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Lass mich die Nacht überleben

Sakura & Sasuke
von

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Roter Schnee.

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„Ino ist verschwunden.“

Von heute auf morgen, ihre Spur verlor sich. Doch ihr Verschwinden trägt eine eindeutige Handschrift.

Sauber, effektiv, gründlich.

Die Handschrift der drei Henker...
 

Sakuras dumpfe Schritte hallten im Flur wieder. Ihr Körper fühlte sich merkwürdig taub an. Die Tatsache, dass ihre beste Freundin verschwunden war, traf sie mit einer Wucht, die ihr bis dato vollkommen fremd gewesen war. Natürlich hatte Shinos Tod sie mitgenommen, doch im Gegensatz zu Ino hatte man ihn sofort gefunden und die Gründe seines Ablebens sofort feststellen können, doch bei ihrer Freundin traf ein durchaus schlimmerer Fall ein.

Zu wissen, dass Jemand als vermisst gilt und nicht zu wissen, ob der Vermisste zu 100 Protzentiger Wahrscheinlichkeit tot war, war doppelt so schlimm für Hinterbliebene, als die harte Realität, dass man Gewissheit über das Verbleiben eines geliebten Menschen hatte. In diesem Fall war es stets eine Erlösung für Leute vom FBI, wenn sie eine Leiche fanden, die sie als vermissten Kollegen identifizieren konnten.
 

Sakura blieb stehen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Zögernd legte sie eine Hand auf die Türklinke und verschaffte sich nun Zutritt zu einem Raum, von dem sie wusste, dass sie hier etwas finden musste, was ihren Kollegen helfen würde. Ino durfte nicht tot sein! Sie durfte es einfach nicht! Sie hatten sich geschworen, ihren Traum gemeinsam Wirklichkeit werden zu lassen. Sakura betrat den großen hellen Raum, der sich Sasukes Büro nannte. Zielstrebig ging sie auf seinen Schreibtisch zu und ignorierte die ganzen Akten und CDs in seinem gigantischen Regal. Sasuke saß beim Arbeiten immer mit dem Rücken zum Fenster, an das ein Balkon grenzte. Weiße Schneeflocken fielen hinter der großen Glasscheibe zu Boden und weckten den trügerischen Schein einer Idylle. Die junge Frau atmete tief durch, dann ließ sie sich auf dem großen ledernen Schreibtischstuhl nieder. Wie immer war der Schreibtisch ihres Mannes aufgeräumt und Sakura erinnerte sich daran, dass sie noch nie erlebt hatte, dass Sasuke über Akten oder einem Ordner gebrütet hatte. Kurz schloss sie die Augen und versuchte die einzelnen Momente, wie sie ihn bei der Arbeit erlebt hatte, noch einmal vor ihrem geistigen Auge ablaufen zu lassen. Wenn sie ihn arbeiten gesehen hatte, dann hing er meist am Telefon oder saß vor einem Laptop.
 

Sakura suchte den Raum ab. Schließlich riss sie alle möglichen Schubladen seines Schreibtisches auf. Irgendwo hier würde er doch wohl hoffentlich einen Laptop aufbewahren, oder schleppte er immer dasselbe Ding mit sich? Irgendwie konnte sie sich diese Tatsache nur schwer vorstellen, da es eigentlich nur von Vorteil wäre, wenn die Konkurrenz nicht wusste, welcher Laptop nun die wichtigen Daten gespeichert hatte und welcher nicht. Auch schloss sie aus, dass Sasuke alles auf einem USB-Stick zusammentrug. Der Stick brauchte nur einmal in die falschen Hände gelangen und alles wäre futsch.

Nein...

Sie kannte ihren Ehemann mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass Sasuke nur für gut durchdachte Aktionen zu haben war. So gut durchdacht, dass es keinerlei Lücke in diesem System gab. Doch Sakura wusste: Egal wie kompliziert eine Aufgabe verpackt war, sie würde zu knacken sein. Und sie wäre die Erste, die ihm zeigen würde, dass man das FBI nicht für dumm verkaufen sollte.
 

Die Schubladen verrieten nichts und Sakura wurde zunehmend nervöser. Verdammt, er musste doch irgendwo hier im Raum einen Laptop versteckt haben! Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie in seinem Arbeitszimmer richtig war, denn das ganze Haus gründlich abzusuchen würde sie Monate kosteten, außerdem wäre es zu auffällig. Sasuke würde bemerken, dass sie durch die Keller geschlichen war. Sakura zwang sich noch einmal sich zu konzentrieren und nachzudenken.
 

Wo würde sie den Laptop verstecken?
 

Sie ließ ihren Blick erneut durch den Raum gleiten und stand schließlich auf. Die ebenmäßigen, hellbraunen Wände hatten ihre Aufmerksamkeit erregt. Kein Zimmer im ganzen Haus hatte Sasuke hellbraun streichen lassen, nur dieses. Alle anderen harmonierten in hellem orange, grün, zartem gelb oder schlichtem weiß. Sakura tastete die Wand rechts von sich ab, bis zum Bücherregal. Auch dort ging sie alle möglichen Verstecke durch, doch nichts. Die Wand neben der Tür war außer einem gigantischen Bild, auf dem ein Wald in herbstfarben zu sehen war, kahl. Sie versuchte das Bild anzuheben, doch es war eindeutig zu schwer, um dahinter ein Versteck zu halten. Sakura schob die Couch, die sich unter dem Bild befand, hin und her, aber auch dort wurde sie enttäuscht. Außer Atem vom vielen Schieben und Heben, wandte sie sich an die letzte Wand. Auch dort befand sich ein Bücherregal, allerdings war es um einiges kleiner als das andere. Neben den ganzen Büchern hing ein Bild. Sakura beschäftigte sich erst gar nicht mit dem Regal, zu sehr hatte der Rahmen des Bildes sie in seinen Bann gezogen.
 

Das Bild, welches einen herbstlichen Tag eines Parks zeigte, besaß einen leicht vergoldeten, sehr kunstvollen Rahmen. Sakura betrachtete es genauer und stellte fest, dass die oberen und unteren Ecken jeweils einen Knopf beinhalteten.

Versuchen konnte sie es ja mal!

Sie drückte zuerst die oberen beiden Verzierungen, dann die unteren. Vor Schreck zuckte sie leicht zusammen, als das Bild sich ein paar Zentimeter bewegte und den Blick auf ein Geheimfach freigab. Dort lag säuberlich verstaut ein kleiner Laptop, so groß, dass man ihn jederzeit in eine etwas größere Damenhandtasche stecken konnte. Vorsichtig nahm Sakura den kleinen schwarzen Laptop heraus und legte ihn auf den Schreibtisch, ehe sie sich auf dem Stuhl niederließ und feststellte, dass sie merkwürdig erleichtert war. Endlich war es ihr gelungen, etwas zu finden. Zwar hatte sie Sasukes Arbeitszimmer immer wieder im Verdacht gehabt, doch bis jetzt war sie nie lange genug alleine gewesen, um es unter die Lupe nehmen zu können. Dazu kam, dass er in jedem Apartment, Haus oder Villa, das er besaß, ein anderes Arbeitszimmer hatte. Zu Beginn war sie total verwirrt gewesen, in welchem er jetzt wirklich ernsthaft arbeitete und Akten versteckt hielt und welches nur eine Attrappe war.
 

Aber jetzt, wo sie endlich seinen Laptop in den Händen hielt, war sie sich sicher, dass hinter dieser Art zu arbeiten ein System steckte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Sasuke nur in seiner Firma an seine wichtigsten Daten kam. Nein... dafür kannte sie ihn zu gut. Er war ein Geschäftsmann, der immer und überall eingreifen konnte und gerade das machte seine Flexibilität aus und verschaffte ihm den nötigen Freiraum, damit er sich unabhängig bewegen konnte. Sakura bewunderte schon jetzt denjenigen, der sich dieses System ausgedacht hatte. Sie klappte den Laptop auf und ließ ihn hochfahren. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie Sasuke erst in zwei Stunden zurück erwarten konnte. Sie hatte also genug Zeit, seine Dateien zu durchforsten. Sakura wollte sofort loslegen, jedoch warteten genau drei Passwörter auf sie, die sie knacken musste.
 

