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Starlight Express-Die Abenteuer von Casey Jones & Rusty

Nach Motiven des Musicals
von

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Im Rätina Gebirge

So, dies ist das erste Kapitel, das ich seit der wiederaufnahme des schreibens an dieser FF fertiggestellt habe. Ich habe auch das zweite Kapitel noch mal überarbeitet und werde es bei gelegenheit neu posten.
 

Starlight Express

Kapitel 8

Im Rätina-Gebirge
 

Die Reise ging weiter. Casey hoffte, das er in Rätina seinen Freund Loisl wiedertreffen würde. Und natürlich Krokodil.

Langsam rückten die Berge immer näher. Am Nachmittag rasteten die Freunde in einem größeren Bahnhof.

“Nach Rätina? Dann müsst Ihr den Gleisweg 5-07 nehmen. Ich werde veranlassen, das die Weichen für euch gestellt werden. Achtet auf die Lautsprecherdurchsage. Dein Zug hat die Abfertigungsnummer 2632. Ich denke, so in zwei Stunden könnt Ihr los.” erklärte der Fahrdienstleiter des Stellwerks, bei dem sich Casey Informationen für die Weiterfahrt holte.
 

Das Mittagessen nahm Casey diesmal in der Bahnhofskantine ein. Hier traf er auf andere Lehrlinge und konnte sich mit Ihnen unterhalten. Von den Lokführern erhielt er nützliche Tipps, über das Fahrverhalten auf Bergstrecken.
 

Weiter ging die Reise.

“Es kommen immer mehr Steigungen.” schnaufte Rusty.

“Das ist gut für dein Training.”

“Ich habe das Gefühl, Dustin wird immer schwerer!”

“Das bildest Du Dir nur ein.”
 

Die Nacht verbrachten sie im Grenzbahnhof von Rätina, den Rusty am späten Nachmittag erreichte.

“In die Hauptstadt Emmenthal? Mit deiner alten Lok brauchtst Du wohl zwei Tage bis dorthin. Der Weg führt durch das Silbergletscher-Gebirge.” erklärte der Bahnhofsvorsteher Casey, als dieser sich bei Ihm meldete. “Vorausgesetzt, sie schafft die Steigungen überhaupt.”

“Das wird Rusty schon.”
 

Anderntags setzte die kleine Gruppe Ihre Reise fort.

“Oh mann! Sieh Dir nur diese hohen Gipfel an!” stöhnte Rusty.

“Nur Mut, Kumpel. Weiter.”

“He, was ist das für ein komisches Band mitten auf den Schienen?” fragte Dustin nach einer Weile, während Rusty langsam bergwärts zuckelte.

“Eine Zahnstange. Sie wird auf Steilstrecken verwendet, damit die Züge besser vorankommen.”

“Das könnte ich jetzt auch gut gebrauchen...”

“Oaah! Hee, Rusty, nicht stehenbleiben! Wir rollen zurück! Bremsen!” rief Casey und zog die Handbremse an! Dadurch wurde das Zurückrollen gestoppt.

“Mann, Rusty! Sollen wir dich jetzt auch noch anschieben?” schimpfte Dinah.

“Wir dürfen hier nicht zu lange bleiben, die Strecke wird auch von anderen Zügen genutzt!” erklärte Casey.

“Ist mir egal! Ich kann so nicht weiter!” jammerte die Dampflok.

“Na großartig!”

Also versuchten sie es im Humanoid-Modus als Wandergruppe. Rusty stapfte stelzig auf seinen Bremsklötzen dahin, die anderen folgten.

Plötzlich hallte von den Bergen ein lautes Hornsignal wieder.

“Runter von den Gleisen! Da kommt schon der nächste Zug!” rief Casey.

Tatsächlich kam wenige Minuten später ein rotlackiertes Krokodil gemächlich um einen Kurve. Sie hatte mehrere Güterwaggons am Haken. Neben den Freunden hielt sie an.

“Holla, wer seid Ihr denn? Habt Ihr ne Panne?” fragte der Lokführer und beugte sich aus dem Fenster des Führerstands.

“Nein, meine Lok hat Schwierikeiten mit den Steigungen.” antwortete Casey.

“Hat sie denn keinen Zahnradantrieb?”

Casey schüttelte den Kopf.

“Dann ist es auch kein Wunder. Jede Lok bei uns besitzt einen Zahnradantrieb, den sie bei Bedarf einsetzen kann. Genauso wie der Rötli hier.” Lächelte der Lokführer und tätschelte sein Krokodil.

“Dann haben wir wohl schlechte Karten.” meinte Rusty.”Fahren wir zurück.”

“Er kann sich in Juti einen Zahnradantrieb nachträglich einbauen lassen. Ich kann euch mitnehmen. Stellt euch vor Rötli auf die Gleise, transformiert und er schiebt euch bis Juti, das ist der nächste größere Bahnhof mit einer Werkstadt.”

“Ausgezeichnet! Los, Rusty! Dinah, Dustin!”

Alle drei sprangen auf die Gleise und transformierten.

Dann schob sich Rötli langsam vorwärts, bis seine Puffern auf die von Dustin trafen und wurde langsam schneller.

“Na, das läßt Du Dir gerne gefallen, was? Laß Rötli nicht die ganze Arbeit allein machen, hilf Ihm ein wenig!” bemerkte Casey.

“Mensch, wir steigen ja immer noch!” staunte Dinah. “Ich hoffe, von euch hat keiner Höhenangst.”

“Na ja...”murmelte Rusty mit einem mulmigen Gefühl in der Feuerbüchse.
 

