Wie schön kann das Leben sein. Sie lag eingekuschelt in einer Decke und schaute auf das Feuer das im Kamin brannte. Ein dampfender Tee auf dem Tisch, daneben ein Buch. An einen verregneten Nachmittag einfach mal für zwei Stündchen die Beine hoch legen war eine fabelhafte Idee. Ein bisschen Relaxen, ein bisschen Schlaf nachholen, ein bisschen faul sein. Heute Abend ist bestimmt noch genug los. Da konnte man doch diese himmlische Ruhe genießen. Das könnte aber auch so ruhig sein, weil die Vampire schlafen. Dabei sind die Hauseigenen gemeint. Ein No-life-King der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sie soweit zu Nerven das sie irgendwann eingeliefert wird in die geschlossen Anstalt mit einer „Ich-hab-mich-so-lieb Weste“ Ein Hasenfuß, auch bekannt als Fräulein Polizistin, die von der ganzen Belegschaft geärgert wird und Hasenfuß sich dann lautstark bei Walter beschwert. Ach ist das Leben nicht schön wenn Vampire schlafen. Ist das leben nicht schön wenn man sich den Hintern platt sitz und nichts tut? Einfach nichts tun ist das Beste was es geben kann.
Integra räkelte sich genüsslich in ihren Sessel. Sie legte die Brille auf das Buch, zog die Decke hoch, überschlug die Beine auf den Hocker der vor den Sessel stand und schloss die Augen. Kurz darauf war sie bereit in Land der Träume.
„Meister!“ „Jetzt nicht.“ Murmelte Integra und zog die Decke höher. „Meister.“ Die Stimme wurde eindringlicher. „Meister.“ „Was ist den?...Wuahh!“ Sie hatte die Augen geöffnet und direkt in zwei rote Augen geschaut. Alucard, der Besitzer, war 5 cm von ihrem Gesicht entfernt gewesen. „Puh… mein Herz!“ Sie legte ihre Hand auf die Brust, die andere krallte sich in die Decke fest. Sie atmete schwer. „Erschreck mich doch nicht so.“ Tadelte sie ihren Vampir, der vor ihr kniete und belustigt zu ihr hinsah. „Schreckhaft?“ „Nein, im Tiefschlaf! Was willst du schon wieder. Solltest du nicht schlafen?“ Er sah sich skeptisch an. „Um 22 Uhr, na klar.“ Integra schaute auf ihre Armbanduhr um sich zu vergewissern. „Ups, okey. Was also möchtest du von mir, Alucard. Außer mich zu Tote zu erschrecken.“ Sie griff zur ihrer Brille und setzte sie auf um besser sehen zu können. „Nichts.“ Und dabei soll man ruhig bleiben? Sie starrte auf ihren nun kalten Tee, die Versuchung ihm den Tee über den Kopf zu gießen ist groß. „Bewegen Sie sich doch endlich mal. In letzter Zeit sind sie ganz schön faul geworden.“ „Jaja, hetzt nicht.“ Die Versuchung wurde größer, jedoch schwang sie nur die Decke zur Seite. Sie stand auf, nachdem Alucard zwei Schritte nach hinten gegangen war. Sie streckte sich, gähnte herzhaft und setzte sich in Bewegung zu ihren Büro. Alucard sah ihr grinsend hinter her und verschwand im Dunkeln.
