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Neue alte Freunde

Spielt nach Eclipse... Bella und die Cullens besuchen Tanya und ihre Familie, aus der jdn eine besondere Fähigkeit hat und Bella plötzlich im Jahr 1918 aufwacht und den menschlichen Edward trifft...o.O...Lest selbst...^^
von

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Verkehrtes Déja vu

Vorab erstma ganz lieb danke an die favos u commi-schreiber. ich les sowas echt gern...*__* *euch zu Boden knutsch*

Daaaaann...gaahh...ich hätt zu gern eure Gesichter gesehen, als ihr das letzte kapi gelesen habt...hehe...xD...da ich ja scheinbar das erreicht hab, was ich wollte...;p

für alle folgenden kapis: *heimlich videokameras bei allen installier*

joah, und dann gibt´s eigentlich nur zu sagen: was jetzt kommt, hat KEINER erwartet. da wett ich drauf...xDDD

viiiiiiiiiel spass...

ah, eine sache noch. die, die den alten storytitel noch mitbekommen haben. jetzt wisst ihr, was ich eigentlich schreiben wollte...xD
 

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“Katrina?”, fragte ich sie vorsichtig.

Sie nahm meine Hand in ihre und betrachtete die Wunde. Ihr Blick verriet mir, dass sie angestrengt nachdachte.

“Du hast dich geschnitten”, stellte sie dann fest ohne aufzusehen. Sie klang tonlos.

“Ja… das passiert mir öfter als mir lieb ist.” Meine Stimme zitterte ein wenig.

Wenn sie doch bloß meine Hand loslassen würde. Ich versuchte, ihre abzuschütteln, aber gegen ihren eisernen Griff kam ich nicht an.

“Würdest du bitte…” Weiter kam ich nicht. Ehe ich mich versah, lagen Katrinas Lippen auch schon auf meiner Fingerspitze. Mein ganzer Körper spannte sich an und wartete darauf, dass sich ihre scharfen Zähne in meine Haut bohrten.

Das Gefühl, wie sie mein Blut aus meinem Finger sog, löste in mir Übelkeit aus. Mein Magen zog sich zusammen. In meinem Kopf drehte sich alles. Meine Augenlider flatterten und meine Beine zitterten unaufhörlich.

Ich spürte, wie ich wegsackte. Ein trüber Schleier legte sich über meine Augen und weiße Punkte blitzten auf.

Aus weiter Ferne konnte ich ein Knurren hören, ehe die Dunkelheit mich verschlang.
 

Als ich meine Augen aufschlug, lag ich in einem Bett.

Sonnenstrahlen drangen durch das hohe Fenster und bahnten sich einen Weg durch die verblichenen Spitzengardinen.

Ich war alleine in dem seltsam altmodisch eingerichteten Zimmer.

Das Bett, in dem ich lag, war eindeutig ein Doppelbett. Das Kopf- und Fußende bestanden aus schmutzig hellbraunem Holz, in das ein verschnörkeltes Muster eingeschnitzt war.

Gegenüber dem Bett stand ein alter, massiver Kleiderschrank. Ebenfalls mit passendem Muster. Daneben ein ovaler Ganzkörperspiegel, der mithilfe von zwei schwarzen Metallbeinen, durch die man den Spiegel nach vorne bzw. hinten kippen konnte, auf dem Boden stand. Auch er hatte ein Schnörkelmuster am oberen Ende. Rosen aus Metall.

Unter dem Fenster rechts neben mir stand ein riesiger Schreibtisch aus Eichenholz. Seine Ablage war übersät mit verschiedenen Unterlagen, Zeitungen und Fotos.

Die hohen Wände hatten eine schmutzig weiße Farbe und ein paar ausgeblichene Fotos in Schwarz-weiß und Sepia - einige hatten schon einen Gelbstich - waren aufgehängt.

Bis ungefähr zur Brust waren die Wände mit Holzpailletten umrahmt.

Ich setzte mich auf und blinzelte. Ich war es nicht mehr gewohnt, soviel Sonnenlicht in einem Zimmer zu sehen.

Plötzlich hörte ich ein tiefes Einatmen und ich drehte mich um.

