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Es ist nicht leicht, ein Mädchen zu sein!

HPxDM
von

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Missverständniss

Huhu,
 

so leute, endlich geht mein PC wieder und nun konnte ich auch das versprochene Kapi hochladen (ist dafür auch etwas länger geworden ;D)
 

Hoffe es gefällt euch =)
 

Aber ACHTUNG: KITSCHALARM, weiß auch nicht, aber es ist einfach so über mich gekommen xD
 

viel Spaß beim lesen....ach und am ende hab ich noch ne Frage an euch, bitte lesen^^
 

MISSVERSTÄNDNISSE
 

Der Geschmack von Erbrochenem lag ihm auf der Zunge und er fühlte sich wie gerädert. Nur langsam öffnete Draco seine Augen. Ein Wirbel aus Farben drehte sich vor ihm und als er versuchte seinen Aufenthaltsort zu identifizieren, durchzuckte ein stechender Schmerz seinen Kopf.
 

Stöhnend schloss die Blondine erneut ihre Augen und rieb sich die Schläfen. Hinter ihrer Stirn hämmerte es und das Gefühl von Übelkeit begann sich seinen Weg ihren Magen hinauf zu bahnen. «Verdammt! Wo bin ich? Was ist gestern Abend passiert?» Ohne nachsehen zu müssen, wusste der Malfoy-Erbe, dass er nicht in Harrys und seinem Zimmer war. Es roch ganz anders und sein eigenes Bett war wesentlich weicher. Doch auf die Verwirrung, die er spürte, konnte Draco keine Rücksicht nehmen, denn schon wieder verspürte er den Drang, sich übergeben zu müssen und musste sich zusammenreißen, diesem nicht nachzugeben. «Einatmen und wieder ausatmen…und wieder einatmen und ausatmen…»
 

So sehr Draco sich auch anstrengte, er wusste nichts mehr von dem letzten Abend. Einzelne Erinnerungsfetzen konnte er zwar erhaschen, aber sie halfen ihm nicht besonders viel.

Vor seinem inneren Auge sah er Harry, der von verschiedenen Mädchen umringt wurde und erneut stiegen Wut und Eifersucht in ihm auf. «Stimmt ja, ich habe gestern getrunken, weil Harry mit den Mädchen geflirtet hat…aber was ist dann geschehen?» Frustriert ließ Draco seine eine Hand neben sich auf das Bett fallen.
 

Doch anstatt auf der weichen Matratze aufzukommen, wurde sie von einem „harten Etwas“ gestoppt, das daraufhin ein genervtes Brummen von sich gab.

Draco riss die Augen auf und saß steif und senkrecht im Bett. Neben wem lag er da bitte? Doch bevor er sich genauer mit dieser Frage befassen konnte, musste der Grauäugige kurz innehalten, denn durch seine plötzliche Reaktion hatten Sternchen begonnen, vor seinem Blickfeld zu tanzen und am liebsten hätte er sich wieder zurück auf sein Kissen fallen lassen. Panik begann in dem Jungen aufzusteigen und er versuchte sich zu beruhigen, in dem er eine Hand über seine Brust legte.
 

Doch schon wieder stockte er mitten in der Bewegung. «Bitte lass es nicht wahr sein! Wieso spüre ich mein T-Shirt nicht?» Schwer schluckend senkte Draco seinen Blick und hätte im selben Augenblick am liebsten geheult. «Wieso passiert so etwas immer mir?!?»
 

Als er dann auch noch die Bettdecke anhob, musste er einen leisen Aufschrei unterdrücken. »BH und String…mehr habe ich nicht an?...Ich liege hier, in einem fremden Bett, mit irgendwem, fast nackt…ok, ruhig Draco, ganz ruhig. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren. Schlimmer kann es auch nicht mehr werden.» Doch schon wieder hörte der Grauäugige das Brummen, welches ihn daran erinnerte, dass er immer noch nicht wusste wer das Bett mit ihm teilte.
 

Nichts Gutes ahnend wand der Slytherin seinen Kopf ganz langsam zur Seite. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, wer da so unbekümmert neben ihm schlief, allerdings wusste er, dass es nicht anders ging.

Viel war von der Gestalt ohnehin nicht zu erkennen. Sie lag zusammengerollt auf der anderen Bettseite und hatte die Decke über den Kopf gezogen. Doch der rote Haarschopf, der als einziges herausschaute, reichte aus, um Dracos Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Plötzlich erinnerte er sich an fast alles. Ron hatte zuerst mit ihm gesprochen und dann hatten sie zusammen getrunken und zum Schluss…hatten sie sich…sogar geküsst!!!!! Angewidert schüttelte Draco sich und damit war das Fass übergelaufen.
 

Mit einem kleinen panischen Aufschrei wollte sich der Blondschopf soweit wie möglich von dem Weasley wegdrücken. Doch leider hatte er dabei den Rand des Bettes außer Acht gelassen und fiel rittlings herunter. Mit einem dumpfen Aufprall landete Draco unsanft auf dem Boden und riss seine Bettdecke gleich mit.

Während er noch versuchte sich mühsam aus dem Stoffgewirr zu befreien, war Ron inzwischen aufgewacht und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.

„Ruhe! Ich habe nen Kater!“ Noch war dem Rotschopf nicht aufgefallen, wer ihn überhaupt so unsanft aus seinem Tiefschlaf gerissen hatte und muffelig rieb er sich über die Augen.
 

Erst als er den platinblonden Haaransatz, des auf dem Boden sitzenden Mädchen, sah, wusste er, wen er gerade angeblufft hatte und stotterte. „Tu…tut mir leid. Ich w…wollte dich nicht so anfahren. Soll ich dir helfen?“

„Nein, bloß nicht! Das schaffe ich schon alleine.“ Kaum, dass Draco aufgesprungen war, hatte er sich so schnell wie möglich die Decke um den elfenbeinfarbenen Körper gewickelt. „Was mache ich hier?“
 

Doch der nun fast schon hysterische Malfoy-Erbe gab Ron überhaupt keine Chance die Sachlage aufzuklären. "Das kann doch nicht wahr sein! Wieso passiert das mir?...Ich meine wir haben doch nicht etwa…? Nein wir können nicht! Das darf nicht…“

„Jetzt beruhig dich doch endlich mal.“ Das Geschrei des Mädchens half Ron bei seinen Kopfschmerzen nur wenig und die wild fuchtelnden Hände, verstärkten den Eindruck, dass sich alles drehe, nur noch weiter.
 

