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Wüstentochter

Der Weg einer Sklavin
von

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Buch I - Teil 3

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«⌘Buch I - Teil 3⌘»
 

Schritt für Schritt setzte Zara ihren Weg fort. Ihre Hände zitterten noch immer. Sie schienen nicht mehr aufhören zu wollen. Nie wieder, während die Angst in ihrem Herzen wuchs bis sie regelrecht an Panik grenzte. Doch Zara unterdrückte es. Mühevoll.

Auf dem Innenhof hielten sie. Zara wurden die Hände gefesselt und mit einem Strick gebunden.

Den Blick gesengt ließ sie es einfach geschehen und versuchte sich innerlich auf das was folgen würde vorzubereiten.

Sie spürte, wie jemand ihr das Kleid von den Schultern zog und eine warme Hand kurz, beruhigend über ihre Haut strich. Marian. Das Mädchen sah kurz auf. Marian nickte ihr kurz mitfühlend, doch ermutigend zu. Dann wandte sie sich ab und trat zurück.

Als der erste Schlag ihren bloßen Rücken traf schrie Zara auf. Der Schmerz war unbeschreiblich. Doch plötzlich kehrte das Leben in sie zurück. Stolz, reckte sie den Kopf und klammerte sich an ihren Fesseln fest.

Ächzend ertrug sie die nächsten Schläge ohne jedoch noch einmal zu schreien. Irgendetwas in ihr verbot es.

Dennoch liefen ihr Tränen über die Wangen und ihre Augen waren auf einen unbestimmten Punkt in weiter Ferne gerichtet. Bei jedem Schlag entfuhr ihr ein Stöhnen.

Als nach einer endlos scheinenden Zeit alle Schläge ausgeführt waren blieb sie reglos bis sie Marians Stimme an ihrem Ohr hörte: „Komm, meine Kleine. Ich bringe dich auf dein Zimmer.“

Erschöpft sah sie die Frau aus leeren Augen an, dann nickte sie.

Die Fesseln wurden abgenommen und Zara streifte ihr Kleid wieder richtig über. Sie richtete sich auf und ballte den Schmerz tief in ihrem Inneren zu einer kleinen Kugel zusammen, die sie soweit zusammendrückte, dass sie ihn kaum spürte. Als wäre sie betäubt.

Dann folgte sie Marian zurück zum Haus.

Shaina trat sogleich besorgt aus ihrem Versteck und sah ihnen entgegen. Sie sah Marian fragend an und diese nickte. Sogleich nahm Shaina Zara an die Hand und führte sie zu ihrem Zimmer. Dort bedeutete sie ihr sich zu setzten, damit sie die Wunden versorgen konnte.

„Ich hole schnell eine Salbe, Wasser und Tuch“, erklärte sie, während sie zur Tür ging und Zara nickte.

Als die Tür ins Schloss gefallen war, ließ Zara sich langsam auf ihr Bett sinken. Sie legte sich auf den Bauch und legte sie Hände unter ihr Kinn, während sie aus dem Fenster sah.

Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien und in der Ferne wogten die dunkelgrünen Wälder im leichten Wind.

Zara schloss die Augen und dachte an ihre Heimat. Es war nur eine Reise von wenigen Tagen, dennoch waren dieser Ort und ihr Zuhause so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während hier Wälder und Wasser im Überfluss vorhanden waren hatten ihre Leute in heißen Sommer mit den Herden von Oase zu Oase ziehen müssen, um genug Wasser zu haben. Holz hatten sie, wenn von den knorrigen Bäumen, die von Wind und Sturm krüppelig geworden waren, und vereinzelt in der Steppe zu finden waren oder von den Märkten in den großen Städten, in denen sie ihre Pferde verkauft hatten.

Alles war so anders. Nicht nur das Land, auch die Menschen. Sie vertraten andere Auffassungen und manche sprachen sogar nur den starken Dialekt, den Zara nicht verstehen konnte. Sie war eine Fremde hier. Sie fühlte sich inzwischen sogar fremd in ihrem eigenen Körper.

Und nicht nur das, sie war nur eine Sklavin. Es kümmerte nicht viele, was mit ihr geschah. Sie fragte sich wie Menschen so grausam sein konnten.

In ihre Gedanken vertieft bemerkte sie nicht, wie Shaina eintrat. Erst, als sie sich auf dem Bett niederließ schreckte Zara auf. Shaina lächelte. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“

Dann begann sie vorsichtig die wunden Striemen auf dem Rücken ihrer Freundin zu reinigen. Ganz sanft strich sie Zara über den Kopf, als diese bei der Behandlung wegen des brennenden Schmerzes, leicht zusammen zuckte.

Ein leises Wimmern kam aus ihrer Kehle und sie presste ihr Gesicht tiefer in die Kissen, um Shaina ihre Träne nicht sehen zulassen, auch wenn diese sowieso um sie wusste.

Shaina wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Wunden zu. Abgesehen von dem regelmäßigen Wimmern, gab Zara keinen Laut von sich und ertrug die Schmerzen.

Ähnlich wie die Hiebe zuvor. Shaina hatte die Bestrafung beobachtet. Zara hatte später nicht mehr geschrieen. Ihre Augen waren in die Ferne gerichtet gewesen und sie hatte bei jedem neuen Schlag vor Schmerz laut auf gestöhnt.

Ihre Hände jedoch hatten die Seile, die um ihre Handgelenke gebunden waren, fest umklammert, wobei ihre Knöchel schneeweiß hervorgetreten waren und sie hatte gezittert. Noch nie in ihrem Leben hatte Shaina jemanden so sehr zittern gesehen. Dieses Zittern hatte sie betroffener gemacht, als jeder Schrei, jedes Wehklagen es je gekonnt hätten.

Der Anblick des schwarzhaarigen Mädchens, das sie nun so oft auf leeren, traurigen Augen ansah hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt und zum aller ersten Mal hatte sie ein Gefühl gespürt, dass nur noch als Hass bezeichnet werden konnte.

Das gerade Zara, die sie noch gar nicht lange kannte, ihren Hass auf den Hausherren in diesem Maße beschworen hatte, überraschte Shaina einen Moment lang. Doch inzwischen erschien es ihr, als ob sie Zara schon immer gekannt hätte. Sie war ihr näher als sonst wer aus diesem Haushalt und sie verspürte den Drang sie zu beschützen. Ganz so, wie sie eine kleine Schwester vielleicht beschützt hätte.

Bisher hatte sie in ihren Augen jedoch versagt sie zu schützen. Doch hätte sie die Ereignisse verhindern können? Sie hielt in der Behandlung inne und fuhr der Jüngeren noch einmal über die Haare.

„Es tut mir Leid“, murmelte sie leise. Verwirrt sah Zara sie an. Shaina sah zu Boden. „Ich wünschte ich könnte mehr für dich tun. Ich wünschte ich hätte das verhindern können.“

Zara sah sie an. Verwirrt, überrascht, vielleicht auch etwas erfreut. Sie legte den Kopf schief. „Du hast mehr getan, als jeder andere.“

Shaina sah sie an. Aus einem Impuls heraus umarmte sie das Mädchen vor sich. Sie wischte ihr einige Tränen von den Wangen und sagte dann mit erstickter Stimme: „Leg dich wieder hin. Ich muss die Wunden weiter behandeln.“

Artig folgte Zara und ließ sie gewähren. Die kühle Salbe half. Sie verminderte die Schmerzen.

