Vergangenheit holt jeden ein
sooo, das ging eigentlich ziemlich leicht von der hand...^^
viel spass beim lesen...hehe...;D
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Edward setzte mich langsam ab, wobei er immer noch zu Alice und dann zu Carlisle hinüberblickte.
„Das würde bedeuten, dass sie den Vertrag gebrochen haben…“, knurrte er.
„Falls es überhaupt einer von ihnen ist. Da bin ich mir nämlich nicht so sicher“, grummelte Alice.
„Wie meinst du das?“
„Na ja, ich kenne eigentlich den Geruch von jedem von ihnen, aber den hier nicht.“
„Vielleicht ist noch jemand dazu gekommen“, warf Esme ein und Carlisle nickte ihr gedankenverloren zu.
Bis jetzt hatte ich der ganzen Unterhaltung stillschweigend zugehört und gehofft, herauszuhören, von wem sie sprachen, doch leider war dem nicht so.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass-“
„Stop!“ schrie ich fast und unterbrach Edward mitten im Satz.
Alle Augen waren überrascht auf mich gerichtet.
„Wovon redet ihr?“
Jetzt wendeten sie sich alle an Edward, als bräuchten sie seine Erlaubnis, mir zu antworten.
Als ich sah, dass Alice entschlossen auf mich zutrat, war ich froh, dass sie sich nicht immer an seine Regeln hielt.
„Ich nehme mal an, dass er dir erzählt hat, was hier los ist? Das sollte er jedenfalls gemacht haben.“
Ich nickte.
„Wir haben herausgefunden, wer dafür verantwortlich ist.“
Ich hielt meinen Atem für einen kurzen Moment an und erwartete ihre nächste Antwort.
Noch einmal blickte sie zu Edward, bevor sie fortfuhr.
„Es ist… ein Werwolf.“
Gespannt sahen mich die Cullens an und musterten mich genau. Ich wusste nicht, welche Reaktion sie von mir erwarteten. Schließlich hatte Alice nur das ausgesprochen, was ich bereits geahnt hatte. Es konnte niemand anderes sein als sie.
Moment! Hatte sie Werwolf gesagt?
„Wie bitte?!“ Pure Ungläubigkeit zeichnete sich in meinem Gesicht. Sie musste mich auf den Arm nehmen. Die Werwölfe würden so etwas niemals machen. Nicht in tausend Jahren.
Oder vielleicht doch? Vielleicht eine Person. Eine einzige, die wütend und frustriert genug war, weil ich mich nicht für sie entschieden hatte, sondern für Edward.
Jacob.
Womöglich hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle und dadurch unschuldige Menschen verletzt… getötet. Absichtlich wahrscheinlich nicht. Und als er dann realisiert hatte, was passiert war, hatte er versucht, die leblosen Körper zu verstecken.
Edward hatte meinen leeren Blick bemerkt und nahm meine Hand. „Er ist es nicht.“
Verblüfft drehte ich meinen Kopf zu ihm. „Aber wer sollte es sonst sein?“
„Keine Ahnung. Aber Alice kennt seinen Geruch. Und der von diesem Werwolf hier ist völlig neu.“
„Von den anderen kann es auch niemand sein. Ich kenne sie und weiß, dass sie niemals so etwas tun würden.“
Edward nickte und grübelte weiter. „Dennoch kann es sein, dass sie noch jemanden dazu bekommen haben, den wir bisher noch nicht kannten.“
„Das ist doch wohl ein Witz!“ Langsam wurde ich sauer. Zog Edward wirklich in Betracht, dass jemand aus dem Rudel Menschen tötete? Mag sein, dass es seine Natur war, eine gewisse Abneigung ihnen gegenüber zu besitzen, aber der Gedanke, den er da jetzt hatte, war völlig absurd.
„Bella, das ist das Einzige, was Sinn macht. Nur die Quileute können sich verwandeln“, versuchte er mich zu überzeugen, als er meine Wut mitbekam.
Ich schnaubte. „Vielleicht ist es ja gar kein Werwolf und Alice hat sich nur geirrt.“
Ich hätte das eventuell nicht sagen sollen, denn sie funkelte mich an, aber ich entschuldigte mich auch nicht bei ihr.
„Ich habe ihn aber gesehen. Und Jasper auch“, zischte sie. Stur wandte ich meinen Blick ab, auch wenn sie mir mit ihrer Antwort ein wenig den Wind aus den Segeln nahm.
„Alice…“ Esme versuchte sie zu beruhigen und legte ihr eine Hand auf den Arm, doch sie blieb hartnäckig.
