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Maulwürfe und andere Chaoten

Ja, der Titel wird definitiv noch geändert!
von

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Teil 12: Jonas

„Du musst ruhiger werden.“

Jonas rührte sich nicht. Was sollte er zu dieser Feststellung auch hinzufügen? Seit etwa drei Stunden stand er nun schon hier am Schießstand und übte, die Waffe zu ziehen, zu entsichern, zu feuern und wieder wegzustecken. Er wusste, dass das alles am Ende wie eine einzige Bewegung aussehen musste, aber davon war er noch weit entfernt.

Neben ihm baute sich Tim auf und sah ihm ernst ins Gesicht. „Du zitterst, wenn du die Waffe hältst, und behinderst dich selbst, indem du fahrig wirst. Ich verstehe dich nicht. Du konntest das alles mal, was ist jetzt los? Eigentlich müsstest du das viel schneller wieder aufholen können.“

Zur Demonstration zog nun auch er seine Waffe, entsicherte sie, schoss und steckte sie wieder ein. Im Gegensatz zu Jonas brauchte er allerdings nicht mehr als eine Sekunde und hätte Jonas nicht gewusst, was Tim alles tat, bis er geschossen hatte, hätte er gedacht, er hätte einfach nur gezogen, geschossen und die Waffe wieder weggesteckt. Und hätte er den Schuss nicht gehört, hätte er den Eindruck gewinnen können, Tim hätte sich nur gestreckt. Das war seine Zielgeschwindigkeit, und der Abstand zwischen ihnen schien ihm wie ein Abgrund aus Geschwindigkeit.

„Was muss ich noch alles lernen?“, fragte er deprimiert.

„Einiges, und du wirst an vielem davon verzweifeln. Aber jetzt ist das Schießen dran.“

„Warum warten wir nicht, bis Alisha sich entschieden hat?“

„Dafür gibt es genau zwei Gründe. Erstens wissen wir schließlich nicht, ob sie wirklich dabei sein will. Wenn nicht, wäre es verschwendete Zeit. Und zweitens lernt sie das Schießen erst, wenn sie auf einer höheren Stufe angelangt ist. Soll heißen, dass sie das hier“, seine Geste umfasste das gesamte Gebäude, „erst frühstens einen Monat nach ihrer endgültigen Aufnahme sehen wird. Und für dich ist das definitiv zu spät. Du stellst dich jetzt schon wie ein Mädchen an.“

„Lass das bloß nicht Anja hören.“ Jonas lachte. „Sie brummt dir sämtliche Extraarbeiten auf, die sie finden kann.“

Tim zuckte mit den Schultern. „Zu Recht. Sie ist die beste Schützin, die wir haben. Nicht nur innerhalb der Maulwürfe. Auch andere Stämme können sich nicht mit ihr messen. Es ist wirklich beeindruckend, was sie leistet.

Aber jetzt hör auf, abzulenken, und mach weiter. Wir hören erst auf, wenn du bei deinem momentanen Tempo wenigstens triffst, oder gleich bei meiner Geschwindigkeit ankommst, dann brauchst du auch nicht treffen zu können.“

Jonas erlaubte sich einen leisen Seufzer und konzentrierte sich wieder. Der Neuanfang fiel ihm bedeutend schwerer als er eigentlich gedacht hätte. Er hoffte nur, dass Alishas Antwort nicht auf ein Nein hinauslief. Er war schon jetzt kurz davor, aufzugeben und alles hinzuschmeißen. Alleine würde er sicherlich nicht das Durchhaltevermögen haben, seine gesamte Ausbildung aufzufrischen.

Und nicht nur das. Seine Hand hatte wieder angefangen zu bluten und obwohl er sie vor einer halben Stunde erst neu verbunden hatte, bis er sie kaum mehr ausreichend bewegen konnte, war der Verband schon wieder fast durchgeblutet. Er musste höllisch aufpassen, dass sich die Wunde nicht entzündete. Mitten in der Wildnis, weitab von jeglichen größeren Städten, waren sie die einzigen Clanangehörigen, abgesehen von den beiden Falken, die sie aufgenommen hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-05-09T20:05:01+00:00 09.05.2008 22:05
Inhaltlich hat mir dieses Kapitel gut gefallen, nur langsam solltest du wirklich Mal von der Einleitung in den Hauptteil wandern. Es wirkt immer mehr alles so in die Länge gezogen, meiner Meinung nach.
Schön finde ich, dass Jonas seine Ausbildung nicht alleine machen will, was ich durchaus nachvollziehen kann und mir den Charakter so symphatischer macht. Solche kleinen Andeutungen könntest du ruhig öfter einbauen.
Dann... *hust* das Schießen. Ich muss dir sagen... so funktioniert es überhaupt nicht: es sei denn du bist bei Rambo ôo'. und ich bin Schützin, also ja. Selbst beim Militär wirst du sehen, dass Schießen sehr viel mit Ruhe und Konzentration zu tun hat. Das was man hier also versucht jonas beizubringen ist unlogisch. Entweder man schießt auf ein derart großes Ziel, dass zielen kaum noch nötig ist oder man schießt auf einen kleinen punkt, bei dem man schon seine Zeit braucht. sagen wir mal so: in einer Bewegung klappt das kaum. Das bekommt nicht einmal ein sehr guter Schütze hin, das ist unmöglich. Ein mittlerer Schütze braucht ca 30-60 Sekunden für einen Schuss, viel zu kange als dies in einer Bewegung funktionieren könnte. Selbst talentierte Schützen lassen sich beim Schießen Zeit. Mit der Technik, die Jonas anwendet kann das auch nie klappen. Auch wenn es schnell gehen muss, wenn er abdrückt - in diesem Moment sollte seine Bewegung verharren, sonst geht der Schuss sonstwohin bloß nicht auf die Zielscheibe!


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