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Der Trank der wahren Gefühle

von

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"...Macht!"

Hallo meine Süßen, ich gebe zu, dieses Kapitel habe ich gekürzt, es hatte 12.000 Wörte und da das andere offensichtlich zu lang oder vllt auch zu langweilig war, sehe ich mich gezwungen es auf diese halbwegs akzeptable Länge zu kürzen.
 

Ich habe den Eindruck, dass der Großteil sich langsam aber sicher mehr Action wünscht, weil sich kaum noch Leser bei mir melden, an alle, die mir geschrieben haben, ein herzliches Dankeschön wie immer, an alle anderen, die verhindert waren oder keine Zeit hatten auch ein Dankeschön, weil sie sonst immer schreiben und an alle anderen die Bitte, dass sie sich vllt doch mal wieder kurz zum neuen Chap äußern. Ich danke euch für das Interesse an meiner ff, wir haben jetzt 97 Favoriteneinträge, ein Grund für mich sinnlos auf und ab zu hüpfen, weil das einfach so toll ist, aber bitte Leute, sagt mir doch was euch nicht gefällt. Ich komme von allein nicht drauf.
 

So. Jetzt nochmal kurz zu den Kommis vom vorletzten Kapitel, ich schäme mich sie nicht mehr beantwortet zu haben und auch für dieses Chap bleibt wohl wieder Funkstille aber ich habe beschlossen, jetzt erneut persönlich zu antworten und nicht in diesen Kapiteln, weil dann nicht immer so viel auf einmal zusammen kommt, wenn ich etwas hochstelle und außerdem weniger Platz dafür draufgeht, sonst müsst ihr immer so lange scrollen, wenn ihr lesen wollt ;-)

Also dann.
 

Heute geht es rund. Es passiert ne Menge. Ich hoffe, ihr seid zufrieden mit mir, zumindest damit, dass der Stillstand sich löst. Viel Spaß, Knutscha, Drück, Knuddel, ihr seid die Besten <3
 

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67 „…Macht!“
 

Da standen wir, weit außerhalb Konohas, so weit entfernt, dass niemand im Dorf unser Chakra auch nur hätte erahnen können, so dicht an der Grenze und mitten in einem Tal, das sich das ‚Tal des Endes‘ nannte und das nun der Ort werden sollte, an dem ich alles über Sasuke Uchiha erfahren würde. Naruto wollte mir alles sagen, alles was ich wissen musste und aus Sasuke so wohl niemals herausbekommen hätte. Dieser Moment war die beste Möglichkeit, die ich je bekommen würde, um für meine Erinnerungen zu kämpfen…

„Ich will alles hören.“
 

Es vergingen Stunden, Naruto hatte eine Menge zu berichten, es gab so viel zu sagen über diesen Menschen, der wohl selbst in seinem ganzen Leben nicht so viel gesprochen hatte, wie Naruto in dieser Zeit und ich unterbrach ihn nicht. Es war sehr viel. Es war erschreckend. Und es war grausam. Ich hätte gern zwischendurch etwas gesagt, doch ich konnte nicht, ich fand keine Worte und wenn ich doch welche fand, so war meine Stimme einfach verschwunden. Wie konnte ein einzelner Mensch so viel Leid ertragen…?

Naruto erzählte all diese Dinge, ohne dass er dabei Tatsachen nicht aussprach, er schonte mich nicht mit den schrecklichen Details und er ging nicht auf meine Reaktionen ein. Er sagte mir, dass er all das nur dieses eine Mal erzählen würde, nur einmal und danach würde er nie wieder darüber sprechen, weil Sasuke es auch nicht tat. Ich fühlte mich überrumpelt und erschöpft, ich konzentrierte mich permanent, um alles zu verstehen, doch meine Gefühle konnte ich nicht abschalten. Eine einzige Träne fand den Weg über meine Wange, als ich hörte, was mit Sasukes Familie geschehen war, danach verschloss ich alle Emotionen in meinem Inneren, um es Naruto nicht noch schwerer zu machen, doch es war kaum zu ertragen.

All das hatte ich früher gewusst? Wie war ich mit Sasuke umgegangen, diesem Menschen, der Dinge ausgestanden und durchlebt hatte, die so viele andere längst getötet und gebrochen hätten? Wie ging man mit jemandem wie ihm um, wenn man so voller Mitleid und Betroffenheit war, wie behandelte man ihn, wenn man selbst die Trauer kaum bewältigen konnte?
 

„Naruto, wie lange geht das noch so weiter?“ Ich saß auf einem Stein, direkt neben meinem Freund und schaute auf den Boden, ganz ruhig, bewegungslos. Er stoppte und schwieg. Also sah ich auf und suchte seinen Blick. „Wird es immer so weitergehen? Wird es nur noch schlimmer? Gibt es kein Ende für diesen Albtraum?“ Ich erkannte, dass er verstand, was ich sagen wollte und dann schüttelte er den Kopf.

„Nein Sakura, es wird besser. Viel besser.“ Wir starrten uns an und ich versuchte diese Information zu verarbeiten.

„Wie kann es besser werden, nachdem es schon ewig nicht mehr zu ertragen sein müsste?“, sagte ich, ohne darüber Nachzudenken. „Wie kann auch nur irgendetwas diese Schmerzen lindern? Es gibt Nichts, was all diese Wunden heilen könnte…“ Ich stützte den Kopf in die Hände und mein Körper fühlte sich seltsam taub an, als könne er das alles nicht verwirklichen. Seine warme Hand legte sich völlig überraschend unter mein Kinn und hob es sanft an, damit ich ihm in die Augen schaute. Ich war überrascht ihn so zu sehen. Er blickte mich mit einem warmen Lächeln an, voller Zuversicht und absolut sicher, dass er die Wahrheit sagte.

„Was?“, formte ich mit den Lippen und es verließ meinen Mund als Flüstern.

„Na die Liebe Sakura. Ist es nicht immer die Liebe, die Wunden heilt?“ Liebe. Einfach so.
 

„Ich denke nicht, dass Liebe reicht, um ein Leben wie seines erträglich zu machen.“, murmelte ich.