Lange nachdem sie fertig war saß Shaina noch auf der Bettkante und versuchte zu ergründen, warum gerade dieses Mädchen ihr so ans Herz gewachsen war, doch sie konnte keine Antwort darauf finden.

„Shaina?“

Überrascht schreckte die junge Frau auf. Sie hatte gedacht Zara schlafe. „Ja?“

„Danke für alles, was du für mich tust. Du bist die Einzige, die sich wirklich für mich interessiert. Und ich fühle mich fast so, als würde ich dich schon immer kennen.“ Zara sah ernst aus.

Shaina drückte ihre Hand. „So geht es mir auch.“ Sie lächelte und Zara schloss zufrieden die Augen, um endlich zu schlafen.
 

Stunden später erwachte sie wieder. Draußen war es bereits tiefste Nacht, doch Shaina lag nicht auf ihrem Lager.

Benommen fuhr Zara sich über ihre müden Augen, als es leise am Fenster raschelte.

Shaina saß auf der Fensterbank und lächelte Zara fröhlich an. Dann wich ihr Lächeln Besorgnis. „Alles in Ordnung? Hast du Schmerzen?“

Zara nickte, fügte jedoch hinzu: „Es wird aber gehen, denke ich“, als Shaina sogleich von ihrem Platz aufsprang und nach dem Salbentiegel griff.

Wortlos begann dennoch sie den Wunden Rücken Zaras noch einmal einzusalben.

Nach einiger Zeit sagte sie: „Es gibt Neuigkeiten. Jarl und der junge Herr werden bald zurück sein. Ein Bote aus der Stadt kam, während du geschlafen hast.“

Zara nickte stumm. Was machte es, wenn noch mehr Adlige kamen? Das Leben würde genauso weitergehen wie bisher. Warum freute es Shaina so offensichtlich, dass sie kamen?

Shaina verschloss den Salbentiegel nach einer Weile.

„Schlaf noch ein wenig“, sagte sie und zog sich auf ihre eigene Bettstadt zurück.

Zara starrte in die Dunkelheit und schloss irgendwann jedoch die Augen, um sofort einzuschlafen.
 

Am nächsten Morgen erwachte sie bevor Shaina aufgestanden war. Sie setzte sich auf. Ihr Rücken brannte wie Feuer und sie zog scharf die Luft ein.

Während sie dasaß und vor sich hinstarrte wachte Shaina auf.

„Du sollst nicht aufstehen!“, sagte sie ärgerlich. „Marian hat dich für drei Tage von deinen Pflichten entbunden! Nutze sie, um dich zu erholen!“

Überrascht sah Zara auf. „Wirklich?“

„Natürlich“, erwiderte die junge Frau und stand auf. „Es bringt nichts, wenn du dich nicht schonst und arbeitest. Dann wird die Heilung nur länger dauern. Das wissen sogar die feinen Herren.“

Sie drückte Zara wieder in die Kissen und sagte streng: „Bleib liegen und ruh dich aus bis ich wieder komme. Ich werde dir etwas zu essen bringen und nach dir sehen.“

Ergeben nickte die Schwarzhaarige.

Shaina verließ das Zimmer und Zara war allein. Es war still und sie hatte Zeit ihren Gedanken nachzuhängen.

Sie wünschte sich plötzlich ihr Leben wäre anders verlaufen, doch wusste auch, dass nichts mehr rückgängig zu machen war und sie weiterleben musste. Sie sehnte sich nach der Wärme ihrer Familie. Hier war alles so kalt. Nur Shaina war da.

„Was wohl aus Vater geworden ist?“, fragte sie sich leise selber. Er war nicht im Dorf, als die Reiter kamen ebenso wie einige andere Männer. Vielleicht waren er und sie noch irgendwo. Frei, wie sie es sein sollten. Zusammen mit der Herde. Mit Leila und Gazhal, den beiden schwarzen Zwillingsfohlen, die einst hätten ihre Mitgift werden sollen. Mit all den anderen.

Was sie wohl getan hatten, als sie das Dorf nicht mehr vorfanden. Hatten sie die Toten beerdigen können? Ihnen eine letzte Ehre erweisen können? Oder war es zu spät gewesen? Zu spät für ihre Mutter ehrenvoll ihre letzte Ruhe zu finden?

Die Fragen brachten ihr die Tränen in die Augen. Sie legte den Kopf auf ihr Kissen und weinte lautlos. Sie wollte nicht darüber nachdenken, doch die Fragen drängten sich immer wieder in ihren Kopf ohne, dass sie auch nur eine Antwort erahnen konnte.
 

Als sich die Tür gegen Mittag öffnete und Shaina eintrat schreckte Zara aus einem unruhigen Schlaf auf. In ihren Träumen hatte sie wieder die Flammen gesehen, die gierig die Hütten verschlangen, das Schreien der Menschen gehört, ihre eigene Angst gespürt.

„Zara. Alles in Ordnung?“, fragte Shala, die mit Shaina gekommen war. Neben ihr stand Amina, die mitleidig zu Zara sah und sich dann neben ihr aufs Bett setze.

„Wie kann es ihr gut gehen nach gestern?“, sagte sie und warf Shala einen scheltenden Blick zu. Diese nickte geknickt und setzte zu einer Entschuldigung an, als Zara ihr zuvor kam: „Es ist alles gut. Soweit es das sein kann.“ Der letzte Teil war eher ein Murmeln als alles andere.

Shaina stellte geschäftig ein Tablett auf Zaras Knie. „Damit du uns nicht völlig vom Fleisch fällst.“ Sie lächelte.

„Danke.“ Plötzlich hungrig begann Zara die Suppe zu löffeln.

Sie hörte den Gesprächen der anderen Mädchen zu, die über die Ankunft der beiden Männer sprachen von der Shaina ihr gestern Abend schon berichtet hatte. Alle drei schienen begeistert, dass sie wieder kamen und Zara fragte sich langsam wirklich nach dem Grund für den Enthusiasmus.

In diesem Moment schloss Amina verträumt die Augen und erzählte: „Der junge Herr mag ja manchmal eiskalt und gefühllos erscheinen und auch mürrisch, aber wenn er einen in seine Gemächer ruft...Er ist wirklich ein Gott.“ Sie grinste anzüglich bei der Erinnerung. „Ich bete, dass er mich nicht vergessen hat und ich das noch mal genießen kann.“

Shala und Shaina lachten.

„Du bist unmöglich, Amina“, meinte Shaina mit einem nachsichtigen Kopfschütteln.

Amina verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln. „Ach, aber du, ja? Erzähl mir nicht, du freust dich nicht auf die Nächte im Bett deines Liebsten.“

„Deine sind immerhin sicher“, fügte nun auch Shala mit einem Grinsen hinzu. Nur an Shaina gewandt sagte sie noch: „Lassen wir Amina mal weiter träumen von ihrem kalten Prinzen.“

„Er ist nicht mein Prinz. Dazu müsste ich ihn lieben.“ Amina warf ihr langes, dunkles Haar zurück und sah ihre Freundinnen überheblich an. Sie grinste wieder. „Aber gefallen tut er mir manchmal schon, dass muss ich zugeben. Vor allem, wenn er...“

Shaina sah zu Zara hinüber, die mit einem deutlich irritierten Blick auf ihrem Bett saß und unterbrach Amina bevor sie Einzelheiten mitteilen konnte. „Sei ruhig, Amina. Wir wissen schon alles. Und ich glaube, Zara möchte das gar nicht wissen.“

„Warum? Sie sollte wissen, dass es nicht immer nur schlecht ist mit einem Mann das Bett zu teilen! Ich mein erzähl ihr doch mal deine Geschichte“, forderte Amina. Sie lächelte und stand auf. „Heute Abend. Wir müssen jetzt los, sonst bekommt unser Herr Hochwohlgeboren sein Mittagessen nicht pünktlich.“ Sie verzog das Gesicht.

