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Mein Licht scheint nur für dich!

Bunny & Seiya
von

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Streit

Kapitel 56
 

Streit
 

Das war also von Anfang an sein Plan gewesen. Warum war sie nicht früher darauf gekommen? Natürlich sie würde alleine sein….wie immer! Ihr Körper zitterte unkontrolliert. Jetzt wünschte sie sich Haruka und die anderen herbei. Falls jetzt noch ein Feind auftauchen würde, wäre sie alleine, aber auch nur wenn Seiya sich wieder beruhigt hatte.

Doch er hatte ihr immer noch den Rücken zu gewand und bekam von ihrer Verzweifelung nichts mit. Nichts lief so wie sie sich das vorgestellt hatte. Warum konnte nicht einmal etwas nach Plan funktionieren? Wenigstens ging es ihren Freundinnen gut…sie konnte ihre Sterne spüren, sie lebten also noch. Aber ob sie rechtzeitig ankommen würden, war zu bezweifeln. Sie waren nicht so schnell wie sie, und sie würden gleich schon ankommen. Sie konnte es spüren, seine Macht war hier schon greifbar. Bunny drehte den Kopf nach vorne…und erblickte sie.

Ein überraschter Atemzug entwich ihren Lungen, sodass Seiya sich zu ihr umdrehte. Das durfte nicht sein…so grausam konnte Chaos nicht sein!

„Galaxia…“ Bunny flüsterte den Namen nur, doch Seiya hatte ihn Mühelos verstanden und sein Blick folgte ihrem. Da stand sie, ihre Haare wehten im Wind und ihr Blick war wieder so kalt und unnahbar wie bei ihrer letzten Begegnung. Das konnte er einfach nicht getan haben. Sie hatte so lange gelitten, so lange musste sie es ertragen keinen Ort zu haben wo sie erwünscht war. Und jetzt wo sie frei war, leben konnte, holte er sie zurück. Dabei wollte Bunny nicht gegen sie kämpfen. Sie waren sich so nah gekommen in ihrem Kampf, sie hatte die Gefühle von ihr Gespürt, ihre Verzweifelung.

„Verdammt…“ Seiyas Ausruf holte sie aus ihrer Starre zurück. Er dachte wohl nicht so wie sie. Er brachte sich in Kampfstellung. Oh wie dummer doch war. Als ob sie zulassen würde das er ihr weh tat.

„Seiya bitte lass es…“ Sie legte ihm eine Hand auf den Arm.

„Was? Willst du sie auch küssen? Wir müssen kämpfen. Sie ist die stärkste von allen. Wenn wir nichts tun wird hier unsere Reise ein Ende haben.“

„Nein, du darfst ihr nichts tun. Sie kann doch nichts dazu.“ In Bunnys Augen sammelten sich Tränen und noch bevor Seiya reagieren konnte schoss sie auf Galaxia zu. Sie musste das diesmal auf ihre Art machen. Das ewige Kämpfen musste ein für alle mal ein Ende haben. Sie wollte nicht dass noch mehr Lebewesen leiden musste.

„Galaxia bitte du willst das doch gar nicht. Komm wieder zu dir.“ Sie stand nun direkt vor ihr. Konnte in ihre trüben Augen schauen.

„Sailor Moon du wirst sterben. Ich lass mich nicht noch einmal von dir besiegen.“ Sie schoss auf Bunny zu, eine unglaubliche Macht prallte auf Bunny ein und sie wurde Meter zurück katapultiert. Verdammt so würde das nichts werden…

„Bitte erinnere dich…du warst Glücklich, du wolltest Leben und einen Ort finden an dem Leben kannst.“ Bunny konnte einfach nicht anders. Sie musste sie wieder zur Vernunft bringen.

„Denkst du das wollte ich wirklich? Mir geht es nur um Macht.“ Ihre Augen sprühten Funken und ihr Gesicht war nur noch eine Fratze.

