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Starlight Express-Die Abenteuer von Casey Jones & Rusty

Nach Motiven des Musicals
von

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Das Fürstentum der weißen Eulen

So, endlich wieder ein Kapitel fertig. Wie gesagt, bei mir dauert es zur Zeit etwas länger, da ich an meheren FFs arbeite. manchmal hab ich das Gefühl, ich schreibe und schreibe und komme nicht weiter. Dieses Kapitel ist etwas kürzer, aber das nächste wird wieder länger.
 

10. Das Fürstentum der weißen Eulen
 

Je weiter der kleine Zug nach Norden reiste, desto kälter wurde es. Unterwegs rasteten sie auf einem Bahnhof, der einen F-Ligisten beherbergte.

Casey forderte die Lok, einen älteren Diesel heraus und ließ Rusty gegen sie laufen. Das Rennen ging sehr knapp aus, doch der Zieleinlauf wurde immer aufgezeichnet und die Aufnahme ergab, das Rusty ein kleines Bischen schneller die Zielmarkierung passiert hatte. So gab es bereits die zweite Plakette.

„Ich muss mehr Vorsprung bekommen! Diese knappen Siege mag ich nicht.“ meinte Rusty.

„Das wird schon. Schau, unsere zweite Plakette! Und diesmal hattest Du keine Probleme nach dem Rennen! Dr. Sammer hat dich prima hingekriegt! Noch zwei weitere Plaketten, und wir steigen eine Liga auf!“ antwortete Casey.

„So schnell wird das nicht gehen. Ich bin einfach noch nicht gut genug. Ob das für Turnov reicht?“
 

Um nach Taiga-Drubania zu kommen, mussten sie zuerst noch das kleine Fürstentum Eulenstein durchqueren.

„Hier steht: Eulenstein ist das kleinste Land auf dem Kontinent. Oberster Regent ist Graf Nepomuk von Eulenstein. Aber sie haben immerhin ein Schienennetz von über hundert Kilometern.“ las Casey Rusty und den anderen vor, als er im Füherhaus der kleinen Lok auf dem Sitz neben dem Fenster hockte und in seinem Führer blätterte.“ He, die haben sogar einen F-Ligisten! Zwei Plaketten hat er gewonnen, wie wir! Der hat seinen Standort in Käuzchenfels. Das ist die Hauptstadt von Eulenstein. Da kommen wir auf unserem Weg vorbei.“

„Wie heißt er denn?“

„Lok Nr. 34 785. Genannt die „Fürstin“.

„Was? Das ist doch ein Mädchenname! Ist sicher n´ Druckfehler.“ bemerkte Rusty.

„Wieso? Vielleicht gibt es auch weibliche Loks. Bei mir zuhause bezeichnet man viele Dampfloks als „alte Damen“. Hast Du noch nie eine weibliche Lok gesehen?“

„Nö.“

„Lassen wir uns überraschen. Die Plakette holen wir uns auf jeden Fall!“
 

Das kleine Städchen war bald erreicht.

„Soso. Ihr wollt also gegen unsere „Fürstin“ ein Rennen laufen. Gut, ich sage im Betriebswerk Bescheid.“ erklärte der Stationsvorsteher.

In einer Ecke des Büros entdeckte Casey eine hölzerne Sitzstange mit einer kleinen weißen Eule.

„Sie haben aber eine schöne Eule, Mr.Gordon.“

„Eulenstein ist das Land der weißen Schneekäuzchen. Und es gibt auch noch andere Eulenarten hier bei uns. Die Meisten leben in den Felsen um die große Festung unseres Barons Nepomuk. Viele von uns haben eine als Haustier oder treuen Begleiter. Wie Du siehst, kann sie frei herumfliegen und wenn sie hinauswill, öffne ich einfach das Fenster. Eine zahme Eule kehrt immer wieder zu ihrem Herrn zurück.“

„Cool.“

„Einige nisten sogar auf dem Dachboden des alten Bahnhofsgebäudes.-So, ihr könnt jetzt hinüber ins Betriebswerk fahren. Dort erwartet euch die Fürstin. Ich komme gleich nach und zeige euch, wo das Wettrennen stattfinden wird. Und Cäcilia, so heißt meine Schöne hier, wird die Nachricht überbringen. Dann können die anderen alles schon vorbereiten.“

Als der Stationsvorsteher mit der Zunge schnalzte, flatterte die kleine weiße Eule auf seinen Arm. In eine Metallröhre hatte er einen kleinen zusammengerollten Brief gesteckt. Diese Röhre bekam die Eule nun um den Hals. Dann öffnete er das Fenster.

