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Momentaufnahmen

Final Fantasy 7
von

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10 weitere "Momentaufnahmen"

Titel: Momentaufnahmen

Autorin: Cat in the web

Fandom: Final Fantasy 7

Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Final Fantasy VII. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um ein paar kleine Geschichten zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit.
 

Weiter geht’s mit dem Random Pairing Generator. Es macht einfach zu viel Spaß, um gleich wieder aufzuhören.
 

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Cloud / Rude / Berge
 

Rude war sich nicht sicher, wie es jetzt weitergehen sollte. Im Auftrag von ShinRa hatten die Turks den Rebellen Cloud Strife verfolgt. Sie waren ihrer Beute sehr nahe gekommen, nur einige Stunden trennten sie noch von einer Konfrontation mit Cloud. Aber dann hatten sie die Spur in der Wildnis verloren, und die Turks beschlossen daraufhin, sich aufzuteilen, um Cloud doch noch zu finden. Rude war einem Weg in die Berge gefolgt. Und nun stand er hier auf dem Gipfel eines Berges, Angesicht zu Angesicht mit ShinRas Feind, Cloud Strife. Clouds blaue Augen trafen auf die von Rude und ließen sie nicht mehr los. Sie standen sich gegenüber in der typischen scheinbar entspannten Haltung, die erfahrene Kämpfer annahmen kurz bevor der Kampf begann. Normalerweise wäre es Rudes Pflicht gewesen, Cloud zu besiegen und als Gefangenen ins ShinRa-Hauptquartier zurückzubringen. Es gab da nur ein Problem: Cloud stand auf dem Gipfel eines anderen Berges, und zwischen diesen Bergen lag eine tiefe Schlucht, schmal genug, um den anderen gut zu sehen, aber zu breit, um hinüber springen zu können. Und während Rude sein Pech noch verfluchte, lächelte Cloud, hob die Hand zu einem flüchtigen Gruß und ging ungestört weiter seines Weges.
 

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Rude / Tseng / Schusswaffen
 

Im Gegensatz zu den ShinRa-Soldaten, deren Ausbildung immer gleich war und die strenge Regeln befolgen mussten, waren die Turks ein Team von Individualisten, die alle ihre eigenen Fähigkeiten und ihren eigenen Stil hatten. Selbstverständlich erhielten auch die Turks eine Grundausbildung, die bei allen gleich war. Aber danach wurde jeder einzelne gemäß seinen individuellen Begabungen und Vorlieben ausgebildet. Rude hatte die Wahl einer Waffe abgelehnt und sich für den Kampf mit seinen Fäusten entschieden. In Anbetracht seiner körperlichen Stärke reichte ein Hieb von ihm bereits aus, um so manchen Gegner zu Boden zu schicken. Der Umgang mit Schusswaffen hatte zu seiner Ausbildung gehört, und er war wie bei einem Turk nicht anders zu erwarten ein guter Schütze. Doch er hatte die Verwendung einer Schusswaffe wenn möglich immer abgelehnt. Diese Waffen erschienen ihm plump und nicht angemessen. Jeder Idiot konnte einen Abzug drücken, jeder Schwächling konnte mit einer Schusswaffe in seiner Hand den starken Mann spielen. Aber sobald man diesen Leuten ihre Waffe wegnahm, waren sie wieder so erbärmlich wie vorher. Er fand es entwürdigend zu sehen, wie sich diese Leute hinter einer Waffe versteckten.
 

Doch wenn Tseng seine Schusswaffe aus seinem Halfter zog und sich damit in den Kampf stürzte, dann wurde aus dem plumpen Stück Metall plötzlich ein todbringendes Kunstwerk aus schimmerndem schwarzem Stahl. Das Ausrichten der Waffe war eine elegante Bewegung in blitzschneller Ausführung, der Knall beim Abfeuern die Verkündung einer endgültigen Wahrheit. Tseng versteckte sich nicht hinter seiner Waffe, sie wurde zu einem Teil seines Körpers, der von ihm perfekt beherrscht wurde. In den Händen eines Meisters wie Tseng, so fand Rude für sich heraus, erhielt selbst ein reines Tötungswerkzeug wie eine Schusswaffe einen ästhetischen Aspekt.
 

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Rufus / Cloud / Schlamm
 

Dreckiges Wasser drang durch die einstmals weiße Hose und brachte mit seiner kalten Berührung die Haut darunter zum Erschauern. Allerdings war sich Rufus nicht sicher, ob es tatsächlich die Kälte oder seine Abscheu gegen all den Dreck war, die ihn zum Erschauern brachte. Der Schlamm haftete an seiner Kleidung und färbte das einstmals so strahlende Weiß in einem dunklen Braun ein. Seine teuren Lederschuhe waren wohl für immer ruiniert. All das war schon schlimm genug, aber das Gelächter, welches die Luft um ihn herum erfüllte, setzte allem die Krone auf.
 

