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Die Liebe lauert in der Nacht

Dreiecksgeschichten
von

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On the first Day of Christmas

1. On the First day of Chrismas

24.Dezember, Nachmittag
 

Schnee fiel auf die Kalte Welt unter sich, so als wolle es die Welt zudecken, zur Ruhe und einem tiefen Schlafen bringen. Aber diese Welt und vorallem ihre Bewohner kämpften gegen die Macht der Umwelt, die sie in Sicherheit wissen wollten.Menschen, eingekuschelt in Mäntel, Pullover, Schal´s und Mützen, Anonym für die Umwelt. Menschen, denen ihre Wirkung auf die anderen Bewusst war und dessen Oberster Wunsch war, gut für alle Anderen dar zu stehen.Menschen, denen sie doch nicht wichtig waren und die sie mit dem nächsten Blick vergessen hatten.

„Narcissa, du fällst zurück!" kam die kühle Stimme von Lucius, der auf seine blonde Frau wartete.

Narcissa, deren Blick auf ein Bild in einer Auslage gefangen war, blickte zu ihrem Mann, der mit Abstand zu ihr stehen geblieben war und sich zu ihr umgedreht hatte. Er war stehen geblieben, war nicht zu ihr gekommen, um Sie zu holen... Er kam nie zu ihr, um Sie abzuholen, es war immer an Ihr, die Termine einzuhalten, die Sie gemeinsam miteinander hatten und wenn Sie zu spät war, ließ Er nach ihr Schicken.

Das Los der Reichen und Reinblütigen, die sich nur um sich selbst und ihren Ruf kümmerten, nicht auf die Anderen zu Achten.

Sie waren mehr wert als alle... Wie oft hatten sie Beide in ihrer Kindheit wohl schon diesen Satz gehört... Wie oft war ihnen gezeigt worden, dass man nur soviel Wert war, wie die Leute voneinander redeten.

Und Ihr wurde eingebläut, dass Sie nur so viel Wert war, wie eine Familie für eine Ehe mit ihrem Sohn zahlen würde...

Sie hatte geheiratet, obwohl ihr Herz einem Anderen gehört hatte und Er hatte Sie geheiratet, obwohl Er nicht wirklich Interesse an Ihr gehabt hatte. Sie war Ihm zu jung, zu blond, zu überbehütet gewesen, um wirklich an eine Hochzeit zu denken. Sie Beide hatten sich wahrscheinlich wirklich weiß gemacht, dass es zu dieser arrangierten Ehe nie kommen würde, dass sich die Eltern wieder beruhigen würden. So wie Sie in ihrer Erziehung viele Sachen gesagt wurden, die danach nicht wieder gehalten wurden...

„Ich komme!" sagte sie ruhig und sah nochmal zu dem Bild, ehe Sie zu ihrem Mann lief.

Das Bild hatte sich in ihrem Kopf fest gebrannt, unerwünscht von Ihr. Sie hatte das Bild schon einmal gesehen, hatte das Bild bei IHM gesehen und eben dieses Bild rief in ihr Erinnerungen wach, die Sie seit ihrer Hochzeit nach hinten geschoben hatte.

Das Bild zweier Liebender, die sich scheu in einer Ecke versteckt hatten, um sich keusch zu küssen...

Das Bild...

Die Szene, die damals für sie nach dieser Beziehung einen völlig neuen Wert angenommen hatte.

Diese Szene hatte nichts scheues... Sie hatten sich nicht scheu in der Ecke versteckt, sondern wegen überschäumender Gefühle, Hormone, wegen des Begehrens nacheinander. Weil sie sich beide nicht küssen, nicht lieben durften, verboten war diese Liebe... Aber eben dieses Verbot hatte die Beziehung ihrer Beiden, ihre Liebschaft spannend und so elektrisierend gemacht.

Die Elektrizität, die noch immer in ihrem Bauch kribbelte, wenn sie nur daran dachte... Nichts hatte mehr ihr Herz erreicht...Der Kuss auf dem Bild war nicht wirklich keusch sondern, ein Zeichen dafür, weiter zu machen...

Sich weiter in die Tiefe des Abgrundes fallen zu lassen, aus der es kein Entkommen mehr geben würde... Sie würden fallen und das Fallen genießen. Eng aneinander gedrückt würden sie den Moment des völlig frei und schwerelos sein, genießen.

Sie kannte den Namen des Bildes nicht, aber sie hatte ihm im Geheimen einen Namen gegeben.

Die Liebenden von Spinners End...

„Lass uns einkaufen gehen." sagte Lucius und legte seine Arme um ihre Taille.

Sanft liefen Sie den Weg entlang...

Den Weg weg von dem Bild und weg von Ihren Erinnerungen.

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Das Knarren der Tür war das Einzige Anzeichen dafür, dass sich Severus Snape in die Welt dort draußen bewegte. Der Mann, der sonst die Einsamkeit dem Trubel der Stadt vorzog, suchte heute mit Absicht die Nähe seiner Mitmenschen.

Es war der Tag vor Heiligabend... Heute Abend würde ihm wieder bewusst werden, wie allein er war und was er in seinem Leben schon alles verloren hatte.

Irgendwann in seinem Leben musste er etwas getan hatte, dass ihm die Glückseligkeit einer Familie verwehrte.

Die Glückseligkeit, jemanden zu lieben und zu spüren, dass Er wieder geliebt wurde...

Irgendwas musste mit ihm schief gelaufen sein, sodass jeder, der sich auf ihn einließ ihm gewaltsam entrissen wurde...

Lily war gegangen, um einen anderen Mann zu heiraten und war gestorben, ohne dass Sie sich noch einmal ausgesprochen hatten... Die tausend Entschuldigungen waren das Letzte gewesen, was Er Ihr gesagt hatte und die mehr oder minder ernst gemeinte „Alles gute zur Hochzeit!" Karte war das letzte Schriftstück gewesen, was er ihr geschickt hatte. In den Briefen davor, hatten so viele Gefühle gesteckt... Gefühle, die Gestorben waren, mit dem Schweigen auf seine Briefe.

Narcissa war gegangen, um den Mann zu heiraten, der sein Bester Freund und ihr Verlobter seit Kindertagen war. Sie hatten sich gesehen, immer wieder und wieder, aber nie wieder hatten Sie sich der Sehnsucht hingegeben, die in ihren Augen brannten.

Severus würde den Heiligen Abend wieder in der Einsamkeit von Spinners End verbringen... Diesmal würde es keine Geschenke geben, kein Mensch, der bei ihm klingelte, um mit ihm Heiligabend zu verbringen.

Eigentlich war er immer in Hogwarts geblieben, wenn es auch nur in die Nähe von Heiligabend ging, aber nun war Hogwarts für ihn verwehrt... Er hatte darauf verzichtet nach dem Endkampf zurück nach Hogwarts zu kommen... Zu tief saßen noch die Erinnerungen an den Tod seines Mentors, des einzigen Menschen, der wirklich an ihn geglaubt hatte.

Zu Tief saßen die Blicke seiner Menschen in seiner Umwelt.

Es gab viele Menschen, die ihm noch immer nicht glaubten, die noch immer meinten, hinter seinem Rücken über den Ehemaligen Todesser tuscheln zu müssen, aber er hielt sie auch nicht auf. Das Tuscheln hinter seinem Rücken konnte er verkraften, er hatte sich noch nie viel aus den Meinungen von anderen gemacht und doch...Und doch herrschte diese Jahr stark wie noch nie, sein Wunsch nach Gesellschaft.

Gesellschaft von Menschen, mit denen er reden konnte, oder bei denen er wenigstens sein konnte, auch wenn er wusste, dass er nicht wirklich willkommen war. Menschen, die ihm vormachten, für einen Moment gemocht zu werden...

Er wollte sich auch einmal der Illusion hingeben, ohne seinen übermäßig ausgeprägten Realismus zu benutzten... Der Realismus, der sich im Laufe der Zeit zu einem bissigen Sarkasmus und Sadismus entwickelt hatte und zeitweise zu denken, doch gefallen am Masochistischen Lebensstil entwickelt zu haben.Er liebte es, sich selbst zu quälen, sich selbst immer mehr sterben u sehen... Und nun wollte er die Ruhe und zugleich den Trubel von Menschen um ihn herum genießen.

Als er sich aufsah, fand er sich in der Winkelgasse in London wieder.

Überall wuselten Menschen herum, die ihre letzten Besorgungen für Weihnachten tätigten.

Er hatte keine Besorgungen... Wem sollte er denn schon was schenken?

Sich selbst?

Es war lächerlich... Das ganze Fest war eine Aneinanderreihung von Lächerlichen Dingen, eines schlimmer als das andere.

Für einen Moment schloss er die Augen und genoss den Schnee auf seinem Gesicht, aber auch diesen Genuss löste Er nach ein paar Sekunden.

Er war ein ehemaliger Todesser, ein ehemaliger Spion, ein Mensch, der nie wirklich zu einer Seite gehört hatte und der nie in der Gesellschaft besonders angesehen gewesen war. Damals in Hogwarts war er ein guter Tränkemeister gewesen, der Beste vielleicht, den Hogwarts gesehen hatte, aber Er war auch ein Ausgestoßener gewesen. Ein Aufgestoßener, weil er sich selbst dazu gemacht hatte.

Schon damals in seiner Schulzeit hatte Er nie wie die Anderen sein wollen, er hatte nie dazu gehören wollen und doch bereute er es nun. Er hatte sich nie mit den anderen Leuten verstehen wollen, damals in Hogwarts hatte er kaum Freunde gehabt.. Erst im 5ten Jahr, war Lucius Malfoy auf ihn aufmerksam geworden... Hatte ihm eine Welt gezeigt, in der er sich wohler gefühlt hatte. Die Welt, der dunklen Magie und dunklen Künste.

Er hatte diese Welt genossen, hatte das Verbotene geliebt und hatte es geliebt zum ersten Mal wirklich gemocht zu werden. Damals war er von seinen Slytherinkamaraden zum Ersten Mal wirklich anerkannt geworden war... Lucius war sein Freund, sein Seelenverwandter, sein Mentor, sein Weg in eine macht reiche Gesellschaft gewesen... Hatte ihm Voldemort vorgestellt.

Und somit hatte er einen Fehler gegangen, den er an die Tausendmal verflucht hatte.

Es reichte schon, wenn er diese Menschen hier beobachtete, die durch die Straßen wuselten und sich gegenseitig freundlich grüßten... Eine Freundliche Fassade war alles, was diese Menschen miteinander teilten. Sie gaben vor, sich zu mögen, aber in Wirklichkeit waren einem die anderen Menschen egal. Solange diese sich an die Regeln der Gesellschaft hielten und nicht aus ihrem vorbestimmten Weg ausbrachen, war alles gut.

Solange beunruhigte es niemanden...

Severus blieb vor dem Laden stehen. Er wusste nicht, warum er ausgerechnet jetzt in dieses Schaufenster blickte und doch stockte ihm der Atem.