„Nein, das wolltest du nicht. Aber ich werde dir helfen.“ Bunnys Zepter erschien. Es war wie damals. Sie würde sie wohl wieder überzeugen müssen, doch der nächste Schlag von ihr, war stark und sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Sie konnte noch spüren wie Fighters Attacke dicht an ihrem Kopf vorbei schoss und direkt auf Galaxia zusteuerte und sie mit voller Wucht traf.

„NEIN….“ Bunny rappelte sich wieder auf. Seiya durfte ihr nicht weh tun. Zu ihrer Verwunderung musste sie aber feststellen das Galaxia nur den Bruchteil ihrer damaligen Kraft besaß. Seiyas Angriff hatte sie ohnmächtig zu Boden gehen lassen. Bunny flehte…sie musste das beenden. Ihr Kristall leuchtete hell auf als sie ihr Zepter Richtung Galaxia drehte.

„Bitte erinnere dich…“ Das Licht hüllte Galaxia ein. Man konnte die Veränderung deutlich sehen. Und als sie ihre Augen öffnete war nichts mehr von dem wirren Blick von gerade übrig. Verwirrt blinzelte sie in Bunnys Richtung.

„Sailor Moon…was mache ich hier?“ Freudig schloss sie Galaxia in die Arme. So sollte es sein. Sie sollte glücklich sein.

„Nichts…jetzt ist alles wieder gut. Ich schicke dich zurück.“ Und schon war sie verschwunden. Endlich…endlich würde sie ihm entgegentreten. Sie würde das alles beenden.

„Seiya…“ Sie drehte sich zu ihm um. Tränen liefen ungehindert ihre Wangen runter. Sie war so einsam, sie wollte nur noch in seinen Armen Trost finden!

„Seiya ich…ich …es tut mir leid. Aber bitte versteh mich…“ Sie wollte zu ihm, doch er war schon an ihrer Seite und riss sie ungestüm in seine Arme. Sie spürte das Streicheln seiner Hand auf ihrem Rücken.

„Ich konnte nicht anders. Er war nicht immer so, ich wollte dir damit nicht weh tun. Aber diese ganzen Kämpfe, ich will das nicht mehr. Es reicht mir.“ Seiya schaute auf sein Schätzchen runter. Wie sie sich an ihn klammerte, immer wieder schluchzte.

„Hör mal Schätzchen, ich weiß was du meinst. Es tut mir leid. Ich hätte nicht so ausrasten dürfen, aber alleine der Gedanke das er dich liebt und du ihn auch noch küsst…“

Ihr Herz schien Sprünge zu machen.

„Seiya bitte lass mich nicht alleine. Dann würde sein Plan aufgehen.“

„Niemals…ich verlasse dich nicht.“ Und dann lagen seine Lippen auf den ihren. Eine wundervolle Wärme durchflutete sie.

„Wir sollten weiter.“ Hand in Hand setzten sie ihren Weg fort. Und schon nach ein paar Augenblicken sahen sie den Ort an dem sich alles entscheiden würde. Er war noch erhabener als in ihren Träumen und in den Visionen die sie hatte. Unglaublich, einfach nur Atemberaubend. Eine wunderschöne weiße Plattform mitten im Universum, umringt von hunderten von Sternen. Es war ein Meer aus glitzernden und strahlenden Punkten. Hier sollte sich etwas so schreckliches entscheiden? An einem so schönen Ort? Ihre Füße berührten den Boden. Es war atemberaubend. Und auch Seiya konnte seinen Blick nicht abwenden. Hier begann also alles…hier wurden die Sterne geboren.
 

„Ich habe dich erwartet Sailor Moon. Nur dachte ich du würdest alleine kommen.“ Seine dunkle Stimme hallte von den Säulen wieder. Doch wo war er? Irritiert blickte sie sich um.

„Suchst du mich?“ Hinter ihr…blitzschnell drehte sie sich um. Und da stand er.