Cloud Strife lehnte wenige Meter von ihm entfernt an einem Baum und hielt sich den Bauch vor Lachen. Von all den Menschen auf dieser Welt, die Zeuge dieses peinlichen Vorfalls hätten werden können, wie Rufus Shinra ausrutschte und sich rücklings in eine riesige Schlammpfütze setzte, musste es ausgerechnet Cloud sein.
 

Rufus erhob sich seufzend und versuchte, den Schlamm zu ignorieren, der von seiner Hose tropfte. Er war sich sicher, dass Cloud diese Geschichte beim nächsten Treffen der Avalanche-Mitglieder zum Besten geben würde. Er hätte seine Turks mitbringen sollen, vielleicht hätten sie Cloud dazu überreden können, nichts zu sagen. Aber wenn er es recht bedachte: Reno als Zeuge wäre noch schlimmer als Cloud.
 

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Reno / Dio / Eleganz
 

In einem der Kontrollräume des Gold Saucer saß Dio vor unzähligen Bildschirmen, die verschiedene Bereiche seines Vergnügungsparks zeigten. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings nur einem einzigen davon, nämlich demjenigen, der das Innere der Kampfarena zeigte. Dies an sich war nicht ungewöhnlich, war doch allgemein bekannt, dass die Kampfarena Dios Lieblingsattraktion war. Aber die Intensität, mit dem er die Vorgänge auf dem Bildschirm beobachtete, überraschte selbst diejenigen, die seit langer Zeit für ihn arbeiteten.
 

Dios ganze Aufmerksamkeit galt einem jungen Mann, der gerade in der Kampfarena gegen seine Monster antrat. Ein rothaariger Punk mit einem drahtigen Körperbau. Dio erinnerte sich daran, wie er gesehen hatte, wie der Rotschopf mit seinem Freund, einem muskulösen Glatzkopf, die Kampfarena betreten hatte. Er hatte angenommen, dass dieser kahlköpfige Mann, der aussah wie ein erfahrener Kämpfer, gekommen war, um in seiner Arena zu trainieren. Der Rotschopf war wohl nur da, um ihn anzufeuern und es dann vielleicht auch mal zu versuchen. Aber Dio hatte sich geirrt. Es war der im Vergleich zu seinem Freund fast schmächtig wirkende Rotschopf, der die Arena voller Selbstvertrauen betrat, und der Glatzkopf beobachtete die Vorgänge in der Arena geduldig und mit vor der Brust verschränkten Armen auf dem großen Bildschirm in der Vorhalle zur Arena.
 

Und was für eine Show das war, die der Rotschopf ablieferte! Mit der Eleganz eines Tänzers bewegte er sich von einem Ort zum anderen und hob und senkte seine Waffe, einen Stab, mit dem er elektrische Entladungen abfeuern konnte, mit fast weich wirkenden flüssigen Bewegungen, die über die Kraft dahinter hinwegtäuschten. Und es war genau das, was Dios Aufmerksamkeit so fesselte. Da war nichts zu sehen von den ruppigen abgehackt wirkenden Bewegungen der anderen Kämpfer, die die Arena schon besucht hatten. Oh nein, die Bewegungen dieses Rotschopfs gingen so harmonisch ineinander über, dass es Dio an fließendes Wasser erinnerte, welches in ständiger Bewegung alle Hindernisse umflutete und sich nicht aufhalten ließ. Er wechselte so mühelos von seinem Angriff in eine Verteidigungsposition und wieder zurück, dass man den Übergang kaum wahrnahm, und wich allen Gegenangriffen geschickt aus. Und mit jeder seiner eleganten Bewegungen schien er Dios Aufmerksamkeit noch mehr an sich zu fesseln, bis dieser für die Dauer dieses Kampfes alles andere um sich herum vergaß.
 

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Tseng / Rude / Vertrauen
 

Als Anführer der Turks hatte Tseng eine schwere Aufgabe. Er und die ihm unterstellten Personen waren nicht nur für die Sicherheit von Präsident Shinra und seines Sohnes verantwortlich, sondern sie erledigten auch die gesamte Drecksarbeit, die Präsident Shinra für nötig hielt, um seine Macht zu wahren. Einschüchterung, Entführung, Erpressung, Mord – dies waren Tätigkeiten der Turks, von denen die breite Masse der Öffentlichkeit niemals erfahren dürfte. Umso mehr musste sich Tseng auf seine wenigen, aber dafür speziell ausgebildeten Leute verlassen können.
 

Turks hatte es immer nur sehr wenige gegeben, aber wie Reno es in diese Spezialeinheit geschafft hatte, das wusste außerhalb der Turks nicht einmal der Präsident. Der eigensinnige Rotschopf mit seiner ganz eigenen Interpretation von Respekt und Gehorsam war so manches Mal die Ursache für erhebliche Kopfschmerzen bei Tseng. Aber trotz allem hatte Tseng Vertrauen. Er hatte Vertrauen in Renos Fähigkeiten, und er hatte Vertrauen in Renos Partner Rude. Rude mit seiner beeindruckenden Erscheinung, seiner stoischen Selbstbeherrschung und seiner Loyalität würde Renos impulsive Energie in die richtige Richtung lenken und wenn nötig auch zügeln können. Und deshalb sorgte Tseng stets dafür, dass Rude Renos Partner war, denn er hatte absolutes Vertrauen in ihn.
 