Das Bild der Liebenden, was er damals Narcissa hatte Kaufen wollen, ehe Lucius sein Recht auf die Blonde eingefordert hatte, stand da und das Bild wirkte glatt wie Hohn für ihn.

Zeigte das, was er mit Narcissa geteilt hatte und das er dann doch verloren hatte...

„Scheinbar habt ihr beide einen Sinn für lächerliche Gemälde." sagte eine, vor kühler Arroganz triefende Stimme.

Severus einzige Quittierung auf diesen Ausspruch war das Schließen seiner Augen gewesen, die er nun wieder öffnete, um den aristokratisch aussehenden Blonden, anzusehen.

„Lucius." sagte Severus und nickte Lucius zu. „Schön Dich zu sehen."

„So wie du es aussprichst könnte man es fast als Beleidigung sehen!" sagte Lucius und blickte zu dem Bild. „Aber ich kenne Dich nun schon lang genug, um Dich zu kennen."

„32 Jahre, um genau zu sein." sagte Severus und wollte weitergehen.

Wollte sich von dem Boten der Zeit, indem Er fast so etwas wie Glück verspürt lösen, wollte diesen dunklen Boten hinter sich lassen. Und mit ihm Lucius.

„Es ist das Bild, das Euch Beide Verbindet, nicht wahr!" erwiderte Lucius ruhig. „Es ist dieses lächerliche Bild, was Du ihr schenken wolltest."

Severus drehte sich um und fand Lucius noch immer vor dem Schaufenster stehend , den Blick auf das Bild geheftet, vor. Sein Blick zeigte dabei ein Unverständnis aus, was ihm sogar zu verzeihen war. Er hatte nicht mal gewusst, dass Lucius von dem Bild und der Gesichte dahinter Bescheid wusste...

Lucius war ein Sammler von antiken Gegenständen, Gegenständen von Wert, aber ihm fehlte vollkommen das Verständnis für Gegenstände, die mit einer Geschichte verbunden waren... Die Geschichte einer tragischen Liebe, die einer liebe wie Romeo und Julia, die Geschichte hinter diesem Bild.

Lucius war ein Mann von Klasse und Reinblut und sein ganzes Leben war klar gewesen, wie es verlaufen würde... Sein Werdegang war Vorausgesagt gewesen, es war für ihn klar gewesen, wen er heiraten würde und es war klar gewesen, dass er seinem Vater folgte und sich dem Dunklen Lord anschloss.

Aber nun war der Dunkle Lord Tod...

Lucius war von der ganzen Sache, ein Todesser zu sein, dank seinem hohen Vermögens und seinem guten Stand und vorallem auch seinen Kontakten im Untergrund, freigesprochen worden.

„Wo ist Narcissa?" fragte Severus stattdessen und trat wieder einen Schritt auf Lucius zu.

Die Frage ignorierte er...

Lucius war nicht der Richtige, mit dem er über so etwas reden konnte und sollte... Lucius war nicht eifersüchtig, hatte er ihnen doch diese kleine Affäre, wie er sich ausgedrückt hatte, schnell verziehen.. Hatte ihn als seinen Vertrauten wieder eingestellt und Narcissa wie eine ordentliche reinblütige Frau behandelt... Trug sie regelrecht auf seinen Armen.

„Sie kauft sich ein neues Kleid." sagte Lucius ruhig, dessen Blick an dem Bild fest geklebt zu sein schien. „Es ist schon seltsam, wie das Schicksal spielt, oder?"

„Ich weiß nicht, auf was du hinaus willst." sagte Severus ruhig und steckte sich die Hände in die Manteltaschen.

„Sie hat mich geheiratet, obwohl Sie in der ersten Zeit die ganze Zeit bei Dir in Gedanken gewesen war." erklärte Lucius und blickte nun Severus an. „Du hast dich wie eine Ratte in Hogwarts verkrochen, um den Kindern auf deine unnachahmliche Art etwas beizubringen..." seine Haare waren ordentlich mit einem schwarzen Band zusammengebunden, ein Zeichen der Perfektion von Lucius. „Ihr Beide seit jedesmal, wenn ihr Euch gesehen habt, wie zwei Gegenpole auseinander gehopst."

„Wir sind zwei Gegenpole." sagte Severus, der den Blick von seinem Freund abwandte. „Sie ist das Reinblut mit dem Äußeren eines Engels und dem Feuer eines Vulkans und Ich bin das Mischblut, das sich zu keiner Seite orientieren kann."

„Und noch dazu Einer, der es vor zieht steht´s und ständig allein rum rennt." sagte Lucius. „Komm doch heute Abend zu Uns... Es ist Heiligabend... Da sollte niemand allein sein."

Severus blickte seinen Freund überrascht und misstrauisch an.

Obwohl sie sich so lange schon kannten, war es das Erste Mal, dass er ihn zu sich nach Hause zu einem Festtag eingeladen hatte. Das Erste Mal, seit Narcissa sich in seinem Haus befand.

Damals war er oft bei Lucius zu Hause gewesen, hatte die Festtage bei den Malfoy´s verkrochen, die wahrscheinlich nie wirklich über seinen Blutstatus Bescheid wussten, sonst wären sie nicht so nett zu ihm gewesen. Schon viel zu oft hatte er ihnen zuhören müssen, wo sie sich über die miserablen Familien anhören müssen. Hexen, die mit einem Muggel zusammen kamen.

Hexen wie seine Mutter.

Seine Mutter, die den Fehler begangen hatte, sich auf einen Muggel einzulassen, der sie schlug, obwohl er ihr oft sagte, dass er sie liebte... Er gab vor sie zu lieben, sagte es ihr jedesmal, wenn er trank und sie danach fertig machte...

Seine Mutter...

Er blinzelte für einen Moment, während Lucius es vorzog, sich nun die Auslagen in einem Schmuckgeschäft zu Gemüte zu führen.

Seine Mutter hatte sich immer wieder schützend vor ihn gestellt, hatte ihn beschützen wollen. Jedesmal, wenn sich sein Vater ebenfalls an ihm vergehen wollte, hatte sich seine Mutter aufgerafft und sich vor ihn gestellt... War so oft für eben diesen Fakt bestraft worden... Sie hatte ihn geliebt, hatte ihn schützen wollen und doch war mit jedem Schlag ihres Mannes auf ihren Körper ein Teil von ihr Gestorben. Ein weiterer, wenn sich Severus dann um sie kümmern musste... Wenn sie Hilfe von ihrem viel zu jungen Sohn annehmen musste.

Sie hatte nie Schwach sein wollen, hatte sich nie von irgendjemanden unterkriegen lassen wollen und doch hatte sein Vater seine Frau so gern am Boden liegend gesehen... Am Boden vor seinen Füßen.

Er hatte sich damals so schwach gefühlt. Er hatte ihr erst helfen können, wenn sein Vater von ihr abgelassen hatte, wenn sein Vater gegangen war, weil ihm das Geschluchze auf die Nerven ging. Er hatte früh gelernt, Heiltränke zu zu breiten, um seiner Mutter die Schmerzen zu nehmen.

Nur die eigenen Schmerzen hatte er nie löschen können.

Die Schmerzen, die mit dem Tod seiner Mutter gekommen waren.

Die Körperlichen Schmerzen hatte er Ihr heilen können, hatte Schmerzen verschwinden lassen können, aber er war nie in der Lage gewesen, ihre seelischen Narben verschwinden zu lassen. Sie waren trotz all seiner Bemühungen nicht verblasst, waren nie wirklich gegangen. Sie hatte ihm etwas vorgespielt, hatte ihm immer wieder gesagt, das alles wieder gut werden würde, wenn sie nur warten würden.

Aber sie war gegangen... War in einer kalten Dezembernacht verschwunden und man hatte sie danach in dem angrenzenden Wald wiedergefunden.

Tod...

Sie hatte den eigenen Tod gewählt, ohne ihn zu fragen, ob er mitkommen wollte...

Sie war in eine Welt geflohen, in der er sie nie hatte erreichen können. All die vergeudeten Stunden, in denen er in Wahrsagen gesessen hatte und darauf gehofft hatte, eine Botschaft von seiner Mutter zu erhalten.

Wie viele Stunden waren vergangen, in denen er bemerkte, dass er nie wieder ihre Stimme, nie wieder irgendetwas von ihr hören würde.

„Du kommst doch, oder?" fragte sie sanfte Stimme von Narcissa von hinten. „Du kommst doch heute Abend zu uns?"

Er schloss seine Augen, während es ihm kalt den Rücken runterlief.

So wie es ihm immer wieder passierte, wenn er ihre Stimme hörte... Sonst sprach sie immer mit jemand anderem. Sie hatten es schon vor einer ganzen Weile aufgegeben, miteinander zu reden.

Gespräche, die in Stille endeten.

„Siehst du, Narcissa wünscht sich auch, dass du kommst." sagte Lucius grinsend.
 

24.Dezember, Abend

Nach Severus Geschmack war das Wohnzimmer zu vollgestopft mit Dingen, die dem alten Gebäude Leben vermitteln sollten. Die zeigen sollten, das hier jemand lebte.

Gegenstände, die das Haus zwar bewohnbar machten und doch den Schein weckten, nicht wirklich da zu sein... Im dem Haus schien die Liebe zu fehlen, die Wärme von einer sich liebenden Familie. Gegenstände, die hübsch dekorativ waren, aber doch irgendwie zu perfekt platziert waren, um wirklich lebendig zu sein.

Das Wohnzimmer war zu warm, der Kamin brannte zu lange und zu viel und er mochte die Hälfte der Bilder, die in diesem Raum hingen nicht...

Er trat auf den Kamin zu, auf dem die Familienporträts standen.

Bilder einer Familie, die Äußerlich perfekt zueinander passten, sodass die Aura des Perfekten noch stärker wurde. Sie waren der Inbegriff der perfekten Familie, wie sie dastanden, aneinander gekuschelt...

Lucius und Narcissa ...

Lucius mit Narcissa im Arm, die wiederum Draco im Arm hielt.

Narcissa und Lucius in den Flitterwochen...

Narcissa in Hochzeitskleid und Lucius in einem tiefdunklen Smoking mit seinem obligatorischen Mantel und seinem, berühmt berüchtigten, silbernen Gehstock.

Viele kannten das Geheimnis um diesen Gehstock nicht, nahmen an, dass Lucius wenigstens den Fehler hatte, ein körperliches Gebrechen zu haben, sodass er diesen Gehstock benötigte. ``Das Anzeichen von offensichtlichen Fehler geben einem Menschen Sympathie und lassen die Umwelt glauben, dass Menschen mit eben diesen Fehlern gar nicht böse sein kann...´´

Severus hatte damals schon seinen Kopf geschüttelt, so wie er es auch jetzt tat. Er sah nicht ein, sich selbst zu verändern, nur um anderen zu gefallen, obwohl er zugeben musste, dass Lucius mit seiner Methode weit gekommen war.