„Was glaubst du wohl, warum ich nichts sehen konnte. Das ist nur bei ihnen so“, fuhr sie mich an.
„Die Sache mit den Neugeborenen hast du auch nicht gesehen“, gab ich bissig zurück.
Ihr Mund klappte auf, dann schloss sie ihn wieder. „Das war etwas völlig anderes“, murmelte sie.
„Du bist nicht unfehlbar, Alice!“ Mein Ton war noch lauter als vorher und ich verschränkte die Arme vor der Brust.
Einen Augenblick starrte sie mich an, dann machte sie auf dem Fuß kehrt und war die Treppe hoch verschwunden.
„Alice!“ Rosalie lief ihr hinterher.
Eine Tür knallte.
„Das war wirklich nicht nötig. Außerdem hat sie Recht. Ich hab es in ihren Gedanken gesehen.“ Jetzt fiel mir auch noch Edward in den Rücken.
Als er meine Hand nehmen wollte, zog ich sie weg und wandte mich zu Tür. Ich wollte nach Hause.
Sachte hielt er mich am Arm fest. „Bella, warte.“
Ich drehte mich zu ihm um. „Es ist keiner von ihnen.“
Einen Augenblick sagte er nichts, dann seufzte er. „Wir werden herausfinden, wer es ist. Einverstanden?“
Ich dachte kurz darüber nach, bevor ich letztendlich nickte.
„Wenn sie ihn gesehen hat, wieso hat sie ihn dann nicht zur Rede gestellt? Diesen ominösen Werwolf.“
„Weil er weggelaufen ist und über der Grenze war, bevor sie ihn einholen konnte. Na ja, sie hätte sie übertreten, wenn Jasper sie nicht aufgehalten hätte.“
„Wie bitte? Ist ihr nicht klar, dass sie damit den Quileute jeden Grund gibt, euch anzugreifen?“ Fassungslos starrte ich Edward an. Das Bild einer kleinen, zierlichen Alice, eingekreist von lauter riesigen Wölfen, zeichnete sich deutlich in meinen Gedanken ab. Wie konnte sie auch nur in Erwägung ziehen, hinüber zu laufen?
„Eigentlich haben sie unsere Seite schon vorher betreten“, meinte Carlisle.
Ich runzelte die Stirn. „Sie sind es aber nicht. Also haben sie auch keine Abmachung gebrochen.“
„Diese Hunde sind halt doch nicht so brav, wie sie immer vorgeben“, entgegnete Emmett ihm mit knirschenden Zähnen, als hätte er mich nicht gehört. Er sah aus, als freute er sich bereits auf einen Kampf mit ihnen. Es bestätigte mir nur, dass es einen mehr gab, der mir nicht glaubte.
Wütend starrte ich ihn an.
„Emmett!“ warnte Edward ihn und als er mich sah, weichte seine harte Miene auf. „Oh, tut mir Leid, Bella.“
Ich erwiderte nichts, sondern wandte mich an Edward.
„Wo ist Jasper eigentlich?“ wollte ich wissen und klang immer noch etwas barsch dabei.
„Er passt auf Charlie auf. Seine Leute durchkämmen ständig den Wald, was sich aber schwierig gestaltet, weil die Opfer überall gefunden wurden und sich das Gebiet dementsprechend großläufig ausbreitet.“
Natürlich tat er das. Er war ja Chief. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er einen anderen Beruf ausgeübt hätte, der ihn nicht ständig in unmittelbare Gefahr brachte. Aber wahrscheinlich hätte er dann trotzdem versucht, zu helfen. Es lag in seinem Blut. Er war Hüter des Gesetzes mit Leib und Seele.
Mich durchfuhr ein Schmerz und ich legte meine Hand auf meine Stirn.
„Alles in Ordnung?“ fragte Edward besorgt.
„Hm-hm… Nur Kopfschmerzen… Ganz plötzlich.“
Er fühlte mit seiner kühlen Hand meine Temperatur. „Du bist immer noch nicht ganz fit und der Stress tut dir nicht gut. Du solltest dich noch etwas ausruhen.“
„Es ist nichts weiter, Edward.“
Er ignorierte meinen Kommentar völlig. Stattdessen schlang er seinen Arm um meine Schulter und schob mich zum Sofa.
