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Küchengeflüster

von

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Ein neuer Anfang

„Ah... Nein, warte! Das tut weh! Uh...“ Kagerous Stimme bebte vor Schmerz.

„Was? Entschuldige! Geht’s so rum?“, war Kias vergnügte Stimme zu hören.

„Ngh... Warte, warte... Okay, jetzt. Uff... Mensch Kia, mach endlich das Licht an!“

„Wieso? Funktioniert doch bestens so. Aua... Mist.“ Nun war es Kia, der vor Schmerz aufstöhnte.
 

Kia und Kagerou standen im Wohnzimmer der WG und versuchten zusammen die große Couch von der einen Ecke des Zimmers in die andere zu schieben, was sich im Dunklen als äußerst schwierig für beide gestaltete.

Vor ein paar Minuten hatten sie noch gemeinsam auf ihr gesessen und einen Film geschaut. Jetzt war der Fernseher aus und das Zimmer dunkel, da sie kein zusätzliches Licht angeschaltet hatten.

„Okay, okay. Warte. Ich mach das Licht an.“
 

Augenblicklich wurde es hell im Zimmer. Nachdem sich Kias Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten, schaute er hinüber zu Kagerou. Dieser rieb sich sein schmerzendes Schienbein und schaute verärgert zu ihm rüber. Kia blieb fast das Herz stehen, so sehr war er von diesem Anblick fasziniert, der sich ihm da bot.

Ich könnte dich jetzt auf der Stelle vernaschen!, dachte Kia mit zunehmender Erregung. Er entschloss sich, Kagerou ein wenig mehr zu ärgern, um sich an dessen, wie er fand, sexy Temperament erfreuen zu können. Kia grinste verschlagen.

„Hey, Ka-chan!”

“Hm, was ist? Wieso grinst du so bescheuert?“ Kagerou stand inzwischen wieder und fixierte Kia mit einem fragenden Gesichtsausdruck. Er ahnte nichts Gutes, wenn Kia ihn so ansah.

Wenn du jetzt Sex willst, kannste kriegen! Habe schließlich schon die ganze Zeit Lust drauf..., dachte Kagerou erregt und konnte ein Beben nicht unterdrücken.

„Ich habe Yuki in der Küche erhängt!“ Kia grinste spitzbübisch hinüber zu Kagerou und wartete auf dessen Reaktion.
 

Kagerou erstarrte. Er musterte Kia argwöhnisch, auf der Suche nach Anzeichen einer Lüge im Gesicht seines Gegenübers. Doch da war nichts. Er musste Kia glauben und langsam dämmerte es ihm auch, warum er dies gerade jetzt gesagt hatte.

So? Du willst mich also noch wütender sehen, damit dich das anheizt!? Nicht mit mir, mein Lieber... Kagerou atmete tief ein schaute Kia in die Augen.

„Das hat ja lange gedauert, Kia. Ich wusste von Anfang an, dass du es warst. Shino würde so was nämlich nicht tun. Hm. Bin mir zwar noch nicht so sicher warum du ausgerechnet Yuki für deine üblen Scherze benutzt, aber es ist okay. Du bist halt einfach ein zu groß geratenes Kind, das scheinbar nicht ausgelastet ist!“, sagte Kagerou mit einem arroganten Blick in Kias Richtung und wandte sich anschließend den Sofakissen zu, um sie zu ordnen.

Kia stand völlig verblüfft mit offenem Mund da und konnte seinen Geliebten nur anstarren. Das war jetzt überhaupt nicht die Reaktion, die er erhofft hatte. Er musste schlucken und suchte fieberhaft nach einer Antwort. Diesen Triumph wollte er Kagerou nicht überlassen.

„So? Ich ein zu groß geratenes Kind? Ich wusste gar nicht, dass solch ein Kind gewisse Dinge mit dir anstellen darf?! Hm. Habe ich da etwa vielleicht etwas noch nicht mitbekommen?“

Kia schaute gierig zu Kagerou, dessen Gesicht jetzt eine leichte Röte überzog.

„Was? Spinnst du! Du sollst mir meine Worte nicht im Mund herumdrehen!“, entgegnete Kagerou nun doch aus der Ruhe gebracht und wich den über das Sofa langenden Armen aus.

„Komm mir nicht zu nah, du Spinner!“

Kia umrundete das Sofa, um Kagerou schnappen zu können, aber dieser lief vor ihm davon.

„Oh, jetzt spielen wir auch noch Fangen! Niedlich! Kagerou, du überrascht mich immer wieder aufs Neue!“ Er konnte ein Lachen nicht unterdrücken und verfolgte ihn weiter um das Sofa herum.

