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The Resurrection of Hyperion

Final Fantasy Ⅷ –
von

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You've got a Message!

Außerhalb balzten die Grillen in den Büschen des Schulhofs. Hinter ihm gluckste und sprudelte das Wasser durch die Halle. Der rhythmische Klang seiner auf das Parkett tretenden Schuhe begleitete ihn, und ihr Echo folgte ihm treu und erkundete den vor ihm liegenden Weg durch den breiten Korridor, spärlich beleuchtet von dem Schein eines fahlen Mondes. Die Gedanken waren seinem Körper vorausgeeilt, doch er wusste, wo sie waren, wo er sie wiederfinden würde. Mit der Codekarte, die dem Ordnungsdienst stets zur Verfügung stand, schloss er die Schulbücherei auf und fand den Lichtschalter mit blinder Sicherheit. Die Lampen rissen ihre gleißenden Augen auf und erweckten die Bücher aus ihrem Schlaf. Sein Gang endete vor einem der Regale. Er hob den Kopf und begann, die Titel zu studieren.
 

[Also sprach Zebarga]…
 

[Balamb – Geschichte und Gesellschaft]…
 

[Cait Sith, der mutige Kater]…
 

[Deling – Autobiografie]…
 

[Esthar – Die fremde Weltmacht]…
 

[Flugschiffe und wie sie funktionieren]…
 

[Galbadia – Der Superstaat]…
 

[Hexen].
 

Fithos…
 

Willkürlich schlug Cifer eine Seite auf, starrte auf den Inhalt, als erwartete er etwas Unvorhersehbares. Als wollte er von dem Buch verschluckt werden.

"…spaltete sich und überließ ihnen die eine Hälfte. Doch nicht diese beherbergte seine Macht. Der Große Hyne vererbte seine mächtige Seite an eine Frau, die…"

Er blätterte weiter.

"…Hexenverfolgung fielen weit weniger tatsächliche Hexen der Panik der Bevölkerung zum Opfer als Menschen, die für solche gehalten…"

Weiter.

"…Krieges verloren viele Kinder…"

Weiter…

"…sie beschützt…"

Stopp.
 

Lusec…
 

"Hexen-Ritter. Für jede der Magie Befähigten, die ihre Kräfte aktiv verwendet, ist ein sogenannter Hexen-Ritter unerlässlich. Nicht allein ihr Schutz vor physischen Gefahren obliegt ihm. Der Ritter, der eigens von der Hexe erwählt wird, welche ihm damit eine große Pflicht aufbürdet, bewahrt sie insbesondere vor sich selbst. Als innigster Vertrauter verhindert er, dass die Hexe die Kontrolle über ihre gewaltigen Kräfte verliert. Da einer Hexe aus ihrem Umfeld in der Regel nur Ignoranz und Abscheu begegnen, besteht zwischen ihr und ihrem Ritter, der sie begleitet und beschützt, eine sehr starke Beziehung, die durchaus mit aufrichtiger Liebe verglichen werden kann…"

Aufrichtige Liebe… Wie romantisch.
 

Wecos…
 

Die Buchstaben, die Worte, die Sätze, die Seiten spiegelten sich in dem Grün seiner Augen. Er verbrachte die Nacht in der Bibliothek, über dem dicken Folianten. Die Morgensonne machte das surrende Lampenlicht bald unnötig. Auf den Fluren lebte der Betrieb des Unterrichts auf. Die Grillen verstummten oder gingen schlichtweg im Lärm des beginnenden Tages unter. Alles, was dieser am Tisch der Bücherei änderte, war das Verhältnis der bewältigten Seiten zu den noch ausstehenden sowie die dunklen Augenränder des Lesenden.

"Der erste bekannte Hexen-Ritter der Geschichte Zephir, um den sich allerlei Mythen und Legenden ranken, gilt als Vorbild der nachkommenden Ritter. Er war das Geleit der Hexe Adena und zeichnete sich durch unbedingte Loyalität ob…"

Cifer sah die Zeilen kaum noch. Erst, als sich jemand an ihn heranwagte, um sich nach seinem Zustand zu erkundigen, erhob er sich ruckartig, dass der Stuhl dabei umkippte, und verließ das heutige Nachtlager bar jeden Wortes.
 

Vinosec.
 