Endlich hatten sie den höchsten Punkt erreicht und es ging wieder ein wenig abwärts. Dann tat sich vor ihnen ein Tal auf.

„Da vorne ist Juti,wir sind gleich da!“ rief Rötlis Lokomotivführer.

„Endlich!“ seufzte Rusty.
 

Juti war eine kleine Stadt, umrahmt von hohen Bergen. Hier gab es auch ein kleines Betriebswerk, auf dessen Gleisen Rötli nun einen Güterwaggon mit Ersatzteilen und Rusty, Dinah und Dustin abstellte.

„So, da wären wir.“

Casey stieg aus und lief nach hinten zur Krokodillok.

„Vielen Dank für eure Hilfe!“

„Keine Ursache.“

„Wo fahrt ihr jetzt hin?“

„Siehst Du die Kesselwagen? Das ist die Milch der Bergbauern, die wir jeden Tag ins Tal bringen.“

„Ah, verstehe. Gute Weiterfahrt!“

Ein Mitarbeiter des Betriebswerks stellte die Weichen um und Rötli rangierte auf das Gleis mit den Waggons. Als die silbernen Dreier-Kesselwagen angekuppelt waren, setzte sich das Krokodil wieder in Bewegung und verließ den Bahnhof.
 

„So, ich geh mal zum Werkstattleiter, wartet hier solange.“

„Alles klar.“

Rusty und Dustin setzten sich auf den Bahnseigrand und ließen ihre Blicke schweifen.

„Was für eine gute Luft!“ seufzte Pearl und atmete tief durch. Dustin tat es ihr gleich.

Dann fiel dem Waggonmädchen etwas auf.

„Schaut mal, da oben auf dem Hang. Was für ein großes, Gebäude! Ob das zum Bahnhof gehört?“

Sie wies auf ein großes, weißes längliches Haus, auf dessen einer Seite vom Bahnhof ein Schienenstrang bis vor ein verschlossenes Tor führte.

„Vielleicht eine Fabrik.“ meinte Rusty.

„Ja, bestimmt machen sie da den Käse, für den Rätina berühmt ist.“ nickte Dinah.

„Und wieso hat Rötli dann die Milch weggebracht?“

„Stimmt auch wieder, Rusty.“

„Da kommt Casey!“ rief Dustin.
 

Der Junge kam mit einem hochgewachsenen Mann in blauer Latzhose zurück.

„So, Du bist also der Rusty. Na, dann komm mal mit, wir werden dich jetzt umrüsten.“

Seufzend erhob sich die kleine Dampflok und rollte hinter den beiden Menschen her.
 

„Dustin, Dinah. Da vorne ist der Lokschuppen für Gäste. Geht schon mal vor, ich komme später nach.“

„Alles klar, kleiner Lehrling!“ nickte der Tender.
 

„Oh, schau mal, richtig rustikal!“ freute sich Dinah, als sie das Tor aufschob. Die Wände waren aus rohen Steinen gemauert, das Dach aus Holzbohlen, wie eine Almhütte.
 

Derweil ging Casey dem Meister in der Werkshalle zur Hand. Die Aufrüstung dauerte etwa eine Stunde und Rusty bemühte sich, nicht zu oft Aua zu schreien. So saß er meist mit ziemlich verkniffenem Geischt da, während an ihm gearbeitet wurde.

„Und jetzt transformiere, damit ich alles noch im Maschinenmodus einstellen kann.“ ordnete Mr. Fuhrer, der Betriebsmeister an. Rusty folgte der Aufforderung.

Beide Menschen begaben sich in den Tunnel unter dem Gleis und prüften noch einmal alles.

„Sehr schön. Jetzt kann er auch die steilsten Strecken klettern, ohne den Halt zu verlieren.“

„Danke, Mr. Fuhrer.“

„Keine Ursache, Casey. Gibst Du mir noch dein Lehrbuch, damit ich ein paar Eintragungen machen kann?“

Der Junge nickte.
 

„Morgen testen wir den Zahnradantrieb.“ sagte Casey beim Abendessen. Später stand er noch am Fenster seines Zimmers im Stock über den Stellboxen und betrachtete das einzigartige Panorama. Emmenthal liege auf der anderen Seite, hatte der Werksmeister ihm gesagt. Etwa hundert Kilometer Gleis durch die Berge würden noch vor ihnen liegen.
 

Am nächsten Morgen konnte Casey beobachten, wie die Milch von den Almen in großen, metallenen Kannen angefahren und in die Tanks umgeupumpt wurde.

„Hier, mein Junge, damit Du groß und stark wirst.“ lächelte einer der Bauern und gab ihm ein großes Glas voller frischer Milch.

„Mmh, danke! Die schmeckt toll!“

„Und probier mal den Käse. Den hab ich selbst gemacht.“

Schon hatte der Junge ein Käsebrot in den Händen. Also leistete er dem freundlichen Mann Gesellschaft beim Vesper.
 

Dann war es soweit, Rusty lernte seinen neuen Antrieb richtig zu gebrauchen. Für den Anfang probierten sie es mit einer leichten Steigung. Dann mit einer steileren. Zuerst immer ohne, dann mit Dustin im Schlepptau.

„Los, Rusty, streng dich an! Das ist ein gutes Krafttraining!“
 

Schließlich hatte die kleine Damfplok genug.

„Casey! Mein Wasser-und Kohlevorrat ist fast alle!“ klagte sie.

„Schon gut, wir fahren zurück.“

„Und, hat alles gut funktioniert?“ fragte der Meister.