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Reno / Rude / Stimme
 

„Reno, greif nicht an. Wir warten, bis sie sich zerstreut haben, dann sehen wir nach, was sie dort verbergen.“
 

„Sind doch bloß ein paar Slumratten, Rude. Mit denen werden wir spielend fertig.“
 

„Sei nicht leichtsinnig. Das hier ist nur eine Erkundungsmission. Tseng ist sich nicht sicher, ob von dieser Gruppe hier in Sektor 4 überhaupt irgendeine Gefahr ausgeht.“
 

„Das ist doch der Moment, um es rauszufinden.“
 

„Und das werden wir auch. Aber dabei wollen wir keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns ziehen.“
 

„Spielverderber. Aber wenn du es so willst, dann ist das auch okay mit mir.“
 

Viele Leute, speziell diejenigen, die in der Hierarchie von ShinRa über ihm standen, würden Reno als einen respektlosen Punk bezeichnen. Sein Verhalten grenzte an Insubordination, ohne jedoch diese Grenze jemals zu überschreiten. Viele von denen, die nur aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung Respekt ihnen gegenüber erwarteten, waren fast schon schockiert, wenn sie dem jungen Turk das erste Mal begegneten. Und selbst Tseng hatte seine Schwierigkeiten mit Reno. Aber Rude hatte keine. Er musste nicht auf den Tisch schlagen, um Reno dazu zu bringen, ihm zuzuhören. Er hatte seine Aufmerksamkeit, sobald er den Mund aufmachte. Er musste auch keine Anweisung dreimal lautstark wiederholen, damit Reno sie befolgte. Es kostete ihn lediglich einige Worte, und Reno folgte seinen Vorschlägen.
 

Reno selbst würde es nie zugeben, aber da war etwas an Rudes Stimme, was seine Aufmerksamkeit sofort fesselte, wenn er sie hörte. Der Klang seiner Worte schien den ganzen Raum auszufüllen, ruhige dunkle Töne, die sich selbst noch während eines Kampfes in beruhigendem Gleichklang über den Lärm der Kämpfenden erheben konnten. Reno hätte Rude mit verbundenen Augen unter Millionen von Menschen herausgefunden, einfach nur indem er seiner Stimme gefolgt wäre. Er wusste nicht, wieso das so war, aber Reno war nie der Typ gewesen, der lange über etwas nachdachte. Er folgte seinen Instinkten, seinem ‚Bauchgefühl’, und dieses Gefühl fing an, wohlgefällig zu kribbeln, wenn er Rudes Stimme hörte. Und so brauchte Rude nur sein Anliegen an Reno in den Klang seiner Stimme zu hüllen, und Reno tat für gewöhnlich, was sein Partner wollte.
 

„Reno, ist dein Teil des Berichts über unsere Mission in Sektor 4 fertig?“
 

„Wozu die Eile, Partner? Das war doch erst gestern Abend. Ich bin sicher, Tseng erwartet unsere Berichte nicht vor Morgen früh.“
 

„Schreib deinen Bericht besser, solange alles noch frisch in deinem Gedächtnis ist. Dann können wir unsere Berichte noch abgleichen, bevor wir sie an Tseng geben.“
 

„Na jaaa, wenn du unbedingt meinst…“
 

„Ich korrigiere auch deine Rechtschreibfehler.“
 

„Du weißt immer, wie du mich rumkriegst, Partner.“
 

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Rude / Hojo / Freund
 

An seine erste Begegnung mit Professor Hojo konnte sich Rude gut erinnern. Er war noch neu in den Rängen der Turks gewesen, und er hatte bereits viele Geschichten über Hojo gehört, der Professor Gast nach dessen Verschwinden abgelöst hatte. Manche Geschichten mochten durchaus wahr sein, andere waren haarsträubende Gerüchte, die der Fantasie des Erzählers entsprungen waren. Rude gab nicht viel auf Gerüchte. Er hörte zu, weil sich ab und zu ein Funken Wahrheit darin wiederfand, doch er bevorzugte Fakten. Deshalb war er auch nur ein bisschen nervös, als er das erste Mal allein in die Labors gesandt wurde, um Hojo abzuholen und als dessen Leibwächter auf eine Forschungsmission zu begleiten.
 

In dem Labor traf er auf einen schmächtigen Mann mit Brille. Sein weißer Laborkittel wirkte zwei Nummern zu groß an ihm, und wäre da nicht sein Namensschild gewesen, hätte er Hojo vielleicht gar nicht erkannt. Er wirkte gewiss nicht wie das Monster, als das viele der Gerüchte ihn beschrieben. Wäre da nicht sein zynisches Lächeln und der gehetzte Blick in seinen Augen gewesen, hätte Rude angenommen, er stände vor einer völlig normalen Person.
 

