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Life of a Turk

von

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Mission 3.2.4

„Reno, geht das etwas leiser?“, flüsterte Tseng nach hinten.

Der Rotschopf krabbelte wie ein kleiner Bär durch die Höhlengänge. Von ihm war nur ein Ächzen zu hören, sonst nichts. Etwas krachte und Steine fielen lautstark auf den Boden.

„...“

„Rude, das gilt auch für dich!“, schimpfte Tseng wieder.

„...“

Zu viert marschierten die Männer im Gänsemarsch dunkle und feuchte Korridore entlang. Allen voran Tseng mit einer Taschenlampe, danach kamen Jin und Rude und Reno sicherte sie von hinten. Sarah hatten sie beim Helikopter zurückgelassen, um mit dem Headquarter in Funkkontakt treten zu können, falls dies erforderlich werden sollte. Als Reno den Helikopter unauffällig im Süden des Gebirges gelandet hatte, war Tseng schon ganz genervt. Geduld war keine seiner Stärken, vor allem nicht bei einer so wichtigen Mission.

„Chef, was machen wir eigentlich, wenn die Situation unlösbar erscheint?“, fragte Reno leise.

Auf diese Frage hatte der Vize-Chef der Turks gewartet. Was, wenn Rufus von zu vielen Piraten bewacht wurde? Was, wenn er an einem ganz anderen Ort festgehalten wurde? Aber daran mochte Tseng gar nicht denken. Diese Höhlen in dem Gebirge waren ihr bisher einziger Anhaltspunkt und das gekaperte Frachtschiff in der Bucht schrie geradezu nach einem ShinRa-Sondereinsatzkommando. Doch bei diesem speziellen Fall entschied sich Tseng für Heimlichkeit in der Finsternis. Und man konnte schlecht für Rufus’ Sicherheit garantieren, wenn draußen eine Armee anrückte.

„Chef?“

„Die Situation ist nicht unlösbar!“, entschied Tseng.

Mehr würde der Wutainese zu dem angerissenen Thema nicht mehr sagen. Die Mission musste möglichst so durchgezogen werden, wie vorhin beim Helikopter besprochen. In die Höhle eindringen, den Aufenthaltsort des Präsidentensohnes in Erfahrung bringen und ihn mit dem geringst möglichen Aufwand dort rausholen. Reno seufzte und die Tour ging weiter. Inzwischen war der Gang immer breiter und höher geworden, sodass sogar Rude aufrecht gehen konnte, ohne sich den Kopf zu stoßen. Wasser tropfte von der Höhlendecke herab, doch das machte nichts, solange der Boden einigermaßen trocken war. Von weiter vorne waren Geräusche zu hören.

„Seit jetzt möglichst ganz leise“, wies Tseng seine Truppe an.

Gemeinsam schlichen sie weiter in das Höhlensystem hinein, bis hin zu einer Kreuzung. Von hier führte ein Weg nach links und einer nach rechts weg. Reno schaltete seine Taschenlampe ein und leuchtete Tseng unter das Kinn.

„Und nun?“, meinte er trocken, „Hier unter den Bergen haben wir kein Handy-Empfang!“

„Das weiß ich selbst.“

Tseng klang noch genervter als zuvor. Er hatte nicht eingeplant, den Trupp noch einmal trennen zu müssen und wer wusste schon, an wie viele Weggabelungen sie noch kommen würden. Fieberhaft arbeiteten seine grauen Gehirnzellen.

„Rude, du gehst rechts entlang und nimmst Jin mit. Reno, du kommst mit mir!“, entschied der Wutainese, „In einer dreiviertel Stunde treffen wir uns wieder hier. Wer Rufus zuerst findet, versucht, ihn zu befreien. Wenn das nicht möglich sein sollte, kommt er hierher zurück und wir überlegen uns etwas Neues. Also dann mal los.“

Rude nickte nur, ließ sich Reno’s Taschenlampe geben und trat in den Weg, der nach rechts führte. Jin folgte ihm eiligen Schrittes und schon bald waren sie aus dem Gehör- und Sichtfeld verschwunden. Der Rotschopf seinerseits dachte sich nur seinen Teil bei der Teamaufteilung. Er und Tseng? Das konnte ja was werden.

„Reno, los komm jetzt!“

Tseng schlich den linken Gang entlang, Reno war ihm dicht auf den Fersen. Nach etwa zwanzig Metern wurde der Weg abschüssig und bog sich nach rechts, tiefer in den Berg hinein. Lange Zeit verlief der Weg so weiter, bis sich plötzlich die Wände zurückneigten und die beiden Turks vor einem schwarzen Abgrund ohne erkennbaren Boden standen. Reno grapschte nach vorne, bevor Tseng stürzen konnte und zog ihn nach hinten.

„Hui, das war ganz schön knapp“, meinte der Chaot nur, „Chef, Sie sollten vielleicht etwas besser aufpassen.“

„... Danke Reno.“

Rechts führte ein schmaler Gämsenpfad weiter hinab. Diesem Pfad folgend und sich an dem Tau, das rechts an der Höhlenwand angebracht war, festhaltend, gingen Tseng und Reno weiter in die Tiefe.

„Ich hoffe, wir finden hier wieder raus“, meinte Reno nach einer Weile.

Tseng sagte nichts. Doch er dachte dasselbe wie Reno, wenn sie hier abstürzten, wären sie verloren. Vermutlich würde man nach ihnen suchen, doch bei diesem Irrgarten wusste man gar nicht, wo man beginnen sollte. Links ging es steil hinab. Tseng leuchtete aus Interesse einmal mit der Taschenlampe hinab, bekam aber nichts zu sehen. Die Finsternis verschluckte den Lichtkegel vollkommen. Genauso, wie sie die Turks, ihre Arbeit und den ganzen ShinRa-Konzern zu verschlucken drohte. Tseng’s Gedanken schweiften ab, weg von der Mission und hin in eine surreale Welt der Verdammnis. Der ShinRa-Konzern trieb wie ein Teller führungslos in einer grauen Welt des Nichts dahin, gierig sein Maul aufreisend und viele kleine Erbsen – die Mitarbeiter, wie Tseng es sah – verschluckend. Ohne ShinRa war man nichts in der weiten Welt, nur ein Staubkörnchen auf dem Rad des Lebens, das alles Sein bestimmte.

„Chef?!“

Der Wutainese stolperte aus seinen trüben Gedanken und blickte sich um. Vor ihm stand ein grimmig aussehender Geselle und hielt ihm ein Maschinengewehr an die Nase. Tseng und Reno waren den Entführern geradewegs in die Hände gelaufen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kumagoro
2008-09-15T19:52:32+00:00 15.09.2008 21:52
Tseng in Action!v Tseng in Cool! Tseng in Nervös! KLASSEEEEE! Hastn nich zu viel versprochen meow!^^ *freuhibbl*


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