„ICH SOLL MICH BERUHIGEN? Hast du sie noch alle? Ich weiß gar nichts mehr! Verstehst du? Ich weiß nicht, was ich hier mache, wie ich hergekommen bin, noch was gestern Abend passiert ist und du verlangst allen ernstes, dass ich mich beruhige? Sie mich doch an! Ich stehe halb nackt vor dir, habe Kopfschmerzen ohne Ende und würde am liebsten kotzen!“
 

Draco war den Tränen nahe. Das alles war einfach zu viel für ihn. Er konnte nicht mit Weasley geschlafen haben! Er war doch ein Junge…zumindest mehr oder weniger. Aber selbst wenn das nur Nebensache war, liebte er doch jetzt Harry. Kraftlos ließ Draco sich auf das Bett fallen und ließ den Kopf hängen. «Es darf einfach nicht wahr sein.»
 

Ron, der bei dem Gefühlsausbruch von Dana vor Schreck beinahe selber aus dem Bett gefallen wäre, rutschte nun etwas näher zu dem Mädchen hin. „Jetzt pass mal auf. Zwischen uns war gestern überhaupt nichts. Na ja zumindest nicht mehr, als auf dem Sofa…“ „Aber ich bin doch nackt…“ Doch Draco wurde mitten im Satz unterbrochen.
 

„Lass mich einfach erklären, ok? Ich erinnere mich wenigstens an gestern. Also, ich erzähle dir jetzt erstmal alles und dann kannst du Fragen stellen, in Ordnung?“
 

Nach dem der Rotschopf ein zögerliches Nicken als Antwort erhalten hatte, fuhr er fort. „Ja es stimmt, wir haben uns gestern geküsst und weil uns alle begafft haben, sind wir dann auf mein Zimmer gegangen…oder besser getorkelt. Na ja wahrscheinlich wäre dann noch mehr passiert, aber dir war plötzlich so schlecht und du bist auf die Toilette gerannt. Eigentlich wollte ich dir ja helfen, doch du hast gemeint, du schaffst das alleine, also hab ich mich ins Bett gelegt. Das hat im Endeffekt doch nicht so gut alleine geklappt und darum hast du dir deine Sachen ausgezogen…es war dir einfach zu ekelig damit ins Bett zu gehen. Als du dich dann einfach neben mich gelegt hast, warst du plötzlich ganz anders…irgendwie so traurig und als ich dich darauf angesprochen habe, hast du mir…na ja also du hast mir erzählt, dass du dich in Harry verliebt hast…und nur deswegen überhaupt getrunken hast.“
 

Stille durchflutete den Raum. Draco wie auch Ron sahen auf den Boden und wussten nicht, was sie weiter sagen sollten. „…danach ist dann natürlich nichts mehr passiert, ich meine, ich hätte doch erst gar nicht angefangen, wenn ich das vorher gewusst hätte.“ „Also haben wir nicht….mit einander geschlafen.“
 

Als die kleinlaute Frage mit einem Kopfschütteln quittiert wurde, atmete Draco erleichtert aus. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, doch im selben Moment fühlte er sich schuldig. Es war nicht zu übersehen, wie er Ron mit dieser Reaktion verletzt hatte. „Entschuldigung, so war das nicht gemeint.“ „Ist schon in Ordnung.“ „Am Besten du redest mal mit Harry und erklärst ihm die Sache. Schließlich hat er uns gestern auch mit Sicherheit gesehen.“ „Ach du Scheiße! Stimmt ja! Ich muss sofort zu ihm!“
 

Innerhalb von wenigen Augenblicken war Draco in seine alten Sachen geschlüpft und wollte schon stürmisch das Zimmer verlassen, als er noch einmal inne hielt und sich zu Ron umdrehte. „Danke noch mal.“

„Kein Problem...“
 

Damit packte Draco seine Sachen, schlüpfte hinein und rannte so schnell er konnte zu seinem und Harrys Zimmer, die Übelkeit, die er vor wenigen Augenblicken noch verspürt hatte, schien wie weggeblasen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. Wenn Harry ihn und Ron wirklich gesehen haben sollte, dann hatte er mit Sicherheit ein Problem.
 

Doch das Zimmer war leer. Obwohl Draco etwas enttäuscht war, fühlte er sich doch ein wenig erleichtert. So wie er jetzt aussah, wollte er dem Grünäugigen gar nicht begegnen, also sprang er in Windeseile unter die Dusche und zog sich schnell neue Sachen an. Danach machte er sich erneut auf die Suche nach dem Gryffindor, der seit neusten seine Träume heimsuchte.
 

Inzwischen war es schon später Nachmittag und Dray hatte den schwarzhaarigen Gryffindor noch immer nirgends gefunden. Umso länger Draco suchte, desto unruhiger wurde er. Von allen Seiten warfen die Schüler ihm neugierige Blicke zu und je länger er überlegte, desto weniger wusste er, wie er Harry die ganze Situation erklären konnte.

Was sollte er auch sagen?
 

«Hey, Harry. Ich hab zwar gestern mit deinem besten Freund rumgeknutscht, aber mach dir nichts draus, denn eigentlich bin ich auf dich scharf?...ja sicher, er wird mich auf der Stelle verhexen…oder noch besser…Harry, ich habe geträumt, dass du mit mir schläfst und so lange ich ein Mädchen bin, können wir es doch mal zusammen ausprobieren…Harry wird mich verabscheuen, egal was ich sage.»

Bei allen seinen fieberhaften Überlegungen, kam es Draco nicht eine Sekunde lang in den Sinn, dem grünäugigen Gryffindor einfach die Wahrheit zu sagen. Aber er hatte nie wirklich gelernt Gefühle zu zeigen und ein richtiges Liebesgeständnis war das Letzte, was er über seine Lippen bringen würde.
 