„Chaos…“ Seiya stand dicht neben ihr. Sie konnte die Wärme spüren die von ihm ausging. Das sollte er sein? Klar…er war furchteinflößend, aber er hatte sich diesen Mann schlimmer vorgestellt.

„Schade dass ihr meine kleinen Sklaven so schnell befreien konntet. Ich hatte nicht damit gerechnet.“

„Was sollte das? Sie sollten ihren Frieden haben, nur deshalb habe ich gegen sie gekämpft. Nur deshalb mussten wir alle leiden. Warum tust du das alles?“

„Ach kleine Prinzessin, weißt du das nicht? Kannst du dich nicht an mein Versprechen erinnern?“

„Welches meinst du?“ Sie sah ihn zweifelnd an. Welches Gott verdammte Versprechen meinte er? Das sie alleine sein würde?

„Du wirst alleine sein…“ Seine Stimme trotzte nur so vor Schadenfreude. Man konnte es deutlich in seinen Augen sehen, er würde es nicht leicht machen.

„Dann ist dein Plan wohl nach hinten aufgegangen. Ich werde sie bestimmt nicht alleine lassen.“ Seiya hatte sich vor sie gestellt und schirmte sie mit seinem Körper ab.

„Oh dein kleiner Freund will dich retten? Hast du ihn schon so weit das er sein Leben für dich geben würde?“ Seine Mundwinkel zogen sich zu einem amüsierten Lächeln hoch. Wenn man das bei seiner Fratze sagen konnte.

„Sie muss gar nichts tun, das mache ich schon freiwillig.“ Seiyas Muskeln verspannten sich. Bunny konnte jede Bewegung deutlich erkennen. Wenn sich nicht bald etwas ändern würde, würde er sich auf Chaos stürzen.

„Ach nein? Hat sie dich nicht schon in ihren Bann gezogen? Mit ihren unnatürlichen blauen Augen, ihrem schönen Haar und ihrem Liebreiz? Sie benutzt dich, so wie sie mich einst benutzt hat.“ Würde Seiya ihm glauben? Sie konnte sehen wie er zu zittern begann. Doch sie konnte nicht sagen ob vor Wut oder vor Trauer. Jedoch, hätte sie ihm ins Gesicht geschaut wüsste sie es. Er war wütend. Wie konnte er es nur wagen sie als so etwas zu beschimpfen? Als würde sie die Menschen in ihrer Umgebung manipulieren…sie doch nicht.

„Am Ende wirst du genauso leiden wie ich. Lass sie nicht zu nah an dich dran…oder hat sie dir bereits vom Fluch erzählt der auf ihr lastet?“ Jetzt war er überrascht! Was meinte er damit? Sein Blick traf den ihren. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie sah Chaos entsetzt an.

„Schätzchen, was meint er damit?“ Was für ein Fluch sollte denn auf ihr lasten?

„Hast du ihm das denn nicht erzählt? Sollte man nicht immer ehrlich sein?“ Sein dreckiges Lachen ließ sie erschaudern. Gott… er wusste es! Nur woher? Niemand, nicht einmal Luna hatte es gewusst. Das konnte ja nur bedeuten…

„Nein, das kann nicht sein!“ Bunnys geschockter Ausruf ließ Seiya erstarren. Sie wusste was er meinte? Das konnte nichts Gutes zu bedeuten haben.

„Doch genau das bedeutet es…aber genug geredet…ich wollte dich doch alleine hier haben. Also werde ich mich zuerst darum kümmern.“ Sie konnte sehen wie sich seine Arme ausbreiteten und ein starker Sog erfasste ihren Körper. Es bereitete ihr Mühe sich auf den Beinen halten zu können. Was hatte er vor? Panisch sah sie sich nach Seiya um. Dieser stand Gott sei Dank in einigem Abstand zu ihr und wurde nicht unnachgiebig nach hinten gesogen. Mit einem Blick über die Schulter, wurde das Grauen sichtbar. Ein riesiges schwarzes Loch hatte sich hinter ihr aufgetan und war dabei sie einzusaugen.