Er war in Askaban gewesen und trotzdem sahen ihn die Leute mit Respekt und Achtung an, nicht wie einen verurteilten Straffälligen Todesser.

Sein Blick fiel auf die Narcissa in den verschiedenen Bildern. Auf allen Bildern sah sie gefasst, fast glücklich aus. Auf allen Bildern war dieses berechnende und doch zuckersüße Lächeln, das die Familie der Black oft trugen.

Ein Lächeln, was ihr Gesicht zum strahlen brachte und was alle Mitmenschen dazu brachte, sie hübsch zu finden, aber trotz allem erreichte dieses Lächeln nie ihre Augen.

Die Eisblauen Augen, die sowohl eiskalt als auch warm wie Feuer strahlen konnten, wenn sie es nur wollte.

Einzig und allein das Bild mit dem Baby Draco war anders...

Hier war das Lächeln echt, die Augen von einem Feuer zum Leuchten gebracht und ihre Bewegungen normal...

Die Foto´s die aus der Zeit von Voldemort´s Ersten Fall zu stammen schienen, schienen auch dieses Feuer zu haben, denn Narcissa sah normal aus, fast fröhlich.

Er wusste, dass sie damals und auch zu der Zeit von Voldemort´s erneutem Aufstieg ihn nie gemocht hatte, schließlich war sie im Gegensatz zu ihrer Schwester nie wirklich eine Todesserin gewesen. Sie hatte zu ihrem Mann gestanden, hatte ihm den Rücken bei allem gestärkt, was er tat, aber sie hatte keine seiner Taten gut geheißen...

Er hatte so oft versucht, mit ihr in ein Gespräch zu kommen, aber es hatte nie geklappt.

„Begutachtest du unsere Familienfotos?" fragte die kühle Stimme von Lucius, der neben ihm auftauchte.

Er hatte ein Glas mit Wiskey in der Hand, das er, als Severus darauf blickte, dem Dunkelhaarigen in die Hand drückte, ehe in seiner Hand ein neues Glas auftauchte.

Severus hob das Glas und trank einen Schluck.

Er genoss das Brennen, das der Wiskey beim herunterlaufen in seiner Kehle zurückließ.

„Wo ist Draco?" fragte Severus ruhig.

Er hatte schon immer seinen Patensohn gemocht.

Draco war sein Patensohn geworden, weil Lucius ihn darum gebeten hatte. Allein wäre er nie auf die Idee gekommen, seiner Ex-Geliebten anzubieten, als Pate für ihr Kind mit einem Anderen einzustehen. Diese Idee war von dem Blonden gekommen, der diese Frage mit einer Normalität gestellt hatte.

„Draco ist in Deutschland auf dem Schloss Falkenberg geblieben." sagte Lucius ruhig und schwenkte den Wiskey in seinem Glas. „Er will dort noch lernen, da es für ihn bald an die Prüfungen geht, aber er kommt das Zweite Januarwochenende zu uns."

„Er schlägt also auch deinen Werdegang als Heiler und Gelehrter für Magie ein?" fragte Severus ruhig und trat zu dem Sessel.

„Es war sein Wunsch gewesen." sagte Lucius und blickte nun auch von den Bildern zu seinem Freund. „Von mir aus hätte er lernen können, was er will, aber er wollte nun mal meinen Weg einschlagen und ich werde der Letzte sein, der ihn davon abhält."

„Warum wolltest du, dass ich hier bin?" fragte Severus plötzlich.

Lucius Grinsen, das bis jetzt das Gesicht des Blonden geschmückt hatte, wackelte für einen Moment, ehe es wieder so strahlend wie eh und je auf dem Gesicht lag.

„Ein Zeichen meiner 'Wertschätzung für dich." sagte Lucius und zuckte mit der Schulter. „Ich ging in der Annahme, dass es dir mal gut Tut, unter Menschen zu sein, die dich schätzen."

„Spiele mit mir keine Spielchen, dafür kenne ich dich und deine Spiele zu lange." sagte Severus ruhig und trank das Glas leer. „Mir steht es frei dieses Haus jederzeit zu verlassen, ohne zurück kommen zu müssen."

„Falls du auf Narcissa anspielst, auch ihr steht es frei zu gehen." sagte Lucius und trank ungerührt einen Schluck. „Aber sie tut es nicht."

„Richtig." sagte Severus und blickte auf das Glas, das sich gerade von selbst wieder füllte.

„Ich habe dich hierher bestellt, damit du ein schönes Weihnachten verbringen kannst" sagte seine samtweiche Stimme und er lehnte sich gemütlich in seinem Sessel zurück. „und weil ich dir ein Geschenk machen will."

„Ein Geschenk?" fragte Severus. „Du?" er zog die Augenbraue hoch. „Mir."

„Gewiss dir, da sich niemand anderes in diesem Zimmer befindet." seine Stimme klang amüsiert, aber in Lucius Augen blitzte es.

„Verzeih mir, dass ich es dir jetzt so direkt sage, aber ich weiß wie sehr du Ehrlichkeit schätzt." sprach Severus ruhig und kippte sich die Hälfte des Glases in seinen Mund. „Aber du bist nicht der Mensch, der Anderen ein Geschenk macht. Und es gibt nur Wenige, die deine sogenannten Geschenke heil überlebt haben."

„So ist es nun mal mit den Geschenken..." erwiderte der Blonde ruhig. „Man weiß nie wirklich, ob man das Gefallen des Beschenkten in punkto Geschenken auch wirklich trifft."

„Hilfreich ist es dann, wenn man den Beschenkten Fragt, ob er denn beschenkt werden will." sagte Severus unterkühlt.

Severus mochte dieses Lächeln, was das Gesicht von dem Blonden schmückte, nicht. Er hatte so manche Gesichtszüge von Lucius zu hassen gelernt... Eins davon war dieses Lächeln, das einer Raubkatze glich.

Einer Raubkatze, die ihre Beute schon im Blick hatte, wusste, dass er sie erlegen würde und trotzdem seiner Beute noch die Überzeugung ließ, doch irgendwie wieder aus der Falle heraus zu kommen.

Und Severus mochte das Gefühl, in der Falle zu sitzen, nicht.

„Glaub mir, mein Geschenk wird dir gefallen..." sagte Lucius.

„Ich vertraue dir weder, noch denke ich, dass du meinen Geschmack so gut kennst, dass du einem solchen Kommentar gerecht wirst." erwiderte Severus ungerührt und doch...

Sein Interresse war geweckt.

„Ich werde dir trotzdem nicht sagen, was mein Geschenk beinhaltet..." erwiderte Lucius und setzte sich gemütlich hin. „Warte die Bescherung ab..."

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Severus war wieder allein in dem Raum zurück geblieben, nachdem sich Lucius entschuldigt hatte, da er noch eine wichtige Sache zu erledigen hatte. Wenig später hatte er die Haustür gehört.

Lucius war gegangen.

Nun war er allein mit Narcissa ...

Allein mit der Frau, die ihm gefährlich werden konnte, da sie ein längst im Keim erstickten Wunsch wieder erwecken konnte. Ein Feuer, was ihn das letzte mal fast vollkommen aufgezehrt hatte.

Das Feuer, was ihn dazu getrieben hatte, allen Gefühlen und vorallem dem Feuer der Liebe für immer entsagen zu wollen. Er war nie besonders emotionsreich gewesen und doch hatten die Menschen, die er mochte es gemerkt... Nun regierte die ständige Kühle auf seinem Gesicht, ob er sich nun über etwas freute oder nicht...

„Es ist nicht gerade höflich von Lucius, dich hier allein zurück zu lassen." sagte die samtweiche Stimme.

Nun war er froh, mit dem Rücken zur Tür zu sitzen, so konnte er sich sicher sein, dass sie seine Augen nicht gesehen hatten. Die Augen, die ein Anzeichen dafür gaben, dass er ihre Stimme zu hören genoss.

Er schloss seine Augen für einen Moment, stopfte all seine aufkeimenden Gefühle, in eine Schublade. Die Gefühle, die sich vormachten, doch noch eine Chance zu sehen...

Die Chance auf Freiheit.

„Das ist eben Lucius." sagte Severus und öffnete seine Augen wieder. „Er ist mir gegenüber nicht höflich, weil er es nicht zu sein braucht."

„Der ach so starke Severus Snape ..." sagte Narcissa und obwohl der Satz kühl ausgesprochen war, nahm er es ihr nicht übel. „Du ziehst also noch immer die Ignoranz der Rücksicht vor?"

„Was kümmert mich die Rücksicht oder Mitgefühl von anderen?" fragte er ruhig und begann das bisher fast vergessene Wiskeyglas in seiner Hand zu schwenken.

„Natürlich." sagte Narcissa ruhig und ließ sich ihm gegenüber nieder.

Sie trug ihre Haare offen, eine seltene Freude, wo sie doch in Gesellschaft ihre Haare steht hoch gesteckt hatte, weil ihr irgendjemand gesagt hatte, dass sich das für eine Verheiratete Frau so gehörte.

Er hingegen fand sie mit den offenen Haare, die in leichten Locken über ihre Schultern fielen und ihr Gesicht umrahmten, genauso schön wie damals. Er war schon immer ein Vertreter für offene Haare bei ihr gewesen. Ihre Aristokratischen Züge wurden durch die geöffneten Haare nur noch mehr betont und doch fand er sie dadurch jedes Mal hübscher.

Ihre Augen waren blau wie kristallklares Wasser... Undurchschaubar und doch klar... Er mochte es, in ihren Augen sich zu verlieren... Er...

Er schüttelte seinen Kopf.

„Was hast du gesagt?" fragte Er, als er bemerkte, dass sie die ganze Zeit weiter gesprochen hatte.

„Es war nicht wichtig." sagte sie und ein kleines, unsicheres Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Das übliche bedeutungslose Geplänkel."

„Wo ist Lucius eigentlich hin?" nahm Severus das Gespräch wieder auf.

„Er wollte noch etwas besorgen." sagte Narcissa und ihr Blick wanderte zu dem Glas. „Du solltest nicht so viel trinken. Es tut dir nicht gut. Lucius Wiskey ist nicht unbedingt so gesund... Du hasst doch Kopfschmerzen."

Und wieder war es da...

Das Gefühl, dass die Frau vor ihm alles über ihn wusste und einem doch die Möglichkeit gab, sich ihr zu offenbaren. Das sie jeden seiner Fehler kannte und ihn doch die Erfahrung machen ließ, diesen Fehler auszuführen.

„Was solls." sagte Severus und trank das Glas aus. „Morgen ist der 25.Dezember, es wird niemanden stören, wenn ich grummle und schlechte Laune habe."

„Warum hast du Hogwarts aufgegeben?" fragte Narcissa und ihre Augen sahen für einen Moment in die seinen, aber sie löste den Blickkontakt schon fast panisch. „Hogwarts war Jahrelang dein Zuhause und dein Traum."