Aber gab es überhaupt eine andere Wahl für ihn? Seufzend fuhr sich der Junge in Mädchengestallt durch die gelockten Haare. Ein Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet und mit jeder Überlegung wurde er größer. Draco war sich inzwischen nicht einmal mehr sicher, überhaupt noch ein einziges Wort hervorbringen zu können, wenn er Harry gegenübertrat.
 

Doch plötzlich wurde der Blondschopf unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als sich eine kräftige Hand um seine Schulter schloss und ihn grob herum drehte. Doch bevor Draco auch nur protestieren konnte, versagte ihm die Stimme.

Ein Paar smaragdgrüner Augen funkelten ihn mit solch einer Wut an, wie sie der Slytherin noch nie zu vor bei Harry erlebt hatte.
 

„Sag mal spinnst du?“ Draco fuhr bei den Worten Harrys unwillkürlich zusammen, als ob dieser ihn geschlagen hätte. Der Hass, der in jedem einzelnen Wort lag, hatte alle Gedanken des Malfoy-Erben auf einen Schlag verjagt. Aus großen Augen starrte er seinen Gegenüber an und wusste nicht, was er sagen sollte.

Seitdem Harry Draco vor Mario gerettet hatte und dieser ihm darauf hin sein Herz ausgeschüttet hatte, waren sie wie gute Freunde gewesen. Der plötzliche Umschwung von Seiten des Gryffindors verunsicherte Draco zutiefst.
 

„Was fällt dir ein, mit Ron rum zu machen? Ich will gar nicht wissen, was gestern Abend noch alles passiert ist!“

„Wovon redest du? Gestern ist gar nichts mehr…“ Plötzlich wurde Draco klar worauf Harry hinaus wollte, doch bevor er auch nur zu einer Verteidigung ansetzen konnte, wurde ihm das Wort abgeschnitten.

„Spiel keine Spielchen mit Ron! Hör auf ihn zu verarschen! Du weißt genau, dass er dich für Dana die Austauschschülerin hält!“

„Aber Harry, ich…“

„Versuch es erst gar nicht. Ich bin nicht so blöd wie der Rest! Ich merke, was du spielst. Du miese Schlange hast dich überhaupt nicht verändert! Inzwischen bereue ich es, dir bei Mario geholfen zu haben. Du hast es einfach nicht verdient!“
 

Ohne ein weiteres Wort hervor zu bringen, drehte Draco sich um. Er rannte durch die Korridore, auf der Suche nach einem Platz, an dem er alleine sein konnte. Hinter ihm dröhnten noch einige wütende Bemerkungen des aufgebrachten Jungen, doch die nahm Draco schon gar nicht mehr richtig wahr. Er fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen und wollte einfach nur noch so weit weg von Harry wie möglich.

Zurück auf sein und Harrys Zimmer konnte er auf keinen Fall und auch mit Severus konnte er jetzt nicht reden.
 

Plötzlich sah Draco sich einer Treppe gegenüber, die zur Eulerei führte. Er dachte nicht lange nach, sondern stürmte die Stufen hinauf, riss, oben angekommen, die Tür auf und ließ sie laut hinter sich in die Angeln fallen.

Erst jetzt bemerkte er, dass seine Wangen nass von einzelnen Tränen waren, die sich ihren Weg aus seinen Augen gebahnt hatten und nun ungehindert das schmale Gesicht hinab liefen.
 

«Wie konnte Harry mir das nur antun? Wie konnte er auch nur denken, dass mehr zwischen mir und Ron gelaufen ist? Wieso hat er mir nicht zugehört? Und warum verdammt noch mal ist er so ausgerastet?» Draco hatte sich inzwischen auf die Fensterbank des Turmes gesetzt und blickte bedrückt auf die Ländereien hinab, die friedlich unter ihm lagen. Das Wetter war trüb und ein leichter Nebel hatte die Wiesen überzogen und tauchte das Bild in ein gräuliches Licht.
 

Nie hätte der Slytherin gedacht, dass ihm eine Person jemals so wehtun könnte…Ihn so verletzen könnte und das nur mit Worten. Er hatte sich zutiefst in Harry verliebt, aber er konnte einfach nichts machen.

Während Draco sein Gesicht in die Hände stützte, entwichen ihm immer wieder leise Schluchzer. Er zog seine Beine so dicht es ging an seinen Körper und wiegte sich selber leicht vor und zurück.
 

Unter Tränen musste der Malfoy-Erbe plötzlich trocken auflachen. Seit dem er zum Mädchen verwandelt wurde, hatte er sich öfter weinend oder in dieser Haltung wieder gefunden, als in seinem gesamten bisherigen Schulleben. Eine Erkenntnis, die dem Blondschopf eigentlich zu Denken geben sollte, aber noch hatte er andere Sorgen.
 

Dracos Gedanken drehten sich im Kreis und jedes Mal, wenn sie wieder bei Harry ankamen, entwichen neue Schluchzer seiner inzwischen rauen Kehle. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als die Geschehnisse des gestrigen Abends rückgängig zu machen. Er wusste nicht was in ihn gefahren war und auf eine Schlag hatte er seine neuen Freunde wieder verloren. Nicht nur Harry, sondern auch Ron und Hermine, sobald der Grünäugige ihnen die Wahrheit erzählt hatte. «Wieso musste ich nur so übertreiben? Jetzt habe ich es versaut. Harry wird nie wieder ein Wort mit mir sprechen…»
 

Immer wieder versuchte der Slytherin sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, doch er versagt jämmerlich. Sofort hatten sich neue gebildet und wenn er ehrlich mit sich war, wollte er gar nicht aufhören zu weinen. Auch wenn es ziemlich blöd klang und es der Malfoyspross versuchte zu ignorieren, fühlte er sich durch das Weinen leichter. Es war als ob dabei eine Last aus seinem Körper geschwemmt wurde und langsam aber sicher verebbten die Schluchzer bis nur noch stille Träne an seinem Kinn hinabtropften.

°°°
 

Noch immer stand Harry ungerührt an dem Platz, an dem Draco ihn einfach zurück gelassen hatte. Obwohl sein Zorn noch nicht verebbt war, hat sich ein weiters Gefühl in ihm breit gemacht. Es war Verwirrung. Perplex starrte er den Gang hinunter und versuchte zu verstehen, wieso Draco auf einmal weggelaufen war. Natürlich, er war ziemlich grob gewesen, aber es war überhaupt nicht die Art des Malfoy-Erben, kein Kontra zu geben, sondern fast schon panisch das Weite zu suchen.

