kinder waren zu beschäftigt um an ihre Lage zu denken. Doch mit dem Ende des Trainings kehrte auch die Unzufriedenheit wieder und die Spiele konnten niemanden mehr ablenken. Auch am nächsten morgen trainierten die Digiritter wieder, doch noch bevor es Mittag wurde, entdeckte Yokato Land.
 

„Whamon, ist das da vorne Server?“ fragte der Samurai hoffnungsvoll.

„Ja, das was du da siehst ist Server“, antwortete das Digimon mit seiner tiefen Bassstimme.

Die Stimmung der Kinder, die bis dahin ziemlich trüb war, änderte sich schlagartig. Niemand dachte mehr an trainieren, alle saßen da und beobachteten wie das Land immer größer wurde. Es dauerte noch eine Weile, doch dann stoppte Whamon endlich am Strand und die Kinder packten ihre Sachen. Dann sprangen sie sie von Whamons Rücken Rücken und sahen sich um.

„Danke dass du uns hierher gebracht hast Whamon“, bedankte Yokato sich.

„Das hab ich doch gerngemacht“, antwortete das Digimon. „Wenn ihr Hilfe braucht, stellt euch einfach ans Meer und ruft mich, dann werde ich euch hören und zu euch kommen. Nun muss ich jedoch wieder los und nach dem rechten schauen.“

Yokato sah dem riesigen Waldigimon nach bis es nicht mehr zu sehen war, dann drehte er sich um.

„Das also ist Server“, sagte er. „Ich bin gespannt was uns hier erwartet.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  darkfiredragon
2010-03-20T12:58:41+00:00 20.03.2010 13:58
Es gibt Kapitel und FFs auf die es sich lohnt zu warten und andere bei denen sich die Warterei nicht lohnt. Deine FF gehört eindeutig zu ersteren^^
Es ist mir immer ein Vergnügen FFs wie deine zu lesen und vor allem Ely hat mich mehr als nur einmal zum Lachen gebracht =)

Ich bin gespannt wann du endlich die bösen Digiritter die Bühne betreten lässt und freue mich auf die Fortsetzung^^


Zurück