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Step Into My World

von

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Step Six... Laugh

Lachen ist kein schlechter Anfang für eine Freundschaft und bei weitem das beste Ende.
 

Oscar Wilde
 

Massanorie Lenjier
 

Erneut fiel mein Blick auf meine Armbanduhr und dann zu der offenen Bürotür. Es war jetzt kurz nach halb zehn.

„Kommt Maru-chan heute nicht?“ Katrin lehnte sich auf meinen Unterarm und sah mich fragend an.

„Anscheinend nicht. Vielleicht hast du ihn ja vergrault?“ Ich rümpfte gespielt die Nase, doch sie schüttelte energisch den Kopf und seufzte.

„Du lügst. Habe ich nicht.“

Schmunzelnd strubbelte ich ihr durch die Haare.

Vielleicht hatte ihn diese Sache gestern Abend doch mehr mitgenommen als ich dachte.

Es passte zwar gar nicht zu mir, aber ich machte mir im Stillen Sorgen um Mamoru. Auf eine seltsame Art und Weise mochte ich ihn.

„Setz dich bitte wieder an den Tisch und mal weiter. Ich habe noch zu arbeiten.“

Ich öffnete einige Diagramme auf dem Laptopbildschirm und begann damit, sie auszuwerten.

Es war kurz vor elf Uhr als ich hochsah und Mamoru erblickte. Er stellte gerade seine Tasche neben dem Schreibtisch ab. Dann drehte er sich zu mir und wich meinem Blick aus.

Langsam kam er zu mir ins Büro. Ich sagte nichts, sondern tippte nebenbei einfach weiter.

Katrin sprang auf, als sie ihn sah und umschwirrte ihn gleich.

„Maru-chan! Ich hab dich vermisst, schau mal, ich male gerade.“ Sie nahm Mamorus freie Hand und wollte ihm zu dem kleinen Tisch ziehen, welcher in meinem Büro stand.

„Katrin! Lass ihn los. Würdest du bitte in den Raum gehen, wo der Kopierer steht und mir weißes Papier holen?“ Sie sah mich fragend an, nickte dann aber nur höflich, ließ Mamoru los und verschwand aus meinem Büro.

Indessen stellte Mamoru mir einen Becher Kaffee auf den Schreibtisch.

„Entschuldigen Sie, dass ich zu spät komme.“

Das klang nicht gerade überzeugend.

„Warum kommst du denn zu spät?“ Ich nahm den Becher und nahm einen Schluck von dem Espresso.

„Verschlafen“, kam es leise von ihm, jedoch sah er dabei aus dem Fenster.

„Ich kann sehr nett sein, wusstest du das? Jedoch nur dann, wenn man mich nicht anlügt, so wie du es gerade machst.“

Er sagte nichts, sondern sah weiterhin aus dem Fenster. Mamoru konnte sicherlich viel, aber lügen gehörte nicht dazu. Immer, wenn er log, sah er einen dabei nicht direkt an oder lächelte gespielt. Vielleicht war ich ja ein Egomane und all das, was meine Schwester immer stundenlang aufzählte, aber ich hatte eine gute Menschenkenntnis.

Ich konnte mir denken, warum Mamoru so spät kam, wahrscheinlich hatte er mit sich gerungen, ob er überhaupt kommen sollte.

„Dein Studium ist dir wirklich wichtig, nicht wahr? Sonst wärst du jetzt nicht hier.“

Ich stellte den Becher ab und sah auf den Bildschirm des Computers.

„Du kannst die Papiere abtippen, welche ich auf deinen Schreibtisch gelegt habe. Ansonsten ist heute wohl eher ein ruhiger Tag.“

Ohne etwas zu sagen verließ er mein Büro. Er wollte gerade die Tür schließen, als ich aufsah.

„Lass die Tür bitte offen.“

Er nickte nur, öffnete sie wieder und setzte sich an seinen Schreibtisch. In diesem Moment kam auch Katrin wieder, sie hatte einen ganzen Stapel weißes Papier dabei und sah Mamoru freudig an, welcher ansatzweise zurücklächelte.

„Ist Mamoru traurig?“ Katrin zupfte an meinem Jackett und sah mich fragend an.

Ich zuckte mit den Schultern und sah zu ihm hinüber. Doch ich konnte mir nicht erklären, warum er so drauf war. Anders wäre es mir auch angenehmer.

Mir waren Menschen, die ebenso schlagfertig wie ich waren, lieber als diese Art von Menschen, die nie etwas sagten und alles über sich ergehen ließen. Ich tippte Katrin an und nach einigen Minuten saß sie auch wieder vor ihrem Malbuch und ich kümmerte mich um meine Diagramme.
 

Ungefähr zwei Stunden hörte ich nichts, weder von Katrin noch von Mamoru. Erst Katrins zaghaftes Zupfen an mir ließ mich aufsehen.

„Was?“

„Ich habe Hunger.“ Sie seufzte und sah mich mit ihrem Dackelblick an.

„Du möchtest also etwas essen gehen?“, fragte ich extra etwas dumm.

Sie nickte nur und zupfte weiter an mir herum, eine nervige Angewohnheit, jedoch waren wohl alle Kinder so, sie zupften und pieksten so lange, bis man ihnen Aufmerksamkeit schenkte.

„Was möchtest du denn essen?“

„Nudelsuppe!“ Sie klatschte freudig in die Hände und lächelte mich strahlend an. Anscheinend hatte sie schon beschlossen, dass wir essen gehen würden, noch bevor sie mich gefragt hatte.

Kinder!

„Nudelsuppe?“, wiederholte ich ungläubig. Warum musste dieses Kind bloß so versessen darauf sein, dieses Land und seine kulinarischen Köstlichkeiten näher kennen zu lernen? Es gab doch so viele andere Dinge, die besser schmeckten als Nudelsuppe, auch wenn ich selber noch nie eine gegessen hatte, aber hier ging es ums Prinzip.

Doch ich konnte bei Katrin recht schlecht Nein sagen, also hatte sie innerhalb der nächsten Minuten ihre Strickjacke übergezogen und hoppelte wie ein zugedröhntes Kaninchen vor der Tür herum.

Ich schüttelte nur den Kopf und fragte mich wirklich, warum ich einen Narren an diesem Kind gefressen hatte.

Eigentlich sollte man Kinder doch sehen und nicht hören, aber hier war beides gleichschlimm.

Doch was machte das schon, ich schloss meine Bürotür hinter mir und warf einen Blick auf Mamoru, der ohne sich umzudrehen da saß und die Sachen abtippte, welche ich ihm gegeben hatte.

Katrin wollte gerade ihr süßes Mundwerk aufreißen, als ich sie ansah und den Kopf schüttelte. Sie wusste wohl nicht, was sie davon halten sollte, also sah sie sich einfach um, als wir zum Fahrstuhl gingen.

„Kann Mamoru nicht mitkommen?“ Sie zupfte erneut an meinem Arm und sah mich verwirrt an. Sie hatte wohl wirklich einen Narren an ihm gefressen.

Ich seufzte und überlegte.

„Biiiiiitte, Sano-oji-chan! Er hat doch gestern auch für uns gekocht, dann darf er doch heute mit uns essen.“

<Gutes Argument!>, schoss es mir durch den Kopf.

„Geh schon fragen, ob er mitkommen will.“ Ich schubste sie leicht von mir und nickte in Richtung Büro.

Die Fahrstuhltür öffnete sich, ich trat in den Türraum und wartete.