„Träume zerplatzen." sagte Severus und trank wieder einen Schluck. „Und ein neues Zuhause kann man sich immer wieder suchen."

„Aber der Mensch braucht einen Ort, wo er hin kann." kam es zu schnell und zu ehrlich von ihr. „Und der Mensch braucht auch Träume, ohne sie kann er nicht..." sie stockte und blinzelte. „leben..."

Sie schloss ihren Mund und blickte zu Boden.

Auch er konnte sie nicht ansehen... Sie hatte eben das ausgesprochen, was er von ihr erwartet hatte. Sie war schon immer viel zu ehrlich, viel zu unüberlegt in ihren Äußerungen gewesen.

Oft nahm man an das ihre gute Erziehung auch darin gemündet war, dass sie sich berechnend ihrem Gegenüber ausdrücken konnte, was sie zeitweise sehr gut beherrschte, aber es passierte immer wieder, das, wenn man sie auf einen schlechten Fuß getroffen hatte, sie sich offen zu ihrer Meinung äußerte.

Ohne Rücksicht auf die Gefühle des Gegenübers.

„Ich habe meine Träume, nur habe ich inzwischen gelernt sie in realistischere Dimensionen zu legen." sagte Severus ruhig und trank wieder einen Schluck Wiskey. „Das mir nie wieder Fehler passieren können..."

Narcissa hatte ihn angesehen, hatte bemerkt, was für eine Trauer und eine Wut in diesen Worten lag und doch ging sie nicht darauf ein.

„Und was sind deine Pläne für die nächsten Tage?" fragte Narcissa sanft und wischte mit ihrer Hand über den Glastisch.

„Ich mache mir keine Pläne, denn hätte ich sie mir gemacht, würde ich nicht hier sitzen." er war ehrlich, so wie sie ehrlich war. „In meinen Plänen wäre sicher nicht der Besuch in Malfoy Manor aufgetaucht. Schon gar nicht an Heiligabend. Aber dies verdanke ich ja deinem Mann."

„Lucius mag dich und er wollte dich nicht allein in deinem Haus sitzen wissen." sagte Narcissa und hob die Teetasse, die sie auf den Tisch gestellt hatte, wieder an ihre Lippen. „Er schätzt es genauso wenig wie ich, dass du allein in deinem Elternhaus wohnst."

„So, so, ihr schätzt es also nicht?" fragte er und seine stimme klang spitz, verletzend. „Was schätzt ihr denn noch nicht an mir?"

Narcissa blickte ihn an, schwieg beharrlich.

Ihre blauen Augen trafen seine, aber er war zu sehr mit seiner aufkeimenden Wut beschäftigt, als sich in das Blau ihrer Augen fallen zu lassen.

„Vielleicht, dass ich so gar nicht in eure so wunderbare Welt passe?" fragte er weiter und sein Grinsen wurde kühl. „Das ich nicht an euren niedlichen Teekränzchen, die ihr in letzter Zeit so gern ausrichtet, teilnehmen möchte? Das ich zu den Festen, zu denen ihr mich einladet, nicht komme?"

„Severus, ich..."

„Ich habe kein Interesse daran, euch Beiden zuzusehen, wie ihr der Welt und Euch vorspielt, das wunderbare glückliche Paar zu sein, von dem alle Reden..." sprach Severus, ohne auf ihren Einwand zu achten. „Auch mir bleiben die Gerüchte und das Gerede der Menschen nicht erspart und ich musste schon zu oft hören, wie irgendein Waschweib zu dem Anderen sagte, wie toll sie eure Liebe doch findet!"

All die Wut, all die Enttäuschung, die er in den letzten Jahren erlebt hatte, die er sein ganzes Leben hatte, erdulden müssen, platzte aus ihm heraus und traf die blonde Frau vor sich, die ihn mit ihrem unschuldigen Blick und dem Äußeren eines Engels halb wahnsinnig machte.

„Eure Liebe, das ich nicht lache!" zischte er. „Als würden diese Leute wissen, mit was für einer Intensität Du meinen Namen geschrieen hast, wie sehr du den Mann, der dich vor den Traualtar geführt hat, gehasst hast."

„Es ist nicht wichtig." sagte Narcissa´s Stimme, die an Kraft zugenommen hatte und ihr Gesicht war nun ernst.

Das Gesicht der Madonna, mit der sie so gern verglichen wurde...

Die Frau, die ihn zum Singen und zum Weine gebracht hatte. Er hatte zu oft in diese Augen geblickt, hatte zu oft diese Stimme gehört, hatte zu oft diese Haare berührt.

„Natürlich nicht..." sagte er und lehnte sich zurück. „Es ist natürlich nicht wichtig... Vergangenheit ist nicht wichtig."

„Diese Vergangenheit ist beendet und wir Beide hatten uns ausgemacht, dass wir aufhören, in eben dieser Zeit zu leben!" sagte Narcissa.

„Du hast gewollt, dass wir aufhören, in dieser Welt zu leben, ich habe mich lediglich gebeugt, weil ich es ebenfalls für sinnvoll hielt." stellte er in aller ruhe fest.

„Schön das wir uns geeinigt haben!" murmelte sie und trank einen Schluck.

Sie beide schwiegen... Beide hatten das Gesagt, was sie sagen wollten.. Beide waren sich zu nah, um wirklich etwas zu sagen, was den Anderen verletzte hätte.

Narcissa hatte lange gebraucht, sich wirklich der Ehe mit Lucius hinzugeben, hatte es vorgezogen, nur noch in die Zukunft zu blicken, während Severus begannen hatte, sich in die Arbeit als Lehrer in Hogwarts und später auch in die Arbeit als Spion beider Seiten zu stürzen.

Das Selbstmordkomando, was sich für ihn plötzlich als sehr angenehme Option entwickelt hatte. Er hatte es genossen, zu wissen, dass irgendwann sein Leben zu Ende sein würde und dass er somit wenigstens etwas Frieden zu finden.

Auch wenn dieses Selbstmordkomando bedeutete, sich noch mehr von der Umwelt und seinen Mitmenschen zu entfernen, aber was bedeutete Er Denen doch schon? Er war gut für den Kampf und gut für Zaubertränke, nicht als Mitmensch.

Einzig Lucius hatte zu ihm gestanden, hatte sich ihm ab und an mal zum Reden zur Verfügung gestellt, natürlich hatte der Blonde von nichts wirklich eine Ahnung gehabt... Zu viel würde die Mitwisserschaft bedeuten.

„Was für eine wunderbare Stimmung zu Weihnachten!" sagte Lucius, der in der Wohnzimmertür stand und somit das Schweigen durchbrach.
 

24.Dezember, Bescherungsnacht

Narcissa war verschwunden, hatte sich in der Küche bei den Hauselfen verkrochen, während Lucius versuchte, Severus in ein Gespräch zu verwickeln.

Einzelne Wortfetzen erreichten ihr Ohr, aber sie hörte nicht darauf. Viel mehr war sie damit beschäftigt, den Hauselfen beim Abwasch zu zu schauen und ab und an einen Schluck von ihrem Tee mit Wiskey zu nippen.

Sie war eigentlich kein Fan vom Alkohol und vorallem nicht vom Wiskey, das war ihrem Mann vorbehalten,aber ab und an brauchte sie es auch... Ebenso wie die Bestätigung und Nähe anderer Menschen.

Das Abendessen war still verlaufen, Lucius hatte die Rolle des Alleinunterhalters übernommen und schien nicht bemerkt zu haben, dass sie Beide ihm nicht zugehört hatten, nichts auf seine Fragen erwidert hatten und über seine gut gemeinten Witze nicht gelacht hatten. Ein Trugschluss, denn ein Lucius Malfoy bekam mehr mit, als Er offen zeigte.

Narcissa wusste dies.

Sein ganzes Leben lang war Er dazu getrimmt geworden, sich gut um den Familienbetrieb zu kümmern, den anderen Menschen das Gefühl zu geben, etwas besonders zu sein und dass man allein nur deshalb da war, um sich von ihm irgendeine Anektote über sein stink langweiliges Leben anzuhören.

Lucius konnte dies sehr gut. Niemand war jemals darauf gekommen, das hinter diesen stahlblauen Augen reine Berechnung und zeitweise auch Langeweile herrschen konnte.

Allein Severus und Sie waren in der Lage hinter die Fassade, die der Blonde so perfekt um sich angebaut hatte, zu sehen. Nur Sie Beide kannten Lucius genug, um jede seiner Bewegungen interpretieren zu können, sogar zeitweise seine Bewegungen zu erahnen.

Nur seine Gedankengänge konnte keiner der Beiden nachvollziehen. Lucius liebte es ein Geheimnis zu sein, ein Mensch, den niemand wirklich einschätzen konnte. Jeder, der lang genug mit Lucius Malfoy gelebt hatte, gab sich dem Irrglauben hin, ihn jetzt zu kennen. Zu wissen wie er tickte.

Aber Sie hatten von nichts eine Ahnung.

Sie war nun schon seit 20 Jahren mit ihm verheiratet und kannte ihn doch nicht.

„Narcissa kommst du zur Bescherung?" fragte die samtweiche Stimme von Lucius und wenig später roch sie schon sein würziges Perfume. „Du sitzt schon zu lange bei diesen Hauselfen rum, man könnte meinen, du würdest Gefallen an ihnen finden."

„Nicht im geringsten..." murmelte Narcissa und stand auf. „Ich komme.."

„Sag das nicht zu laut." wisperte Lucius Stimme nah an ihrem Ohr und küsste ihren Nacken. „Wir könnten sonst nicht in dem Kaminzimmer ankommen."

„Wir wollen unseren Gast wider Willen doch nicht warten lassen, nicht wahr?" fragte Narcissa und lächelte ihn an, ehe sie zur Tür des Kaminzimmers trat.

Sie hatte den Rücken ihm zugewandt, die Hand auf der silbernden Klinke, als sie in der Bewegung anhielt.

„Warum eigentlich ER ? Warum Heute?"fragte sie leise.

Lucius Reaktion darauf war ein leises Lachen gewesen und er war näher an sie heran getreten. Seine Hand fuhr über ihren Oberarm und er zog sie näher zu sich.

„Es ist Weihnachten, das Fest der Liebe und der Wünsche." wisperte er und sein Atem kitzelte ihr Ohr, ließ ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. „Er war allein und außerdem schulde ich ihm noch etwas... Ich schulde ihm ein besonders Geschenk und habe vor, meine Schulden abzubauen..."

„Du magst es nicht in der Schuld von anderen zu stehen..." hauchte sie heiser.

„Ich bin ihm dann zu keiner Rechenschaft mehr schuldig..." sagte er und legte seine Hand auf ihre, die noch immer auf der Klinke lag und drückte sie runter.

Narcissa und Er betraten das Zimmer.

Severus hatte sich in dem Sessel zurückgezogen, noch immer hielt er das Glas mit Wiskey in der Hand, aber er starrte in die Flammen... Sein Blick war in das flackernde Feuer gerichtet, tief versunken in einer Welt, in der es diese Umgebung nicht gab.