„Cäcila, flieg zu Johann in das Betriebswerk und überbringe ihm die Nachricht. Verstehst Du? Johann!“

Das Käuzchen zwitscherte kurz und flog dann zum Fenster hinaus.

„Toll! Eine Briefeule.“
 

Wenig später war Casey mit seinem Zug zum Betriebswerk unterwegs. Es lag etwas außerhalb der Stadt. Es war wie der Hauptbahnhof ein recht kleines Betriebswerk mit einer großen Lokhalle und einem Lokschuppen.
 

Ein hochgewachsener Mann in einer Lokführer –Uniform erwartete die Ankömmlinge bereits. Auf seiner Schulter saß Cäcilia, das weiße Käuzchen.

„Seid gegrüßt! Cäcilia hat mir bereits die Nachricht überbracht. Du willst also mit deiner Lok gegen unsere Fürstin antreten.“

„Stimmt genau.“

„Seid ihr auch in der F-Liga?“

„Ja, wir haben bisher zwei Plaketten gewonnen.“

„Und Du bist ein Lehrling im ersten Jahr, wie ich sehe. Darf ich dich um die Liga Unterlagen bitten?“

„Aber natürlich.“

Casey holte die Dokumente aus seiner Jackentasche. Dann folgte er dem Mann in ein kleines Büro, das an der Lokhalle angebaut war. Hier wurden nun die entsprechenden Einträge gemacht.

„In Ordnung.“ murmelte Johann.

Plötzlich begann Cäcilia aufgeregt mit den Flügeln zu flattern und zwitscherte. Gleichzeitig hörte man draußen das Zischen und stampfen einer Dampflok.

„Ja, Du hast es bereits bemerkt, Cäcilia. Kommt, ihr werdet bereits erwartet.“

Rusty hatte mit Dinah und Dustin vor dem Eingang der Lokhalle gewartet. Jetzt war das mittlere Tor offen.

„Begrüßt die „Fürstin“!“rief Johann.

„Häh? Aber das ist ja n´ Waggonmädchen.“ meinte Rusty, als die Erscheinung ins Freie gerollt war. Tatsächlich war dieses humanoide Gefährt weiblich. Es trug ein weites Kleid, das vorne einen Schlitz bis zur Hüfte hatte. In der Hand hielt es eine lange Zigarettenspitze, aus der es jetzt einen Zug nahm.

„Warscheinlich ein Raucherwaggon wie unsere Ashley. Wo ist die Lok?“ bohrte Rusty weiter.

„Pass auf was Du sagtst, Kleiner! Ich bin eine Dampflok wie Du!“

„Das kannst Du dem Starlight erzählen!“

„Rusty! Benimm dich!“ zischte Casey.

„Der Kleine glaubt mir nicht, hast Du das gehört, Johann? Was für ein unwissender, kleiner Bursche!“

„Zeig es ihm, Fürstin.“

Und vor allen Augen transformierte das weibliche Gefährt und wurde zu einer stattlichen, schwarz-glänzenden Dampflok.

„Das gibts nicht! Die ist tatsächlich ne Lok!“ wunderte sich Rusty.

Die Fürstin nahm wieder ihre humanoide Gestalt an.

„Na? Wieder was dazugelernt, Kleiner.“ lächelte sie und nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarettenspitze.

„Und wo ist dein Tender?“

„Komme schon! War nur kurz am Kohlebagger!“

Ein kleinwüchsiger, pechschwarzer Tenderwaggon rollte heran.

„Ein Zwerg! Das wird ja immer seltsamer.“ dachte sich Rusty.

„Ich wusste nicht, das es hier auch weibliche Loks gibt!“ sagte Casey.

„Es gibt sie, aber wir sind sehr selten. Und ich bin die einzige weibliche Dampflok, die zwei Plaketten gewonnen hat. Das ist wohl nichts besonderes, werdet ihr sicher sagen, aber für uns ist es das! Wir sind nur ein kleines Land, aber sehr stolz darauf.“ antwortete die Fürstin.“Ah, und hier kommt Mimi, meine Rennpartnerin.“

Ein rundlich gebautes Waggonmädchen rollte aus der Halle.

