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Supernova

von

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1. Kapitel - (Fließende Straßen)

Kommentar: So, hier nun das 1. Kapitel von Supernova. Die FF wird wahrscheinlich um die 20 Teile haben, doch das ist noch nicht sicher, weil sie ja noch geschrieben werden muss~ Was zur Timeline: Nach Piffle World und dieser komischen Hasenwelt, aber bevor sie in Shurano getrennt werden.
 

Copyright: TRC und die Charaktere, solange sie nicht meine freie Erfindung sind, gehören CLAMP und ich verdiene kein Geld hiermit.
 

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Als er die Augen aufriss starrte er in einen orange-roten, dreckigen Himmel, umgeben von einem Rahmen aus groben schwarzen Formen.
 

Geblendet vom Licht schloss er kopfwehgeplagt wieder die Augen und legte sich erschöpft eine Hand auf die Stirn. Was war passiert?
 

Einen Moment ließ ihn sein Gedächtnis tatsächlich im Stich, doch dann erinnerte er sich wage, dass sie wieder einmal von dem weißen Ding aufgesaugt worden waren, um in die nächste Welt zu reisen. Das letzte Bild, an das er sich vor seiner offensichtlichen Bewusstlosigkeit erinnern konnte, war eine braun-grünliche Brühe, in der er sich verzweifelt nach oben kämpfte, ohne überhaupt zu wissen, wo oben oder unten war. Unwillig gab er ein schweres Seufzen von sich. Wie hatte er nur so Panik geraten können? Er hätte doch eigentlich spüren müssen, wo sich die Wasseroberfläche befand.
 

Doch irgendetwas musste davor geschehen sein, denn er erinnerte sich nur noch daran, sehr aufgewühlt gewesen zu sein.
 

Seinen eigenem Atem lauschend versuchte er sich zu erinnern. Hatte er sich selbst ans Ufer gekämpft oder hatten ihn die anderen gerettet? Es musste wohl letzteres gewesen sein, denn er konnte sich nicht erinnern hier her gekommen zu sein.
 

Er lag auf einem kaltfeuchten, harten Untergrund und um ihn herum war es empfindlich kalt. Unverständliches Rauschen drang gedämpft an seine Ohren und es stank. Es stank fürchterlich nach abgestandenen Wasser, Abfällen und Fäkalien. So schrecklich stank es nicht einmal in den Großsiedlungen und Soldatenlagern in seiner Welt.

Wieder die Augen aufschlagend stellte er fest, dass der Himmel mittlerweile einen schwarz-braun-violetten Farbton angenommen hatte, der ihn irgendwie an die Farbe einer zwei Tage alten Prellung erinnerte, und der schwarze Rahmen war kein Rahmen, sondern in der Dämmerung nur als klobige Schatten erkennbare Hochhäuser. Schwerfällig richtete er sich auf, ignorierte seinen brummenden Schädel und sah sich um. Er befand sich in einer mit seltsamen grünen Behältern vollgestellten, verdreckten Seitengasse und mit einem leisen Sirren ging über ihm gerade eine flackernde, längliche Lampe an. Seine Klamotten klebten klamm an seinem Körper und hatten schon den modrigen Geruch der Umgebung angenommen, demzufolge lag er hier schon ziemlich lange.
 

Kurogane beschloss diese Welt absolut nicht zu mögen und hoffte, dass sie die Feder bald fanden und weiterreisen konnten. Apropos Feder, wo waren eigentliche die Blagen und dieser nutzlose Magier?
 

Etwas wankend kam er auf die Beine. In seinem Kopf schepperte es katerverdächtig und einen Moment wurde die Welt vor seinen Augen dunkler. Er fühlte sich kraftlos, ausgelaugt und merkte, wie die schwere Luft in seinen Lungen brannte, während er zur Seite taumelte und sich an der kaltfeuchten Häuserwand abstützte. Seinen Atem zur Ruhe zwingend sammelte er sich, wie er es in jahrelangem Training gelernt hatte. Als er sich wieder aufrichtete war sein Stand sicher und er beschloss erst einmal die Umgebung zu erkunden.
 

Aus der Seitenstraße hervortretend wollte er sich die erstbeste Person auf der Straße packen und von ihr erst einmal erfahren, wo er hier überhaupt war und ob sie die anderen gehen hatte. Doch es war durchaus schwer jemanden von der Straße zu zerren, wenn es gar keine Straße gab.