«Wieso diese Reaktion?»
 

Es blieb Harry ein Rätsel, ganz egal wie lange er darüber nachdachte.

Das Meiste was er gesagt hatte, war nicht so gemeint gewesen, aber Schuldgefühle hatte Harry trotzdem keine. Malfoy hatte es schließlich verdient, so wie er mit Ron gespielt hatte, oder? Umso länger Harry darüber nachdachte, desto mehr Zweifel beschlichen ihn. «Ist es wirklich notwenig gewesen, Draco so anzuschreien?» Woher seine plötzliche Wut am vorherigen Abend und auch jetzt gekommen war, konnte Harry nicht mit Sicherheit festlegen. Sie war wie aus dem Nichts erschienen und hatte Besitz von ihm ergriffen, als er Draco und Ron zusammen auf dem Sofa gesehen hatte. Aber war es nicht im Endeffekt Dracos Entscheidung, mit wem er etwas anfangen wollte?
 

„Ach MIST!“ Fluchend raufte Harry sich seine, sowie so in alle Richtungen abstehenden, Haare. «Was soll ich denn jetzt machen?» Immer noch in seine verqueren Gedanken versunken, trotte er Harry den Flur entlang und lief prompt in jemanden hinein. Die Wucht des Zusammenstoßes ließ ihn leicht zurück taumeln, doch bevor er fallen konnte, hatte eine Hand nach seinem Unterarm gegriffen und hielt ihn fest. Ohne aufzublicken, nuschelte Harry etwas, dass bei genauerem hinhören nach einer Entschuldigung klang und wollte seinen Weg vorsetzen. Doch die Hand hatte ihn noch nicht losgelassen, stattdessen fragte eine besorgte Stimme. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Überrascht richtete Harry seinen Blick nun doch nach oben und blickte in die warmen Augen seiner Tanzlehrerin.

„J…ja. Alles bestens.“ „Das sieht mir aber nicht so aus.“
 

Verständnisvoll blickte Melinda den grünäugigen Jungen an. „Harry kann ich dir irgendwie helfen?“

Im ersten Augenblick wollte Harry energisch den Kopf schütteln, doch dann hielt er für einen kurzen Augenblick inne. „Wie lange kennen sie Draco schon?“

Obwohl diese Frage die junge Frau kurz stutzen ließ, antwortete sie doch ziemlich schnell. „Schon sein ganzes Leben. Wieso fragst du?“ Harry bemerkte wie er leicht rot um die Nase wurde und blickte fast schon beschämt auf den Boden. „Und sie kennen ihn sehr gut?“ „Natürlich. Fast so gut wie einen eigenen Neffen. Aber Harry, was ist denn passiert?“ „Ach nichts…nichts weiter. Ich muss dann weiter“ Schnell und mit gesenktem Kopf wollte sich der Schwarzhaarige an seiner Lehrerin vorbei drücken, doch diese ließ sich nicht so leicht abwimmeln. „Wir sollten reden Harry. Jetzt.“
 

Der Nachdruck, der in ihren Worten lag, ließ Harry kurz zusammen zucken. „ ich habe jetzt gerade wirklich keine…“ „Oh doch. Wir beide werden jetzt in mein Büro gehen und reden. Fall s du etwas Wichtiges verpassen solltest, kann ich dich immer noch entschuldigen, aber zwischen dir und Dray ist etwas vorgefallen, das merke ich doch sofort und ich möchte wissen, was passiert ist.“ Diese energischen Worte dudelten keinen Widerspruch und plötzlich fiel Harry eine unverkennbare Ähnlichkeit zwischen der jungen Dame und ihrem Cousin auf. Bei dem Gedanken an Snape musste Harry unwillkürlich schaudern, doch schlussendlich gab er nach und folgte Melinda.

°°°
 

Immer noch ging es der blonden Schülerin elend und sie wusste auch nicht, wie lange sie schon an ein und derselben Stelle gesessen hatte und dennoch fühlte sie sich ein wenig befreiter als noch zuvor.
 

Inzwischen fühlte Draco sich nur noch ausgelaugt und müde, als ob er tagelang nicht geschlafen hätte. Er konnte sehen wie die Dämmerung inzwischen eingesetzt hatte und während die Ländereinen langsam in ein goldenes Licht getaucht wurden, begann er zu frösteln. Wie in Trance erhob sich der Malfoy-Erbe von der Fensterbank und machte sich auf den Weg zurück in das Zimmer, das er noch mit Harry teilte.
 

Was geschehen würde, wenn er dem Gryffindor dort begegnete, wusste Draco nicht, aber früher oder später musste er sich ihm sowie so noch einmal stellen. « Wenn ich Glück habe, kann ich doch zu Onkel Sev ziehen und er hilft mir wieder ein Junge zu werden. Vielleicht versteht er es ja, wenn ich es ihm erkläre…wobei er sicherlich ausrasten wird, wenn ich ihm beichte, dass ich mich in Harry verliebt habe. Hoffentlich wird alles wieder normal, wenn ich meinen alten Körper wiedererlangt habe…die Freundschaft zu den anderen kann ich sowie so vergessen»

Den ganzen Weg über war Draco so in seine Gedanken versunken, dass ihm überhaupt nicht aufgefallen war, wie schnell er die Strecke bis zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum hinter sich gebracht hatte. Vor ihrer Zimmertür angekommen, atmete der Malfoy-Erbe noch einmal tief durch und schob sie dann vorsichtig einen Spalt weit auf.
 

Er rechnete schon damit angeschrienen zu werden und hatte vorsichtshalber den Kopf eingezogen, doch das Zimmer war dunkel. Langsam trat Draco ganz hinein und als er sich sicher war, dass Harry wirklich nicht in seinem Bett lag. Seufzte er erleichtert aus. «Gott sei Dank! Ich weiß nicht, ob ich einen weitern Streit heute verkraftet hätte…»
 

So schnell es ging, versuchte der Slytherin die aufkommenden, trüben Gedanken zu vertreiben und schüttelte seinen Kopf. Morgen konnte, oder viel mehr musste, er sich zu genüge damit auseinandersetzen, aber heute war zu viel geschehen, das er erst einmal verarbeiten musste. Um sein Glück nicht weiter auf die Probe zu stellen und Harry heute womöglich doch noch zu begegnen, schlüpfte die Blondine unter die grüne Decke und kniff die Augen zusammen.
 