„Alles bestens, Mr. Fuhrer.“

„Wann wollt ihr denn weiter?“

„Mal sehen. Vielleicht morgen früh.“

„Morgen, am Samstag, steigt hier auf dem Bahnnof ein kleines Volksfest.“

„Volksfest?“

„Genau. Zwei Loks wollen sich für die Meisterschaft qualifizieren. Alpin von Juti hat es geschafft und ist in der F-Liga. Morgen tritt der Gletsch gegen sie an, der will auch den Einstieg in die Liga probieren.“

„Ein Lokrennen? Hast Du das gehört, Rusty! –Mr. Fuhrer, kann man sich da noch anmelden?“

„Willst Du etwa mit deinem Rusty da mitmachen?“

„Einmal muss man ja mal anfangen.“

„Du kannst dich morgen noch anmelden.“

„Toll! Danke für den Hinweis!“
 

Der Junge eilte in den Lokschuppen, wo es sich Rusty bereits auf seiner Matratze gemütlich gemacht hatte.

„Leute, ich habe tolle Neuigkeiten!“

„Was denn für Neuigkeiten?“ fragte Rusty und setzte sich langsam auf.

„Morgen steigt drüben auf dem Bahnhof ein Lokrennen! Für den Einstieg in die F-Liga! Und es gibt sogar eine Plakette zu gewinnen!“

„Du willst doch nicht, das ich gegen andere Loks ein Rennen fahren soll! Hier in den Bergen!“

„Das ist die Gelegenheit! Du hast nur zwei Gegner, zwei Lokalloks, keine großen Nummern. Alpin ist die hier beheimatete Lok, eine Dieselzahnradbahn. Und Gletsch ist ein Krokodil aus dem Nachbarbahnhof.“

„Oh mann, Casey! Ich will mich nicht zum Gespött von ganz Juti machen!“

“Ach komm, Rusty! Einmal müssen wir anfangen! Trau dich mal was! So gehts wirklich nicht weiter!”

“Mrrrhhh.....also gut! Na schön, Casey! Ich probiers!”

„Danke, Kumpel.“
 

Am nächsten Morgen wurde Casey durch fremde Töne geweckt.

“Hört mal...Musik!” sagte Dinah und erhob sich von ihrem Schlafplatz.
 

Dustin schob bereits neugierig das Rolltor auf.

“Schaut mal, die vielen Leute! Und da spielt eine Kapelle! Ein richtiges Bahnhofvolksfest!” rief Dustin.

„Das Lokrennen findet ja heute statt.“

Casey kam die Treppen hinabgepoltert.

“Toll! Ich werde gleich dich und Dustin anmelden!”

Rusty sah ihm kopfschüttelnd nach.

„Ich hoffe, er ist nachher nicht zu enttäuscht von mir.“

„Dann gib dein Bestes! Streng dich ruhig mal an! Du hast es in letzter Zeit in Kommoran eh schleifen gelassen. Es wird Zeit, das Du deiner Bezeichnung als Schnellzuglok wieder gerecht wirst!“ sagte Dinah.
 

Die Anmeldeformalitäten waren schnell erledigt.

„Alles klar! Rusty, mach dich bereit! In zwei Stunden gehts los!“

“Meine Damen und Herren, soeben hat es noch eine Neuanmeldung gegeben! Rusty, die Dampflok aus dem Heimatbahnhof Kommoran! Sie will ebenfalls einen Eintritt in die Liga versuchen! Wir können also gespannt sein!” tönte es kurze Zeit später aus dem Lautsprechern.
 

Casey lief vorher mit Rusty den Anfang der Strecke ab.

“Hört zu! Die Strecke ist hier meist eingleisig, aber es gibt immer wieder Weichen mit Ausweichgleisen! Nur hier habt Ihr die Chance, eure Gegner zu überholen! An diesen Weichen stehen freiwillige Helfer und stellen jedesmal die Weichen nach Bedarf um. Ist die Hinterlok von der vorausfahrenden Lok aber mehr als zehn Meter entfernt, wird die Weiche nicht umgestellt und die Chance ist vertan! Nur auf diesen Doppelgleisen habt Ihr die Chance zum Überholen! Die letzten zweihundertfünfzig Meter vor dem Ziel sind dreigleisig, das heißt, am Schluß hat jeder noch einmal die Chance auf den Sieg! Also teilt euch eure Kräfte gut ein!” erklärte der Junge.

“Das ist aber kompliziert....” bemerkte Dustin.

“Wieso? Zum Glück müssen wir nicht die Weichen auch noch selbst stellen!” murrte Rusty.

„Der steilste Abschnitt hat 55 Promille und ist etwa zwei Kilometer lang. Die ganze Rennstrecke umfasst acht Kilometer und verläuft in einem weiten Bogen. Außerdem gibt es noch einen Kehrtunnel. Das ist quasi der Wendepunkt. Start-und Zielpunkt ist der Bahnhof von Juti. Hast Du alles verstanden, Rusty?“

„Hab ich.“

„Dann viel Glück. Und hab keine Angst vor den Attacken der anderen Loks! Die werden schon nicht so doll zuhauen!“
 

Schließlich war es soweit.

„Bitte alle Teilnehmer an den Start!“

Loks und Waggons nahmen ihre Plätze ein.

„Auf Gleis eins, unser Lokalmatador Alpin! Als Waggon fährt mit, Nico, der Milchtankwagen!“

Tosender Applaus brandete auf.

„Auf Gleis 2 der Herausforderer Gletsch aus Högli! Mit einem Inspektionswaggon!“

Wieder Applaus.

„Und auf Gleis 3, erst vor kurzem angemeldet, Rusty, die Dampflok aus Kommoran!“

Die Leute belächelten das halbrostige Aussehen der kleinen Lok, applaudierten aber faierweise trotzdem.

