Tränenleer
Blutige Tränen auf blasser Haut,
Augen so leer wie die Nacht.
Lippen geöffnet und dennoch kein Laut
Im Nebel, der über ihr wacht.
Bitten, die unerhört blieben
Träume im Keime erstickt.
Eine Seele, die nie mehr wird lieben
Diese Welt, die aus Qualen gestrickt.
Die Hoffnung fast täglich gebrochen
Und ausgerissen das Herz.
Sehnsucht verbrannt auf die Knochen.
Geblieben ist einzig der Schmerz.
Man hatte ihr alles entrissen.
Betrogen, verhöhnt und verbannt.
Ihr junges Vertrauen zerrissen.
Freundschaft hat sie nie gekannt.
Nie hat sich das Dunkel gelichtet.
Ein Schicksal, dem sie nie entronnen.
Ein Kind, das wurde vernichtet
Bevor’s hat zu leben begonnen.