„Stimmt. Sie macht es nicht erträglich, sie macht es lebenswert.“ „Was macht dich da so sicher? Warum glaubst du, dass es ihm geholfen hat?“, fragte ich wenig überzeugt.

„Ich habe ihn gesehen.“, sagte er achselzuckend. „Er hat sich verändert. Wir kennen uns seit wir klein waren, er war niemals so, wie zu dieser Zeit.“

„Zu welcher Zeit?“

„Zu der Zeit, als er mit dir zusammen war.“ Er bemerkte meine Überraschung und scheinbar wurde ihm soeben klar, dass ich davon noch nichts gewusst hatte, doch das rückte alles in den Hintergrund, denn das was ich nun fühlte war viel größer als diese Erkenntnis. Es ergab keinen Sinn… Wieso sollte er mit mir zusammen gewesen sein? Er, so kalt und unnahbar? Er, der nie den Eindruck machte, auch nur das geringste Interesse an Frauen zu haben? Und vor allem, wieso sollte er sich darauf eingelassen haben, wenn er mich doch vorher immer nur als nervig und vor allen Dingen im Weg stehend gesehen hatte? Hatte Naruto mir gerade das nicht auch soeben erzählt? Ich konnte das nicht glauben…
 

„Was denkst du, Sakura?“, fragte Naruto mich plötzlich und ich blickte auf, hatte gar nicht bemerkt, dass ich meine Hände zu Fäusten geballt hatte und hin und her gegangen war. Ich blieb stehen und starrte ihn stumm an. Nach einer Weile wandte ich mich wieder ab und drehte mich zum Wasserfall.

„Das ist eine Lüge.“

„Was?“

„Wieso sollte Sasuke mit mir zusammen…das ist doch absurd!“ Er konnte mir nicht folgen aber ich war jetzt nicht in der Lage, ihm meine Gedanken zu erläutern, viel wichtiger war die Frage, ob ich das tatsächlich glauben sollte. Naruto würde nicht lügen aber vielleicht hatte es nur so ausgesehen als ob?

„Du wusstest es noch nicht, ich verstehe… Aber glaubst du wirklich, ich würde dich anlügen?“ Wieder hielt ich inne, drehte mich um und betrachtete ihn. Er sah so verletzlich aus, als er annahm, ich würde ihm nicht glauben…

„Nein.“ Ich lächelte. „Nein, du würdest mich niemals anlügen.“ Er erwiderte mein Lächeln und wollte etwas sagen, doch plötzlich machte es Klick.
 

Naruto würde mich niemals anlügen, er log nie. Er hatte keine Wirkung auf den Trank gezeigt, obwohl er mir so nahe stand. Und der Trank… Hatte Sasuke deshalb seine Meinung geändert? Hatte er mich deshalb mit anderen Augen gesehen? Gefühle…Wahrheit…wahre Gefühle, verborgen im Inneren, Gefühle, die ans Licht kamen, erweckt und befreit durch die seltsame Wirkung des Trankes…Ehrlichkeit und Nähe…Komplimente…keine Lügen…
 

„Wir waren zusammen? Wirklich?“ Es schien auf einmal nicht mehr so unmöglich wie eben noch angenommen…

„Naja…also ich weiß nicht, ob es wirklich offiziell war, ich denke nicht, Tsunade wusste doch auch nichts davon, oder? Ino hat sowas in der Art erzählt…also sie meinte, ihr wart nicht offiziell zusammen aber es war für uns deutlich, dass eure Beziehung sich verändert hatte. Und Sasuke, Sakura…“ Ich zog nachdenklich die Stirn kraus und strich mir durchs Haar. „Sasuke war ein anderer Mensch.“ Unsere Blicke trafen sich erneut, ich musterte ihn.

„Was war anders?“

„So vieles und doch haben die Meisten nicht viel davon mitbekommen. Du weißt, wie lange wir uns schon kennen, du weißt, wie wichtig er für mich ist. Du wusstest einmal, wie wichtig er für dich war. Wie wichtig er für dich ist.“ Er schwieg einen Moment und hatte wohl gar nicht bemerkt, wie erschrocken ich war, als ich hörte was er zuletzt sagte. Ich sammelte mich, erlangte meine Fassung zurück und dann sprach er weiter. „Er ist immer noch so unbeteiligt. Aber nur äußerlich und nur, wenn andere dabei sind. Wenn wir allein sind, dann zeigt er sich anders, dann lächelt er Sakura! Du glaubst gar nicht, wie selten er das früher getan hat, es ist eine unglaubliche Veränderung…“ Als er meinen Blick sah, lenkte er etwas ein. „Na gut, seit du alles aus seiner Vergangenheit weißt, kannst du es vielleicht doch verstehen…aber so wie du ihn in den letzten Wochen kennengelernt hast, selbst so war er früher nicht. Als ich euch immer öfter gesehen habe, wie ihr so viel gesprochen habt, wie aufmerksam er war und wie oft er dich angesehen hat, ich war vollkommen verwirrt. Ich bin es immer noch, er ist einfach so anders als sonst…“
 

„Was ist das Problem, Naruto?“, fragte ich langsam. „Warum sind wir hier und was genau ist mit ihm?“ Jetzt kehrten die Sorgenfalten auf Narutos Stirn zurück und wieder war es ein Anblick, so selten wie Schnee in Suna.

„Er leidet.“ Ich wartete, dass er weiter sprach, doch er sagte nichts. „Warum?“, stellte ich die entscheidende Frage. Sein Blick traf mich vollkommen unvorbereitet, als ob ich alles selber wüsste, als ob ich diese Frage nicht hätte stellen müssen… Ich zeigte halbherzig mit dem Finger auf mich.