Statt dessen schlängelte sich ein kleiner, grünlicher Fluss zwischen den Bordsteinkanten des baufälligen Bürgersteiges entlang und nur hier und da waren angerostete Metallstege angebracht. Meist an den Stellen, an denen der Gehweg völlig weggebrochen war.
 

Kurogane konnte nur staunen. Ob nun der Waghalsigkeit wegen sein Haus genau an einem Fluss zu bauen, der bei Regen garantiert über die Ufer steigen würde, oder ob der Ignoranz der Bewohner dieser Stadt. Denn ignorant musste man sein, um diesen unglaublichen Gestank auszuhalten. Die einzigen Lichtquellen in der Umgebung waren die unnatürlich grellen Lampen [1], von denen die meisten leise sirrend flackerten. Auf dem Gehweg, beziehungsweise den begehbaren Teil davon, war keine Menschenseele zu sehen, also beschloss der Ninja erst einmal dem Wasserlauf zu folgen.
 

Nach gut 20 Minuten sah die Umgebung etwas vertrauenserweckender aus und er sah den ersten Menschen. Mit ein paar schnellen Schritten war er bei der Gestalt und packte sie am Arm. „Hey, sag mir mal bitte, wo ich hier bin.“
 

Die Gestalt fuhr regelrecht zusammen und unter der braunen Kapuze hervor sahen ihn zwei große grüne Augen recht verängstigt an. Verwirrt ließ Kurogane das Mädchen los und wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzten als sie eilig den Ärmel ihres braunen Mantels hochkrempelte und ihm ihren Unterarm hinhielt. Noch verwirrter und nicht wirklich etwas auf dem Arm des Mädchens erkennend starrte er auf die helle Haut und dann wieder in ihr Gesicht. „ChuNyan?!"
 

Das konnte nicht sein, aber das Mädchen vor ihm sah aus wie eine ca. 15 Jahre alte Version der 11jährigen aus Koryo. Unverstehend sah sie ihn an und sagte etwas in einer Sprache, die er wiederum nicht verstand. Das schien sie jetzt auch zu bemerken, denn sie kramte eilig aus ihrer Tasche ein kleines, längliches Gerät und stellte irgendetwas darauf ein. Danach lächelte sie ihn überhaupt nicht mehr verstört an. „Verstehst du mich jetzt?“.
 

Erleichtert nickte Kurogane, das Ding war wohl eine Art Übersetzter. Aber das er so etwas brauchte hieß, dass zumindest das weiße Onigiri sehr weit weg war, denn sonst hätte er sie von Anfang an verstanden. „Ich gehe dann mal davon aus, dass du kein Wächter bist, oder?“
 

"Wächter?“
 

“Bist fremd hier, kann das sein?“
 

Wieder nickte der Ninja. „Gerade erst angekommen. Hast du vielleicht meine Reisegefährten gesehen? Ein Mädchen mit braunem Haaren, ein Junge in etwa ihrem Alter und ein dürrer, großer Mann. Vermutlich hatten sie auch noch ein weißes, rundes Tier dabei.“
 

Energisch schüttelte sie den Kopf. „Das hätte ich gewusst. Hier kommt nie jemand vorbei, ohne dass es die Bewohner nicht mitbekämen. Aber ich kann dich zum Marktplatz führen. Er ist ganz in der Nähe und dort befinden sich nachts immer viele Menschen!“
 

Die nächsten 40 Minuten ließ Kurogane sich an der Hand durch unzählige Gassen zerren und lernte von seiner kleinen Begleiterin auch wie man als normaler Mensch über diese, überall durch die Stadt fließende, Brühe kam. Am Uferrand der Gehweges befanden sich Metallschnüre, mit denen man die verstreut angebrachten Metallstege auf seine Seite ziehen konnte. Diese knarrten bei jedem Übergang bedenklich und Kurogane fand sie nicht sonderlich vertauenserweckend. Besonders, weil sie oft auf andere Stege ausweichen mussten, da viele zerstört und nutzlos waren und vergessen im Fluss trieben, nur noch von einem dünnen Drahtseil gehalten oder in sonstigen sperrigen Müll verharkt. Allgemein schienen die Leute hier den Fluss als Müllhalde zu benutzen, stellte Kurogane angeekelt fest. Auf einen weiteren Ausflug ins stinkende Nass konnte er wirklich verzichten. Nach einer Weile zupfte sie ihn am Ärmel. „Hm?“
 

"Wie fremd bist du hier?“
 

Er fand die Frage zwar komisch, antwortete aber dennoch. „Fremder kann man nicht sein, glaub mir.“
 

"Dann schau bei Gelegenheit im 'Bambushain’ vorbei.“ Bambushain? Er konnte sich zwar nicht vorstellen, dass es so etwas hier überhaupt geben konnte, aber er versprach es ihr.
 