Mit der Hand auf der Stirn folgte der Gun-Blade-Kämpfer dem Soldaten, der über die Steppe hüpfte wie Heidi zwischen ihren geliebten Bergen und dabei mit ganzer Inbrunst irgendeinen Soldatenmarsch in die Nacht trällerte. Von welchem Fanatismus Wedge auch immer besessen war – es nervte Cifer, neben sich selbst zusätzlich auf seinen Gefährten achten zu müssen, damit nicht irgendein Monster plötzlich auf denselben stürzte und ihn in seiner leichtsinnigen Unbeschwernis in Stücke fetzte.

„Wieso zum Teufel bist du so verdammt gut gelaunt?“, konnte er sich die Frage nicht verkneifen und war erleichtert, als das fürchterliche Gegröle endlich ablärmte.

Da Wedge sich zu ihm drehte, konfrontierte er den Ex-Ritter mit dem breitesten und ehrlichsten Grinsen, das jemals gesehen worden war. Der Attackierte war im Begriff, den Arm zu heben, um seine Augen vor diesem blendenden Strahlen zu schützen, das respekteinflößender war als jeder Rubrum-Drache. „Ich werde Biggs wiedersehen!“

Als wäre das die Antwort auf alle Fragen, die Cifer derzeit beschäftigten, wirbelte Wedge herum und hoppelte über die nächste Erhebung. Und nahm sein schiefes Getröte wieder auf. Er musste sich zwingen, es von der positiven Seite aus zu betrachten: Wenn Wedge mit seinem Singen zu tun hatte, nervte er ihn immerhin nicht mit lästigem Smalltalk. Er war es nicht gewohnt, in Begleitung von jemandem zu sein, der seine Klappe nicht unter Kontrolle hatte. Rai-Jin gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die ohne Wörter ausatmen konnte – ja – aber erstens hatten sich die Zeiten seines Zusammenseins mit den Geschwistern deutlich verringert und zweitens war selbst Rai-Jin merklich schweigsam geworden, für seine Verhältnisse. Seine Taten in der jüngsten Vergangenheit waren nicht spurlos an ihnen vorübergegangen. Für das, was er als seinen [Traum] bezeichnete, hatte er nicht seine Freunde, aber ihre Freundschaft verraten.

Das falbe Mondlicht spiegelte sich im Display des Handys. Er hatte ihnen noch immer nicht geschrieben.
 

„Fu-Jin!“

Als die Erwähnte aufsah, trampelte ihr Bruder in das Wohnzimmer wie ein tobsüchtiger Behemoth, stoppte unbeholfen, als würden zwei entgegengesetzte Seelen seinen Körper steuern, und hinterließ den Eindruck eines riesigen, breiten Kegels, der aus dem Gleichgewicht geraten war und dem es nur mühsam gelang, in seine Ausgangsposition zu schaukeln. Das kleine Ding in seiner wuchtigen Hand fiel kaum auf. Das Handy.

Mit einer für sie ungewöhnlichen Hast stand sie auf. Neben einigen Kunden gab es nur eine weitere Person, die ihre Nummer kannte, und ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sich ihre Ahnung bestätigte:
 

Verzeiht. Cifer
 

Die Erleichterung zauberte ein seltenes Lächeln auf die blassen Lippen der jungen Frau. Es war der Beweis, dass Cifer am Leben war – und seiner Entschuldigung nach endlich auf dem Weg, wieder zu sich selbst zu finden.

„Schreib ihm mal was zurück!“, schlug Rai-Jin vor, ließ sich aber nicht nehmen, das gleich selbst zu tun, ehe er vor Aufregung explodieren würde.
 

Unerwartet machte das Mobiltelefon auf sich aufmerksam. So gut wie nie erhielt Cifer Anrufe oder Nachrichten, nicht einmal von den beiden anderen Mitgliedern des Ordnungsdienstes, aber die angezeigte Nummer entsprach jener, an die er seine wenigen Worte gesendet hatte.
 

uffueufuxxfsdd!!!!!!!!!
 

Was war das denn?

Erneut piepte es.
 

Brlfsöapfmzrew!!!!!!!!!!
 

Rai-Jin war wohl am Schreiben. Leider konnte Cifer partout nicht entschlüsseln, was er ihm mit diesen Botschaften mitteilen wollte. Sollten sie Wut ausdrücken?