„Nein…“ Sie versuchte sich mit aller Gewalt dagegen zu stemmen.

„Du brauchst es gar nicht versuchen. Willkommen in meiner Welt.“ Seiya konnte es nicht fassen. Wie viel Macht besaß er denn, dass er sogar über die Materie herrschen konnte? Was sollte er tun? Wenn er zu Bunny laufen würde, würde er mit verschluckt werden, wenn nicht…nein…das war keine Alternative. Mit einem Satz war er an ihrer Seite, packte ihre Hände und zog sie an seinen Körper.

„Seiya…“ Ihre Stimme drang ängstlich an seine Ohren.

„Keine Angst ich lass dich nicht alleine.“ Sein Griff festigte sich.

„Dann seit ihr beide verloren. In meiner Welt herrsche ich. Ihr werdet auf ewig dort euer Leben fristen müssen.“ Das waren die letzten Worte die, die beiden vernahmen, bevor alles um sie herum in tiefe Dunkelheit getaucht wurde.

Mit einem lauten Stöhnen trafen sie auf dem Boden auf. Gab es in schwarzen Löchern eigentlich einen Boden? Mit schmerz verzerrtem Gesicht richtete Bunny sich auf, nur um zu bemerken das sie sich nicht bewegen konnte. Seiya hatte immer noch seine Arme schützend um sie geschlungen.

„Schätzchen ist alles in Ordnung mit dir?“ Vorsichtig streichelte er ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ja mir geht’s gut und dir?“ Dabei sah sie ihm in die Augen.

„Nichts passiert…“ Langsam richtete er sich auf und zog Bunny mit sich auf die Füße. Wo waren sie hier gelandet? Das kam ihr alles so verdammt bekannt vor.

„Hier war ich schon einmal!“ Bunny blickte sich suchend um. Diesen Ort kannte sie…

„Wie? Wann soll das denn gewesen sein?“ Seiya blickte sich um. Hier war doch nichts. Nur ein kahler Planet wahrscheinlich mitten im Universum. Was gab es hier denn schon großartig, außer ein paar loser Felsen und Steilwände.

„Ich weiß es nicht, aber es kommt mir so vor als wäre ich schon einmal hier gewesen, aber da sah es noch anders aus.“ Ja, sie kannte diesen Ort. Damals, sie konnte nicht sagen wann das war, aber da war hier alles grün gewesen. Voller Blumen und Flüssen. Was war aus diesem Ort geworden?

„Komm lass uns etwas weiter gehen. Vielleicht finden wir einen Weg von hier weg.“ Beide setzten sich in Bewegung. Aber was beide nicht merkten, sie wurden beobachtet. Als wenn Chaos sie in seiner kleinen Phantasiewelt alleine lassen würde. Sie würden schon noch merken, was er vor hatte. Und dieser Mann würde all zu bald merken das seine kleine Freundin ein wahres Monster war. Was sie ihm angetan hatte, sie waren so tief verbunden gewesen. Aber scheinbar hatte sie es ihm nicht gesagt. Vielleicht reichten ihre Gefühle für diesen Mann einfach nicht aus. Und das galt es auf die Probe zu stellen. Und wenn er wirklich ihr Seelenpartner war…musste er vernichtet werden. Niemals sollte sie ihr Glück finden. Er beobachtete wie sie sich ihren Weg durch die zerklüftete Landschaft bahnten. Nicht mehr lange…

„Glaubst du wir kommen hier jemals wieder weg?“ Wie lange waren sie schon unterwegs? Bunnys Füße schmerzten. Der Boden war so uneben das jeder Stein deutlich zu spüren war.

„Ja, mach dir keine Sorgen.“ Wie sollte sie sich dabei keine Sorgen machen? Sie saßen hier fest, während Chaos nur auf ihre Freundinnen wartete. Was würde er nur mit ihnen machen?

