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Children of Ice

Teil 1 - Sephiroth x Cloud
von

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Unglückliche Überraschung

Kapitel 10 – Unglückliche Überraschung
 

Nachdem der Silberhaarige wieder zurückgekehrt war, fand er einen missgelaunten Cloud vor. Er schob diesem Umstand jedoch nicht viel Bedeutung zu und gab sich wie immer.

Kurz nach dem Essen bat ihn Marlene dabei bei ihren Hausaufgaben zu helfen, da der Blonde sich sofort, nachdem er gegessen hatte, in die Garage zurückzog.

Stumm willigte Sephiroth ein und schenkte dem jungen Mädchen ein aufmunterndes Lächeln.

So saß er wenig später mit ihr an dem großen Küchentisch und betrachtete eine der Aufgaben genauer.
 

„... und dann meinte der Lehrer wir sollen einfach mal schauen, wir würden das schon hin bekommen!“, schloss Marlene ihre Erzählung über ungerechte Lehrer, die der Ältere nur halb verfolgt hatte.

„Ich verstehe nicht genau wo nun das Problem liegt!“, sagte er ehrlich und schob Marlene das Heft zu.

„Da...!“ Marlene legte ihre schlanken zierlichen Finger auf das Heft und deutete auf eine Stelle.

„Hast du schon versucht nicht nur auf einem Prinzip zu beruhen und etwas anderes zu versuchen?“, fragte er, erhob sich und setzte sich auf sein linkes Bein, so dass er sich besser über den Tisch beugen konnte.

„Wenn du... ... Marlene?... ... Halloooo?“ Er wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum.

Als er sich näher zu ihr gebeugt hatte war ihr Körper erstarrt und ihre Augen blickten ihn unverwandt an.

„Marlene?“

Leicht zuckte das Mädchen zusammen. „Ja?“ Sie senkte ihren Blick und ihre Wangen färbten sich leicht rosa. Sephiroth seufzte. „Konzentrier dich bitte...!“, sagte er und deutete wieder auf das Heft.

„Also... ...!“, begann er.

„Seph...?“

Der Silberhaarige sah auf und musterte das Mädchen. „Ja? Was ist los?“, erwiderte er sanft.

„Ich... also... Warum... willst du nicht mit mir zu dem Ball?“

Erneut seufzte Sephiroth, diesmal tiefer und etwas lauter. „Marlene... das haben wir doch schon durch... Ich bin... viel zu alt für dich... auch wenn ich nicht so aussehe! Versteh das doch!“

„Und?... Die anderen wissen das doch nicht!“, motzte sie und zog einen Schmollmund.

„Ja... aber ich weiß es! Marlene du bist viel zu jung für mich... außerdem... würden Cloud und Tifa mir sonst was erzählen... mal abgesehen davon, dass ich keinerlei Interesse an dir habe... Du bist wie eine kleine Schwester für mich... aber nicht mehr!“, versuchte er ihr möglichst schonend zu erklären.

„Oh... ...!“ Ihr Blick hatte etwas Trauriges, aber der Silberhaarige blieb hart.

„Ich denke... ich schaffe den Rest allein.“, sagte sie und lächelte tapfer. Sephiroth nickte. „Gut… wie du möchtest!“

Leicht lächelte er, ehe er sich umwandte und in Richtung seines Zimmers schritt.
 

Dort angekommen ließ er sich auf sein Bett gleiten und zog eines seiner Bücher aus der Tasche hervor und öffnete es.

Seine Augen wanderten kurz zu dem Geschenk Clouds. Er würde es morgen einfach zu den anderen legen. Es war ihm unangenehm zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Diese Neigung an ihm hielt sich beharrlich an seinem Verhalten fest. Wieder glitten seien Augen zu dem Buch.

Von draußen her drang Lärm an seine Ohren.

Er ließ sein Buch auf das Bett gleiten, erhob sich und verließ sein Zimmer.