„Du bist wirklich die dreisteste Persönlichkeit, die ich kenne, Amina“, meinte Shala kopfschüttelnd, aber mit einem Lächeln. Shaina stimmte ihr mit einem Lächeln zu. Zara dagegen genoss einfach, die Fröhlichkeit der drei Frauen, die sie auf andere Gedanken brachte, ihr zeigte, dass nicht alles schlecht sein konnte.

Sie verließen schließlich das Zimmer und Shaina folgte ihnen, nachdem sie sich von Zara verabschiedet hatte. Zurück ließ sie ein Mädchen, das nun wirklich verwirrt war. Shainas Geschichte? Was hatte Amina damit gemeint? Sie beschloss Shaina sofort zu fragen, wenn sie am Abend wieder kam.

Das tat sie auch. Shaina saß auf dem Bett und lächelte sie an. „Gut, dann werde ich dir jetzt meine Geschichte erzählen. Vielleicht ist es in deinen Augen auch mein Märchen, aber es ist alles wahr.“

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Sanft strich der Wind durch die bunten Blätter des Waldes. Die letzten Sonnenstrahlen des Herbstes blitzten durch das Blätterdach und fielen auf den belaubten Boden.

Langsam ging die junge Frau durch den Wald. Leise raschelte es unter ihren Füßen und ab und zu knackten kleine Äste und Zweige. Aufmerksam wanderte ihr Blick auf der Suche nach Pilzen und den letzten Beeren des Jahres durch das Gebüsch und über die Baumwurzeln.

„Shaina, mein Korb ist voll. Ich laufe schnell zurück ins Haus und hole einen neuen!“, rief Jani und lief eilig dem Rand des Waldes entgegen, den Korb fest im Arm, ohne auf eine Antwort zu warten.

Shaina lächelte kurz, als sie der Jüngeren hinterher sah, dann ging sie langsam tiefer in den Wald hinein. Hier fühlte sie sich frei und ungebunden, erlöst von den ewigen Pflichten und Arbeiten, die sie zu erledigen hatte.

Vor ihr wurde der Wald schließlich spärlicher und sie betrat eine helle Lichtung. In der Nähe plätscherte eine Quelle mit kristallklarem Wasser, dass aus einem grauen Stein lief, ruhig vor sich hin. Um diese herum wuchsen rote Wildrosen und verströmten einen leichten, lieblichen Duft.

Shaina betrachtete, wie der Wind durch die Blumen strich und diese sich sanft hin und her wiegten, während immer wieder bunte Herbstblätter von den hohen Baumkronen zur Erde glitten.

Vollkommen in ihre Betrachtung versunken bemerkte sie den Reiter nicht sofort, der auf die Lichtung einritt.

Seine dunkelblonden Haare hingen nach dem schnellen Ritt zerzaust in sein Gesicht und seine Augen blitzten vergnügt. Er trug vornehme Kleidung, nicht pompös oder übermäßig reich verziert, doch seine adelige Herkunft war deutlich daran abzulesen. Auch seine Haltung unterstrich diesen Eindruck. Sie war gerade, stolz und eindrucksvoll.

Interessiert blickte er auf das Mädchen, das bei der Quelle stand und diese still betrachtete.

Als sein schwarzer Hengst leise schnaubte, fuhr sie herum und starrte ihn erschrocken an. Ihre Blicke trafen sich, doch sogleich sah sie zu Boden und fiel vor ihm auf die Knie.

„Verzeiht mir, Herr!“, flüsterte sie und sah furchtsam unter ihren braunen Stirnlocken zu ihm auf. Es gehörte sich nicht für eine Dienerin einem reichen Herrn in die Augen zu sehen, doch Jarl Er'shyi vergaß alle diese Regeln und starrte sie weiterhin an.

Er war fasziniert, wie verzaubert, von ihrer Schönheit. Noch nie hatte er etwas gefühlt, wie das was er spürte, als er in ihre Augen geblickt hatte.

Langsam stieg er von seinem Pferd ab und trat zu ihr. Er steckte ihr seine Hand entgegen und lächelte sanft, bevor er sagte: „Es gibt nichts zu verzeihen.“

Erstaunt ergriff das Mädchen seine Hand und murmelte: „Vielen Dank, Herr.“ Mit gesenktem Kopf stand sie vor ihm und wartet was geschehen würde.

„Wie heißt du?“, wollte der junge Mann wissen.

Leise beantwortete sie seine Frage: „Shaina, Herr.“

„Du lebst im Haus der Familie Nar'tun, nicht wahr? Ich bin mir sicher, dich schon einmal gesehen zu haben“, sagte er und dachte bei sich: „Wenn auch niemals genau.“ Während er versuchte sich an Einzelheiten zu erinnern, doch es fiel ihm nichts ein, das seine Vermutung wirklich bestätigt hätte.

„Ja, Herr. Ich bin eine Leibeigene der Familie Nar'tun“, antwortete Shaina und holte ihn somit aus seinen Erinnerungen zurück. Nachdenklich nickte er.

Nach einer Weile des Schweigens, meinte er dann: „Es wird bald dunkel werden. Gehen wir zurück.“ Er nahm die Zügel seines Pferdes auf und führte es zum Ende der Lichtung hinüber.

Kurz sah er zurück und bemerkte, dass Shaina noch an derselben Stelle, wie vor wenigen Sekunden stand. Verwirrt runzelte er die Stirn und fragte: „Kommst du?“

Erschrocken nickte sie und nahm ihren Korb. Dann lief sie zu ihm hinüber. Zufrieden nickte der junge Mann und ging weiter, sie immer ein paar Schritte hinter ihm.

„Warum gehst du nicht neben mir her?“ Dieser Satz war sowohl Angebot als auch Befehl. Ganz so, als ob er sich nicht hatte entscheiden können, was er nun wollte.

Shaina kam ohne Widerspruch zu leisten seinen nicht gerade unfreundlichen Worten sogleich nach und dies nicht nur, weil er ein Adeliger war, sondern da er ihr bisher sehr freundlich und sympathisch vorkam.

Schnell schlug ihr Herz, als sie neben ihn trat und ihn verstohlen aus den Augenwinkeln heraus ansah.

Er war groß. Fast zwei Köpfe größer als sie selber und seine Gestalt war hoch aufgerichtet, während er mit großen, selbstbewussten Schritten neben ihr ging. Sein ganzes Äußeres, seine Haltung ließen wohl die Herzen vieler Frauen höher Schlagen.

Shaina bildete da keine Ausnahme, auch wenn sie es zu unterdrücken versuchte. Doch sie kam nicht umhin ihm immer wieder kurze, bewundernde Blicke zu schenken.

