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Gemeinsames Ziel

~*~Fremde werden Feinde, doch Feinde können Freunde werden~*~
von

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Unbekannter Angriff

Zero war an diesem Tag wieder aufgedreht und guter Laune. Sie hatten mit den Top 5 Schülern Gruppen gebildet und seine war mit Erts. Sie hatten den Kampf gegen Roose und Yoshino gewonnen. Er setzte sich in die Cafeteria und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Es war noch früh am morgen und nur wenige Auszubildende saßen im selben Raum. Zero sah aus dem Fenster und starrte in die dunkle Galaxie hinein.

„So verträumt?“, fragte seine Lotsin Kizna und setzte sich neben ihn.

Er schreckte leicht auf, drehte sich zu ihr und meinte: „Darf man nicht einfach mal so aus dem Fenster gucken?“

„Doch, doch. Ich meint ja nur“, lachte sie leicht.

„Was lachst du denn jetzt so?“

„Ist schon okay. Du hast gut gekämpft, muss man sagen.“

„Vielleicht, aber Erts war besser. Ich würde mal gerne ein Trainingskampf gegen ihn führen.“

„Heute werden die Gruppen neu verteilt, dann hast du wahrscheinlich die Möglichkeit gegen ihn zu kämpfen. Meinst du, du hast eine Chance gegen ihn?“

„Schwer zu sagen, aber ich glaube schon. Ich werde abwarten und dann mein bestes geben, wie heute und da haben wir ja auch gewonnen.“

„Du bist sehr zuversichtlich, muss man sagen“, meinte Clay und setzte sich neben den schwarzhaarigen Anwärter.

Zero sah zu ihm: „Meinst du etwa, ich hätte keine Chance?“

„So will ich es nicht ausdrücken, aber Erts ist ein starker Gegner, pass besser auf, wenn du gegen ihn kämpfst.“

Azuma, ihr Ausbilder betrat den Raum und stellte sich zu den drei.

Skeptisch musterte er sie und sagte: „Kommt mit. Die Gruppen werden neu gebildet.“

Dann drehte er sich wieder um und erwartete von den Anwärtern, dass sie ihm folgten, was die drei auch taten. Sie gingen in einen Lehrsaal, stellten sich in einer Reihe auf und Azuma sah sich die Anwärter an und blickte dann auf seine Liste.

„Die Teams sehen diesmal wie folgt aus. Zero bildet ein Team mit Aracd, Clay mit Sure, Roose mit Force, Yamagi mit Yoshino und Hiead mit Erts. Ist soweit alles klar?“, fragte er.

Zero jedoch fragte einfach: „Wer kämpft denn zuerst gegen wen?“

„Alles mit der Ruhe! Heute werden zuerst Hiead und Erts gegen Roose und Force kämpfen. Folgt mir“, sagte er und ging mit den Anwärtern und ihren Lotsen aus dem Raum.

Zero schmollte: „Man! Ich wollte doch unbedingt gegen Erts kämpfen.“

„Das kannst du sicherlich noch. Hab etwas geduld“, versuchte Clay ihn etwas zu beruhigen, doch es funktionierte nicht so, wie er es wollte.

Kizna lächelte leicht: „Freu dich doch etwas. Du kannst dich in aller Ruhe auf den Kampf vorbereiten und da du auch noch gegen andere kämpfst, trainierst du etwas, bevor du gegen Erts antrittst.“

„Du bist sehr optimistisch, Kizna“, lachte Saki.

„Wieso auch nicht, schließlich ist es wahr, was ich sage.“

„Da werde ich dir auch nicht widersprechen.“

Azuma, Hiead, Erts, Force, Roose, Ikhny, Romy, Kalliso und Wrecka kamen im Trainingsraum an. Die Anwärter betraten ihre Pro-Ings und nach Azumas Startsignal begannen sie auch schon mit ihrem Kampf. Force griff direkt Erts an, während sich Roose etwas zurückhielt. Der blondhaarige Anwärter hatte keine Probleme den Angriffen auszuweichen. Hiead mischte sich in den Kampf ein und griff Force an, dieser versuchte ihn so schnell wie möglich wieder los zu werden. Erst widmete sich inzwischen Roose, der etwas hinter den anderen stand. Er traute sich nicht so wirklich ihn anzugreifen, sondern blickte sich nur um, um ein Versteck zu finden.

Erts musste daraufhin lächeln: „Willst du nicht gegen mich kämpfen?“

„Nein“, antwortete er knapp, doch den blondhaarigen Anwärter brauchte es nur zum Grinsen.

Erts griff ihn an und Roose versuchte die Attacke abzuwehren, was ihm zum Teil auf gelang. Jedoch war der Anwärter mit der Nummer 05 darauf eingestellt und setzte erneut einen Angriff, der Roose sofort außer Gefecht setzte. Dann sah er dem Kampf von Force und Hiead zu, die aktiv gegeneinander kämpften.

„Du bist kein Gegner für mich! Halt dich aus dem Kampf von Erts und mir gefälligst raus, hörst du?“, zischte Force.

Hiead grinste daraufhin nur: „Das interessiert mich nicht. Jetzt bin ich dein Gegner und niemand sonst.“

Als die Anwärter sich gegenseitig angreifen wollten, ging ein Signal los.

„Der Kampf wird abgebrochen“, sagte Azuma und verließ den Raum.

Genervt beendeten die Anwärter ihren Kampf und gingen zu den anderen, die auf ihren Plätzen saßen und auf ihren Einsatz warteten.

„Und? Wie war der Kampf?“, fragte Zero Erts, als gerade den Raum betraten.

Force zischte: „Lass uns erst mal rein, bevor du meinst Erts anzuquatschen.“

„Ist ja gut.“

Zero wartete noch bis die anderen sich gesetzt hatten, ging dann zu Erts und fragte erneut: „Und? Wie war der Kampf?“

„Wie soll er schon gewesen sein. Roose war mein Gegner und Force und Hiead waren Gegner. Der Kampf wurde aber unterbrochen, bevor es einen Sieger gab. Wahrscheinlich greifen wieder die Victims an“, antwortete der Anwärter.

„Und es hat wirklich keiner gewonnen? Das ist ja blöd. Setzt ihr den Kampf später fort und fällt er ganz in den Eimer.“

„Das kann ich dir nicht sagen, aber mir ist es egal.“

Auf der GoA gab es plötzlich eine Erschütterung, als wäre etwas gegen das Schiff geknallt. Die Mädchen hielten sich an ihren Stühlen fest, während die Jungs aufsprangen und leicht böse blickten.

„Ob wir auch kämpfen müssen? Die Victims scheinen nah zu sein“, meinte Zero.

Azuma betrat den Raum: „Ihr verhaltet euch ruhig. Alles ist in Ordnung und keiner muss sich wegen der Erschütterung Sorgen machen. Haben wir uns da verstanden?“

„Was ist denn passiert?“, fragte Clay.

„Nichts, also macht euch keine Gedanken.“

Darauf verließ er wieder den Raum und ließ die Anwärter im Unwissen zurück.

Force meinte: „Es scheint irgendwas vorgefallen zu sein, von dem wir Anwärter wohl nichts erfahren sollen. Warum gehen wir nicht in die Cafeteria, da kann man aus dem Fenster sehn. Vielleicht erkennen wir, was los ist.“

„Sollten wir nicht hier bleiben und auf unseren Ausbilder warten?“, fragte Clay, jedoch bekam er keine Antwort.

Die anderen Anwärter bis auf Erts, sowie die Lotsen gingen aus dem Raum.

Der blondhaarige Junge lächelte: „Ich glaub du solltest auch mitkommen. Alleine ist es etwas gefährlich.“

Als hätte er es gewusst, gab es eine erneute Erschütterung, die die Andere im weiten übertraf. Clay und Erts stürzten zu Boden. Es dauerte lange, bis es aufhörte zu wackeln.

„Komm. Gehen wir zu den anderen. Wenn etwas passiert, sind wir wenigstens nicht allein und jemand kann Hilfe holen“, meinte Erts.

Clay nickte: „Da will ich dir nicht widersprechen.“

Die zwei Anwärter rannten aus dem Raum und machten sich auf den Weg zur Cafeteria. Als sie den Gang entlang gingen, kam ihnen Azuma entgegen.

„Wo sind die anderen?“, fragte er leicht böse.

Erts antwortete: „Sie sind in der Cafeteria. Dort ist es sicherer, dachten wir.“

„Warum seid ihr dann noch nicht da?“

„Wir wollten auf Sie warten, aber als erneut eine Erschütterung kam, dachten wir, wir gehen besser auch in die Cafeteria.“

„Dann beeilt euch.“

„Es tut mir Leid, wenn ich so unhöflich Frage, Ausbilder, aber was ist hier los?“, wollte Clay wissen.

Azuma seufzte: „Es ist nicht von Bedeutung, also mach dir darüber keinen Kopf. Es wird schon alles schief gehen, wie man so schön sagt.“

„Sind die Ingrids im Kampf?“, fragte Erts.

„Ja, sie versuchen den Feind zu vertreiben, aber das braucht euch nicht zu interessieren. Jetzt geht in die Cafeteria, bevor noch etwas passiert.“

Die zwei Jungs nickten nur und gingen weiter zur Cafeteria, in der die anderen schon warteten. Durch die Fenster konnte man nichts erkennen, da sie zu waren.

„Wo wart ihr so lange?“, fragte Zero leicht besorgt.

Clay antwortete: „Wir sind unserem Ausbilder begegnet. Merkwürdig ist nur, dass er nicht von Victims, sondern von einem Feind geredet hat.“

„Meinst du, dass da noch mehr Monster sind, gegen die wir kämpfen müssen?“

„Scheint so. Aber unser jetziger Feind scheint so stark zu sein, dass wir noch nicht einmal wissen dürfen was es für ein Feind ist und wahrscheinlich dürfen wir deshalb auch nicht kämpfen. Hoffentlich schaffen die Ingrids das.“

„Ganz sicher. Sie sind stark. Bald ist der Kampf sicherlich vorbei. Man muss schließlich positiv denken.“

Erts setzte sich auf einen Stuhl und sah nachdenklich zum geschlossenen Fenster. Romy bemerkte, dass irgendetwas anders war und setzte sich zu ihm.

„Was ist los, Erts?“, fragte sie etwas leise.

Er antwortete: „Ich frage mich nur, warum die Victims oder dieser neue Feind uns angreifen. Ich verstehe nicht, warum wir eigentlich kämpfen müssen.“

„Na um Zion zu beschützen“, meinte Force und stellte sich hinter ihn.

„So habe ich es eigentlich nicht gemeint. Ich versteh nicht, warum sie kämpfen. Wer hat dieses Krieg eigentlich begonnen.“

„Du stellst Fragen. Die Victims wollen Zion zerstören, sie haben schon viele andere Planeten zerstört, dass weißt du aber auch. Ich versteh nicht was dein Problem ist.“

„Ist auch egal. Wir müssen es nicht weiter vertiefen. Spielt keine große Rolle. Ich hoffe, dass die Ingrids den Kampf gewinnen.“

„Wenn nicht, dann werden wir neue Piloten, ist doch klar.“

Erts schwieg etwas, bevor er aufstand und den Raum verließ. Romy sah ihm hinterher. Als sie ihm folgen wollte, hielt Force sie zurück und schüttelte den Kopf.

„Zero, gehst du mal Erts suchen?“, rief er zu ihm und setzte sich auf einen Stuhl.

Verwundert blickte der Anwärter zu Force, doch dann verließ er die Cafeteria und suchte Erts. Auf dem Weg begegnete er Azuma.

„Was machst du allein hier? Ich dachte ihr wärt in der Cafeteria?“, fragte er böse.

Zero antwortete: „Erts ist verschwunden. Ich geh ihn suchen. Ihm könnte bei diesen Erschütterungen noch was passieren.“

„Wieso ist er verschwunden. Er ist nicht der Typ, der einfach abhaut.“

„Ich weiß es nicht. Darf ich ihn weitersuchen?“

„Mach, aber pass auf dich auf. Ich werde ihn ebenfalls suchen.“

Zero nickte und ging weiter den Gang entlang. Er konnte sich nicht vorstellen, wo Erts hingegangen sein könnte, ging somit also nur den Gang entlang. Plötzlich kam erneut eine Erschütterung und Zero stützte sich an der Wand ab.

„Ich muss ihn schnellstens finden, verdammt.“

Erts kam ihm entgegen und sah ihn verwundert an: „Was machst du hier?“

„Ich suche dich. Wo warst du?“

„Ich war kurz in meinem Zimmer. Lass uns zurück in die Cafeteria gehen. Da sind wir sicherer.“

„Soll ich dir glauben, dass du nur in deinem Zimmer warst?“

„Wo soll ich sonst gewesen sein?“

„Keine Ahnung, aber irgendetwas verheimlichst du mir trotzdem.“

„Bestimmt nicht, aber das Gespräch können wir auch in der Cafeteria fortsetzen.“

Die Beiden gingen zurück zu den anderen und setzten sich hin. Die Erschütterungen wurden schwächer und hörten schließlich ganz auf. Azuma betrat die Cafeteria und stellte sich vor alle Anwärter.