In einer Welt, in der er nicht bei den Malfoy´s hocken musste und in der er nicht Narcissa in den Armen seines Freundes sehen musste.

Er hatte sie gehört... Hatte ihre Worte gehört, hatte ihr Gespräch mitverfolgen müssen, weil er es nicht geschafft hatte, sich von den Stimmen los zu reißen.

Lucius ließ sich in seinen Schwarzen Ohrensessel fallen und legte seine Füße auf den Tisch vor sich. Mit einem Schwenker von Narcissa´s Zauberstab war ein Kissen unter seinen Füßen erschienen und wieder rümpfte sie die Nase, so wie sie es immer tat, wenn ihr etwas nicht gefiel.

Lucius nickte seiner Frau zu und legte die Fingerkuppen aneinander und blickte seinen Freund an, der dies nicht einmal zu merken schien.

Zu sehr suchte Dieser nach seiner inneren Sicherheit, versuchte die Wärme des Feuers in sich aufzunehmen, um das Gefühl, immer mehr wie Eis zu werden, los zu werden... Sein Herz hatte schon vor langer Zeit seinen Dienst aufgegeben, hatte sich dem zu Stein werden, gebeugt, so wie er sich oft Dingen gebeugt hatte, die ihm nicht behagten.

„Lässt du uns an deinen Gedanken teilhaben?" fragte die amüsierte Stimme.

Severus blinzelte und blickte zu Lucius.

Es schien eine Weile zu dauern, ehe er bemerkte, wo Er war... Als Er es bemerkte, als er bemerkte, dass beide ihn beobachtet hatten, wendete er den Blick wieder ab und blickte zurück ins Feuer.

„Ich wüsste nicht, was dich meine Gedanken angehen!" sagte Severus.

„Das Große Geheimnis Severus Snape." sagte Lucius ruhig und schmunzelte.

„Lass den Mist." sagte Severus. „Es steht dir nicht, Spiele zu spielen, sage mir doch einfach, warum du wolltest, dass ich komme."

Lucius Blick lief über Severus und er öffnete den Mund, aber mit einem entschuldigenden Lächeln schloss er diesen wieder, als es klopfte.

Er zuckte unschuldig mit den Schultern, ehe er aufstand und zur Tür ging.

Die Tür schwang auf und eine komplett in Weihnachtskostüm gekleidete Hauselfe kam in das Zimmer... Sie tappste unbeholfen nach vorn, während ihr ein paar Säcke folgten. Säcke, die die Hauselfe nicht unter Kontrolle zu haben schien, denn die Säcke schlugen ihr immer wieder gegen den Kopf und ließen den Anschein offen, dass sie sich mit ihrem Kopf immer wieder verbeugte.

Severus blickte zu der Hauselfe, während Narcissa die Augen verdrehte und sich auf dem Sofa zurücklehnte.

Diese Spielereien sahen ihrem Mann aber sehr wohl ähnlich. Er spielte Severus etwas vor, zeigte ihm, zu was Dieser Bereit sein konnte und er ließ den Hausherren offen raushängen.

„Der Weihnachtswichtel ist da!" kündigte Lucius mit einem breiten Grinsen an.

„Lächerlich..."" sagte Severus ruhig, und sah wieder in das Feuer.

„Wie bitte?"

„Es ist kein Wichtel, sondern ein schlecht verkleideter Hauself!" antwortete Severus ordentlich. „Somit ist dein Satz reiner Schwachsinn..."

Lucius seufzte gespielt tief und mit einer Handbewegung flogen die Säcke vor den Kamin und nahmen Severus somit die Möglichkeit in den Kamin zu starren. Dieser quittiere dies mit einem funkeln seiner Augen, dass von seinem Missfallen mehr als nur sprach.

„Wie wäre es denn, wenn du so nett wärst, den Sack zu öffnen?" fragte Lucius, der sich wieder auf seinem Sessel niederließ.

„Sehe ich aus, wie eine deiner Hauselfen, die du hier rum befehlen kannst?" fragte Severus unterkühlt und blieb stur sitzen.

„Ich befehle nicht, sondern bitte dich lediglich..." sagte Lucius mit einer Engelsgeduld, die Severus wütend werden ließ.

Severus warf Lucius einen kurzen Blick zu, ehe er auf den Sack, der vor ihm stand, zuging und ihn öffnete.

„Zieh das oberste Geschenk heraus." sagte Lucius und begann, seine Fingernägel zu kontrollieren.

Severus folgte mit wachsenden Unmut dieser Aufforderung und zum Vorschein kam ein großer, für den Sack viel zu großer, eckiger Gegenstand.

„Pack es aus." lautete der Kommentar von dem Blonden, der ihn nicht mal ansah.

Severus ließ sich auf seinem Sessel wieder nieder und begann den, in mitternachtsblauen Geschenkpapier verpackten, Gegenstand auszupacken.

Zum Vorschein kam ein goldener Rahmen... Einen Rahmen, den er sehr gut kannte... viel zu gut kannte.

Sein Blick fiel auf Narcissa, ohne das Geschenk fertig auszupacken.

Narcissa hatte sich damit beschäftigt den Tisch auf Staub zu kontrollieren.

„Was soll das Malfoy?" fragte Severus scharf.

Lucius blickte auf und sah doch wirklich überrascht aus... Severus hatte das starke Bedürfnis, dem so unschuldig blickenden Blonden das Bild samt Rahmen und dem Rest der Verpackung über den Kopf zu ziehen. Eine sehr sinnvolle und weniger Schmerzvolle Option zu seinem anderen Bedürfnis, Lucius durch einen Fluch auf dem Boden liegend vorzufinden, war dies allemal.

„Ich dachte, ich schenke es dir, wenn dein Herz so daran liegt." sagte Lucius mit einer Stimme, die im Gegensatz zu dem sanften Lächeln zu ernst klang.

Diese Stimme veranlasste Narcissa aufzublicken und ihr Blick fiel auf das Bild in Severus Händen, von dem sie nur einen Bruchteil sah. Aber dieser Bruchteil reichte, um sie für einen flüchtigen Moment nach Luft schnappen zu hören.

„War das der Grund, warum ich kommen sollte?" fragte Severus scharf. „Damit du mich hier vorführen kannst!"

„Hätte ich dich vorführen wollen, hätte ich einen Weihnachtsball veranlasst und dir dieses zweifelsohne sehr fragwürdige Gemälde geschenkt." sagte Er und blickte zu Narcissa. „Wie ich sehe, ist auch deine Aufmerksamkeit geweckt." Narcissa wendete ihren Blick ab, sodass Lucius sein Hauptaugenmerk wieder auf Severus legte. „Ich bin dir zu dank verpflichtet, ohne dich, hätte ich nichts davon gewusst, wann das Ministerium im Kampf aufgetaucht wäre und hätte meine Familie nicht in Sicherheit bringen können."

Severus ließ das Bild sinken...

``Meine Familie...´´ hallte es in seinem Kopf wieder.

Wären die Dinge anders gelaufen, wäre es nun SEINE Familie gewesen... Hätte er sich damals, wo er sie um ihre Hand anhalten gewollt hatte, nicht den Schwanz eingezogen und seiner Angst gefolgt, hätte ihre Familie nicht mehr auf die Ehe mit dem Malfoy-Erben pochen können. Sie wäre dann schon seine Verlobte gewesen, Sie hätten geheiratet und Sie hätte seine Wunden heilen können...

Sie wäre sein Balsam gewesen...

„Es war das einzige Richtige gewesen, was ich in dieser Situation hätte Tuen können." sagte Severus ernst. „Du schuldest mir nichts und vorallem nicht ein Bild, mit dem ich zu viele schlechte Erinnerungen verbinde!"

Er hatte Lucius strikt angesehen, doch er hatte Narcissa aus seinem Augenwinkel hinaus gesehen... Hatte gesehen, wie sie bei seinen Worten aufgeblickt hatte, hatte gesehen, wie sie für einen flüchtigen Moment sich auf die Lippe gebissen hatte.

„Es ist Weihnachten mein Freund." sagte Lucius lächelnd, der nichts von dem Unbehagen von Narcissa und der Wut von Severus mit zu bekommen schien. „Und wann, wenn nicht heute, an diesem wunderbaren Tag, sollte ich dir dafür Danken, ein so großer Freund zu sein, obwohl ich dir einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte..."

„Ich weiß nicht auf Was du hin aus willst." sagte Severus gespielt gleichgültig und doch konnte er an dem Blitzen in den Stahlblauen Augen den Wahren Sinn erkennen.

Konnte Sehen, dass Lucius sehr wohl wusste, WAS ihm das Bild bedeutete und wie seine Zukunftspläne ausgesehen hatten, bevor alles in so einem Disaster geendet war.

„Ich gebe Dir und Narcissa ..." Narcissa blickte Lucius überrascht an, was Severus das Gefühl gab, wenigstens nicht der Einzige zu sein, der nicht hinter die Spielchen des Ex-Todesser´s kam. „...eine Nacht, in der Ihr all diese Dummheiten, die in eurem Leben passiert sind, auswerten könnt und in der ihr Beide aufhört, euch wie kleine Kinder zu benehmen..." Severus schwarze Augen blickten gefährlich. „Ich bitte dich mein Freund. Du benimmst dich wie ein Eisblock und zugleich hängst du deiner Vergangenheit nach, während Narcissa, die sonst eine reine Labertasche ist, ihre Zunge verschluckt zu haben scheint."

Die so leicht ausgesprochenen Worte des Blonden ließen Severus nur erahnen, was alles in dem Kopf des Blonden vorgegangen sein musste, in den letzten Tagen. Er hatte keine Ahnung, ob Lucius das alles geplant hatte, oder sein Glück mal wieder im Moment gesucht hatte und damit Gold richtig lag.

Eine Nacht." sagte Lucius.
 

24.Dezember, Nachts

Severus lief in dem Zimmer, in denen er und Narcissa sich zurückgezogen hatten, hin und her. Narcissa hatte mit dem Sessel vorlieb genommen, auf dem sie mit angezogenen Beinen saß und ihm beim hin und her Rennen zusah.

Lucius hatte sich entschuldigt, da ihm etwas furchbar Wichtiges noch eingefallen war...

Eine schlechte Ausrede von einem sonst so perfekten Lügner.

„Was will er damit erreichen?" fauchte Severus.

„Ich weiß es nicht..." sagte Narcissa ruhig und leise.

Severus drehte sich zu ihr um und blickte sie an. Die Haare hatte sie zusammengerafft und über seine Schulter gelegt, sodass eine Seite ihres weißen Halses frei lag... Frei, von seinen Blicken gesehen und von seinen Lippen liebkost zu werden. Severus wendete seinen Blick ab und begann wieder hin und her zu laufen.