„Woher kommst du? Du siehst nicht aus, als wärst du hier geboren worden“, fragte er ganz unvermittelt und holte sie aus ihren Gedanken. Überrascht von seinem Interesse antwortet sie: „Ich weiß nicht genau. Das erste woran ich mich erinnere kann ist, dass ich als kleines Mädchen an einen Mann aus dem Osten verkauft wurde. Er nahm mich mit in seine Heimat. Davor war ich vielleicht in Nyx, vielleicht in Cull. Vielleicht aber auch ganz woanders.“ Unwirsch zuckte sie mit den Schultern.

Es war egal, woher sie kam. Jetzt zählte es alleine die Gegenwart zu überstehen und eine Zukunft zu haben.

„Er behandelte mich gut. Ich spielte und lernte mit seiner eigenen Tochter, die nicht sehr viel älter war als ich selber bis sie mit sechzehn heiratete. Ich sah sie nie wieder. Danach blieb ich noch zwei Monate im Hause meines Herrn, doch dieser starb. Das ist nun drei Jahre her. Man verkaufte das Gut, die Pferde und die Sklaven und auch mich“, erzählte Shaina weiter, nachdem der junge Mann sie mit einer Handbewegung dazu aufgefordert hatte. „Ich kam danach in verschiedene Haushalte, doch nirgends blieb ich länger, als wenige Monate. Ich würde das Unglück mit mir bringen, so sagten meine Besitzer. Man wollte mich schließlich an ein Bordell in Foryn verkaufen, doch dann kaufte mich Belor Nar'tun und brachte mich vor vier Monaten hierher.“

Beide schwiegen daraufhin, nicht sicher, was sie sagen sollten.

Langsam kam das Anwesen in Sicht und Shaina seufzte lautlos. Noch mehr Arbeit wartet hier auf sie.

„Darf ich gehen, Herr?“, fragte sie und sah mulmig zum Haus hinüber. Sie war schon viel zu lange fort. Marian würde ungeduldig auf sie warten.

Der Mann neben ihr sah sie mit einem undurchschaubaren Blick an. Dann sagte er: „Tu, was immer du möchtest.“ Dabei machte er eine leicht ausholende Geste mit der rechten Hand. Shaina sah ihn an. In seinen Augen stand Ehrlichkeit.

„Wer seid ihr?“, entschlüpfte es ihren Lippen, bevor sie es verhindern konnte. Schuldbewusste schlug sie eine Hand vor den Mund und wurde rot. „Verzeiht mir, Herr. Das stand mit nicht zu.“

„Wie ich bereits sagte: Es gibt nichts zu verzeihen.“ Er lächelte. Erleichtert atmete Shaina auf und verneigte sich. Leise sagte sie: „Auf Wiedersehen, Herr.“ Dann lief sie in Richtung Haupthaus davon.

„Shaina“, rief er plötzlich. Eine ernste Miene aufgesetzt sagte er: „Mein Name ist Jarl Er'shyi.“ Dann schwang er sich in den Sattel und preschte auf seinem Pferd an ihr vorbei zu den Ställen.

Shaina sah ihm einen Moment erstaunt hinterher und ging dann nachdenklich in die Küche.
 

In den Tagen nach ihrer Begegnung mit Jarl auf der Lichtung zog es sie unwillkürlich immer wieder zur Quelle der wilden Rosen.

So lange ihre Zeit es zuließ saß oder stand sie am Ufer, um von ihm zu träumen. Innerlich schalt sie sich für diese hoffnungslosen und absurden Träumereien, doch es half nichts, denn sie konnte ihn nicht vergessen.

Auch ihre Arbeiten verrichtete sie nicht ordentlich und konzentriert, was Marian letztendlich dazu veranlasste ihr die Aufgaben im Wald und der Umgebung zuzuteilen, damit der Herr es nicht bemerkte und sie für ihre Nachlässigkeit bestrafte. Diese Aufgaben kamen Shaina jedoch gerade recht und so hielt sie sich ständig in der Nähe des kleinen Wassers auf, dass aus der Quelle im Stein sprudelte.

Am vierten Tag des Wartens kam er tatsächlich.

Leise, ohne, dass sie ihn bemerkte, trat er hinter sie. „Worauf wartest du? Oder auf wen?“, fragte er neugierig und als sie sich umdrehte sah sie sein zufriedenes Grinsen.

„I-ich...“, stotterte sie und wurde rot, als ihr keine passende Erklärung einfiel.

Sie wollte sich schon aufrappeln und aufstehen, doch Jarl hielt sie mit einer Bewegung seiner Hand davon ab und ließ sich selber neben sie ins Gras fallen.

Stumm saßen sie eine Weile dort. Shaina sah unbehaglich auf ihre im Schoß gefalteten Hände, deren Finger sich umeinander schlangen.

„Ich hab gehofft dich hier wiederzusehen.“ Jarl nahm ihre Hand und schüttelte den Kopf über ihre Nervosität.

Eingehend betrachte er ihre schmale, von Arbeit gezeichnete Hand und strich sanft um einen kleinen Schnitt, der über ihren Daumen verlief.

Erstarrt saß sie da und ließ ihn gewähren. Sie durfte sich seiner Berührung nicht entziehend, doch zu ihrem eigenen Erstaunen wollte sie es auch nicht.

Sie genoss das Gefühl seiner Finger auf ihrer Haut und bemerkte ein angenehmes Kribbeln, das sich in ihrem Bauch und dann im Rest ihrer Körpers ausbreitete.

Dennoch war sie misstrauisch ihm gegenüber. Sie hatte schon zu viel gesehen, als das sie einem Menschen schnell vertrauen wollte.

Ihr Blick traf seinen und es schien ihr, er könne alle ihre Gedanken direkt aus ihren Augen ablesen solch eine Intensität ging von seinen Augen aus.

Erschrocken sprang sie auf und entriss ihm so ihre Hand.

„I-ich muss zurück“, stotterte sie bevor sie die Flucht ergriff und davon lief.

Verwirrt sah Jarl ihr nach und zog eine Augenbraue hoch. Dann erhob er sich, um sich auf den Rückweg zum Nar'tun Anwesen zu machen.
 

Trotz ihrer Furcht vor den unbekannten Gefühlen, die sie ausgerechnet für einen Adeligen entwickelte, ging Shaina sobald es ihre Zeit erneut erlaubte auf die geheime Lichtung.

Die Sonne schien an diesem Tag, doch ein kalter Wind wirbelte die Blätter um sie herum auf und verhinderte, dass es warm wurde.

Shaina sah sich um. Zuerst sah sie ihn nicht, doch dann entdeckte sie ihn. Er saß unter einem Baum, das rechte Bein anwinkelt und den Arm auf einem Knie gestützt, da und sah ihr entgegen. Ein wissendes Lächeln lag auf seinen Lippen.

Entscheiden ging sie langsam zur Quelle und betrachtete diese, während Jarl sie beobachtete.

Er fand es bedauerlich, dass sie ihm nicht zu vertrauen schien, doch er verstand es, wusste wie es war kaum jemanden zu haben und hoffte ihre Haltung ihm gegenüber würde sich bald ändern, denn sie war das erste Mädchen, dem er begegnete, dass ihm wirklich gefiel.

Langsam ließ Shaina sich im Gras nieder und zupfte einige Halme aus dem Boden. Sie spürte seine Blicke, die sie beobachteten deutlich im Rücken.
 