„Lady Hellsing, aufstehen.“ Walter stand vor dem Bett seiner Chefin, diese verschlafen aus den Kissen schaute. „So früh?“ „Sie haben Besuch.“ Sie schaute auf den Wecker. „Der hat wohl keine Ahnung, welchen Beruf ich ausübe.“ Sie hatte gerade mal fünf Stunden geschlafen, nun saß sie auf der Bettkante und versuchte den Schlaf los zu werden. Walter während dessen suchte ihr Sachen zum anziehen raus. „Wer gibt mir den die Ehre?“ „Die Queen, aber eher indirekt.“ „Na super und das am frühen Morgen.“
„Fitnesstest?“ „So könnte man es nennen.“ Der ältere Mann lächelte und Integra war immer noch etwas verdattert. Kommt nicht alle Tage vor, dass die Queen einen körperlichen Test verlangt. „Und wann?“ „Wenn Sie nichts dagegen haben jetzt.“ Integra staunte nicht schlecht. „So früh? Sie wissen schon, dass die Soldaten nachts wach sind und daher jetzt schlafen.“ Sie zählte sich auch dazu, immerhin begann für sie und den Rest der Hellsing Organisation die Nacht erst um drei Uhr, sofern sie Glück hatte. „Ich habe nichts dagegen“, Sie war ja jetzt wach. „Aber ich schätze die Soldaten werden was dagegen haben.“ „Der frühe Vogel fängt den Wurm. Unter anderen ist schon alles vorbereiten. Wir haben extra einen Fitnesstrainer aufgetrieben. Er wird die Aufgaben stellen und auch überprüfen.“ Die beiden älteren Herren im Raum schienen ihrer Sache ganz sicher zu sein. Integra zuckte mit den Schultern. „Na meinen wegen können die Soldaten auf ihre Kondition testen. Meine Männer sind topfit.“ „Gut, ich werde Ihnen nun Herrn Pigwod vorstellen.“ Sie erhoben sich von den Stühlen und verließen das Zimmer. Integra erblickte neben Walter einen Schrank in Menschengestalt. Kurze blonde Haare, einen Dreitage Bart, Trainingsanzug an und überall Muskel, Schwarzenegger lässt grüßen. „Sir Hellsing, darf ich Ihnen vorstellen. Herr Pigwod.“ „Guten Morgen.“ Integra streckte brav das Patsche Händchen aus um den Schrank die Hand zu Begrüßung zu schütteln. “Morgen.“ Er ergriff ihre Hand und drückte zu. Er schüttelte ein Mal kräftig und ließ die Hand wieder los, dann richtete er sich zu den beiden älteren Herren. „Kann es endlich losgehen?“ Integra während dessen drehte sich kurz zu Walter hin und schüttelte ihre ramponierte Hand. Walter konnte auf ihre Lippen lesen „Aua!“ Diesen kräftigen Händedruck hatte er eben auch abbekommen. Integra bewegte alle fünf Finger um sicher zu gehen sich nichts gebrochen zu haben. „Wir werden uns dann verabschieden. Herr Pigwod und seine Mannschaft wird alles Regeln.“ Die beiden älteren Männer verbeugten sich kurz und gingen dann mit Walter den Flur zur Eingangshalle. „Wo sind die Männer?“ In ihrer Traumwelt, da wo ich eigentlich auch sein sollte. Integra versuchte freundlich zu klingen. „In ihren Quartieren.“ „Dann sollten wir sie hohlen und das schnell. Meine Leute haben draußen schon alles vorbereitet.“ „Okey.“ Integra drehte sich um.
Der Schrank und sie gingen zu den Quartieren der Soldaten, wo himmlische Ruhe herrschte. „Ist es immer so ruhig hier?“ Integra flüsterte in Gegensatz zu Herr Pigwod. „Wenn sie schlafen ja.“ „Sie schlafen? So spät noch.“ Entsetzt sah er auf seine Uhr. „Das werden wir aber schnell ändern.“ Er holte eine Pfeife zum Vorschein. „Wollen Sie?“ Er hielt ihr lächelt die Pfeife hin. „Nein, danke.“ Integra hob abwährend die Hände. „Dann wollen wir mal den laschen Haufen aus den Federn schmeißen.“ Er riss links die Tür auf. „Aufstehen! Hopp!“ Das Licht wurde angeschaltet, zwischendurch noch ein Mal in die Pfeife gepfiffen. „Aufstehen! Bewegt eure faulen Hintern aus den Betten!“ So wurden mehrere Türen aufgerissen und erbarmungslos das Licht angeschaltet. „Alle Mann auf den Flur!“ Integra sah wie nach und nach aus den Zimmern ihre Soldaten raus schlichen und mehr als verwirrt sich umsahen. Herr Pigwod vergewisserte sich das wirklich alle aus dem Betten war. Auf dem ganzen Flur standen nun Männern in weißen Boxershorts und weißen T-Shirts. Integra besah sich das Schauspiel von der Tür aus an. Sicherheitsabstand musste sein. Nun kam der Schrank auf sie zu. „Sind das alle?“ Integra schüttelte den Kopf. „Im Nebengebäude sind noch Quartiere.“ Sie bemerkte die Blicke ihrer Soldaten auf sich, fragende Blicke. „Sie können mit denen ja schon anfangen. Ich werde dann mal die anderen wecken.