„Viel Glück, Kleiner!“ rief einer.

„Krrr...schon wieder Kleiner! Ich will nicht immer so genannt werden!“ grollte Rusty.

„Ärgere dich nicht über solche Unwichtigkeiten! Konzentriere dich lieber auf das Rennen!“

„Nervös?“ fragte Dustin.

„Was denkst Du!“ murrte die Dampflok. Casey warf zur Sicherheit nochmal einen Blick auf das Fahrgestell. Es schien alles in Ordnung zu sein.

„Na Du Flachlanddampfer, ob Du mit uns mithalten kannst?“ stichelte Gletsch.

„Er wird sich auf jeden Fall Mühe geben.“ sagte Casey.

„Ob das reicht?“ grinste Alpin.

„Hört auf damit, Jungs, sonst verpasst ihr den Start!“ mahnte der Lokführer von Alpin, der neben seiner Lok stand.

„Achtung!“ tönte es aus dem Lautsprecher. „Fertig....“

Im nächsten Moment ertönte ein Hornsignal und die Ausfahrtssignale sprangen auf Grün!

„Los Rusty!“

Alle drei Loks rauschten aus dem kleinen Bahnhof auf die Strecke. Hinter der Station verengten sich die drei Gleise auf eines. Alpin übernahm sofort die Führung, dicht gefolgt von Gletsch. Rusty bildete das Schlusslicht.

Casey schlug die Hand vor die Augen. Das fing ja gut an.

„Nana, nicht verzweifeln. Es hat ja erst angefangen!“ meinte Dinah.

„Stimmt. Warten wir erst mal ab.“

„Über einen kleinen Monitor, der extra aufgebaut worden war, konnten die Zuschauer das Rennen verfolgen.

„Gleich erreichen die Teilnehmer den ersten Weichenpunkt! Und Alpin ist durch! Aber für Gletsch reicht es nicht mehr! Die Weiche bleibt zu! Genauso wie für Rusty, der immer mehr zurückfällt!“

„Oh nein! Komm schon, Rusty!“
 

„Verdammt, warum sind die nur so schnell!“ knurrte die kleine Damplok Dann entdeckte sie vor sich die erste Steigung mit der Zahnstange in der Mitte. Neben den Gleisen verliefen je eine kleinere Ausgabe dieser Steighilfe für die Loks im Humanoid –Modus. Rusty keuchte und schnaufte, versuchte den Abstand zwischen sich und den Loks zu verringern. Schließlich hatten sie den höchsten Punkt erreicht.

„Jetzt gehts wieder bergab. –Oh verdammt, die zwei sind schon fast bei der nächsten Weiche!“

„Vielleicht hilft es, wenn ich ein bischen anschubse?“

„Was? Dustin-WOOOOAAAAHHH!“

Der schwere Tender hatte gegen Rusty gelehnt und im nächsten Moment ging es in Windeseile hinab!

„Bist Du verrückt! Sollen wir entgleisen?“

Als die Dampflok zu bremsen versuchte, sprühten ordentlich Funken. Aber was das unglaubliche war, sie verkürzte den Abstand zu Gletsch und rutschte hinter ihm über die Weiche auf das Nebengleis!

„Mach schnell! Vielleicht können wir das Krokodil überholen!“ rief Dustin.

„He, was war denn das für ein Manöver, Dampfer? Bleib schön auf deinem Schlusslichtplatz!-Elekto-Blitz!“

Die elektrische Attacke streifte Rusty an der Schulterverkleidung.

„Auih!“

„Nix wie weg! Der grillt uns noch!“ rief Dustin. Im nächsten Moment traf ihn der zweite Elektro-Blitz am Hinterteil! Mit dem Ergebnis, das er laut aufheulte und Rusty weiter nach vorne schob.

Und die Dampflok beschleunigte mit zusammengebissenen Zähnen.

„Oh mann! Alpin vorne und dieser Kroko-Typ hinten! Jetzt können die uns regelrecht in die Zange nehmen!“ dachte Rusty.

Schon näherte sich die zweite Doppelgleis-Weiche. Aber Rusty war noch zu weit von Alpin entfernt und er verlor die Chance auf ein Überholmanöver auf dem Paralellgleis. Aber Gletsch bekam die Chance.

„Jetzt befördere ich dich wieder auf den Platz zurück, wo Du hingehörst, Flachländer!“ knurrte die Berglok und lief nun auf gleicher Höhe mit Rusty.

„Nein! Die Position lass ich mir nicht wieder nehmen! Ich will nicht immer Letzter sein! Ich will nicht!“ dachte die kleine Dampflok verbissen und begann noch schneller zu fahren. Dann kam die Weiche in Sicht. Beide Loks rasten darauf zu.

„Versuch ne Attacke, Rusty!“ rief Dustin.

„Na schön! Dampfstoß!“

Gerade als der Weichensteller die Weiche dementsprechend verstellen wollte, hüllte Rustys weißer Dampf alles ein.

Gletsch spürte im nächsten Moment wie er angerempelt wurde, dann verlor er plötzlich den Halt und entgleiste! Vor dem Weichensteller machte er eine Bauchlandung im Gras, gefolgt von seinem Waggon.

Gletsch stieß einen saftigen Fluch aus und rappelte sich wieder auf. Der Dampf hatte sich inzwischen verzogen. Aber im entscheidenden Moment hatte er die Sicht versperrt.

„Du Trottel!“ fuhr das Krokodil den Mann an.