„Kacke…“ Sie holte tief Luft und strich sich die Haare hinter das Ohr. Sie konnte das Ganze packen, das wusste sie genau. Es war lediglich eine Frage des Köpfchens.
 

~*~
 

Genervt setzte Sasuke seine Unterschrift unter ein Formular, er hatte sich etwas Besseres vorstellen können, als an seinem ersten Tag als verheirateter Mann im Büro zu sitzen. Naruto bemerkte die schlechte Laune seines Chefs und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Tja und dann das hier noch.“

Sasuke setzte wieder seinen Namen drunter und verzog das Gesicht, er hasste es, Gehaltserhöhungen auszustellen. „Eigentlich habt ihr sie gar nicht verdient.“, bemerkte er missgelaunt, doch Naruto grinste. „Ach, wegen deines Schlittens? Komm schon Alter, es hätte dich schlimmer treffen können.“ Shikamaru, der sich im hinteren Teil des großen Büros am PC befand, hustete leise. Sasuke lehnte sich zurück und hob eine Augenbraue. Ihm war schon klar gewesen, dass einer der drei Spinner die Idee in Erwähnung zog, sein komplettes Baby rosa zu streichen. Schon alleine, dass sie auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatten, hätte sie Kopf und Kragen kosten können. Doch leider war er auf diese drei Spinner angewiesen.
 

„Was macht Sabakuno?“, informierte er sich wie nebenbei und warf einen Blick auf den letzten Jahresumsatz. Bis jetzt lief das Geschäft besser als erwartet. Hatake erwies sich als guter Geschäftsmann, der kleine krumme Dinge mit ihm drehte und Sasuke hoffte für den Arzt, dass er es niemals wagen würde, ihn zu hintergehen. Naruto ließ sich in dem Sessel gegenüber fallen und schlug ein Notizbuch auf. „Kümmert sich um die Leiche von McKenzie, du weißt schon, der Typ, der versucht hat, uns an die Bullen zu verpfeifen.“

Sasuke tippte mit dem falschen Ende eines Kulis auf seinen Schreibtisch und der Blonde bemerkte deutlich, dass seinem Chef etwas daran missfiel. „Warum kümmert sich Sabakuno seit neusten um so kleine Fische? Dafür haben wir andere Leute.“

Naruto zuckte mit den Schultern und gestand. „Sorry, aber im Moment sind unsere Hausmeister unterbesetzt.“
 

Der Uchiha dachte nach. Bis jetzt war es noch nie schwierig gewesen, so genannte Hausmeister zu finden, die kleinen Fischen das Licht auspusteten und eine relativ gute Bezahlung bekamen. „Werb neue an. Ich kann es mir nicht leisten, meinen besten Mann ständig Arbeit unter seinem Niveau machen zu lassen. Guck dich in Harlem um und krieg raus, ob der eine oder andere Interesse an schnellem Geld hat.“

Naruto nickte und beschloss noch gleich heute Abend einen Abstecher in seine Stammbar bezüglich Harlem zu machen. Sasuke schlug ein paar Akten zu und besah sich die Notizen, die sich sein Freund gemacht hatte. Ein paar Dinge gab es noch zu erledigen und dann konnte er endlich nach Hause, zu seiner Frau. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen, als er an Sakura dachte. Langeweile würde er mit ihr wohl nie haben.
 

„Fuck!“

Gähnend drehte sich Naruto zu Shikamaru. „Was ist denn?“

Doch der Schwarzhaarige antwortete nicht sofort, sondern starrte wie hypnotisiert auf seinen Laptop. Seine Finger huschten hektisch über die Tastatur. „Das sieht nicht gut aus!“

Naruto stand auf und sah ihm über die Schulter. „Was sieht nicht gut aus?“ Außer einem Haufen Fakten und Daten konnte er nichts erkennen, zu schnell erfasste Shikamarus Gehirn den Inhalt. „Es sieht aus, als bekämen wir Ärger.“

„Ärger inwiefern?“, wollte Sasuke wissen und ließ von der Liste ab. Mit einem leicht gequälten Gesichtsausdruck sah Shikamaru auf und gestand. „Jemand hat sich Zugriff auf einen unserer PCs verschafft. Alle Kennwörter wurden richtig eingegeben.“

„Welche PCs?“ Naruto schien noch immer gelangweilt. „Ist wahrscheinlich Gaara, der seine neusten Aufträge checken will.“
 

„Nein“, schloss Shikamaru aus. „Gaara bekommt seine Aufträge per SMS oder Anruf.“

„Finde raus, um welchen PC es sich handelt“, bestimmte Sasuke und erhob sich aus seinem schwarzen Lederschreibtischstuhl. Er trat hinter Shikamaru und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie vom Teufel gejagt durchforstete der Schwarzhaarige alle Anhaltspunkte. Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Kacke!“, bemerkte Naruto. Auch ihm wurde langsam klar, dass es sich hierbei nicht um einen Scherz handelte. „Er hat schon unsere Akten und Pläne durchgesucht!“

Zur Überraschung beider Henker blieb ihr Boss seltsam ruhig.

„Er ist in ihrer Villa am Wald, Mr. Uchiha!“, keuchte der Nara und sprang auf. „Ich schicke sofort eine Truppe los!“

„Nein!“, widersprach Sasuke scharf. „Du wirst mitfahren. Naruto wird es dir gleich tun.“ Er griff zu seinem Handy und wählte eine bestimmte Nummer, doch niemand ging ran. „Sieh zu, dass du herauskriegst, was da los ist!“ Seine Worte waren kalt und emotionslos.
 

Wie ihnen befohlen, rannten die zwei Henker aus dem Büro Richtung Fahrstuhl und hinterließen einen wütenden Uchiha-Erben. Sasuke schaltete das Handy aus und schlug mit der Faust auf seinen Schreibtisch. Egal, wer sich unter seinen Passwörtern eingeloggt hatte, er würde ihn drankriegen. Seine Gedanken schweiften zu Sakura. Sollte ihr auch nur ein Haar gekrümmt worden sein, dann Gnade dem Feigling Gott, dass er ihn niemals in die Finger kriegen würde.
 

~*~
 

Sakura räumte den Laptop wieder an seinen gewohnten Platz und richtete alles so, wie sie es vorgefunden hatte, dann rauschte sie aus dem Arbeitszimmer und rannte die Treppen herunter. Sie musste sofort hier weg, die Gefahr, dass man ihr vielleicht doch etwas nachweisen konnte, war zu groß. Erst einmal musste sie sich eine Zeit lang in Sicherheit wiegen, um zu sehen, welche Auswirkung ihr Handeln haben würde.

Sicher war sicher.

Trotz der Angst, die sie im diesen Moment empfand, wirkte Sakuras Herz federleicht. Die Tatsache, dass sie endlich einen Schritt getan hatte, um Menschenleben zu retten, beflügelte sie. Die Mail mit den nächsten 20 Aufträgen der Henker musste mittlerweile bei Sai angekommen sein, er würde schon wissen, was zu tun war. Nämlich einen Plan zu entwerfen, wie sie ihre Widersacher auf frischer Tat ertappen konnten.
 