“ Er reichte ihr die Pfeife. „Ich bevorzuge eine andere Methode.“ Er zuckte mit den Achseln und die Pfeife verschwand wieder in der Hosentasche. Integra wandte sich danach zu ihren Männern. „Aufstellen!“ Ein Tumult begann und es wurden zwei Reihen gebildet. Integra wartete bis alle standen und stellte sich vor den zwei Reihen mitten im Flur. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen, Sir Hellsing!“ Erklang es in guter Manier, dass jede Lehrer neidisch werden konnte. Denn die Schüler geben nur ein „Morgään!“ zustande, wenn überhaupt. „Der nette Weckdienst neben mir.“ Sie zeigte auf Herr Pigwod, der über beide Ohren grinste. „Wurde von ganz oben beauftragt die Organisationsmitglieder auf ihre Fitness und vor allem Kondition zu überprüfen. Reine Kontrolle mehr nichts. Ihr werden Untersucht und müsst danach noch ein paar Turnübungen machen. Nichts Besonderes.“ Sie blickte in dir Runde und erntete ein paar böse Blicke. „Es ist zwar fast noch mitten in der Nacht, aber das bringen wir jetzt schnell hinter uns.“ Sie grinste um auszudrücken dass es nichts großes sein kann. „Danach dürft ihr auch wieder schlafen.“ Sie ist ja so nett zu ihren Leuten. Mit den Hintergedanken sich selbst auch wieder tief in die Kissen vergraben. „Herr Pigwod, meine Leute gehören Ihnen und ihrer Fitnessmannschaft. Ich gehe den Rest wecken und schicke sie dann zu Ihnen nach draußen auf den Trainingsplatz.“ Er nickte und grinste weiterhin. „Jetzt zieht ihr euch schön um und dann Abmarsch auf den Trainingsplatz!“ Sir, Jawohl, Sir“ Die Soldaten salutierten und rannten dann in ihre Zimmer. „Viel Spaß“ „Denn werde ich haben, Sir Hellsing. Denn werd ich haben.“ Er verkreuzte die Arme vor der Brust.
Kopfschütteln verließ sie den Ort des Geschehens. Walter kam ihr entgegen. „Der Queen scheint wohl langweilig zu sein. Sie will einen Fitnesstest.“ Walter lachte. „Sie wird bei uns nur Topfite Männer finden.“ Integra nickte und fing an zu lachen. „Du hättest gerade mal den Muskelmann sehne müssen. Der hat die ganzen Männer elegant aus den Betten geschmissen. Die sahen nicht sehr begeistert aus. Apropo ich wollte eben noch im anderen Track aufwecken.“ „Sie werden sich damit aber keine Freunde machen.“ „Das ist mir der Spaß werd. Ich muss nur noch eben in die Küche.“
Walter und Integra standen mitten auf den Flur der Soldatenquartiere. Integra war bewaffnet mit Küchenuntensillen „Das wollt ich schon immer mal machen. Hehehehe…“ Sie lachte noch einmal dreckig auf, bevor sie den Küchenlöffel auf den Topf schlug. „Aufstehen!“ Walter grinste und öffnete für Integra die Türen und machte das Licht an. „Los, aus den Betten und ab auf den Flur!“ Sie hämmerte weiter mit dem Kochlöffel auf den Topf und stand dabei mitten in einen Zimmer und wurde angestarrt. Walter konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Beide, also Integra und Walter, gingen so von Zimmer zu Zimmer. Die Tür wurde aufgerissen, eine Schreine Integra „Aus den Betten!“ Trat ein, das Licht wurde angemacht und das alle mit der himmlischen Musik des Topfes und des Kochlöffels. Integra ging darauf, weiter trommelt, aus dem Zimmer zum nächsten und Walter sah nochmals in die verschlafenden Gesichter. „Aufstehen, meine Herren.“ Dann trat er auf den Flur um weiter Türen zu öffnen.
Nachdem wirklich alle wach waren und auf den Flur in Reih und Glied standen, hörte Integra auf den Topf weiter zu traktieren. „Na, alle wach?“ Ein Gemurmel entstand. „ich fragte, ob alle wach sind?“ „Ja, Sir!“ „Gut, also hat der Topf doch funktioniert.“ Sie sah auf den Topf und erblickte sehr viele Beulen und Dellen, auch der Kochlöffel sah vorher anders aus. „Ups, der ist hin. Gibt es eben einen neuen Topf. Der Koch wird sich freuen.“ Sie übergab Walter ihr Werkzeug zum Leute wecken und richtete sich zu ihren Soldaten. „Guten Morgen erst einmal.“ „Guten Morgen, Sir Hellsing.“ Schallte es zurück. Eins muss man ihnen lassen. Richtig Guten Morgen sagen konnten alle. Integra rappelte ihren Text runter und erklärte allen Anwesend das ein Fitnesstest im Hause stand. „Also macht mir keine Schande und zeigt ihnen was ihr drauf habt.“ „Jawohl, Sir!“
