Der Butler wars
Der Butler wars
Die junge Hausherrin rief mich eines frühen Morgens an ihr Schlafgemach.
Der Raum war noch in Dunkelheit gehüllt, als sie mir die Tür öffnete und
sehr geistesabwesend an mir vorbei schaute. Sie sah fiebrig aus, leicht
gerötet und ein dünner Schweißfilm bedeckte ihre Haut, zumindest die
Stellen, die ihr weißer Morgenmantel nicht vor meinem Blick verbarg.
Sie wirkte geschwächt. Mit fordernder Stimme jedoch meinte sie ich solle
dafür sorgen, dass sie die nächsten Tage völlig ungestört sei, nicht
einmal ich solle mich ihren Räumen nähern. Ich führte diesen ungewöhnlichen
Befehl auf ihre schwache Erscheinung und die damit verbundene Wahrscheinlich-
keit einer Krankheit zurück. Ich versicherte mich noch mal aufs Genaueste,
ob auch wirklich ein jedem der Zutritt und die Belästigung der Herrin untersagt
sei und stellte keine weiteren Fragen, was natürlich in meiner Rolle als
Butler sehr unangebracht gewesen wäre.
Ich ging ab und hatte dem Befehl Folge zu leisten.
Das war nun fünf Tage her.
Natürlich gingen mir und dem übrigen Personal Fragen durch den Kopf. Ich
hörte einmal zwei Dienstmädchen sich ausmalen, was ihre Herrin da oben so
alles triebe. Es wurde im Haus sicherlich noch mehr geredet. Die meisten
Vermutungen, die ich mitbekam, bezogen sich auf meine erste Annahme, Krankheit,
oder aber, und das schien mir doch sehr fern der Wirklichkeit, Depression.
Die unsittlichen Ausmalungen dieser zwei Mädchen übertrafen die Vorstellungskraft
der anderen allerdings bei Weitem. Ich ging nicht dazwischen, sondern hörte aus
sicherer Entfernung ihr Gerede an. Ich war etwas erschrocken, als ich so merkte,
was für ein Bild diese beiden von ihrer Chefin hatten. Dennoch muss ich gestehen,
das diese Vorsellung einen gewissen Reiz auf mich ausübte und ich mich mit dem
Wunsch meiner rückkehrenden Jungend konfrontiert sah. Die Mädchen sollten zur
kurzlebigen Erfüllung dieses Wunsches beitragen.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, wie realitätsnah dieses meiner
Meinung nach von Dummheit gezeugte Bild doch war.
es sprach der Butler