Doch als sie nach einiger Zeit wiederkam, war sie erstens bedrückt und zweitens zog sie ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.

„Er will nicht. Er sagt, er hat keinen Hunger. Aber jeder hat doch Hunger, oder?“

Ich sah Katrin an und überlegte.

„Dann gehen wir halt alleine“, versuchte ich sie zu trösten, doch das war alles andere als leicht. Kinder waren wirklich nicht mein Ding.

„Ich hab auch keinen Hunger mehr“, kommentierte sie meinen Versuch und sah betreten auf den Boden. Ohne ein weiteres Wort zu sagen nahm ich sie, stellte sie in die Lichtschranke des Fahrstuhls, damit sich die Tür nicht schloss und ging in Richtung Büro.
 

Mamoru saß noch immer vor dem Computer und tippte, mehr voller Frust als Lust, auf der Tastatur herum.

„Die Tastatur ist schon tot“, kam es barsch von mir. Mamoru drehte sich zu mir herum und seufzte.

„Was wollen Sie?“ Er klang nicht besonders nett.

„Steh auf und komm, eine Einladung zum Essen schlägt man nicht einfach aus. Besonders, weil Katrin nun auch keinen Hunger hat und ich will nicht meiner Mutter erklären, warum ihre Enkelin vom Fleisch gefallen ist.“

„Ich habe aber einfach keinen Hunger, was verstehen Sie nicht daran?!“ Seine Stimmung hatte sich gerade sehr verschlechtert. Von Null auf Hundert in zwei Sekunden. Nicht schlecht.

Ich lachte leise, ging zu ihm, stellte mich hinter seinen Stuhl und zog ihn mit einem Ruck vom Schreibtisch weg. Mamoru sah mich völlig perplex an.

„Es gibt zwei Möglichkeiten, die erste ist, dass du nun aufstehst und mitkommst und die zweite, ich schleife dich einfach mit. Erstere wäre besser für dich, das würde dir blaue Flecken ersparen.“

Ich tippte ihm gegen die Stirn und schmunzelte, als er meine Hand fortschlug.

„Lass deine Wut nicht an mir aus. Ich habe dich gestern Abend nicht gezwungen, von Shinjuku nach Hause zu laufen. Das hast du ganz allein entschieden. Außerdem ist dies das Dankeschön dafür, dass du uns gestern bekocht hast, so sagt es Katrin zumindest.“

Schweigend sah mich Mamoru an, man konnte sehen, wie er wirklich darüber nachdachte.

„Stell dich nicht so an, Maru-chan.“

Er sah mich bitterböse an, stand aber doch auf.

Ich schubste ihn vor mir her.

„Hören Sie auf, zu schubsen“, meckerte er dabei.

„Das macht aber Spaß.“ Ich grinste Katrin an, als diese uns sah und wieder ihr altbewehrtes Sonnengesicht aufsetzte.

„Siehste, man braucht nur einige nette Worte und schon macht Maru-chan, was ich ihm sage.“

Ich sah Mamoru an und ich wusste, wenn Blicke töten könnten, wäre ich nun verstorben. Doch das war egal. Katrin war glücklich, also war es die Welt auch.
 

„Nudelsuppe essen, Nudelsuppe essen, Nudelsuppe essen...“

Ununterbrochen wiederholte sie diese beiden Worte, die ganze Fahrstuhlfahrt, den ganzen Weg aus dem Gebäude und weiter durch die Straßen zu diesem blöden Nudelsuppen-Lokal.

„Ich werde sie umbringen, wenn sie nicht die Klappe hält“, zischte ich leise vor mich hin.

Ich hatte ja wirklich viel Geduld, auch wenn das keiner glauben wollte, aber das war einfach nur nervig.

„Sano-oji-chan. Weißt du was?” Sie blieb stehen und schaute mich mit einem strahlenden Gesicht an.

„Nein, was sollte ich denn wissen?“ Doch schon in diesem Moment bereute ich es, dies gefragt zu haben.

„Wir gehen Nudelsuppe essen.“

Ich verdrehte die Augen und warf einen Blick zu Mamoru, welcher die ganze Zeit geschwiegen hatte.

Er lächelte, nein, Entschuldigung, er amüsierte sich auf meine Kosten.

„Das findest du auch noch komisch.“

Er sah mich an und nickte.

Er nickte. Dieser Volldepp.

„Wir sind da! Wir sind da!“ Katrins Freudenschreie übertönten selbst die Geräusche in der ganzen Stadt, so kam es mir jedenfalls vor.

„Ach, nee“, kommentierte ich ihren Gefühlsausbruch nur, hielt ihr dann die Tür auf und sah Mamoru an.

„Geh schon. Ich werde dir sicherlich nicht die Tür ins Kreuz schlagen.“

„Da bin ich mir nicht so sicher!“, gab er zynisch von sich, trat dann aber in das kleine Lokal.
 

Die nächsten anderthalb Stunden waren eigentlich recht angenehm, abgesehen davon, dass ich Katrin umbringen wollte, ich diese Stadt noch mehr hasste als vorher und ich beschloss, Mamoru das Leben zur Hölle zu machen, weil er sich auf meine Kosten amüsierte.
 


 

Mamoru Chiba
 

Ich hatte wirklich heute Morgen mit mir gehadert und hatte wach im Bett liegend immer wieder abgewogen, ob das Studium das alles wert war.

Leider war es das.

Ich wollte nicht einfach den bestbezahlten Job aller Zeiten sausen lassen, nur weil mein Chef ein riesiger Idiot war.

Obwohl ich festgestellt hatte, dass er auch nett sein konnte. Auf eine spezielle Art.
 

Nun saß ich also hier in diesem Ramen-Shop und schaute Katrin zu, wie sie ihren Onkel in den Wahnsinn trieb.

Das schaffte sie allein dadurch, dass sie versuchte, konsequent Japanisch zu reden. Ihr Japanisch war schrecklich schlecht, keine Frage, aber das war ihrem Onkel egal.

Ihm ging es ums Prinzip.

„Kannst du bitte mal eine vernünftige Sprache sprechen?“, giftete er sie an.

„Nein. Ich muss das doch lernen – für den Kindergarten. Sonst finde ich keine Freunde.“

„Da hat sie Recht!“, kommentierte ich leise.

„Ich hätte dir die Tür doch ins Kreuz schlagen sollen“, zischte er und verdrehte die Augen.

„Maru-chan? Kannst du mir sagen, was da steht?“ Katrin rutschte zu mir und hielt mir die Karte hin.

„Ach, das Fräulein will Japanisch reden, aber beim Lesen wieder zu ihm hinkriechen.“

Er schüttelte den Kopf.

Ich musste mir ein Lachen wirklich verkneifen.

Katrin rümpfte gespielt die Nase, was sie wirklich gut konnte und drehte die Karte einmal im Uhrzeigersinn. Jedoch veränderten sich die Zeichen dabei nicht. Ratlos sah sie mich an. Jedoch konnte ich ihr gerade auch nicht so wirklich weiterhelfen.

So gut war mein Deutsch nicht, dass ich ihr erklären konnte, was wie hieß und es bedeutete.

„Na, da scheitert wohl das Essen an der Kommunikation!“ Ein spöttischer Blick fiel auf mich und Katrin. „Bestell ihr eine Shoyu-Ramen, mit Negi, Nori und Kamaboko. Das isst sie alles.“ Dann wandte er sich an Katrin.