Dann kam eine dritte.
 

Freunde für immer!!!!!!!
 

Er starrte sie lange an.
 

„Keine Antwort“, sagte Fu-Jin.

„Vielleicht hat er mal genug Nachrichten für heute“, vermutete Rai-Jin mit abebbender Erwartung.

Das Handy lag in der Mitte des Tisches; die Gesichter der beiden waren gespannt darüber gebeugt. Sie zogen es vor zu warten und warteten beinahe eine kleine Ewigkeit, als das Gerät doch endlich ein Lebenszeichen von sich gab.
 

Lasst mich das erst klären.
 

„Was?“, fragte Rai-Jin verwirrt. „Was will er mal erst klären?“

„Bredouille“, erklärte Fu-Jin ihm überzeugt. „Suche nach Lösung.“

„Wieso sollten wir ihm dabei mal nicht helfen können?“, hakte er nach. Der Hüne setzte viel, wenn nicht alles auf ihre Freundschaft und glaubte nicht, dass es irgendetwas gab, das sie – wenn sie es gemeinsam angingen – nicht bewältigen könnte. Nur war Cifer, was das gemeinsam betraf, noch immer etwas schwer zu handhaben. Entweder machte er, wenn sich eine Hürde in seinen Weg stellte, die weder mit der Gun-Blade noch mit seinem Dickkopf zu durchbrechen war, ganz auf Egotrip und spielte den Helden aus seinem idealisierten Film, oder er schmiss alles hin, blendete sein Umfeld komplett aus und verlor sich in endlosen Grübeleien. Cifer konnte absolut nicht damit umgehen, wenn etwas den euphorischen Höhenflug, für den er sein ganzes Leben hielt, bremste. Selbst Rai-Jin, der seinen Lebenssinn darin gefunden hatte, zusammen mit Fu-Jin und Cifer durch Hölle und Himmel zu stürmen, hieß sicher nicht alle Aktionen seines Chefs gut, aber er hatte ihn das lange nicht wissen lassen, weil ihm bewusst war, wofür ihr Hexen-Ritter alles riskierte. Auch er war ein Mensch, der Vertraute und Anerkennung brauchte – nur halt etwas mehr von alledem, besonders nach jener harten Zeit seines Dienstes unter der Hexe, der Erfüllung seines lange gehegten Traums. Je kritischer die Gesamtsituation geworden, je näher die Handlung ihrem Höhepunkt gekommen war, desto tiefer war er im Moor eines verdorbenen Wunsches versunken, der Hypnose Artemisias und seiner eigenen Machtgier. Und Verzweiflung.

Rai-Jin erinnerte sich noch recht genau an den Tag in der Lunatic Pandora, an welchem Artemisia die Kontrolle über ihn endlich fallen und ein physisches wie psychisches Wrack zurückgelassen hatte. Mit ihrem Einfluss strömte zugleich die ganze geliehene Kraft aus einem Körper, der in der Vergangenheit mehr erleiden musste, als er unter normalen Umständen hätte ertragen können, und so stürzte das, was vom Hexen-Ritter noch übrig war, keuchend auf die Knie, von oben bis unten besudelt mit dem schwarzen Blut Odins, den es kurz zuvor entzwei geschlagen hatte, und murmelte nur noch unverständliche Worte vor sich hin.

Rai-Jin und Fu-Jin, beide gleichsam von Mitleid wie persönlicher Beleidigung erfüllt, traten vor ihn. Ihre Schatten mussten es sein, welche ihn zögernd aufschauen ließen, als fürchtete er Schläge und Flüche von zwei enttäuschten Kameraden. In seinen Augen, die sein Innerstes nicht länger verstecken konnten, lasen sie eine Mischung von Gefühlen, die sie ihm niemals zugetraut hatten. Da verflog selbst Rai-Jins Wut, der er in diesen Minuten am liebsten Luft gemacht hätte. Cifer war sowieso schon genug bestraft worden. Der dreckige, zerschlissene Mantel sowie das erloschene Feuer in den durchsichtigen Spiegeln seiner Seele ließen nur vage vermuten, was er bis hierhin durchgemacht hatte. Sie waren die ganze Zeit in seiner Nähe gewesen, aber doch nie bei ihm. Er hatte sich einer Hexe geopfert, die ihn missbrauchte, und dabei seine einzigen Freunde aus seinem Leben gesperrt. Und doch konnten sie ihm nicht böse sein.