„Das ist nicht dein Ernst…“

„Natürlich ist das mein Ernst. Weshalb sonst sollte er sich auf einmal so verhalten? Es ging ihm doch so viel besser, so gut, wie seit vielen Jahren nicht mehr…“ Mein Gesichtsausdruck wurde hart und ich wandte mich ab. „Nein, nein, nein! Du musst dir das anhören, wieso stellst du dich dem nicht, Sakura?“ Er klang auf einmal richtig wütend, doch ich weigerte mich, mich umzudrehen. Ich hörte, wie er ebenfalls aufstand und auf mich zukam und so schloss ich die Augen. „Erinnerst du dich nicht daran, dass du nie wieder schwach sein wolltest?“ Ich atmete tief durch. „Du weißt, dass ich dich niemals für schwach gehalten habe, du warst nie schwach! Aber…“

„Doch, natürlich war ich das.“, unterbrach ich ihn. Ich schlug die Lider auf und blickte direkt in seine Augen. „Ich war so wahnsinnig schwach, dass es kaum zu glauben ist, dass man mich überhaupt in ein Team gesteckt hat. Aber es ist dabei auch kein Wunder, dass ich zu den beiden stärksten Ninjas aus Konoha gekommen bin, so konnte das Gleichgewicht zumindest ansatzweise gehalten werden…“ Ich seufzte und fuhr mir durch meine Haare. „Ich habe jahrelang trainiert, ich habe gekämpft und ich bin stark, das weiß ich…aber wie soll ich damit umgehen, Naruto? Was soll ich tun? Ich habe keine Erinnerungen mehr, ich weiß nicht einmal wie ich überhaupt mit ihm reden konnte, wo er doch so viel Schlimmes hinter sich hat…“
 

Er legte seine Hände auf meine Schultern und ich schaute ihn endlich wieder an. Wieder war er zuversichtlich – wieder konnte ich es nicht verstehen.

„Er liebt dich.“ Gebannt hing ich an seinen Lippen. „Er liebt dich, wie gern hätte ich dir das vor ein paar Jahren gesagt, als du dir das von ganzem Herzen gewünscht hast, so gern aber er tat es nicht. Jetzt schon. Ich bin mir sicher, ich weiß es einfach.“

„Warum sagst du mir das alles?“, flüsterte ich und wandte den Blick nicht ab.

„Weil er dich braucht. Weil du ihn brauchst.“, sagte er schlicht. Ich schluckte.

„Warum denkst du das?“ Es war nur ein Krächzen.

„Vertrau mir.“

„Aber ich weiß doch gar nicht…“

„Ich weiß, was er dir alles angetan hat und selbst wenn ich sein bester Freund war, ich war auch deiner und ich habe ihn dafür gehasst. Du hast das alles jetzt auf einmal gehört aber von hier an kannst du dir sicher sein, dass es nicht mehr zu sagen gibt, mehr ist nicht passiert, obwohl das alles natürlich schon lange reicht. Du kannst nicht mehr überrascht werden, das ist doch ein gutes Gefühl oder nicht?“ Woher nahm er all diese Worte? Warum konnte er sich so gut ausdrücken? „Er hat versucht, es wieder gut zu machen. Er hat sich sehr angestrengt aber es ist nicht seine Art, mit Worten um Verzeihung zu bitten.“ Da gab ich ihm Recht… „Du hast ihm längst verziehen, sonst hättest du ihn nicht wieder an dich heran gelassen. Bevor das alles anfing, als wir wieder vereint waren, als wir endlich wieder Team 7 waren, da waren wir alle Freunde, da hat er dich akzeptiert, dich respektiert und er weiß, dass du stark bist.“

„Warum weißt du so genau, was ich denke, Naruto? Habe ich das alles irgendwie auf meiner Stirn stehen?“, fragte ich mit einem halbherzigen Lächeln. Er blieb ernst.

„Nein, das alles habe ich über die Jahre von dir gelernt, du hast es gut vor den anderen verborgen aber ich habe es gesehen. Und als er ging und uns hier zurück ließ…als er endgültig fort war, ein ganzes Jahr lang, da haben wir das Ganze gemeinsam durchgestanden, du kennst mich besser als jeder andere Mensch. Wir sind durch ihn miteinander verbunden.“

„Und niemand kennt mich besser, als du, vermutlich nicht einmal ich selbst…“, sagte ich leise.

„Richtig.“ Da war sein wundervolles Grinsen wieder und ich erwiderte es.
 

„Was soll ich jetzt tun? Er spricht nicht mit mir und ich…“ Er schaute mich erwartungsvoll an. Ich biss mir auf die Lippe. Eigentlich hatte ich sagen wollen, dass…

„Du musst zurück und dich dem ganzen Ärger stellen…“ Entsetzt starrte ich ihn an.

„Wer bist du und was hast du mit Naruto gemacht?“ Er lachte und verzog dann seinen Mund zu einer Schnute.

„Jetzt beleidigst du mich aber, Saku-chan! Ich bin doch nicht vollkommen verblödet. Natürlich weiß ich, dass du Kakashi-Sensei abgehauen bist und in Konoha eine Menge Ärger haben wirst. Aber ich habe das in Kauf genommen, du musstest das alles wissen und wie sollte ich es dir erzählen, wenn unser Sensei direkt daneben gesessen hätte? Das ist eine Sache, die nur dich und mich und natürlich Sasuke etwas angeht…“ Ob er wusste, wie Recht er damit hatte? Kakashi hätte das alles mitbekommen und das wäre überhaupt nicht gut gewesen, angesichts der Tatsache, dass ich gestern Morgen bereits den Schreck meines Lebens bekommen hatte und das nur, weil ich mich beschwert hatte, dass er mich nicht zu Sasuke gelassen hatte…

„Ich werde wohl nicht mehr aus dem Haus kommen…“, seufzte ich. Er schien darüber nachzudenken.

„Dann müssen wir ihn irgendwie treffen, bevor du zurück gehst.“ „Was?!“

„Ja, lass das meine Sorge sein, ich kümmere mi…“ Er stockte und sah auf etwas hinter mir.
 

Sein Körper erstarrte und ich wandte mich in einer schellen Bewegung ebenfalls um. Es war nicht der, an den ich im ersten Moment gedacht hatte, doch die Erleichterung währte nur kurz, denn dann wurde ich mir unserer Situation bewusst. Wir beide standen noch immer am Rande des Sees, etwas weiter entfernt stand nun jedoch noch jemand, den scheinbar keiner von uns gespürt hatte. Sasuke.