„So, Lektion eins. Negi bedeutet Lauchzwiebeln, Nori ist gleich gerösteter Seetang und Kamaboko heißt Fischfleisch, welches püriert ist und so ein Mist. Magst du all das?“

Katrin nickte.

„Super. Problem geklärt.“

Stillschweigend sah ich ihn an und wusste wirklich nicht, was ich von ihm halten sollte.
 

Nach fünfzehn Minuten starrte Katrin völlig happy in ihre Nudelsuppe.

„Sano-oji-chan? Die Suppe schmeckt richtig lecker.”

„Das ist eine Ramen, wenn Miss ‚Ich muss mich an Japan anpassen’ schon einen auf schlau machen will – und schlürf die Suppe nicht so. Das gehört sich nicht.“

Ich ließ die Stäbchen wieder sinken und überlegte, ob ich etwas sagen sollte, aber ich konnte mir natürlich nicht verkneifen, ihn zu korrigieren.

„Also, eigentlich ist es ja unhöflich, wenn sie es nicht macht. Dann denkt man, dass die Suppe nicht schmeckt.“

Sein Blick verriet mir, dass die Idee, ihn erneut zu korrigieren, nicht gut gewesen war. Aber das war mir egal.

„Heißt das, ich darf schlürfen?“ Katrin zupfte an meinem Hemd.

„Ja, aber nur die Nudeln. Die Suppe nicht.“

Sie nickte fleißig und hörte mir genau zu.

„Gibt es noch mehr Regeln?“

Ich lachte leise und nickte ebenfalls.

„Ja, noch ganz viele. Wenn du willst, bringe ich dir die wichtigsten bei. Dann kannst du deine Mama richtig beeindrucken, wenn sie wieder kommt.“

Sie lachte fröhlich und begann damit, die Nudeln mit dem Stäbchen zum Mund zu führen, was eher nicht so gut gelang. Aber Übung macht den Meister.

„Darf ich Sie etwas fragen, Herr Lenjier?“ Ich sah ihn an.

„Was denn?“ Er hatte mir und Katrin stillschweigend zugesehen und sah nun aus dem Fenster.

„Warum mögen Sie Japan nicht?“

Er seufzte, drehte sich zu mir und schwieg. Mich interessierte, warum dieser Mann so eine Abneigung gegen dieses Land, seine Sprache, ja, sogar seine Kultur hatte. Wenn ihn das alles so nervte, warum lebte er dann hier?

„Warum hast du gestern geweint?“

Ich zuckte zusammen und starrte ihn an. Er stellte nur diese Frage und sah mich weiterhin mit einem abschätzenden Blick an.

Ich schwieg und hielt es nicht für notwendig, ihn deswegen aufzuklären, besonders, weil es mir unangenehm war, dass er es bemerkt hatte.

Was sollte ich ihm auch sagen?

‚Ich habe geheult, weil ich an meine Mutter denken musste, die im Silberjahrtausend gestorben ist, ohne dass ich sie beschützen konnte und das hat mich daran erinnert, dass ich ihr in diesem Leben auch nicht helfen konnte, als sie starb.’

Ja, das klang doch mal verrückt.

„Also haben wir das auch geklärt. Privat ist privat.“ Seine Stimme klang eher etwas frustriert als genervt, aber ich sagte nichts, er hatte ja Recht.

„Ich will auch verstehen, was ihr sagt.“

Katrin sah abwechselnd zu mir und ihrem Onkel. Sie fand es anscheinend nicht so toll, dass wir beide fast nur Japanisch redeten und sie nicht mitbekam, was los war.

„Das ist aber nicht Zweck der Sache. Außerdem tut es mir in den Ohren weh, wenn Maru-chan Deutsch redet.“

Er sah mich spöttisch an.

„Als ob Ihr Akzent besser wäre, wenn Sie Japanisch reden, Herr Lenjier. Da versteht man auch nur die Hälfte“, zischte ich zurück.

„Warum sagst du eigentlich immer ‚Herr Lenjier’? Das ist doch doof. Du kannst doch auch ‚Sano-chan’ sagen oder ‚Massanorie’. Obwohl meine Mama sagt, dass es falsch geschrieben ist.“

Sie hatte es endlich geschafft, beim Reden einige Nudeln zu fassen zu bekommen und schob sie sich schnell in den Mund, genüsslich zog sie die Nudeln hoch. Doch ihr Blick verriet, dass wir ihr noch eine Antwort schuldig waren.

„Warum ist Ihr Name falsch geschrieben?“ Ich sah zu meinem Chef und dachte nach. Bis jetzt hatte ich immer nur seinen Namen gehört, gelesen noch nie. Was wohl daran lag, dass überall nur sein Familienname stand und nicht sein Vorname.

Ich begann damit, die einzelnen Zeichen auf eine Serviette zu zeichnen, dabei stieß Herr Lenjier einen Seufzer aus.

„Gott steh mir bei. Hier, so schreibt sich mein Name.“ Er holte einen Kugelschreiber aus seiner Jackett-Tasche und schrieb mir seinen Namen auf. Ich hob verwundert eine Augenbraue und sah zu, wie er seinen Namen nicht in Kanji, sondern in lateinischer Schrift aufschrieb.

„Aber das ist falsch“, gab ich leise zurück, als ich mir seinen Namen ansah.

„Massanorie – da sind ein ‚s’ und ein ‚e’ zu viel. Das kann man gar nicht in Kanji schreiben, glaub ich.“

„Ach nee, Herr Experte, sag so was nicht.“ Die Ironie in seiner Stimme ließ mich wissen, dass er das schon wusste. „Meine Mutter meinte, sie fände es so schöner. Mein Vater war entsetzt und sonst auch jeder. Aber was soll’s?“

Ich begann zu lachen und konnte mich kaum zusammenreißen. Massanorie indessen warf mir nur einen verächtlichen Blick zu und seufzte.

„Tut mir Leid“, gab ich zurück, als ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln wischte.

„Ich verstehe euch nicht. Ihr seid so gemein.“ Katrin zupfte erneut an meinem Hemd und sah mich vorwurfsvoll an. „Darfst du nun Sano-chan sagen?“

Ich holte tief Luft, antwortete ihr aber nicht. Schließlich wäre es unhöflich, ihn zu duzen, schließlich war er älter als ich und noch dazu mein Chef.

Da gehörte es sich nicht, ihn mit dem Vornamen anzusprechen.

„Ja, darf er, aber nur, wenn wir nicht im Büro sind.“ Massanorie sah mich augenverdrehend an und aß seine Nudelsuppe weiter.

Verwundert und auch etwas verlegen sah ich ihn an.

Sollte ich ihm jetzt sagen, dass sich das nicht gehörte, oder das Angebot annehmen? Aber dann lieferte ich ihm sicherlich noch mehr Gründe um auf mir herumzuhacken.

Grübelnd sah ich ihn an.

„Danke, aber ich denke nicht-“

„Du sollst nicht denken, Maru-chan. Dafür ist dein Kopf zu klein.“ Er sah mich herausfordernd an.

„Das sagt mir ein dämlicher Gaijin“, gab ich bissig zurück. „Und noch dazu einer, dessen Name falsch geschrieben ist.“

Schweigend sahen wir uns an und warteten. Aber er sagte nichts, sondern setzte nur ein dämliches Grinsen auf und aß weiter.
 

Plötzlich hielten wir beide inne und sahen zu Katrin, welche gerade ihre Nudeln schlürfend genoss. Nur leider übertrieb sie es etwas.