„Tut mir leid, aber der Dampf! Ich konnte nichts sehen und wusste nicht, wann ich die Weiche umstellen sollte!“

„Na warte! Der lernt mich noch kennen!“ knurrte Gletsch und setzte seinen Weg fort. Der Sturz ins Gras hatte keine Schäden hinterlassen und es war erlaubt, weiter am Rennen teilzunehmen. In der Liga wäre er jetzt ausgeschieden.

„Hahaha! Jaa! Wir konnten unsere Position halten! Rusty, das war toll!“ jauchzte Dustin. Er war es, der Gletsch den Rempler verpasst hatte.

„Ich wusste gar nicht, das Du auch angreifen kannst.“ sagte Rusty.

Dustin grinste. „Schubsen kann doch jeder.“

„Jaa..vor allem wenn man so schwer und klobig ist.“

„Da vorne ist schon der Kehrtunnel!“

Noch einmal stieg die Strecke an, ehe sie im Kehrtunnel ihren höchsten Punkt erreichte. Alpin rauschte mit dröhnendem Motoren hinein, gefolgt von Rusty und Gletsch. Die Dampflok folgte dem Leuchten der Scheinwerfer vor sich. Deutlich bemerkte sie die weit auslaufendene Kehre um 180°. Rusty beobachtete, wie Alpin sich speziell in die Kurven legte, damit er sie schneller und besser nehmen konnte. Die Dampflok versuchte es nachzumachen und hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Dann waren sie aus dem Dunkeln heraus.

„Da vorne ist die nächste Weiche! Schneller, Rusty!“

Die kleine Dampflok keuchte und schnaufte, ihre eiserne Lunge schmerzte bereits. Rusty war solche Anstrengungen nicht mehr gewöhnt, doch diesmal wollte er nicht klein beigeben. Er war doch eine Schnellzuglok, verdammt!

„Ich darf Casey nicht enttäuschen! Ich darf nicht! Verdammt, ich will auch mal der Erste sein!“ dachte Rusty mit zusammengebissenen Zähnen. „Brenne, Feuer! Brenne heiß und gib mir die Kraft, schneller zu werden!“

Und er schaffte es, aufzuholen, sodaß er über die Weiche auf das Nebengleis gelangen konnte! Allerdings konnte ihn jetzt Gletsch auf dem Hauptgleis wieder überholen.

Plötzlich landete etwas klirrend zwischen dem Schotterbett. Eine Mutter, samt Schraube und ein Stück rostige Verkleidung.

„Hey, ich würd nicht so rasen! Du fällst schon auseinander!“ höhnte Gletsch, der Rusty bedrohlich nahe gekommen war. „Gleich bist Du wieder an letzter Stelle!“

„Vergiss es!“ presste Rusty hervor.“Und wenn ich in Einzelteilen am Ziel ankomme, ich lass den nicht mehr vorbei!“

„Kugelblitz!“

Eine Elektroattacke traf Rustys Helm. Dustin grinste und streckte dem Krokodil die Zunge heraus.

„Ätschbätsch! Hat ihm gar nicht wehgetan!“ feixte er.

„Kabelpeitsche!“

Das sirrende Ende eines Elektrokabels traf Dustin am Oberschenkel. Dustin drohte wegzuknicken, biß aber die Zähne zusammen und hielt sich wacker aufrecht.

„Das hat wehgetan!“ klagte er.
 

Mit Ach und Krach rutschte Rusty über die nächste Weiche auf das Hauptgleis zurück. Gleich darauf wurde er von einer Schädelwumme des Krokodils vorwärtsgeschleudert, als Dustin auf ihn prallte. Es schepperte und quietschte ordentlich.

„Mann, ist der nachtragend!“ knurrte die Dampflok.
 

„Da kommen sie!“ rief Dinah. Sie und Casey hatten das Rennen via Monitor verfolgt.

„Ich glaubs nicht! Er konnte seinen zweiten Platz halten! Weiter so, Rusty!“

„Und nun laufen die Teilnehmer in die Zielgleisgeraden ein! Alpin rechts, Rusty in der Mitte und Gletsch links!“

Mit Schrecken musste Rusty feststellen, das nun beide Gegner auf gleicher Höhe mit ihm liefen!

„Los, Alpin! Nehmen wir ihn in die Zange! Er läuft genau zwischen uns!“

„Oh schreck! An denen komme ich nicht vorbei!“ schluckte Rusty.

„Rusty, nun hab doch nicht immer Angst vor ihnen! Komm, fahr zu, ich will nicht, das Casey traurig ist! Ich will diese Plakette genauso gewinnen, wie unser kleiner Lehrling!“ sagte Dustin.

„Krrr...Du hast recht! Ich muss endlich mal aufhören, ständig zu kuschen!“ knurrte Rusty und stieß einen wütenden Schrei aus!

„Schön hierbleiben, Kleiner!“

„Nenn-mich –nicht-Kleiner!“

„Kabelpeitsche!“

Das Ende der Leitung schnellte abermals vor und wickelte sich diesmal um Rustys linkes Bein!

„Hab dich!“

„Der Mistkerl bremst uns aus!“

„Fahr dahin, wo Du hergekommen bist!“ rief Alpin und versetzte Rusty einen derben Faustschlag gegen die Brust!

„AAH!“

Rusty war, als würde im selben Moment etwas in seinem Inneren brechen.

„Das gibt ne Beule!“ bemerkte Dustin.

Nun begannen beide Loks auf den Armen einzudreschen.

„Ich muss etwas tun! –ja, das ist die einzige Möglichkeit! Da vorne ist schon das Ziel!“ dachte Rusty verzweifelt. Trotz der Schmerzen versuchte er sich zu konzentrieren.
 

„Also, wir sehen uns am Ziel!“ rief Alpin höhnisch und beschleunigte.