„Ich soll mir keine Sorgen machen? Spinnst du? Wir sitzen hier fest…hast du auch mal an unsere Freunde gedacht? Wie sollen sie das denn schaffen alleine?“

Bunny blieb abrupt stehen. Sie war sauer, warum nahm er alles auf die leichte Schulter? Die Situation war ernst…

„Hör mir mal gut zu. Ich finde es auch nicht gut dass wir hier festsitzen, aber nervtötendes rumgemecker hat noch niemandem geholfen. Also sei so gut und halt endlich mal den Mund.“ Seine Augen funkelten ihr wütend entgegen. Warum war er denn jetzt sauer? Sie hatte doch allen Grund dazu. Sie liefen nun schon Stunden lang hier her, und er hatte nicht einen vernünftigen Vorschlag von sich gegeben.

„Sei doch selber leise. Du spinnst ja wohl mir den Mund verbieten zu wollen.“
 

Hätten sie das Grinsen gesehen was sich auf Chaos Zügen bemerkbar gemacht hatte, wären sie sich augenblicklich in die Arme gefallen.

„Tja noch niemand hat meinem dunkeln Einfluss auf diesem Planeten lange überstanden. Ihr werdet euch gegenseitig vernichten. Und wenn einer übrig ist, wird er erkennen was er angerichtet hat. Tja, warum mir die Hände schmutzig machen wenn es doch so viel einfacher ging.“ Sich die Hände reibend betrachtete er weiter die beiden Streithähne die sich beinahe an die Gurgel sprangen. Früher war es ihr gemeinsamer Ort gewesen, zusammen waren sie über die grünen Wiesen gelaufen, hand in Hand. Aber alles Böse, aller Hass hatten diese Welt in einen Toten ort verwandelt.
 

Bunnys Augen sprühten vor Zorn. Wie konnte er es wagen? Sie war nicht irgendjemand. Sie war um so vieles Mächtiger als er.

„Es war ein Fehler zur erde zurück zu kommen. Nur wegen einem dummen vorlauten Gör.“ Seiyas Stimme trotzte nur so vor Herablassung. Seine Augen spiegelten Abscheu und Verachtung wieder.

„Du scheinst zu vergessen mit wem du sprichst.“ Bunnys Antwort war nur ein leises Zischen. Sie raste vor Wut…ein Wort noch von ihm…und sie wusste nicht was sie als nächstes machen würde.

„Nein, nur du scheinst zu vergessen, dass du ohne mich hilflos bist wie ein kleines Kind. Nichts bekommst du alleine geregelt. Immer verlässt du dich auf andere. Hast du jemals etwas aus eigener Kraft geschafft?“ Er drehte ihr den Rücken zu und wollte seinen Weg fortsetzten. Er konnte vereinzelte umrisse erkennen. Es schien dahinten wohl doch noch etwas anderes zu geben als Felsen.

Sie zitterte vor unterdrücktem Zorn. Dieser verdammte Kerl. Sie hätte ihn niemals an sich ran lassen sollen. Sie konnte nur von Glück sagen nicht mit ihm geschlafen zu haben. Eine schreckliche Vorstellung mit ihm auf ewig verbunden zu sein. Etwas Widerlicheres gab es wohl nicht. So ein arroganter, überheblicher, unverschämter Schnösel. Wenn sie ihn doch nur ignoriert hätte…

Mit langsamen Schritten folgte sie ihm. Wenn er schon mit allem Recht haben wollte, sollte er seinen Willen vorerst bekommen. Sie konnte warten, und dann würde sie ihm die Augen aus dem Kopf kratzen. Ihre Finger krümmten sich schon in freudiger Erwartung.

Sie konnte sehen wie er sich zu ihr umdrehte und sie mit einem verächtlichen Blick musterte.

„Ach…wie ich sehe kommst du wirklich nicht alleine klar. Denk aber ja nicht das ich dir helfen würde.“ Mit zielstrebigen Schritten ging er seinen Weg weiter, als würde sie gar nicht existieren.