„Oh, die ist aber süß!“ lächelte Dustin.

„Genau dein Fall, was?“ grinste Dinah, welche eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Beiden nicht abstreiten konnte.

„Mimi ist ein Güterwaggon.“

„Na toll, gibts hier fast nur Weiber?“ dachte Rusty sakastisch. Der kleine, schwarze Tender ist der einzige Männliche, den ich bisher gesehen habe...“

„Hallo, Ihr wollt gegen uns laufen?“ fragte Mimi und lächelte.

„Ääh...ja.“ nickte Dustin eifrig. Mimi kichderte zurück und der dicke Tender wurde ganz verlegen.

„He, Dustin! Vergiss nicht nicht, die sind unsere Gegner! Also lass dich nicht einwickeln!“
 

„Dann lauft ihr zu dritt gegen uns beide?“ fragte Rusty.

„Erraten, Kleiner! Mein Tender ist extra und nicht hinten angebaut wie bei Dir. Deshalb gillt Willi nicht als vollwertiger Waggonanhänger, sondern als Zusatzanhänger, da ich keine andere Möglichkeit zum Transport meiner Kohle habe.“ erklärte die Fürstin.

„Verstehe.“
 

Ein Hornsignal ertönte. Der Stationsvorsteher kam mit einer kleinen Motordraisine angefahren.

„Ah, jetzt kanns gleich losgehen.“ sagte Johann.“Da kommt Mr. Gordon.“

„Na, habt ihr euch schon bekannt gemacht?“ fragte der Stationsvorsteher.

Casey nickte.

„Dann folgt mir. Ich zeige euch, wo unsere Gleise für das Rennen sind.“
 

Hinter dem Hauptgebäude des Betriebswerks führten zwei gerade Gleise nebeneinander in die Ferne. Startpunkt waren die Bahnsteige.

„Hmph! Gegen die alte Lady gewinne ich doch locker! Die hat zwei Anhänger zu ziehen, ich nur einen.“

„Pass auf, Rusty! Mann darf einen Gegner niemals unterschätzen!“ warnte Casey.“Diese „alte Lady“ könnte dich ganz schön in die Pfanne hauen! Immerhin nennt sie zwei Plaketten Ihr Eigen.“
 

„Dustin, lass dich nicht von ihrem Lächen einwickeln!“ ermahnte Dinah noch einmal Rustys Anhänger.“Ich weiß, wie naiv Du sein kannst.“

„Ich bin nicht naiv! Ich weiß genau, das dieses Rennen wichtig ist!“

„Da bin ich aber mal gespannt.“
 

Loks und Anhänger nahmen Aufstellung. Johann nahm zwischen den Gleisen Austellung, in der Hand eine große, grüne Fahne.

„Das Wettrennen um eine Plakette der F-Liga von Eulenstein zwischen unserer Fürstin und dem Herausforderer Rusty aus Kommoran kann beginnen!“ rief er. „Auf die Gleise!-Fertig...“

Der Betriebsleiter hob die Flagge über seinen Kopf.

„LOS!“

Mit einem Ruck ließ Johann die Flagge niedersausen und beide Loks stürmten los! Selbst während des Rennens hatte die Fürstin ihre Zigarettenspitze dabei. Und die ältere Lokomotivendame übernahm die Führung.

„Mist! Die Alte hat wirklich was auf dem Kasten! Aber das lass ich nicht auf mir sitzen!“ knurrte Rusty und beschleunigte. Schließlich lief er auf gleicher Höhe mit Mimi. Dabei merkte er nicht, wie die Fürtstin ihrem Waggonmädchen heimlich ein Zeichen gab.

„Sandsturm!“

Eine kleine Klappe öffnete sich seitlich und eine feine Sandwolke traf die jüngere Dampflok.

„Uaah!-Schlacke und Rost! Die hat mir den meisten Sand zwischen die Räder geblasen! Jetzt bremst der mich aus!“

Tatsächlich kam die kleine Dampflok jetzt viel schwerer voran. Er schüttelte zweimal kurz je ein Bein während der Fahrt aus, um den hemmenden Sand zwischen seinen Rädern herauszubekommen.

„Na warte! Jetzt kriegt ihr was von mir!“

Als Rusty wieder aufgeholt hatte, versuchte er wieder seine neue Attacke.