Seine Augen leuchteten rot und so schnell er es vor uns oder wohl eher vor mir verbergen wollte, so schnell hatte ich es trotzdem gesehen, natürlich, das Sharingan verfolgte mich immer wieder in meinen Träumen, diese Augen sah ich dauernd vor mir, allein schon durch Kakashi, doch dieses Mal traf es mich wirklich unerwartet. Er wusste, dass ich es gesehen hatte und gab die Tarnung auf, während er auf uns zukam, langsam und bedächtig, geschmeidig wie ein Raubtier, er aktivierte sein Bluterbe erneut und suchte die Umgebung ab.
 

„Was tust du hier Naruto? Warum hast du sie hierher gebracht? Ganz Konoha ist in Aufruhr und alle verbreiten, dass Itachi…du hättest sie nicht her bringen dürfen.“ Er war nun schon fast bei uns angelangt, sein Blick streifte mich nur ganz flüchtig, dann konzentrierte er sich auf Naruto, in den das Leben langsam wieder zurückkehrte.

„Man Teme, hast du mich erschreckt, ich dachte wirklich, du wärst er!“ Er grinste Sasuke erleichtert an, doch dieser betrachtete noch immer das Gebiet um uns herum.

„Was macht sie hier?“

„Ich habe einen Namen, Sasuke.“, sagte ich scharf und erschrak, als ich mich reden hörte. Eigentlich hatte ich gar nichts sagen wollen…

Dieses Mal wurde ich von seinen blutigen Sharingan erfasst und dieser Blick traf mich wie ein Schlag, ich zuckte leicht zurück und schalt mich sofort für dieses Zeichen von Schwäche. Er sah mich eindringlich an und er wandte sich nicht ab, fixierte mich einfach, ohne ein Wort zu sagen.

„Was machst du hier, Sakura?“, fragte er kalt, mit der Betonung auf meinem Namen und ich nahm ganz automatisch meine Abwehrhaltung ein, verbreiterte meinen Stand und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was geht dich das an?“ Er zeigte keine Reaktion. Kalt.

„Wir müssen sie zurück bringen.“, sagte er zu Naruto, ohne mich aus den Augen zu lassen.

„Das hatte ich jetzt sowieso vor, Teme, ich habe alles im Griff, es geht ihr gut, niemand ist sonst hier, ich habe alles abgesucht.“

„Du hast mich nicht bemerkt.“ Jetzt drehte er sich doch zu ihm. Naruto kratzte sich verlegen am Kopf.

„Na und? Du bist doch keine Gefahr…“ Sasukes Sharingan blitzten auf und ich machte einen Schritt rückwärts, ohne dass ich es verhindern konnte. „Ich werde vorgehen und den Weg sichern, du kommst mit ihr hinterher, einverstanden?“, fragte nun Naruto. Nein! Ich wollte nicht mit Sasuke allein gehen…

Doch er nickte und Naruto winkte, ehe er uns einfach hier stehen ließ.
 

Als er sich nach scheinbar unendlich vielen Sekunden wieder mir zuwandte und ich erneut in die gesamte Macht der Sharingan gezogen wurde, passierte irgendetwas, ich konnte nicht sagen, was, aber auf einmal machte ich keine Schritte mehr zurück, sondern nach vorn. Ich fühlte mich nicht, als ob ich selbst meinen Körper steuerte, sondern seltsam machtlos, als ob die Sharingan mich unerklärlicherweise anzogen. Ich wusste genau, dass ich eigentlich gar keinen Schritt auf Sasuke zu machen wollte, ich wusste, dass ich ihm mich nicht nähern sondern mich von ihm entfernen wollte.

Trotzdem stand ich jetzt beinah direkt vor ihm. Meinen Bewegungen folgte er mühelos mit diesen roten Augen, dieses Rot, was mich immer nur an Blut erinnerte, so oft ich auch versuchte, es mit anderen Dingen zu vergleichen und er selbst rührte sich kein bisschen, als wäre er zu einer Statue erstarrt. Sie waren kalt und ich sah keine Regung darin, gleichgültig wie schon so oft, ließ er es einfach geschehen und wartete ab. Während ich noch einen Schritt machte und mich nicht mehr so sehr darauf konzentrierte, dass mein Körper gegen meinen Willen handelte, dachte ich darüber nach. Natürlich hatte auch er das Sharingan, er war ein Uchiha und sein Bruder der Inbegriff für dieses Bluterbe, warum war ich bisher immer davon ausgegangen, dass er selbst nicht solche Augen hatte?
 

Ich machte den letzten Schritt, mein Körper blieb stehen und jetzt hatte ich auch wieder die Kontrolle darüber, ich spürte es sofort. Etwas anderes hielt mich nun an dieser Stelle, ich wollte hier stehen, selbst wenn ich nicht sagen konnte warum. Er war größer als ich und so musste ich hoch schauen, um in seine Augen sehen zu können. In dem Moment, in dem er zu mir herabblickte, durchzuckte mich ein neuer Gedanke.

„Ich habe dich gesehen…“, flüsterte ich mehr zu mir selbst. „Du warst es…“ Nicht Itachi hatte vor meinem Fenster gestanden. Er war es, Sasuke. „Warum warst du da?“ Er sagte nichts und auch der Ausdruck seiner Augen gab mir keine Auskunft.

„Wenn ich diese Frage beantworte…“, hörte ich ihn plötzlich mit dunkler, leiser Stimme sprechen, „…habe ich gewonnen.“ Meine Augen weiteten sich.

„Ja.“, sagte ich dann. „Du hast Recht.“ Zum ersten Mal bewegte er sich nun wieder, er trat einen kurzen Schritt zurück, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen und hob dann seinen Arm, um mein Kinn anzuheben. Ich ließ es widerstandslos geschehen. Es kam mir sehr lang vor, wie er mich so ansah, doch ich schwieg und wartete auf seine Antwort.

„Ich war dort…jede Nacht, nicht nur in dieser.“ Er beobachtete ganz genau, wie ich reagierte, doch das bekam ich nur am Rande mit, denn dieser Satz erschütterte mich trotz meines Vorsatzes, ruhig zu bleiben. Er war jede Nacht dort gewesen?

„Warum…?“, fragte ich ein weiteres Mal und hörte meine Stimme selbst kaum.