„Unser Feind ist vorerst besiegt und ich bitte euch, sofort bei eurem Ausbilder zu melden, da wir weiter trainieren müssen. Wenn irgendjemand durch die Erschütterungen verletzt wurde, soll er sich auf der Krankenstation melden. Also schnell“, sagte er.

Nachdem jeder Anwärter zu seinem Ausbilder gegangen war, waren nur noch die Top 5 Schüler mit ihren Lotsen, sowie Zero und seine Freunde da.

Azuma meinte: „Wenn kein neuer Angriff kommt, werden die Piloten heute vor euch Schüler treten und euch etwas über den Feind berichten. Sie haben eure Daten und ihre Lotsen werden sehen, ob jemand im nächsten Kampf im Pro-Ing helfen kann. Diesmal kommt es nicht nur auf Stärke, sondern auch auf Strategie an. Aber das werdet ihr sehn, wenn es soweit ist. Jetzt zieht euch um. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.“

„Wir werden zum ersten Mal die Piloten sehen. Das wird schön“, freute sich Zero.

Kizna seufzte: „Du kannst dich wieder beruhigen. Sie werden vor allen reden, jeder wird sie sehn. Und mit dir allein werden sie sicher nicht reden.“

„Verderb mir doch nicht die Freude.“

Nach einer Stunde fanden sich alle Anwärter in der Cafeteria ein und wurden mit ihren Lotsen in den großen Saal geführt. Azuma stand mit weiteren Ausbildern vorne und einer der Ausbilder hatte das Wort.

„Die Piloten werden nun über ihren Kampf berichten. Salutiert!“

Darauf salutierten die Anwärter und die Piloten betraten den Raum. Ihre Lotsen stellten sich neben sie und blickten in die Runde.

„Beginnen wir“, sagte noch der Ausbilder und verließ dann die Bühne.

Teela begann: „Die Situation ist diese, dass wir es nicht nur mit Victims, sondern auch mit Menschen zu tun haben, die gegen uns kämpfen wollen. Sie haben den gleichen Stand der Technologie und haben uns mit ihren Waffen angegriffen. Es ist nicht klar, ob sie etwas mit den Victims zu tun haben oder für ihre Existenz verantwortlich sind. Die Tatsache ist, dass wir einen Feind mehr haben, der uns ohne Rücksicht angegriffen hat.“

„Das Problem liegt jetzt darin, dass die Ingrids keine Chance gegen ein anderes Raumschiff haben und wir neue Waffen oder sogar eure Hilfe benötigen. Unsere Ingrids mussten unter dem Kampf sehr leiden und wir wissen nicht, wann unser Feind oder die Victims demnächst angreifen werden. Sicher ist, dass wir die Hilfe von den besten von euch brauchen“, erklärte Ernest.

Gareas nickte: „Wir haben eine Empfehlungsliste von den Ausbildern bekommen, auf der die besten Schüler mit ihren Stärken und Schwächen aufgezeichnet sind. Wir werden uns mit ihnen unterhalten und sehen, ob sie uns helfen können. Im Notfall aber, brauchen wir alle Pro-Ings, die uns unterstützen. Jedoch könnten sich auf der Liste Namen befinden, die Gruppen anführen werden, oder sogar weiter vorne kämpfen werden.“

„Das Problem ist mehr das, das keiner von uns vorhat, euch in Gefahr zu bringen, aber wie es scheint, haben wir mittlerweile keine Möglichkeit mehr. Ihr müsst euch und GoA nun selbst beschützen. Wenn Victims und unser neuer Feind angreifen, werden wir geliefert sein, da wir uns nicht um alles auf einmal kümmern können“, sagte Leena.

Phil Pheleira meinte: „Die Ausbilder werden ihren Anwärtern selbst bescheid geben und zu uns schicken. Wir werden mit ihren Lotsen und die Piloten mit den Anwärtern reden. Wir werden heute noch alles organisieren, denn wir müssen immer mit einen neuen Angriff rechnen und dürfen keine Minute zögern. Jeder der Piloten, der bei uns auf der Liste steht, wir aber auch gefragt, ob er sich dafür bereit erklärt. Wir werden keinen Zwingen eine Gruppe zu führen oder einen Kampf zu kämpfen, in dem man sterben kann.“

„So, genug der Rede. Eure Ausbilder werden euch Bescheid geben“, beendete Teela die Erklärung und ging mit den Piloten und Lotsen aus dem Raum.

Diesmal stellte sich Azuma vor die Schüler: „Jeder geht wieder zu seinem Ausbilder. Dort wird alles weitere besprochen. Ich hoffe das ist soweit klar.“

Er ging mit seinen Anwärtern in den Trainingsraum und stellte sich ihnen gegenüber. Er hielt eine Liste in der Hand, auf die Zero versuchte die ganze Zeit zu gucken.

„Wer ist es nun?“, fragte der Junge aufgeregt.

Azuma seufzte: „Alles mit der Ruhe. Es sind vier von euch, mit denen die Piloten reden werden, aber sie sortieren noch aus, da mindestens zweihundert auf den Listen stehen. Es hat noch nichts zu bedeuten. Als erstens ist es Erts Virny Cocteau, dann Force Wartlliam, Hiead Gner und Zero Enna. Ihr seid alle zu anderen Piloten eingeteilt und ihre Lotsen zu den jeweiligen Lotsen der Piloten. Ihr seid die ersten, die mit ihnen reden können. Erts hat ein Gespräch mit Ernest Cuore, Force mit Rioroute Vilgyna, Hiead Gner mit Gareas und Zero mit Teela Zain Elmes. Die Piloten haben sich selbst die Anwärter ausgesucht.“

Erts blickte leicht zur Seite und seufzte, da er eigentlich nicht vorhatte zu kämpfen. Zero sah zu ihm, sagte aber nichts. Azuma brauchte sie in verschiedene Räume und ihre Lotsen kamen mit. Die Piloten saßen ebenfalls neben ihren Lotsen. Ernest saß Erts gegenüber und lächelte ihn freundlich an.

„Du weißt, was auf dich zukommen wird?“, fragte der Pilot.

Der Anwärter nickte: „Ein harter Kampf auf Leben und Tod.“

„Bist du dafür bereit?“

„Ich denke schon. Ich werde mich nicht vor Verantwortungen drücken.“

„Das würdest du nicht tun, wenn du nicht wollen würdest. Ich bin aber fest der Meinung, dass du perfekt für so was geeignet bist. Du musst es nur wollen. Niemand zwingt dich zu so etwas.“

„Ich glaube schon, dass ich dazu bereit bin. Ich werde helfen, um meine Freunde beschützen zu können.“

„Das hört man doch gerne.“

Die Lotsen wechselten kein Wort, sie lauschten lieber dem Gespräch der Jungs. Bei den anderen verlief das Gespräch ähnlich. Nur Zero war aufgedreht und guter Laune.

Teela fragte: „Du weißt, dass es dein Leben kosten könnte?“

„Natürlich, aber ich will es trotzdem. Es ist mein Traum. Ich würde alles tun, was ihr von mir wollt“, freute sich der Anwärter.

„Und du bist bereit dafür, dein Leben im Kampf zu verlieren?“

„Natürlich, warum auch nicht. Das ist das Beste, was einem passieren könnte. Ich hätte schon letztens mitkämpfen wollen, aber da durften wir ja nicht.“

„Ist dir bewusst, dass es kein Spiel, sondern bitterer Ernst ist?“

„Natürlich weiß ich das. Warum sollte ich das nicht wissen? Ich bin wirklich bereit dazu, dass kannst du mir glauben.“

„Ich glaube es dir schon, aber ich bin mir nicht sicher, ob du die Sache ernst genug nimmst.“

„Das mach ich, keine Sorge. Das wirst du sehn.“

Da Teela keinen Lotsen hatte, saß Kizna nur neben ihr und sagte nichts. Sie wusste auch nicht, was sie dazu sagen sollte.

Nachdem Gespräch saßen die Anwärter alle in der Cafeteria und nur vier Stück sollten von den zweihundert übrig bleiben. Zero war völlig aufgeregt und konnte kaum ruhig sitzen.

„Und wie war euer Gespräch?“, fragte er nun die anderen.

Force und Hiead gaben ihm keine Antwort, auch Erts schwieg merkwürdigerweise, was Zero etwas verwunderte.

Der braunhaarige Anwärter sah zu ihm: „Erts? Ist alles in Ordnung?“

„Was? Ja, klar. Ich war nur mit den Gedanken woanders“, antwortete er.

„Wie war dein Gespräch?“

„Ganz normal und deines?“

„Einfach nur cool, aber die Pilotin meinte, dass ich die Sache nicht ernst genug nehmen würde. Die schätzt mich voll schlecht ein. Ich hoffe, dass mich deshalb nicht aussortiert. Ich frage mich, wie lange es dauern wird.“

„Es sind zweihundert Anwärter und fünf Piloten. Sie haben alle Hände voll zu tun. Es dauert sicher einige Stunden. Hab etwas geduld.“

„Ich hab aber keine Geduld. Ich bin einfach so aufgeregt.“

Nach vier Stunden betrat Azuma die Cafeteria und ging zu seinen Anwärtern.

Zero sah zu ihm: „Und? Und?“

„Ganz ruhig. Sie haben sich entschieden. Erts, Force, Hiead und Zero sind die Gruppenleiter der anderen Pro-Ings und stehen unter dem Befehl der Piloten. Ihr macht das, was die Piloten von euch wollen. Und ihr sagt den anderen Anwärtern, was Sache ist. Ist das soweit klar oder gibt es noch Fragen?“

„Eine Frage hab ich. Bekommen wir ein extra Training?“

„So könnte man es sagen. Ihr werdet keine Freizeit haben, sondern viel trainieren. Schließlich könnte jeden Augenblick ein neuer Feind angreifen.“

„Befehlen alle Piloten den Anwärtern was oder hat jeder einen bestimmten Piloten?“

„Befehle erteilen können euch alle Piloten was, aber einen Ansprechpartner könnt ihr euch aussuchen. Ihr müsst ja nicht zu allen gehen und fragen, sondern könnt mit einem, zum Beispiel mit dem, mit dem ihr das Gespräch hatten, eure Fragen und Probleme klären. Sie sind noch auf GoA und wollen mit euch in einer Gruppe sprechen.“

„Das wird cool“, freute sich Zero.

Azuma seufzte nur und brachte die vier Anwärter mit ihren Lotsen zu den Piloten, die schon auf sie warteten.

Gareas sah zu ihnen, als sie den Raum betraten: „Das ging ja wirklich schnell.“

„Was erwartest du? Die Wahl ging ja auch schneller als geplant“, lächelte Rioroute.

Leena schüttelte den Kopf: „Jungs. Setzt euch doch erst einmal.“

Nachdem sich die Anwärter gesetzt hatten, verließ Azuma den Raum und ließ sie in der Obhut der Piloten.

Ernest meinte: „Wir werden euch heute alles Nötige erklären. Wenn ihr Fragen habt, dann fragt einfach.“

Verschwunden

Ranpha saß im Hologrammraum am Strand. Sie sonnte sich und genoss die ruhige Zeit, bis Milfeulle rein gerannt kam. Das blondhaarige Mädchen drehte sich zu ihrer Freundin, die sie außer Atem ansah.

„Was ist denn los, Milfie?“, fragte sie genervt.

Das pinkhaarige Mädchen antwortete: „Wir haben Trümmer eines Schiffes gefunden. Wir sollen es erkundigen.“

„Warum habt ihr mich nicht gerufen? Du hättest nicht hier hinrennen müssen. Über Funk geht so was einfacher.“

„Der Funk funktioniert nicht. Es wird daran gearbeitet, aber der Kommandeur wird noch ungeduldig, wenn wir nicht bald losgehen.“

„Ungeduldig? Er? Mach nicht solche Scherze. Ich komm ja schon.“

Sie verließen den Hologrammraum und gingen in einen speziellen Raum, in dem ihre Maschinen standen. Mint, Vanilla, Chitose und Forte waren bereits da und zusammen stieg jeder in seine Maschine. Sie starteten und das Tor zum All öffnete sich. Sie flogen los und landeten auf den Trümmern, die verteilt in der Nähe ihres Schiffes waren. Sie hatten Raumanzüge dabei, mit denen sie ausstiegen, um die Trümmer besser zu untersuchen.

„Es sieht aus, als sei hier nur ein Schiff zerstört wurden. Mehr aber auch nicht“, meinte Mint und sah sich weiter um.