So ging es einige Tage weiter. In stillem Verständnis trafen sie sich auf der Lichtung. Sie sprachen nicht viel, doch bald saßen sie nebeneinander im Gras.

„Bald wird der Winter da sein“, meinte Jarl mit einem Blick in die Umgebung und Bedauern in der Stimme.

Shaina murmelte. „Wenn er da ist wird diese Lichtung von Schnee völlig unzugänglich sein.“ Dabei sah sie ihn von der Seite an.

Jarl nickte. „Aidaan und ich werden bald wieder zurück nach Nutik aufbrechen.“

Shaina merkte, wie sie traurig wurde. Es war eine Andeutung auf einen nahenden Abschied, dass wusste sie. Und würde dieser für lange Zeit sein? Oder gar für immer?

Er würde sie vergessen, dessen war das junge Mädchen sich sicher, denn er würde anderen Mädchen, anderen Frauen begegnen. Dennoch fragte sie: „Wann werdet ihr wieder zurückkehren?“

„Im Sommer.“ War die unbestimmte und doch so genaue Antwort des jungen Mannes.
 

Der Tag der Abreise kam schon sehr bald. Nur eine Woche später war das Gepäck der beiden Männer gepackt und das Hausvolk nahm Abschied. Alle standen auf dem Hof des Anwesens und sahen den Reisenden nach als diese aus dem gusseisernen Tor hinaus ritten.

Stumm stand Shaina bei den anderen und sah den sich immer weiter entfernenden Reitern nach, die langsam, zu kleinen, dunklen Punkten am taubengrauen Himmel wurden.

Traurig ließ sie den Kopf hängen und dachte an das letzte Treffen mit Jarl am Morgen zurück.
 

Er hatte sie alleine in einem Flur erwartet, um sich zu verabschieden.

Sanft lächelnd sagte er: „Wenn ich im Sommer wiederkomme, treffen wir uns auf unserer Lichtung.“

Aus seinen Augen sprach Wahrheit und Shaina wusste, dass er das was er nun versprach in diesem Moment ehrlich meinte, doch vielleicht hatte er es schon bald vergessen. Denn bis zum Sommer lag noch eine lange Zeit vor ihnen in der er viel Zerstreuung in der Hauptstadt um sich haben würde.

Doch sie nickte nur und schwieg, behielt ihre Zweifel und Ängste für sich. Aber sie würde warten, sie wollte warten bis er zurückkam.

„Jarl, wir müssen los!“ Aidaan Nar'tun stand am Ende des Gangs und erwartete seinen Freund mit verschränkten Armen. In seiner Stimme schwang Ungeduld mit. „Beeile dich.“

Jarl nickte ihm kurz zu und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder Shaina zu. „Auf Wiedersehen“, sagte er leise und sah ihr fest in die Augen. Dann lehnte er sich zu ihr hinunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, der wie ein Versprechen schmeckte.

Shaina war überrascht, doch nur zu gerne ließ sie ihn gewähren.

Schon bald löste er sich von ihr. Ein letztes Mal strich er lächelnd über ihre Wange, dann ging er zu seinem Freund, der immer noch auf ihn wartete.

Shaina sah ihnen nach. Vorsichtig berührte sie ihre Lippen und lächelte.

Leise murmelte sie: „Auf Wiedersehen, Jarl“
 

Stumm sah Shaina auf die herabfallenden Flocken. Zum Abschied von ihm fiel der erste Schnee des neuen Winters und hüllte schon bald alles in einen Schleier aus wirbelndem Weiß.
 


 

Der Winter kam und ging. Shaina erschien er wie eine Ewigkeit. Tag für Tag fielen die weißen Flocken und hüllten das Land in einen dichten Mantel aus Schnee, der jeden weiteren Weg aus dem Haus und in die Umgebung verbot. So verbrachte Shaina ihre Tage mit Arbeiten und damit den Frühling zu erwarten, denn dieser brachte auch den Sommer ein kleines Stückchen näher.
 

Auch der Frühling kam und ließ die Welt zu neuem Leben erwachen. Überall erblühten die Pflanzen und Blumen. Die Sonne schickte die ersten warmen Strahlen auf die Erde herab, der Schnee schmolz und der Sommer rückte für Shaina in fast greifbare Nähe. Ungeduldig erwartete sie seine Ankunft.
 


 

Shaina richtete sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihr Blick wanderte über die Felder. Überall arbeiten Knechte und Mägde Hand in Hand. Viele lachten und scherzten trotz der schweren Arbeit.

Doch diese war bald vorbei. Die Felder auf denen sich noch vor kurzer Zeit die Halme golden im Wind wiegten hatten, waren geerntet und nur noch die kurzen Stoppeln des Getreides waren übrig geblieben und stachen aus der dunklen Erde hervor.

In der Ferne zeichneten sich undeutlich die Schatten einiger Reiter ab, die auf der staubigen Straße dem Anwesen im gestreckten Trab entgegen ritten.

Schon bald schallte der Ruf „ Der junge Herr ist zurück!“ über die Wiesen und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Die Menschen auf den Feldern legten ihre Arbeit nieder und liefen zum Haus, um die Rückkehrenden zu begrüßen wie es seit jeher Tradition war.

Auch Shaina lief eilig mit der Menge. So lange hatte sie gewartet. Sie hoffte er hatte sie nicht vergessen, denn sie hatte so oft an ihn gedacht.

Als sie den Hof erreichte ritten Jarl und Aidaan mit ihrem Gefolge gerade durch das Tor. Vor dem Stall zügelten sie ihre Pferde und stiegen ab.

Die Zügel übergaben sie dem Stallmeister Naim und einem Stalljungen namens Wren, die diese sogleich entgegennahmen und die hohen Herrn willkommen hießen.

Shaina versuchte näher an Jarl heranzukommen, doch man ließ sie nicht vorbei und so erhaschte sie nur einen kurzen Blick auf den jungen Mann, der ihr inzwischen so viel bedeutete.

Er hatte sich nicht sehr verändert, doch seine Züge wirkten reifer, weniger jugendlich, während seine Haltung noch genauso stolz war wie vorher, wenn nicht sogar noch eindrucksvoller.

Er ließ seinen Blick über die Menschen schweifen, die von den Feldern kamen, doch er konnte das Gesicht, das er suchte nicht unter ihnen entdecken. Und auch sie sah seinen suchenden Blick nicht, da sie erneut versuchte etwas weiter nach vorne zugelangen.

So sah sie nur noch, wie Jarl und Aidaan die Treppen des Herrenhauses hochstiegen und oben von Belor Loki empfangen und begrüßt wurden.

Entschlossen entschied Shaina am Abend die Lichtung zu besuchen. Wenn er kam wusste sie endlich, ob sie ihm tatsächlich etwas bedeutet oder ob er alles vergessen hatte.
 

Abwartend stand sie da, den Blick starr auf die roten Rosen gerichtet, die sich ganz langsam im Sommerwind hin und her wiegten. Die Oberfläche des Wassers kräuselte sich leicht, als einige Wasserläufer darüber glitten und in den Bäumen zwitscherten die Vögel.

Alles war in ein sanftes rot-orangnes Licht getaucht, das von der untergehenden Sonne kam, die langsam hinter dem Horizont im Westen versank.

Das leise Knacken sich nähernder Schritte ließ sie herumfahren.

Und da stand er. Das Antlitz im goldenen Schein der Sonne, ein Lächeln auf den Lippen und in den grünen Augen.