Die Rosahaarige schnappte sich ihren Mantel und schlüpfte in ihre Schuhe, ohne sie zuzubinden. Hastig griff sie nach einem Autoschlüssel und rannte in die große Garage. Mehrere Autos standen bereit, doch Sakura hatte bewusst den schwarzen Mini gewählt. Er war unauffällig und wendig. Gerade, als sie auf das Auto zueilen wollte, blieb sie stehen. Ihre ganze Haltung verkrampfte sich, als sie sah, wie ihr Ehemann sich gegen den Opel neben dem Mini lehnte. Ein langer schwarzer Schatten zog sich über den Boden und symbolisierte sein schwarzes Wesen. Lässig zog Sasuke an seiner Zigarette und warf den Kopf in den Nacken. Sakuras Herz schlug bis zum Hals, ihr Innerstes bebte und doch blieb sie nach außen hin ruhig.

„Sasuke! Schön, dass du schon da bist!“ Sie lächelte und ging auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Gespielt fröhlich gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, dabei entging ihr nicht, dass sein Wesen heute anders auf sie wirkte als sonst. Sie konnte es nicht richtig beschreiben, denn das erste, was von ihm ausging, war etwas Lauerndes. Er warf die Zigarette zu Boden und trat sie aus, dann vergrub er seine Hände in den Anzugtaschen. Dabei bemerkte Sakura eine leichte Beule unter seinem Armen, die sich durch sein Jackett abzeichnete.
 

„Wohin so eilig, meine Schöne?“

Seine Worte klangen lieblos, fast schon gleichgültig.

„Ich wollte uns etwas zu Essen besorgen. Pizza und vielleicht auch ein paar Hamburger.“ Sie versuchte zu klingen wie immer, doch in ihren Ohren hörten sich ihre Worte so seltsam fremd an. Sasukes Handy klingelte und er zog es aus seiner Tasche. Während er telefonierte, ließ er Sakura keine einzige Sekunde lang aus den Augen. Sie hielt unbewusst den Atem an.

„Habt ihr alles geregelt? ... weiter... ja ich verstehe. Betrachte die Sache als erledigt.“

An der Art und Weise, wie sich Sasukes Gesichtsausdruck veränderte, merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Kaum, dass er aufgelegt hatte, griff er auch schon in seine Jacketttasche und Sakura war bewusst, was jetzt passieren würde.
 

Nein!

Niemals würde er seinen Gedanken in die Tat umsetzten!

Nicht jetzt und nicht hier!
 

So schnell sie konnte, griff sie in sein Haar und knallte seinen Kopf auf die Motorhaube.

Sasuke schrie auf und versuchte ihr Handgelenk zu drehen. Dabei ließ sie die Autoschlüssel fallen und biss in seine Hand, die sie festhielt.

Sofort ließ er los.

Dieser winzige Augenblick reichte aus, um Sakura eine Fluchtmöglichkeit zu verschaffen. So schnell sie konnte, rannte sie aus der riesigen Garage. Dabei knallte es neben ihr, eine Kugel war in einen Autoreifen geschossen. Heftig atmend stieß sie die Eisentür auf und wollte nach draußen in die Dunkelheit verschwinden, als sie einen zischenden Schmerz an ihrem Bein bemerkte. Doch es fehlte ihr die Zeit, um nachzuschauen. Sie stolperte und rannte geradewegs in den Garten. Hinter sich hörte sie Sasuke laut nach seinen Männern brüllen.
 

Sie war aufgeflogen!
 

Irgendetwas an den Mails musste sie direkt verraten haben. Wieder knallte etwas hinter ihr und Sakura biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. Der Statur rechts hinter ihr war ein Stück vom Arm weggeschossen worden. Tausend kleine Splitter prasselten auf den Boden. Wieder ertönte ein Schuss und Sakura warf sich hinter eine Hecke. Den kalten Schnee unter sich nahm sie in diesem Moment nicht wahr, sofort rappelte sie sich wieder auf, um in dem Irrgarten zu verschwinden, der nun vor ihr lag. Dabei stolperte sie aus ihren Schuhen. Jedoch blieb ihr keine Zeit, um innezuhalten und sie aufzuheben. In Socken lief sie blindlings Wege, die sich ihr gerade anboten. Das Gebrüll mehrerer Männer ertönte.

Wie viele mussten sich auf dem Grundstück befinden?

Mehr als zehn?
 

Sakura bog nach rechts ab und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Sie musste auf jeden Fall bis zum hohen Zaun. Dort konnte sie rüber klettern und versuchen, irgendwie auf eine Hauptstraße zu gelangen, die sie auf der Fahrt hierher bemerkt hatte. Der Weg dorthin war nicht gerade kurz, aber es war auch nicht unmöglich, es zu schaffen. Wieder hörte sie Schüsse und versuchte sich nicht einschüchtern zu lassen. Schritte näherten sich, Sakura saß die nackte Panik im Nacken. Es war als würden die Männer ihr wie Schatten folgen. Sakura bog nach links ab und blieb augenblicklich stehen.

Sie war in einer Sackgasse gelandet.

Sofort wollte sie kehrt machen, doch ihr rechtes Bein knickte weg und sie landete im Schnee. Die kalte Masse kühlte ihre erhitzen Wangen. Vorsichtig setzte sie sich auf und bemerkte, dass man sie angeschossen hatte. Rote Blutspuren hatten die Schnitzeljagd auf sie eröffnet. Kein Wunder, dass sie die ganze Zeit geglaubt hatte, jemanden im Nacken zu haben.
 

Die Rosahaarige versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und riss ein Stück Stoff von ihrer Jeans ab. Mit viel Kraft band die einen Knoten um ihre Wunde und zuckte kaum merklich zusammen, als ein brennender Schmerz durch ihr Bein fuhr. Jedoch brachte sie dieser Schmerz nicht davon ab, erneut aufzustehen und weiter zu rennen, auch wenn sie nun das rechte Bein ein wenig nachzog, da ihr Körper ihr nicht mehr gehorchen wollte.

Sakura bog gerade noch rechtzeitig ab, als die Männer die Sackgasse erreichten. Vor ihr befand sich nun ein großer weißer Springbrunnen und erleichtert stellte sie fest, dass sie bereits die Hälfte des Irrgartens hinter sich gelassen hatte. Die weißen sanften Schneeflocken, die nun auf sie herunter segelten, hatten mit einem Mal etwas sehr Tröstliches an sich. Heftig atmend entschied sie sich für den mittleren Weg und ignorierte die starken Stiche in ihrer Hüfte.
 

Sie musste es schaffen, sonst war alle Mühe vergeblich gewesen!
 

Plötzlich blieb sie stehen. Vor sich im Schnee konnte sie Fußspuren ausmachen, ihre Augen weiteten sich. Hatten die Männer einen kürzeren Weg gefunden als sie?

Sie ging in die Hocke um die Fußspuren genauer anzusehen, denn die Dunkelheit verschluckte einen großen Teil. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Ein einziger Mann schien genau zu wissen, wie es hier raus ging. Sollte sie seinen Spuren folgen oder sollte sie der Gefahr, dass es eine Falle sein könnte, aus dem Weg gehen?

Sakura entschied sich fürs zweite und wollte weiter rennen, als sie der Schmerz in ihrem rechten Fußgelenk einknicken ließ. Ihre Kraft versagte in diesem Moment, doch die Stimmen der Männer kamen näher und näher. Jeden Moment würden sie bei ihr sein.
 


 

Naruto ließ die Waffe sinken. Die Männer, die ihm gefolgt waren, blieben stehen. Leicht verwirrt sah er auf den Boden und bemerkte die großen Fußspuren. Irgendetwas sagte ihm, dass hier etwas nicht stimmte. Er betrachtete die Spuren genauer. Bis eben hatten sie eine Frau verfolgt, die außer dem Blut kaum Spuren hinterlassen hatte, doch diese Fußspuren waren tiefer und auch schon etwas älter, denn neuer Schnee hatte sich bereits über sie verteilt.