Im nächsten Moment sah er sich schon dem Lauf einer Waffe gegenüber. Blutrote Augen starrten ihn an. „Was tust du hier? Und wo sind Cloud und Tifa?“, fragte die ruhige Stimme Vincents, der ihn kühl musterte.

“CLOUD! .... Dein Besuch ist da... ...!“, rief er und hob leicht die Hände um zu signalisieren, dass er unbewaffnet war.
 

Der Blonde öffnete die Tür zu seiner Werkstatt und starrte zu Vincent, der Sephiroth gerade bedrohte.

„Hi Vince!“, sagte er und schritt langsam auf seinen Freund zu.

„Ich dachte, du machst mit Marlene Hausaufgaben!“, wandte er sich an den Silberhaarigen.

„Nun... Habe ich auch... ... Sie wollte den Rest alleine machen...!“, antwortete er ruhig, wobei er immer noch bewegungslos da stand.

„... ...!“ Vincent senkte die Waffe und der Silberhaarige entspannte sich, ehe er die Hände sinken ließ.

Wieder blickte Cloud zu Sephiroth.

„Tifa ist unten in der Bar... geh und hol sie...!“

Stumm nickte der andere, auch wenn es wie ein Befehl klang. Er schritt die Treppen hinunter und als seine Schritte verklungen waren hörte der Blonde einen Schuss gefolgt von einem spitzen Schrei.

Seufzend schritt Cloud auf die Treppe zu, gefolgt von Vincent.

Wieder stand Sephiroth bewegungslos da, diesmal von Barrets Maschinenarm bedroht.

In der letzten Sekunde hatte er sich ducken können und so hatte das Geschoss sich nur in die Wand der Bar gebohrt.

„Cloud, würde es dir etwas ausmachen, mich nicht ständig in die Offensive zu schicken und mich deinen Freunden vor zu führen...?“, fragte Sephiroth und er klang gereizt.

“Barret... Nimm die Waffe runter, um Himmels Willen!“, stieß Tifa hervor und trat auf den Anderen zu.

„Was macht dieser... dieser...!“, knurrte Barret wütend und schien nicht das richtige Wort für den Anderen zu finden.

Der Silberhaarige wandte sich ab und schritt an Cloud vorbei zur Treppe.

“Ich geh Marlene holen... Sie wird sich sicher freuen!“, sagte er und war im nächsten Moment verschwunden.

Cloud sah ihm schweigend nach, ehe er zu Cid blickte, gefolgt von Reeve, der Cait auf dem Arm trug, einer Yuffie, die immer noch nicht ihre Übelkeit überwunden zu haben schien und einem verdrießlich wirkenden Nanaki, der durch die Eingangstüren der Bar trat.

„Hey Leute!“, begrüßte er seine Freunde und lächelte kurz.
 

„Papaaa!“ Marlene rannte die Treppe hinunter und sprang in den Arm des großen Mannes, der, wie als ob sein harter Kern abgefallen wäre, sie sanft und herzlich im Arm hielt und sich mit ihr drehte.

“Marlene... oh... du bist sooo groß geworden!“

Sephiroth spürte eine Klaue auf seiner Schulter und blickte leicht zu Vincent.

Dieser sagte jedoch nichts und gesellte sich zu den anderen.

„Was macht DER denn hier?“, drang es von Yuffie aus einem Teil des Raumes.

Sephiroth wandte den Blick ab, doch er spürte zwei Arme die sich um ihn schlagen. Er sah einen braunen Schopf vor sich und schloss seine Augen.

„Seit nicht so gemein zu Sephi! Er wohnt schon seit einem Monat bei uns!“, sagte sie ernst und blickte die anderen streng an. „Und wenn ihr ihm was wollt, müsst ihr erst an mir vorbei!“

Sie ließ den anderen los und stemmte die Hände in die Hüften.

„Marlene!!“ Barret schien vollkommen entrüstet zu sein.

„Lass gut sein Marlene!“, sagte der Silberhaarige, ehe er seinen Blick wieder hob und an der anderen vorbei trat, sich somit neben Cloud begab und sich direkt zur Zielscheibe für die Freunde des Blonden machte.