Forte überlegte: „Die Frage ist, was war das für ein Schiff. Wir sind ja schon vielen begegnet, aber die Trümmern ähneln keinen von denen.“

„Vielleicht ist das eine Flotte von Eonia und ist eine Falle“, warf Ranpha ein.

Vanilla bückte sich und hob etwas auf, was direkt wieder auf das Trümmerstück gezogen wurde: „Es ist magnetisch.“

„Wahrscheinlich sind die Trümmer für die Störungen von unserem Funk verantwortlich. Ranpha könnte Recht haben, wenn sie sagt, dass es Eonia gewesen sein kann“, nickte Mint.

Milfeulle sagte leicht ängstlich: „Sollten wir dann nicht besser zurück auf das Schiff? Da sind wir vielleicht sicherer. Wenn es wirklich eine Falle ist, kann es hier gefährlich werden. Wir finden hier eh nichts.“

„Ich gucke mich noch etwas um. Außerdem ist da noch ein größeres Stück des Schiffes. Wenn du willst, kannst du zurück und bericht erstatten.“

„Mint, wenn dann gehen wir zusammen. Obwohl, ich kann bei dir bleiben und wenn noch ein anderer bleibt, kann die andere hälfte bericht erstatten“, überlegte Forte.

Vanilla sah zu ihnen: „Ich bleibe.“

„Dann wäre das geklärt. Kommt Milfie und Chitose. Lasst uns zurückgehen“, lächelte das blondhaarige Mädchen und ging in ihre Maschine zurück.

Die anderen machten das gleiche und gemeinsam flogen sie zum Schiff zurück. Sie wurden bereits erwartet und wurden auf die Brücke gebracht.

Takuto sah die drei Mädchen an: „Und? Was hat es ergeben?“

„Nicht wirklich etwas. Mint glaubt, dass die Trümmer magnetisch sind und unseren Funk stören. Sie sieht sich mit Vanilla und Forte noch etwas um. Vielleicht finden sie noch etwas heraus“, erklärte Chitose.

Milfeulle sah abwechselnd zu ihren Freunden und Takuto: „Äh… Da gibt es noch was. Wir glauben… wir glauben, dass Eonia etwas damit zu tun hat.“

„Das könnte möglich sein. Wir hatten auch schon den Gedanken, schließlich funktionieren die Radare nicht mehr und wir könnten ein Schiff nur erkennen, wenn es sich nah bei uns befindet. Die Trümmer haben wir von weitem zwar entdeckt, aber wir sind dennoch näher dran gefahren. Wahrscheinlich sollten wir uns mit den Erforschungen beeilen“, meinte Lester und sah aus dem Fenster.

Takuto seufzte: „Es gibt seit eben ein Problem. Ich war im Maschinenraum, um nachzufragen, wie lange sie noch brauchen, um den Funk wieder hinzubekommen. Sie meinten, dass sie die Ursache nicht gefunden haben, aber ein anderes Problem aufgetreten sei. Weder unsere Kommunikation, unsere Sensoren, noch unser Antrieb scheinen zu funktionieren. Ich bin froh das die Angels noch funktionsfähig sind.“

„Bitte? Wir sitzen hier fest? Sie sind ja ein toller Kommandeur!“, meckerte Ranpha.

Milfeulle versuchte sie zu beruhigen: „Aber er kann doch nichts dafür. Es ist nicht seine Schuld.“

„Ist schon gut, Milfie. Ich hätte vorsichtiger sein müssen. Sie hat schon Recht. Wir sollten nur einen Weg suchen, hier wieder raus zukommen. Je länger wir hier bleiben, desto gefährlicher wird es. Außerdem scheinen immer mehr Geräte auszufallen“, meinte Takuto.

Lester schlug mit der Faust auf den Tisch: „Das ist ja nicht zu fassen. Wenn es wirklich eine Falle von Eonia war, sind wir glatt drauf reingefallen. Dabei müssen wir auf Prinz Shiva aufpassen. Wir können uns so was gar nicht leisten.“

„Beruhig dich doch. Wir kommen hier schon raus. Außerdem konnten wir nicht riechen, dass so etwas passieren könnte.“

Takuto lächelte, stand auf und verließ die Brücke. Ranpha setzte sich auf einen Stuhl und seufzte, während Milfeulle in ihr Zimmer ging und etwas kochte. Chitose blieb auf der Brücke, setzte sich aber nicht. Sie stand immer noch auf der gleichen Stelle und sah besorgt aus dem Fenster. Lester ging auf und ab. Vanilla, Forte und Mint kamen auf die Brücke und sahen zum Offizier.

„Ist der Kommandeur nicht hier?“, fragte Forte.

Lester schüttelte den Kopf: „Ich glaub er ist im Maschinenraum. Wieso? Habt ihr was gefunden, was von Bedeutung ist?“

„Wie man es nimmt. Wir haben etwas gefunden, aber es ist nichts Gutes“, erklärte das blauhaarige Mädchen.

Vanilla setzte sich neben Ranpha, sagte aber nichts. Forte und Mint ging aus dem Raum. Sie fanden Takuto, wie der Offizier sagte, im Maschinenraum.

Forte stellte sich vor ihn: „Wir haben Neuigkeiten.“

„Ich hoffe nicht allzu schlechte“, lächelte er.

Mint seufzte: „Oh doch. Sehr schlechte.“

„Was habt ihr denn gefunden? Ist es eine Falle?“

„So könnte man es sehen. In den Trümmern ist eine Bombe. Sie geht in einer knappen Stunde hoch. Wir sollten uns schleunigst hier weg machen.“

„Eine Bombe? Wir brauchen deine Hilfe, Mint. Der Antrieb funktioniert nicht mehr. Du kennst dich doch mit Maschinen etwas aus.“

„Klar. Forte, hol bitte Vanilla. Sie kann uns hier auch behilflich sein.“

Die rothaarige Frau nickte und ging wieder zurück auf die Brücke, auf der sich nichts verändert hatte. Vanilla saß neben Ranpha, die wütend mit ihrem Fuß wackelte. Chitose sah aus dem Fenster und wirkte weiterhin betrübt und Lester ging auf und ab. Forte beobachtete das einige Zeit, doch dann unterbrach sie die Stille.

„Was ist denn hier los?“, fragte sie.

Lester sah zu ihr und antwortete: „Wir hoffen, dass wir den Antrieb wieder anbekommen und nicht in eine Falle geraten sind.“

„Vanilla, wir brauchen dich im Maschinenraum“, seufzte sie und beide verließen den Raum.

Als sie bei Takuto ankamen, waren er und Mint schon fleißig den anderen am helfen. Das grünhaarige Mädchen schloss sich an und half ebenfalls mit. Forte sah etwas zu, ging dann aber aus dem Raum in ihre eigenes Zimmer. Auch Chitose und Ranpha hatten sich bereits von der Brücke entfernt und waren in ihr Zimmer gegangen. Lester saß währenddessen und sah ungeduldig und nervös aus dem Fenster.

„Das magnetische Feld ist einfach zu groß. Es stört alle unsere Signale. Wenn das so weiter geht, kommen wir hier nie weg“, seufzte Mint.

Takuto lächelte leicht: „Wir müssen positiv denken. Das schaffen wir schon. Wir müssen nur dran glauben. Man sollte immer auf sich vertrauen. Gemeinsam schaffen wir das schon. Glaub mir.“

„Okay, ich vertraue auf Ihre Worte.“

„Das ist gut. Lass uns schleunigst weiter arbeiten. Wir haben nur noch eine halbe Stunde Zeit.“

Sie gaben verschiedene Daten ein und ließen Programme durchlaufen, änderten die Stromsequenz und versuchten andere Dinge zu deaktivieren, dafür den Antrieb anzubekommen, doch alles schien umsonst. Sie bekamen den Antrieb nicht repariert und ihnen lief langsam die Zeit davon. Ranpha ging aus ihrem Zimmer zu Milfeulle, die fleißig am kochen war. Sie klopfte an die Tür.

„Ja, bitte“, kam aus dem Zimmer und das blondhaarige Mädchen trat ein.

Ihre pinkhaarige Freundin lächelte zu ihr: „Ich bekomme Gesellschaft, das ist gut.“

„Meinst du, wir kommen hier noch weg?“, fragte Ranpha nur.

„Ich denke schon. Der Kommandeur, Mint und Vanilla bekommen alles hin.“

„Auf Mint und Vanilla vertrau ich auch, aber auf den Kommandeur? Ich weiß nicht so recht. Der lenkt sie sicher nur ab.“

„Du musst schon etwas vertrauen haben. Wieso magst du ihn eigentlich nicht?“

„Wieso schon. Er ist einfach verrückt. So einen Typen kann man doch nicht ernst nehmen. Also ich würde lieber jemanden anderen gehorchen, wie Lester zum Beispiel. Er hat viel mehr Verantwortungsbewusstsein.“

„Jetzt gönn es dem Kommandeur doch. Außerdem ist doch schön, dass er so locker ist.“

„Du verstehst es nicht, Milfie. Ich habe nur Angst um mein Leben.“

„Wir fliegen sicher bald los. Vielleicht sind wir schon unterwegs, haben nur noch nichts bemerkt.“

„Du bist sehr Optimistisch. Kann das sein?“

„Natürlich, warum auch nicht.“

Es rumpelte kurz, doch dann spürte man, wie sich das Schiff in Bewegung setzte und sich von den Trümmern entfernte. Milfeulle lächelte, während Ranpha erleichtert seufzte.

„Was hab ich gesagt? Sie schaffen es“, lachte das pinkhaarige Mädchen.

Mint, Vanilla und Takuto verließen den Maschinenraum und gingen auf die Brücke. Sie sahen aus dem Fenster und die Trümmer wurden immer kleiner.

„Ihr habt es geschafft. Zum Glück“, sagte Lester erleichtert.

Der Kommandeur schüttelte ernst den Kopf: „Noch ist nichts geschafft.“

„Die Zeit ist um“, sagte Vanilla.

Der Offizier war verwundert: „Die Zeit ist um?“

Es gab eine starke Erschütterung auf dem Schiff. Takuto hielt sich an einer Stange fest, während Mint und Vanilla auf den Stuhl saßen und sich festhielten. Lester stürzte zu Boden und sah irritiert zum Kommandeur. Ranpha und Milfeulle waren ebenfalls zu Boden gestürzt, hatten sich aber nicht verletzt. Sie waren überrascht und die Erschütterung schien nicht nachlassen zu wollen. Chitose war in ihrem Zimmer und lag auf ihrem Bett. Bücher flogen aus ihrem Regal zu Boden und sie hielt sich an ihrem Bett fest, während Forte sich an die Wand lehnte und Halt suchte. Nach einiger Zeit hörte die Erschütterung auf.

„Sind alle wohlauf?“, fragte Takuto die Leute auf der Brücke.

Mint öffnete ihre Augen, die sie zugekniffen hatte und sah sich um: „Scheint so. Mir ist auf jeden Fall nichts passiert.“

„Mir auch nicht“, meinte Lester.

Vanilla nickte ebenfalls, auch die Crew bejahte seine Frage. Der Kommandeur teste die Funktionen, die zum Teil auch etwas abbekommen hatten.

„Wie sieht’s aus?“, fragte der Offizier.

Takuto schüttelte den Kopf: „Eher schlecht. Der Antrieb funktioniert noch, aber die Schilde sind nicht funktionsfähig und auch die Kommunikation hat etwas abbekommen.“

„Hatte die Kommunikation denn wieder funktioniert?“

„Als wir uns von den Trümmern entfernten, ja. Nun scheinen sie einige Fehler zu haben. Wir sollten sie reparieren, bevor wir sie benutzen sollten.“

„Takuto, glaubst du, es war eine Falle?“

„Ich denke schon. Schließlich wurde mir berichtet, dass es sich um eine Bombe handelte, die da platziert war.“

„Eonia also.“

„Scheint so. Mint, Vanilla, kümmert ihr euch bitte um die Fehler. Ich glaube, die Leute im Maschinenraum können eure Hilfe gut gebrauchen.“

„Machen wir“, lächelte das blauhaarige Mädchen und beide verließen den Raum.

Lester sah ihn verwundert an: „Und was machst du? Oder hast du noch vor zu helfen?“

„Ich gehe nach Prinz Shiva sehen. Er ist in seinem Raum und ich weiß nicht, ob er sich durch die Erschütterung verletzt hat“, antwortete Takuto.