Nichts wäre ihr lieber gewesen, als sofort in einen traumlosen Schlaf zu versinken und alles zu vergessen. Doch umso angestrengter sie versuchte sich zu entspannen, desto penetranter versuchten die Bilder der vergangenen Stunden sie einzuholen. Immer wieder stand Harry Dracos innerem Auge gegenüber und funkelte ihn verachtend an. Jedes Mal wenn Draco sich an diese zornerfüllten Augen erinnerte, lief eine Gänsehaut seinen Rücken hinunter und er musste sich schütteln. Nach einer Weile allerdings besiegte die Müdigkeit den aufgewühlten Geist des Grauäugigen und er schlief endlich ein.

°°°°
 

Nervös saß Harry in einem Sessel, seiner Tanzlehrerin gegenüber und spielte mit dem Saum seines Hemdes. Er fühlte sich zunehmend unwohl, als die musternden Blicke Melindas von oben bis unten über seinen Körper wanderten.
 

„Also Harry jetzt erzähl mir, was zwischen dir und Draco vorgefallen ist.“

„Na ja also, eigentlich ist da nichts passiert.“ „Harry…“ Noch immer blieb Melinda ruhig, doch ein mahnender Unterton schwang in diesem Wort mit, der den Gryffindor schlucken ließ. „Na ja wir hatten Streit, aber das ist nicht so wichtig.“

„Und das soll ich dir jetzt so einfach abkaufen? Ich möchte dich ja nicht unter Druck setzen, aber du weißt hoffentlich noch, dass ich mit Severus verwandt bin.“
 

Bei dem fragenden Blick Harrys musste, sich Melinda ein kichern verkneifen und fuhr wieder ernst fort. „Auch ich habe Zugang zu seinem Labor und irgendwie werde ich dich schon dazu bringen, mir zu sagen was ich wissen möchte…ich kann da sehr überzeugend sein und wenn es nur Veritaserum ist…“
 

In diesem Augenblick wusste Harry es. Melinda war sogar noch schlimmer als ihr Cousin. Es war gerade zu Angst einflößend, mit welcher Ruhe und Gelassenheit sie vor ihm saß und ihre Drohung mit einem kleinen Lächeln unterstrich. Severus zeigte es wenigstens, wenn er jemandem drohen wollte. In diesem Fall aber, hätte man nichts erahnen können, wenn man die Worte nicht mitbekommen hätte.
 

Melinda war schon längst ein gewisses Knistern zwischen den beiden Jungen aufgefallen und ihr war auch von vorneherein klar gewesen, dass es noch Probleme geben würde. Keiner von beiden würde auf Anhieb zugeben, dass er mehr von dem anderen wollte, aber diese Sturheit ließ den Jungen nicht durchgehen!
 

Am Anfang stotterte der Schwarzhaarige noch einwenig herum, doch irgendwann hatte er die ganze Geschichte erzählt. Währenddessen hatte er es nicht gewagt, der jungen Frau in die Augen zu blicken und starrte verbissen auf seine Hände. Es hatte ihn einige Überwindung gekostet, aber aus einem. ihm unempfindlichen Grund, hatte er den Drang Melinda zu erzählen, was er für Dana oder eben Draco empfand. Es war ein Gefühl, seine aufbrausende Reaktion rechtfertigen zu müssen, auch wenn er nicht wusste, wie seine Tanzlehrerin darauf reagieren würde.
 

Melinda aber schwieg. Bis jetzt hatte sie die gesamte Geschichte der beide gespannt mit verfolgt und nun gelangte sie zu einem Punkt, der wirklich interessant zu werden versprach. Sie wusste zwar, dass sie ihrem Cousin nie etwas darüber berichten würde, aber sie würde dabei sein, wenn er es erfahren wird. Beinahe hätte sie los gekichert, als sie den entsetzten Gesichtsausdruck, des sonst so kalt wirkenden Mannes vor sich sah. Für sie war jetzt schon klar, dass es darauf hinaus laufen würde, aber noch hatte sie einen ziemlich verzweifelten Teenager in ihrem Zimmer und musste überlegen, wie sie ihn am besten in die richtige Richtung stupsen konnte.
 

„Und du glaubst wirklich, dass Draco das ganze nur gemacht hat, um Ron eins auszuwischen?“ Ihre Stimme war ganz weich und ruhig, trotzdem hatte Harry das Gefühl einen Hauch von Vorwurf in ihr hören zu können. „ich…ich weiß es nicht. Er sah ziemlich fertig aus, als ich ihm das unterstellt habe…“

„Na siehst du? Draco kann zwar ziemlich gemein sein, wenn es die Situation erfordert, aber so etwas würde er nie machen. Ist dir denn nie aufgefallen, dass er dich inzwischen wirklich gern hat?“ „Na ja…nicht so richtig. Aber wieso, hat er dann…“

„Weil er auch nicht wusste, was er machen soll. Bitte rede einfach mit ihm, in Ordnung? Es wäre für beide von euch das Beste!“
 

Harry hatte keine Ahnung, was er darauf erwidern konnte, doch Melinda nahm ihm die Entscheidung ab als sie aufstand und ihm Andeutungen machte, es ihr gleich zu tun. „Es ist schon spät und du solltest schon längst in deinem Zimmer sein. Ich hoffe Draco lieg schon in seinem Bett…Ich bitte dich, erzähl es ihm. Es wird dir danach besser gehen und er wird dich verstehen.“

Mit diesen Worten schob sie den verwirrten Gryffindor leicht aus der Tür und wünschte ihm noch eine gute Nacht.

°°°
 

Ganz leise öffnete Harry die Zimmertüre und lugte herein. Es war toten still und nur der Mond spendete ein kleines bisschen Licht. Draco lag zusammengerollt in seinem Bett, die Decke über den Kopf gezogen. Mit einigen wenigen Schritten, stand der schwarzhaarige Gryffindor am Bett des anderen und blickte nachdenklich auf ihn herab.
 