„Esme, könntest du sie in mein Zimmer bringen?“
„Ja, natürlich.“
„Nein. Ich will jetzt nicht schlafen.“
„Sei vernünftig, Bella.“
„Edward, glaubst du wirklich, dass ich jetzt ein Auge zu bekomme?“
„Aus diesem Grund wollte ich dir nicht davon erzählen. Weil ich wusste, das du dir wieder viel zu viele Sorgen machen würdest“, sagte er vorwurfsvoll.
„Vielen Dank“, spöttelte ich wütend. Ich wusste, dass er mich nur beschützen wollte, aber ich konnte es nicht leiden, wenn er versuchte, mir etwas zu verheimlichen.
Wer weiß, was zwischen den Cullens und den Quileute passiert wäre, wenn ich nichts davon gewusst hätte. Dass die anderen jetzt wieder da waren, glich den Kräfteunterschied schließlich einigermaßen aus.
„Ich gehe“, meinte ich und and drehte mich zur Tür.
„Wo willst du hin?“
„Nach La Push.“ Ich hatte die Tür bereits geöffnet, als Edward mich am Arm festhielt.
„Das kannst du nicht.“
„Lass mich los. Ich bin alt genug.“
„Es ist viel zu gefährlich, alleine dort hinzufahren.“
„Dann komm doch mit“, witzelte ich grimmig. Das konnte er nicht, ohne den Vertrag zu brechen. Und ich wusste, dass er das nicht tun würde. Umso mehr überraschte mich seine Antwort.
„Na schön.“
Fassungslos starrte ich ihn an. „Was?“
„Ich komme mit.“
„Edward.“ Carlisle und die anderen fanden es anscheinend genauso beunruhigend wie ich.
„Das kannst du nicht. Die Wölfe würden sich auf dich stürzen.“ Meine Stimme klang hohl.
„Wir müssen nicht direkt ins Reservat fahren. Wir können uns auch an der Grenze treffen und uns dort unterhalten. Auf die Weise muss ich keine Angst um dich haben.“
Sein Blick war entschlossen und ich wusste, dass ich ihn nicht von davon abbringen konnte.
„Ich komme auch mit.“
Wir wandten uns zu Carlisle, der einen Schritt auf uns zugekommen war.
„Ich auch.“ Emmett hatte sich neben ihn gestellt.
Ich fand das etwas übertrieben. „Wir können auch alleine mit ihnen reden.“
„Tut mir Leid, Bella. Aber glaubst du wirklich, dass wir Edward alleine in die Höhle des Löwen gehen lassen?“
Meine Augen verengten sich, als Emmett das sagte. Er machte immer noch die Indianer für alles verantwortlich.
„Denkst du etwa-“
„Es ist nicht nur das“, unterbrach mich Carlisle. „Ich würde selbst gerne hören, was sie zu sagen haben.“
Die Diskussion war beendet, ohne dass ich Einspruch einlegen konnte.
Das Wetter in Forks war trüb, als wir uns auf den Weg zur unsichtbaren Grenze zwischen den Wölfen und den Cullens machten.
Wir fuhren mit dem silbernen Volvo und Emmett und Carlisle saßen hinten.
Edward hielt meine Hand fest und schielte aus den Augenwinkeln hin und wieder zu mir herüber. Ich nahm an, dass er sich entweder Sorgen machte um meine Gesundheit, weil meine Kopfschmerzen noch nicht weg waren, obwohl Carlisle mir eine Tablette dagegen gab, oder wegen dem Telefongespräch, dass ich mit Billy geführt hatte.
Es fiel mir ziemlich schwer, dort anzurufen, weil das bedeutete, dass ich noch einmal mit Jacob reden musste, obwohl ich dachte, dass das nie wieder passieren würde.
Wenn ich an unser letztes Gespräch zurückdachte, war es, als hätte ich es erst vor ein paar Tagen gehabt. Ich hoffte, dass ich damit umgehen konnte. Die derzeitige Situation erforderte es.
Als ich ihn anrief, war ich umso überraschter, dass sein Vater abnahm und nicht Jacob selbst.
Billy meinte, dass er verreist sei. Ich hätte eigentlich damit rechnen müssen, dass er nicht da war. Etwas Abstand von allem zu nehmen, war das Beste, was er machen konnte. Wenn es ihm half, besser darüber hinwegzukommen.
Insgeheim war ich ein bisschen froh darüber. Ich wusste nicht, ob ich es ertragen konnte, in sein trauriges Gesicht zu sehen. Der Schmerz hätte mich vielleicht dazu verleitet, ihn zu trösten und ihn in die Arme zu nehmen, was erst recht keine Hilfe für ihn war. Und Edward hätte ich damit ebenso verletzt.