„Du kannst auch Milfeulle, Ranpha, Forte oder Chitose schicken. Die Mädchen können sicherlich deine Hilfe gebrauchen.“

„Die schaffen das schon allein. Solange Eonia nicht angreift, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.“

„Wenn es eine Falle war, werden sie aber früher oder später noch angreifen.“

„Das werden sie wohl, aber ich werde dennoch nach Prinz Shiva sehen. Halt du hier die Stellung.“

„Als wenn ich das nicht oft genug machen würde.“

Lester seufzte, als der Kommandeur den Raum verließ. Er machte sich auf den Weg in den Raum des Prinzen. Als er die Tür öffnete, kam er in eine Art Wald. Takuto ging etwas weiter hinein und stellte sich an den Tisch, an dem er immer sein Essen hingestellt bekam. Der Tisch jedoch lag umgekippt auf dem Boden und auch seine letzte Mahlzeit lag zerstreut auf der Wiese. Besorgt sah der Kommandeur sich um und durchsuchte die Gegend. Er fand den Prinz schließlich auf seinem Bett liegend.

„Geht es Ihnen gut, Prinz Shiva?“, fragte er und verbeugte sich.

Er öffnete seine Augen, sah zu ihm und nickte nur. Besorgt musterte er den Prinzen, dem es wirklich gut zu gehen schien. Als er sich erhob und gehen wollte, stand der Prinz auf und stellte sich vor ihn.

„Dürfte ich fragen, was passiert ist?“, wollte Shiva wissen.

Takuto nickte: „Wir haben Trümmer gefunden und sie uns näher angeguckt. Soviel wie wir jetzt wissen, war es wahrscheinlich eine Falle von Eonia. Sicher ist es aber noch nicht. Die Bombe hat uns nur in der Verteidigung und in der Kommunikation eingeschränkt. Wir versuchen es zu reparieren und werden erst mal einen Planeten suchen, von dem wir Lebensmittel und Ersatzteile erhalten können.“

„Okay…“

„Sie wissen ja, wenn Ihnen langweilig ist, kommen Sie ruhig zu mir. Für eine Runde Schach hab ich immer Zeit“, lächelte der Kommandeur und ließ den Prinz zurück.

Dieser legte sich wieder auf sein Bett, sah etwas betrübt aus, schloss dann die Augen und versuchte noch etwas zu schlafen. Takuto hatte inzwischen den Raum verlassen und befand sich wieder auf der Brücke, auf der Lester schon auf ihn wartete.

„Ist irgendetwas passiert?“, fragte der Kommandeur.

Der Offizier nickte: „Wir haben etwas unbekanntes entdeckt. Der Radar sagt, dass es auf uns zukommt. Es ist auf jeden Fall kein Schiff, aber genaueres Wissen wir auch nicht. Es könnten Meteoriten sein. Wir sollten den Kurs ändern und versuchen, mit ihnen nicht den Weg zu kreuzen.“

„Dann erteil den Befehl, ich werde im Maschinenraum nachsehen, ob ich helfen kann. Du hast solange hier das Kommando.“

„Okay. Ihr habt gehört! Ändert den Kurs!“

Takuto verließ erneut die Brücke und ging zu Mint und Vanilla in den Maschinenraum, doch das blauhaarige Mädchen war nicht da.

Der Kommandeur fragte: „Wo ist denn Mint? Ist sie in ihr Zimmer gegangen?“

„Nein“, antwortete das grünhaarige Mädchen.

„Wo ist sie denn? Ihr solltet doch zusammen arbeiten.“

„Sie ist verschwunden.“

„Verschwunden? Wie ist denn das passiert?“

„Sie meinte eben, sie ist kurz weg und kam nicht wieder.“

„Wie lang ist das her?“

„Eine Stunde.“

„Und du sagst erst jetzt Bescheid?“

„Ich dachte sie kommt wieder.“

„Okay, Vanilla. Kümmere dich hier erst mal allein drum. Ich werde die anderen zusammenrufen und das Schiff durchsuchen lassen. Irgendwo muss sie ja hier sein.“

„Okay.“

Takuto verließ den Maschinenraum und ging zuerst zu Milfeulle, wo er auch Ranpha fand. Die Mädchen sahen verwundert zur Tür, als er rein kam.

„Möchten Sie was Essen?“, fragte Milfeulle.

Takuto schüttelte den Kopf: „Nein, danke. Ihr Beide müsst Mint suchen. Sie ist spurlos verschwunden. Sie sagte, sie ist kurz weg, kam nach einer Stunde aber nicht wieder. Bitte sucht sie. Ich werde auch Forte und Chitose Bescheid geben.“

„Okay, wir erledigt“, meinte Ranpha und die beiden Mädchen begannen mit der Suche.

Takuto suchte Forte und Chitose auf, um ihnen auch den Auftrag zu geben, Mint zu suchen. Zusammen machten sich die Mädchen auf die Suche nach ihrer verschwunden Freundin. Takuto ging währenddessen wieder zu Vanilla, um ihr im Maschinenraum zu helfen. Milfeulle betrat als erste Mints Zimmer, konnte aber nichts finden, was auf ihren Aufenthalt deuten könnte. Ranpha ging die Brücke und andere maschinellen Räume durch. Chitose kümmerte sich um den Hologrammraum und Forte betrat Prinz Shivas Raum, um dort nach ihr zu suchen. Normalerweise zeigt sich der Prinz selten, doch diesmal lief Forte ihm direkt über den Weg.

„Hey, haben Sie vielleicht Mint gesehen?“, fragte die rothaarige Frau.

Shiva schüttelte den Kopf und setzte sich ans Wasser. Forte sah noch etwas zu ihm, bevor die den Raum verließ. Milfeulle ging in den Raum, indem ihre Maschinen standen und durchsuchte erst Mints, dann die anderen.

„Wo kann sie bloß sein“, fragte sie sich und durchsuchte den Raum noch etwas weiter, fand aber nichts.

Ranpha betrat die Küche und suchte Mint dort, doch sie befand sich nicht an dem Ort. Sie ging in die Kantine und setzte sich zu einem Offizier an den Tisch.

„Haben Sie vielleicht Mint gesehen? Sie ist seit einer guten Stunde verschwunden“, fragte das blondhaarige Mädchen.

Er antwortete: „Tut mir Leid, da kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich habe sie nicht gesehen, aber ich dachte sie sei im Maschinenraum.“

„Da war sie auch. Trotzdem danke.“

Ranpha stand wieder auf und verließ die Kantine. Chitose durchsuchte jeden kleinen Raum, der noch so unwichtig war und man nicht vermuten könnte, dass sich Mint dort befand. Sie fand auch keine Spur.

„Sie kann doch schlecht vom Erdboden verschluckt sein“, seufzte sie.

Plötzlich gab es eine Erschütterung. Im Gegensatz zu der vorderen war sie eher klein und nicht von Bedeutung, doch dann folgten eine zweite und eine dritte. Es waren zwar nur kleine Erschütterungen, jedoch waren es viele. Takuto eilte auf die Brücke, um zusehen was los war, doch es war nichts zu sehen.

„Was passiert hier?“, fragte der Kommandeur.

Lester sah zu ihm: „Die Meteoriten haben ihre Richtung geändert. Sie kommen auf uns zu und manche haben uns schon getroffen.“

„Meteoriten können doch nicht den Kurs ändern.“

„Das haben wir auch gedacht, aber es scheint so.“

Plötzlich tauchte ein kleines bräunliches Wesen vor dem Fenster auf. Es hatte einen langen Mund und merkwürdige gelbliche Haare, die einer Mähne eines Pferdes ähnlich waren. Man könnte es für ein Seepferdchen halten, es hatte keine erkennbaren Arme oder Füße.

„Was ist das?“, fragte Takuto.

Lester schüttelte den Kopf: „Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich werden wir von diesen Wesen angegriffen.“

„Die Angel-Truppe muss raus. Sie müssen diese Tiere aufhalten.“

„Dann ruf sie zusammen, oder klappt die Kommunikation immer noch nicht?“

„Doch. An alle Angel-Truppen Mitglieder! Begebt euch in den Angelraum und bekämpft unseren Feind!“

„Jawohl, Sir!“, hörte man die Mädchen sagen.

„Ob das eine neue Waffe von Eonia ist?“, fragte Lester.

Takuto zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es nicht, auf jeden Fall scheinen sie nicht gutes vorzuhaben. Wir sollten sie bekämpfen und dann sehen wir weiter. Aber ich glaube nicht, dass es eine neue Waffe ist, denn dafür wirken sie zu lebendig.“

„Ich weiß nicht so genau. Ich trau ihnen alles zu.“

Die Angel-Truppe begann gegen ihren neuen Feind zu kämpfen. Sie schossen auf sie und einige wurden auch getroffen und starben.

„Es sind zu viele!“, sagte Ranpha.

Forte überlegte kurz: „Ich glaube, wir sollten ihren Anführer suchen.“

„Aber wo ist er?“, fragte Chitose.

Milfeulle antwortete: „Ich seh ihn.“

Sie flog los und die anderen folgten ihr. Sie fanden ein größeres dieser Wesen und schossen darauf, doch dem Monster schien es nichts auszumachen und spukte eine Art Energiestrahl, der Chitoses Angel traf.

Trainieren, trainieren, trainieren

Zero begann direkt zu fragen: „Wann beginnt das Training? Wie können wir euch helfen? Was genau müssen wir machen? Wann beginnt unser erster Einsatz? Stehen wir auf der Rangliste höher früher als die anderen Pilot zu werden?“

„Jetzt hol erstmal tief Luft“, schüttelte Teela den Kopf.

Ernest lächelte leicht: „Wenn du die Fragen einzeln stellen könntest, dann könnten wir dir auch besser drauf antworten. Die Hälfte habe ich nämlich wieder vergessen.“

„Okay, okay. Zu meiner ersten Frage. Wann trainieren wir?“, fragte der braunhaarige Junge.

Gareas antwortete: „Gleich. Ihr bekommt einen extra Trainier und er wird euch hart ran nehmen.“

„Und was machen wir?“

„Ihr werdet die anderen Gruppen leiten. Wir geben euch eure Position und ihr werdet den anderen Anwärtern sagen, was sie machen müssen. Verteidigung, Angriff und so weiter“, erklärte Rioroute.

„Wann ist unser erster Einsatz?“

Leena lachte leicht: „Ja dann, wenn wir erneut angegriffen werden und Hilfe brauchen. Was denkst du denn?“

„Und werden wir so schneller Piloten?“

„Wir haben euch ausgewählt, weil ihr für uns einige der Besten seid. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass einer von euch der nächste Pilot wird. Ist doch selbstverständlich“, seufzte Teela.

Hiead meinte: „Dann sollten wir vielleicht nicht trödeln, sondern mal mit dem Training beginnen, meint ihr nicht auch?“

„Das sollten wir. Dummschätzchen halten kann man auch wann anders“, maulte Force.

Erts seufzte leicht: „Dann sollten wir vielleicht zum Ausbilder und mit ihm reden, oder?“

„Na dann mal los“, lachte Zero.

Ernest lächelte: „Alles mit der Ruhe. Ihr solltet euch schon darauf konzentrieren, dass ihr richtig trainiert und nicht alles schnell schnell macht.“

„Außerdem kommt sehr viel Theorie auf euch zu, also macht euch auf was gefasst“, grinste Phil Pheleira.

Zero sah sie entsetzt an: „Theorie? Wofür das?“

„Wofür wohl? Ihr müsst doch eine Gruppe leiten!“, meinte Kizna.

„Muss das wirklich sein? Ich hasse Theorie!“

„Ohne Theorie kommt ihr nicht weit. Dann suchen wir uns jemand anders“, schüttelte Gareas den Kopf.

Erts lächelte leicht: „Das schaffen wir schon. So schwer wird’s wahrscheinlich nicht.“

„Glaub ich auch nicht. Ihr schafft das sicher“, lachte Ernest und sah zu dem blondhaarigen Jungen.

„Das glaub ich auch.“

Die zwei Jungs lächelten sich leicht an, bevor Azuma den Raum betrat und nicht gerade Aussah, als hätte er gute Laune.

„Kommt zum Training! Wir haben kaum noch Zeit!“, mahnte er.

Die Anwärter folgten ihm und ihre Lotsen gingen hinterher.

Zero fragte Erts leise: „Du scheinst dich mit dem einen Piloten gut zu verstehen. Wie kommt’s?“

„Wir haben eine Wellenlänge oder so was“, lächelte er leicht.

„Meinst du?“

„Ich denke schon. Wir haben uns gut verstanden.“

„Nicht quatschen. Wir sind gleich da!“, mahnte Azuma.

Zero jammerte: „Schon gut.“

Die Anwärter, ihre Lotsen und der Ausbilder kamen in einem Lehrraum an. Azuma stellte sich nach vorne und wartete, bis die anderen sich gesetzt hatten. Er gab Kizna Blätter, die sie austeilen sollte und schrieb was an die Tafel.

„Warum gehen wir nicht richtig trainieren? Wenn ein Angriff kommt, hilft uns die Theorie auch nicht!“, maulte Zero.

Hiead meinte: „Und wie willst du Dummkopf eine Gruppe leiten? Du hast doch gar keine Ahnung wie das geht.“

„Du aber schon, oder was?!“

Er grinste und zuckte mit den Schultern.