„Wasserstrahl!“

Fürstin und Anhänger bekamen eine ordentliche Ladung Wasser ab.

„Hey, meine Frisur!“ kreischte Mimi. Ihre blonden Haare hingen ihr über das Gesicht.

Dustin zuckte entschuldigend lächelnd die Schultern.

„Nur ein Tipp, Kleiner. Verschieß nicht zu viel von deinem Wasser, sonst hast Du keinen Dampf mehr fürs Finish! Wasserstrahl ist ja ganz schön, aber man muss aufpassen, das man nicht alles für seine Attacke verschießt.“ erklärte die Fürstin.

„Grr...mist! Sie hat recht! Aber wenn die meint, ich bin ein dummer Junge, hat sie sich geirrt!“grollte Rusty in sich. Er ließ einige weitere Kohlebrocken in seine Feuerbüchse rollen, um mehr Dampf zu machen. Schnaufend und zischend beschleunigte er dann.

„Seht euch das an, Mimi und Willi, der Kleine ist ein richtiger Kämpfer!“lächelte die Fürstin.
 

Casey und Dinah verfolgten mit den übrigen Anwesenden den Verlauf des Rennens.

„Hey, was ist das? Das sieht aus, wie aus der Luft aufgenommen.“

„Richtig, Zwei unserer Felseneulen, die extra dafür ausgebildet worden sind, tragen kleine Kameras auf dem Rücken und übermitteln uns die Bilder. Sie sind etwas größer als unsere Schneekäuzchen und bestens für den Job geeignet.“

„Wahnsinn!-Ja, gut so Rusty! Du holst wieder auf!“
 

„Na, Kleiner? Glaubst Du, Du kannst immer noch gegen mich gewinnen?“

„Allemal!“

„Ho, das sind aber große Worte!“ lächelte die ältere Lok, nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarettenspitze und bließ Rusty die Rauchwolke genau ins Gesicht! Durch den Fahrtwind wurde der Rauch in den Helm gesogen und die Sicht der kleinen Lok vernebelt.

„Uaah! Öchö! Hust! Bäh, was raucht die denn für ein Kraut!“ hustete Rusty. Am liebsten hätte er den Helm abgeworfen. „Wie unfair! Das brennt sogar in den Augen!“

„Beim Rennen ist einiges erlaubt!“ grinste Willi. „Bereit, Mimi?“

Das Waggonmädchen nickte nur und im nächsten Moment vorführte der mittlere Anhänger einen Sprung. Dabei schwenkte ihn Mimi etwas auf Dustin zu, und ein gezielter Doppeltritt traf Dustins rechte Hand! Da der Gegner kleiner und leichter war, war dieses Manöver kein Problem für ihn.

„Au! Das hat wehgetan!“ jaulte der dicke Tender und ließ Rustys Kupplungsring los. Zum Glück behielt er die Linke am Griff.

„Das war nicht nett!“ knurrte Dustin und klemmte sich seine schmerzende Hand unter die linke Achsel.

Während Rusty mit tränenden Augen zu kämpfen hatte, übernahm die Fürstin wieder die Spitze.

„Da vorne ist schon das Ziel. Tut mir leid für dich, Kleiner. Aber das mit deinem Sieg wird wohl nichts.“

„Dampfstoß!“

„Daneben, Kleiner! Blindschüsse bringen nicht viel!“

„Ätsch, Dicker! Wir sehn uns im Ziel!“ frozzelte Willi und streckte die Zunge heraus. Mimi kicherte hämisch. Normalerweise konnte den gutmütigen Dustin nichts so leicht aus der Ruhe bringen. Doch die schmerzende Hand und der Spott der gegnerischen Waggons machten ihn richtig wütend. Sein sonst so freundliches Gesicht verzerrte sich und mit einem wilden Schrei packte Dustin plötzlich Rusty an der Tallie, hob ihn einfach von den Gleisen und schlenkerte ihn nach rechts! Und was geschah? Rustys Fahrgestell traf den behelmten Kopf von Willi, der plötzlich nur noch Sterne sah, beide Kuplungsringe seiner Lok losließ und entgleiste! Mit Mimi zusammen rutschte er das Schotterbett herab und ins Gras.
 