Du bist so süß! Ich will dich hier und jetzt..., dachte Kia mit ansteigendem Verlangen und setzte an, Kagerou in der nächsten Kurve zu erwischen, als dieser das Gleichgewicht verlor und zu stürzen drohte.
 

Kagerou sah nach oben. Von dort aus blickten ihm zwei vor Leidenschaft glühende Augen entgegen. Er stöhnte.

Als er eben auf dem Teppich auszugleiten drohte, fing ihn Kia auf, zog ihn aber zugleich sanft zu Boden, wo sie nun einander anblickten. Er spürte, wie seine Erregung wuchs. Kias Mund kam näher und küsste ihn zärtlich.

„Hey Ka-chan, die Sache mit Yuki tut mir leid... Du darfst mich dafür gerne bestrafen!“, flüsterte Kia anzüglich mit bebender Stimme in Kagerous Ohr.

Er setzte sich rittlings auf Kagerou und begann langsam die Knöpfe von dessen Hemd zu öffnen.

Ich darf dich also dafür bestrafen? Mal sehen. Vielleicht, indem ich mich jetzt verweigere, oder noch besser..., dachte Kagerou diabolisch grinsend.

„Gut. Wie wäre es damit: Du bist heute der, der mich empfängt. Ich erinnere dich hiermit an unser Versprechen...“, äußerte Kagerou breit grinsend und wissend, dass das Kia gar nicht gefallen würde.
 

Kia blickte auf Kagerou hinunter und hielt kurz den Atem an. Er erinnerte sich an das Versprechen. Sie hatten es sich zu Beginn ihrer Beziehung gegeben.

Da Kagerou nicht immer die empfangende Person sein wollte, sondern Kia diesen Platz mit ihm teilen sollte, beschlossen sie, auf die Wünsche und Grenzen des Anderen respektvoll einzugehen.

Im Gegensatz zu Kia, war Kagerou nicht festgelegt. Er wollte soviel wie möglich erfahren und sich nicht unnötig einschränken lassen, auch nicht von Kia.

Bisher hatte Kagerou diesen speziellen Wunsch nicht geäußert, so dass Kia meist vergaß, dass es eines Tages soweit sein würde.

Aber heute? Jetzt? Kagerou, du kannst echt fies sein..., überlegte Kia und schaute ein wenig unsicher auf Kagerou hinab, der ihn seinerseits strahlend anlächelte.

Gut. Dann soll es so sein...

„Okay. Dann ist also heute der Tag X! Ich bin ja wenigstens froh, dass du ein so erfahrener Liebhaber bist! Ich würde niemand anderen ranlassen...“, meinte Kia kleinlaut, während er seitlich von Kagerou hinabgleiten wollte. Er kam nicht weit, da Kagerou sich ihm entgegenreckte und ihn innig küsste. Überrascht erwiderte er den Kuss leidenschaftlich.

„Heute nicht. Ich wollte dich nur ärgern...“, hauchte Kagerou atemlos zwischen ihren Küssen.

„Ich will dich heute in mir spüren, ja? Schon seit unserem Kuss in der Küche...“

Mehr brauchte Kia nicht zu hören. Er gab seinem Verlangen freie Lauf.

Er drückte Kagerou sanft zurück in die liegende Position und bedeckte sein Gesicht mit heißen Küssen. Seine Hände berührten Kagerous entblößte Brust, was Kagerou ein weiteres leises Stöhnen entlockte. Er musste grinsen.

Du ist so verdammt empfindlich, Kagerou... Mal sehen, was ich noch aus dir herauslocken kann, stellte er vergnügt fest und begann an Kagerous Brustwarzen zu saugen.

„Uff... Ngh...“ Kagerou erzitterte.

Kias Hand wanderte hinunter zu Kagerous Po. Er schob sein linkes Beine zwischen Kagerous und hievte dessen rechtes Bein über seine Hüfte. Er spürte deutlich Kagerous Erregung im Schritt. Er setzte an, Kagerous Hosenknöpfe zu öffnen, als dieser seiner Hand Einhalt gebot. Kia schaute ihn fragend an.

„Können wir den Raum wechseln?“, fragte Kagerou mit heiserer Stimme.

„Warum? Shino hat Nachtschicht. Der kommt doch vor morgen Früh nicht wieder!“, meinte Kia, und wollte fortfahren, aber Kagerou blieb hartnäckig.

„In Ordnung. Dann zu mir, oder zu dir?“ Kia zwinkerte.