„Warum habt ihr uns nichts gesagt?“, fragte Nanaki und tapste einige Schritte vor, wobei er Sephiroth argwöhnisch musterte.

Nachdenklich blickte der Blonde zu dem Mann neben ihm. Wieder huschte dieses wohlige Kribbeln über seine Haut und er hasste sich dafür.

„Kommt doch erst einmal richtig herein... Ich werde euch oben alles erklären!“
 

~ ~ ~
 

Nach besagter Erklärung saßen alle schweigend um den kleinen Wohnzimmertisch, auf Sofas, Sessel und Plüschvorleger gequetscht da und lauschten der Stille.

„Sephiroth kann sich also an nichts aus den letzten 15 Jahren erinnern...!“, schloss der Blonde.

Alle Blicke wanderten zu Sephiroth, auf dessen Schoß Marlene saß, so als wolle sie beweisen, dass sie mutiger war als alle anderen, oder um sicher zu gehen, dass Sephiroth wirklich nichts geschah.

Ihre Finger griffen in sein Haar und spielten mit einer Strähne. Er umfasste plötzlich ihren Arm und jeder spannte sich an, doch das war nichts im Vergleich zu Barrets feindseiligem Blick.

„Lass das bitte, Marlene!“, sagte Sephiroth jedoch ungerührt.

„Nur weil ich gerade im Schussfeld sitze, heißt das nicht, dass du mit mir umspringen kannst wie es dir passt!“

Sie zog einen Schmollmund und drehte sich zu ihm um.

“Da nützt auch kein Hundeblick... Entweder du lässt es... oder ich lasse es demnächst, dir bei den Hausaufgaben zu helfen...! Im Übrigen hast du noch welche zu erledigen, wenn ich mich recht erinnere... also warum gehst du nicht und macht sie...?“

Marlene rutschte von seinem Schoß und nickte. „Ist gut Sephi...!... aber...“

„... aber DANACH....!“, sagte er ruhig und betonte das Wort besonders. „...gehst du ins Bett! Du weißt hoffentlich noch, was wir für morgen ausgemacht haben?!“

„Ja Sir!“ Sie deutete einen Salut an, grinste dann jedoch. „Aber ich darf doch noch, wenn ich fertig bin, gute Nacht sagen?“, fragte sie leise.

Der Silberhaarige nickte. „Wenn du danach ins Bett gehst...!“

Sie nickte und huschte in die Küche.

Barret starrte ihn mit offenem Mund an. „Was ist los Papi...? Glaubst du, ich habe als General nur auf der faulen Haut gelegen?“, fragte Sephiroth und überschlug gekonnt lässig seine Beine, doch innerlich verkrampfte er sich.

Ein leichtes Kopfschütteln war alles was er als Antwort bekam.

Tifa tätschelte leicht Barrets Oberschenkel und lächelte Sephiroth aufmunternd an.

„Also.... lebt er jetzt bei euch?“, hakte Yuffie noch einmal nach und begutachtete den Silberhaarigen, wie ein Stück Schokolade von allen Seiten.

Cloud nickte. „Ja...!“

Cid schob sich eine Zigarette in den Mund, unterließ es jedoch, sie anzuzünden, da er wusste wie sehr Tifa dies hasste.

„Na dann... Jungchen... ich finde, das hättest du uns auch etwas früher sagen können!“
 

Während Cloud damit beschäftigt war, sich einem weiteren Streit zu entziehen, betrachtete Sephiroth seinerseits Clouds Freunde. Diese waren alt geworden und sahen leicht anders aus, als er sie in Erinnerung hatte.

Bei allen zeigten sich bereits die Zeichen des Alters. Yuffie war erwachsen geworden und ihre Haltung und ihr ganzes Auftreten zeigte, dass sie auch im Geiste gewachsen war.

Nur Vincent war so geblieben, wie er ihn zuletzt gesehen hatte.

Rote Rubine trafen seine grünen Smaragde und hielten sie für einen Moment gefangen.