Alle Blicke im Lokal legten sich auf uns und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„Deswegen habe ich gesagt, sie soll nicht schlürfen. Denn wenn man das schon macht, sollte man auch den passenden Ton kennen. Denn nicht jeder Ton ist auch gleich höflich. Aber das wusstest du ja sicherlich selbst. Also, sag was. Ist ja dein Verbrechen.“

Massanorie lehnte sich zurück und sah mich an.

„Ich hasse Sie!“, zischte ich.

„Das heißt ‚Ich hasse dich’“ Er begann zu lachen und ich saß da und hoffte inständig, dass es bald vorbei war..
 


 

Massanorie Lenjier
 

Ich hatte mich am Ende doch noch köstlich amüsiert, obwohl ich das ja nicht geglaubt hatte.

Mamorus Gesichtsausdruck war einfach zu göttlich gewesen, da war mir selbst Katrin egal gewesen, als sie alle Blicke auf sich zog.
 

Als wir wieder zum Büro zurück gegangen waren, hatte ich beschlossen, meinen restlichen Arbeitstag nach Hause zu verlagern. Also hatte ich mir alle Unterlagen eingepackt und war mit Katrin und meinem kleinen Hausboy zu mir gefahren. Letzterer war nicht sehr erbaut darüber, aber wen interessierte schon, was er wollte?

Nun, jedenfalls war es schon früher Abend. Mamoru saß in meinem kleinen Heimbüro und tippte einige Sachen für mich ab, während ich Katrin badete.

„Sano-oji-chan? Schläft Mamoru heute denn bei uns?” Sie hatte es kaum ausgesprochen, da quiekte sie auch schon, weil ich ihr Wasser über den Kopf schüttete.

„Ich glaube nicht. Mamoru ist wahrscheinlich schrecklich genervt von uns.“ Dieser Überzeugung war ich wirklich und ich verstand es.

Außerdem verbrachte ich schon mehr Zeit mit diesem Mann als mir lieb war.

„Ist Maru-chan dein neuer Freund?“

Katrin sah mich fragend an. Ich saß auf dem Wannenrand und schüttelte nur den Kopf.

„Nein, sicherlich nicht. Außerdem, wie kommst du darauf?“ Ich krempelte mir die Ärmel höher und lehnte mich zu ihr hinunter.

„Weil Oma gesagt hat, dass du einen Freund brauchst, mit dem du lachen kannst und der dich mag und nett ist. Und Maru-chan und du, ihr lacht doch viel und er mag dich doch und du ihn auch und er ist nett.“ Sie hatte diese Sachen an ihren Fingern aufgezählt und sah mich weiterhin fragend an.

Verwundert über diese Aussage überlegte ich.

„Wie kommst du darauf, dass ich ihn mag und er mich?“ Das wollte ich doch genauer wissen.

„Na, weil du nicht schreist, wenn er da ist. Das heißt doch, dass du ihn magst. Weil du magst mich doch auch und mich schreist du auch nicht an.“

‚Kindliche Logik’, schoss es mir durch den Kopf.

„Schläft Maru-chan nun bei uns?“ Sie tauchte ihre kleine Quietscheente unter und sah begeistert zu, wie sie immer wieder auftauchte.
 

„Ich bin fertig, Herr Lenjier.“ Ich sah auf und erblickte Mamoru, welcher in der Badezimmertür stand und mich ansah.

„Wenn man vom Teufel spricht, ist er nicht weit“, sagte ich amüsiert.

„Bitte?“ Mamoru sah mich fragend an, ich winkte jedoch nur ab.

„Nichts. Schon okay. Und außerdem heißt es immer noch Massanorie.“

Dass dieser Kerl sich so stur stellte, was das Duzen anging. Kaum zu glauben.

Ich dachte nach, während ich ihn ansah und plötzlich hatte ich eine nette Idee.

„Mamoru! Setz dich bitte kurz hier her und pass auf Katrin auf. Ich muss mal schnell telefonieren.“

Mamoru seufzte, tat aber, um was ich ihn gebeten hatte.

Er setzte sich wie ich zuvor auf den Wannenrand und stupste Katrin auf die Stirn, als diese ihn nass spritzen wollte.

Ich verschwand kurz, aber nicht zum Telefonieren, sondern um darüber nachzudenken, ob ich ihn wirklich mochte.

Aber dieser Gedanke wollte mir nicht so recht gefallen, nicht weil ich nicht auf Männer stand, sondern eher, weil ich bis jetzt immer nur flüchtige Bekanntschaften hatte, die auch so ihren Zweck erfüllten.

Als ich wieder ins Bad kam, saß Mamoru noch immer auf dem Rand der großen Wanne und sah Katrin bei ihrem Entchenspiel zu.

Mamoru wollte aufstehen, als ich herein kam, doch mit einer Geste deutete ich ihm an, sitzen zu bleiben.

„Du schläfst heute hier“, gab ich barsch von mir, als ich Katrin mit einem flauschigen Handtuch aus der Wanne hob.

Mamoru sah mich kalt an.

„Nein. Kein Interesse“, war alles, was er sagte.

„Ach, Mamoru, das hätte so einfach für uns beide sein können. Aber nein, du musst wieder Zicken machen.“

Mit diesen Worten setzte ich Katrin, welche in das Badetuch eingewickelt war, auf einem Hocker ab ging die drei Schritte zu Mamoru und schubste ihn.

Mit einem völlig perplexen Gesichtsausdruck sah er mich an, als er in die Wanne fiel.

Das Wasser schwappte über den Rand und als Mamoru wieder auftauchte, sah er mich immer noch verwundert an.

Eben wie ein begossener Pudel.

„Oh, schau mal, Katrin. Mamoru ist in die Wanne gefallen. Na, da muss er wohl heute doch hier bleiben. Schließlich kann er schlecht in nassen Klamotten nach Hause gehen.“

Katrins Blick war nicht wirklich deutbar.

„Das darf man doch nicht, Oji-chan“, kam es leise von ihr.

Ich zuckte mit den Schultern, setzte mich auf den Wannenrand und strich Mamoru die nassen Haare aus dem Gesicht.

„Du hast es so gewollt. Ein einfaches ‚Ja’, hätte dir das hier erspart.“

Mit diesen Worten stand ich auf, nahm Katrin wieder auf den Arm und verschwand aus dem Bad.

„Du solltest dich freuen. Jetzt bleibt Mamoru doch hier.“

„Aber jetzt ist er sicherlich böse“, kam es besorgt von ihr.

„Ach, Quatsch. Mamoru kann gar nicht böse werden.“ Ich grinste und drehte mich herum, nur um sicher zu sein, dass ich nichts hinterhergeworfen bekam.
 

Ich setzte Katrin in ihrem Zimmer ab, rubbelte sie trocken und legte ihr ihren Pyjama und Unterwäsche hin.

Sie war ja schon alt genug, um sich alleine anzuziehen, außerdem wollte ich schauen, ob Mamoru in der Wanne ertrunken war oder nicht.

Ich kramte einen Pyjama sowie Shorts aus meinem Schrank und ging den Flur entlang.
 

Als ich das Bad wieder betrat, sah ich, wie Mamoru neben der Wanne stand und sich aus seinem nassen Hemd schälte.

„Na, bist du endlich trocken hinter den Ohren?“

Sein Blick sprach Bände.

„Du blöder Volldepp. Ich hätte mich verletzen können oder sogar das Genick brechen“, fauchte er mich an.