„Ich brauche deine Scheiß Hilfe nicht. Ich bin viel stärker als du, wenn jemand um Hilfe bitten sollte dann du!“ Der heiße Wind blies ihr ins Gesicht. Sand wirbelte um sie, die Hitze hier wurde von Minute zu Minute immer unerträglicher. Schweiß rann in Strömen über ihr Gesicht. Wenn sie nicht bald in den Schatten kommen würde, würde sie ohnmächtig zusammen brechen. Und diese Schwäche würde sie sich nicht geben, schon gar nicht vor ihm.

„Wenn du meinst. Komm aber nicht an wenn du mal nicht weiter weißt. Ach und ausheulen kannst du dich auch bei nem anderen.“ Seine Stimme war so kalt, es kam ihr so vor als wäre sie in einer Tiefkühlkammer. Sollte er nur weiter so reden, das verschaffte ihr wenigstens Kühlung. Das Gebilde entpuppte sich als Haus. Auch dieses kam ihr nur allzu bekannt vor. Warum kam die Erinnerung nicht einfach wieder? Es war imposant. Große weiße Türen, Wände die bis zum Himmel reichten. Es war wunderschön, wenn sie mit jemand anderem hier gelandet wäre. So aber, verbreitete er weiterhin einen üblen Beigeschmack. Konnte er sich nicht einfach in Luft auflösen?

Die Türen glitten geräuschlos auf, als Seiya sich da gegen lehnte. Zu irgendetwas musste er ja gut sein. Ihre Kraftreserven waren aufgebraucht. So lange musste sie noch nie als Sailor Moon verweilen. Vielleicht war es an der Zeit wieder zu Bunny zu werden, um den Rest der Kraft nützlich einsetzten zu können?

Mit einer leichten Berührung auf ihrer Brosche, und einem hellen Licht, war sie wieder Bunny. Doch damit kam auch die unglaubliche Schwäche zurück. War es doch ein Fehler gewesen? Keuchend schleppte sie sich in den kühlen Flur. Seiya, auch schon zurück verwandelt zeigte keine Anstalten der Schwäche. Wie sie ihn dafür doch hasste. Sie war vollkommen am Ende und er schwitzte nicht einmal. Und sein Blick zeigte wohl auch was sie gerade gedacht hatte.

„Na, schon am Ende?“ Der lächelnde Unterton war nicht positiv gedacht. Sein Mitleidiger Blick ließ sie erschaudern. Ihre Wut flammte Meter hoch auf.

„Halt deinen Mund. Du bist ein Nichts im Gegensatz zu mir. Wozu bist du denn gut? Du konntest nicht einmal deine Prinzessin beschützen. Wer musste sie denn retten? Na? Ich war das…“ Bunny redete sich dermaßen in Rage das ihr Gesicht rot leuchtete. Seiya jedoch war unter ihren Worten blass geworden und die Ader an seinem Hals begann gefährlich zu pochen. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt.

„Noch ein Wort und du wirst es bereuen.“ Jeder der halbwegs bei Verstand war hätte jetzt die Klappe gehalten. Aber der Einfluss des Planeten ließ Bunnys Gefühlswelt Kopf stehen.