„Er ist ein arroganter Arsch!" murmelte Severus vor sich hin. „Was bildet sich dieser aufgetakelte Pfau von einem Mann eigentlich ein, dass er es wagt, mir irgendwelche Vorschriften zu machen?" er schüttelte den Kopf. „Schenkt mir eine Nacht mit seiner Frau..."

„So wie du das sagst, hört es sich fast an, als würdest du dich vor mir ekelt..." sagte Narcissa ruhig. „Und außerdem hört es sich so an, als hätte Lucius mich verkauft..."

„Er hat dich sogar für relativ wenig verkauft!" sagte Severus und ein kühles Grinsen erschien auf seinen Lippen. „Einzig und allein dafür, weil ich Ihm und somit auch Euch den goldenen, verwöhnten Arsch gerettet habe."

„Er hat mich nicht verkauft!" widersprach sie ihm. „

„Und was soll das hier?" fragte er und kam auf sie zu. „Was glaubst du gedenkt er damit zu erreichen, wenn er nicht will, dass ich meinen Spaß habe!"

„Er ist mein Mann, nicht mein Zuhälter!" sagte Narcissa und sah ihn kühl an.

Er hatte ihren Wunden Punkt getroffen... Hatte sie dort gepackt, wo sie es hasste... An ihrer Ehre. Narcissa konnte man viel sagen, man konnte sie sogar zeitweise beleidigen, aber sie hasste es, als etwas Minderwertiges dazustehen. Das hatte sie auch von ihrer arrangierten Hochtzeit abgehalten... Sie hatte sich nicht wie ein Stück Fleisch verkaufen lassen.

„Er hat gesagt, dass wir in der Nacht tuen können, was uns gefällt!" sprach er weiter und zog sie an ihrem Oberarm aus dem Sessel hoch. „Er hat nicht´s davon gesagt, dass du dich mir nicht hingegeben darfst."

„Weil er genau weiß, dass ich das nicht mache!" sagte Narcissa. „So etwas tut eine anständige Frau nicht..."

Einen Wimpernschlag und eine Schnelle Bewegung später fand sie sich an der Wand wieder. Die Hände über ihrem Kopf an den Handgelenken festgehalten, ihr Körper von seinem Körper an die Wand gedrückt. Ihre Brust hob und senkte sich gegen Seine und sie hatte das Gefühl nicht atmen zu können.

„So, so.." höhnte er. „Das tut also eine anständige Frau nicht." er drückte ihre Handgelenke fester an die Wand. „Seit wann bist du denn anständig? Hast du all die Dinge vergessen, die wir miteinander getrieben haben?" sein Gesicht war näher an ihres gekommen und ihm entging nicht, dass sie eine sanfte Röte annahm und seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern geworden. „Du hast es geliebt so genommen zu werden."

„Wir haben uns darauf geeinigt, es zu lassen." erwiderte sie und hörte sich dabei fast lächerlich schwach an.

„Falsch meine Prinzessin!" sagte Severus. „DU hast es für uns entschieden... DU hast mir gesagt, dass es besser ist, wenn wir uns darauf einigen, unsere Beziehung zu unterlassen..." er näherte sich ihrem Hals und sog für einen Moment den so bekannten und doch so neuen Geruch ihrer Haut ein. „Ich habe mich lediglich gebeugt... Darauf wartend, dass sich eine Situation ergibt, in der du mich anflehst, dieses Versprechen zu vergessen."

„Dieser Tag wird nicht kommen." erwiderte sie heiser.

„Er wird nicht kommen?" fragte er und sah sie grinsend an. „Du hörst dich heiser an, ich kann das Verlangen in deinen Augen sehen und doch sagst du mir, dass dieser Tag nicht kommen wird?" seine Lippen näherten sich ihren, berührten sie jedoch nicht, obwohl sie den Atem des anderen auf den Lippen spüren konnten. „Dieser Tag ist längst gekommen... Wir leben ihn gerade..."

Narcissa blickte ihn an, unfähig sich zu bewegen. Ihre eisblauen Augen verloren sich in seinen dunklen Augen... Ihre Lippen öffneten sich leicht, als wollte sie etwas sagen, aber sie blieb ruhig.

„Willst du nichts sagen?" fragte er wieder leise. „Willst du mir nicht sagen, dass ich mir was vormache?"

Seine Hand übernahm nun auch das Handgelenk, dass seine andere Hand bis jetzt festgehalten hatte. Die nun frei gewordene Hand glitt nun sanft die Innenfläche ihres Arms herunter und hinterließ eine spürbare Gänsehaut bei der Blonden. Diese schloss ihre Augen für einen Moment, ehe sie sie wieder öffnete, um direkt in seine halb geöffneten Augen zu blicken.

„Du hast mich des weiteren noch gar nicht darum gebeten, dich los zu lassen..." sagte er grinsend. „Seltsam, wo du doch so anständig bist, nicht wahr?"

„Lass mich los..." wisperte sie.

„Jetzt?" hauchten seine Lippen auf ihre. „Vor, oder nach dem Kuss, den ich dir rauben werde?"

Narcissa wendete den Blick ab, konnte ihn nicht ansehen.

„So schüchtern?" wisperte er, seine Lippen noch immer nur wenig von den ihren entfernt. „Du kennst mich, Prinzessin..." seine Stimme war ein gefährliches, tiefes Wispern. „ich tue nichts, was du nicht willst..."

Narcissa blickte ihn wieder an, ihre Hände taten ihr langsam weh, da er sie auf eine recht ungemütliche Art an die Wand genagelt hatte. Er grinste sie frech an, sie fragte sich wo der Miesepeter von vorhin hin war... Alles was sie jetzt sah, war der Mann, der um ihr und sein Leben spielte.

„Wenn Lucius uns erwischt..." hauchte sie auf seine Lippen.

„Er hat es uns nicht verboten!" erwiderte er und seine Hand fuhr über ihre Körperseite. „Auch wenn er es hätte, wäre es mir des Übrigen relativ egal."

„Ihr seit befreundet..."

„Er hat mir meine Frau geklaut, also soll er mir nichts von Freundschaft erzählen." sagte er kühl und seine Hand fuhr nun plötzlich über ihre Brust.

Durch den Stoff ihrer Bluse konnte er ihre harten Brustwarzen spüren und er fuhr mit seinem Daumen kleine Kreise auf ihnen.

„Hör auf!" hauchte sie und wendete das Gesicht ab, so gut es ging.

„Hört sich nicht sehr überzeugend für mich an..." sagte er grinsend und sein Daumen fuhr immer wieder Kreise, wurde mal fester, mal sanfter. „Hört sich eher so an, als würdest du mich anflehen, weiter zu machen..."

Narcissa schüttelte den Kopf.

Jedes Wort hätte sie nur weiter verraten... Ihr Körper arbeitete gegen sie... Gab sich Severus Spielen viel zu schnell und viel zu leicht hin.

„Willst du nun, dass ich dich küsse?" fragte er und seine Hand, die erst ihre Brustwarze liebkost hatte, drückte nun ihr Gesicht wieder zu seinem.

//Nein...//

„Ja!" wisperte sie.

„Sicher?" fragte er und kam ihren Lippen näher.

Sie konnte seine Küsse schon fast schmecken und versuchte ihm näher zu kommen, aber durch seinen Oberkörper, der so dicht an dem ihren war, kam sie nicht so weit, denn er zog den Kopf zurück.

„Sag das du willst, dass ich dich küsse..." sagte Severus. „Ich will es hören..."

„Küss mich verdammt nochmal!" zischte sie.

Severus grinste breit und seine Lippen drückten sich auf ihre.

Hungrig erwiderte sie seinen Kuss, seine Zunge fuhr über ihre Lippen und wurden in ihrem Mund von ihrer Zunge willkommen geheißen. ER genoss die Wärme ihrer Mundhöhle, genoss ihre Zunge, die ihn zum Kampf aufforderte und doch nicht aufgeben wollte. Genoss ihre Brust, die sich immer wieder an Seine drückte und von ihrer Erregung sprach...

Seine Hand, die ihre Handgelenke festgehalten hatte, löste sich von diesen und fuhr über ihre Arme hinunter zu ihrem Oberkörper. Sanft fuhr Er die Linie ihres Körpers nach... Den Körper, den er damals schon geliebt hatte.

Ihre Küsse, süßer noch als Zucker, liebkosten seine Lippen... Ihre Küsser, heißer noch als die Hölle es sein konnte, brachten ihn um den Verstand.

Mit einem Mal drückten sich ihre Hände auf seinen Brustkorb und sie schubste ihn von sich weg.

Severus, der es nicht hatte kommen sehen, taumelte ein Stück nach hinten und fiel schließlich auf seinen Allerwertesten.

„DU!" rief sie. „Du glaubst doch nicht wirklich dass ich mich dir so einfach hingebe, oder?"

„Nein." sagte Severus und sah sie grinsend an. „Einfach warst du noch nie!"

„Hör auf so versaut zu Grinsen!" zische sie.

Sein Grinsen machte sie unsicher und deshalb noch wütender. Sie ertrug es nicht, dass er sie so ansah, als könnte er sie mit einem Fingerschnippen besitzen... So als wüsste er, dass es ihr letztes Aufbäumen ihres Verstandes war und sie ihm schon längst verfallen war.

„Ich bin nicht Eine deiner kleinen Huren, die du einfach so benutzen kannst, wie es dir passt." sprach sie weiter, während sich ihre Hände zu Fäusten bildeten.

„Ich weiß." sagte er und stand langsam auf. „Keine meiner Huren, wie du dich so schön ausdrückst, würde es wagen, mich zurückzustoßen!"

Narcissa´s Brust hob und senkte sich schnell vor wütender Erregung, vermischt damit, dass sie ihn gerade furchbar erregend fand.

„Du bist Narcissa Malfoy ..." sagte Severus, der langsam auf sie zuging. „Die Frau von meinem Besten Freund und zugleich die Frau, die ich wie keine andere jemals vor und auch nach ihr, begehrt habe..."

„Du machst dir etwas vor!" sagte Narcissa ruhig. „Du begehrst..."

„Ich mache mir nichts vor!" unterbrach er sie und sah mit seinen blitzenden Schwarzen Augen in ihre Augen. „Du kennst mich Cissy..." sie zuckte bei der Vertrautheit des Kosenamens zusammen. „Ich spreche nicht oft und vorallem nicht gern über meine Gefühle, meinst du da wirklich, ich würde dir etwas sagen, was nicht wirklich der Realität entspricht?"

„Du hast es jahrelang ohne mich ausgehalten!" wies sie ihn darauf hin und konnte ihn nicht aus den Augen lassen.

„Du irrst schon wieder meine Gute." sagte Er in bester Lehrerstimme. „Ich habe lediglich versucht meine Sucht nach dir durch andere, blonde Frauen auszuleben, aber Keine hatte dieses Feuer, hatte diese Macht über mich, keine hat mir so offen gezeigt, wie wenig ich doch wert bin, wie du..."

„Ich..." sie stockte und wich seinen Blicken offen aus. „Ich wollte dir nie das Gefühl geben, dass ich dich als minderwertig ansehe..."