„Hm...zu dir!“

Kia stand auf und zog Kagerou hoch. Sie küssten sich weiter, während sie eng umschlungen zur Zimmertür taumelten.

„Ngh... Du machst es mir nicht leicht, Ka-chan! Ich geh noch kurz ins Bad. Bis gleich!“, sagte Kia und verschwand in Richtung Bad.
 

Kagerou lustwandelte in Kias Zimmer und genoss die eigene körperliche Erregung. Er ging auf die Balkontür zu, um sie zu öffnen. Er stellte sich nach draußen und sah zum Himmel. Viel konnte er nicht zu erkennen, da zum einen die Lichter der Stadt die Sterne überstrahlten, zum anderen leichte Wolken seinen Blick verdeckten. Dennoch entdeckte er ein paar Sterne.

Er dachte an den vergangenen Abend. Nachdem Kouya überstürzt gegangen war, hatten sie noch eine Weile gemeinsam in der Küche am Tisch gesessen, um eine Entscheidung zu treffen. Sie waren sich von Beginn an einig. Wenn Kouya das Zimmer wollte, sollte er es bekommen. Kagerou erfreute der Gedanke, dass Kouya bald der neue Zimmernachbar werden könnte. Er mochte ihn vom ersten Augenblick an. Ähnlich erging es auch den anderen. Alle waren gespannt, wie sich Kouya entscheiden würde. Morgen früh würde Kia Kouya anrufen, um ihm die Entscheidung der WG mitzuteilen.

Ein leises Geräusch hinter ihm ließ ihn lächeln.

„Hey! Ich dachte, du wartest im Bett auf mich!“, war Kias gespielte Empörung zu vernehmen. Er stellte sich neben Kagerou und umschlang dessen Hüfte mit einem Arm. Kagerou lehnte sich gegen Kia und schloss die Augen. Manchmal konnte er sein Glück nicht fassen. Er presste sich stärker an Kia.

„So. Schluss mit der Träumerei! Auf geht’s ins Bett, mein Lieber! Noch mal lasse ich mich nicht unterbrechen. Ich treibe es auch gerne hier auf dem Balkon mit dir. Die Entscheidung überlasse ich ganz dir...“, entgegnete Kia mit lüsterner Stimme und sah zu Kagerou.

„Dann mal los. Ich lasse dir den Vortritt!“ Kagerou schob Kia vor sich her zurück ins Zimmer und schloss die Balkontür hinter ihnen.
 


 

Shino schaute auf, als die Glocke der Ladentür erneut erklang. Er saß hinter der Theke und blätterte gelangweilt in einem aktuellen Videomagazin herum. An der Tür stand ein junger Mann, der sich suchend umsah. Er erblickte Shino und kam auf ihn zu.

„Hey Kimura, lange nicht gesehen. Was führt dich denn so spät noch in den Laden?“, fragte Shino freundlich und lächelte den jungen Mann an, der jetzt vor ihm stand.

„Guten Abend, Itou! Gute Frage. Die kann ich mir leider auch nicht beantworten. Ich suche wohl Ablenkung. Bisher hat nichts geholfen...“, gab Kimura bedrückt zu.

Er dachte an die verstrichenen Stunden, seit er Kouya abgesetzt hatte. Er fuhr danach eine Zeit lang orientierungslos durch die Gegend und traf anschließend in seiner Stammbar auf ein paar gute Freunde. Dort blieb er eine Weile, aber er konnte das Zusammensein nicht genießen. Viel zu häufig musste er an Kouya, und natürlich an sein unangebrachtes Verhalten denken. Er könnte sich dafür selbst in den Hintern treten. Er war der Verzweiflung nahe.

Verdammt. Kouya...

Shino musterte Kimura aufmerksam. Er kannte ihn schon eine ganze Weile, aber so trübselig hatte er ihn noch nie erlebt.

Eigentlich kam Kimura immer recht gut gelaunt allein oder auch in Gesellschaft in den Laden. Meist lieh er sich Liebesfilme aus – homosexuelle Liebesfilme, was Itou zu Beginn etwas überraschte.

Shino wusste, dass diese Videothek eine äußerst gute Auswahl an diesen Filmen aufwies, so dass die Kunden durchaus einen weiten Weg dafür in Kauf nahmen.

Ich selbst spiele häufig Bote für das Liebespaar in der WG..., dachte er belustigt.

Er konzentrierte sich wieder auf Kimura, der ihn fragend anzuschauen schien.