„Sephiroth...?“

Er spürte eine Hand an seiner Schulter und gleich darauf wurde er leicht durchgeschüttelt. Er wandte seinen Kopf zu Cloud, der neben ihm saß.

„Was?... Tut mir Leid, ich habe nicht zugehört... was hast du gesagt?“

Blaue strahlende Augen blickten ihn an. Augen die Saphiren glichen und dennoch einen leicht grünen Anteil in ihnen hatten.

„... Tifa wollte etwas von dir...!“, antwortete Cloud nur.

Für einen Moment war Sephiroth mit der Situation überfordert, bis er merkte, dass Tifa mit ihm gesprochen hatte und nicht Cloud.

„Du scheinst etwas neben dir zu sein... Vielleicht ist es besser du legst dich hin.“ Die Brünette lächelte sanft und bedachte ihn mit einem ebenso sanften Blick.

“Nein... Ich war nur gerade in Gedanken... ... Was wolltest du also?“, fragte er und wandte sich damit zu Tifa.

„Du hast doch zuletzt das Kochbuch gehabt oder?“, wiederholte sie ihre Frage.

„Ja... und?“, fragte er und legte den Kopf leicht schief. „... ... Wo hast du es hingestellt?“

„Na in die Küche...!“, sagte er ruhig. „Ich habe es zuletzt heute Mittag benutzt als Marlene Muffins als Nachtisch haben wollte... und dann habe ich es wieder dort hingetan, wo es stand...!“

„Mhm...!“ Tifa strich sich leicht durch das braune Haar. „Würdest du mir suchen helfen?“

Sephiroth nickte und erhob sich. „Klar...!“ Ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen, ehe er der anderen aus dem Wohnzimmer folgte.
 

In der Küche angekommen seufzte der Silberhaarige leicht. „Danke...!“

Tifa nickte. „Du siehst müde aus, Sephiroth...“, bemerkte sie kurz. „Es war... anstrengend heute...“, erwiderte er daraufhin.

„Das glaube ich dir... ... Hör mal... ist etwas mit Cloud...? Er scheint so... gereizt zu sein...“

Sephiroth senkte den Blick. „Nun ja, gestritten haben wir nicht direkt... Es ging um Marlene... ich wollte nur, dass er sich ein wenig mehr mit ihr beschäftigt... und auch mit dir... Er zieht sich zu sehr zurück... aber er hat wie immer abgeblockt... ... Das legt sich wieder Tifa... er schmollt sicher nur und morgen ist wieder alles ok... seine Freunde bringen ihn auf andere Gedanken!“

Nickend, verschränkte sie leicht ihre Arme vor der Brust und lehnte sich an die Spüle.

„Du machst dich sehr gut... das wird schon werden...!“

Stumm nickte er. („Das hoffe ich Tifa...!“) Er schloss seine Augen und strich sich durch das Haar bis zu seinem Hinterkopf.

„Kann ich dir noch etwas helfen?“, fragte er, doch er erntete nur ein Kopfschütteln von Tifa.

„Ich wecke dich morgen... dann machen wir alles fertig... Wie es abgesprochen war...“

„Gut... dann gehe ich jetzt wirklich schlafen!“

Die Brünette nickte.

“Gute Nacht, Sephiroth...!“

„... gute Nacht, Tifa!“, er schenkte ihr ein warmes Lächeln, ehe er sich umdrehte und zur Treppe schritt.

„... ... gute Nacht, Cloud...!“

Der Blonde wandte leicht den Kopf und blickte ihn an. Knapp nickte er und drehte sich wieder zu seinen Freunden.

Tapfer drehte sich Sephiroth der Treppe zu und verschwand wenig später in seinem Zimmer.

In seinem Inneren tat es weh, dass Cloud nicht mehr mit ihm sprach, doch er sagte sich immer wieder, dass es morgen besser werden würde.
 

~ ~ ~
 

Alles war vorbereitet. Der Kuchen war fertig und auch das Essen.