Hatte er sich doch tatsächlich in diese Person verliebt? Konnte das wirklich sein? Malfoy war doch schon immer sein größter Rivale gewesen. Eine eiskalte, böse Person, die ihren Spaß darin fand, seine Mitmenschen fertig zu machen…Halt! Das war der alte Draco, der sich hinter dieser eisigen Maske verbarg, doch nun wusste er, was dahinter steckte.

Ein Mensch der führsorglich sein konnte, ab und zu sogar lächelte und ziemlich einsam und verletzlich war.
 

Harry dachte an Dracos hilfloses Schluchzen, als er fast vergewaltigt worden wäre und an seine tieftraurigen Augen, als er von seinen Eltern erzählt hatte.

Am liebsten würde Harry den ganzen Streit sofort vergessen und einfach nur für den blonden Jungen dar sein. Er war sich definitiv klar darüber, dass er inzwischen mehr wollte, als eine gute Freundschaft mit Draco, doch da gab es nur ein winziges Problem…Draco war und blieb ein Junge…Immer wieder vergaß Harry dieses kleine aber wichtige Detail und sah Draco eigentlich nur noch als eine gute Freundin.
 

Vorsichtig strich er dem bildhübschen Mädchen einige Strähnen aus dem Gesicht und betrachtete die blassen Lippen. Plötzlich überkam ihn das Verlangen, sich herunter zubeugen und sie einfach zu küssen und nur schwer konnte er den Drang bändigen.
 

« finde ich Draco als Menschen faszinierend, oder nur weil er gerade ein Mädchen ist…oh man, was soll ich denn nur machen???? Ich will Draco nicht noch mehr verletzen…und keiner der anderen würde es verstehen…und was ist, wenn Draco gar nichts für mich empfindet? Was mache ich dann?»
 

Wenn Harry sich überlegte, wie die beiden Jungen sich vor einigen Wochen noch gestritten hatten, waren seine jetzigen Gedanken irgendwie absurd. Trotzdem wusste er ganz genau, dass seine Gefühle echt sein mussten und er sich bei Draco für sein Benehmen zu entschuldigen hatte. Leise seufzte der grünäugige Junge auf und lies betrübt die Schultern hängen. Wie konnte er von Dray erwarten, dass er sie akzeptieren würde? Er hatte sich doch wie ein richtiger Arsch verhalten. So leise wie möglich, schlich er in sein Bett, ließ sich auf die nachgebende Matratze fallen und schloss die Augen. Doch keinen Gedanken verschwendete er an schlafen. Immer wieder überlegte er sich neue Ansätze um Draco morgen zu sprechen, doch einen nach dem anderen verwarf er wieder. Am liebsten hätte er den Blondschopf direkt jetzt geweckt um es endlich hinter sich zu haben, doch wusste er, wie egoistisch dieser Gedanke war.

°°°°
 

„Draco! Draco warte doch mal ich muss mit dir reden!“

Als Draco die keuchende Stimme Harrys hinter sich hörte, wand er sich nicht um. Im Gegenteil beschleunigte er seine Schritte nur noch. Das letzte was er jetzt wollte, war mit dem grünäugigen Jungen zu reden. Nur schnell drehte er seinen Kopf und schnaubte: „Was willst du? Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“

Zum Leid des Blonden beschleunigte auch Harry, hatte das Mädchen nach wenigen Augenblicken eingeholt und stellte sich zwischen sie und den Gang. Draco versuchte überall hinzusehen, nur nicht in die klaren grünen Augen des Gryffindors. Nervös biss er auf seine Unterlippe und hoffte, dass der Schwarzhaarige schnell wieder gehen und ihn seinen traurigen Gedanken überlassen würde. Hoffentlich bemerkte Harry nicht, wie weh es Draco tat sich so verhalten zu müssen.
 

„Es, es tut….es tut mir leid, ok? Ich habe gestern absolut überreagiert. Ich wollte dich nicht so anschreien und ich wollte das alles auch nicht sagen.“ „Das hättest du dir auch früher überlegen können. Jetzt lass mich endlich in Ruhe Potter!“ Draco spuckte das Wort förmlich aus und für Harry war es als ob er einen Schlag direkt ins Gesicht bekommen hatte. Er zuckte unter den kalten Worten zusammen. Draco aber war dies nicht einmal aufgefallen, denn er konzentrierte sich darauf standhaft zu bleiben und den erneut aufkommenden Tränen erst gar keine Chance zugeben. Schnell wand er sich von Harry ab und wollte eiligen Schrittes davon laufen, doch plötzlich wurde er am Ärmel festgehalten.
 

Ein einziger Gedanke jagte durch Harrys Kopf, immer und immer wieder. Es war eigentlich kein Gedanke, mehr eine Befürchtung. Es war die Befürchtung, Draco mit seinem gestrigen Verhalten verloren zu haben. Aber das konnte nicht sein.

Das durfte nicht sein!
 

Der Gryffindor wusste nicht, was er tun sollte, wenn Draco sich jetzt ein für alle Mal von ihm ab wand, jetzt wo er endlich wusste, was er für ihn empfand.

Alleine bei dieser Überlegung wurde Harry schlecht und gleichzeitig wurde dem Schwarzhaarigen auch klar, dass er alles in seiner Macht stehende unternehmen musste, um dies zu verhindern.
 

Auf einmal wusste er es. Harry wusste, was zu tun war und auch wenn seine Idee sehr gewagt war, blieb ihm doch keine andere Möglichkeit. Ansonsten würde er Draco vielleicht wirklich verlieren.

Der Grünäugige hielt noch immer den Ärmel von Draco in seiner steifen Hand. Dieser hatte sich auch noch keinen Zentimeter bewegt, sondern starrte schweigend auf den Boden. Er zitterte leicht und seine Körperhaltung war unnatürlich verkrampft.
 

Harry hatte sein Gehirn inzwischen gänzlich abgestellt. Ganz allein sein Instinkt führte die freie Hand an Dracos Kinn und drehte das helle Gesicht soweit, dass er ihm direkt in die feuchten Augen blicken konnte.