„Wasserstrahl!“

Ein harter Strahl aus Rustys Tanköffnung traf genau Alpins Rücken! Die Lok verlor ihr Gleichgewicht und begann zu straucheln. Dustin unterdessen hatte das Kabel um Rustys Bein mit einer Hand ergriffen, zerrte es hoch und biß es einfach durch! Funken sprühten und er ließ die Leitung überraschend los. Durch den Ruck verlor auch das Krokodil für einen Moment die Balance und drohte auf seinen Waggon zu kippen.
 

Diesen Moment nutzte Rusty. Er zog an Alpin vorbei und passierte als Erster die Ziellinie, nur wenige Augenblicke nach Gletsch!

Alpin, der sich wieder gefangen hatte, hatte das Nachsehen.

„Das gibts doch nicht! Der Kleine Dampfer hat uns geschlagen!“ staunte er.

„Und dieser Tender hat einfach mein Kabel durchgebissen!“ murmelte Gletsch ungläubig.

„Der Bursche hat harte Zähnchen.“ meinte sein Waggon.
 

„Und der Sieger ist - Rusty, der Herausforderer! Es ist unglaublich! Der Außenseiter aus Kommoran gewinnt mit einem sehr knappen Vorsprung gegen Alpin, der Zahnraddieselbahn und gegen den zweiten Herausforderer Gletsch! Ein knapper Sieg, aber ein Eindeutiger! Somit hat er sich seinen Eintritt in die Liga gesichert und seine erste Plakette gewonnen!“ tönte es aus den Lautsprechern.

„Hurra, wir haben unsere erste Plakette gewonnen!“ jubelte Casey und fiel Dinah um den Hals. Das Waggonmädchen jauchzte und wirbelte übermütig mit dem Jungen herum.

„Mann, Rusty, Du hast es tatsächlich geschafft! Das Training hat doch was gebracht!“ rief Dustin und klopfte seinem Partner auf die Schulter. Dann aber merkte er, das etwas nicht stimmte.

„He, Rusty, was hast Du denn, Kumpel? Ist Dir nicht gut?“

Der Atem der kleinen Dampflok ging keuchend und stoßweise. Rusty jappste, als bekäme er keine Luft mehr und musste dann heftig husten. Besorgt sah Dustin auf die Druckanzeige auf dem Rücken seines Freundes. Sie war zwar hoch, befand sich aber noch außerhalb des roten Bereiches.

„Warte, ich helfe Dir!“ sprach der dicke Tender und nahm seinem Freund den Helm ab.

Auf einmal krümmte sich Rusty zusammen und sank auf die Knie, sein Husten wurde stärker.

Jetzt bemerkte auch Casey, das etwas nicht stimmte und eillte mit Dinah durch die Zuschauer zu seinem Lokpartner.

„Casey, ich glaube, mit Rusty ist etwas nicht in Ordnung! Er schnauft so komisch!“ sagte Dustin besorgt.

Der Junge hockte sich vor seinem Partner nieder. Aufgeregtes Gemurmel entstand unter den Zuschauern.

„Es sieht so aus, als gäbe es Probleme mit unserem Sieger.“ tönte es aus den Lautsprechern.

„Rusty, was hast Du denn? Wie kann ich Dir helfen?“ fragte er ängstlich.

Als Antwort begann die Lok immer heftiger zu husten, Wasser drang aus ihrer Nase und ihrem Mund und sie rang nach Luft!

Ratlos warf Casey einen hilfesuchenden Blick zu Dustin.

„Was kann da nur beschädigt sein? Wie kann ich Ihm helfen?- Hallo! Ist hier jemand, der meinem Freund helfen kann?“ rief der Junge in die Runde. „Ich habe ein Problem mit meiner Lok!“
 

Die Hilfe kam-durch einen hochgewachsenen Mann mit grauen Haaren und einem Schnurrbart.

„Er hockte sich neben Rusty nieder, ein kurzer Blick, und er wußte bescheid.

„Etwas stimmt nicht mit seinem Atemsystem! Er hustet Wasser aus, das bedeutet, sein inneres Wasserleitungssystem ist irgendwo undicht und die Flüssigkeit dringt in seine eiserne Lunge! Er muss sofort in Behandlung, sonst erstickt er! Und auch seine Lebensflamme!“ erklärte er ernst.

„Wäre es nicht besser, wenn er transformieren würde? Dann müßte er nicht direkt atmen!“

„Er hat nicht mehr die Kraft dazu! Dazu hat er sich bei dem Rennen zu sehr übernommen! Schnell, jetzt zählt jede Minute! Alpin! Gletsch! Ich brauche eure Hilfe!“

„Geht klar, Doc!“

Rusty hatte inzwischen das Bewußtsein verloren.

Alpin und Gletsch hatten schnell eine stabile Trage organisiert, auf die sie Rusty nun legten. Dann folgten sie dem grauhaarigen Mann, der sie in eine bestimmte Richtung führte. Casey, Dinah und Dustin folgten.

Das große, weiße Gebäude am Hang hinter dem Bahnhof war Ihr Ziel. Der Fremde öffnete das Rolltor mit einer Fernbedienung. Die beiden Loks mit Casey verschwanden im Inneren, die Freunde folgten voller Sorge.

Als Casey eintrat, erinnerte Ihn der große Raum eher an eine Klinik. Er erinnerte sich nicht gerne daran, in einer ähnlichen Klinik hatte seine Mutter Ihre letzten Lebenswochen verbracht. Und nun war sein bester Freund an so einem Ort und schwebte in Lebensgefahr.

Rusty wurde auf eine Art Behandlungstisch gelegt und der grauhaarige Fremde schob dem Bewußtlosen vorsichtig eine Art Luftschlauch in den Mund.