Die Quileute wussten von den Zwischenfällen und auch, dass es ein Werwolf war. Die Cullens hatten Recht gehabt. Bis zur letzten Sekunde hatte ich gehofft, dass es nicht so war, doch jetzt konnte ich es nicht mehr abstreiten. Außerdem musste ich mich bei Alice entschuldigen. Ich hatte sie ziemlich unfair behandelt. Dabei wusste ich, dass sie mich nicht anlügen würde.
Edward bog in einen Feldweg und von weitem konnte ich schon die Umrisse von drei riesigen Indianern und einem sitzenden sehen. Billy war wie vereinbart mitgekommen.
Fünfzig Meter vor ihnen hielt Edward an und wir stiegen aus. Billy machte einen betrübten Eindruck, Sam hatte wie immer die kalte Maske aufgesetzt und Embry und Quil funkelten mich nur an. Im ersten Moment wich ich instinktiv zurück und Edward knurrte neben mir.
Zuerst konnte ich mir nicht erklären, warum sie so auf mich reagierten. Aber wahrscheinlich lag es daran, dass sie Jacobs Gedanken gesehen hatten und mich jetzt für seine Trauer verantwortlich machten. Und das war ich ja auch.
„Hallo, Bella“, begrüßte mich Billy freundlich. Dann wandte er sich mit ernstem Gesicht an die Cullens. „Hallo.“
Ich lächelte und hob meine Hand, um zu winken.
Carlisle trat einen Schritt vor und Emmett baute sich hinter ihm auf. „Ihr wisst ja, warum wir hier sind.“
„Durchaus.“ Billy nickte. „Bevor aber falsche Schlüsse gezogen werden… Es ist niemand von uns.“
Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte Recht behalten. Das bedeutete, dass es nicht zu einem Krieg zwischen ihnen kommen konnte, denn niemand hatte eine Regel verletzt.
„Und wer soll es dann sein?“ wandte Edward sich an ihn.
„Das wissen wir selbst nicht. Auf jeden Fall gehört er nicht zu unserem Stamm.“ Jetzt war es Sam, der sprach. „Und seine Gedanken konnten wir nicht hören.“
Wir starrten sie verwirrt an. Normalerweise konnten sie das doch bei jedem Wolf. Wieso also bei diesem nicht?
„Wir nehmen an, dass es damit zutun hat, dass er nicht zu unserem Rudel gehört“, fuhr er mit kalter Stimme fort und beantwortete unsere unausgesprochenen Fragen.
„Ich dachte, ihr seid die einzigen, die sich verwandeln können“, gab Edward skeptisch zurück.
Billy seufzte. „Das dachten wir auch.“
„Habt ihr ihn denn gesehen?“ wollte ich wissen. Die Hoffnung, dass es doch kein Werwolf war, flammte wieder auf.
Sam nickte. „Auf einem unserer Kontrollgänge. Paul, Jared und Quil haben ihn gesehen und verfolgt, aber er ist einfach abgehauen. Wie ein Streuner, der den Schwanz einzieht.“
„Bis zur Grenze. Ab da konnten wir ihm nicht mehr hinterherlaufen, ohne den Vertrag zu brechen. Schließlich halten wir uns daran.“ Zum ersten Mal hatte Quil gesprochen und der letzte Teil klang vorwurfsvoll - als wollte er auf etwas anspielen.
„Ich denke, wir sind uns einig, dass wir es nicht der Polizei überlassen können. Da es ein Werwolf ist, nehme ich an, dass ihr der Sache ebenfalls nachgehen möchtet.“ Carlisle hatte diesen formellen Ton an sich, als würden sie über ein ganz normales Geschäft reden.
Billy nickte. „Genau. Deshalb bitte ich auch darum, dass niemand von euch ihn angreift, falls ihr ihn seht. Wir wollen herausfinden, wie es möglich sein kann, dass er einer ist.“
Emmett schnaubte. „Er hat unschuldige Menschen getötet.“
„Ihr seid nicht besser!“ fuhr Embry ihn an und machte einen Schritt nach vorne. Emmett nahm ebenfalls seine Angriffshaltung ein, doch Edward hielt ihn zurück, genauso wie Sam Embry die Hand auf die Brust legte.
Carlisle nickte. „Ich schlage vor, dass wir die Grenze wieder ein wenig verschieben, damit ihr das Gebiet weitläufiger absuchen könnt. Sollte er auf unserer Seite auftauchen, jagen wir ihn auf euer Territorium.“
„Einverstanden. Ich hoffe, die Sache ist bald vorbei“, meinte Billy.