Neben mir auf dem Bett lag ein kleines Kind. Es war so in die Bettlaken eingewickelt, dass ich es zuerst gar nicht gesehen hatte.

Ich war mir nicht sicher, aber es sah nicht älter aus als ein Jahr. Friedlich schlief es, den Daumen im Mund, die Pausbäckchen leicht gerötet, die wenigen dunkelbraunen Flauschhaare zerzaust.

“Marie?”

Eine Frauenstimme rief aus einem anderen Raum.

Meinte sie mich? Zwar war Marie mein zweiter Vorname, aber niemand hatte mich je so genannt. Es sei denn, mein vollständiger Name wurde laut ausgesprochen.

“Mar…” Die Tür ging auf und eine Frau - sie musste um die fünfunddreißig sein - spähte ins Zimmer. Auch sie war seltsam altmodisch gekleidet. Eine dunkelgrüne, langärmelige Spitzenbluse und ein heller, ausgestellter Rock, der ihr bis zu den Knöcheln ging.

Ihre braunen Haare waren im Nacken zu einem Dutt zusammengefasst, um den ein weißes Haarnetz gespannt war. Ein paar gelockte Strähnen hingen ihr an den Seiten herunter.

Als sie mich sah, entspannte sich ihr besorgtes Gesicht und Erleichterung war nun zu erkennen.

“Da bist du ja.” Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie kam auf mich zu und legte eine Hand auf meine Wange.

“Hast du wieder geweint?” Dann blickte sie zu dem Kind.

“Ich verstehe dich ja, aber bitte achte darauf, dass es Henry nicht mitbekommt.” Mitfühlend sah sie mir in die Augen.

Ich blickte abwechselnd zu ihr und dem kleinen Kind, dessen Atmung ab und zu ins Stottern geriet.

“Was…” setzte ich an, doch was wollte ich eigentlich fragen?

Sie lächelte mich wieder an.

“Bring deine Haare und dein Gesicht ein bisschen in Ordnung und dann komm wieder hinunter in den Laden. Dein Vater kommt bald nach Hause und ich muss noch das Essen vorbereiten. Ich kann dich nicht die ganze Zeit vertreten.”

Sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, stand auf und ging aus dem Zimmer.

Verwirrt sah ich ihr hinterher. Die Frau kam mir seltsam bekannt vor, obwohl ich sie noch nie gesehen hatte.

Doch viel wichtiger war: Wo war ich?

Ich ließ noch einmal die vergangenen Stunden Revue passieren.

Edward, seine Familie und ich waren in Denali. Wir besuchten Tanyas Zirkel.

Fast alle bis auf Esme waren jagen gegangen. Ich machte mir Sorgen um Edward.

Dann hatte ich einen ziemlich schlimmen Alptraum und Edward willigte ein, mit mir wieder nach Hause zu fahren.

Ich stand im Bad und schnitt mir in den Finger, als Katrina plötzlich neben mir stand.

Katrina.

Genau. Sie hatte meine Wunde angesehen und…

Ich schaute an mir herab. Weder war meine Hand verbunden, noch hatte mein Finger einen Schnitt.

Jetzt fiel mir auch meine Kleidung auf. Ich hatte ebenfalls einen langen, dunkelbraunen, ausgestellten Rock an, gestützt durch einen weißen Unterrock mit Spitzen, wie man sie heutzutage nur noch aus Filmen kannte. Meine Bluse war… fast weiß. Sie hatte einen leichten Graustich. An den langen Ärmeln und dem Stehkragen, der vollständig meinen Hals verdeckte, waren ebenfalls feine Spitzen angebracht.

Ich verstand nichts. Träumte ich schon wieder? War ich tot? Oder nur ohnmächtig?

Oder hatte sich jemand einen Scherz mit mir erlaubt?

Dann betrachtete ich wieder meine Hände. Wenn ich noch lebte, hätte meine Handfläche wenigstens eine Narbe haben müssen. Doch dar war keine. Sogar die von James’ Biss war verschwunden. Selbst wenn das ein Scherz war. So etwas konnte man nicht einfach… wegpudern.

Ich rieb meine Handfläche so fest ich konnte. Aber da war kein Make-up oder Theaterpuder oder sonst was.