Fu-Jin schließlich kniete sich zu ihm hinab. „Gehen wir.“ Ihre Stimme klang beruhigend. Rai-Jin war gerührt. Es war das erste Mal seit vielen Jahren, dass seine Schwester vollständige Sätze äußerte, auch wenn es ihr noch immer so mühsam fiel wie das Benutzen einer fremden Sprache. Er sah zu, wie sie ihrem gemeinsamen Freund die abgenutzte Gun-Blade entzog und flüsterte: „Die brauchst du ja wohl nicht mehr.“

Cifer oder dessen Reste erwiderten nichts. Seine Pupillen folgten dem Pistolengriff der Waffe, die seinen Fingern entglitt, als wüsste er, könnte es allerdings noch immer nicht glauben, dass der Kampf vorbei war.

„Ja. Gehen wir mal zurück nach Hause“, pflichtete Rai-Jin ihr bei. Und obgleich er ihm soeben noch den Rest geben wollte, legte er sich nun seinen Arm um den Nacken und zog ihn hinauf.

Cifer protestierte nicht. Er sagte gar nichts, er schnaufte nicht einmal mehr und ließ jegliche Regung in seinem blassen Gesicht vermissen, sodass Rai-Jin befürchten musste, er würde jede Sekunde bewusstlos oder tot zusammenbrechen. Zu ihrem Glück hatten sich bereits Truppen aus Esthar mit einigen Fahrzeugen am Tears Point eingefunden, die sie und die SEEDs für eine Weile in Esthar City unterbrachten.

Da war dieses Gespräch gewesen, als Rai-Jin eines Tages jener Weile Squall Leonhart auf dem Flur des Hotels begegnet war. Er wappnete sich bereits gegen eine Standpauke, die sich gewaschen haben würde, doch die blieb aus, und stattdessen zeigte sich der Anführer der SEEDs von seiner höflichen Seite: „Tut mir Leid, dass wir euch angegriffen haben.“

„Uns tut es mal Leid“, erwiderte Rai-Jin. „Wir haben mal viele Fehler gemacht.“

„Ihr seid nur für eure Sache eingestanden. Jeder würde da so handeln.“

„Denkst du?“ Der Größere musterte ihn erstaunt.

Squall nickte. „Wie geht’s Cifer?“

„Er zetert mal schon wieder rum, wenn man ihn mal im Bett behalten will. So schlecht kann’s ihm mal gar nicht mehr gehen.“

Der Brünette stemmte einen Arm gegen die Hüfte und wandte den Kopf nachdenklich ab. „Wir können nicht sicher davon ausgehen, dass ihn die Hexe nicht manipuliert hat. Er könnte noch immer unter ihrer Kontrolle…“

„Cifer mal nicht!“, unterbrach Rai-Jin ihn entschlossen und gestikulierte wild mit den Händen. „Er ist wieder er selbst! Er lässt sich mal nicht von einer toten Hexe kontrollieren!“

Squall hielt an seinem Zweifel fest. Erst durch diese Geschichte hatte er erfahren, wie krank sein ehemaliger Trainingspartner wirklich war. Auch wenn er unter Manipulation agiert hatte, so war er durchaus er selbst gewesen und hatte die ohnehin ernsten Situationen stets noch auf die Spitze getrieben. Darüber hinaus war keinesfalls auszuschließen, dass Cifer für die Niederlagen und Demütigungen, die er unter der Hexe eingesteckt hatte, Rache üben würde.

„Wir sind dir mal was schuldig“, gestand Rai-Jin ihm auf einmal. „Ohne dich… Wer weiß, ob wir unseren Cifer mal je zurückbekommen hätten?“

Squall winkte ab. „Ist schon okay. Wir haben es ja nicht in erster Linie für euch getan. Wir sind SEEDs. Es war unser Job.“ Auf Rai-Jins lange Miene fügte er ehrlich hinzu: „Ich bin nur froh, dass niemand, den ich kenne, ernstlich verletzt wurde.“
 