„Was zum Starlight....Dustin, was..!“ Die kleine Dampflok musste etwas abbremsen, als sie mit einem Ruck wieder auf die Gleise aufkam, nachdem Dustin ihn zurückgesetzt hatte und ruderte wild mit den Armen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dann erkannte er aber seine Chance. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Ziel, Mimi versuchte Willi wieder auf die Beine zu bringen, die Fürtin war stehengeblieben und rang verärgert die Arme.

„Das darf doch nicht wahr sein!“ rief sie.
 

Das selbe meinten auch Johann und Mr. Gordon.

„Und jetzt haben sie den Zieleinlauf passiert.“ erklärte der Stationsvorsteher.

„Tut mir echt leid, Sir. Das hat Dustin noch nie gemacht. Ist das gegen die Regeln?“

„Nein, die Fäuste fliegen oft bei einem Wettrennen, aber so etwas Verrücktes hat noch kein Waggon gemacht.“

„Und ich wusste nicht, das Dustin so stark ist...“ murmelte Dinah.
 

Derweil hockten Rusty und Dustin sich gegenüber auf dem Gleis.

„Sag mal, was sollte das gerade? Normalerweise ist es die Lok, die hauptsächlich die Attacken macht. Aber Du hast schon wieder...ich dachte, Du schmeißt mich gegen die Waggons! Wie hast Du mich überhaupt hochheben können?“

„Tut mir leid, Kumpel, aber ich war echt sauer, dieser Willi hätte mir fast meine Hand gebrochen. Tut jetzt noch immer weh.“

„Und da musstest Du mit mir zurückschlagen? Das war echt der verrückteste Sieg bisher. –Schau, jetzt kommen sie angerollt.“

„Dein Tender ist ja gemeingefährlich!“ rief Mimi, als die Fürstin mit ihrem Anhang am Ziel zum Stehen kam.

„Willi hat aber angefangen!“ maulte Dustin.

„Schluss jetzt ihr Beiden! Mr. Gordon wird entscheiden, ob der Sieg gewertet wird oder nicht.!“ erklärte die Fürstin.

Kurz darauf hielt die Draisine mit Casey, Johann und Mr. Gordon am Zielpunkt.

„Na das war ja ein verrücktes Finale! Ich habe geglaubt, ich seh nicht recht.“ sagte der Stationsvorsteher. Johann sah nach dem Tender und Mimi.

„Willi wird wohl morgen ne Beule haben.“ meinte das Waggonmädchen.

„Ich dachte schon, der Kerl schmeist seine Lok auf mich drauf!“ jammerte Willi.“Der entwickelt ne unglaubliche Kraft, wenn er sauer wird!“

„Wer hat nun gewonnen, Mr. Gordon?“ fragte Johann. Die beiden Eulen mit den Kameras waren auf seinem Rücken gelandet.

„Nun ja...diese Attacke des Tendes aus Kommoran war nicht gegen die Regeln. Schläge und Tritte sind ebenfalls erlaubt.“

„Davon hat Willi deutlich Gebrauch gemacht.“ brummte Dustin und hielt sich seine rechte Hand.

„Lass mal sehen.“ sprach Johann und besah sie sich. „Hmm....nur eine Prellung. Alle Glieder sind noch heil...nichts locker. Bei einem Menschen wäre die Hand längst gebrochen.“
 

„In Ordnung.“ entschied Mr. Gordon schließlich, als er sich noch einmal kurz mit Johann besprochen hatte und die Aufzeichnungen der Kameras noch einmal angesehen hatte, während er und die anderen mit der Draisine zurück zum Betriebswerk fuhren, die beiden Züge folgten. Auf der großen Drehscheibe vor dem Lokschuppen gab er dann das Ergebnis bekannt.

„Es war ein ordungsgemäßes Rennen, zwar mit ungewöhnlichen Attacken, aber mit keinen Unerlaubten. Deshalb ernenne ich Rusty und Dustin aus Kommoran zum Sieger und ihr erhaltet die Plakette von Eulenstein.“

„Ja! Unsere dritte Plakette!“ jubelte Casey.
 

Die Fürstin persönlich überreichte Rusty die begehte Trophäe.

„Da hast Du aber ganz schön Dusel gehabt, mein Kleiner. Aber es ist nicht immer gut, wenn der eine nicht weiß, was der andere tut. An eurer Zusammenarbeit müsst ihr noch etwas feilen.“ meinte sie.

Rusty nickte. „Das werden wir.“
 

„Die sieht ja echt toll aus! Seht nur, die weißen Eulen, die darauf abgebildet sind.“ sagte Casey, als Rusty die Plakette an ihn weitergab.