„Halt doch endlich mal die Klappe.“ Damit drehte sie ihm den Rücken zu. Vielleicht gab es hier ja auch ein Badezimmer. Eine schöne Dusche würde ihr gut tun. Und dann würde sie sich um ihr Problem kümmern und dann war Seiya dran. Niemand sollte es wagen sie, die Prinzessin und zukünftige Königin, zu beleidigen. Ihr Blick die weiße Wendeltreppe empor die ins oberste Stockwerk führte. Er sollte bloß nicht auf die Idee kommen ihr zu folgen. Mit schnellen Schritten eilte sie die Treppe hoch. Ein langer Flur erstreckte sich und von diesem gingen einige Türen ab. Hinter irgendeiner musste einfach ein Bad sein. Und tatsächlich…fast am Ende des Flures angelangt lag ein herrliches Badezimmer mit einer riesigen Badewanne und einer schönen Dusche. Schnell noch ein Blick zurück…nein er folgte ihr nicht. Sollte er doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Mit Schwung schmiss sie die Tür zu und schloss ab. Wenn sie schon mit ihm hier gefangen sein musste dann wenigstens mit etwas Privatsphäre. Sie ließ die verschwitzen Klamotten auf den Boden fallen. Machte das Wasser der Badewanne an und ließ sie voll laufen. Das nächste Problem waren zwar Anziehsachen, aber darüber konnte sie sich auch noch später Gedanken machen. Es sah beinahe hier alles so aus, als wären sie erwartet worden. Handtücher lagen fein Säuberlich in den Regalen und auch Shampoo und Duschbad war vorhanden. Etwas stutzig aber total erschöpft ließ sie sich in das warme Wasser gleiten. Mit geschlossenen Augen, lauschte sie in die Stille. Sie war kurz vorm Einschlafen als Bilder vor ihrem Auge aufflackerten. Sie sah sich selbst…und Seiya…konnte er sie nicht wenigstens in ihren Träumen in Ruhe lassen? Warum standen sie denn auf dem Dach eines Gebäudes? Es regnete doch in Strömen…und warum weinte sie? Verdammt er hatte sie bestimmt wieder beleidigt. Das war so typisch für ihn. Doch bei den nächsten Bildern hätte sie am liebsten die Augen weit aufgerissen. Er nahm sie in den Arm, seine Augen zeigten tiefe Zuneigung. Warum? Hatte sie schon wieder etwas vergessen? Wenn sie hier raus war, sollte sie schnellstens einen Psychologen aufsuchen. Das war schon unheimlich…für Alzheimer war sie doch bei weitem zu Jung. Warum stritten sie eigentlich? Sie waren hier gelandet, hatten eine Mission. Sie hatte nicht gewollt dass er sie verließ, aber warum? War er nicht immer so gewesen? Immer mehr Fragen sammelten sich in ihrem Kopf…und bereiteten ihr Kopfschmerzen. Erschrocken richtete sie sich auf …Wasser schwappte über den Rand der Badewanne. Natürlich…er war Seiya…ihr Freund. Warum stritten sie also? Warum war sie so sauer auf ihn geworden?

„Chaos damit wirst du nicht durchkommen.“
 

Verwirrt blickte er auf die nackte junge Frau hinab. Wie hatte sie es geschafft seinem bann zu entfliehen? Aber so leicht wie sie sich das vorstellte würde es nicht werden. Je länger die zwei hübschen in seinem Reich verbleiben würden, umso stärker würde sein böser Einfluss werden. Und dann würde es ihr nicht mehr gelingen ihre Wut im Zaum zu halten und ihr kleiner dummer Begleiter würde sie vernichten.
 

In ein Handtuch gehüllt machte sie sich auf die Suche nach ihm. Auch wenn sie noch nicht alles begriff, sie durften sich nicht weiter streiten. Es ging um so viel mehr. Ihre Freunde bauten auf sie, sie durften hier nicht versagen. Doch schon als sie ihn in der Küche gefunden hatte wurden ihre Hoffnungen auf Versöhnung beinahe vollkommen zu Nichte gemacht.

„Während du ein entspanntes Bad genossen hast, habe ich mich umgeschaut. Das hättest du eigentlich auch machen sollen.“ Sein anklagender Ton entging ihr nicht, doch sie befahl sich ruhig zu bleiben. Wie schwer das auch war.

„Und? Was Interessantes gefunden?“ Am besten so neutral wie möglich verhalten.

„Es wird dich wahrscheinlich interessieren dass es nur ein Schlafzimmer gibt.“ Sein Blick zeigte sein Unbehagen bei diesem Gedanken.

„Aber das Haus ist doch so groß?“ Bunny ließ sich neben ihm an den Tisch fallen. Ihre noch nassen Haare ließen kleine Wassertropfen auf den Boden fallen.