Azuma schrie: „Ruhe!“

Im dem Raum trat wieder eine Stille ein und die Anwärter, sowie ihre Lotsen sahen nach vorne.

„Jetzt beruhigt euch mal! Die Radare haben wieder ein feindliches Schiff geortet. Es ist ungefähr drei Tage von uns entfernt. Wenn ihr euch nicht konzentriert, dann müssen wir eine andere Gruppe suchen und dazu fehlt uns eindeutig die Zeit. Also reißt euch zusammen und benehmt euch“, erklärte der Ausbilder.

Kizna fragte: „Also lernen wir heute, was man als Gruppenleiter machen muss. Versteh ich das richtig?“

„So in etwa. Ihr Lotsen müsst auch unter eures gleichen die Kontrolle bewahren und auch sagen, wann sie wie helfen können. Also müsst ihr alle aufpassen.“

„Wie sieht denn der Plan aus?“, wollte Force wissen.

„Heute wird Theorie gemacht, bis sie sitzt. Morgenfrüh werden wir darüber einen Test schreiben, um zu sehen, wer welche Aufgabe übernimmt. Dann kommen wir zum praktischen Teil. Eure Pro-Ings bekommen noch einige zusätzliche Funktionen.“

Zero seufzte: „Einen Test? Das ist nicht Ihr ernst.“

„Doch, dass ist es! Wir müssen durch den Test sehen, wer im Angriff oder in der Verteidigung sich um die Gruppe kümmert. Das Ergebnis wird von Lotse und Anwärter zusammengewertet. Also solltet ihr euch beide anstrengen.“

„Unterrichten Sie uns alleine oder helfen die Piloten dabei?“, fragte Erts.

„Momentan sind wir keinen Victims begegnet und einige der Piloten haben sich dazu bereiterklärt, hier auch zu unterrichten. In drei Stunden werde ich abgelöst. Ihr werdet keine Pause machen, das Essen bekommt ihr von den Lotsen gebracht.“

Zero freute sich: „Mit den Piloten wird es bestimmt spannender.“

„Jetzt mal wieder Ruhe! Lest euch die Blätter durch. Bei Problemen fragt nach und beantwort die Fragen. Sie beziehen sich auf den Text davor.“

Die Anwärter ließen einen Seufzer hören und begannen. Sie hatten zehn Blätter bekommen und waren beidseitig bedruckt. Das letzte Blatt beinhaltete die Fragen. Es waren insgesamt hundert Stück und sie hatten die Zeit im Nacken. Hiead, Force, Erts, Romy, Ikhny, Kalliso und Kizna waren sich am konzentrieren, doch Zero schien den Text nicht so ganz zu verstehen.

„Gibt es Probleme?“, fragte Azuma genervt.

Zero meckerte: „Die Text ist so doof. Die Hälfte ist doch eh klar, also warum müssen wir das alles lesen. Die Theorie bringt eh nichts.“

„Dann beantworte doch die Fragen ohne den Text gelesen zu haben. Wir werden ja sehn, wie viel du weißt.“

Das tat der braunhaarige Junge auch. Er legte die Textblätter zur Seite und las die Fragen durch, während die anderen sich erst mit dem Text auseinander setzten. Die Zeit verging schnell, denn Ernest betrat mit Tune den Raum. Die Lotsin hatte ein Tablett mit acht Tüten in der Hand und der Pilot trug ein Tablett mit zehn Bechern.

„Wir kommen Sie ablösen“, lächelte Ernest und setzte sich auf einen Stuhl.

Azuma lächelte: „Na dann viel Spaß. Sie haben die Blätter und arbeiten sie durch. Gegen Mittag sollten sie eigentlich durch sein. Ihr solltet sie dann besprechen, ich glaub nämlich, dass manche so ihre Fehler haben.

Er blickte zu Zero und verließ dann den Raum. Ernest lachte leicht und nahm zwei Tüten vom Tablett. Er stellte sie zu Erts und Romy. Tune legte jeweils ein zu Zero und Kizna. Der Pilot nahm wieder zwei Tüten und gab sie Force und Kalliso und Tune Hiead und Ikhny. Mit den Getränken machten sie es genauso. Ernest stellte sich auch einen Becher auf den Tisch und seine Lotsin hielt ihren in der Hand.

„Wie weit seid ihr?“, fragte der Pilot.

Zero biss in das Brötchen, was in der Tüte war: „Fast fertig.“

„Wirklich?“, staunte Tune.

Hiead meinte: „Er hat die Blätter nicht gelesen, sonder wollte direkt antworten.“

„Das meinte der Ausbilder also“, lachte Ernest leicht.

Zero maulte: „Was gibt es da zu lachen?“

„Nichts.“

Erts musste sich ein lachen verkneifen und der Pilot lächelte in seine Richtung.

„Irgendwas habt ihr miteinander“, meinte der braunhaarige Anwärter.

Verwundert sah Ernest zu ihm: „Das weißt du nicht?“

„Was weiß ich nicht.“

„Ich habe es niemandem gesagt“, lächelte Erts leicht.

Der Pilot grinste: „Na Erts ist mein kleiner Bruder.“

Verwundert sahen alle in die Richtung des blondhaarigen Anwärters, der sich weiter auf die Aufgaben konzentrierte.

„Genug geredet. Macht mit den Aufgaben weiter“, meinte Ernest.

Sie machten weiter und es dauerte noch zwei Stunden, bis alle fertig waren. Dann besprachen sie die Aufgaben und wie Azuma es geahnt hatte, fanden sich so einige Fehler ein. Die Auffassung von manchen Gruppenleitern war fatal. Ernest musste sich oft ein lachen verkneifen und Tune amüsierte sich prächtig.

Zero maulte: „Warum lachst du denn jetzt?“

„Ist schon okay. Die Antwort war nur so lustig“, sagte der Pilot.

„Machst du dich über mich lustig?“

„Nicht doch.“

Nachdem dieses Gespräch einige Male auftauchte, waren sie mit den Fragen endlich durch. Gareas betrat mit Leena den Raum.

„Dein Ablösung kommt“, lächelte der grünhaarige Pilot.

Ernest nickte: „Wir sind mit dem ersten Teil durch. Du musst ihnen die Aufgaben als Gruppenleiter beibringen. Wenn sie das dann wissen, können sie gehen.“

„Dann weiß ich ja bescheid.“

Der Unterricht zog sich noch lange hin. Zero langweilte sich und wurde oft von Gareas ermahnt, doch ihn störte es nicht. Es wurde immer später und am Abend hatten sie alles verstanden.

„Morgen kommt dann der Test“, meinte der grünhaarige Pilot.

Leena lächelte: „Ihr solltet etwas schlafen. Um acht müsst ihr hier sein.“

„Das schaffen wir doch mit links. Dann kommt endlich das richtige Training“, freute sich Zero.

Gareas lachte: „Training? Ich weiß ja nicht, was du unter richtigem Training verstehst. Ihr könnt morgen etwas kämpfen, dann bekommt ihr aber euren ersten Test in einer Simulation. Ihr müsst eine Gruppe leiten. Ich frage mich, ob ihr das schafft.“

„Natürlich schaffen wir das.“

Die Anwärter standen auf und gingen mit ihren Lotsen aus dem Raum. Gareas hielt Erts am Arm fest.

„Du siehst deinem Bruder sehr ähnlich. Weißt du das?“, fragte der Pilot.

Erts nickte leicht: „Mag sein. Aber ich möchte nicht bevorzugt werden, nur weil er Pilot ist. Okay?“

„Werde ich einrichten, aber ich glaub bei Ernest hast du einen Bonus.“

„Dann kannst du es ihm ja ausrichten.“

„Aber auch wenn du einen Bonus hast, sieh dich doch mal an. Ich habe deine Ergebnisse gesehen. Du bist genauso gut wie dein Bruder. Ich glaube wenn uns etwas passieren würde, dann würdest du der neue Pilot werden.“

„Euch wird nichts passieren. Ich hoffe es zumindest.“

„Ich richte Ernest deinen Wunsch aus, aber ändern wird es wohl nichts. Er bevorzugt dich eh nur in der Behandlung. Wer kann seinem kleinen Bruder schon böse sein“, lachte Gareas und ging aus dem Raum.

Erts seufzte und verließ ebenfalls das Zimmer. Sie legten sich in ihre Betten, um zu schlafen. Kizna sah sich noch einmal die Blätter an und ging sie durch.

Ikhny fragte: „Willst du nicht schlafen?“

„Ich muss diesen Test gut abscheiden. Auf Zero kann ich mich nicht verlassen“, seufzte sie.

„Mach nicht zu lange. Sonst bist du morgen nicht fit.“

„Danke. Ich werde auf mich achten.“

Am nächsten Morgen saßen alle, außer Zero, im Unterrichtsraum. Azuma stand leicht ungeduldig vorne und tippte mit den Fingern auf den Tisch. Ernest betrat den Raum und brachte die Blätter.

„Fehlt da nicht jemand?“, viel ihm auf.

Der Ausbilder nickte: „Ja, Zero. Er sollte sich beeilen.“

Als er es gesagt hatte, stürmte der braunhaarige Junge in den Raum und setzte sich auf seinen Platz.

„Tut mir Leid“, sagte er nur.

Ernest lächelte leicht und teilte die Blätter aus. Dann stellte er sich mit dem Rücken zur Klasse neben den Ausbilder.

„Wenigstens haben sie viel Tatendrang“, flüsterte er uns setzte sich auf einen Stuhl.

Azuma nickte: „Jetzt könnt ihr beginnen. Ihr habt zwei Stunden.“

Als er das Signal gab, begannen die Anwärter und Lotsen mit den Aufgaben. Zu Beginn schien es Zero schwer zu fallen, doch nach einer Zeit schrieb er einfach runter. Überrascht sah der Ausbilder zu ihm. Ernest sah abwechselnd zu jedem Schüler und nickte zuversichtlich.

„Nicht dass alle sich für eine Sache qualifizieren“, lachte der Pilot.

Azuma schüttelte den Kopf: „Das glaub ich nicht. Eine Aufgabe wir mal mindestens bei manchen falsch sein.“

„Werden wir ja sehen, wenn es soweit ist. Tune, Phil Pheleira, Leena und Kazuhi werten aus.“

Die zwei Stunden waren schnell um und Ernest sammelte die Blätter ein. Er übergab sie Tune und sah wieder zur Klasse.

„Es gibt einige Änderungen. Wir beginnen heute mit den Simulationen, dass ihr ein Team anführen müsst. Es kann sein, dass das fremde Schiff schon morgen hier ist. Falls wir doch noch Zeit haben, werdet ihr morgen ein ganz normales Training haben, aber unter beschwerten Bedingungen“, erklärte der Pilot.

Zero seufzte: „Also keine Spannung.“

„Wie man es nimmt. Ihr seid in einer Simulation und könnt eure Gruppe anführen. Eventuell müsst ihr ja auch kämpfen. Die Programme wurden von Leena und Phil Pheleira neu entwickelt. Der Nachteil ist, es gibt nur einen Simulator. Ihr müsst euch wohl abwechseln. Wir fangen aber mit Force und Kalliso an.“

„Ach Mensch!“

„Ich habe die Reihenfolge nicht festgelegt.“

Der Ausbilder und Ernest brachten die Anwärter mit ihren Lotsen in einen Raum. Er war gut ausgestattet und keiner von ihnen hatten diesen Raum schon einmal betreten. Es gab eine Plattform, auf die Kalliso gehen musste und Force stieg in den Simulator ein. Die anderen Piloten waren auch anwesend.

Riorito erklärte: „Auf dem Bildschirm werden wir die Gruppe von Force mit ihm sehen. Kalliso wird mit dem Computer reden müssen. Er nimmt Befehle an, wenn sie die Lotsen der anderen Piloten anspricht. Eine Namenliste liegt auf der Bedienung. Force kann seine Kumpanen mit ihren Zahlen ansprechen und sie befolgen jeden Befehl.“

„Das ist ja cool“, staunte Zero.

Ernest lachte: „Jetzt doch auf einmal.“

„Wir sind bereit“, meinte Kalliso und Azuma machte den Simulator an.

Interessiert sahen die anderen zu und der Anwärter schien alles gut zu machen, doch die Victims schienen sehr raffiniert und intelligent zu sein. Einer der Kumpanen wurde verletzt, die Feinde aber dennoch besiegt.

Gareas sagte: „Der Kampf und die Befehle waren gut. Aber Kalliso sollte auch mehr auf die anderen Piloten achten und den Losten die Befehle für Verteidigung geben. Force hat hinten keine Augen.“

„Gut“, gab sie nur als Antwort.

Yuve sagte: „Als nächstes sind Erts und Romy dran.“

Etwas zögernd steig der Anwärter in den Simulator und Romy kümmerte sich um die Maschine. Erts schien von Anfang an alles unter Kontrolle zu haben und hatte seinen Feind schnell besiegt. Romy konnte auch immer schnell reagieren, da der Anwärter ihr manchmal Hilfsinformationen gab.