„Was ist los?“, wollte einer der acht Männer hinter ihm wissen. Der Blonde hob erneut seine Waffe. „Sie versucht uns in die Irre zu führen.“ Wachsam sah er sich um. „Sie ist hier irgendwo, ganz sicher!“

Angestrengt lauschte Naruto nach Schritten oder gar nach einem kleinen verräterischen Geräusch. Doch nichts außer dem Rauschen des Windes und dem Knacken des Schnees unter seinen Füßen drangen an sein Ohr.
 

„Sakura, ich weiß, dass du hier bist!“, rief Naruto laut und mit freundlicher Stimme. „Komm raus und ich garantiere dir, dass wir über das, was eben vorgefallen ist, noch einmal in Ruhe reden werden.“

Der Uzumaki trat einen Schritt nach vorne. „Keiner der anwesenden Männer hier wird auf dich schießen, das verspreche ich dir, aber du musst jetzt raus kommen!“ Konzentriert suchte er mit den Augen alle möglichen Ecken ab. „Sei kein dummes Mädchen und versuch nicht, uns zu entkommen. Du weißt, dass es nicht möglich ist.“
 


 

Etwa drei Meter von Naruto entfernt lag Sakura mit pochendem Herzen auf der anderen Seite der hohen Hecke. Ihre Finger fühlten sich taub an und die Lunge in ihrer Brust schmerzte. Niemals würde sie freiwillig aufgeben!

Eher würde die Hölle zufrieren!

Die Minuten verstrichen wie Stunden und sie wagte es nicht, sich aus ihrer Starre zu rühren. Dann – endlich!

Sie hörte, wie sich Schritte von ihr entfernten. Erst, als sie ganz sicher war, dass sie keiner Gefahr mehr ausgesetzt war, wagte sie es, tief Luft zu holen und sich vorsichtig zu erheben. Sakura zitterte am ganzen Körper und versuchte die aufsteigende Angst zu unterdrücken. Nur nicht schlapp machen, der Weg nach draußen konnte nicht mehr weit sein. Ihre Beine fühlten sich schwer an und es kostete sie viel Kraft zu stehen.
 

Sakura sah auf ihre Hände und bemerkte das Zittern. Es war nicht die Kälte, die sie zu dieser Schwäche zwang, sondern viel mehr die Angst. Angst vor dem Versagen, Angst vor dem, was kommen würde, wenn sie es nicht schaffte. Angst vor Sasuke.

Sie biss sich auf die Unterlippe und ballte die Hand zur Faust und sah in den Himmel. Der sternenklare Himmel symbolisierte ihr, dass sie sich nicht in kompletter Dunkelheit befand. Noch nie hatte sie diese kleine Aufmerksamkeit als so tröstlich empfunden wie jetzt. Sakura sah nach vorne und bemerkte den noch immer sanft zu Boden fallenden Schnee. Ihr Atem spiegelte sich in der kalten Luft wieder. Unbewusst streckte sie die zitternde Hand aus und sah, wie ein paar Flocken sich auf ihrer Hand niederließen.
 

Sie waren so rein, so unschuldig und ein Zeichen für etwas Kaltes und gleichzeitig Schönes. Unwillkürlich dachte Sakura an Sasuke und ihr Herz verkrampfte sich kurz. Die Tatsache, dass sie die perfekte Beschreibung für ihn gefunden hatte, ließ sie erschaudern. Er war ein Mensch von unbarmherziger Schönheit und Grausamkeit.

Wie Eis…

Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor und verzog schmerzvoll das Gesicht. Er hatte auf sie geschossen und wenn sie nicht im letzten Moment ausgewichen wäre, dann hätte er sie tödlich treffen können. Die Wahrheit kroch an ihr hoch. Er liebte sie nicht! Niemand würde das Leben eines geliebten Menschen gefährden oder es gar einem Ende setzten wollen. Er war kalt, brutal und verdammt gefährlich. Diese grausame Realität fraß sich in ihr Herz.
 

Sakura begann erneut zu rennen, weit von sich vernahm sie die Stimmen der Männer. Unaufhaltsam lief sie, immer ihrem Gefühl nach. Ihre Lunge zog sich durch die kalte Luft zusammen. Ihr Bein schmerzte wie tausend Nadeln und ihr Herz klopfte bis zum Hals, doch all dies ignorierte sie. Der Wunsch nach Freiheit und Leben war so groß, dass sie dafür alles in Kauf nehmen würde. Sie würde es schaffen! Sie musste!

Zwei Kollegen des FBIs waren für diesen Fall gestorben und sie würde nicht die Dritte sein!

Tränen stiegen in ihr auf, als sie an Shino und Ino dachte. Er hatte lange leiden müssen, bevor er gestorben war. Was wohl sein letzter Gedanken gewesen war? Hatte er an Kintaly gedacht, an die Frau, die er geliebt hatte? Wo war Ino zuletzt gewesen? Hatte ihre Wachsamkeit nachgelassen oder warum hatte man sie erwischt? War auch sie qualvoll gestorben, ohne jemals das Gefühl der vollkommenen Liebe erlebt zu haben, nach der sie sich so gesehnt hatte?

Sakura unterdrückte den Impuls zu weinen, zu sehr lauschte sie den Männerstimmen, die sich zum Glück noch nicht in ihrer Nähe befanden, auch wenn sie nicht mehr ganz so weit weg waren wie vor ein paar Sekunden.
 

Die Rosahaarige bog nach rechts ab und ihr Puls ging nach oben.

Sie hatte es geschafft!

Nur noch wenige Meter trennten sie vom Ausgang. Unweigerlich wurde sie noch schneller und ließ ihren Tränen freien lauf. Auf ihren kalten Wangen fühlten sie sich heiß an und sie unterdrückte ihr Verlangen danach, sie wegzuwischen. Sie würde nicht sterben, nicht jetzt schon! Sie war Shino etwas schuldig und mit ihm all den Opfern des Uchiha-Clans. Der Schnee unter ihren Füßen knirschte so laut, dass das Geräusch durch ihre Ohren rauschte. Ihr Atem wurde heftiger, kürzer und schmerzvoller.

Nur noch sechs Meter…, fünf Meter…, gleich war sie in Sicherheit…
 

„STEHN GEBLIEBEN!“
 

Die laute männliche Stimme donnerte wie eine Kanone durch die kalte Luft, doch Sakura rannte weiter, zu nahe war sie ihrem Ziel.
 

„BLEIB STEHEN, VERDAMMT!“
 

Doch sie hörte nicht. Ihr Blick war noch immer auf den Ausgang geheftet. Drei Schritte und sie würde es geschafft haben. Noch einmal ertönte hinter ihr die mittlerweile wütende Stimme. Er drohte, doch sie hörte nicht.
 

Schließlich schoss er...
 

~*~
 

Dumpfes Licht versteckte seine halbe Gestalt. Lauernd lehnte er in einem schwarzen Ledersessel. In der rechten Hand hielt er ein Feuerzeug, was er immer wieder auf und zu klappte. Sasukes Augen waren dunkel, wie durch einen dichten Schleier war jegliches Leben aus ihnen gewichen. Blanker Hass und pure Verachtung waren hervorgetreten. Links von ihm saß Shikamaru an einem Laptop. Beide Männer schwiegen, dennoch schien ihre Anwesenheit das ganze Wohnzimmer auszufüllen. Sasuke hörte Schritte, jedoch bewegte er sich keinen Millimeter. Die sechs Männer im Raum verlagerten ihre Positionen und warfen einen kurzen Blick zu ihrem Boss. Alle sechs waren so genannte Hausmeister und trugen dunkelgraue Jacken in allen möglichen Variationen. Jeder von ihnen hatte eine Waffe griffbereit.
 