Atemlos murmelte Shaina: „Jarl.“

Er kam auf sie zu und stand schließlich vor ihr. Seine Hände umschlossen ihr Gesicht und er lächelte wieder.

„Hallo, Shaina“, sagte er bevor er sie küsste.

Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, legte er seine Stirn an ihre. „Wie ich es versprach: Wenn ich im Sommer zurückkomme treffen wir uns auf dieser Lichtung.“

Shaina nickte und strahlte. Nun wusste sie sicher, dass sie ihm etwas bedeutete.
 

Zu aufgeregt über ihr Wiedersehen bemerkten Jarl und Shaina nicht, wie der Himmel sich verdunkelte und ein Sommergewitter heranzog.

Erst die Regentropfen, die auf sie herab fielen machten sie darauf aufmerksam.

„Zum Haus ist es zu weit, als das wir es schaffen bevor wir völlig durchnässt sind“, stellte Jarl mit einem Blick in den wolkenverhangenen Himmel fest. „Laufen wir schnell.“

Er nahm Shainas Hand und wollte sie hinter sich her ziehen, doch sie schüttelte den Kopf. „Es gibt hier eine kleine Hütte in der ein Einsiedler lebte, doch seit einiger Zeit steht sie leer. Sie ist viel näher als das Haus. Vielleicht schaffen wir es rechtzeitig dahin.“

Jarl nickte zustimmend. „Gut. Gehen wir dorthin. Schnell.“

Er nahm ihre Hand wieder in seine und sie führte ihn im Laufschritt durch den Wald.

Sie liefen schnell unter den tiefhängenden, dunkelgrünen Ästen her, während die Tropfen immer dichter fielen.

Als sie die Hütte erreichten regnete es in Strömen und sie waren dennoch völlig durchnässt. Das Wasser tropfte nur so aus ihren Haaren und ihrer Kleidung.

In der Hütte schüttelte Jarl den Kopf. Wassertropfen flogen durch die Luft und er murrte: „Ich hasse solche Überraschungen.“

Shaina lächelte. Dann sah sie sich um.

Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein kleiner Ofen, der noch betriebsfähig wirkte. In einem Korb lagen noch Holzscheite, die nie gebraucht worden waren.

Sofort lief sie hinüber und legte einige davon in den Ofen. Sie fischte ein wenig Reisig vom Boden des Korbes und legte diese auf das Holz. Dann holte sie einige Zündhölzer aus der Tasche ihres Kleides und entfachte ein kleines Feuer, das stetig wuchs und flackerndes Licht an die Wände warf.

Zufrieden erhob sie sich und drehte sich um.

Jarl starrte sie an. Unwohl zog Shaina an einer Strähne ihres Haares, die lose in ihrem Gesicht hing. „Was ist denn los?“, wollte sie wissen.

Jarl schüttelte verwirrt den Kopf. „Ohne dich hätte ich hier einige Probleme bekommen“, sagte er ehrlich und machte ein gequältes Gesicht. Er seufzte. „Ich bin wohl doch ein verwöhnter und versnobter Adeliger.“

Shaina wusste nicht was sie darauf antworten sollte, also sah sie sich verlegen noch einmal in der spärlich eingerichteten Hütte um. Auf dem Strohlager lag eine zerschlissene Decke, die sie aufhob und Jarl hinhielt. Sie sah kurz zu Boden. „Du solltest die nassen Sachen ausziehen und dich vor den Ofen setzen, wenn du keine Erkältung bekommen möchtest.“

„Du denkst es auch“, sagte er und nahm die Decke entgegen. Dann setzte er sich auf eine Holztruhe und zog seine Stiefel aus. Seine Jacke und sein Hemd folgten. Unordentlich lagen die Sachen auf dem Boden.

Shaina hob sogleich alles auf und breitete es vor dem Feuer neben ihrem Kleid aus. Dann setzte sie sich nah an den Ofen und zog die Beine an, das Kinn auf den Knien. Leise fragte sie nach: „Was denke ich auch?“

Jarl ließ sich neben ihr nieder und sah in die prasselnden, warmen Flammen. „Na, dass ich ein verwöhnter Bengel aus reichem Haus bin“, erwiderte er und sah sie offen an.

Nachdenklich betrachtete Shaina ihn kurz. Dann sagte sie bestimmt: „Ja.“ Jarl zog erstaunt seine Augenbrauen hoch und Shaina fuhr fort: „Aber nur im ersten Moment. Du erscheinst genauso wie alle anderen deines Standes, stolz und etwas überheblich, aber es gibt auch einen Unterschied: du siehst in jedem Menschen einen Menschen, nicht nur einen Leibeigenen oder Sklaven. Das macht dich zu etwas Besonderem unter deinesgleichen. Du lässt dich nicht von den Traditionen davon abgehalten mit mir zu reden. Mir zu gestatten so mit dir zu reden, wie ich es gerade tue.“ Sie grinste etwas schief.

Danach sah Jarl sie lange stumm von der Seite her an. Sie hatte sich seit ihrem letzten Treffen verändert. Sie war offener geworden. Sie vertraute ihm.

Shaina lächelte. Dann rückte sie plötzlich näher an ihn heran und legte ihre Arme um seinen Hals.

Angenehm überrascht von ihrer Aktion schlang er seine Arme um ihre Hüfte und zog sie näher an sich heran, als sie ihn küsste.

Sie war es auch, die bald darauf den Kuss vertiefte und begann seine Brust zu streicheln. Sanft glitten ihre Finger über die nackte Haut und jagten ihm leichte Schauer durch den Körper.

Seine Hände wanderten von ihrer Hüfte aus über ihren Rücken und fanden ihren Weg zu ihren Haaren in die er seine Finger vergrub.

Dann unterbrach er ihren Kuss und schob sie ein Stück von sich weg. Verwirrt sah Shaina ihn an. Mit einer Hand strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und wollte etwas sagen, schloss jedoch den Mund wieder und sah Jarl nur weiter fragend und verwirrt an.

Der fuhr sich durch die Haare und seufzte. Er wirkte unglücklich und erhob sich schließlich, um ans Fenster zu treten.

Shaina wandte den Blick zu Boden. „Es tut mir leid. Ich überschreite die Grenzen zu oft in deiner Gegenwart.“

„Nein, nein, das tust du nicht.“ Jarl kam eilig auf sie zu und hockte sich vor sie. „Es ist nur...du verdienst etwas Besseres, als diese Hütte hier.“ Er machte eine ausholende Geste.

Shaina sah ihn sekundenlang sprachlos an, dann lächelte sie belustigt. Jarls Gesicht wirkte so bedrückt und verzweifelt, dass sie einfach nicht anders konnte, als einmal leise zu lachen.

„Glaubst du wirklich ich hätte nicht schon an unbequemeren Stellen geschlafen?“, fragte sie leise und wurde bei ihren nächsten Gedanken unsicher. Was würde er von ihr denken, wenn er erfuhr, dass er nicht der erste Mann war, der bei ihr lag?