Teela nickte: „Ihr seid ein gutes Team. Muss man euch lassen.“

„Als nächstes kommen Hiead und Ikhny“, sagte Ernest.

Zero maulte: „Und ich?“

„Du bist der Letzte.“

Hiead und Ikhny hatten einen guten Start und schienen alles unter Kontrolle zu haben, doch manchmal war die Reaktionsgeschwindigkeit von Ikhny zu langsam. Dennoch überstanden die Anwärter es ohne große Verletzungen.

„Für die Lotsin. Hab nicht so viel Angst. Du kannst nur was falsch machen, wenn du zu spät reagierst. Trau deinem Können, denn du bist gut“, lächelte Riorito.

Gareas meinte: „Jetzt sind Zero und Kizna dran.“

Ihr Kampf verlief ganz gut. Beide reagierten schnell, doch Zero hatte einige Probleme mit dem Befehlen. Verletzt wurde in diesem Kampf aber keiner, jedoch wirkten die Befehle des Anwärters etwas orientierungslos.

„Im Großen und Ganzen gar nicht schlecht. Denk nur mal etwas nach, Zero, dann ist das alles etwas organisierter“, lächelte Ernest.

So verlief auch der Rest des Tages mit dem Gruppentraining. Am Ende des Tages schafften sie es sogar ohne Kratzer und Probleme aus dem Kampf hervorzukommen.

Gareas lachte: „Nicht schlecht für den Anfang. Wenn wir morgen noch nicht angegriffen werden, findet normales Training statt. Also schlaft euch aus, dass ihr voller Elan seid und genug Kraft habt.“

Am nächsten Morgen war noch alles still und sie fanden sich im Unterrichtsraum ein. Die Ergebnisse des Testes waren da. Azuma stand vorne und wartete, bis sich alle gesetzt hatten. Einige Zahlen standen an der Tafel.

„Wie ihr euch vielleicht denken könnt, ist der Test fertig ausgewertet. Ihr scheint euch ja alle wirklich Mühe zu geben und die Sache ernst zu nehmen. Das hat die Piloten und auch mich sehr gefreut“, begann der Ausbilder.

Zero meinte: „Bekommen wir jetzt die Ergebnisse. Ich will trainieren.“

„Alles mit der Ruhe! Im Ganzen haben die Gruppen gut durchgeschnitten und alle sind im Bereich von 90% Richtigkeit.“

„Und wie sieht es beim einzelnen aus?“

„Force hatte 98%, Kalliso 95%. Hiead war bei 97% und Ikhny bei 96%. Erts hatte 100% und Romy 98%. Kizna 92% und Zero auch 92%. Im Großen bin ich wirklich zufrieden. Ihr werdet alle an vorderster Front die Gruppen anführen. Zero und Hiead ihr werdet euch um die Schwächeren kümmern und Force und Erts um die Älteren. Ist das soweit klar?“

„Warum bekommen wir nicht die Starken?“

„Weil ich das so sage. Force und Erts sind Topschüler, das ist klar, dass sie sich um die Besseren kümmern. Jetzt geht zum Training. Hiead trainiert mit Zero und Force mit Erts. Also los.“

Sie verließen den Raum und Gareas stand dort. Er nahm die Anwärter mit zum Trainingsplatz. Er kümmerte sich um Hiead und Zero, während sich Ernest um Erts und Force kümmerte.

„Ihr wart gut. Ihr seid sicherlich gute Gruppenleiter“, lächelte Ernest.

Erts zuckte mit den Schultern: „Kann sein. Man weiß es nie, wenn man es nicht in der Wirklichkeit getestet hat.“

„Das Schiff ist wahrscheinlich schon in der Nacht da. Die anderen Anwärter werden mit ihrem Training früher aufhören und das müssen wir wahrscheinlich auch. Sonst habt ihr keine Kraft, wenn es soweit ist.“

„Das wird schon schief gehen“, meinte Force und stieg in seinen Pro-Ing.

Erts nickte nur und tat das gleiche. Währenddessen waren Hiead und Zero schon am Kämpfen. Gareas konnte die zwei Jungs kaum unter Kontrolle halten und Azuma sah ihnen bei dem Kampf zu. Bei Ernest stand ein anderer Ausbilder, der den Kampf im Auge behielt. Sie trainierten bis zum Nachmittag und hörten dann auf. Sie setzten sich gemeinsam in die Cafeteria und aßen etwas.

Ein großer Feind

Schockiert sahen die Angel zu Chitose, die dem Angriff nur knapp entkommen war. Doch das Wesen griff sie erneut an und diesmal schaffte es das Mädchen nicht dem Gegner auszuweichen. Ihr Angel wurde schwer getroffen und sie lag verletzt im Cockpit.

„Verdammt! Chitose!“, rief Ranpha.

Milfeulle sagte: „Kommandant, Chitose ist schwer verletzt und Twin-Stars sieht sehr mitgenommen aus.“

„Oberste Priorität ist es, den Prinz zu beschützen. Versucht den Gegner schnell zu verjagen“, sagte Takuto.

Forte schoss auf den Feind: „Vanilla! Milfeulle! Beschützt ihr Chitose! Ranpha! Wir sollten das Schiff verteidigen!“

„Gib mir Deckung!“, rief das blondhaarige Mädchen.

Forte nickte darauf. Ranpha flog auf den Gegner zu und schoss auf diesen, doch die kleineren Wesen stellten sich schützend vor ihren Boss.

Milfeulle geriet leicht in Panik: „Was sollen wir tun? Arme Chitose. Kommandant, was sollen wir tun?“

„Beschützt das Schiff und tötet den Feind…“, rief er.

Einige der Monster griffen das Schiff an, was darauf Erschütterungen erlitt. Takuto stützte sich auf seinen Stuhl, während Lester zu Boden fiel. Die Angel-Truppe versuchte das Raumschiff zu verteidigen, doch die Gegner waren zu viele. Chitose versuchte bei dem Kampf zu helfen, doch sie konnte ihren rechten Arm nicht mehr bewegen.

Takuto knurrte: „Wenn das Eonias neue Waffe ist und wir diesen Kampf überleben, bring ich ihn um.“

„Beruhig dich. Die Wut bringt uns nicht weiter. Wir sollten einen Plan entwickeln“, meinte Lester.

„Die Ruhe zu bewahren ist nicht einfach. Wir haben keinerlei Informationen. Es wird schwierig sein den Gegner zu besiegen.“

„Sonst bist du doch auch so ein ruhiger Typ. Nur weil wir keine Informationen haben? Oder hat es noch einen anderen Grund?“

„Mint ist nicht da und Chitose ist auch nicht mehr in der Lage zu kämpfen. Wir müssen Prinz Shiva beschützen und das ist momentan sehr schwer.“

Erneut gab es am Schiff Erschütterungen und diese waren stärker als die vorigen. Lester saß immer noch auf den Boden, Takuto hingegen konnte sich kaum auf den Beinen halten. Als es erneut eine Erschütterung gab, stürzte auch er zu Boden und sah aus dem Fenster.

„Verdammt. Wenn das so weitergeht sind wir erledigt“, fluchte der Kommandant.

Die Angel-Truppe hatte Schwierigkeiten diese Menge von Gegner aufzuhalten und von außen waren viele Schäden zu sehen. Innen ging das Alarmsignal los und einige Räume waren ohne Sauerstoff.

„Kommandant! Der Antrieb ist ausgefallen!“, rief einer der Crew-Mitglieder.

Ein anderer sagte: „Der Funk ist auch ausgefallen! Einige Räume mussten evakuiert werden.“

„Unsere Sensoren funktionieren nicht mehr“, sagte ein dritter, als es erneut eine Erschütterung gab.

Takuto zischte: „Verdammt. Das kann doch nicht wahr sein.“

„Irgendwas müssen wir doch tun können. So können wir unseren Auftrag nie erfüllen“, meinte Lester.

„Wir dürfen nicht aufgeben. Übernehm du. Ich sehe nach Prinz Shiva.“

Ohne Lester noch ein Wort sagen zu lassen ging der Kommandant von der Brücke. Er begab sich auf den Weg zu Shivas Raum. Als er den Raum betrat erschrak er. Einige Bäume waren entwurzelt, der Tisch lag wieder umgekippt auf dem Boden. Besorgt suchte er den Prinzen, doch als er das Bett erreichte, war der Junge nicht da.

„Wo könnte er nur sein? Hoffentlich ist ihm nichts passiert“, dachte Takuto als er weiterging und sich umsah.

Er ging etwas weiter und sah Shiva auf einer Wurzel sitzen. Erleichtert seufzte Takuto und stellte sich an den Fluss, der unter der Wurzel floss.

„Geht es Ihnen gut, Prinz Shiva?“, fragte der Kommandant.

Der blauhaarige Junge sah zu ihm und nickte: „Alles in Ordnung.“

„Wollen Sie nicht lieber mit auf die Brücke kommen? Da ist es etwas sicherer.“

„Hier ist es sicher genug.“

„Ich mache mir aber Sorgen. Begleiten Sie mich, bitte.“

„Okay.“

Takuto lächelte freundlich und hielt dem Prinzen die Hand hin, um ihm von der Wurzel zu helfen. Shiva nahm diese und sprang von der Wurzel. Takuto legte seine Hand auf Shivas Schulter und sie gingen auf die Brücke.

Lester sah zu ihm und sah Takuto irritiert an: „Du hast den Prinzen hierhin gebracht? Das ist viel zu gefährlich.“

„In seinem Zimmer ist es genauso gefährlich. Hier ist er wenigstens nicht allein und man kann helfen, wenn was passiert“, meinte der Kommandant.

Shiva setzte sich auf Takutos Stuhl und musterte die Leute, diese ihn verwundert anblickten. Der Junge sah ruhig aus dem Fenster und sah, wie die Angel-Truppe gegen die Monster kämpfte.

Lester zog den Kommandant zu sich und flüsterte ihm ins Ohr: „Jetzt muss der Prinz sich dieses Gemetzel ansehen. War das der Sinn deiner Tat?“

„Nein, nur eine schlechte Nebenwirkung. Hier ist er aber sicherer“, sagte Takuto leise.

Shiva sah zu den zwei: „Warum greifen sie nicht den Anführer an? Sie sind zu viert und er allein.“

„Na ja, die Kleinen sind ziemlich hartnäckig. Sie hatten es schon versucht“, meinte der Kommandant.

„Wie wäre es, wenn sie aus dem Hinterhalt angreifen. Zwei lenken ab, zwei greifen an.“

„Ihre Aufgabe ist es aber auch, dass sie das Schiff beschützen.“

„Wenn sie nichts tun, können sie auch nichts beschützen.“

„Dann werden wir ihnen mal Ihren Plan erzählen.“

„Das wird nichts, Takuto. Die Kommunikation ist doch ausgefallen. Wie willst du ihnen Bescheid geben?“, fragte Lester.

Takutos Blick verfinsterte sich: „Verdammt. Wir müssen einen anderen Weg finden.“

„Waren es nicht mal sechs Angels?“, fragte Shiva.

„Stimmt ja. Mint ist nicht da. Ich könnte ihnen helfen. Vielleicht funktioniert bei ihnen ja die Kommunikation.“

Lester meinte: „Das ist viel zu gefährlich.“

„Es mag wohl sehr gefährlich sein, aber es ist unsere einzige Möglichkeit.“

„Ich übernehme so lange die Brücke.“

Takuto nickte zu Lester, warf Shiva ein Lächeln zu und verließ die Brücke. Er ging in den Laderaum, um in Mints Maschine zu steigen. Doch diese war nicht da und verwundert blickte er Kommandant sich um.

„Wo ist denn Trick Master? Hat ihr Verschwinden etwas mit dem verschwinden von Mint zu tun?“, fragte er sich und verließ wieder den Laderaum.

Als er wieder auf der Brücke ankam fragte Lester: „Du bist noch hier? Ich dachte du wolltest mit Trick Master…“

„Sie ist nicht da. Wahrscheinlich hat das Verschwinden von Mint etwas mit der Maschine zu tun. Auf alle Fälle haben wir jetzt ein kleines Problem“, antwortete Takuto.

Der Kommandant sah aus dem Fenster und sah einige tote Gegner, aber auch die verletzten Angels. Der Anführer war für sie nicht zu sehen und Takuto hoffte, dass dieser wohl bald besiegt werden würde.

Ranpha sagte zu ihren Freunden: „Wir brauchen einen neuen Plan. Zum Kommandant bekommen wir keinen Kontakt.“

„Was schlägst du vor? Wir haben schon alles versucht“, meinte Milfeulle ängstlich.