„Ach, bitte. Die Wanne ist riesig und es war genug Wasser drin. Wenn ich dich umbringen wollte, würde ich andere Dinge mit dir machen.“

Mamoru sah mich verwirrt an, fragte jedoch nicht nach.

Seine nassen Haare hatte er nach hinten gestrichen.

Dieser Anblick war wirklich zu köstlich und er sah wirklich gut aus, na ja, den Gesichtsausdruck musste ich mir natürlich wegdenken, aber ansonsten war es okay.

„Hier, was zum anziehen.“ Ich legte die Sachen auf den Hocker und sah Mamoru genauer an.

Ohne ein Wort zu sagen ging ich zu ihm, und strich über seine rechte Schläfe.

Unwillkürlich zuckte Mamoru dabei zusammen, schlug meine Hand weg und legte die Haare wieder über die Stelle.

„Wo hast du die Narbe her?“ Ich musterte ihn und sah, wie er mir mal wieder auswich.

„Kann ich mich nun umziehen oder wollen Sie mir etwa dabei zusehen?“

Dieser Satz sollte wohl eher voller Hohn und Boshaftigkeit überquellen, aber das ging daneben. Es klang eher etwas verunsichert und sollte eigentlich nur dazu dienen, dass ich ihn alleine ließ.

„Ist die von dem Unfall?“ Ich setzte mich auf den anderen Hocker und schmiss Mamoru das Oberteil zu, welches er auffing.

Er sah mich verwundert an, sagte jedoch nichts.

„Also ja. Dass man dir alles aus der Nase ziehen muss“, gab ich barsch von mir und zündete mir eine Zigarette an.

„Woher -?“

„Ich das mit dem Unfall weiß?“ Ich zog an der Zigarette und sah ihn an, während er das nasse Hemd auf den Boden fallen ließ, sich mit einem Handtuch abtrocknete und sich mein Oberteil überzog.

„Ich lese eben doch deinen Lebenslauf und außerdem, denkst du, ich lasse jeden dahergelaufenen Typen mit meiner Nichte verkehren, ohne ihn zu überprüfen?“

Ich lächelte ihn gehässig an und blies eine Zigarettenqualmwolke in seine Richtung.

Mamoru sah mich an, rubbelte sich dann seine Haare ansatzweise trocken und ließ mich dabei nicht aus den Augen.

„Was ist?“ Ich lehnte mich zurück und wartete, doch Mamoru schien nicht die Anstalten zu machen, sich weiter vor mir umzuziehen.

„Du bist ganz schön prüde.“ Mit diesen Worten stand ich auf und ging hinaus.
 


 

Mamoru Chiba
 

Was für ein Spinner. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass er mich rücklings in die Wanne schubsen würde. Der hätte mich fast umgebracht und das schien ihm voll egal zu sein.

Ich schälte mich aus den restlichen nassen Klamotten und zog den Rest der Sachen an, welche er mir hingelegt hatte.

Natürlich war alles etwas zu groß, aber das war gerade wirklich egal.

Angefressen wie ich nun war ging ich zu dem Zimmer seiner Nichte und schaute herein. Sie krabbelte gerade unter die Decke, als sie mich sah.

„Maru-chan!“ Sie streckte ihre kleinen Hände nach mir aus und als ich mich zu ihr auf das Bett setzte, umarmte sie mich lieb.

„Bist du böse?“

Sie sah mich besorgt an, doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Nein, schon gut. Dein Onkel und ich haben das schon beredet.“

Sie atmete erleichtert aus und lächelte.

„Soll ich dir die Geschichte weiter erzählen?“, fragte ich und deckte sie weiter zu.

Doch zu meiner Überraschung schüttelte sie nur den Kopf und umarmte einen braunen Stoffbären.

„Den hat Papa mir geschenkt“, flüsterte sie leise. Mein Lächeln verschwand und ich sah, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten, die sie sich aber schnell wegwischte.

„Ich will nicht weinen.“ Ihr Stimmchen klang ganz heiser.

„Warum nicht? Es ist doch in Ordnung.“ Ich strich ihr durch die noch feuchten Haare und sah sie verständnisvoll an.

„Aber dann muss Mama auch weinen und das will ich nicht und Oma wird dann traurig und Opa und Sano-oji-chan auch und Papa hat immer gesagt, dass er findet, dass ich hübscher bin, wenn ich lache und ich will nicht, dass Papa im Himmel auch traurig ist.“

Während sie redete, hatte sie zu weinen angefangen, dadurch hatte ich nach der Hälfte nichts mehr verstanden, aber das musste ich nicht.

Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten. Sie war wirklich ein liebes Kind und sie tat mir unendlich Leid.

Unter Schluchzen und während sie ihren Kopf in mein Oberteil vergrub, redete sie weiter.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

Ich sah nach oben und schaute in Massanories Gesicht. So einen Gesichtsausdruck kannte ich von ihm gar nicht. Ohne ein Wort zu sagen, hob er Katrin hoch und drückte sie fest an sich. Sie legte ihr Gesicht in seine Halsbeuge und weinte einfach hemmungslos weiter.

Plötzlich kam ich mir schrecklich fehl am Platz vor und ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete.

Ganz egal, wie schlecht es der Kleinen jetzt ging, sie hatte es trotzdem besser als andere, die niemanden mehr hatten.

Ich wollte aufstehen, doch da setzte sich Massanorie wieder neben mich.

Katrin schniefte und wischte ihre Tränen an seinem Hemd ab. Eigentlich dachte ich, er würde ausrasten, ich meine, er hatte mir schließlich erst vor einer Woche erzählt, wie teuer seine Hemden waren, aber er sagte nichts, sondern strich ihr nur die Haare nach hinten.

„Hast du Mamoru schon erzählt, wie dein Bär heißt?“ Er stupste mich an und deutet mit einem Nicken auf den Bären, welcher neben mir lag.

Schweigend nahm ich ihn und sah ihn an. Er erinnerte mich an meinen eigenen. Seltsam, Eltern schenkten wohl immer einen Bären, egal ob Mädchen oder Junge.

Ich hielt ihr den Bären hin, welchen sie auch sofort nahm.

Noch ein kurzes Nasehochziehen und dann sah sie mich wieder an.

„Er heißt Wolle“, kam es flüsternd von ihr.

„Ein schöner Name.“ Ich strich Wolle über den Kopf und dann Katrin.

„Ich habe auch so einen.“ Warum ich das sagte, wusste ich nicht, es war einfach passiert.

„Von wem?“ Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und sah Katrin an, welche an meinem Oberteil zupfte.

„Ach – nicht so wichtig. Vergiss es.“ Ich lächelte und wollte aufstehen, aber Kinder lassen sich nicht so einfach abspeisen.

„Nein, bitte nicht. Hast du deinen Bären auch von deinem Papa?“ Ihre kleine Hand hielt die meine fest und zog daran.

Ich setzte mich wieder und bereute es, meine Gedanken laut ausgesprochen zu haben.

<Erst denken, dann schlucken, dann reden! Halt dich doch einfach an diese Reihenfolge>, motzte ich mich innerlich selbst an.

„Von meiner Mutter und meinem Vater“, antwortete ich leise.

„Ist deine Mama ganz lieb?“

Diese ganze Situation war gerade wirklich schrecklich.

„Ich glaube schon, dass sie lieb war.“ Es war die ehrlichste Antwort, die ich geben konnte und auch die einzige.

Mein Blick war auf den Bären gerichtet, so vermied ich, Katrin anzusehen und auch Massanorie.