Narcissa hatte nicht acht gegeben, so war es nun wieder an Severus, sie zu überrumpeln. Mit leisen, geschulten Schritten war er auf sie zu gerauscht und hatte sie mit dem Oberkörper auf den, in der unmittelbaren Nähe von ihr befindlichen, Schreibtisch gedrückt. Er fegte die Gegenstände von dem Schreibtisch. Diese fielen mit lautem Gepolter zu Boden, verstreuten sich über den ganzen Boden.

Sie schrie leise auf.

„Ach wolltest du nicht?" fragte Severus. „Vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet, dass deine letzten Worte zu mir waren, dass Lucius nun mal reinblütiger, reicher und gesellschaftlich höher gestellt ist, als ich und deine Eltern ihn als perfekten Schwiegersohn sehen..." er drückte ihre Hände auf das glatte Holz des Ebenholzschreibtisches. „Für deine Eltern war ich doch nur ein Freund von dir, ein Junge, der dich anhimmelt und dir die Zaubertränke näher bringen wollte..." er beugte sich zu ihrem Nacken und sog dort ihren Duft ein. „Ich war wirklich so dumm zu denken, dass ich dir etwas bedeute, dass ich jemals die Arroganz aus den Augen deiner Eltern wischen könnte, indem wir Ihnen sagen, dass wir beide uns verlobt haben. Das du zu mir, auf eben diese Frage, ``Ja´´ gesagt hast und wir verlobt sind..." er beugte sich zu ihrem Ohr. „Sag, dass es eine Dummheit war, das zu glauben..."

Narcissa schluckte schwer, zitterte leicht unter seinem Gewicht, aber er löste weder die Hände von ihren Handgelenken, noch nahm er sein Gewicht von ihrem Körper.

„Es war eine Dummheit." wisperte sie schließlich. „Eine Dummheit, die wir Beide begangen haben... Ein Traum, denn mehr war es nicht..." sie drehte den Kopf zur anderen Seite, bot ihm somit noch mehr weiße Haut. „Wir träumten beide den selben Traum... Den Traum, von meinen Eltern weg zu kommen und gemeinsam leben zu können."

„Du wolltest diesen Traum nicht wahr machen." stellte er wieder fest.

„Ich wollte ihn nicht wahr machen..." bestätigte sie. „Ich hatte Angst."

„Angst, wie du sie jetzt hast?" fragte er wieder.

„Eine andere Art von Angst..." sagte Narcissa. „Ich hatte Angst mein Leben zu verlieren... Angst, das zu verlieren, an was ich mich gewöhnt hatte..."

„So gabst du lieber das auf, was dich am wenigsten gefesselt hatte..." sagte Severus ruhig und verlagerte das Gewicht etwas. „Du gabst das auf, was dich in der Beziehung zu Lucius nur behindert hätte."

„Ich gab meine Gefühle auf!" wimmerte sie. „Ich gab meine Liebe auf, um mich beugen zu können."

„Hast du Angst Narcissa-Liebling?" wechselte Severus plötzlich das Thema.

„Ja!" wisperte sie, ehe sie leicht den Kopf schüttelte. „Nein..."

„Was denn nun?" fragte er und grinste.

„Du würdest mir nichts tuen!" hauchte sie und schloss ihre Augen. „Du würdest mir nicht weh tuen... Nicht ernsthaft jedenfalls.. Du fügst mir nur den Schmerz zu, von dem du weißt, dass ich ihn ertrage..."

„Süße Narcissa ..." höhnte er. „Schlaue Narcissa ..." er schob sein Bein zwischen die Beine. „Ich könnte jetzt deinen Rock hochschieben und dich hier mitten auf dem Schreibtisch von Hinten nehmen..." er sah ihre Rückenansicht an. „Willst du das Narcissa?"

„Ich will dir in die Augen sehen." sagte sie leise.

„Mir in die Augen sehen?" fragte er und lachte kühl. „Damit du mich wieder von dir stoßen kannst?"

„Ich werde alles tuen, was du verlangst, aber lass mich dir in die Augen sehen..." sagte sie. „Du bist schwer und es ist mehr als nur unbequem."

Severus schwieg und für einen Moment meinte sie, dass er ihrem Wunsch nicht folgen würde, aber dann ließ er ihre Handgelenke frei und wenig später war auch sein Gewicht von ihrem Körper gewichen.

Narcissa drehte sich um, sah ihn an und legte ihre Hände langsam um seinen Hals. Sanft strich sie den Kragen seines Hemdes nach, ehe sie sich auf den Schreibtisch setzte und ihn an sich zog. Ihre Lippen drückten sich auf Seine und liebkosten seine Lippen, während ihre Beine sich spreizten und ihn in die Mitte aufnahmen.

Severus legte seine Hände an ihre Taille und strichen ihr sanft über den Po, ehe sie den Rock von ihr hoch schoben, ohne nur einen Moment den Kuss zu unterbrechen.

Ein kleiner Rest ihres Verstandes arbeitete noch, wollten ihn aufhalten, aber stattdessen lehnte sie sich zurück. Severus hatte den Kuss gelöst und liebkoste nun ihren Hals.

Seine Zunge malte kleine Kreise auf das weiche Fleisch und mit einem Ruck war ihre Bluse geöffnet worden. Er hatte keine Lust auf das Spielen, hatte keine Lust darauf, sie langsam auszuziehen, so musste ihre Bluse und deren Knöpfe daran glauben.

Sie löste ihre Hände von seinem Hals und lehnte sich zurück und stützte sich mit ihren Händen hinten ab, während ihr Gesicht zur Decke gewandt war.

„Sag mir, dass du mich willst." wisperte er in ihr Ohr, während er ihren Slip zerriss, ohne sich um ihren Rock zu kümmern.

Narcissa sah ihn an und ein Funkeln erschien in ihren Augen.

„Hat die Klappe Snape!" zischte sie. „Sei glücklich, dass du hier bist..."

„Bin ich dir zu schnell Herzchen?" fragte Severus und biss ihr ungestüm in den Hals.

„Verdammt!" fauchte sie und stieß ihn von sich. „Das tat weh."

„Böses Mädchen." sagte er grinsend und trat wieder auf sie zu. „Du versprachst mich nicht mehr weg zu stoßen!"

Narcissa´s Hand strich über ihren Hals und verwischte damit die Blutspur, die sich durch den Biss auf ihrem weißen Hals breit machte.

„Da wusste ich ja noch nicht, dass du mich beißen wirst..." sagte sie und funkelte ihn an. „Und mich so einen Schwachsinn sagen lassen willst..."

„Du willst mich doch..." sagte er und sein Grinsen wurde breiter, während seine Hand über ihren Oberschenkel nach oben strich. „Du willst mich und du willst es jetzt..."

„Und wenn es so ist..." sagte sie und zuckte kurz zusammen als ein Kribbeln ihren Körper durchlief. „Wozu sagen, wenn du es doch schon zu wissen glaubst..."

„Weil ich es hören will." sagte er und leckte das Blut von ihrem Hals. „Ein Mal..."

„Schweig doch einfach und tu, was immer du tuen willst..." sagte Narcissa mit einem Seufzten, als sein Finger quälend langsam über ihren Scham strich. „Verdammt SEVERUS!"

„Da schreit doch wohl nicht wirklich jemand meinen Namen, oder?" fragte der Angesprochene mit einem berechnenden Grinsen.

„Ich will dich." sagte sie mit einer tiefen Ruhe, die sie sich selbst nicht zugetraut hatte. „Und ich will dich jetzt!"

„War es nun so schwer?" fragte Severus.

„Ich verfluche dich, wenn noch ein Wort über deine Lippen kommt!" fauchte sie und drückte ihre Lippen auf Seine.

Hungrig erwiderte er ihren Kuss, ihre Hände fuhren über seine Hose, strichen über seine Beule, die ihm ein leises, vom Kuss erstickten Stöhnen entlockte. Erst danach öffnete sie seine Hose und strich sie mitsamt der Boxershorts herunter.

Er zog sie näher zu sich, hob sie auf seine Hüfte und stieß ungestüm in sie. Sie löste ihre Lippen von seinen und lehnte sich nach hinten. Ein tiefes Seufzten verließ ihre Lippen, brachten ihn dazu breit zu grinsen.

Er nahm ihr Kinn in seine Hand und brachte sie dazu, ihm in die Augen zu sehen, während er weiter in sie stieß und einen Rythmus entstehen ließ.

„Du fühlst dich gut an." wisperte er grinsend und blickte ihr direkt in das Gesicht.

Ihre blauen Augen waren von Begehren gekennzeichnet und sie blickte ihm gerade wegs in die dunklen Augen. Sie lehnte sich wieder nach vorn, umarmte ihn um den Hals und drückte ihre Lippen wieder auf seine.

Ihre Zunge fand seine, brachte sie dazu, wieder mit ihr zu spielen, während er seinen Rythmus verstärkte, sie weiter den Himmel näher brachte.

Sie fühlte sich in den Vergangenheit zurück versetzt. In die Zeit, in der zwischen ihnen noch alles gut gewesen war... In der Zeit, wo sie sich vertragen und geliebt hatten. Sie hatten sich oft geliebt, intensiv...

Genauso intensiv wie jetzt, auch wenn jetzt soviel Hunger in ihrem Tuen war... Zu viel aufgestaute Gefühle, die sie Beide gefangen hatten...

Beide wussten, dass sie keine Zukunft hatten... Die Zukunft hatte sich für ein anderes Leben entschieden... Ein Leben, in dem weder Sie in Sein noch Er in Ihr Leben passte.

Seine Lippen verließen ihre und liebkosten ihren Hals, wanderten hinab zu ihren Brüsten. Als seine Zunge begann um ihre Brustwarze zu wandern, lehnte sie sich wieder nach hinten. Ein wohliger Schauer machte sich in ihr breit, ließ sie aufstöhnen, ließen ihren Körper seiner Zunge entgegenstrecken.

Severus grinste, er liebte es, die sonst so perfekte Narcissa bebend zu sehen... Wegen ihm bebend.

Ihre Körper hatten sich gefunden, hatten sich lange gesucht, verloren und doch waren sie wieder beieinander.

Seine Hände fuhren zu ihrer Hüfte, drückten ihr Becken näher an seins.

„Sag ein einziges Mal, das du mich liebst." wisperte er heiser, während er für einen Moment mit seinen Liebkosungen aufhörte.

Narcissa hatte die Augen geschlossen, hatte sich fallen lassen wollen und doch hatte sie seine Worte gehört. Hatte seinen Wunsch wahrgenommen und obwohl sie es genoss, spürte sie eine Barriere in sich aufrichten. Sie hatte sich damals vorgenommen, sich nie wieder Gefühl für den Schwarzhaarigen einzugestehen...

Auf der anderen Seite hatte sie sich damals auch geschworen, es nie wieder zu einer solchen Situation kommen zu lassen und jetzt befand sie sich mitten drin...