Chitose schlug vor: „Wir, bzw. ihr könntet doch einen Angriff auf den Boss ausführen. Es bringt nichts zu verteidigen.“

„Aber der Kommandant hat uns aufgefordert zu verteidigen. Wir dürfen unsere Taktik nur auf Befehl ändern“, sagte Milfeulle.

Forte seufzte: „Chitose hat aber Recht. Das Schiff wird zerstört, wenn wir den Gegner nicht töten.“

„Dann sollten wir uns mal einen Plan ausdenken“, meinte Ranpha und schoss einige der kleinen Monster ab.

Chitose überlegte: „Wie wäre es, wenn zwei das Monster ablenken und die anderen ihn angreifen?“

„Find ich gut. Milfie und Vanille, ihr lenkt ab und Forte und ich kümmern uns um das Vieh“, sagte Ranpha.

Die Angel-Truppe teilte sich so auf und Vanilla und Milfeulle begannen ihr Ablenkungsmanöver. Doch bevor Ranpha und Forte angriffen, schoss der Boss einen Energiestrahl auf Chitose, deren Maschine fast ganz zerstört wurde.

„Chitose!“, schrieen die Mädchen.

Wütend griff Ranpha das Monster an und mit Hilfe von Forte schafften sie es auch, das Vieh zu besiegen. Währenddessen waren die Leute in der Brücke schockiert.

„Chitose…“, murmelte Takuto.

Lester sah besorgt aus dem Fenster: „Ich hoffe sie bringen Chitose noch sicher zurück.“

Die anderen Angels packten Chitoses Maschine und brachten sie in den Laderaum. Sofort kamen Ärzte und brachten Chitose in das Krankenzimmer. Die Monster verschwanden nach dem Tod ihres Anführers. Besorgt gingen Milfeulle und Ranpha auf die Krankenstation. Forte und Vanilla begaben sich auf die Brücke, um Bericht zu erstatten.

„Wie geht es euch?“, fragte Takuto.

Forte antwortete: „Ich denke bis auf Chitose geht es allen gut.“

„Funk, Sensoren und Abtrieb sind ausgefallen. Ich hoffe ich kann auf deine Hilfe hoffen, Vanilla.“

Das Mädchen nickte. Nun vielen die Blick der Mädchen auf Shiva, der die zwei ansah und weiterhin auf Takutos Stuhl saß.

„Der Prinz hier? Wie kommt es?“, fragte Forte verwundert.

Takuto lächelte: „Hier war es sicherer für den Prinzen. Ich brachte ihn aus seinem Zimmer hier hin.“

„Geht es Ihnen gut?“, fragte die rothaarige Frau Shiva.

Der Prinz sah zu ihr und nickte leicht. Vanilla ging mit Takuto in den Maschinenraum. Forte hingegen blieb noch bei Lester auf der Brücke. Milfeulle und Ranpha gingen vorm Krankenzimmer auf und ab. Sie waren sehr nervös und hofften, dass alles gut verlaufen würde. Das rosahaarige Mädchen hielt panisch ihre Hände am Kopf, jammerte und konnte nicht ruhig bleiben. Ranpha setzte sich auf einen Stuhl, wackelte nervös mit dem Bein und stützte ihren Kopf auf die Hand, die sich auf dem Bein abstützte. Das Licht blieb lange rot und es wurde einfach nicht grün. Forte stellte sich neben die Mädchen.

Ranpha sah zu ihr auf: „Was sagt der Kommandant?“

„Er ist froh, dass es uns gut geht. Jedoch solltet ihr zu euren Maschinen gehen. Sie haben alle viel abbekommen, besonders Twin-Stars. Bei der Reparatur kann man uns sicher helfen“, antwortete die rothaarige.

Milfeulle sah zu ihr hoch: „Ich habe solche Angst um Chitose.“

„Sie wird schon wieder. Kopf hoch“, meinte Forte und begab sich schon auf den Weg in den Laderaum.

Die anderen folgten ihr, aber Milfeulle blickte traurig zu Boden. Als sie im Laderaum ankamen, ging jeder zu seiner Maschine und begann mit den Reparaturen.

„Fällt mir jetzt erst auf. Trick Master ist gar nicht da“, fiel Ranpha plötzlich auf.

Milfeulle drehte sich um: „Du hast Recht. Ist mir gar nicht aufgefallen.“

„Ob sie etwas untersuchen wollte und etwas passiert ist?“

„Glaub ich nicht. Mint kann schon auf sich aufpassen“, meinte Forte.

Das rosahaarige Mädchen blickte zu ihrer Maschine: „Ich frag mich, wo sie wohl ist und wie es ihr geht.“

„Vielleicht ist Trick Master auch nur verschwunden und Mint such hier Informationen“, sagte Ranpha.

Forte lachte: „Das bezweifle ich, dass sie frei auf dem Schiff rum läuft. Wenn sie hier ist, ist hier auch ein Eindringling und unsere Kleine ist irgendwo gefesselt.“

„Arme Mint. Wir müssen sie finden“, sagte Milfeulle.

„Das war nur ein Joke. Sie ist sicher nicht mehr auf dem Schiff. Mach dir keine Sorgen. Ihr geht’s sicher gut.“

Takuto betrat den Raum: „Das wollen wir auch hoffen. Wie weit seid ihr eigentlich?“

„Es geht mäßig voran, wird aber wohl noch länger dauern. Wir sollten nur hoffen, dass in der Zeit nicht Eonia kommt und uns angreift. Wenn wir die Nacht durcharbeiten werden wir wohl morgen Abend fertig werden“, erklärte Forte.

Milfeulle fragte: „Was ist mit Harvester? Vanilla ist nicht hier, um sie zu reparieren.“

„Sie will sich später darum kümmern. Vanilla hilft mit bei der Reparatur von Funk, Sensor und Antrieb. Wir müssen gesichert sein, wenn Eonia wieder auftaucht“, antwortete der Kommandant.

Ranpha setzte sich auf den Boden: „Wie geht es dem Prinzen? Ich hoffe durch die Angriffe auf dem Schiff hat er nicht soviel Schaden abbekommen.“

„Ihm geht es gut. Zurzeit ist er noch auf der Brücke, aber ich will ihn nicht allein lassen. Er wird wohl auch die nächsten Tage auf der Brücke sein.“

„Die Nacht verbringt er aber in seinem Raum, oder?“, wollte Forte dann wissen.

Takuto nickte: „Natürlich Ich glaub auch nicht, dass er die ganze Zeit irgendwo auf dem Schiff verbringen will. Ich werde ihn auch nicht auf die Brücke jeden Tag holen kommen, ich bat den Prinzen darum und werde sehn, ob er kommen wird.“

Er lächelte kurz zu den Mädchen, bevor er den Raum verließ und sich wieder seiner Arbeit widmete. Die Mädchen reparierten ohne Pausen ihre Maschinen.

„Hoffentlich greifen diese Viecher nicht noch mal an. Wer weiß wie es dann ausgehen wird“, seufzte Ranpha.

Forte sah zu ihr: „Das nächste Mal erledigen wir sie. Es sind doch wahrscheinlich nur irgendwelche Viecher von Eonia.“

„Bist du dir sicher, dass es so einfach werden wird? Ich meine, sie hätten uns fast getötet“, murmelte Milfeulle.

Ranpha blickte zu ihrer Maschine: „Wir sind schneller fertig als wir dachten. Wir sollten gleich zu Chitose gehen.“

Milfeulle nickte und als sie spät fertig waren gingen sie zur Krankenstation. Das Licht war weiterhin rot worauf die Mädchen betrübt zu Boden sahen. Takuto tauchte plötzlich hinter ihnen auf und legte seine Hand auf Milfeulles Schulter.

„Das Licht ist immer noch rot“, murmelte das rosahaarige Mädchen.

Der Kommandant lächelte: „Sie wird schon wieder. Du musst nur positiv denken. Es wird alles wieder gut.“

„Wie können Sie so positiv denken? Chitose war schwer verletzt und wer weiß was das für Folgen hat“, moserte Ranpha.

Forte lehnte sich an die Wand: „Wir sollten vielleicht auch positiv denken. Wer weiß wie es weiter geht. Solange es noch geht sollten wir stark sein und Hoffnung schöpfen.“

„Das ist doch eine gute Einstellung. Legt euch etwas schlafen, morgen sieht die Welt schon besser aus“, lächelte Takuto.

Er verabschiedete sich und ging in sein Zimmer. Nach einer Weile legten auch die Mädchen sich schlafen. Shiva befand sich den Anfand der Nacht in seinem Raum, doch durch einen schlechten Traum wachte er schweißgebadet auf. Der Prinz stand von seinem Bett auf und verließ sein Zimmer. Er ging durch die leeren und ruhigen Gänge. Auf dem Schiff kannte sich der Junge nicht aus, da er bisher nur einmal seinen Raum verlassen hatte. Shiva ging durch eine Tür und kam in den Hanger oder auch als Laderaum bezeichnet. Er betrachtete die Maschinen, die sich dort befanden und las auf den Computern die Daten und Namen. Dem Prinzen fiel auch auf, dass eine der Maschinen fehlte. Er näherte sich einer Maschine, deren Name Kung Fu Fighter war. Shiva strich mit der Hand über die Tür zum Cockpit. Als plötzlich die Tür aufging, versteckte sich der Junge hinter Kisten. Ranpha hatte den Raum betreten und stellte sich ebenfalls vor Kung Fu Fighter und streichelte über die Maschine.

„Ich komm mir zwar jetzt dämlich vor, aber was solls“, murmelte das Mädchen undeutlich.

„Weißt du was, Kung Fu Fighter? Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn ich in diesem Raum stehe“, sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Sie nahm tief Luft und lehnte sich an die Wand: „Auf dem Schiff ist auch gerade eine komische Stimmung. Okay, diese Viecher gehören wahrscheinlich zu Eonia, aber trotzdem. Auch diese Überbesorgnis vom Kommandant. Der Prinz ist in seinem Raum sicher, der macht sich viel zu viele Sorgen.“

Ranpha streckte sich und stellte sich dann wieder vor Kung Fu Fighter. Ihr Blick wirkte leicht betrübt.

„Im Grunde ist der Prinz an dem Schlamassel Schuld. Chitose stirbt vielleicht und uns hätte es fast auch erwischt und das wegen einer Person“, murmelte Ranpha.

Es vergingen einige Minuten, bevor sie plötzlich den Kopf schüttelte: „Was jammer ich eigentlich? Meine Aufgabe ist es den Prinzen zu beschützen. Wenn er Eonia in die Hände fallen würde wäre alles verloren.“

Sie lächelte kurz zu ihrer Maschine und verließ dann den Raum. Sie fühlte sich erleichtert es von der Seele geredet zu haben. Shiva kam hinter den Kisten hervor.

Er blickte etwas betrübt, gleichzeitig aber auch beleidigt und wütend: „Was bildet die sich eigentlich ein?!“

Der Prinz rührte sich erst eine Zeit später und seufzte.

„Der wird ich noch die Meinung sagen!“, grummelte er und machte sich wieder auf den Weg in sein Zimmer.

Am nächsten Morgen war Milfeulle die Erste, die vor der Krankenstation stand. Das Licht war aus und das Mädchen überlegte, ob sie dir Tür öffnen sollte.

„Geh doch rein“, meinte der Kommandant, der plötzlich hinter ihr stand.

Milfeulle drehte sich schnell um: „Sie hier, Takuto?“

„Ich wollte auch nach Chitose sehen. Lass uns reingehen.“

Das rosahaarige Mädchen nickte nur und betrat mit dem Kommandanten die Krankenstation.

Die Ärztin sah zu ihnen: „Seid ihr wegen dem Fräulein Karasuma hier? Sie ist noch nicht bei Bewusstsein.“

„Wie geht es ihr?“, fragte Takuto und stellte sich zu dem Bett.

„Sie wird es überstehn. Heute oder vielleicht erst morgen wird sie aufwachen. Sie hat viel mitgemacht und sollte mindestens noch eine Woche auf der Krankenstation bleiben.“

Milfeulle lächelte erleichtert: „Also wird sie es überstehn. Das beruhigt mich. Vielleicht kann ich jetzt wieder besser schlafen.“

„Ich bin auf der Brücke, wenn also was ist. Alles ist wieder funktionsfähig“, meinte Takuto.

Der Kommandant verließ die Krankenstation und ging auf die Brücke, wo Lester schon ungeduldig auf ihn wartete.

„Du hättest vor zwei Stunden da sein sollen! Wo bist du schon wieder so lange gewesen?“, fragte Lester empört.

Der Blauhaarige setzte sich auf seinen Platz: „Ich habe nach Chitose gesehen. Sie ist noch nicht bei Bewusstsein, aber ihr scheint es sonst besser zu gehen.“

„Warst du etwa zwei Stunden bei ihr?“

„Nein. Ich habe etwas länger geschlafen. Gestern ist es spät geworden. Die Reparaturen haben länger gedauert als erwartet.“

„Sag aber demnächst bescheid. Aber… wollte oder eher sollte der Prinz nicht hier sein? Sagtest du wenigstens.“

„Normalerweise schon, aber ich überlasse es der Majestät, ob er hier hinkommen mag oder nicht.“

Währenddessen waren auch die anderen Mädchen auf der Krankenstation und sahen zu der bewusstlosen Chitose.