„Es gibt wirklich sehr schöne Plakettenmotive. Greaseball hat die Schönsten in seiner Box aufgehängt.“ erklärte Dinah.

„Aber das nächste Mal macht ihr nicht so ein Chaos während eines Rennens! Und Dustin-lass Rusty auf den Gleisen!“

„Versprochen.“ nickte der dicke Tender kleinlaut.
 

So ging ein aufregender Tag zu Ende.

„Schon drei Plaketten in so kurzer Zeit! Jetzt brauchen wir nur noch eine und wir steigen eine Liga auf! Bei diesem Sieg heute hattet ihr echt Dusel! Aber von nun an werden keine Loks oder Waggons bei einem Rennen von den Gleisen gestoßen! Vermeidet grobe Gewalt, wenn´s geht.“ erklärte Casey abends im Lokschuppen. „Sonst nimmt das noch einmal ein schlimmes Ende.“

„Wenn Du wüsstest, wie es bei manchen Wettrennen zugeht! Manche mussten schon wiederholt werden, weil sie in einer Schlägerei endeten! Zum Glück schützen unsere Helme uns vor dem Gröbsten.“ erklärte Rusty. Man darf den Gegner zwar attackieren, aber man muss dies während dem Laufen tun. Du solltest mal Greaseball erleben, wenn der zuhaut! Da hats schon manche Lok von den Gleisen gehoben! Steht sie dann nicht mehr auf, ist das Rennen gelaufen!“

„Verstehe. Na, da kommt ja noch einiges auf uns zu...“ murmelte Casey.

„Auf jedenfall hatten wir bis jetzt noch kein verlorenes Rennen.“ meinte Dinah.

„Aber Niederlagen wird es sicher auch geben.“
 

(Übrigends: Die „Fürstin“ gibt es wirklich. So heißt eine historische Dampflok der slowakischen Eisenbahn.)
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Venka
2011-11-24T13:50:48+00:00 24.11.2011 14:50
> Und Cäcilia

Ich hätte mich weggeschmissen, wenn er jetzt Hedwig gesagt hätte XD - Aber Cäcilia passt auch wunderbar.

> „Toll! Eine Briefeule.“

So erstaunt, Casey? Noch nie Harry Potter gelesen, was? ^^

> „Hey, meine Frisur!“ kreischte Mimi.

...ich würde ja sagen: "Weiber..." aber ich bin ja selber eins...

> Sein sonst so freundliches Gesicht verzerrte sich und mit einem wilden Schrei packte Dustin plötzlich Rusty an der Tallie, hob ihn einfach von den Gleisen und schlenkerte ihn nach rechts! Und was geschah? Rustys Fahrgestell traf den behelmten Kopf von Willi, der plötzlich nur noch Sterne sah, beide Kuplungsringe seiner Lok losließ und entgleiste! Mit Mimi zusammen rutschte er das Schotterbett herab und ins Gras.

Never underestimate a pissed Big Hopper... - Schöne Aktion auch wenn ich mich an Rustys Stelle dafür bedankt hätte als Schlagwerkzeug missbraucht zu werden.

> „Tut mir leid, Kumpel, aber ich war echt sauer, dieser Willi hätte mir fast meine Hand gebrochen. Tut jetzt noch immer weh.“
> „Und da musstest Du mit mir zurückschlagen?

Gegenfrage: Womit denn sonst, die Hand tat Dustin ja schließlich noch weh...

> Übrigends: Die „Fürstin“ gibt es wirklich. So heißt eine historische Dampflok der slowakischen Eisenbahn.

Ja, und sie ist einfach nur eine absolute Schönheit. :)

Gleichberechtigung bei den Loks kann so weitergehen ich hätte gerne noch mehr davon.

And maybe one that kicks Greaseballs but. ^.~
Von:  Narrenkaiserin
2008-04-27T12:54:41+00:00 27.04.2008 14:54
Oh, eine weibliche Lok, das ist mal eine gute neuigkeit, endlich gleichberechtigung!^^
Aber Dustins Angriff hat mich überrascht, und womit er angegriffenhat ebenfalls, du kommst ja auf die verrücktesten ideen!^^
(Ich hab erstmal vor lachen unter dem Tisch gelegen)
Ich bin gespannt auf das nächste kapitel!


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