„Um dich zu beschützen. Er war noch einmal hier.“ Ich keuchte und starrte ihn aus großen Augen an. Itachi war hier gewesen? Schon wieder? „In der Nacht, als du das erste Mal wieder mit uns trainiert hast, seit du zurück bist.“ Ich rang um meine Fassung… „Es war ein Schattendoppelgänger aber er war sicher in der Nähe. Er wartet noch immer aber es gab keine Gelegenheit mehr für ihn, dich allein zu erwischen.“ Er sagte das alles so nüchtern aber es war wie ein Schlag ins Gesicht. Hatte ich wirklich dieser friedlichen Ruhe getraut? Wie konnte ich so dumm sein?

„Ich war immer vor deinem Haus, er konnte nicht zu dir, ohne vorher an mir vorbei zu kommen und deshalb hat er wohl noch gewartet.“
 

Verstört sah ich wieder hoch zu ihm, nachdem ich zuvor gedankenverloren auf den Boden gestarrt hatte, seine Hand noch immer unter meinem Kinn.

„Damit habe ich jetzt gewonnen, richtig?“ Er klang so kalt…

„Ja.“, hauchte ich atemlos. Seine andere Hand strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und spielte einen Moment mit ihr, ich bekam eine Gänsehaut, meine Nackenhaare stellten sich auf. Er wirkte für einen Augenblick ebenso gedankenversunken wie ich zuvor und betrachtete seine Hand in meinem Haar, dann blickte er mir ganz unerwartet wieder in die Augen.

„Du liebst ihn nicht.“ Es war keine Frage und ich konnte ohnehin nicht mehr antworten, denn seine hungrigen Lippen trafen die meinen, schnell und ohne, dass ich es vorhersehen hatte können. Meine Lider schlossen sich ganz automatisch, ich fühlte meinen Körper auf einmal kaum noch, dafür umso mehr meine brennenden Lippen, die sich seinen sofort ergaben.

Es war ein Kuss, beinah schmerzhaft und wehmütig, verzweifelt, ich erwiderte ihn sofort und klammerte mich, erwacht aus meiner Starre, an ihn, meine suchenden Hände griffen in seinen Nacken und sein Haar, seine Finger strichen über meinen Rücken und griffen unter meinen Haaransatz, um mich näher an sich zu ziehen. Es war ein ganz neuer Kuss, selbst wenn ich ihn schon einmal geküsst hatte, so wusste ich doch nicht mehr wie es sich angefühlt hatte und dieser hier machte das alles bestimmt wieder wett. Mein Bauch war voller Schmetterlinge, meine Hände konnten keine Ruhe finden und meine Augenlider flatterten, meine eigene Reaktion traf mich völlig unerwartet und doch konnte ich nicht anders handeln, als genau so. Seine warmen Hände bewegten sich ebenso ungestüm, als ob er jede Sekunde nutzen wollte, die wir hatten, ich konnte nicht einmal sagen, wie es so schnell dazu gekommen war, doch ich wollte auch gar nicht darüber nachdenken, zu gut fühlte es sich an, von ihm gehalten zu werden und selbst, als ich keine Luft mehr bekam, wollte ich mich nicht von ihm lösen.
 

Einen kurzen Moment ließ er mich frei und ich schnappte geradezu nach Sauerstoff, hörte und spürte sein Keuchen, ehe er seinen Mund wieder gierig auf meinen presste und mit seiner Zunge versuchte, meine Lippen zu öffnen. Ich hatte keine Widerworte und auch keine Einwände, ich verlangte geradezu danach und gab seinem Drängen nach. Als unsere Zungen sich trafen, fühlte es sich an wie eine riesige Welle, die über mich hinweg schwappte und als sie begannen, miteinander zu tanzen, spürte ich, wie meine Beine nachgaben. Ich klammerte mich noch mehr an Sasuke, festigte meinen Griff und krallte mich in sein Shirt und die dunklen Haarsträhnen, während er noch immer meinen Kopf festhielt und mich mit der anderen Hand immer mehr an sich drückte.

„Sasuke…“, hauchte ich atemlos, als er mich Luft holen ließ, die er nicht zu brauchen schien und er hielt mich für einen winzigen Augenblick etwas von sich weg, um mich anzusehen. Seine Augen waren schwarz und das überraschte mich nicht einmal am meisten. Das, was mich erstaunte, war der Ausdruck darin, so warm und gleichzeitig wild und voller Begehren…

Ein Rotschimmer legte sich auf meine Wangen.

„Sakura…“ Der Klang seiner Stimme breitete ein Kribbeln von meinem Kopf bis in meine Füße aus, heiser und rau aber wahnsinnig gefühlvoll, ich schnappte noch einmal nach Luft, schloss meine Lider und schon versiegelte er unsere Lippen erneut. Er drängte mich zurück, doch ich vertraute ihm blind und ließ meine Augen geschlossen, selbst dann, als ich etwas Hartes in meinem Rücken ausmachen konnte, das ich für einen Baumstamm hielt. Er lehnte mich dagegen und hatte auf einmal seine Hände frei, die fahrig über meine Hüften und meinen Bauch strichen. Ein Seufzen verließ meinen Mund und ich rekelte mich genießerisch unter seinen sanften Berührungen.