Sturmgrau traf Smaragdgrün und Harry stockte der Atem. Sah er da wirklich Tränen in diesem wunderschönen Blick? Nun ließ er den Arm der Blondine endlich los und hielt ihr zierliches Gesicht in beiden Händen. Obwohl ihm sein Verstand davon abriet, beugte er sich nach vorne, schloss seine Augen und hauchte einen zarten Kuss auf die Lippen des Slytherin. So schnell wie er gekommen war, war es auch schon wieder vorbei. Harry hatte sein Gesicht zurückgezogen und blickte Draco nervös an. Er hatte Angst.
 

Er hatte Angst vor der Reaktion des Blondschopfes. Harry wusste nicht was er tun sollte, wenn Draco ihn deswegen, auslachte oder anschrie. Doch was auch immer kommen würde, es blieb ihm nichts anders übrig, als es zu akzeptieren. Am liebsten hätte er jetzt auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre davon gerannt, aber er zwang sich dazu, den Blickkontakt zu der Blondine zu halten.
 

Noch war Draco zu geschockt um auch nur einen einzigen Mucks von sich zu geben. In dem Augenblick, in dem sich ihre Lippen berührt hatten, war es, als ob ein Stromstoß durch seinen Körper lief. Er konnte nichts tun, außer den Gryffindor aus großen, kugelrunden Augen zu betrachten/anzustarren. Sein Herz schlug schmerzhaft gegen die Brust und erneut begannen seine Hände unkontrolliert zu zittern. Es war wie in einem seiner Träume.
 

Aber konnte das wirklich die Realität sein? Hatte Harry ihn eben wirklich geküsst, oder war auch dies nur eine seiner Wunschvorstellungen gewesen?
 

Unsicher hob er seinen Arm einige Zentimeter, doch bevor seine Hand das Gesicht des Schwarzhaarigen berühren konnte, verharrte er einen Moment. War das wirklich eine so gute Idee? Draco kannte die Antwort nicht und trotzdem fuhr er nun vorsichtig mit einem Finger über Harrys Wange. Als er keine abwehrende Reaktion erhielt, traute er sich ein bisschen mehr, lehnte sich nach vorne und drückte nun seinerseits die blassen Lippen auf die des Jungen, den er liebte.
 

Ein angenehmes Kribbeln durchflutete seinen Körper und ein kleiner Seufzer entwich seinem Mund. Langsam schloss er seine Arme um Harrys Nacken und beendete den Kuss vorsichtig. Mit einem immer noch scheuen Blick betrachtete er den Gryffindor und flüsterte kleinlaut. „Es tut mir wirklich leid…ich meine das mit Ron. Wäre ich nicht betrunken gewesen, wäre das nie passiert und bei ihm im Zimmer ist wirklich nichts…“ Doch Harry unterbrach den Malfoy-Erben mitten im Satz, als er leicht den Kopf schüttelte. „Nein, mir tut es leid. Ich weiß, dass ich dir hätte glauben sollen. Meine Reaktion gestern war wirklich das aller Letzte!“
 

In seine Gedanken vertieft, begann Harry sich eine von Dracos blonden Locken um den Finger zu wickeln, während der seinen Kopf an Harrys Brust lehnte. Immer wieder rief eine kleine Stimme in Dracos Kopf, dass er aufhören musste. Er durfte nicht vergessen, dass er genauso wie Harry ein Junge war. Was würden die anderen sagen? Er war schließlich ein Malfoy und mit etwas Pech auch baldiger Todesser. Konnte er das hier überhaupt verantworten?
 

Doch zum aller ersten Mal in seinem Leben hörte Draco nicht darauf, sondern gab sich ganz seinem Gefühl hin. Es konnte nicht falsch sein, dafür war es einfach zu schön. Die beiden Schüler mussten nichts mehr sagen. Es war nicht nötig, denn jeder der beiden verstand den anderen auch ohne Worte.
 

Gerade in dem Moment in dem Draco alles perfekt vor kam, fast wie in einer typisch schnulzigen Liebesromanze und er seinen Kopf zu Harry wenden wollte um ihn erneut zu küssen, wurde ihre einträchtige Zweisamkeit durch einen lauten Jubelruf gestört.
 

„Na endlich!!! Das hat ja auch lange genug gedauert.“ Draco musste für einen kurzen Moment die Augen schließen, allerdings nur, damit er sich beruhigen konnte und den Störenfried nicht vor Wut ins nächste Jahrhundert hexte. «Wer, verdammt noch mal, hat die Nerven, mich jetzt zu stören?»
 

Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, doch genau in dem Moment in dem er den ungebetenen Gast wütend anfahren wollte, blickte er in das breit grinsende Gesicht von Ron.

„Das war aber eine schwere Geburt! Am liebsten, wäre ich dazwischen gegangen und hätte eure Versöhnung selbst in die Hand genommen. Wie konntet ihr euch auch nur so tollpatschig dabei anstellen? Wenn es nach mir gegangen wäre, wärt ihr seid spätestens gestern Abend zusammen gewesen, die ganze Schule hat schon Wetten abgeschlossen!“ „WIE BITTE?!?“ Entgeistert starrten Harry und Draco Ron an.
 

Dieser grinste allerdings nur schräg und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Na ja Peeves hat euren Streit gestern mitbekommen und hat es in der ganzen Schule herum posaunt. Angeblich soll Snape aus irgendeinem Grund beinahe in Ohmacht gefallen sein, als er die Gerüchte gehört hat, dass zwischen euch etwas laufen könnte und auch Professor McGonagall. war kalk weiß. Am Besten waren aber zwei Schüler aus Slytherin, ich glaube das waren Parkinson und Zabini, die haben während des Abendessens begonnen, Wettscheine auszuteilen. Man konnte ankreuzen, wie lange ihr noch braucht um zusammen zu kommen.“
 

Stöhnend schlug Harry sich die flache Hand vor den Kopf. Waren sie denn wirklich so durchschaubar gewesen? Draco dagegen hatte aufgehört zuzuhören, als er mit bekommen hatte, dass sein Patenonkel von der Sache bescheid wusste. Musste so etwas denn immer ihm passieren?
 