„Das hoffe ich auch.“ Carlisle verabschiedete sich und drehte sich zu uns. „Wir sollten jetzt wieder zurück.“
Sam und die anderen blieben starr auf ihren Plätzen stehen, als warteten sie darauf, dass wir zuerst verschwanden.
Carlisle ging zum Auto, genauso wie Emmett. Ich wollte bereits einsteigen, doch dann drehte ich mich noch einmal um.
„Billy?“
Er sah mich fragend an. Eigentlich wollte ich ihn bitten, Jacob schöne Grüße auszurichten, doch dann verzichtete ich darauf. Ich hatte mich schließlich von ihm verabschiedet. Es würde falsch herüberkommen und ihm mit Sicherheit nicht helfen.
„Ach nichts.“ Ich lächelte schwach.
„Bella?“
„Ja?“ Jetzt war ich es, die ihm neugierig ins Gesicht blickte.
„Herzlichen Glückwunsch.“ Ich konnte es nicht ganz deuten. Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein, aber es kam mir vor, als hätten seine Mundwinkel sich für einen kurzen Moment gehoben.
Zuerst wusste ich nicht, wovon er redete, doch dann, als mir einfiel, dass er die Hochzeit meinte, fragte ich mich, woher er es wusste.
Eine meiner Augenbrauen hob sich.
„Charlie hat es ihm gesagt.“ Edward stand immer noch neben mir, während die anderen beiden schon im Auto saßen.
Billy blickte kurz zu ihm, dann zu mir. „Ja. Charlie hat es erzählt.“
Erst sagte ich nichts, doch dann lächelte ich. „Danke.“
„Pass auf dich auf.“ Er schenkte mir noch einen prüfenden Blick, dann schob Edward mich auch schon in den Volvo.
Die ganze Rückfahrt war ich in Gedanken versunken. Ich konnte es nicht glauben, dass es einen Werwolf gab, der Menschen tötete. Und dann auch noch in Forks. Und er war keiner der Quileute. Die gesamte Geschichte wurde immer merkwürdiger und verrückter. Das einzig Gute war, dass niemand direkt hinter mir her war. Dennoch befand ich mich mal wieder in unmittelbarer Nähe. Und Charlie war in noch größerer Gefahr. Er suchte zu allem Überdruss auch noch danach. Wenn ich versucht hätte, ihn davon abzubringen, wäre ich ihm eine Erklärung schuldig gewesen. Doch das war unmöglich. Ich hoffte, dass Jasper gut aufpasste. Emilys Narben waren nur zu deutlich in meinem Kopf. Genauso wie Riley, Viktorias Partner, wie er von Seth zerrissen wurde. Ich betete, dass sie nicht auf die Idee kamen, selbst nach dem Wolf zu suchen.
Warum musste mein Leben auch so kompliziert sein?
„Kommst du?“ fragte mich Edward. Er stand neben mir und hatte die Beifahrertür geöffnet.
Wir parkten bereits vor ihrem Haus.
Ich stieg aus und Edward legte seinen Arm um meine Taille. Wahrscheinlich um zu verhindern, dass ich hinfiel.
Als wir im Haus waren, ging ich direkt auf die Treppe zu und er sah mich verwundert an.
„Wo willst du hin?“
„Zu Alice.“
„Ich wünsch dir viel Glück“, entgegnete mir Rosalie bissig. Sie kam gerade aus der Küche. „Sie redet nämlich mit niemandem.“
Ich hatte ganz vergessen, dass Rosalie auch wütend auf mich war.
Resigniert setzte ich einen Fuß auf die erste Stufe, als plötzlich alles viel zu schnell ablief.
Alice stand auf einmal vor mir auf der Treppe und starrte in Richtung Tür. Auf meiner anderen Seite war Edward, der ebenfalls zum Eingang sah und mich vollkommen abschirmte. Er war sichtlich angespannt. Rosalies Haltung war die gleiche wie seine und es kam mir so vor, als wäre ihr Körper ein klein wenig nach vorne gebeugt.
Die Tür wurde aufgerissen und Jasper kam herein gerannt. Ich sah noch, wie seine Lippen sich kurz bewegt hatten.
Im gleichen Augenblick drehte er sich zur offenen Tür und alle blickten jetzt zu der Person mit den leuchtend, blutroten Augen, die im Eingang stand.
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ich möcht euch um nen gefallen bitten...^^
ich würde ziemlich gerne wissen, was ihr denkt, wer das jetzt is da...büüüüdde...
wer´s richtig errät, kriegt n keks...xDD