„Ich muß euch nun bitten, draußen zu warten.“ sagte er zu Casey und wies zu einer Tür auf der anderen Seite des Raumes.“ Alpin, Gletsch, Ich danke euch für eure Hilfe.“

„Keine Ursache, Doktor.“

„Doktor?“ wunderte sich Casey.

„Folgt uns.“ winkte Alpin und die drei Freunde schlossen sich den einheimischen Loks an. Casey warf Rusty noch einen besorgten Blick zu und murmelte:“Halt bitte durch! Du darfst jetzt nicht aufgeben!“
 

Hinter dem Behandlungsraum befand sich eine Art Wartezimmer. Casey nahm auf einem der unzähligen Stühle Platz, Pearl und Dustin blieben bei dem Jungen stehen.

„Du brauchst keine Angst zu haben. Dr. Sammer wird deinem Freund sicher wieder in Ordnung bringen. Er ist ein Spezialist auf dem Gebiet und weiß mehr über uns Humanoid-Loks als jeder andere.“ versuchte Alpin Casey zu trösten.

„Seltsam. Wir haben doch gar nicht so fest zugehauen. Die Verkleidung fängt doch alle Schläge ab.“ meinte Gletsch zu Alpin. „Er hat sich wohl überanstrengt.“
 

„Ich mache mir große Sorgen! Hoffentlich habe ich bei Rustys Wartung keinen Fehler gemacht!“

„Das glaube ich nicht! Der Schaden sitzt im Innern, diese undichte Stelle hättest Du gar nicht bemerkt! Und sie ist sicher erst aufgebrochen, als deine Lok sich übernommen hat! Er ist wohl schon lange nicht mehr volle Pulle gefahren.“ meinte Alpin.

„Und dann noch mit meinem Gewicht hinten dran...Kein Wunder, das er so gejapst hat!“ bemerkte Dustin.“Das nächste Mal soll Rusty Dinah nehmen, dann hat er es leichter.“
 

Die Minuten verstrichen quälend langsam. Die beiden einheimischen Loks ließen die Freunde nicht alleine, sondern warteten mit. Auch sie wollten wissen, ob Rusty wieder auf die Räder kommen würde.
 

Endlich öffnete sich die Tür und Dr. Sammer betrat den Warteraum. Casey sprang von seinem Platz auf und rannte auf den grauhaarigen Mann zu.

„Wie ist es gelaufen? Wird mein Partner wieder gesund?“ fragte der Junge besorgt.

Dr. Sammer legte eine Hand auf Caseys Schulter und lächelte.

„Mach Dir keine Sorgen. Er hat es gut überstanden. Aber sein erster Sieg wäre beinahe sein Letzter gewesen! Ich dachte schon, als ich seinen äußeren Zustand sah, das seine inneren Teile auch stark durch Rost in Mitleidenschaft gezogen wären, doch das ist zum Glück nicht so. Innen ist er noch gut in Schuss.Die undichte Stelle in seinem Rohsystem entstand duch Überdruck, hervorgerufen durch Überanstrengung.“

„Die Wasserstrahl-Attacke.“ bemerkte Alpin.“Die war ganz schön hart!“

„Und Rusty hat sie zum ersten Mal eingesetzt!“ bemerkte Casey.

„Das könnte einer der Gründe sein. Der beschädigte Teil läuft durch den Wassertank. In die Bruchstelle lief deshalb das Wasser und von dort aus in sein Atemsystem. Ich musste das restliche Wasser ablassen, um Ihn vor dem Ersticken und dem Erlöschen seiner Lebensflamme zu bewahren und habe dann die Stelle repariert.“

„Dem Starlight sei Dank! -Aber woher kennen sie sich so gut mit Humanoid-Loks aus? Ich hätte nicht gedacht, das es einen Docktor dafür gibt!“

„Ich bin bisher auch der Einzige. Schon lange studiere ich die Physiologie unserer Freunde und Begleiter auf Reisen, um in Notfällen wie heute noch besser helfen zu können. Aber ich halte immer wieder Vorträge und Seminare für Betriebswerks-Meister ab. Im Maschinenmodus lässt sich eine Lok oder ein Waggon leichter reparieren. Man muß nicht auf das komplizierte Vitalsystem im Humanoid-Modus achten. Denn in dieser Gestalt sind sie uns sehr ähnlich, Casey. Ich habe zum Beispiel festgestellt, das sich die Außenhaut und einige innere Komponenten im Humanoid-Modus selbständig regenierieren können, wenn sie „verletzt“ oder beschädigt wird und wir sie durch Zusammenschweißen reparieren.“

„Ehrlich? Dann kann der Riss von alleine ausheilen?“

„Genau. Du brauchtst nichts mehr zu tun.“

„Danke, Doktor, das sie meinen Rusty gerettet haben!“

„Nichts zu danken.“ lächelte Dr. Sammer.

„Darf ich jetzt zu Ihm?“

„Aber sicher. Dann ist er nicht alleine, wenn er wieder aufwacht. Ich möchte Ihn dann noch zwei Tage zur Beobachtung hierbehalten.“

„Und wir kehren wieder zum Bahnhof zurück. Die Waggons fahren ja nicht von alleine.“ bemerkte Alpin und sein Freund Gletsch nickte.

„Ich möchte mich auch für eure Hilfe bedanken. Und das Ihr mit uns gewartet habt.“ dankte Casey den Beiden.