Auf das, was sie nach ein paar weiteren Minuten erreichten, war er bei all dem Dreck und Verfall, den er hier bereits besichtigen durfte, nicht vorbereitet. Vor ihm erstreckte sich ein riesiger Platz, der an einen noch viel größeren See grenzte, welcher im Norden scheinbar zum Meer auslief. Es stank hier immer noch ein wenig, aber verrückterweise war das Wasser hier klar und von unzähligen Lampen unter der Wasseroberfläche beleuchtet, die bei weitem nicht so unangenehm wie die flackernden, grellen Lampen in den Seitengassen waren.

Alles in allem, erinnerte diese Kulisse an Piffle World [2]. Die Türme wandten sich in den verrücktesten Formen in den Himmel, umringt von schwarzen klobigen Schatten anderer Hochhäuser. Die Luft war erfüllt von irgendwelchen fliegenden Maschinen und überall prangten Fernsehbildschirme oder Hologramme, die laut und in den verrücktesten Farben irgendetwas für ihn unverständliches in den Nachthimmel posaunten. Doch das unglaublichste an dieser ganzen Szenerie war, dass auf dem Wasser Menschen unterwegs waren.
 

Von jenen, die eilig über die - um Weiten stabiler erscheinenden - Stege huschten, bis hin zu denjenigen, die geradezu lässig auf seltsamen, gepolsterten Schuhen über die Wasserfläche schlenderten, war auf dem Wasser regelrecht Gedränge. Dazu kamen kleine Händlerboote, überladen mit Waren, Flöße, die viel zu viele Menschen transportierten, und auch Wohnboote, samt flatternder Wäscheleinen.
 

Auch an den Ufern um ihn herum befanden sich unzählige Händler und an die Menschenmassen, die sich ständig an ihm vorbeischoben, musste er sich erst einmal gewöhnen. Staunend in den taghell erleuchteten Nachhimmel starrend, über den auch immer wieder lautlose Mini-Luftboote flogen, setzte sich der Ninja erst mal auf die nächstbeste Sitzgelegenheit. Das war ja überwältigend!
 

Nach einigen Minuten des Staunens drehte er sich wieder zu seiner Begleiterin um, doch diese war wie vom Erdboden verschwunden. Obwohl sich der Ninja sicher war, dass sie, so abgelenkt wie er gewesen war, auch mit Glöckchen behangen unbemerkt hätte verschwinden können.
 

Er stellte er fest, dass er auf einer Bank vor einem in die Szenerie überhaupt nicht passenden Gebäude saß. Es war bei weitem nicht so groß wie die anderen und unnötig verziert, noch dazu mit kleinen, verstaubten, bunten Fenstern ausgestattet. Die Feuchtigkeit hatte die Fassade deutlich angegriffen, denn überall blätterte die Legierung ab und teilweise waren Steine herausgebrochen. Seufzend zu der neben der Bank stehenden Statue aufsehend, die genau so entstellt und undefinierbar war, wie das Gebäude selbst, fragte er sich mit einem leichten Anflug von Verzweiflung, wie er in diesem Chaos nur die anderen finden sollte...
 

Den Kopf auf den Händen aufgestützt beobachtete er jetzt nicht mehr wirklich aufgeregt das Treiben und versuchte die Aura der Kinder und des Magiers zu spüren. Warum waren sie eigentlich getrennt worden? Er hatte dieser Saug-auf-Technik des plappernden Manjuu ja noch nie viel Vertrauen geschenkt und unbequeme Bruchlandungen schienen ja sowieso zu seinen 108 geheimen Fertigkeiten zu gehören, aber das ging wirklich zu weit! Dem Ding würde er erst mal die Ohren lang ziehen!
 