Die Mission dauerte einige Wochen und fand im hohen Norden in einer einsam gelegenen Hütte statt, die ShinRa gehörte. Rude besorgte, was Hojo brauchte, auch Kreaturen in der Umgebung als Versuchstiere, und hatte ansonsten nicht viel zu tun. So kam es, dass er pünktlich um vier Uhr jeden Tag im Kaminzimmer saß und Tee trank sowie einen leichten Imbiss zu sich nahm. Und irgendwann gesellte sich Hojo zu ihm. Die Einsamkeit dieser Gegend schlug selbst ihm auf sein Gemüt. Sie unterhielten sich über alles Mögliche, wobei Hojos Lieblingsthema natürlich die Wissenschaft war, aber er erzählte nie von seiner Arbeit oder seiner Vergangenheit. Das war Rude nur recht, denn auch er redete nie über seinen Job oder sein Privatleben. Obwohl sie völlig unterschiedliche Betätigungsfelder und Interessen hatten, entdeckten sie, dass der jeweils andere ein äußerst angenehmer Gesprächspartner war. Es wurde schnell ein Ritual, sich jeden Tag für eine Stunde beim Tee zusammen zu setzen. Danach verschwand der Professor wieder in seinem Labor. Rude folgte ihm nie dorthin. Ihm jagten die Schreie der gefangenen Kreaturen, die er manchmal von dort hörte, einen kalten Schauder über den Rücken.
 

Als sie nach Midgar zurückkehrten, setzten sie heimlich ihr Ritual fort, jedoch nur noch einmal die Woche. Ein kleiner Lagerraum, der praktisch nicht genutzt wurde, wurde ihr Treffpunkt. Hojo hatte Stühle und einen kleinen Tisch arrangiert, und Rude brachte den Tee und die Becher mit. Mit der Zeit bemerkte Rude eine Veränderung in Hojo. Zu dem gehetzten Blick in seinen Augen gesellte sich ein dunkles unheilvolles Leuchten. Sein zynisches Lächeln wurde ab und zu durch ein gackerndes Lachen unterbrochen, das abrupt abbrach, um einem fast hilflos wirkenden Kopfschütteln zu weichen. Irgendwann kam Hojo immer seltener, sein Charakter wurde dunkler, bedrohlicher. Die Gerüchteküche brodelte, wenn es um Professor Hojo ging, ein Gerücht haarsträubender und schrecklicher als das andere. Und Rude war hilflos. Er konnte nichts tun außer zu einer bestimmten Zeit in ihrem kleinen Teeraum auf Hojo zu warten, um für ihn da zu sein, wenn er kam. Und eines Tages kam er nicht mehr. Rude brauchte einige Wochen, um ganz zu begreifen, dass Hojo wirklich nicht mehr kommen würde.
 

Als Rude ihn das nächste Mal sah, hielt Hojo einen Vortrag über seine wissenschaftlichen Errungenschaften vor dem Präsidenten. Rude selbst stand an der Tür. Die Augen hinter seiner schwarzen Sonnenbrille verborgen, musterte er Hojo genau. All die kleinen Macken, die er einst an ihm festgestellt hatte, das ruckartige Heben des Kopfes, das vergraben seiner Hände in den Taschen seines Laborkittels und die hektischen kleinen Gesten, wenn er seine Hände doch einmal aus den Taschen nahm, um seine Worte zu unterstreichen, waren jetzt viel ausgeprägter als früher. Das abrupte Lachen, das so plötzlich abbrach, wie es gekommen war, das Schütteln seines Kopfes über eine Absurdität, die nur er verstand, kam häufiger vor. Der Gesamteindruck war mehr als beunruhigend, auch wenn Rude der einzige im Raum zu sein schien, der es bemerkte.
 

Als Hojo schließlich den Raum verließ, um in sein Labor zurückzukehren, hielt er für einen Moment vor Rude an. Es war nur ein kurzer Blick, den er dem Turk zuwarf, bevor er kichernd an ihm vorbei eilte, um zu seinen geliebten Experimenten zurückzukehren, aber dieser Blick teilte Rude alles mit, was er wissen musste. Hojos Augen trugen nicht mehr diesen gehetzten Ausdruck, als würde ihn etwas verfolgen. Sie waren gänzlich von einem dunklen Leuchten erfüllt, das alles Licht aufzusaugen schien. Welche dunklen Geister Hojo auch einst verfolgt hatten, sie hatten ihn eingeholt, und er hatte den Kampf gegen sie verloren. Rude betrat den kleinen Lagerraum, in dem sie sich einst getroffen hatten, nicht wieder. Es bestand kein Grund mehr dafür. Er hatte seinen Freund verloren.
 

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Sephiroth / Rufus / Wasser
 

Wenn jemand Rufus Shinra fragen würde, was er auf dieser Welt für perfekt hält, so würde er antworten: „Die ShinRa Corporation natürlich.“ Aber das Bild in seinem Kopf wäre ein ganz anderes.
 