Das Licht im Flur ging an und Naruto trat ein, er hinterließ nasse Spuren auf dem weißen Marmorboden. Er schien arg zerzaust, jedoch nicht im Mindesten außer Atem. Seine schwarze Jacke war offen und er steckte seine Pistole zurück in das Hohlster unter seinem Arm. Sasuke sah auf und sein Henker nickte kurz nach hinten. Zwei Hünen traten vor und warfen Sakura wie einen nassen Sack auf die schwarze Couch. Die Rosahaarige stöhnte leise auf vor Schmerz. An ihrem Arm lief das Blut runter und sie versuchte die Blutung mit der Hand zu stoppen. Man hatte sie erneut angeschossen, doch dieses Mal war es bei weitem nicht ganz so schlimm wie an ihrem rechten Fuß. Die Tatsache, dass sie gestolpert war, hatte ihr das Leben gerettet. Nasse Haarsträhnen klebten ihr im Gesicht und sie sah nach vorne.
 

Alles in ihr erschauderte, denn zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie das wahre Gesicht ihres Ehemannes. Seine gesamte Haltung ihr gegenüber hatte sich verändert. Pure Verachtung brachte er ihr entgegen und Sakura wurde bewusst, dass er sie wie jeden anderen Verräter bestrafen würde. Sasuke Uchiha kannte kein Erbarmen. Emotionslos und gefühlskalt war sein wahres Wesen. Sakura hob den Kopf und brachte die Kraft auf, ihm uneingeschüchtert geradewegs in die Augen zu schauen. Einen Augenblick lang sahen sie stumm einander an. Die unsichtbare Mauer, die sie so lange voreinander geschützt hatte, war verschwunden. Nun standen sie sich zum ersten Mal so gegenüber, wie sie eigentlich waren.
 

Er, als einer der größten Gangster, den die amerikanische Geschichte zu bieten hatte und sie, als eine von vielen FBI-Agenten, die ihm nach dem Leben trachteten.
 

„War verdammt knapp. Fast hätte sie es über die Grenze geschafft“, bemerkte Naruto und Sasuke wandte sich von seiner Frau ab. Er stand auf und sprach: „Alle außer Uzumaki und Nara verlassen augenblicklich den Raum.“ Seine Stimme wies einen solch bestimmten Ton auf, dass Sakura eine Gänsehaut bekam. Erschreckend stellte sie fest, dass jeder im Raum sofort tat, was er verlangte, ohne auch nur ein Widerwort zu geben. Nachdem die Schiebetür, die das Wohn- und Esszimmer von einander trennte geschlossen worden war, schritt Sasuke zu seinem Kamin und vergrub die Hände in seiner Anzugshose. Unablässig sah er ins Feuer.

„Was hast du rausbekommen?“

Sofort ruckte Sakuras Kopf zu dem schwarzhaarigen Henker, der sich gerade eine Zigarette anzündete. In ihren Augen lag die Angst, die sie verzweifelt zu unterdrücken versuchte. Ihr Innerstes bebte. Ihr ganzer Körper fühlte sich fremd an, fast so, als würde nicht sie das Ganze hier miterleben, sondern irgendeine fremde Person, die sie nicht kannte. Eine Zeit lang hatte sie geglaubt, sie könnte Sasuke ganz gut einschätzen, doch in diesem Moment wurde sie eines Besseren belehrt. Er stellte noch immer einen reinen Mythos dar.
 

„Tja, Sakura Haruno ist schon mal ihr richtiger Name.“ Shikamaru legte den Kopf schief. „Alter stimmt ebenfalls. Allerdings lässt ihre Berufswahl zu wünschen übrig. Seit knapp vier Jahren arbeitet sie beim FBI und ist seit etwas über acht Monaten stolzes Mitglied einer Gruppe Namens 1412, die extra für den Uchiha-Clan zusammengestellt worden ist.“

Sakura sah, wie sich Sasukes Hand in der Hosentasche zur Faust bildete.

„Nachdem, was ich hier so sehe, ist sie allem Anschein nach auf Sie angesetzt worden“, informierte der älteste Henker. „Wahrscheinlich wurde sie nach Ihrem Vorliebenprinzip ausgewählt. Ziemlich dreist vom FBI, auf körperliche Anziehung zu setzten.“
 

Es krachte.
 

Ohne, dass einer der Männer hätte reagieren können, hatte Sasuke seinen Baseballschläger, der über den Kamin hing, von der Wand gerissen und mit voller Wucht auf die gläserne Tischplatte vor Sakuras Knien geschlagen. Das Glas war in zigtausend Teile zersprungen, so auch in ihr Gesicht. Naruto riss den Kopf herum und wirkte überrascht. Die Rosahaarige hatte sich keinen Zentimeter bewegt. Feine Schnittwunden hatten sich über ihr Gesicht verteilt. Blut lief über ihre Wange und doch sah sie immer noch unaufhörlich auf den Mann, den sie vor einem Tag geheiratet hatte. Ihre Willenskraft verblüffte ihn. Bereits als er sie verfolgt hatte, war Naruto schnell klar geworden, dass sie verletzt war, doch trotz des Handicaps war es ihr gelungen, ihn sage und schreibe über 20 Minuten an der Nase herumzuführen. Wie in Zeitlupe nahm Naruto wahr, dass Sakura sich mit den Ärmel ihrer Jacke vorsichtig über das Gesicht wischte. Sie sah auf das Blut auf ihren Ärmeln und schien nicht drauf zu reagieren. Und zum ersten Mal in seiner Zeit als Henker wusste Naruto nicht, wie er die Frau vor sich einschätzen sollte. Ihre Ruhe, Selbstsicherheit und Selbstkontrolle wiesen auf einen unheimlich starken Charakter hin.
 

„Wie viele seid ihr!?“ Sasukes schneidende Stimme hallte durch den Raum, er hatte an Fassung wieder gewonnen und lockerte seinen Griff um den Baseballschläger. „Wie viele seid ihr!“, wiederholte er nun um einiges heftiger um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Sakura hob ihren Kopf und sprach: „Kommt ganz darauf an, wie vielen du bereits den Lebenshauch ausgeblasen hast.“

Ein gehässiges Grinsen zierte sein schönes Gesicht und Sakura wurde klar, dass dies der leichte Anflug von Wahnsinn war. „Markler war der Erste von euch!“, stellte er triumphierend fest. Sasuke griff zu seinen Zigaretten. „Er hat äußerst hübsch ausgesehen, als man mit ihm fertig war, meinst du nicht auch? Ich kann dich beruhigen, was deine anderen Kollegen angeht. Gewiss ist auch ihnen ein bisschen Aufmerksamkeit zuteil geworden.“

Sakura wurde augenblicklich schlecht, als sie an Shinos Wunden dachte, doch sie versuchte krampfhaft die aufsteigende Übelkeit in ihr zu unterdrücken. „Was du nicht sagst“, presste sie hervor.
 

Sasuke grinste noch immer und ließ sich zurück in den Ledersessel fallen. Gelassen lehnte er sich vor und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Es kam ihr vor wie eine Show, die nur sie beide bewegten. Er bestimmte, in welche Richtung sie gehen würde und sie zeigte ihm, wie weit der ganze Fake gehen würde. „Normalerweise bin ich nicht so nett, aber wollen wir uns mal langsam an Ausnahmen gewöhnen.“ Er sah kurz zu Shikamaru. Mit dieser knappen Geste verwirrte er Sakura. Der Nara grinste nun ebenfalls und sprach im geschäftlichen Ton: „Hör mal Haruno, wir machen dir ein Angebot. Gegen ein paar netten Infos bezüglich deiner Kumpels, hätten wir nichts dagegen, dich leben zu lassen und uns vielleicht gegenüber ein paar deiner Liebsten gnädig zu erweisen.“

Sakura rauschten die Worte durch den Kopf, einen kurzen Augenblick lang war sie in Versuchung, auf das Angebot einzugehen, doch dann erinnerte sie sich an eine der wichtigsten Regeln, die sie einst auf der Akademie gelernt hatte. Diese Worte hatten sich für immer in ihr Gedächtnis gebrannt, nachdem Ibiki seinen damaligen Schülern Videoaufnahmen von entstellten FBI-Agenten, die von ihren eigenen Kollegen verraten worden waren, gezeigt hatte. Damals war für Sakura eins so klar gewesen, dass sie es ihr Leben lang nicht zu vergessen wünschte.
 