Während Kurogane in Gedanken versunken war, was er dem weißen Manjuu antun würde, wenn er es erst mal in die Finger bekam, eilte Fye mit typisch beschwingten Schritt an ihm vorbei.
 

Moment, Fye?
 

Irritiert sah der Ninja dem Magier nach, sprang dann aber auf und lief ihm eilig hinterher. „Verdammt noch mal, bleib stehen!“
 

Mit einem Lächeln drehte sich Fye zu ihm um und sagte etwas zu ihm, was er absolut nicht verstand. Einen Moment starrte Kurogane in das von einer wirren blonden Mähne umrahmte Gesicht, bevor er den Magier wütend an der Schulter packte, denn die Sprache kam ihm ZU bekannt vor. „Hör auf in deiner Sprache mit mir zu reden, verdammt noch mal!“ Fyes Lächeln wurde eine Spur breiter – machte der Magier sich über ihn lustig? – und er sagte wieder etwas in dieser Sprache. Ohne, dass es der Ninja wirklich bewusst wahr nahm, blickte der Magier auf seine Brust, als würde er irgendetwas suchen. „Verdammter Magier..! Fye! Das ist wirklich nicht lustig. Ich hab keine Nerven für solche Spielchen! Ich weiß genau, dass du mittlerweile genug Japanisch kannst, um wenigstens 'ich verstehe nicht' zu sagen!“ Beim Klang seines Namens trat nun auch in Fyes Gesicht ein absolut verwirrter Ausdruck.
 

Genervt ließ Kurogane los. Das letzte was er jetzt noch vertragen konnte, waren die blödsinnigen Einfälle des Magiers. Aber vielleicht verstand er ihn wirklich nicht, schließlich konnten sie sich nur verständigen, wenn Mokona in der Nähe war, aber deswegen musst der andere sich doch nicht gleich -- aus dem Staub machen.
 

„VERDAMMT NOCH MAL!“
 

Ihm hinterherspurtend wäre Kurogane beinahe ins Wasser gefallen als Fye geschickt über den wankenden Steg und die seltsamen Platten auf der Wasseroberfläche tänzelte. Aber Kurogane wäre nicht Kurogane, wenn er das nervige Bündel eines Blondschopfs nicht doch noch zu packen bekommen hätte. Grob wirbelte er den Magier herum, presste ihn gegen das Geländer und flüsterte in einem tödlich angenervten Ton, von dem selbst Fye kapieren musste, dass er jetzt absolut keinen Spaß mehr vertrug „Lass. Den. Scheiß.“
 

Die Drohworte gerade ausgesprochen, wurde er auch schon an der Schulter gepackt und mit einem geschickten Wurf ins Wasser befördert, von dem er an diesem Abend eigentlich schon mehr als genug hatte. Als er auftauchen wollte, traf ihn ein Stiefel genau vor der Stirn und das letzte, was er sich fragte während ihm tiefer sinkend schwarz vor Augen wurde, war, seit wann der Magier so stark war. Dass er ihm mit seiner geschauspielerten Schwäche öfters was vormachte, war ihm immer schon klar gewesen, aber dass er selbst ihn überrumpelt konnte...

Er war sich bewusst, dass er jetzt nicht einschlafen durfte, aber sein Körper hatte offensichtlich andere Pläne. Und wenn er hierbei starb hatte sein Geist auch andere Pläne. Nämlich Fye aus Rache den Rest seines Lebens in den Wahnsinn zu spuken.
 

Nein, er mochte diese Welt wirklich kein bisschen.
 

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Zu den Anmerkungen:

zu [1] Das sind einen Art Neonlampen. Natürlich kennt Kurogane den Begriff nicht.

[2] Wer denkt sich bloß immer diese ernsthaft bescheuerten Namen aus? Ah.. ich vergaß: CLAMP XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Meekamii
2013-05-04T20:56:33+00:00 04.05.2013 22:56
Diese Welt in der Kurogane da gelandet ist hört sich ja sehr verrückt an XD Könnnte so ein bisschend die Zukunft sein, dieser ganze Dreck und so und Geräte mit denen man auf anderen Sprachen sprechen kann und überall Wasser.
Es heißt ja in Tsubasa das Personen in mehreren Welten auftauchen können. Vielleicht ist das hier ein anderer Fye den er getroffen hat, der ihn gar nicht kennt?


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