Wieder hörte ich ein leises, stotteriges Atmen und drehte mich zu dem kleinen Jungen um, der noch immer schlief. Henry.

Leise stand ich auf und ging zu dem großen Spiegel.

Die Person, die ich sah, war ich. Ich in dieser merkwürdigen Kleidung und mit fast derselben Frisur, wie die Frau, die eben noch im Zimmer gewesen war. Nur dass meine Haare ein wenig zerzaust aussahen. Etliche, feine Strähnen hingen kreuz und quer durcheinander.

Ich sollte meine Haare in Ordnung bringen, doch ich hatte keine Ahnung, wo ich anfangen sollte, also ließ ich es sein.

Meine Augen waren wirklich gerötet, aber ich konnte mich nicht erinnern, geweint zu haben.

Mir fiel wieder der Schreibtisch ein und ich ging darauf zu.

Zwischen den Schwarz-Weiß-Fotos, Unterlagen und Briefen lagen jede Menge Zeitungen, die wild auseinander gerissen worden waren; einige schon etwas älter, andere wie frisch aus der Druckerei.

Ich flog mit den Augen hastig über einige Artikel.

Amerika erklärt Deutschland den Krieg. Ich sah aufs Datum. April 1917.

Eine weitere Zeitung berichtete von Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland. Januar 1918.

Februar 1918. Die Verhandlungen wurden abgebrochen.

Alle Berichte handelten vom Ersten Weltkrieg.

Mir fiel ein kleiner Artikel am Rande einer der Zeitungen von 1918 auf. Tod des französischen Komponisten Claude Debussy. Schlagartig kam mir Edwards CD in den Sinn und der Tag in seinem Auto, als er mich das erste Mal nach Hause gefahren hatte. Ich lächelte leicht bei der Erinnerung.

Dann nahm ich ein kleines, rechteckiges Bild in die Hand. Ein junger Mann in Uniform - nicht älter als achtzehn - war darauf zu erkennen, ernst in die Kamera blickend und das Gewehr an die Seite gepresst. Auf der Rückseite stand August Ernest Theodor Swan - November 1917.

Ich nahm ein weiteres Foto - sepiafarben - in die Hand. Diesmal war ein kleines Kind zu erkennen, das vor einem leeren Hintergrund saß und einen gelangweilten Eindruck machte. Es war das Kind, das gerade hinter mir selig im Bett schlief. Henry August Swan - Juni 1918.

Als ich zwischen all den Unterlagen und Zeitungen nach weiteren Fotos wühlte, stockte mir plötzlich der Atem. Auf dem Bild, das ich jetzt betrachtete, war ich selbst zu erkennen.

Ich. Und dann auch wieder nicht.

Das Gesicht war das Gleiche, doch dieser verstellte Blick in die Kamera war mir fremd.

Sie saß auf einem Stuhl, die Hände übereinander in den Schoß gelegt.

Ich drehte das Bild um. Marie Charlotte Swan - Januar 1918.

Mein Kopf arbeitete unaufhaltsam. Wenn diese Ähnlichkeit nicht gewesen wäre. Und… Swan. Das hätte bedeutet…

Aber das war unmöglich.

Ich schüttelte den Kopf, als hoffte ich, dadurch wieder aus diesem seltsamen Traum aufzuwachen.

Doch ahnte ich schon, dass es umsonst war.

Ich nahm mir einen der Briefe und fing an, zu lesen.
 

Liebste Marie,
 

Mir geht es gut.

Glücklicherweise müssen wir, die Neuankömmlinge, noch nicht an die Front.

In einem Testlauf wollen sie herausfinden, welche Aufgabe am Besten zu wem passt.

Wenn ich Glück habe, lassen sie mich in den Sanitätsdienst.

Ich hoffe, meine Kenntnisse als Krankenpfleger reichen aus.
 

Wie geht es Henry?

Macht er schon Fortschritte?

Ich vermisse ihn.

Und ich vermisse dich.

Jede Sekunde, die ich nicht bei dir bin, kommt mir vor, wie tausend spitze Scherben in

meiner Haut.

Ich hoffe, der Krieg ist bald vorbei, damit ich wieder bei dir bin und deinen lieblichen Duft einatmen und dem Klang deiner verzaubernden Stimme zuhören kann.
 