Es war schon einige Jahre her, aber Rufus erinnerte sich bis ins kleinste Detail daran, als er zum ersten Mal Perfektion sah. Er war 15 Jahre alt gewesen und hatte mit seinem Vater die SOLDIER-Einheiten besucht. Um dem ganzen Zeremoniell zu entkommen, das mit einem Besuch des Präsidenten von ShinRa einherging, hatte sich Rufus heimlich davon geschlichen. Das war kein einfaches Unterfangen, denn die Leibwächter des Präsidenten und seines Sohnes waren die Turks, und so war Rufus stolz darauf, es überhaupt unbemerkt so weit geschafft zu haben. Leider war ihm bereits einer der Turks auf den Fersen, und Rufus war nun auf der Suche nach dem nächstbesten Versteck. Als geeignet erschienen ihm die Lüftungsschächte, die sich durch die Decken der jeweiligen Stockwerke zogen, ganz ähnlich wie die Lüftungsschächte im ShinRa-Hauptquartier, durch die er ein paar Mal als Kind auf der Suche nach Abenteuern gekrabbelt war. Er war zwar nicht begeistert von der Vorstellung, sich seinen weißen Anzug schmutzig zu machen, aber besser als von den Turks eingefangen und zu seinem Vater zurückgebracht zu werden, war das allemal.
 

Rufus brauchte nicht lange, um einen guten Zugang in die Lüftungsschächte zu finden. Von einer Kiste in einem Lagerraum aus konnte er hoch genug greifen, um das Gitter zu entfernen und sich hoch in den Schacht zu ziehen. Wie erwartet war der Schacht breit und hoch genug, um ihm ein bequemes Vorwärtskommen auf allen Vieren zu ermöglichen. Darum bemüht, keinen Laut zu machen, damit ihn niemand entdeckte, kroch er durch die Schächte und warf einen Blick durch die vergitterten Öffnungen in die Räume, an denen er vorbeikam. Ein weiterer Lagerraum, zwei Büros und ein Raum mit endlosen Reihen von Spinden an den Wänden waren alles, was er zu sehen bekam. Und weil sich anscheinend jeder auf den Besuch des Präsidenten vorbereitete, waren alle diese Räume leer. Rufus wollte schon umkehren, als er das Geräusch von fließendem Wasser weiter vorne im Schacht hörte. Neugierig kroch er weiter, blickte durch das Gitter in den entsprechenden Raum – und hielt den Atem an! Unter ihm erstreckte sich einer der Duschräume der SOLDIER-Einheiten, und unter einer der Duschen stand ein Mann, den Rufus bisher nur aus Berichten und von Fotos kannte.
 

General Sephiroth, SOLDIER First Class, war wirklich ein imposanter Anblick. Ohne Kleider unter der Dusche stehend, konnte man ihn ohne Übertreibung als atemberaubend bezeichnen. Unter dem Wasserstrahl der Dusche stehend, den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen, wirkte er fast wie eine Vision. Wasser ran über seine aristokratischen Gesichtszüge und von dort weiter hinab seinen durchtrainierten Körper, liebkoste die rosafarbenen Brustwarzen und umschmeichelte die kräftigen Beine, bis es schließlich den gekachelten Boden erreichte und verschwand. Das lange weiße Haar hatte sich voll Wasser gesogen und klebte nun an seinem muskulösen Rücken. Das Licht der Neonlampen zauberte Lichtreflexe in die seidig-nasse Haarpracht. Dann bewegte sich der General, streckte seine Glieder, um seine Muskeln zu dehnen, und das Licht warf einen schimmernden Glanz auf seinen nassen Körper.
 

Rufus stockte der Atem. Fasziniert beobachtete er das Muskelspiel unter der nassen Haut, während der General sich unter dem künstlichen Regen der Dusche streckte. Dem Blick des jungen Mannes blieb nichts verborgen, und soweit es Rufus einschätzen konnte, war Sephiroth beeindruckend – in jeder Hinsicht! Eine leichte Röte hatte sich auf Rufus’ Wangenknochen ausgebreitet, und zu seiner eigenen Überraschung hatte sich sein Herzschlag beschleunigt. Eine kleine Stimme in seinem Kopf teilte ihm mit, dass es besser wäre, zu verschwinden, aber Rufus machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Er war wie festgefroren, während seine Aufmerksamkeit einzig und allein dem General von SOLDIER galt.
 