Nachdem sie sich in Esthar erholt hatten, hatten sie sich einem Gerichtsverfahren stellen müssen. Cifer, der der Hexe gedient, die galbadianische Armee geführt, den Raketenabschuss befehligt, damit unzählige Menschen ermordet und die Ausgrabung der Lunatic Pandora geleitet, und Fu-Jin und Rai-Jin, die ihn dabei unterstützt hatten. Dem Präsidenten Loire war es zu verdanken, dass sie der Todesstrafe, welche sie in Delings Galbadia so sicher erwartet hätte wie ein Gratt in der Übungshalle, entgehen konnten. Squall Leonhart hatte ihm zugeredet, und auch das Ehepaar Kramer hatte sich für sie eingesetzt. Laguna Loire machte sich Cifers psychischen Zustand zunutze und plädierte auf Unzurechnungsfähigkeit. Der Prozess zog sich in zermürbende Länge, aber nachdem das Urteil nach Wochen der Verhandlungen endlich gesprochen wurde, sah Rai-Jin kein Zeichen der Entspannung in dem Gesicht seines Freundes, so als wäre es Cifer völlig egal, ob man ihn hinrichtete oder am Leben ließ. Der Ordnungsdienstführer wirkte stets älter, als er war, aber an diesem Tag, an welchem die Sonne erstmals wieder durch die blutrote Atmosphäre auch auf Esthars Boden drang, schien er Rai-Jin um zwei Jahrzehnte gealtert zu sein. Eine harte Ernsthaftigkeit hatte seinen Zügen die letzte Jugend entrissen. Rai-Jin war sich beinahe sicher, dass Cifer in diesem winzigen Augenblick enttäuscht war, nicht sterben zu müssen.

Mit der verhältnismäßig lächerlichen Auflage, den Wiederaufbau des Trabia-Gardens zu unterstützen, kehrten sie zurück in den Westen und mussten lernen, dass gestürzte Befehlshaber des galbadianischen Militärs in der Rangordnung des galbadianischen Volkes noch unter den Monstern standen. Niemand wagte es, sie mit Messern oder Pistolen zu attackieren, aber manchmal waren Blicke schmerzhafter als Waffen. Nicht unbedingt jene Blicke, die Hass oder Abscheu ausdrückten.

Als sie nach Trabia reisten, um ihre Strafe zu vergelten, kam ihnen eine Studentin entgegen, warf sich verzweifelt schluchzend vor Cifer auf die Knie und zog an den Enden seines Mantels. „Warum?!“, stieß ihre erstickende Stimme hoffnungslos und scharf auf sie ein. „Warum mussten sie sterben?! Erkläre es mir! Warum raubt uns ein Schwert, das [Hyperion] heißt, die Sonne?! Warst du nicht selbst Schüler eines Gardens? Hast du kein Herz? Beantworte mir meine Frage, damit ich wieder an das Menschliche in jedem Menschen glauben kann und das Wissen, dass es einen Grund gab, mein Weiterleben möglich macht!“

Mitschüler hatten sie von ihm gezerrt.

Eine Woche lang ertrugen sie es, dort zu sein, dann verließen sie Trabia über Nacht und fanden eine Bleibe in Balamb. Die friedliche Stadt am Meer taute Cifers Emotionskälte auf, und er begann, wieder am Leben teilzunehmen, aber sie hatten sich nicht lange daran erfreuen können: Bald war er in den Zustand des abweisenden Wartens gefallen und hatte die Loyalität seiner Kumpels auf eine harte Probe gestellt. Vielleicht hatten sie sie nun überstanden.

„Lass uns ihn mal anrufen!“, schlug Rai-Jin unvermittelt vor.
 

Ein langer Klingelton kündigte einen Anruf an. Fu-Jin und Rai-Jin hatten ihm sicherlich einiges zu sagen, aber noch fühlte Cifer sich nicht bereit, sich ihnen zu stellen. Er ließ es klingeln. Wedge, der sich dadurch massiv in seinem Gejaule gestört fand, drehte sich um und rief: „Wollen Sie nicht mal drangehen?“

Cifer ignorierte ihn. Erst nach Minuten war das Handy wieder still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-09-07T07:52:33+00:00 07.09.2008 09:52
oh, genial!! Super eine nachricht*ganz aus dem häuschen sei*
und dann hat er es auch eingesehen*freudig rumhüpf,wie heidi^^*
super das kann man sich echt klasse vorstellen alles die vergangenheit, wege beim singenXD, alles
du bist ein genie


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