Sie sah zur Seite und ließ sich auf die Unterlippe. Dann blickte sie wieder in sein Gesicht. Mühsam brachte sie schließlich heraus: „Und du bist auch nicht der Erste.“

Einen Moment flackerte es in Jarls Augen und Shaina schluckte unbehaglich, dann nickte er verstehend. „Ich werde mich damit arrangieren, Shaina. Ich gebe zu es...verwirrt mich, aber es ist auch ohne Bedeutung für mich.“ Er hob seine Hände an ihr Gesicht und strich mit seinen Daumen über ihre Wangen. „Es ist ohne Bedeutung, weil ich dich liebe.“

Shaina starrte in seine ernste Miene und sog die Luft zwischen ihren Zähnen scharf ein, dann spürte sie seine weichen Lippen auf ihren und schloss glücklich die Augen, während sie ihre Arme um seinen Hals legte.
 

Als Shaina am nächsten Morgen erwachte brauchte sie einen Moment, um sich zu orientieren.

Helles Sonnenlicht schien ihr ins Gesicht und die Morgensonne warf auch auf Jarl ihre warmen Strahlen. Der grummelte nur unwillig als Shaina Anstalten machte sich zu erheben und schlang seine Arme noch fester um sie.

„Jarl, lass mich. Ich muss zurück bevor der Herr mein Fortbleiben bemerkt“, sagte sie, während sie versuchte seiner Umarmung zu entkommen, doch der junge Mann schien nicht gewillt zu sein auch nur etwas locker zu lassen.

Shaina schüttelte ihn etwas unsanft. „Bitte, Jarl, lass mich los. Ich muss gehen.“

„Warum?“, murmelte der daraufhin. „Hier ist es doch sehr schön, auch wenn das Lager etwas hart ist.“

Unwillkürlich musste Shaina lachen. Er war tatsächlich ein verwöhnter Adeliger.

Dann richtete Jarl sich doch auf und sah sie an. „Ich lasse dich jetzt nur gehen, wenn wir uns später wiedersehen.“

Shaina lächelte. „Das wird kaum zu vermeiden sein, auch wenn das Haus noch so groß ist.“

„Ja, das ist wohl wahr“, stimmte er lachend zu.

Shaina sprang schließlich auf und zog ihr Kleid wieder über das Unterkleid, das sie trug und auch Jarl begann sich anzukleiden.

Eilig löschte Shaina die letzte Glut im Ofen und legte die Decke zurück auf das Strohlager. Danach wartet sie ungeduldig bis Jarl seine Stiefel angezogen hatte und sie aufbrechen konnten.

Marian würde wütend sein über ihr Ausbleiben, dessen war Shaina sich sicher, doch sie hoffte, dass die Ältere einen guten Tag hatte und sie so einem größeren Donnerwetter entgehen konnte.

Als Jarl fertig war liefen sie gemeinsam zwischen den Bäumen her Richtung Anwesen, wobei Jarl ihre Hand fest mit seiner umschloss.

Erst als die Tore beinahe vor ihnen lagen lösten sie ihre Finger voneinander. Es war noch nicht an der Zeit, dass man von ihnen erfuhr.

Shaina wollte schon durch die Pforte schlüpfen, doch Jarl hielt sie zurück. Einen Moment sah er sie nur ernst an. Dann sagte er: „Vergiss nicht, dass ich ernst meinte, was ich letzte Nacht sagte, auch wenn ich Belor Nar'tun vielleicht etwas anderes erzählen werde.“

Shaina nickte stumm, dann lief sie über den Hof zum Bedienstetentrakt, während Jarl kurz darauf langsamer auf das Haupthaus zuschritt.

Shaina war kaum in die Schatten des Hauses eingetaucht, als Marian auch schon vor ihr stand, die Hände in die ausladenden Hüften gestemmt.

„Wo zum Teufel bist du die ganze Nacht gewesen?“, polterte sie und Shaina sah betreten zu Boden. Marian seufzte. Etwas ruhiger fuhr sie fort: „Wir haben uns Sorgen gemacht, Kind, als du nach Einbruch der Dämmerung nicht nach Hause kamst. Ich konnte nicht einmal nach dir suchen lassen. Der Herr wäre äußerst aufgebracht gewesen.“

Reuevoll sah Shaina auf. „Es tut mir Leid, dass ihr besorgt wart.“

Marian nickte. Sie sah sie kurz prüfend an. „Mit wem warst du heute Nacht dort draußen?“

Kurz zögerte die Dunkelhaarige, dann sagte sie: „Jarl Er'shyi.“

Marian sah sie etwas überrascht an, sagte jedoch nur: „Geh dich waschen. Dann komm in die Küche. Es wartet eine Menge Arbeit auf uns.“

Shaina nickte und ging dann beschwingt den Flur entlang.

Bevor sie in ihre Kammer schlüpfen konnte rief Marian sie zurück.

„Versuch dich nicht zu sehr auf ihn einzulassen. Er ist einer von ihnen. Irgendwann werden wir ihnen zu langweilig und sie lassen uns fallen.“ Schützend legte die Ältere Shaina eine Hand auf die Schulter. Die Sorge stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.

Shaina nickte und spürte einen Kloß im Hals. Nach einiger Zeit sagte sie jedoch überzeugt: „Er ist anders als sie.“

Marian sah ihr traurig nach, als sie den Flur entlang huschte. Leise murmelte sie: „Ich hoffe es.“
 

Ich behielt Recht. Er war anders. Seit dem Sommer auf der Lichtung sind fünf Jahre vergangen. Jarl kehrt mit jedem Sommer zu mir zurück und er beweist mir immer wieder aufs Neue, dass er zu mir gehört, egal wie viel uns der Gesellschaft wegen eigentlich trennen sollte.“

Stumm hatte Zara Shaina gelauscht, während diese ihre Geschichte mit leuchtenden Augen, die ihre Erinnerungen widerspiegelten, erzählte.

„Du liebst diesen Mann wirklich sehr, nicht wahr?“ Als Shaina nickte lächelte Zara zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein wahrlich ehrliches Lächeln. Shaina stockte der Atem, als sie es sah. Vor ihr saß plötzlich jemand, den sie gar nicht kannte. Eine schöne, fröhliche junge Frau, die noch nicht vom Leben gezeichnet worden war.

„Ich hatte schon fast vergessen, wie sehr man einen Menschen lieben kann.“ Zara schüttelte den Kopf. „Dabei ist es das Einzige, was einem am Leben halten kann, wenn etwas Schreckliches passiert. Es ist das Einzige, was Leben lebenswert macht.“ Sie zog die Schultern hoch und legte dann ihre Arme um die Knie.