„Weißt du – meine Eltern sind auch schon lange im Himmel, seit ich ungefähr so alt bin wie du.“

Es war die beste kindlich gerechte Antwort, die ich zustande brachte.

„So lange? Hast du dann bei deiner Oma gewohnt?“ Sie drückte ihren Bären an sich, während ich auf den Fußboden starrte.

„Katrin – lass Mamoru. Er will so was sicher nicht erzählen.“

Ich lachte leise, strich mir die Haare zurück und sah Katrin direkt an.

Trotz Massanories Einwand beantwortete ich ihre Frage.

„Nein. Ich hatte nur meine Eltern und sonst keine Verwandten.“ Damit war die Unterhaltung für mich zu Ende, was konnte Katrin auch sonst noch für Fragen stellen? Sie war fünf Jahre alt, da kam man sicherlich nicht auf irgendwelche tiefsinnigen Schlussfolgerungen oder Analysen.

„Dann bist du ja ganz allein!“

Schweigend sah ich sie an und spürte, wie dieser Kloß sich wieder in meiner Kehle bildete. Ich hasste diesen schrecklichen Satz.

„Ich - “

Was sollte ich darauf sagen?

Mir fiel nichts ein und ich war dankbar, dass Massanorie Katrin einfach ins Bett legte.
 

Es dauerte keine fünf Minuten, da schloss er ihre Tür und wir beide standen auf dem Flur.

„Ich werde auch schlafen gehen.“ Mir gingen gerade so viele Dinge durch den Kopf und ich wollte einfach nur die Augen zu machen und Ruhe haben.

Massanorie sagte nichts, auch nicht, als ich die Tür langsam schloss.

Ich hatte auch nicht die Lust auf seine Sprüche oder eines seiner Spielchen.

Nachdenklich starrte ich noch eine Weile an die Zimmerdecke, bevor ich das Licht ausmachte und einschlief.
 

...Es war seltsam. Er wusste nicht, wer er war und wo er herkam. Doch er spürte, wie eisige Kälte ihn umfing.

Langsam versuchte er sich aufzurichten, doch es schien, dass jeder Knochen in seinem kleinen Körper dagegen rebellierte, und er fiel zurück in das weiße, weiche Kissen.

Nach einigen Anstrengungen schaffte er es doch, sich aufzurichten und aus dem großen Bett zu klettern. Seine kleinen Füße sackten zusammen und er fühlte den kalten Fliesenboden unter sich. Ein Geräusch ließ ihn zusammenfahren und ängstlich kroch er in eine dunkle Ecke des Raumes. Dort blieb er eine Weile sitzen, sein Blick schweifte in dem großen Zimmer umher und blieb schließlich bei dem Bett hängen. Auf dem Bett saß ein kleiner Teddybär. Dieser Teddy schien ihm so vertraut. Langsam richtete er sich auf und ging zu ihm rüber. Seine Hände schlossen sich um den Bären und er schien ihn nicht mehr loslassen zu wollen. Er saugte den Duft von Flieder in sich auf, den der kleine Bär verströmte.

Auf einmal hörte er laute Stimmen, die hinter einer Tür hervorkamen, sie waren laut und schrieen umher.

Es war unheimlich!

Langsam bewegte er sich auf die Tür zu, es schien ihm, als wenn ihn jemand rufen würde, aber die Stimme klang so weit entfernt und doch war sie so nah.

Ein Teil in ihm zog ihn zu der Tür, doch ein anderer Teil hatte Angst, sich der Tür zu nähern. So, als ob dieser Teil wüsste, dass dahinter etwas Schreckliches auf ihn wartete.
 

Was sollte er jetzt tun?

Langsam streckte er seine Hand aus und wie durch Geisterhand öffnete sich die Tür lautlos. Vor ihm war ein langer, weißer Flur, welcher in den Augen eines Kindes endlos erscheinen musste.

Seine Füße setzten sich in Bewegung, sie gingen einfach diesen Flur entlang. Niemand war hier, auch die Stimmen waren weg und plötzlich stand er vor einer anderen Tür.

Die Tür ging einfach auf, seine Augen wurden durch das helle Licht im Raum geblendet. Er blieb stehen und langsam gewöhnten sich seine Augen an die Helligkeit. Doch was er dann sehen sollte, würde sein Leben prägen und verändern.

Und er sollte es nie vergessen!
 

Ein rotes Meer erstreckte sich vor ihm, ein Meer aus Blut! Auf dem Boden waren viele Hunderte von Blutlachen, so kam es ihm damals jedenfalls vor. Er konnte sich nicht bewegen, und Angst durchflutete seinen Körper, er wollte wegrennen, er wollte schreien, doch er schien keine Gewalt mehr über seinen Körper zu haben.

Seine Augen richteten sich auf den silbernen Tisch in der Mitte des Raumes.

Auf diesem Tisch lag, wie ein schlafender Engel, eine junge Frau, sie war sehr hübsch, doch ihre Haare waren durch das Blut rot gefärbt.

Mit kleinen Schritten setzten sich seine Füßchen in Bewegung in Richtung der jungen Frau.

Er tapste durch die Blutlachen, und die Fußenden seines Pyjamas sogen sich mit Blut voll, doch das störte ihn nicht.

Als er vor ihr stand, streckte er seine freie Hand nach ihrem Gesicht aus und strich langsam über ihre Haare. Dabei färbte sich seine kleine Hand blutrot, doch auch das war egal.

Behutsam nahm er ihre Hand und legte sie an seine Wange. Sie war so kalt - so wie der Rest von ihr.
 

Ein leises Wimmern durchbrach die unheimliche Stille, die in diesem Raum lag, und trotz der Anstrengung brachte er nur ein einziges Wort über die Lippen: "Mama? Mama?"
 

Doch die Frau, die hier lag, antwortete nicht, sie öffnete auch ihre Augen nicht. Und aus den Wimmern wurde ein Schrei und dieser Schrei vermischte sich mit Angst und Verzweiflung.

"Mama, Mama mach bitte – mach – bitte - die Augen - auf!! MAMA!"

Er rief sie und fing an, an ihrem Arm zu ziehen, doch auch das konnte sie nicht ins Leben zurückrufen.
 

Zwei Hände ergriffen ihn von hinten und rissen ihn mit Gewalt weg, er sah nach oben und schaute in das Gesicht eines Mannes. Sein Kopf drehte sich wieder in Richtung seiner Mutter; seine Hände wollten sie erreichen, doch es gelang ihm nicht.

Das Blut an seinen Füßen und Händen tropfte zur Erde und jeder Tropfen, der die Erde berührte, war wie ein Stich ins Herz.

Dann wurde es dunkel und still.

Dunkelheit umfing ihn, und er hatte das Gefühl, in ein tiefes, schwarzes Loch zu fallen.
 

...
 

Ich wachte schweißgebadet und senkrecht sitzend auf, meine Atmung war so hektisch, dass ich das Gefühl hatte, keine Luft zu bekommen.

Mein Blick hatte meine Hände fixiert, die sich in die Decke gekrallt hatten und nicht mehr loslassen wollten.

„Mamoru?“

Erschrocken sah ich auf und bemerkte erst jetzt, dass Licht brannte und Massanorie neben mir saß und meine Schulter fest umschlossen hielt.

„Hey. Ganz ruhig. Ist ja in Ordnung. Du hast geschrieen.“

Ohne weiter auf ihn zu achten versuchte ich wieder regelmäßiger zu atmen.