Doch er ging nicht weiter, als hätte er meine Gedanken gelesen, wurden seine Bewegungen langsamer, er strich nur noch federleicht über meine Haut und hinterließ ein Brennen darauf, welches mir bis dahin vollkommen unbekannt gewesen war…
 

Als er sich von meinem Mund löste, nahm er mich in die Arme, umfing mich völlig mit seinen starken Armen, denen ich wenn er es nicht wollte, mit Sicherheit nie entkommen konnte, selbst mit meiner übermenschlichen Stärke nicht…

„Ich liebe dich…“ Es war wie ein Glockenspiel in meinen Ohren, ein sanftes Klingen, das nicht aufhörte, weil es sich so wunderschön anhörte, dass ich glaubte, zu träumen…er liebte mich? Obwohl dieser Moment so überwältigend war, kehrte mit einem Schlag die Realität zurück. Denn wenn er mich liebte…liebte ich ihn auch? Er legte seinen Kopf in meine Halsbeuge und ich lehnte mich zurück an den Stamm. Auf einmal kam mir Kakashi in den Sinn und ich wurde überschwemmt von Schuldgefühlen. Bedächtig schob ich ihn etwas zurück, er suchte meinen Blick, löste sich von mir und nahm meine Hand, ehe er mich sacht neben sich her zog und den Weg zurück ins Dorf einschlug. Was hatte ich getan…

Ich erkannte, dass ich wirklich viel mehr für Sasuke empfand, als für uns beide gut war aber warum hatte ich Kakashis Gesicht auf einmal im Kopf? Alle meine vorherigen Gedanken kehrten langsam zurück, ernüchterten die schöne Traumwelt, in die ich bis eben noch eingetaucht war und brannten sich in mein Bewusstsein. Ich hatte Kakashi belogen, ich hatte ihn erpresst und jetzt hatte ich ihn, selbst wenn wir nicht zusammen waren, auch noch betrogen. Hatte er nicht gesagt, dass es so kommen konnte? Wie war meine Situation jetzt eigentlich? Und was würde Kakashi sagen, wenn er mich wieder sah, was würde er sagen, wenn er erfuhr, wo ich gewesen war, was würde er sagen, wenn er verstand, dass Sasuke auch hier gewesen war… Wie würde er mich ansehen, sobald wir zurück waren? Wie würde er mich ansehen, während ich von Schuldgefühlen bereits zerfressen wurde?
 

Ein Finger von Sasukes Hand streichelte in kleinen Kreisen über meinen Handrücken. Nur zu gern hätte ich mich davon beruhigen lassen, doch es ging nicht und als wir uns trennen mussten, um über die Äste zu springen, wurde es noch schlimmer. Ich musste es ihm sagen, musste Worte und Erklärungen finden…

Nein, wahrscheinlich musste ich ihm gar nichts erklären, wahrscheinlich wollte er nicht einmal etwas hören, er hatte von Anfang an gewusst, dass so etwas passieren könnte. Er würde nicht einmal meine Entschuldigung annehmen, er würde alles als seine Schuld ansehen, alles auf sich nehmen und mich davon überzeugen wollen, dass es so richtig war und nie anders hätte werden können. Ich kannte Kakashi mittlerweile sehr lange, er hatte beinah zusehen können, wie ich aufgewachsen war, er kannte mich nahezu so gut wie Naruto und sah so viele Dinge, die anderen verborgen blieben. Ich konnte nichts vor ihm verheimlichen, er würde es sehen, er würde wissen, dass etwas vorgefallen war. Warum tat ich ihm gleich zweimal an einem Tag so sehr weh? Es würde ihn zutiefst verletzen und dabei wusste ich nicht einmal, was genau ich fühlte…

Warum war das alles so kompliziert…

Ein Name ging mir durch den Kopf, er glimmte in meinem Bauch und daraus wurde unverhohlene Wut, die sich wie ein Feuer durch meinen Körper ausbreitete und mich erzittern ließ. Itachi war schuld an allem, wenn er nicht gewesen wäre, dann hätte ich weder Sasuke, noch Kakashi so verletzt und mir selbst wäre ebenfalls eine ganze Menge erspart geblieben… Itachi…
 

„Sakura…“ Sasuke sprach seit übereiner halben Stunde das erste Mal wieder und ich sah überrascht auf. „Warum zitterst du?“ Er hatte eine Beobachtungsgabe wie kein Zweiter…

„Es ist nichts.“, sagte ich ruhig.

„Bereust du es?“, fragte er dann nach einer Weile und ich merkte, wie mein Körper sich erneut anspannte.

„Nein.“, sagte ich ehrlich und blickte ihn nach außen hin gelassen an. „Bereust du es?“ Er zögerte nicht.

„Niemals.“ Dieses Wort zauberte mir ein kleines Lächeln auf das Gesicht, doch es sah wohl zu wehmütig aus, denn er griff wieder nach meiner Hand, obwohl wir noch immer über Äste sprangen und so wesentlich langsamer voran kamen. „Wie bist du Kakashi entkommen?“ Sein Name schmerzte.

„Ich habe…ihm…ein Schlafmittel gegeben…“ Sein prüfender Blick lag auf mir, doch ich sah stur nach vorn.

„Hn.“ Damit schwieg er wieder, genau wie ich und ich war erleichtert, dass er nicht weiter nachfragte.

Wir näherten uns Konoha so viel schneller, als ich erwartet hatte, alles in mir widerstrebte auf einmal dagegen zurückzukehren und mich allem zu stellen.

„Sasuke?“ Meine Stimme hatte einen leichten panischen Unterton, den ich bei meinen nächsten Worten angestrengt zu unterdrücken versuchte. „Du wirst mich nicht bis nach Hause bringen, oder?” „Wenn du es nicht möchtest, Naruto kann dich auch begleiten.“, sagte er mit seiner üblichen kühlen Stimme.

„Nein, ich würde gern allein zurückkehren, ich möchte euch da nicht mit hinein ziehen…“ Er glaubte mir aber das war noch kein Grund für ihn, mich allein in die Höhle des Löwen zurückkehren zu lassen. „Bitte Sasuke, ich möchte allein gehen.“, bat ich drängend. Er musterte mich, eine ganze Weile, dann nickte er kaum merklich.

„Ich bringe dich bis zu deiner Straße.“
 

Als wir dort ankamen, waren viele Leute in dieser Gegend unterwegs und so strich er mir nur kurz über die Wange, ehe er hinter der nächsten Hauswand verschwand. Ich ließ meinen Blick über die vielen Menschen schweifen und sah ihnen dabei deutlich an, dass sie in Aufruhr waren, viele kleine Grüppchen standen beisammen und es kamen immer mehr dazu. Wenn mich weiterhin niemand erkennen sollte, dann musste ich mich beeilen, denn auch die ANBU am Eingangstor ließen sich nicht ewig täuschen. Als Sasuke mich so zurückließ, war ich seltsamerweise erleichtert und wusste dabei nicht, ob ich einen weiteren Kuss dieser Sorte verkraftet hätte…

Langsam wappnete ich mich und trat an den Rand der Gasse, es war immer noch vergleichsweise ruhig hier, im Gegensatz zu den Hauptstraßen, Sasuke hatte sie wohl extra ausgesucht um mich vor den anderen Menschen zu verstecken und ich lehnte mich noch einen Moment an die kühle Hauswand und schloss die Augen. Das war eine Katastrophe, das absolute Chaos und es konnte sicher nicht schlimmer werden.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit mir. Es konnte schlimmer werden.