Der Verrat eines Kollegen war gleichzeitig auch ein Verrat an sich selbst.
 

Eine unerklärliche und unbekannte Ruhe befiel ihren Geist und Körper. Ihr Verstand arbeitete so präsent wie schon lange nicht mehr. Die Rosahaarige wusste, worauf es jetzt ankommen würde, sie kannte dieses Spielchen und hatte oft genug bewiesen, dass sie es verstand, es in ihre gewünschte Richtung zu lenken.

Gelassen beugte sie sich nun ebenfalls vor, dabei unterdrückte sich die aufkommenden Schmerzen am Unterarm und Knöchel. Lasziv nahm sie Sasuke die Zigarette aus der Hand und zog daran, dann sprach sie ruhig und beherrscht: „Das Angebot klingt verlockend, allerdings hat die ganze Sache einen Haken.“

Misstrauisch hob Shikamaru eine Augenbraue und beobachtete, wie sich sein Boss und die junge Frau gleichgültig in die Augen sahen. „Inwiefern?“

Sakuras Lippen verwandelten sich in ein undurchsichtiges Lächeln und sie sprach: „Die Menschen, die mir etwas bedeuten, sind leider alle schon tot.“
 

Eine erdrückende Stille legte sich über die drei anderen Anwesenden, während Sakura noch einmal genüsslich an der Zigarette zog und sie Sasuke zurückgab. Shikamaru ließ die junge Frau keine Sekunde lang aus den Augen, als sie sich lasziv zurück lehnte. Seine Augen verdunkelten sich und seine sonst so gelangweilte Miene drohte zu bröckeln. „Du lügst!“, zischte er ihr entgegen. „Wir werden jemanden finden, der dir nahe steht und dann wirst du mit eigenen Augen mit ansehen müssen, wie wir ihn so lange quälen, bis es dich innerlich zerreißt.“

Sakura warf den Kopf in den Nacken und wischte sich erneut mit dem Ärmel über ihr immer noch blutendes Gesicht. Nie hätte sie geglaubt, diese Schmerzen unter Kontrolle zu haben, oder gar überhaupt nicht an sich ranzulassen. Jedes Wort, das Ibiki ihr in der Ausbildung versucht hatte einzutrichtern, erwies sich nun als Wegweiser durch eine äußerst dunkle Zeit.
 

„Der 24.12.1992, San Francisco. Überfall auf eine Tankstelle. Bandenkrieg zwischen dem Uchiha-Clan und der Hasking-Crew. Die ganze Tankstelle flog in die Luft. 16 Menschen starben. Darunter Calvin und Sanjia Haruno.“ Sakura legte ihren Kopf schief und verzog das Gesicht zu einem leichten Lächeln, dabei ließ sie Shikamaru keinen Moment lang aus den Augen. „Am 01.06.1994 gab es ein Geiseldrama in einem Kino in der Nähe von Orlando. Grund war ein geplatzter Vertrag zwischen dem Oto-Clan und dem Uchiha-Clan. Insgesamt 32 Tote. Mit fünf von ihnen bin ich zur Schule gegangen. 08.03.2005 London. Eine Schmiergeldaffäre fliegt in der Wallstreet auf. Zwei Clans beschießen sich. 56 Verletzte, davon sterben 12 im Krankenhaus.“ Sakura strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Augen wirkten merkwürdig kühl und ihre Stimme beherrscht, aber sie klang trotzdem wie das leichte Donnern eines Gewitters. „Darunter befanden sich zwei Familienmitglieder meiner damaligen Austauschfamilie, die versucht hatten, unschuldige Passanten zu beschützen.“ Ihre Gedanken gehörten nun ihren Kollegen. „Shino Markler gestorben am 27.10.2008 durch tiefe Einstiche im Brustbereich und hohem Blutverlust. 31.12.2008 Ino Yamanaka verschwindet spurlos. Aufenthalt unbekannt.“ Sakura machte eine kurze Pause, ehe sie hinzusetzte: „Noch Fragen, zu geliebten Menschen?“
 

„Pff, wie kann man einen Kollegen zu einem geliebten Menschen zählen!“, bemerkte Sasuke spitz und drückte seine Zigarette aus. Sakura antwortete nicht sofort, sondern ließ sich Zeit damit. Ihr Gesichtsausdruck wurde melancholisch und sie sprach: „Indem dieser Mensch mehr als nur ein Kollege ist oder glaubst du, es gibt nicht auch unter Kollegen so etwas wie private Beziehungen?“
 

Etwas knackte.
 

Naruto sah in das Gesicht seines Freundes und obwohl es kühl und beherrscht wie immer war, konnte der Blonde hinter die Fassade blicken.

Etwas in Sasuke war zersplittert.

Der Augenblick seines Zögerns verriet ihn, als er erneut aufstand. Es waren nur Sekunden und doch reichten sie aus, um Naruto zu signalisieren, dass diese verräterische Frau ihm mehr bedeutete als er zugeben wollte. Sie war für ihn nicht nur eine Abendbegleitung, Zeitvertreib im Bett oder eine willige Unterhaltung, sondern mehr.

Sehr viel mehr.

Innerhalb von Sekunden kam beim Uzumaki die Frage auf, ob die FBI-Agentin dieselbe Bedeutung für Sasuke hatte wie Hinata für ihn. Jedoch verwarf er diesen Gedanken schnell wieder, denn solange er Sasuke bereits kannte, war nicht einmal vorgekommen, dass der Uchiha seine Macht, seinen Einfluss und Reichtum für einen einzigen Menschen aufgegeben hätte. Sein Leben als Mafia-Boss stand über seinen Gefühlen.
 

Sasuke hatte sich erhoben und sah angewidert auf seine Ehefrau herab. „Du singst also nicht freiwillig!“ Es war mehr eine Drohung als eine Feststellung, denn die Kälte in seiner Stimme ließ Sakuras Atem gefrieren. „Normalerweise würde ich anordnen, dass meine drei Herren mit ungebetenen Gästen machen können, was sie wollen, unter anderem kurzen Prozess. Doch bei dir muss ich leider eine Ausnahme machen.“

Die Rosahaarige schenkte ihm ein gekünsteltes Lächeln. „Wie komme ich denn zu der Ehre?“

Ein kurzer Blick von Sasuke reichte und die zwei anwesenden Henker stellten sich hinter Sakura. „Ich bin sicher, dass du deine Meinung bezüglich des Angebots noch ändern wirst, deswegen verzeih, dass ich dich nicht sofort zu deinem Geliebten ins Jenseits schicke, sondern in dieselbe Hölle, in die zuvor er gekommen ist.“
 

Sakura erstarrte.

Dann spürte sie nur noch rechts und links einen festen Griff, der sie hoch zog. Durch ihren Arm zuckte ein brutaler Schmerz, doch den nahm sie in diesem Augenblick nicht wahr. Ihr Blick war fest auf das Gesicht des schwarzhaarigen Mannes geheftet. Seine Haltung, sein gehässiges und selbstzufriedenes Grinsen und seine Ablehnung ihr gegenüber brannten sich tief in ihr Gedächtnis. Er war ein Mensch, der nicht in der Lage war zu lieben, all seine Gefühle für sie waren nicht echt gewesen. Sie war nichts Besonders, sondern jeder Zeit austauschbar.