Ihn direkt nach dem Grund für seine Niedergeschlagenheit zu fragen, wäre etwas zu privat. So gut kenne ich ihn dann doch nicht, aber vielleicht..., erwog er und hatte eine Idee.

„Hey Kimura, wenn du Ablenkung brauchst und dir eigentlich nicht sicher bist, ob du überhaupt einen Film schauen willst, dann bleib doch einfach und helfe mir beim Sortieren der Filme!? Wie wär’s? Hier ist im Laufe des Tages ein wenig liegengeblieben. Du darfst dich natürlich kostenlos an der Kaffeemaschine bedienen!“ Itou grinste Kimura abwartend an.

Dieser schien kurz zu überlegen, nickte dann aber erfreut.

„Okay. Klingt gut. Schlafen kann ich jetzt eh nicht, dann kann ich auch hier bleiben. Also dann, auf eine gute Zusammenarbeit!“ Kimura grinste zurück.
 

Kimura mochte Itou. Er kam gerne hierher. Nicht nur, weil der Laden eine besondere Auswahl an guten Filmen besaß, sondern auch, weil es ihm zum Ritual nach Kouyas Abreise ins Ausland geworden war.

Er vermisste die gemeinsamen Abende des Plauderns mit Kouya und betrat, nachdem ihm einige Freunde diesen Platz empfohlen hatten, eines Abends diesen Laden.

Er war auf Anhieb von Itou fasziniert, nicht auf sexuelle Weise, aber er genoss dessen ruhige Art und hatte Spaß bei ihren gelegentlich intellektuellen Gesprächen.

Sie waren zwar nie sehr persönlich miteinander geworden, aber das machte ihm nichts aus. Vielleicht ergibt sich ja jetzt die Möglichkeit, mehr voneinander zu erfahren., dachte Kimura.

„Danke Itou...“, murmelte er ehrlicherweise und kam hinter den Ladentischen, wo Shino begann, ihn das Nötigste zu erklären.
 


 

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort lag Kouya wach in seinem Bett. Er ließ die vergangenen Stunden Revue passieren.

Nachdem er ins Haus gegangen war, hatte er sich sofort in sein Zimmer zurückgezogen. Er wollte weder jemanden sehen noch hören. Hiroki versucht mehrmals ihn zu stören, aber er ließ sich leicht abweisen und gab sein Vorhaben schnell auf. Er nahm später ein ausgiebiges Bad und ertappte sich immer wieder dabei, wie er an Yuu und das Erlebnis in der Bahnhofstoilette denken musste. Er konnte ein Beben nicht unterdrücken.

Nach dem Bad erledigte er noch einige Dinge in seinem Zimmer am PC, bevor er sich in sein Bett legte.
 

Kouya seufzte leise. Er konnte einfach nicht einschlafen. Er war innerlich so sehr aus der Ruhe gebracht, dass kein ablenkender Gedanke half, ihn zu beruhigen. Eher bewirkte es das Gegenteil. Denn sobald er versuchte, nicht an Yuu zu denken, hatte er sein Gesicht vor Augen und spürte dessen Atem am Hals. Er schluckte. Er nahm sich vor, Yuu in den nächsten Tagen, wenn er sich bereit dazu fühlte, zur Rede zu stellen. Er hoffte, dass hinter Yuus Verhalten mehr steckte und er seinen kleinen Hoffnungsschimmer im Herzen nicht begraben musste.
 

Er schloss die Augen und dachte an die WG. Diese Begebenheit hatte er, seit er Yuu am Bahnhof sah, völlig vergessen.

Er machte sich eigentlich keine Hoffnungen auf das Zimmer, da sein Besuch und sein anschließendes Verschwinden alles andere als brillant in seinen Augen gewesen war, aber er musste es einfach so hinnehmen wie es war. Vorwürfe würden ihm auch nicht weiterhelfen.

Ich werde schon etwas finden..., stellte Kouya nüchtern fest, musste sich aber eingestehen, dass er die drei sofort gemocht hatte.

Er schlief irgendwann erschöpft ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-09-05T09:35:18+00:00 05.09.2008 11:35
Ja du darfst meinen Namen da oben hinschreiben! *breit grins*

Nun zum Kappi. Ich mag es unheimlich. Schon der Beginn ist ja sowas von zweideutig ich musste so lachen. Wer stellt bitte im Dunkeln ne Couch um? Naja aus dem zweideutig wurde dann ja eindeutig Eindeutiges. War schon witzig und teilweise ja echt sadistisch!

Ich freu mich schon aufs nächste Kappi, das ich lesen und bearbeiten darf.

Liebe Grüße
Zuckerschneggsche


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