Ich war den Tränen nahe und versuchte mir immer wieder zu sagen, dass es nur ein Traum war, nur eine schreckliche Erinnerung, welche ich jederzeit wieder vergessen konnte.

„Es war nur ein Alptraum“, wisperte ich und sah Massanorie an.

Ich wollte, dass er ging, ich wollte allein sein und einfach leise heulen.

„Nein, sicherlich nicht. Denn wenn es ‚nur’ ein Alptraum gewesen wäre, dann hättest du sicher kein Nasenbluten.“

Ich sah ihn an und senkte dann den Blick auf die Decke. Fingernagelgroße Blutstropfen waren darauf zu sehen. Meine Hand bewegte sich nach oben und fühlte die warme Flüssigkeit, die aus meiner Nase tropfte.

Als ich meine Finger wieder zurück zog und sie ansah, begann ich unweigerlich zu zittern und schneller zu atmen.

Plötzlich spürte ich, wie mein Kopf nach vorne gedrückt und etwas Kaltes in meinen Nacken gelegt wurde.

„Wenn du mir hier verblutest, kannst du es dir knicken, Weihnachtsgeld zu bekommen.“

Ich überlegte, musste dann aber doch leise lachen.

Er war ein solcher Blödmann.

Während ich den Kopf gesenkt hielt, schluckte ich all die Tränen einfach hinunter und versuchte das Bild meiner Mutter aus meinem Kopf zu verbannen, es wegzuschließen, aber ich fand einfach keinen Platz für dieses Bild, immer wieder war es da.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor.
 

Nachdem das Nasenbluten aufgehört hatte, saßen wir nun auf dem Balkon und sogen die frische Nachtluft ein. Seit diesem blöden Spruch hatte er nichts mehr gesagt und ich auch nicht.

Ich saß nur da und versuchte mich wieder in den Griff zu bekommen.

Erst als Massanorie mir ein Glas mit Scotch reichte, sah ich ihn an.

„Danke und Entschuldigung.“ Gott, das klang so erbärmlich.

„Das Danke ist dafür, dass ich dich vor dem Verbluten bewahrt habe und die Entschuldigung, weil du mich geweckt hast, nicht wahr?“ Er grinste und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

„Ich hatte danach noch nie Nasenbluten.“ Ich lächelte über seine vorherige Interpretation und nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck. Seufzend schloss ich die Augen.

„Hast du diesen Alptraum öfter?“ Er legte die Beine auf einen Hocker und tippte an sein Glas. Er klang nicht so, als wäre er genervt oder wütend, eher besorgt.

„Nein. Früher als ich jünger war, da – ja – aber das letzte Mal – vor fünf Jahren – oder so.“ Das klang wirklich zu dämlich, dachte ich mir und schüttelte über mich selbst den Kopf.

„Über den Unfall?“ Aus den Augenwinkeln sah er mich an und ich sah, wie er mein Gesicht musterte, er wollte wohl sehen, ob ich ihn anlügen würde. Doch dafür war es erstens zu spät und zweitens war ich dazu auch gerade nicht in der Verfassung.

„Ja. Ich wache im Krankenhaus auf und – alles ist voller Blut. Meine Mutter – sie – sie liegt einfach da und bewegt sich nicht. – Ich will sie so nicht sehen.“ Ich trank das Glas mit einem Zug leer und sah ihn an.

„Das ist die gekürzte Version.“ Ich versuchte witzig zu klingen, aber Massanorie verzog keine Miene. Diese Situation war mehr als seltsam.

„Ist Katrin nicht aufgewacht?“ Mein Blick glitt zur Balkontür, doch es war nichts zu hören, außer den leisen Atemgeräuschen von Sparky, welcher neben mir lag.

„Unter ihr könnte ne Bombe hochgehen, das würde die nicht mitbekommen. Das Kind hat einen gesunden Schlaf.“ Er griff neben sich und hielt mir die Scotch-Flasche entgegen, ohne groß zu überlegen hielt ich ihm das leere Glas hin und sah zu, wie er mir nachschenkte.

Wieder schwiegen wir eine ganze Weile, diesmal war er es, der zuerst etwas sagte.

„Du hast mich gefragt, warum ich Japan hasse. Ich sag dir, warum. Weil mein Vater es liebt und meine Schwester ebenso.“

Verwundert sah ich ihn an, er nippte an seinem Glas, leerte es dann und goss sich nach.

„Mein Vater ist ein Vollarsch und meine Schwester sein kleiner Engel. Sie könnte nen Zug in die Luft jagen, aber sie wäre immer noch sein Spatz.“

Er verzog angeekelt das Gesicht und sah einfach auf einen nicht vorhandenen Punkt am Himmel.

„Ihr habt kein gutes Verhältnis, nicht wahr?“ Eigentlich eine doofe Frage, aber was sollte ich sonst sagen?

Er lachte zynisch auf.

„Nein. Für ihn bin ich seltsam. Meine Schwester hält mich auch für seltsam und auch, wenn meine Mum es nicht sagt, so weiß ich, dass sie mich auch für etwas seltsam hält, oder wenigstens für schwierig.“

„Warum? Ich meine – warum halten sie dich für seltsam?“ Irgendwie fand ich es beruhigend zu wissen, dass nicht nur ich als seltsam galt. Vielleicht wollte ich deswegen mehr wissen. Eigentlich schien mir Massanorie Lenjier ein interessanter Gesprächspartner zu sein. So wie ich ihn einschätzte, gehörte er zu den Menschen, die immer sagten, was sie dachten, egal, ob es nett oder gemein war.

Ehrlichkeit pur eben!

„Wusstest du, dass man mich googeln kann?“ Er sah mich mit einem Grinsen an. Ich wich seinem Blick aus und räusperte mich etwas.

„Ah, verstehe. Du hast das schon gemacht. Na, was schreibt man so über mich?“ Er leerte das Glas erneut, stellte es auf dem kleinen Tisch neben sich ab und zündete sich eine Zigarette an.

Ich blieb still und überlegte, was ich sagen sollte.

„Ist schon okay. Es erklärt jedenfalls, warum du vorhin so seltsam warst.“ Er zog an der Zigarette und atmete den Rauch tief ein.

Plötzlich kam ich mir schrecklich albern vor. Nur weil ich gelesen hatte, dass er homosexuell war, hatte er ja nicht gleich die Pest oder so.

„Entschuldigung“, sagte ich resigniert und sah in das Glas hinein.

„Schon gut. Ich kenne das schon. Da steh ich drüber.“

Obwohl alles an ihm so aussah, als wäre das die Wahrheit, so glaubte ich ihm nicht.

„Hast du deswegen ein schlechtes Verhältnis zu deinem Vater?“

Er seufzte, blies den Qualm aus und sagte nichts.

Es vergingen einigen Minuten, bevor er weiterredete.

„Früher da war alles okay. Wir fuhren angeln, oder machten andere Dinge zusammen. Er war zwar immer streng, aber nur im Job. Das war okay, schließlich wusste ich ja, dass er auch anders sein konnte. Dann kam Julia auf die Welt, plötzlich war sie sein Mittelpunkt, seine kleine Prinzessin.“ Er klang sichtlich genervt und auch wütend.