Sephiroth drehte das Wasser ab und griff nach einem großen Handtuch, mit dem er sich abrieb. Einzelne Wassertropfen entkamen seinen noch nassen Haaren und suchten sich ihren Weg über die nun fast trockene Haut, nur um von dem weichen Handtuch dann doch noch aufgesogen zu werden. Sephiroth nahm ein zweites Handtuch für seine Haare zur Hand, und erst als diese nur noch leicht feucht waren, nahm er beide Handtücher und wandte sich nackt wie er war zum Gehen, um im Vorraum der Dusche seine dort verwahrte Kleidung anzuziehen. Aber noch während er sich zum Gehen wandte, warf er einen Blick hinauf zum vergitterten Lüftungsschacht. Seine grünen Augen funkelten belustigt, und auf seinem Gesicht lag ein amüsiertes Lächeln, das vorher nicht da gewesen war. Rufus blieb fast das Herz stehen, als er begriff, dass der General offenbar wusste, dass ihn jemand vom Lüftungsschacht aus beobachtete! Bevor er sich von dieser Erkenntnis erholen konnte, war Sephiroth bereits aus dem Raum verschwunden.
 

Rufus hatte es plötzlich sehr eilig, selbst zu verschwinden. Er krabbelte hastig den Schacht zurück zu seinem Eingangspunkt, kletterte hinab zum Boden und verließ fluchtartig den kleinen Lagerraum. Dann lief er einen der Gänge entlang, die in entgegen gesetzter Richtung zu dem Duschraum lagen. Als er um eine Ecke bog, stieß er prompt mit jemanden zusammen, und durch die Wucht des Aufpralls wäre er sicher wenig elegant auf seinem Hintern gelandet, wenn die Person vor ihm nicht schnell den Arm ausgestreckt und ihn festgehalten hätte, bis er seine Balance wiederfand.

„Da sind Sie ja, Mr. Vizepräsident“, hörte er die ihm wohl vertraute Stimme von Tseng sagen. „Ihr Vater hat bereits nach Ihnen gefragt. Bitte folgen Sie mir.“
 

Rufus nickte nur und folgte ihm. Er war plötzlich froh, wieder unter der Aufsicht der Turks zu sein. Und wenn Tseng bemerkte, dass sein Schützling ein wenig durcheinander wirkte und sein Gesicht leicht gerötet war, so war er taktvoll genug, nicht nachzufragen.
 

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Zack / Tseng / Experiment
 

Spät am Abend saß Tseng immer noch an seinem Schreibtisch im ShinRa-Hauptquartier. Normalerweise bedeutete dies, dass der Papierkram überhand genommen hatte, sei es aufgrund von maßlosen Erwartungen ihrer Vorgesetzten oder weil die Turks alle in Missionen unterwegs gewesen waren und deshalb niemand zur Erledigung der Schreibtischarbeiten gekommen war. Heute Abend allerdings erledigte Tseng keinen Papierkram. Vor ihm lag eine aufgeschlagene Akte, deren Inhalt abgeschlossen und damit keine Bedeutung mehr für ShinRa hatte – außer für Tseng. Diese Akte enthielt einen Teil seiner Vergangenheit, und ein Gefühl der Reue kam in ihm auf, wann immer er sie zur Hand nahm.
 

Tseng bereute selten. Er mochte am Anfang vielleicht bei der Durchführung der einen oder anderen Mission noch leicht gezögert haben, aber er hatte alle zur vollen Zufriedenheit von ShinRa ausgeführt. Moral und Skrupel hatten wenig bis keinen Platz in seiner Arbeit. Auch soziale Bindungen wie Freunde außerhalb der Turks waren nicht gerne gesehen. Diese Gefühle könnten einem Turk bei seinen Missionen im Weg stehen. Trotzdem hatte Tseng einst einen guten Freund außerhalb der Turks gehabt. Er hatte sich nichts dabei gedacht, war der andere doch ebenfalls ein Mitglied von ShinRa gewesen. Er hatte nie geglaubt, dass er einmal auf eine Mission gesandt werden könnte, deren Zielperson sein eigener Freund sein würde. Aber seine Leistungen und sein hoher Rang innerhalb von ShinRa hatten Tsengs Freund nicht beschützen können. Tseng fühlte, wie sich seine Kehle zusammenzog und sich ein bitterer Geschmack in seinem Mund ausbreitete. Ein Versuchsobjekt für Hojo, das war sein Freund gewesen. Bis zu seinem Tod, auf der Flucht von ShinRas Soldaten erschossen. Und Tseng hatte als guter Turk bei all dem geholfen.
 

Tseng atmete tief ein und aus. Es hatte keinen Sinn, der Vergangenheit nachzuhängen. Er war ein Turk, er hatte diesen Weg für sich gewählt. Es wurde Zeit, auch diese Mission endgültig abzuschließen. Tseng schloss die Akte und schrieb eine Notiz, den Inhalt ins digitale Archiv einzuscannen und die Akte dann zu vernichten. Am nächsten Morgen fand Elena diese Notiz auf ihrem Schreibtisch und gleich darunter eine Akte mit der Aufschrift: „Experiment 178: Zack Donovan“.
 

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Rude / Rude / Klon
 

Eigentlich war es Rudes Absicht gewesen, Präsident Shinra über die letzte Mission der Turks zu informieren, aber sein Bericht war von Professor Hojo unterbrochen worden. Hojo marschierte einfach herein und baute sich neben Rude vor dem Schreibtisch des Präsidenten auf. Diesen schien dies jedoch nicht zu kümmern, er war heute wohl in einer ausnehmend guten Laune.
 