Und fand es nicht einmal schlecht.

„Ich würde lügen..." sagte sie, ohne die Augen zu öffnen. „Und du magst Lügen nicht..."

Severus blickte ihr ins Gesicht, genoss die Röte auf Ihrer sonst so blassen Haut, spürte ihre Wärme unter seinen Händen, spürte die Wärme ihres Schoßes. Immer wieder stieß er in sie, wollte sie intensiver spüren und sie sagte ja auch nichts dagegen.

Was hätte sie auch sagen sollen.

Er küsste sie kurz, ehe seine Lippen wieder zu ihrem Hals glitten. Seine Lippen fanden die Stelle, wo er sie gebissen hatte. Die Stelle, die aufgehört hatte zu bluten, doch als seine Zunge darüber fuhr, sog Narcissa scharf die Luft ein und funkelte ihn unter halb offenen Augen an.

„Du gehörst mir!" sprach er mit ernster Stimme, die keinen Widerspruch zu dulden schien.

„Für heute Nacht..." erwiderte sie und schloss die Augen wieder.

Severus beobachtete sie, strich ihr die Haare zurück, die ihr ungeordnet ins Gesicht gefallen waren. Dieses Bild brannte sich in sein Gedächtnis, denn obwohl er wusste, dass er dieses Bild in der Einsamkeit seiner Wohnung verfluchen würde, wusste er doch, dass dieser Anblick selten war... Für ihn reizender und lustvoller, als jede andere Pose einer anderen Frau... Narcissa entfachte ein Feuer in ihm, was er nicht löschen konnte, was er auch nicht löschen wollte.

„Soll dein Feuer mich doch verbrennen!" wisperte er in ihr Ohr, als er sie wieder nach vorn zog.

Narcissa öffnete die Augen, als sie diesen Satz vernommen hatte, aber sie erwiderte nichts. Es gab darauf auch nichts zu sagen...

Für einen Flüchtigen Moment hoffte sie auf die Ewigkeit... Auf die Ewigkeit, die sie nie wieder aus dieser Welt herausholen würde... Die Ewigkeit, die schon immer in ihr brannte.

Narcissa wurde mit einem Mal heiß und kalt... Es lief ihr kalt den Rücken herunter und doch spürte sie die Hitze des Momentes.

„Schneller!" zischte sie ihm in das Ohr.

Und nur all zu gern kam er ihrem Befehl nach.

Er stieß härter in sie. Jeder seiner Stöße entlockte der Blonden ein tiefes Stöhnen, brachten sie und auch ihn ihrem eigenen Himmel näher... Den Himmel, den Beide gesucht und nun auch langsam fanden.

Ein letzter Stoß und ein tiefen Kuss später segelten die beiden auf ihrer Welle, die sie dem Licht und der Tiefen Befriedigung näher brachten. Eng aneinander gekuschelt ließen sie ihren Höhepunkt ausklingen. Keiner der Beiden verlor ein Wort. Dies war auch nicht nötig. Sie waren so nah aneinander, dass sie das Herz des Anderen hören konnten. Ihre Gefühle kannten sie, Diese brauchten keine Benennungen.

Narcissa war die Erste, die die Worte wieder fand.

„Bereit für die nächste Runde?" fragte sie keck und stieß ihn zum Bett.
 

25.Dezember, Der Tag danach

Severus blickte die schlafende Frau neben ihn an. Das aufkommende rote Sonnenlicht, dass den Morgen ankündigte, fiel auf ihr Gesicht, ließ sie noch mehr wie einen Engel erscheinen.

Er hatte sich so oft nach diesem Bild gesehen. Das Bild von Narcissa, seiner Narcissa, wie sie neben ihm im Bett lag, ihr Körper nur von einer Decke eingehüllt. Genau zu wissen, dass sie unter der Satin-Bettwäsche komplett nackt war. Sie neben sich zu sehen, wie das Morgenlicht sie noch schöner machte.

Und doch...

Genau das war der Fehler. Sie hatten eine Nacht von Lucius geschenkt bekommen. Eine einzige Nacht, die mit dem Morgen endete... Wäre es nach Severus gegangen, hätte diese Nacht ewig dauern können.

Aber in ihm machte sich auch das Wissen breit, dass die Nacht irgendwann hätte enden müssen. Sie beide waren nicht füreinander geschaffen, waren zu unterschiedlich und stritten zu gern. Sie liebten es, den anderen zur Weißglut zu bringen und waren beide viel zu stark, als dass sie vor dem Anderen ihre Schwäche zugeben würden.

Ihre Schwäche waren der jeweils andere, das wussten sie und doch sprachen sie es nie aus.

Narcissa wusste, dass er sie tief in sich drin liebte, genauso wie er wusste, dass es bei der Blonden genauso war... Das sie Beide einen gemeinsamen Traum und eine gemeinsame Vergangenheit hatten und es doch nie schaffen würde, diesen Traum wieder zum Leben erwecken zu können.

Leise stand er auf.

Er brauchte nicht leise zu sein, dass wusste er. Selbst wenn er sie wecken würde, würde sie sich nicht zu erkennen geben. Sie würde ihn gehen lassen, ohne ein Wort des Abschiedes von sich zu geben, genauso wenig würde sie ihn dazu Auffordern zu bleiben. Das hatte sie nie getan. Sie Beide hatten gewusst, dass sie sich irgendwann wiedersehen würden, ob sie es nun wollten oder nicht. Ihre Wege waren miteinander verbunden, sie würden sich wieder treffen, würden wieder das Feuer in den Augen des Anderen sehen und doch würden sie dieses Feuer weiterbrennen lassen. Sie würden ihr Feuer nicht voneinander löschen...

Sollte das Feuer sie doch verbrennen, sie würden gern zu Asche zerfallen... Erst wenn ihr Feuer gelöscht war, würden sie Frieden finden.

Aber weder sie, noch er waren auf der Suche nach Frieden. Beide lebten ein Leben, indem es wichtig war, von irgendetwas angetrieben zu werden... Und wenn sie nun eben von einer nicht auslebbaren Leidenschaft angetrieben wurden.

Ihre Küsse brannten noch auf seinen Lippen, ihre Hände spürte er noch immer auf seiner Brust, ihre Stimme klang noch immer in seinem Kopf nach und es würde wieder eine gewisse Zeit dauern, ehe er es ertragen konnte... Er würde dies aber genießen, so wie er es immer wieder genoss, sich selbst zu quälen. Man konnte ihm viel nachsagen, dass er ein Sadist oder ein Fiesling war, aber dazu hatte ihn die Gesellschaft gemacht... Die Welt um ihn herum, die ihn nicht glücklich werden lassen wollte.

Und es war nun mal seine Art gewesen, so mit der Umwelt umzugehen, dass er sich eben selber Schmerzen zufügte. Wenn er es selbst war, der über seine Schmerzen verfügte, so konnte niemand anderes in der Lage sein, ihn zu besiegen, ihn leiden zu lassen.

Einzig und allein Narcissa und Lucius war es vorbehalten, ihn näher zu kennen, zu wissen, was ihn besiegen konnte, was ihn antrieb und was ihn zerstören konnte. Beide wussten davon und beide würden ihre Hände trotzdem nicht erheben.

Weder zur Zerstörung, noch zu seinem Schutz.

Sie waren zu sehr Egoisten, wie auch Er Einer war, um sich um jemand anders zu kümmern. Gemeinsame Leidenschaft war gut und schön, aber sie war auswechselbar.

Die Liebe hatten alle Drei verloren, aber sie standen dazu... Standen dazu, dass sie den Anderen nur an ihrer Seite duldeten, ihn aber nie erretten würden...

„Frohe Weihnachten mein Herz." wisperte er, als er vollkommen angezogen, das Zimmer verließ.

Narcissa drehte sich auf die Andere Seite und öffnete die Augen. Ihr Blickt fiel auf die sich schließende Tür.

„Frohe Weihnacht Sevi..." hauchte sie und zog die Decke enger um ihren Körper.

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„Er ist gegangen, ohne sich von mir zu verabschieden..." sagte Lucius, der am gedeckten Frühstückstisch saß und seinen Kaffee trank. „Nicht sehr nett von ihm."

„Er ist auch nicht nett." erwiderte Narcissa, die ihren Morgenmantel enger um ihren Körper zog und sich erst dann setzte. „Und du weißt, dass er sich nicht von dir verabschiedet hätte."

„Ich wusste es, aber ich habe auf eine Weihnachtsüberraschung gehofft." sagte Lucius und zog einen Schmollmund. „Dachte wenigstens zu Weihnachten..."

„Ich bitte dich Luc!" unterbrach sie ihn und beugte sich zu dem Brötchenkorb. „Du hast ihn mit deinem Geschenk, falls man das überhaupt so nennen kann..." „kann man meine Schöne..." „... ganz schön überrumpelt..."

„Das war ja auch der Sinn der ganzen Sache." sagte Lucius und lehnte sich mit einem zufriedenen Grinsen zurück. „Weder er noch du hätten mitgemacht, wenn ich euch vorher eingeweiht hätte."

„Glaub ja nicht, dass ich dir das so schnell verzeihe!" sagte Narcissa mit gerümpfter Nase, ehe sie ihr Brötchen aufschnitt. „Es war sowohl lächerlich, als auch furchbar peinlich."

„Es war peinlich?" fragte Lucius und lachte. „Ich bitte dich... Ich wette er hat dich mehr als nur einmal zum Schreien gebracht."

„Neidisch, Liebling?" fragte sie zuckersüß, während sie das Marmeladenmesser ableckte.

„Brauch ich nicht." sagte Lucius. „Wir frühstücken jetzt in aller ruhe und danach gibst du mir einen Ausgleich dafür, dass ich Weihnachten in einer Miesen Bar verbringen musste, wie ein Weggelaufener!"

„Nur ein Tipp..." sagte Narcissa und biss von ihrem Brötchen ab. „Es war deine Idee..."

„Aber euer Wunsch." sagte Lucius. „Und da ich so lieb war..."

„Wie niedlich..." unterbrach sie. „Jetzt soll ich dir also dankbar sein?"

„Mindestens!" sagte er und grinste breit. „Wenn nicht sogar unterwürfig."

„Mach dich nicht lächerlich..." sagte Narcissa.

„Ich weiß ich weiß..." sprach er mit einem tiefen seufzter. „Eine Black unterwirft sich nicht, weil sie aus einer starken und ehrbaren Familie kommt, man muss sie erst erobern..."

„Brav Schatz!" sagte sie grinsend und biss wieder von ihrem Brötchen ab.

„Er hat dich gebissen..." sagte Lucius und blickte auf ihren Hals. „Find ich nicht nett, dass er dich so einfach als das Seinige Kennzeichnet."

„Ich gehöre mir allein. Ich geb euch nur die Chance, euch in dem Glauben zu sonnen, dass ihr etwas daran ändern könnt..."
 

----Ende---



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