„Es ist aber so. Wenn du mir nicht glaubst kannst ja selber nachschauen gehen.“ Damit war für ihn das Gespräch wohl erstmal beendet. Er nahm überhaupt keine Notiz von ihr. Dabei saß sie nur in einem Handtuch vor ihm…verdrehte Welt. Resigniert zuckte sie mit den Schultern und schaute sich noch etwas weiter in der Küche um. Ob es hier wohl was zu essen gab? Ihr Magen knurrte zur Bestätigung ihres Hungers.

„Du kannst wirklich nur eine Sache gut…Essen!“ Seine Blicke straften sie.

„Und? Es geht dich schließlich nichts an wenn ich Hunger habe.“ Ihr Blick wanderte zum Kühlschrank. Sie konnte nur hoffen dass er etwas Nahrhaftes enthielt. Immer sicherer wurde sie sich das hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Als wären sie wirklich erwartet worden. Der Kühlschrank war prall gefüllt. Bunny schnappte sich so einiges ließ sich wieder an den Tisch fallen und fing an zu essen. Nur am Rande bemerkte sie das Seiya aufgestanden war. Vielleicht wollte er auch duschen gehen. Sie würde ihn bestimmt nicht aufhalten. Schon alleine die Vorstellung an eine gemeinsame Nacht in einem Bett ließ sie frösteln. Im inneren ihres Herzen wusste und fühlte sie dass es ganz normal war, aber jetzt gerade wollte sie so viel Abstand wie nur Möglich. Er musste sich nur wieder erinnern. Doch damit hatten sie wohl beide zurzeit ihre Probleme. Sie konnte nur hoffen dass sie die Nacht überlebte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-09-18T13:36:45+00:00 18.09.2008 15:36
huhu^^

deine ff ist wirklich suuuper geiiiiiiil!!!

schreib bitte schnell weiter!!!

bussi
Von: abgemeldet
2008-09-17T20:48:22+00:00 17.09.2008 22:48
Hui und wieder ein spitzenmäßiges Kappi! bin mal gespannt wie lange Seiya braucht um sich wieder erinnern zu könenn, wie wie seine Erinnerung wieder kehrt. Ich hatte die ganze Zeit beim lesen totale Herzklopfen und dachte echt, oh Man, das kannst doch gar net sein.

Ich hoffe du schreibst jetzt gaaaanz schnell weiter. Ich bin jetzt sowas von neugierig wie das alles weiter geht.

Ganz liebe Grüsse
butterfly81
Von:  Yuki_Salvatore
2008-09-17T13:34:49+00:00 17.09.2008 15:34
oh man jetzt könnt ich chaos wieder erwürgen <.<
wie kann er sowas nur machen? v.v
ich hoffe das seiya sich auch ganz schnell wieder erinnert bevor das ganze noch ausartet...und das befürchte ich...naja ich mal lieber nich den teufel an die wand.
abwarten und tee trinken heißt es nun xD

super kapi mal wieder ^^

greetz BlackGaara
Von:  Lizzi19
2008-09-17T13:17:19+00:00 17.09.2008 15:17
oh man oh man...das war ja hammer...mensch mach schnell weiter....
der soll sich erinnert und dann bekommen sie das mit dem bösen einfluss auch schon hin....
lg lizzi19
Von: abgemeldet
2008-09-17T12:56:45+00:00 17.09.2008 14:56
aahhhhhhh.. darf ich schreien??? er soll sich erinnern!!! ich hoffe doch das es gut geht mit den beiden und dem bösen einfluss von chaos..
chaos is echt eiskalt!! wie kann der nur? Oo .. der soll sich einfach selbst umbringen dann muss der doch auch nich mehr leiden!!
schlimm .. aber du hast es immer noch perfekt geschriebn xD
richtig toll :]
mach weiter soo :] dann bin ich glücklich xD
gang tollige grüße =*


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