„Gern geschehen. Denn ihr drei und Rusty seid ein tolles Team! Besonders er und Dustin haben prima zusammengearbeitet und uns in die Pfanne gehauen. Und der Kleine hat ehrlich gewonnen! Wir sehen uns später im Lokschuppen!“

„Alles klar, Freunde.“

Casey war jedesmal von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die Ihm entgegengebracht wurde, sehr angetan und gerührt. Oft wünschte er sich dann, er hätte hier schon immer gelebt.
 

Leise betraten Casey, Dinah und Dustin wieder den Behandlungsraum. Rusty lag noch auf dem Behandlungstisch, die Augen geschlossen. Der Doktor hatte Ihn mit einem weißen Laken zugedeckt. Am Kopfende der Liege, auf einem Regal, erkannte Casey Rustys Oberteil. Dr. Sammer hatte einen Teil davon entfernt, damit der Kranke es leichter mit der Atmung hatte.

„Ist schon irre! Das ist ein richtiges Krankenhaus für humanoide Loks und Waggons!“ staunte der Junge und hockte sich neben seinen Lokpartner.

Es dauerte noch eine Weile, bis Rusty die Augen aufschlug. Zuerst hustete er noch etwas Wasser aus, doch dann konnte er wieder frei atmen.

„Hey, ich krieg wieder Luft!-Casey! Was war mit mir los? Ich spürte plötzlich diesen stechenden Schmerz in meinem Innern und dann bekam ich keine Luft mehr! Alles war voll Wasser!“

„Eine Zuleitung in deinem Atemsystem war undicht und Wasser aus deinem Tank ist eingelaufen. Danrum blieb Dir die Luft weg! Mann, ich hatte schon Angst Du überlebst es nicht!“ antwortete der Junge und fiel Ihm um den Arm.

„Tut mir leid, das Ich Dir so viel Sorgen bereitet habe.“

„Nein, ich muß dich um Verzeihung bitten! Ich habe dich gedrängt, teilzunehmen, obwohl ich wissen sollte, das Du noch nicht soweit bist!“

„Schon gut. Ich wollte Dir zeigen, das ich auch anders kann. Und trotz allem haben wir unsere erste Plakette gewonnen.“

„Aber das nächstemal mutest Du Dir nicht mehr zu, als Du kannst! Wenn es nicht mehr geht, hör auf. Ich bin Dir dann nicht böse.“

„Verstanden, Casey.“ nickte Rusty. „Und Du sollst nie wieder solche Angst ausstehen!“

„Tut Dir eigentlich noch etwas weh?“

„Ja, hier drinnen, an einer Stelle.“

„Das ist die reparierte Leitung. Du mußt noch zwei Tage hierbleiben, aber wir kommen dich besuchen.“

„Zwei Tage-hier alleine?“

„Wir sind doch nicht weit weg. Mach also keine Dummheiten und ruh dich aus. Und tu was Dr. Sammer sagt.“

„Dr. Sammer?“

„Er hat Dir das Leben gerettet.“

„Ah, Du bist wieder wach. Sehr schön.“

Dr. Sammer kam zurück und warf einen kurzen Blick auf den Patienten.

„Das sieht ja schon sehr gut aus. Noch zwei-drei Tage Ruhe und Du kannst wieder auf die Gleise.“ lächelte der Mann und ruffelte durch das strubbelige Haar der kleinen Dampflok.

„Dustin...“

„Ja, Kumpel?“

„Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Du hast bei der Attackenabwehr mitgeholfen. Wir waren ein richtig gutes Team. Du hast mich echt überrascht. Ich möchte, das Du von nun an bei den Rennen immer mein Waggonpartner bist.“

„Echt? Das fänd ich toll! Obwohl ich so schwer bin?“

„Gerade deshalb, Dustin.“ lächelte Rusty. Der dicke Tender lächelte zurück.

„Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...“ zitierte Casey grinsend.
 

Forsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Venka
2011-11-24T13:14:18+00:00 24.11.2011 14:14
> „Was für eine gute Luft!“ seufzte Pearl und atmete tief durch. Dustin tat es ihr gleich.

Was macht denn Pearl auf einmal da? ^.~ Ich nehm an, es ist ein Verschreiber und da gehört Dinah hin. ^^

> Und hab keine Angst vor den Attacken der anderen Loks! Die werden schon nicht so doll zuhauen!

Zumindest nicht so stark wie Greaseball, möchte ich meinen.

> Na warte! Der lernt mich noch kennen!

^^() Irgendwie sind die alle auf Krawall gebügelt. Der soll sich mal nicht so haben, das nennt man sportliches Risiko... - Shit happens...

> Verdammt, ich will auch mal der Erste sein!

*Daumen drück* Na los Rusty. ^^

> Nun begannen beide Loks auf den Armen einzudreschen.

Das is dezent fies. - Das ist genau wie das Finalrennen im Musical. Nur dass es da Greaseball und Elektra sind die auf Rusty eindreschen. >.>

> Alpin! Gletsch! Ich brauche eure Hilfe!“
> „Geht klar, Doc!“

Ach nee... - Auf einmal...

> „Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...“

Ich glaubs auch XDXD
Von: abgemeldet
2008-03-11T17:26:31+00:00 11.03.2008 18:26
hehehe...
er hat es geschafft!!!!!!!! und das dustin mal wieder alles in den mund nimmt war ja klar XD
Ich hatte echt angst um Rusty beim lesen........aber er hat ja alles überstanden
Von:  Narrenkaiserin
2008-03-11T14:13:54+00:00 11.03.2008 15:13
Wow, Rusty hat es geschafft, ich bin beeindruckt!
Ich bin ja mal gespannt, wie steil seine Karriere noch ansteigt!
Und ich finds gut, dass es auch faire Verlierer gibt!
Ich bin gespannt auf das nächste Kapitel!!


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