Seufzend rieb ich mir über die Augenlider und legte den Kopf in den Nacken. Wie sollte ich jetzt handeln? Was sollte ich tun?
 

Ich spürte ganz plötzlich einen leichten Windhauch an meinem Hals, mitten in dieser Hitze des Nachmittages und ich öffnete meine Augen und drehte meinen Kopf zu der Gasse, in der ich noch immer stand. Ich atmete wieder regelmäßig als ich erkannte, dass es Sasuke war, mit langsamen Schritten kam er nochmal zurück, während ich verwundert die Stirn runzelte.

„Hast du noch was vergessen?“ Er schüttelte den Kopf und griff nach meinem Oberarm. Verwirrt blickte ich von dort zu ihm auf.

„Sie sind bereits überall in der Straße, ich schlage vor, du hältst dich noch etwas bedeckt und kehrst erst zu dir zurück, sobald die Dämmerung einbricht und Kakashi wieder aufwacht.“ Jetzt war ich erst Recht verwirrt.

„Aber wenn Kakashi noch schläft…woher wissen dann alle, dass ich nicht mehr hier bin?“ Seine dunklen Augen ruhten auf mir und ich wartete.

„Sie haben ihn gefunden.“ Erschrocken keuchte ich leise und krallte mich in sein Shirt.

„Oh nein…wer? Und was haben sie mit ihm gemacht?“

„Tsunade hat ihn ins Krankenhaus bringen lassen, damit er den Rest deines Schlafmittels ausschläft, danach werden sie sich um ihn kümmern. Ino war bei dir und ist eingebrochen, weil sie sich Sorgen gemacht hat, da fand sie Kakashi und alarmierte Tsunade.“

„Aber was machen sie jetzt mit ihm?“, fragte ich und versuchte die Sorge in meiner Stimme zu verbergen.

„Sie werden ihn vielleicht eine gewisse Zeit aussetzen lassen aber das hätte jedem passieren können, bei deinem Talent als Medical-Nin, das wird niemand bestrafen. Jetzt solltest du versuchen, möglichst ohne großen Tumult wieder in dein Haus zu kommen, ich bringe dich weg von hier, bis nicht mehr so viele Leute auf der Straße sind.“
 

Er legte eine Hand auf meine Schulter und lockerte seinen Griff, dann zog er mich hinter sich her und ich folgte ihm, gedankenverloren hinterfragte ich keinen seiner Vorschläge und ließ mich von ihm führen. Ich bemerkte kaum, wie wir das Dorf verließen, doch schon bald befanden wir uns mitten in einem Wald auf der Südseite des Dorfes, ohne dass jemand uns gesehen hätte, hier gab es viele vereinzelte, leer stehende Hütten und die Bäume standen ausgesprochen dicht beieinander. Eigentlich kam in diese Gegend sehr selten jemand, daher war es der perfekte Ort um sich zu verstecken. Und trotzdem.

Irgendetwas gefiel mir hieran nicht, ich war abgelenkt, hatte die ganze Zeit über so viele Dinge im Kopf aber da war etwas, das mich störte, ein wichtiges Detail das mir entging, ich konnte es nicht zuordnen und lief noch immer hinter Sasuke her. Er ließ einige Hütten hinter uns, drehte sich hin und wieder zu mir um und musterte mich mit seinem kühlen Blick, seine Sharingan waren aktiviert, das wunderte mich auch jetzt noch, selbst, wenn wir hier außerhalb des Dorfes waren, es war ein bisschen zu viel, irgendwie übertrieben…

Aber ich verschwendete keinerlei weitere Gedanken daran, konzentrierte mich lieber auf den Weg vor mir und darauf, dass ich nicht dahinter kam, was mir anders vorkam.
 

Ich blieb stehen, als ich daran dachte, dass das hier völlig falsch war, auf einmal war es mir für einen kurzen Moment möglich, klar zu denken und ich wusste, dass ich anstatt hier bis zur Dämmerung zu warten, sofort in mein Haus zurückkehren und mich bei den anderen hätte melden müssen, sie suchten nach mir, Itachi war irgendwo hier draußen und ich musste nach Kakashi sehen…

Sasuke drehte sich um, hatte meine Hand fest in seiner und strich sacht darüber, er blieb stehen und blickte mich fragend an.

„Sakura, wir sollten nicht so lange hier rumstehen, es wäre besser, in eine der Hütten zu gehen… Denk doch mal an Itachi, so kann er uns viel leichter finden und ich allein kann dich nicht allzu lange beschützen…“ Meine Augen huschten zwischen seinen hin und her.

„Warum soll ich mich vor den anderen verstecken, sie suchen doch nach mir, ich sollte zurückkehren und…“

„Glaub mir, wenn du jetzt zurückkehrst, erfahren alle, dass Kakashi dich verloren hat und dann kann er seinen Ruf und sein Ansehen vergessen.“ Damit hatte er Recht. Ich wollte ihm nicht noch mehr als eh schon schaden und so nickte ich langsam und machte wieder einen Schritt vor. Das ungute Gefühl verschwand nicht, mir entging etwas aber was?!

Wir zogen weiter durch den Wald, bestimmt schon seit einer halben Stunde und gerade als ich Sasuke fragen wollte, ob wir nicht endlich weit genug weg waren, lenkte er ein und wir folgten einem winzigen, kaum sichtbaren Pfad, durch viele Sträucher hindurch. „Woher kennst du dich hier so gut aus?“, fragte ich ihn stirnrunzelnd.

„Hn.“ Sollte das eine Antwort sein?