Das Schlimmste war, dass Severus nun sicher wütend auf ihn war, weil er ihm nichts davon erzählt hatte, dabei wusste er gestern doch selber noch nichts davon «…aber erklär das mal einem wutschnaubenden Todesser, beziehungsweise Spion, der dich gar nicht erst zu Wort kommen lässt und dir direkt versucht die Luft abzuschnüren. Mit etwas Glück benutzt er gleich den Avada Kedavra- anstatt den Cruciatus-Fluch… dann habe ich es wenigstens hinter mir…>>>
 

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So, das wars hoffe es war nicht allzu schlecht und würde mich wie immer über Kommis freuen ;)
 

FRAGE

ich weiß noch nicht wie ich es machen werde, darum richte ich mich da nach der Leserschaft(und den Kommischreibern ;D):
 

Soll ich jetzt schon ein Kapitel schreiben, das mit sicherheit ein adult-kapi wird und die Realität von Dracos Traum wird, oder erst wenn Draco wieder ein Junge ist (was aber noch sehr lange dauern wird...)

wenn ich jetzt schon eins schreibe, würde ich später trotzdem noch mal eins schreiben, aber viele mögen ja die Vorstellung nicht, so lange Dray ein Mädchen ist...

Also schreibt mir und dem Wunsch der Mehrheit komme ich dann nach^^
 

GlG

Mara



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Kommentare zu diesem Kapitel (53)
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Von: abgemeldet
2009-09-23T10:15:49+00:00 23.09.2009 12:15
Wann gehts denn weiter? :)
ich hoffe bald! :)

Vlg
Tschoui
Von: abgemeldet
2009-09-18T10:24:50+00:00 18.09.2009 12:24
hey
deine storry finde ich echt klasse!!!!
ich finde es klasse wenn du zwei Adult-Kapitel schreiben würdest einmal wenn draco ein mädchen ist und eins wenn er wieder ein junge ist
bb

Von:  Luke_Skywalker1989
2009-07-15T17:53:40+00:00 15.07.2009 19:53
Hey, super Kapi^^
Bin mal gespannt wie das jetzt weiter läuft. Hoffe du schreibst schnell weiter ;-)
Von: abgemeldet
2009-06-28T14:14:40+00:00 28.06.2009 16:14
hamma mega geil was soll ich sagen hmm cih habe die ff gestern angefangen zu lesen ich liebe es ich liebe die storry du schreibst rihctig gut und ich finde sie sollten mit einander schlafen und dan könnte vil jmnd rien kommn snape oder soww ist bestimmt witzi gund draco hat vol langst dan und verschanzt sich irgndwo z.B an der lichtung die harry ihm gezeigt hat die wo sie ein bisschen in den verbotenen wald müssen
Von: abgemeldet
2009-06-25T16:18:45+00:00 25.06.2009 18:18
ähm also meiner meinung nach sollte draco ein mädchen bleiben. dann können sie heiraten und kinder kriegen und fast gar keiner weiß das es draco is und sein idiotischer vater auch nch etc...*träumen tut*

ok hab mich wieder gefangenxD
ich wär für beides. sie schlafen miteinander und draco hat angst das harry ihn nur mag weil mädchen und dann wenn junge wiederlegt er das und dann... hehe noch malxD
Von: abgemeldet
2009-06-10T05:07:21+00:00 10.06.2009 07:07
Hallöchen!
Also erst mal: ein echt geiles Kapitel! besonders wo Draco sich vorstellt, was snape ihm alles antut. lol
Allerdings hab ich auch einen kleinen Kritikpunkt. Mädchen hin oder her ist mir Draco einfach zu sehr ooC. Er ist niemand der öffentlich weinen würde oder weglaufen oder was auch immer. Immerhin ist er ja angeblich perfekt darin sich zu verstellen und wenn ihn jemand angreift, schlägt er zurück... Ich fänd's wirklich schön, wenn er wieder ein bisschen mehr zu seinem eigenen arroganten Ich zurückkehrt. (Zumindest dem Rest der Welt gegenüber, vor Harry muss er sich nicht verstellen^^) Dafür ist es ja Malfoy! ^^
Mir ist das mit dem adult kapi relativ egal ob als Junge oder als Mädchen. Es wäre aber schön, wenn du auch noch eine nicht adult alternative dazu hättest (ich kann adult beispielsweise nicht lesen), falls das Kapi irgendwelche Folgen für die Handlung hat.
Also dann bis zum nächsten Chap.
lg
Von: abgemeldet
2009-06-09T21:25:04+00:00 09.06.2009 23:25
Ohm man endlich habe ich weiter gelesen. boh das kapitel ist ja der hammer und sowas von cool endlich ahbe sie zusammen wider gefunden. und ich hoffe die werden auch zusammen bleiben egal ob draco wider junge wird oder nicht. nach meinem wunsch würde cih den adult erst leasen wenn die wider jungs sind aber du kannst auch in jetzt auch schreiben im nächsten kapuitel. ich freu mcih wenn es weiter geht dun auf die reaktion von snep freu cih mich besonders der arme draco. hoffe bis bald.
Lg aki
Von: abgemeldet
2009-05-30T18:49:27+00:00 30.05.2009 20:49
Oooohh machs erst wenn Draco wieder n Junge ist!! *-*
Das würde die Liebe zwischen den beiden viel mehr stärken <3
A la 'mir egal, dass du n Junge bist, ich liebe dich genau so!'
Romantiiiiiiisch!! *_____*

Von:  Red_Devil
2009-05-18T10:40:34+00:00 18.05.2009 12:40
hi
das kapitel war wieder klasse. Endlich haben die beiden zueinander gefunden. Wurde aber auch Zeit =)
Mhm deine Frage mit dem AdultKapitel...mhm ich denke sie sollten es langsam angehen lassen. Und ob die gar nicht als Mädchen und Jungen sondern erst wenn Draco wieder Männlich ist ... mhm da ich mich nicht entscheiden kann was mir lieber passt.. wie wäre es mit beiden. ICh würde aber ein oder zwei Kapitel damit warten, da die beiden gerade frisch zusammen sind.

Bis zum nächsten Kapitel. Freu mich schon!
lg Red_Devil
Von: abgemeldet
2009-05-16T22:45:39+00:00 17.05.2009 00:45
DAS Kapi ist einfach mal mega genial ;)


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