„Ich wollte Sie nur in Kenntnis setzen, dass die Projekte Eins, Drei und Vier fehlgeschlagen sind, Herr Präsident. Das Projekt Zwei läuft zwar noch, der Fehlschlag scheint jedoch unausweichlich“, sagte Hojo und warf dabei Rude einen fast spöttischen Blick zu. „Ich dachte mir schon, dass dieses genetische Material nicht standhalten würde. Ich bitte darum, mich wieder vollständig dem SOLDIER-Projekten zuwenden zu dürfen.“
 

Der Präsident runzelte die Stirn. Er wirkte nun nicht mehr so zufrieden, doch bevor er dem Professor antwortete, wandte er sich an Rude: „Sie können gehen, Rude. Mir reicht der schriftliche Bericht über Ihre Mission völlig aus.“
 

Rude nickte dem Präsidenten respektvoll zu und wandte sich zum Gehen. Niemand sprach ein Wort, während er zur Tür schritt, doch er konnte fühlen, wie die Blicke der beiden anderen sich geradezu in seinen Rücken brannten. Er war erleichtert, als sich die Tür hinter ihm schloss. Eine solche Aufmerksamkeit sowohl vom Präsidenten als auch von Professor Hojo zu erhalten, war nicht nur ungewöhnlich sondern auch sehr beunruhigend. Er konnte das Gefühl drohenden Unheils nicht abschütteln, das sich nun in seinem Inneren breit machte. Um seinen Gedanken Zeit zu geben, sich zu klären, beschloss Rude die Treppen zu benutzen, anstatt den Fahrstuhl nach unten zu nehmen. Aber dies hatte leider nicht den gewünschten Erfolg. Als er das Stockwerk erreichte, auf dem sich Hojos Laboratorien befanden, hatte sich das Gefühl drohenden Unheils zu einer schwarzen Wolke in seinem Inneren verdichtet. Rude zögerte, hinunter ins nächste Stockwerk zu gehen. Seine Instinkte, geschärft durch seine jahrelange Tätigkeit als Turk, schrien ihn geradezu an, weiterzugehen, denn er würde mit Sicherheit in den Labors Dinge sehen, von denen er lieber nichts wissen wollte. Aber irgendwas zog ihn in Richtung der Labors, eine Mischung aus Neugier und der instinktiven Ahnung von Gefahr. Hojo hatte sich vor einigen Wochen sehr stark für die Turks interessiert. Es hatte sogar eine medizinische Untersuchung ihres Blutes gegeben, aber kurz darauf hatte Hojo sie wieder völlig ignoriert. Bei irgendjemand anderem hätte sich Rude nichts dabei gedacht, aber dass Hojo die Untersuchung geführt hatte, war Anlass zu großer Sorge. Bevor er sich dessen überhaupt selbst richtig bewusst war, war er hinaus in den Gang getreten und näherte sich nun den Labors. Wie meistens auf diesem Stockwerk herrschte eine gespenstische Stille. Hojo bevorzugte es, allein zu arbeiten, und niemand außer ihm betrat freiwillig seinen Arbeitsbereich.
 

Auch Rude spürte einen starken Widerwillen, als er vor dem Eingang des Hauptlaboratoriums stand. Aber er trat trotzdem ein. Er war nicht zum ersten Mal hier. Und als er durch den großen Raum schritt, in dessen Ecken sich die Schatten zu sammeln schienen wie dunkle Tore zur Hölle, konnte er nicht sofort feststellen, dass sich etwas geändert hätte. Lediglich aus einer Ecke, hinter einem Generator verborgen, drang das Summen einer eingeschalteten Maschine. Als Rude darauf zuging, kam er an einer großen Kiste vorbei. Sie stand ein paar Meter zu seiner linken Seite mit geöffnetem Deckel, und Rude warf im Vorbeigehen zuerst nur einen flüchtigen Blick hinein, doch dann blieb er wie angewurzelt stehen. In der Kiste lag der Leichnam einer Frau. Der Verwesungsprozess war schon recht fortgeschritten, so dass nur noch Umrisse und hier und da eine Strähne blonden dreckigen Haares zu sehen war. Aber trotz des Zustandes der Leiche war in der Luft kein Verwesungsgeruch zu entdecken. Die Luft roch muffig, war jedoch ansonsten klar, was ungewöhnlich war. Rude trat zögernd ein wenig näher und entdeckte unter dem Körper zwei weitere Leichen. Beide schienen männlich zu sein, doch ihr Zustand war nur unwesentlich besser als bei der Frau. Der Mann direkt unter ihr wirkte seltsam deformiert, als wäre sein Körper nicht richtig geformt. Von dem letzten Leichnam unter den beiden konnte Rude nur ein paar rote Haare erkennen.
 