Warte auf mich.
 

Dein dich alles liebender
 

August
 

Das Datum zeigte den 28. November 1917.

Schnell suchte ich nach weiteren Briefen.

Sie waren alle in dem gleichen Stil geschrieben. Dass August als Sanitäter eingesetzt wurde, dass sie der Front jetzt näher gebracht wurden, dass er Marie vermisste, dass er sie liebte.

Dann entdeckte ich einen anderen Brief. Er hatte eine andere Handschrift und war unvollendet.
 

Liebster August,
 

Was ist passiert?

Du antwortest nicht mehr. Ich mache mir Sorgen.

Geht es dir gut? Die Zeitungen sagen, dass sich die Lage verschlimmert hat.

Ist es sehr schlimm?
 

Henry kann jetzt schon alleine sitzen. Und er sagt sogar schon Mama. Ist das nicht toll?

Ich wünschte… du wärst hier und… könntest ihn sehen.

Ich habe dir ein Foto von ihm mitgesc…
 

An dieser Stelle endete der Brief. Das Papier war ein wenig geknittert und die Schrift am Ende verschmiert. Scheinbar hatte sie angefangen, zu weinen.

“Hast du wieder geweint?” hatte mich die Frau gefragt. Sollte das bedeuteten, dass ich diesen Brief geschrieben hatte?

Und warum gingen die Zeitungen nur bis 1918?

Meine Grübeleien wurden von einem Schrei unterbrochen und ich fuhr herum.

Henry war aufgewacht.

Das Schreien wurde lauter und sein Gesicht immer rötlicher.

Schnell rannte ich zum Bett und nahm ihn hoch.

“Schh…”, versuchte ich ihn zu beruhigen und hielt ihn etwas ungeschickt an meiner Brust.

Ich wippte immer wieder ein bisschen auf und ab, doch scheinbar gefiel ihm das ganz und gar nicht. Er schrie noch lauter.

“Marie!” Wieder die Frauenstimme.

Ich hörte Gepolter. Jemand kam eine Treppe herauf.

Als die Tür aufging, schaute mich die Frau vorwurfsvoll an.

“Marie, was hast du denn jetzt gemacht?” Sie kam auf mich zu und nahm mir den Jungen ab.

“Du kannst ihn doch nicht so schütteln.” Während sie Henry an ihre Schulter legte, drehte sie ihren Oberkörper langsam hin und her und streichelte ihm sanft über den Rücken. Er beruhigte sich und das Schreien erstarb.

Dann blickte sie mich an und hob die Augenbrauen. “Du hast deine Haare ja immer noch nicht gerichtet.”

Ich starrte sie an. Wozu war es wichtig, wie ich aussah?

Sie schüttelte tadelnd den Kopf. “Wenn du so in den Laden gehst, verscheuchst du uns noch die ganzen Kunden.”

Mit einem Nicken deutete sie auf den Stuhl am Schreibtisch. “Setz dich.”

Ich tat, was sie sagte. Als sie auf mich zukam, legte sie mir vorsichtig Henry in die Arme.

Dann kramte sie eine Bürste aus meinem Nachttisch und öffnete meinen Dutt und eine Menge ungeahnter Haarnadeln wurden mir unsanft aus den Haaren gezogen.

Während sie mich frisierte, achtete ich darauf, das Baby nicht wieder zum Schreien zu bringen.

Die ganze Situation schien mir surreal. Jemand machte mir die Haare, als wäre ich acht. Ich hielt ein Kind in den Armen, was allen Anschein nach meines war und die Zeit schien über 1918 nicht hinaus zu gehen.

In meinem Kopf schwirrte es.

Als sie fertig war, nahm sie mir den Jungen wieder aus dem Arm und lächelte mich an.

"Jetzt siehst du wieder einigermaßen menschlich aus.”

Ich betrachtete mich wie schon vorhin in dem großen Spiegel und befühlte vorsichtig die straffen Haare.

“Komm.” Sie war bereits an der Tür.

Zögernd ging ich hinter ihr her, die große Wendeltreppe herunter und in die kleine Vorhalle, deren Tür gegenüber von mir scheinbar nach draußen auf die Strasse führte.