Frühmorgens, als Cloud und die anderen noch schliefen, halfen Sephiroth, Yuffie und Marlene Tifa in der Küche mit allem.

Gegen acht trug ihre Arbeit endlich die erwarteten Früchte und sie konnten sich eine kleine Pause gönnen.

„Ich... habe auch noch etwas für Cloud!“, murmelte Sephiroth leise. „Wo soll ich es hinstellen?“

Überrascht blickte Tifa ihn an. „... Du hast etwas...?“ Bevor sie weiter fragen konnte deutete sie auf einen kleinen Tisch.

“Stell es dort hin!“

Sephiroth nickte und eilte die Treppe hinauf um das in blaues Papier eingewickelte Geschenk zu holen.

Kurz nachdem er sein Geschenk deponiert hatte tauchte ein verschlafener Cloud auf.

Sie gratulierten ihm, wobei Sephiroth wieder nur mit einem knappen Nicken bedacht wurde.

Der Kloß in Sephiroth Hals verfestigte sich erneut.

Langsam huschte das Leben in das große Haus. Alle von Clouds Freunden standen gemächlich auf und überhäuften wenig später das Geburtstagskind mit Glückwünschen.

Der Silberhaarige hielt sich mehr im Hintergrund und war dankbar dafür, dass Tifa ihn mit Arbeiten auf Trab hielt, so dass keine peinliche Stille entstand, wo er mit den anderen reden musste.

So konnte er nur zusehen, wie Clouds Stimmung sich auflockerte, was auch an einer Menge Alkohol lag, die Barret und Cid ihm zuführten.
 

Doch von einer Sekunde zur anderen brach alles in sich zusammen und etwas in Sephiroth zersplitterte in diesem Moment.

„Du bist hier nicht mehr erwünscht!“

Sprachlos starrte der Silberhaarige Cloud an, der vor ihm stand, seine Freunde etwas entfernt hinter ihm.

Er konnte nicht verstehen was in den Blonden gefahren war, dass er so etwas sagte.

„Cloud...!“, begann er, doch dieser tat seine Worte mit einer Handbewegung und einem kalten Blick ab.

„Du bist hier nicht mehr erwünscht! Also verschwinde!“, wiederholte der Andere ruhig.

Alle Blicke im Raum ruhten auf ihnen.

Der Schmerz bohrte sich wie ein Korkenzieher in sein Herz und er hatte das Gefühl in eine unendliche Tiefe zu fallen.

Es dauerte nur Sekundenbruchteile, ehe Sephiroth es schaffte, seine kalte Maske, für die er so lange gebraucht hatte, um sie ab zu legen, wieder aufzusetzen.

„Wie du willst!“, sagte er und wandte sich ab, ehe er die Treppe hinaufschritt, die Kleidung auszog die Cloud bezahlt hatte und seine eigene wieder anlegte.

Seine Bücher und die andere Kleidung ließ er oben. Er brauchte sie nicht. Er brauchte nichts was Cloud gekauft und bezahlt hatte.
 

Überrascht wurde er angestarrt, als er wieder unten war, zudem noch in seiner alten Kleidung.

Kurz blickte der Silberhaarige zu Tifa, dann zu Marlene, beide schienen mit der Situation vollkommen überfordert zu sein, so dass sich keiner rührte.

„Ich lasse mir von niemandem vorschreiben was ich zu tun habe!“, sagte Cloud kalt. In seiner Stimme schwang der leichte Unterton des Alkohols mit.

Sephiroth öffnete den Mund und schüttelte seinen Kopf.

Seine Maske brach erneut. „Was du zu tun hast? Verdammt Cloud! Ich habe dich nur um etwas gebeten, was noch nicht einmal für mich gedacht war! Du bist so ein ignoranter Kindskopf... ...! Ich hoffe du bist jetzt glücklich!“

Ruckartig wandte er sich ab und wollte an Vincent vorbei zur Tür, doch zwei Arme schlossen sich von hinten um ihn und zogen ihn an einen kleinen Körper.