„Sasuke?“

„Früher waren wir öfter hier…“, sagte er leise und ich verstummte sofort und fragte nicht weiter nach. Vor uns tauchte eine Hütte auf, sie sah von außen ziemlich heruntergekommen und seit Jahren nicht mehr benutzt aus, doch als wir durch die dicke Holztür, die mit einem Jutsu belegt war, eintraten und das Innere sahen, änderte sich mein Eindruck sofort. Noch ziemlich überrascht, weil ein Jutsu auf einer alten Holztür irgendwie seltsam war, vergaß ich diese Gedanken als ich meinen Blick über die Einrichtung schweifen ließ.
 

Ich hatte in letzter Zeit einige Verstecke gesehen, keines kam an dieses heran, es war so sauber, als wäre jeden Tag jemand hier, ich konnte nicht eine Spinnwebe sehen. Der Boden war mit dicken, verzierten Teppichen ausgelegt, die Möbel waren allesamt aus dunklem, edlem Holz und die Wände von einem tiefen Rot.

Nachdem ich einen Moment erstarrt all diese Dinge gemustert hatte, schalt ich mich augenblicklich für meine absolute Dummheit. Es war wie ein Blitz, der in meinem Kopf einschlug, ich realisierte gleich mehrere Dinge.

Wir waren sehr weit von dem Dorf entfernt, dem Dorf in dem ich sicher gewesen war. Wir waren in einer Hütte, die keine Hütte sondern ein Gefängnis war. Die Wände waren blutrot, die Möbel von einem tiefen Schwarz. Es gab keine Fenster und nur diese Tür nach Draußen, auf der jetzt ein Jutsu lag. Und Sasuke hätte mich niemals aus dem sicheren Dorf hierher gebracht, an einen Ort, der gefährlicher nicht sein konnte und das, weil er Kakashi, den er mittlerweile überhaupt nicht mehr ausstehen konnte, vor dem Verlust seines Rufes hatte schützen wollen. Die Sharingan, die nur er immer trug und die Sasuke verbarg, wenn es möglich war. Ich war so dumm, so furchtbar dumm...
 

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Böses Ende...aber das nächste Kapitel ist fertig und das darauf auch, dieses Mal wird eure Wartezeit sich wirklich in Grenzen halten, es sei denn ich kriege Panik, weil sich niemand meldet und ich muss alles folgende nochmal umschreiben, damit es euch wieder gefällt ;-) Also dann, bis bald^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  -Lika-
2010-03-29T05:05:41+00:00 29.03.2010 07:05
ich war ehrlich schockiert was da nachts zwischen kakashi und sakura abgelaufen ist O.O
aber kakashi..wieso gibt du so schnell auf >.<
und sakura!!! wireso hast du ihm so ein schlafmittel oder was das ist in seinen tee gegossen? das ist unfair..
was wird nun aus kakashi und sakura? =(

Von: abgemeldet
2008-07-18T18:46:16+00:00 18.07.2008 20:46
entschuldige bitte!!!!
ich konnte in letzter zeit nicht auf meine ENS seite..
irgendso ein virus...T^T
und darum konnte ich auch nicth wissen das du weitergeschrieben hast!!
GOMEN NO SAI!!

den satz von naruto mit der liebe fand ich sooo süß!
aba ich glaub auch das itachi sich als sasuke ausgegeben hat!
ich freu mich =3
itachi ist wieder daha~^^
hdgggdl~
hikari14
Von:  clear-water
2008-07-15T11:24:14+00:00 15.07.2008 13:24
bitte so schnell wie möglich weiterschreiben, kanns kaum erwarten!!

glg
Von:  Sans
2008-07-14T15:55:36+00:00 14.07.2008 17:55
des is ja spannend!!!(*schreikrampf bekomm*)
dein schreibstil ist echt wahnsinnig genial, hab ich dir des scho mal gesagt??? wied u die sachen beschreiben kannst is echt der hammer!
mach weiter sooo
lg hinata
Von: abgemeldet
2008-07-13T11:51:53+00:00 13.07.2008 13:51
Heyy.^^
Gomen, dass mein Kommi etwas später kommt, hatte einige Sachen zu erledigen...^^"
Das Kapitel war toll!
Es war wirklich super spannend, ich kann kaum erwarten das nächste zu lesen!
Also, dass Sakura das dem armen Kakashi angetan hat, kann ich immer noch nciht glauben... *seufz*
Nun ja, wenigstens hat sie Schuldgefühle *nick* xD
Mach weiter so!
glg
chibichan
Von:  Rebell
2008-07-12T09:15:28+00:00 12.07.2008 11:15
nıcht böse seın
aber momentan bın ıch ın urlaub
ım ı-net cafe
und der spınnt voll
deswegen kann ıch keın langes komment schreıben auser das das kapı gut war
aber wenn ıch daheım bın lösche ıch dıeses komment und schreıbe eın lnageres^^

man schreıbt sıch...
Von:  redluna
2008-07-12T09:01:35+00:00 12.07.2008 11:01
Oohh,wundervolles Kapi,
wirklich absolut klasse,
ich liebe deine FF einfach, ich hab jedes mal nach einem Kapitel wieder Herzklopfen.^^
Freu mich schon auf das nächste deiner meisterhaften Kapitel
lg redluna
Von:  hide_85
2008-07-11T20:32:34+00:00 11.07.2008 22:32
omg itachi...oh gott kashi rette sie..wenn du wieder wach bist meine ich...tolles kapitel hoffentlich gehts bald weiter....also ich liebe deinen langen kapitel
Von:  Yukochanchen
2008-07-11T20:07:03+00:00 11.07.2008 22:07
das ist fies, grad an so einer stelle zu unterbrechen, würde am liebsten gleich noch weiter lesen.
mir kam es gleich spanisch vor, das "sasuke" nochmal zurück gekommen ist. hatte erst schon am see, wo naruto noch dabei war die befürchtung dass der Sasuke dort eigentlich ita ist
Von:  Kleines-Engelschen
2008-07-11T15:37:27+00:00 11.07.2008 17:37
oh weia ist das ein geiles kapi..
ich bin einfach nur absolut hin und weg.. uppe bitte schnell das nächste kappi bitte bitte!!!!! :D
ich will unbedingt wissen wies weiter geht!!!!!

greetz


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