Die Frau ging nach links und ich folgte ihr.

Wir waren in einer kleinen, geräumigen Küche. Doch auch hier waren die Möbel altmodisch. Wie im ganzen Haus. Ein paar Küchenschränke standen an der linken Wand, daneben ein alter Herd, vor dem eine Kiste mit Brennholz stand. In der Mitte war ein runder Tisch mit vier Stühlen und einem, schon ziemlich heruntergekommenen Kinderhochsitz.

Als die Frau Henry in ebendiesen hineinsetzte, sah sie mich fragend an.

“Willst du nicht endlich in den Laden gehen? Je eher du Feierabend machen kannst, desto früher können wir den Geburtstag deines Vaters feiern.”

“Oh.” Ich lächelte zaghaft. “Nur eine Frage. Welches Datum haben wir heute?”

Verwundert sah sie mich an, dann seufzte sie.

“Den vierten August. Und jetzt geh in die Bäckerei.” Lächelnd scheuchte sie mich aus der Küche.

Doch wo musste ich eigentlich hin? Ich kannte dieses Haus nicht, noch kannte ich die Personen, die darin lebten.

Als ich gerade zur Tür hinaus wollte, hörte ich wieder die Stimme der Frau. Sie kam angerannt und stöhnte. “Marie! Da lang.” Sie deutete auf einen Eingang gegenüber der Küche.

“Oh, tut mir leid. Ich war mit meinen Gedanken woanders”, gab ich vor.

“Hoffentlich bist du mit ihnen bei der Sache, wenn es um das Rausgeben von Wechselgeld geht. Noch so eine Lappalie wie letzte Woche können wir uns nicht leisten.”

Ich spürte ihren aufkommenden Frust, als sie wieder in die Küche ging und ich mich in die entgegen gesetzte Richtung bewegte.

Die Bäckerei war klein.

In der Glasvitrine der Theke gab es verschiedene Sorten von Kuchen und Torten und im Rückbuffet waren Brot und Brötchen zu finden.

Im Schaufenster waren ebenfalls ein paar Leckereien ausgestellt und ein paar Leute schauten ab und zu neugierig hindurch.

Ich sah mich an der Theke um. Die Kasse war in einer abgeschlossenen Schublade und eine Schürze lag auf einem Regal daneben.

Es war schon seltsam. Der Ort und die Zeit… all das ergab keinen Sinn.

Wo war ich und wo waren die anderen? Wo… war Edward? Langsam machte sich Angst breit.

Plötzlich wurde mir etwas klar. Mein Grandpa hieß Henry. Ich hatte ihn nie kennen gelernt. Er war gestorben, bevor ich geboren wurde, doch Grandma hatte ab und zu von ihm erzählt als ich noch kleiner war. Die Erinnerung war schon fast verblasst, aber jetzt leuchtete sie wieder auf.

Wenn dieser kleine Junge wirklich mein Großvater war, dann bedeutete das, dass ich…

Plötzlich läutete das Türglöckchen.

Eine Frau kam herein. Ich schätzte sie Mitte Dreißig.

Ihr Gang war elegant und ihre Kleidung sah… teuer aus. Ein bordeauxfarbenes, langes Kleid mit einer eingearbeiteten Korsage. Sie trug einen sehr langen, großen Schal um ihre Schultern und Oberarme. Seine dunkelgrüne Farbe harmonierte perfekt mit dem Kleid.

An ihrem linken Arm hing ein zusammengeklappter Sonnenschirm und auf ihrem Kopf trug sie einen weichen, beigefarbenen Hut mit einem Sonnenschutz, der um die gesamte Achse des Hutes ging.

Und ihre Haare. Ihre Haare waren bronzen.

Sie war eindeutig aus einer höheren Gesellschaftsklasse. Ihr Blick war erhaben, aber dennoch freundlich.

“Guten Tag”, begrüßte sie mich.

Ich begrüßte sie ebenfalls mit einem “Guten Tag”, obwohl meine Stimme tonlos klang.

Entgeistert starrte ich sie an, doch sie beachtete mich nicht. Sie sah sich die Torten in der Glasvitrine an.