„Bringt sie in den Keller und seht zu, dass sie eine kleine Kostprobe unseres Services bekommt. Und wenn ihr mit ihr fertig seid, dann habe ich etwas mit euch zu besprechen.“
 

~*~
 

Sanft fiel der Schnee Richtung Boden. Das neue Jahr hatte eisig und weiß begonnen. Ganz Los Angeles lag unter einer dicken Schneeschicht. Es war, als hätte eine neue Eiszeit begonnen und Weihnachten stand erneut vor der Tür. Frierend und leicht erkältet streifte Ibiki durch jenes verfallene Viertel, wo er sich seit geraumer Zeit immer mit seinem Informanten traf. Ihr letztes Treffen war Monate her, lange hatte er sich nicht mehr dazu durchringen können, den korrupten Mann aufzusuchen, doch nun hatten sich die Ereignisse überschlagen. Innerhalb von drei Tagen waren zwei seiner Agenten verschwunden, die an dem Fall Uchiha gearbeitet hatten. Egal, was er unternahm, beide Frauen blieben wie vom Erdboden verschluckt. Hausdurchsuchungen waren bei Uchiha ohne Erfolg verlaufen. Ohne die Polizei daran zu hindern, hatten sie all seine Wohnsitze durchsuchen dürfen und wie immer wusch er seine Hände in Unschuld. Doch gerade dies stimmte Ibiki misstrauisch, denn mehrere Fakten sprachen für die Schuld des Verdächtigen.
 

Man hatte vor wenigen Stunden einen Anschlag auf Sarutobi verübt, das öffentliche Hauptgebäude des FBIs unter Gas gesetzt und um ein Haar wäre es zu einer Katastrophe gekommen. Doch der Achtsamkeit eines Wachmannes war es zu verdanken, dass viele Leben rechtzeitig gerettet werden konnten. Allerdings war das FBI gegen den Anschlag im Locksley-Gebiet machtlos gewesen. Zwischen den beiden Clans herrschte ein ständiger Konkurrenzkampf. Jetzt schien Uchiha jedoch genug vom Waffenstillstand gehabt zu haben und war zum wirkungsvollen Angriff übergegangen. Der ganze Clan war nun nur noch ein Name der Vergangenheit. Heute Morgen hatte Tsunade einen Einbruch in ihrem Büro gemeldet, dabei waren wichtige Akten und Unterlagen gestohlen worden. Doch es war nicht beim Diebstahl geblieben. An der Art und Weise der Verwüstung hatte Ibiki eindeutig die Handschrift der drei Henker erkannt. Zurzeit wüteten sie so schlimm wie noch nie zuvor.
 

Er war sich sicher, etwas musste Uchiha beunruhigt haben.
 

Der Hüne lehnte sich gegen die gewohnte Wand und seufzte tief. Er wurde alt und die ganzen Fälle setzten ihm mehr zu, als er glaubte. Doch einfach aufhören kam für ihn nicht in Frage. Erst wenn er geistig nicht mehr in der Lage dazu war, bestimmte Zusammenhänge zu sehen, würde er das Feld räumen.

„Warum so schwerfällig, alter Knabe?“

Die raue Stimme riss Ibiki aus seinen Gedanken und er hob den Kopf. Rauch stieg in seine Nase und er erkannte, dass sein Informant erneut zur Kippe gegriffen hatte. Der Agent ging in die Hocke und flüsterte: „Warum arbeitest du für Uchiha? Ich meine, du bist allem Anschein nach clever, hast ein Gewissen und bist in der Lage, Richtig und Falsch zu unterschieden. Warum also gerade Uchiha?“ Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen und obwohl sie nur eine Wand voneinander trennte, so hatte er doch das Gefühl, mit einem Mann zu sprechen, der sich am anderen Ende der Welt befand.
 

„Weil es die einzige Möglichkeit ist, meinem Sohn eines Tages zu beweisen, dass ich ihn nicht verachte, sondern dass er mir etwas bedeutet.“
 

Diese Antwort überraschte Ibiki. Er hatte mit selbstsüchtigen Gründen gerechnet, nicht mit den Gefühlen eines Vaters. „Weißt du, Ibiki, ich hätte nie gedacht, dass du einmal Recht haben würdest mit dem, was du sagtest.“ Der Hüne stutzte. Woher kannte der Informant seinen Namen? Bis jetzt waren sie immer nur beim gesichtslosen Du geblieben, doch jetzt drohte das gesamte Gerüst der Sicherheit zu kippen. Er stand auf, langsam, fast wie in Trance. „Was habe ich dir noch mal gesagt?“

Ein leises Lachen entwich der Kehle des Informanten. „Das weißt du nicht mehr? Du enttäuscht mich Ibiki, ich hatte dich für einen Mann mit Gedächtnis gehalten.“

„Gib mir einen Tipp und ich bin sicher, ich bin in der Lage, meine grauen Zellen aufzupolieren.“
 

Zögerlich schritt Ibiki bis zum Türrahmen und hielt den Atem an. Sollte er es wagen, das Abkommen zu brechen? Seine Hand tastete sich zu der Waffe, die er unter seiner Jacke trug. Langsam umschloss er deren Griff und zog sie hervor.

„Sagt dir das Jahr 2000 etwas? Es war wirklich ein schlechtes Jahr für uns.“

Alles in Ibiki erstarrte zu Eis, sofort beschleunigte sich sein Puls.

Nein!

Das konnte nicht sein!

Er konnte es nicht sein!
 

Im Jahr 2000 ereignete sich ein Skandal nach dem nächsten in der amerikanischen Geschichte, Drogendeals in Millionenhöhe, Schmiergeldaffären, korrupte Politiker, Anschläge auf den Präsidenten, das Chaos hörte gar nicht mehr auf. Doch noch etwas viel Entscheidenderes geschah in diesem Jahr.
 

„In der Tat“, flüsterte Ibiki und tat den letzten Schritt. Zuerst erkannte er nur einen Schatten. Schwaches Licht fiel von der defekten Straßenlaterne durch das kaputte Fenster. Zuerst erkannte er abgelaufene Turnschuhe, denn sein Informant saß auf dem Boden und hatte sein rechtes Bein gestreckt. Der braune, leicht verdreckte Ledermantel war offen und Ibiki bemerkte den verwaschenen Pullover. Er sah in das Gesicht des in die Jahre gekommenen Mannes. Seine Haare wurden von einer schwarzen Strickmütze verdeckt, doch der Hüne wusste genau, wie es darunter aussah. Einst waren sie in einem Team gewesen. Man nannte sie das goldene Duo. Kein Fall war zu schwierig gewesen, kein Auftrag zu risikoreich und nichts unmöglich. Doch im Jahr 2000 brach sein Kollege wegen persönlichen Differenzen den Kontakt ab. Er hatte nie erfahren, warum.
 

„Dein Sohn ist auf die schiefe Bahn geraten, als er auf die Universität ging.“ Ibiki wandte seinen Blick von seinem einstigen Kollegen ab. „Du hast versucht, es zu vertuschen, doch dein Sohn sank immer tiefer und irgendwann konntest du ihn nicht mehr aus diesem Sumpf der Kriminalität befreien.“

„Ja… egal, was ich auch versuchte… er wollte nicht hören. Schließlich warf er mir vor, dass ich sowieso nie zu Hause wäre und die Mücke machen soll.“

Ibiki vernahm aus dem Augenwinkel, wie der Mann neben ihn seine Zigarette auf dem Boden ausdrückte. „Also bist du ins Familiengeschäft eingestiegen und hast versucht, ihn irgendwie zu überwachen, indem du Geschäfte mit Uchiha gemacht hast.“

„Richtig.“

„Und gleichzeitig hast du versucht, mit mir Kontakt zu halten, weil dein Gewissen aus Sarutobis Schule dich nicht in Ruhe gelassen hat.“
 

Sein Kollege lachte und Ibiki musste grinsen. Es tat gut, mit jemandem zu reden, von dem er geglaubt hatte, ihm nie wieder gegenüber zu stehen. Er reichte dem Sitzenden eine weitere Zigarette und sprach: „Also… was genau willst du jetzt von mir?“

„Pff… ich dachte eher, du willst was von mir!“

Wieder grinste der Hüne eine Spur breiter, doch dann wurde er wieder ernst. „Uchiha tickt aus… noch nie hat er innerhalb von drei Tagen so viel Chaos verbreiten lassen. Wir müssen ihn stoppen und zwar so schnell wie möglich. Am besten wäre es, wenn wir ihn auf frischer Tat ertappen.“

Sein Kollege seufzte tief. „Das ist 'ne Menge, was du da packen willst. Leider kann ich dir nicht helfen. Ich habe keinen Zugang zu der Auftragsliste. Uchiha hat das Ganze mit vier Passwörtern versiegelt.“
 

„Fuck!“ Der Hüne strich sich über den Kopf. „Kennst du mindestens den Grund, warum er nun größenwahnsinnig wird?“

Sein Kollege lachte leise auf. „Größenwahnsinnig ist das richtige Wort!“ Er sah geradeaus direkt in die Dunkelheit. „Tja... eine junge Frau hat ihm gezeigt, was es heißt, wie Dreck behandelt zu werden.“

Ibiki sah auf.