„Geh nicht Seph... Bitte...!“, wimmerte Marlene. „Cloud hat es bestimmt nicht so gemeint!“

„... Doch Marlene... das hat er... Cloud ist sich voll bewusst was er tut...!“ Der kleine Körper umfasste ihn fester. „Bitte... Seph...!“

Langsam drehte er sich um und strich dem Mädchen leicht durch das Haar.

„Es tut mir Leid...!“

Trotz der Tränen in ihren Augen löste er sich von ihr, ließ sie stehen und verließ das Haus.

Das junge Mädchen drehte sich zu dem Blonden um. „Ich hasse dich!“, stieß sie hervor, wischte sich über ihre Augen und rannte hinauf in ihr Zimmer.

Die nächste, die sich regte, war Tifa. „Jetzt hast du es wirklich geschafft, Cloud...!“ Sie trat zu dem Tisch mit den Geschenken.

Barret starrte Marlene hinterher. „Ich rede mit ihr... sie fängt sich schon wieder...!“ Und schon war auch er verschwunden.

„Hier Cloud!“

Die Brünette drückte Cloud Sephiroths Karte in die Hand, die an dem Geschenk hing.

„Vielleicht hättest du DAS erst lesen sollen!“

Der Blonde klappte die Karte auf und las.
 

> Hey Cloud,

Ich weiß nicht genau was man in eine solche Karte schreibt... Ich sollte dir wohl viel Glück und alles Gute wünschen, weil du ein Jahr älter geworden bist...

Ich wünsche es dir nicht. <
 

Verächtlich schnaubte Cloud. „Lies weiter!“, sagte Tifa jedoch ruhig.
 

> Ich wünsche dir, dass du jede Minute deines Lebens genießen kannst und obwohl du älter wirst, den Spaß am Leben nicht verlierst.

Genieße die kleinen Dinge im Leben, denn ich habe gelernt, dass diese am wichtigsten sind.
 

Dein Sephiroth <
 

Der Blonde blickte von der Karte auf, trat zu dem Geschenk, welches mit dunkelblauem Papier umwickelt war, auf dem kleine Motorräder in einer silbrigen Färbung schimmerten, und öffnete es.

Ihm blieb der Mund offen stehen.

Der Silberhaarige hatte ihm einen Sechsventil-Boxer geschenkt. Zusätzlich noch ein paar Dinge mit denen er sein Fenrir pflegen konnte.

„Das hat er doch sicher auch mit dem Haushaltsgeld bezahlt!“, gab er kühl zurück, doch innerlich freute er sich sehr über dieses Geschenk.

Tifa schüttelte den Kopf.

„Nein... hast du seine Sachen nicht gesehen die er anhatte? Er muss wohl bei ShinRa gewesen sein... und auch seine alten Karten gefunden haben... Von mir jedenfalls hat er kein Geld... und auch in der Haushaltskasse fehlt nichts! Ich habe nachgesehen, als er nach oben ging um das Geschenk zu holen!“

Cloud schüttelte den Kopf und setzte sich. Seine Arme stützten sich auf seine Beine auf und er krallte die Hände in sein Haar.

“Was hab ich da nur getan...!“, murmelte er leise.

Im nächsten Moment war er auf den Beinen. „Ich hol ihn zurück!“

Mit diesen Worten rannte er auch schon aus dem Haus und ließ alle anderen stehen.

„Sephiroth!“

Auf dem Boden lag eine einzige schwarze Feder, welche ihn dazu brachte stehen zu bleiben. Vorsichtig bückte er sich und hob diese auf, ehe er hinauf zum Himmel blickte.

Er presste die Feder an seine Brust und biss sich auf die Lippe.

Der Himmel, der vorhin noch voller Sonnenschein war, veränderte sich. Graue Wolken zogen auf und die ersten Tropfen trafen die Erde mit voller Wucht.

Im nächsten Moment goss es in Strömen, doch Cloud stand einfach nur da, drückte die Feder an sich und starrte in den Himmel.

„... Es... tut mir Leid, Sephiroth... so Leid...!“



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