Dann deutete sie mit ihrer rechten Hand auf eine flache Schokoladentorte, deren Zuckerverzierungen kleine Rosen mit Blätter bildeten.

Ich sah auf die Torte und mein Blick wanderte unweigerlich zu ihrer Hand.

Mir stockte der Atem. Ich blickte auf meine linke Hand, dann auf meine rechte.

Edwards Ring war nicht da. Stattdessen prangte ein schlichter Ehering dort.

Doch der Ring an der Hand der Frau sah genauso aus… wie meiner.

Ich starrte wieder auf ihren Finger und musste schlucken. Ich bekam keine Luft.

Es wurde plötzlich stickig und mir wurde schwindelig.

Dann schoss ich um die Theke, an der verdatterten Frau vorbei und hinaus. Mitten auf die Straße.

Ich holte tief Luft. Immer wieder. Bis mein Kopf wieder klar wurde.

Wieso hatte sie meinen Verlobungsring?

Ich versuchte, mich an ihr Gesicht zu erinnern.

Bronzene Haare.

Konnte es denn möglich sein?

“Achtung, Miss!”

Ich drehte mich um und konnte das schnell näher kommende Getrappel von Hufen auf der Steinstraße hören. Wiehernde Pferde. Einen entsetzten Kutscher, der vergebens versuchte, anzuhalten.

Plötzlich wurde ich weggerissen und landete auf dem Bürgersteig.

Ein Arm war fest um meine Taille geschlungen, ein anderer um meinen Kopf.

Ich hörte die Kutsche ein wenig auf der Straße schlingern, ehe sie sich wieder gefangen hatte.

Ich blinzelte.

Noch immer hielten mich die Arme eng umschlungen und es fühlte sich irgendwie vertraut an.

Ich versuchte mich zu drehen, um zu sehen, wer mich gerettet hatte.

Jetzt lockerte sich die Umarmung und ich konnte mich aufsetzen.

“Alles in Ordnung, Miss?” Zwei funkelnd grüne Augen schauten mich besorgt an.

Mein Herzschlag setzte aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-10-14T20:11:56+00:00 14.10.2011 22:11
GEIL
Jetzt geht es los.
Sie ist jetzt also Edward begegnet, na das kann ja noch spannend werden.
Unglaublich wie gut du schreibst.
RESPECKT
Von:  Raviel
2008-04-12T09:37:53+00:00 12.04.2008 11:37
oha...bella im jahre 1918? kates fähigkeit ist ja interessant! cool, und der, der sie da grad ankuckt, ist sicher eddie, von den grünen augen her...oder irgendein naher verwandter von ihm...wow, das hätt ich echt nciht erwartet! cool, ich geh dnan mal weiter zum nächsten kapi!
gruß
ravi
Von:  maidlin
2008-04-11T20:43:54+00:00 11.04.2008 22:43
Ich will dir mal eins sagen:
Du bist echt fieß!

Wie kannst du jetzt aufhören?!?!?
Das ist so gemein!!!

Wehe du lädst morgen kein neues Chap hoch... am Sonntag kann ich nicht online sein und bis Montag kann ich nicht warten!!!
ALSO: Hab Mitleid mit mir!!! Biiiiiiteeeeeeeee!!!!

-.-

Ich hoffe das hat dir deutlich gemacht, was ich von dem Chap halte, wenn nicht hier noch mal die Übersetzung:
Ich finds genial!

Von: abgemeldet
2008-04-11T20:00:09+00:00 11.04.2008 22:00
k.....verwirrend....aber sehhhhhhhhhhhhhhhhhhhhr sehr gut!!^^ Wie süß jez kann sie sich endlcih ma Edwards Welt kennenlernen cih frau mcih schon aufs nächste kapi un hoffe das das ein ganz ganz klein wenig weniger verwirrend is!! LOL
Von: abgemeldet
2008-04-11T06:02:39+00:00 11.04.2008 08:02
klasse...
aber das hätt ich jetzt nicht erwartet!
kate hat bella ins jahr 1918 geschickt.
und jetzt trifft sie edward als mensch!
mal sehen wie er sich verhält?
bin ja mal echt gespannt wie das weitergeht!!!
lg katja


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