„Um es klarer auszudrücken, seine Ehefrau hat sich als Lady vom FBI entpuppt, die speziell auf ihn angesetzt worden ist. Hat ihm wohl buchstäblich das Herz gebrochen.“

„Sakura Haruno.“

„Was?“

„Ihr Name ist Sakura Haruno“, bemerkte der Hüne. „Sie hat die Akademie als eine der Besten abgeschlossen. Ich habe sie persönlich 1412 zugeteilt.“
 

Sein Kollege nickte verstehend, dann machte sich eine Stille zwischen ihnen breit. Beide sahen dem Schnee beim Fallen zu. Schließlich sah Ibiki direkt auf seinen Kollegen und sprach: „Hilf mir dabei, sie aus Uchihas Fängen zu befreien. Komm zurück zum FBI.“

„Unter einer Bedingung, mein Junge kommt da heil raus.“

Ibiki verstand…

Ein kurzes Nicken seinerseits und der Deal war abgeschlossen. Seine große Hand umschloss die seines einstigen Partners und zog ihn auf die Beine. Das matte Licht von draußen vertrieb die Schatten, die den einstigen FBI-Agenten umhüllt hatten. Das schöne gleichmäßige Gesicht eines etwas älteren Mannes kam zum Vorschein. Seine meerblauen Augen wirkten ein wenig stumpf, das Lebhafte aus früheren Zeiten war verschwunden, doch seine Wachsamkeit war so ausgeprägt wie eh und je. Unter der schwarzen Strickmütze lugten Ansätze von goldfarbenem Haar hervor und Ibiki wusste, würde er sich in der Sonne befinden, würde es wie helles Stroh aussehen.
 

„Sarutobi wird dir die Hölle heiß machen“, brummte der Hüne schmunzelnd. „Schließlich hat er dein Bild auf seiner Dartscheibe befestigt.“

Minato Uzumaki grinste verschmitzt und zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht.

„Glaub mir, damit kann ich leben.“
 


 

Der einzige Mensch auf der Welt, den Du hassen kannst, ist derjenige, den Du liebst - denn nur er kann Dich wirklich verletzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (42)
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Von:  Mika-cha
2013-03-09T13:26:16+00:00 09.03.2013 14:26
Es bleib trozdem meine lieblings FF :DDD
Von:  Mika-cha
2013-03-09T13:20:53+00:00 09.03.2013 14:20
Habe schon durch gelesen xD
Der schluss voll traurig*schnief* Sasu uns Saku sterben...
Ich hatte zuerst gedacht, dass alles gut und so ausgeht, weil die sich nach ner langen Zeit wieder sehen...
Doch dann sterben die!!!!!!Das kam voll unerwartet!!Hatte mich da voll erschreckt xD
Antwort von:  Dahlie
09.03.2013 14:22
Ein Happyend wäre irgendwie doof gewesen, denke ich D: es hätte einfach nicht gepasst. Und so bleibt das Ende offen und ein guter Abschluss ist getan :)
Unerwartet sollte es auch sein ;D
Von:  Mika-cha
2013-03-09T13:08:36+00:00 09.03.2013 14:08
Die FF ist zwar ein paar Jahre her, doch ich muss wirklich sagen dass ich mich in diese verliebt habe.
Dieses Kapitel ist mein aller liebstes :D
I Love it <3
Antwort von:  Dahlie
09.03.2013 14:15
Dann wollen wir mal hoffen, dass du dich nicht entliebst ;D nein, mein liebstes ist das Kapitel: Der rote Baron :D das habe ich eigentlich am liebsten geschrieben.
Hab viel Spaß beim weiterlesen.
Von:  lilaliebe
2010-07-07T18:56:24+00:00 07.07.2010 20:56
jezt wirts spannend ^^
freu mich auf mehr
sry das ich grad nicht merh schreiben kann steh unter zeitdruck :(

lg Kim
Von: abgemeldet
2009-09-05T12:27:41+00:00 05.09.2009 14:27
wow.. jetzt wirds wieder richtig spannend... xD
freu mich voll, hab aber voll angst um saku =( hoffetnlich wird sie nciht zu sehr gequält...
super story! muss gleich weiter lesen =)
Von:  la_estrella
2009-04-25T07:28:03+00:00 25.04.2009 09:28
Oh Mann. Mein absolutes Lieblingskapitel. (Langsam häufen sich diese)
Wow, also der Anfang bis kurz vor Schluss war wirklich nach meinem Geschmack. Das war Spannung pur und ich klebte sprichwörtlich an den Sätzen! Wirklich, ganz große klasse und ich muss mal wieder ein Lob auf dich aussprechen!!!
Ich bin begeistert und kann es kaum erwarten, weiterzulesen! ;)

So mach ich das mal gleich!

Von:  Blanche-Neige
2009-01-22T14:44:03+00:00 22.01.2009 15:44
OMG!
Minato steckt mit drin
also ich hätte ja alles erwartet
aber minata ??? o.o
die arme saku
aber eig hätte man wissen müssen, dass es schief geht
hoffe mal ihr üpassiert nicht zu viel
sasu is so ein arsch -.-
naja ich les mal weita
lg Blnache
Von: abgemeldet
2009-01-06T16:19:09+00:00 06.01.2009 17:19
Hallöchen
Das Kapitel war der Hammer
Hat mir sehr gut gefallen
Ich bin völlig sprachlos
Mach weiter so
Bye Moonstar
Von:  Sasuke-chan
2009-01-05T12:53:54+00:00 05.01.2009 13:53
Oh. Mein. Gott.
Das war mit Abstand das wohl mitreißendste und... fantastisch-schlimmste Kapitel, das du in dieser Fanfiction veröffentlich hast. Wow.
Mir läuft es immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, wie kaltblütig Sasuke gegenüber Sakura ist.
Ich habe fast schon Angst, das nächste Kapitel zu lesen. Wenn es noch schlimmer wird, muss ich wohl wirklich heulen...
Minato. Jaja, das liebe Strohviech. Du hast wohl ein Faible dafür, seinen Namen immer damit zu verknüpfen.
Aber ich hätte nicht gedacht, dass er hier nochmal auftaucht... Zuerst habe ich an Fugaku Uchiha gedacht... aber als dann darauf eingegangen wurde, dass 'sein Junge da rauskommen soll' - oder so ähnlich - konnte es ja nicht Sasukes Vater sein...
Ich bin mittlerweile gespannt, wie für Naruto die Sache endet... weil... man kann ihn ja nicht unbestraft lassen?! Mal davon ausgegangen, dass der 'Uchiha-Clan' überführt wird...
lg
Sasuke-chan
Von: abgemeldet
2009-01-03T14:41:46+00:00 03.01.2009 15:41
Eines der besten Kapitel, die ich von dir gelesen habe.
Gratulation :D


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