„Plötzlich war ich nur noch zweitrangig, ich war ‚nur noch’ sein Nachfolger. Alles drehte sich um die Firma, darum, was ich lernen musste, welche Uni ich besuchen sollte. Mit vierzehn oder so steckte er mich in meinen ersten Anzug und mit sechzehn wusste ich schon mehr über die Firma als jeder andere. Vaters kleiner Engel aber durfte einfach so sein, wie sie war. Sie durfte mal dies machen, mal das. Gefiel ihr Klavierspielen nicht mehr, dann wurde es eben Geige, dann Oboe und dann wieder Klavier. Sie musste sich ja entfalten!“ Wie verächtlich das aus seinem Mund klang, war kaum zu beschreiben. Ich konnte spüren, dass seine Schwester für ihn mehr ein Problem war, als etwas, das man lieb hatte.

„Mit achtzehn habe ich ihm dann gesagt, dass ich auf Männer stehe. Seitdem ist alles kaputt. Wir reden nur noch als Geschäftspartner mit einander, gehen uns aus dem Weg und wünschen uns zu Weihnachten gezwungen ein Frohes Fest, weil es meine Mum sonst verletzt. Bis vor zwei Jahren habe ich in New York gearbeitet, nach Dortmund die zweitschönste Stadt, wenn es nach mir geht. Aber dann kam er, mein geliebter Vater, erzählte irgendwann etwas von ‚erweitern’, ‚vergrößern’, ‚fusionieren’ und plötzlich saß ich hier in Tokio.“

Den letzten Satz hatte er fast ausgespieen und ich merkte ihm seinen Ekel wirklich an.

„Das alles habe ich noch nie jemandem erzählt. Und wenn du es tust, dann werde ich dein Leben zerstören.“ Er setzte ein böses Lächeln auf und rauchte seine Zigarette genüsslich auf.

„Seltsam ist für mich was anderes“, nuschelte ich leise und trank auch mein zweites Glas Scotch aus.

„Redest du von dir? Wenn ja, dann sei beruhigt, du bist wohl wirklich vieles, aber nicht seltsam. Du hast nen psychischen Knacks weg, aber das ist nichts, was ne gute Therapie nicht beheben kann.“

Ich brach in lautes Lachen aus und lehnte mich im Stuhl zurück.

„Ich wünschte, es wäre so leicht“, kommentierte ich seine Aussage und wischte mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln.

„Meine ältesten Freunde halten mich auch für seltsam und der Heimleiter hielt mich auch für seltsam und seltsame Kinder werden halt nicht adoptiert.“ Es klang so zynisch, das es fast zum Heulen war.

Mit einem Lachen sah ich in den Sternenhimmel und dachte darüber nach, dass ich froh wäre, wenn ich nur einen ‚psychischen Knacks’ weg hätte.

„Hat das was mit meinen Pflanzen zu tun?“

„Was?“ Verwundert sah ich ihn an und sah zu den Pflanzen hinüber, welche noch am Vortag recht tot auf dem Balkon gestanden hatten.

Jetzt konnte man durch das Licht, welches aus dem Wohnzimmer kam und den Balkon erhellte, deutlich sehen, wie mindestens die Hälfte der Pflanzen doch recht lebendig aussah.

Anscheinend hatte ich es mit meiner Energiespende übertrieben, man lernte halt nie aus.

„Wie albern – ich meine – was haben denn deine Pflanzen damit zu tun?“

Ich strich mir durch die Haare und nippte an dem leeren Glas.

„Die waren gestern noch tot und braun, heute ist die Hälfte grün. Seit gestern bist du in meiner Wohnung. Daraus könnte man schlussfolgern, dass dieses ‚Wunder’ was mit dir zu tun hat.“ Er beugte sich zu mir, nahm mir das Glas ab und füllte es nach.

„An nem leeren Glas lässt sich schlecht nippen. Aber ich kann dich beruhigen.“ Ich sah Massanorie an, während er mir eingoss und weiter redete.

„Auch, wenn du meine Pflanzen wieder so gesund gemacht hast, finde ich dich nicht seltsam.“

Er lächelte und tippte mir auf die Lippen.

„Eher würde ich sagen, dass du interessant bist und nur deswegen rede ich überhaupt mit dir. Außerdem, kennst du den Spruch ‚Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom’?“

Kopfschüttelnd starrte ich ihn an.

„Ich finde es toll, anders zu sein, weil ein toter Fisch so schrecklich müffelt!“

Ich konnte nicht fassen, wie viel Mist dieser Mann innerhalb einer Minute reden konnte. Ich sah ihn an und fing einfach an zu lachen.

Massanorie lachte ebenfalls und ich musste zugeben, dass dies wohl das angenehmste Gespräch war, was ich seit Langem geführt hatte.
 

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Ich wünsche allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

*knuddel euch*

XDDD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SenseiSasuNaru
2018-06-18T09:29:02+00:00 18.06.2018 11:29
Sehr gut. 😁 Mal gucken was in nächsten Kapitel kommt. Ich liebe diese Geschichte.
Von: abgemeldet
2009-01-16T06:56:52+00:00 16.01.2009 07:56
huhu! *wink*
so, pitelchen 6 hab ich nun auch gelesen ... endlich!
sano is ja mal wieder voll fies zu maru... das mit der wanne war echt nicht nett, ihm hätt ja wirklich was passieren können... krass ist, für welche zwecke er das macht... ich glaub ja, sano steht auf maru... ^^ immerhin kam ja auch dieses "outing" ...

und dann noch dieser alptraum... armer maru *mitleid hab* aber ich finds echt ne tolle wendung, dass sich sano um ihn "kümmert" ... dieses gespräch zwischen den beiden war ja doch recht positiv, aber auch wirklich nötig...

fazit: ich fands tollig! ich mag deine story ... ich mag wie du schreibst ... eine ff rund um mamoru ist einfach selten --> ich glaube, du und theDraco - ihr seid die einzigen... leider ... aber so freu ich mich umso mehr, wenns bei dir(/euch) weitergeht! =)
Von:  theDraco
2008-12-31T13:55:41+00:00 31.12.2008 14:55
Gib einem Kind was zu schlürfen und es ist glücklich. XDDDD Zu herrlich, diese Szene. ^^
Es dürfte Sano aber doch klar sein, dass Katrin Schwierigkeiten hat, Japanisch zu lesen. Kann sie in ihrem Alter überhaupt schon Deutsch lesen?? ô.o Nyoo...

Sano benimmt sich mal wieder völlig daneben. Maru einfach in die Wanne zu stoßen. -_- Der hat sie doch nicht mehr alle. Ich find, für diese Aktion hat er ne Abreibung verdient.

Maru bleibt aber auch nichts erspart ... erst dieses Gespräch, wo er sich dran erinnert hat, wie er aufgewachsen ist, dann auch noch dieser Traum...
(Dein Lieblingstraum, wie? :D Du kommst von der Szene einfach nicht los. ^^)
... und dann auch noch das Erwachen mit Nasenbluten...
(Ausgeflippte Dr-House-Freaks kämen nun sicherlich angerannt mit "er hat nen Hirntumor!!" XDDDDD)
Aber immerhin konnte man Massanorie nun endlich auch mal die eine oder andre Info aus der Nase ziehen. :3
Ein kleiner Ausgleich. War aber auch mal nötig, find ich.

Mit den Pflanzen muss Maru vorsichtig sein ... auch, wenn Sano es auf die leichte Schulter genommen hat. ^^ Ich hoff bloß, er kommt nich mal in Schwierigkeiten, wenn er nicht aufpasst.

Wiedermal ein super Kapitel! :D
Auf, zum nächsten! ^^

Guten Rutsch ins neue Jahr zurck! X3


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