„Ja, das ist es.“ Shaina griff nach Zaras Hand und drückte sie einmal kurz. „Ich hoffe, dass du das nie mehr vergisst und wieder mehr Liebe erfährst. Ich möchte die echte Zara gerne kennen lernen.“ Sie lächelte und Zara erwiderte es. „Das hoffe ich auch. Ich werde mir Mühe geben sie wieder ins Leben zu rufen.“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Feeroxi
2011-12-09T09:44:00+00:00 09.12.2011 10:44
OMG
Das trieft ja nur so vor Romantik :D
Da haste aber alles rausgeholt was es in diesem Genre gibt und ein rosarotes Märchenland mitten in der kalten Realität geschaffen. Ich seh schon überalle rote Wildrosen ;)
Du weißt wie ich das meine, meine Romantikader ist für ein Mädchen irgendwie verkrüppelt, aber ich hab das Kapitel trotzdem mit Freuden gelesen, weil dein Stil schön ist, auch wenn mir das Wort "Aktion" das du benutzt als sie die Arme um Jarl schlingt irgendwie nicht gefällt. Ich fände Geste oder so besser, aber das nur mal so am Rande ;)
Ich kann Shainas Skepsis dem guten Mann gegenüber verstehen, warum sollte er sich nach nem hlaben Jahr noch an sie erinnern. Männer sind ja eh nicht so gut darin zu warten, schon gar nicht der Liebe wegen und ich hoffe mal er hat sich in der Hauptstadt in Enthaltsamkeit geübt, aber bei den Gesellschaftsverhältnissen glaub ich irgendwie nicht dran...aber hoffen wir das Beste ;)
Die Bestrafung ist übrigens auch gut beschrieben, sehr tapfer die Zara, sowas tut bestimmt derbe weh >.< Ich find es schön das Marian mitleidet und auch die anderen Mädchen sich um sie kümmern, Zara sollte das echt mehr wertschätzen und nicht immer nur den schlechten Erfahrungen dort nachhängen.
Hab ich noch was vergessen? Ach ja...alles erinnert mich irgendwie an...dich. Wenn ich nicht wüsste, dass du die Story geschrieben hättest und jemand würde sie mir geben, wüsste ich irgendwie spätestens nach diesem Kapitel Bescheid. ich weiß nicht warum xD
Von:  Regenbogenseele
2011-06-07T05:51:53+00:00 07.06.2011 07:51
Ich hätte bei ihrer Bestrafung am liebsten weggesehen.
Sie tat mir so unendlich Leid.
Deine Wortwahl sorgt dafür, dass es einen ehrlich durch Mark und Bein geht.
Und sie hat ja so recht: es kümmert andere nicht, was mit einer Sklavin ist TT
Deine Charaktere sind unglaublich liebenswert und einprägsam, vor allen Zara und Shania.
So sollte es immer sein, dass man die Charaktere so ins Herz schließt.
Auch Jarl hat es mir angetan
Das war so eine tolle Liebesgeschichte
Kein Wunder, dass sie auf sein Wiederkommen wartet.
Der Kerl ist lieb, einfühlsam, überhaupt nicht arrogant und er sieht sie, eine Frau und Sklavin , mit Respekt und Liebe an. Das findet sie sicher nicht oft.
Er ist stolz, aber nicht überheblich.
Für Shania ein Fang, um den sie viele beneiden werden.
Die Szene in der Hütten war natürlich die Creme de la creme.
Romantisch, elektrisierend. Er akzeptiert sogar, dass sie schon mit anderen geschlafen hat (wohl aber nicht immer freiwillig, wie ich schätze)
Das würde ich Zara auch wünschen. Einen Mann, der sie so behandelt
Ich musste die Stelle in der Hütte zweimal lesen, um die Wörter aufzusaugen.
Die ganze Geschichte klingt sowieso sehr authentisch. Passend für diese Zeit. Was gerade immer sehr schwer ist.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.

glg

Von:  Phoenix_
2010-04-28T18:52:33+00:00 28.04.2010 20:52
Hey, nach langer Zeit komme ich auch mal dazu dir hier einen Kommentar zu hinterlassen. Und ersteinmal, du wirst dein Abi schon packen und bald ist es ja vorbei :) Jetzt stehen ja nur noch die mündlichen Prüfungen an, nicht wahr?
Jetzt aber mal zum Kapitel:
Du hast sehr schön Temaras Gefühle beschrieben, als diese ausgepeitscht wurde, oder eher, dass sie eben keine hatte. Schlag auf Schlag folgt und man wünscht sich weit weit weg, darum wohl auch die leeren Augen, als Marian sie zurück gebracht hat. Dass Ayla sofort bei ihr ist und sich um sie kümmert, zeigt mir wieder einmal deutlich, dass die zwei einfach Freundinnen sind, egal was der anderen passiert, die andere würde für sie da sein.
Und Aylas Begegnungen mit Yuriy fand ich mehr als nur spannend, schön, romantisch und einfach umwerfend. Es war so eine prickelnde und doch gleichzeitig ruhige Stimmung, ich habe mich wie ein Beobachter gefühlt, während ich das gelesen habe. Während ich die Sätze verschlang, haben sich vor meinem inneren Auge die Bilder zusammengefügt, die du beschrieben hast und ich versank in deiner kleinen Welt, etwas, dass mir bis jetzt noch nicht auf Animexx untergekommen ist, wirklich Respekt für diese tollen Beschreibungen und die passende Wortwahl.
Zudem fande ich es auch sehr schön, dass Yuriy in ihr keinen Gegenstand, kein Spielzeug sah, sondern an sie dachte, wenn er in seinem Studium war und immer wieder zu ihr zurück kommt, obwohl er über ihr steht, schlägt sein Herz einzig für sie und er würde ihr wohl die Welt zu Füßen legen, wenn er es könnte. Aber warum gleich die Welt, wenn einer Frau doch auch das Herz des Geliebten reicht?
Ich bin schon ganz gespannt darauf, wie du Temara und Kai zusammenbringen willst, besonders da ich Kai in deiner Version sehr gerne kennenlernen will.

Ich drücke dir die Daumen für die mündliche Prüfung!
glg
DarknessFire
Von:  Thuja
2010-03-12T09:05:58+00:00 12.03.2010 10:05
Ein starkes Kapitel
Anders kann man es echt nicht sagen
Ein Glück das du weiter machst, sonst hätten wir wirklich etwas verpasst.
Ich bin einfach Fan von dieser Geschichte. Lass uns bitte nieeeeeee, nieeeeeeee, nieeeeeeee wieder solange warten. Ganz ehrlich, sonst komme ich bei dir vorbei und sorge persönlich dafür das du weiterschreibst
Ach verdammt. Da wäre mir fast lieber du lässt das Abi sausen und schreibst nur noch
(mist, hab ich das gerade wirklich laut gesagt O.o)
hihi
und ich freue mich schon riesig, wenn Kai öfters auftaucht
hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich deine Charakterbeschreibung toll finde. Ganz besonders Temaras Bild ist super schön und passt auch.
Aber zurück zum Kapitel und dessen Hauptinhalt: Aylas Liebesgeschichte
Sie kann sich wirklich glücklich schätzen
Yuriy behandelt sie, obwohl er im Rang weit über sie steht, mit Respekt und sieht in ihr einen Menschen. Und das scheinen in ihren Leben nicht viele getan zu haben, wenn ich mir ihre Geschichte so ansehe. Mehrmals wurde sie wie ein Stück Ware weitergegeben. Außerdem steht er treu zu ihr, obwohl er während seines Studiums, wie du schon so schön sagst, sicher viel Zerstreuung findet. Ich fand die Art wie du die beiden zusammen gebracht hast, wirklich toll. Lob von mir.
Und ich liebe diesen Satz „Zum Abschied von ihm fiel der erste Schnee des neuen Winters und hüllte schon bald alles in einen Schleier aus wirbelndem Weiß“ Der hat es mir irgendwie angetan. Aber auch so bringst du wirklich schöne Naturbeschreibungen.
.
freu mich auf mehr

hdgdl

Von:  Luke_Skywalker1989
2010-03-08T16:23:13+00:00 08.03.2010 17:23
Cooles Kapi,
Klasse das du weiter geschrieben hast, dachte es kommt nix mehr^^
Hoffe es geht jetzt auch noch weiter ;-)
Lg sarah

P.S Schau doch mal in meine Fan Fic rein und sag mir deine Meinung dazu ;)


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