Rude wandte sich ruckartig von dem obszönen Bild ab. Selbst für den Magen eines Turks war ein solcher Anblick schwierig zu ertragen. Er hätte das Labor liebend gerne verlassen, doch das Summen der Maschine vor ihm war nun lauter, da er näher dran war. Nur noch ein paar wenige Meter, und er konnte sehen, was sich hinter dem Generator verbarg. Es machte keinen Sinn, so kurz davor umzukehren. Rude ging die letzten Schritte, bog um die Ecke des Generators – und dann wünschte er sich, er wäre umgekehrt. Vor ihm erhob sich ein gläserner Zylinder, der mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt war. In dieser Flüssigkeit, an viele Schläuche angeschlossen, schwebte eine Kopie von Rude selbst! Es war sein nackter Körper, auf den Rude starrte, auch wenn es keine perfekte Kopie war. Die Haut war fast weiß, denn sie hatte nie Sonnenlicht gespürt. Die Augen wirkten selbst durch die Flüssigkeit stumpf und schienen Rude nicht wahrzunehmen, obwohl sie ihn direkt ansahen. Die Glieder hingen schlaff und leblos nach unten.
 

Rudes Blick glitt ungläubig über den Körper vor ihm, dann wurde er auf das Schild aufmerksam, das am Fuß des Zylinders angebracht war: „Projekt Nr. 2“. Hastig hob er den Blick und sah sich um. Drei weitere leere Zylinder standen neben dem Zylinder vor ihm, einer zu seiner Rechten und zwei zu seiner Linken. Und an jedem von ihnen war ein Schild mit einer Projektnummer angebracht. Rudes Knie wurden weich als er begriff, was Hojo mit den Projekten Eins bis Vier gemeint hatte. Aber bevor er seine Gedanken noch einigermaßen ordnen und die ganze Tragweite des Gesehenen begreifen konnte, begann der Körper vor ihm plötzlich zu zucken und sich in der Flüssigkeit zu winden. Mit wachsendem Entsetzen und einem Gefühl der Übelkeit beobachtete Rude, wie sein Ebenbild wie eine Marionette an Fäden hin und her zuckte. Der schauerliche Anblick dauerte nur wenige Sekunden, dann erschlaffte der Körper, und alles Leben, wie grotesk es auch gewesen sein mag, wich aus ihm. Als der Computer des Versuchszylinders feststellte, dass er keine Lebenssignale mehr empfangen konnte, begann er damit, seine Systeme herunterzufahren. Das Summen der Maschine verstummte, und die Flüssigkeit im Zylinder begann sich grau zu färben. Innerhalb weniger Minuten konnte Rude nur noch schwach die Umrisse des leblosen Körpers in der nun grauen Flüssigkeit sehen.
 

Mit weichen Knien und leicht taumelnd eilte Rude aus dem Labor. Ihm war nun so übel, dass er sich genötigt sah, eine Hand auf seinen Mund zu pressen. Er verließ fluchtartig das Stockwerk über die Treppe und eilte dann weiter zur Toilette im nächsten Stock, wobei er trotz allem darauf achtete, nicht gesehen zu werden. Erst als er sich in einer der Toilettenkabinen eingeschlossen hatte, erlaubte er sich ein paar tiefe Atemzüge und setzte sich auf den Deckel der Toilette. Es dauerte einige Minuten, bis er sich soweit erholt hatte, dass die Übelkeit abgeklungen war und seine Beine ihn wieder sicher tragen würden. Während er zur Sicherheit noch ein paar Minuten länger wartete, eilten seine Gedanken zurück zu dem, was er gesehen hatte. Deshalb also hatte Hojo sich so für die Turks interessiert. Er hatte ihnen Blut abgenommen, um an genetisches Material zu kommen. Und damit hatte er mit Erlaubnis des Präsidenten versucht, die Turks zu klonen. Doch das Forschungsprojekt war nicht gelungen. Rudes Klon hatte am längsten durchgehalten, aber auch er war ein Fehlschlag. Rude war ungemein erleichtert darüber, dass Hojo dieses Projekt offenbar aufgeben wollte. Er wollte keine Klone von sich und seinen Kameraden.
 

Mit einem Seufzer stand Rude auf, trat aus der Kabine und ging zum Waschbecken. Er benutzte die Papiertücher, die er dort vorfand, um sich den kalten Schweiß von seinem kahlgeschorenen Kopf zu wischen. Nach einem letzten Blick in den Spiegel ging er mit wieder festen Schritten zum Fahrstuhl. Er hatte das dringende Bedürfnis, seine Kameraden zu sehen, aber er würde ihnen niemals erzählen, was er heute erfahren hatte.
 

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Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-09-17T17:18:29+00:00 17.09.2008 19:18
Diese Momentaufnahmen sind gut für zwischendurch, und bevor man anfängt zu lesen, kann man vrsuchen, die angegebenen Wörter logisch miteinander zu verbinden - was mir nicht immer gelungen ist.
In den meisten Aufnahmen war immer ein gewisser Überraschungseffekt, wie du es trotz der angeblichen Unmöglichkeit geschafft hast, eine plausible Verbindung herzustellen.


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