Ranpha fragte: „Wie geht es dir?“

„Sie wird wieder. Heute oder morgen wacht sie wieder auf“, antwortete Milfeulle, da die Ärztin nicht da war.

Forte setzte sich auf einen Stuhl: „Da können wir ja erleichtert sein. Hoffe in der nächsten Zeit greifen diese Viecher nicht wieder an.“

„Wir müssen positiv denken. Machen wir uns erst Gedanken, wenn die Viecher wieder angreifen“, meinte Ranpha.

Milfeulle überlegte: „Wir sollten irgendwas für Chitose machen. Wie wärs, wenn wir ihre Maschine reparieren?“

„Stimmt, solange nichts los ist“; nickte Forte.

Ranpha meinte: „Vanilla und ich können auf die Brücke gehen. Bielleicht gibt’s ja noch mehr zu tun.“

Forte und Milfeulle begaben sich in den Hanger. Sie fingen zu Chitoses Maschine Twin-Stars und sahen sich den Schaden an.

„Das wird harte Arbeit“, seufzte Forte und begann mit Milfeulle mit den Reparaturen.

Das rosahaarige Mädchen lächelte: „Chitose wird sich sicher freuen, wenn Twin-Stars repariert ist.“

„Wird ihr Zeit ersparen und sie kann schneller wieder helfen, wenn es ihr natürlich besser geht.“

Währenddessen kamen Ranpha und Vanilla auf der Brück an.

Takuto sah verwundert zu ihnen: „Warum seid ihr hier? Ihr könnt euch vom Kampf gestern noch erholen.“

„Vielleicht können wir irgendwie behilflich sein“, meinte Ranpha.

Lester sag zu den Mädchen: „Momentan gibt es für euch nichts zu tun. Ruht euch etwas aus.“

„Falls irgendwas anfällt, wir sind bei Chitose. Wir werden aber soweit wir können behilflich sein.“

„Du willst behilflich sein?“, fragte Shiva, als er den Raum betrat.

Takuto sah verwundert zu ihm: „Wie meinen Sie das, Prinz?“

Begegnung mit Eonia

Gareas setzte sich zu den Anwärtern an den Tisch: „Ihr solltet gleich schon schlafen gehen. In der Nacht ist das fremde Schiff wahrscheinlich schon da.“

„Ich dachte wir sind die Einzigen auf einem Schiff“, grummelte Hiead.

Zero meinte: „Wir werden die Typen schon in die Flucht schlagen. Wir müssen nur positiv denken.“

„Du scheinst es ja gut zu können, positives denken“, seufzte Force.

Gareas lachte: „Schlagt jetzt nicht eure Köpfe ein. Legt euch schlafen, wir wecken euch dann.“

Die Anwärter nickten. Bis auf Erts verließen alle die Cafeteria und gingen in ihre Räume.

„Du solltest dich auch hinlegen“, lächelte der Pilot.

Der Anwärter sah zu ihm: „Es wird schwierig werden. Der Gegner ist sehr stark, deswegen sollen wir helfen.“

„Du liest meine Gedanken. Es wird schon alles klappen. Ernest war sicher, dass du alles überblicken kannst.“

„Du bist dir selbst nicht sicher ob es klappt. Dieser Feind ist wie es scheint sehr gefährlich. Wieso kämpfen wir eigentlich gegeneinander? Was ist zwischen uns passiert?“

„Das letzte Mal haben sie uns sofort angegriffen. Wir wissen nicht, was sie wollen. Vielleicht haben sie die Victims erschaffen und da Zion immer noch nicht zerstört ist, legen sie vielleicht selbst Hand an.“

„Ich werde mich nun auch etwas hinlegen.“

„Wahrscheinlich wird Ernest dich holen. Die Sirenen gehen an, wenn das Schiff kommt.“

Erts nickte, stand auf und verließ die Cafeteria.
 

Er ging in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett.

Force, mit dem er ein Zimmer teilte, fragte: „Du wirkst besorgt. Was ist los?“

„Ich mache mir Sorgen. Zero nimmt es zu leicht und Hiead und du sind von eurer Kraft überzeugt, aber der Gegner ist stark und hat ernorme Kräfte“, antwortete der blondhaarige Junge besorgt.

„Vertrau auf deine Kraft. Wir werden diesen Kampf mit Sicherheit gewinnen. Wir müssen nur ein Team sein.“

„Dabei bist du gar nicht so begeistert von Teamarbeit.“

„Das schon, aber ich versuche mein Bestes.“

„Danke. Ich fühl mich schon ruhiger.“

„Jetzt schlaf ein wenig. Der tut dir sicher gut.“

„Danke… Schlaf auch gut.“

Erts kuschelte sich in seine Decke und schlief ein. Force beobachtete den blondhaarigen Jungen, schlief später aber auch ein.
 

Währenddessen waren die Piloten und Azuma in einem speziellen Raum, den man als Kontrollraum bezeichnen könnte.

Azuma meinte: „Bald ist das fremde Raumschiff hier. Ich hoffe sie werden nicht wieder direkt angreifen.“

„Und Sie können hier wirklich Kontakt mit denen aufnehmen?“, fragte Gareas neugierig und schaute auf die Maschinen.

Der Ausbilder sah zu ihm: „Wir hoffen, dass sie diesmal Kontakt mit uns aufnehmen.“

Plötzlich tauchte vor ihnen das fremde Schiff auf und zu Azumas Überraschung nahmen sie sogar Kontakt auf.

„Warum habt ihr uns das letzte Mal angegriffen? Wir hatten euch nichts getan“, fragte der Ausbilder.

Sein Gegenüber antwortete: „Wir hatten euch verwechselt.“

„Das heißt, ihr lasst uns jetzt in Ruhe?!“

„Nein! Wir stellen eine Bedingung. Entweder ihr schließt euch uns an oder wir werden euch töten.“

„Warum sollten wir uns euch anschließen? Wir hätten keinen Grund dazu. Was haben Sie vor?“

„Wir wollen den Prinzen! Helft uns oder sterbt!“

„Dann wollen wir lieber kämpfen!“

Der Kontakt brach ab und das Gegnerschiff setzte zum Angriff. Azuma nickte Gareas zu, der sofort den anderen Piloten bescheid gab.
 

Der Ausbilder öffnete eine Leitung: „Ich weiß nicht, ob sie mir antworten werden, aber ich würde gerne wissen, mit wem ich es zu tun habe.“

„Mein Name ist Eonia Transbaal. Mit wem habe ich das Vergnügen?“, fragte der Fremde nun auch.

Erleichtert seufzte er, denn so konnte er Zeit schinden: „Mein Name ist Azuma Hijikata. Wollen Sie mir nicht sagen, warum Sie den Prinzen haben wollen?“

„Er ist ein enger Verwandter von mir. Mein letzter lebender Verwandter. Ich brauche ihn!“

„Für was brauchen Sie ihn denn? Nur weil es ihr Verwandter ist?“

„Ich brauche ihn, um auf den weißen Mond zu kommen. Er ist die einzige Möglichkeit, um an die Mondgöttin zu kommen.“

„Und was wollen Sie von ihr?“

„Ihr seid eine sehr neugierige Gesellschaft. Ich brauche die Mondgöttin, damit ich die Galaxie beherrschen kann.“

„Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?“

„Der Prinz wird so oder so zu mir kommen. Ihr könnt mir helfen oder sterben. Ich hatte nicht vor euch anzulügen. Also, schließt ihr euch doch an?“

„Werden Sie die Mondgöttin töten?“

„Natürlich! Sie und den Prinzen. Solange der Prinz lebt, kann ich die Galaxie nicht beherrschen.“

„Okay. Wir werden uns unter diesen Umständen nicht anschließen. Lieber sterben wir im Kampf!“

Azuma brach die Verbindung ab und gab den Piloten das Signal anzugreifen.
 

Erts, Force, Zero und Hiead waren in ihre Gruppen eingeteilt und bereiteten alles vor. Die Piloten zögerten nicht anzugreifen. Rioroute erstellte ein Schutzschild, um den Feuerangriff von Eonia abzuwehren.

„Wir sollten einen nach dem anderen ausschalten“, meinte Ernest.

Gareas schüttelte den Kopf: „Das bringt uns nicht weiter. Jeder sollte sich einen krallen und angreifen.“

„Sie sind aber in der Überzahl!“, sagte Rioroute dazu.

„Darum können sich die Anwärter kümmern. Sie sind auch nicht gerade schwach. Außerdem gibt es nur wenige große Schiffe des Gegners!“

„Wir verteidigen GOA! Es werden nur gemeinsame Angriffe durchgeführt!“, befahl Teela und machte sich kampfbereit.

Der Gegner hatte schon die Waffen geladen und sie begannen mit ihren Angriffen. Der Unterschied der Gruppen war, dass die Göttinnen im Nahkampf Vorteile hatten, der Gegner gut in der Ferne angreifen konnte. Rioroute hatte zwar ein Schutzschild aufgebaut, doch das Geschoss des Feindes kam noch zum Teil durch. Sofort starteten die Göttinnen ein Ausweichmanöver. Die Anwärter verfolgten den Kampf konzentriert. Einmischen war erst dann erlaubt, wenn die Piloten den Auftrag dazu gaben.
 

Azuma befand sich weiterhin im Kontrollraum. Die Grafiken auf den Computern zeigten auf, wie es um die Energie und Verletzungen der Maschinen steht. Noch war alles im grünen Bereich. Sein Schiff hatte auch fünf Piloten und über tausend Anwärter, die am kämpfen waren. Das feindliche Schiff besaß zwar acht kleinere Kampfschiffe, die so stark wie die Ingrid waren, aber sie waren in der Unterzahl. Er zählte die kleinen Schiffe nicht dazu, die zwar auf die Ingrids schossen, aber nicht sonderlich viel ausmachten. Der Blick des Ausbilders war konzentriert, dennoch fühlte er sich auf der sicheren Seite, da er in der Überzahl war.
 

Doch auch Eonia war sich seiner Sache sicher. Er machte sich keine Gedanken darüber, dass er in der Unterzahl war, denn seiner Meinung nach waren seine Waffen seinem Gegner überlegen. Ein siegessicheres Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
 

Gareas meinte zu seinen Freunden: „Wir sollten schnell in den Nahkampf wechseln. Wenigstens haben Yu und Teela da mehr Vorteile.“

„Sie sind ziemlich stark, dafür dass es nur acht große Gegner sind“, dachte sich Ernest.

Teela sagte: „Wir sollten die Anwärter auch aktiv kämpfen lassen. Sonst haben wir keine Chance.“

„Hört ihr uns? Ihr dürft mit angreifen, aber seid vorsichtig“, meinte Ernest und funkte die Anwärter an.
 

Erts sah zu seiner Gruppe: „Ihr habt es gehört. Anwärter 06, 07, 08, 09 und 10, ihr werdet direkt an der Front kämpfen. 11 bis 20, ihr kümmert euch um die direkte Verteidigung des Schiffes. Der Rest bleibt hier, verteidigt oder greift an, wenn der Feind kommt. Ich bin bei der Angriffsgruppe.“

Und so geschah es auch. Die Anwärter befolgten Erts’s Befehle.

„Anwärter 500 bis 550 geht in den Angriff! Der Rest bleibt in der Verteidigung!“, befahl Hiead seinen Anwärtern.

Diese befolgten auch dem Befehl. Hiead ging mit den 50 Anwärtern in den Angriff.

Zero sagte: „Anwärter 750 bis 900 geht mit mir in den Angriff. Sobald jemand verletzt wird, tauscht er mit einem der anderen Anwärter die Stelle. 901 bis 1000 ihr kümmert euch um die Verteidigung. Soweit alles klar? Dann los!“

Die Anwärter bejahten und stellten sich auf die von Zero gewünschte Position

„250 bis 350 in den Angriff. 351 bis 450 in die direkte Verteidigung des Schiffes und der Rest hält hier die Position“, befahlt Force.

Auch diese Anwärter taten das, was ihnen gesagt wurde.
 

Die Piloten achteten nicht darauf, was die Anwärter taten, weil sie sich die Gruppenleiter verließen. Eonia schien sich darüber ui amüsieren. Seine Gruppe griff nun die Ingrids an. Rioroute erstellte sein Schutzschild, um das Geschoss aufzuhalten. Nur wenig konnte durchdringen, doch einer der Strahlen traf Rioroute und das Schutzschild verschwand.

„Oh Gott! Rio!“, rief Phil Pheleira, die geschockt ins All sah.

Leena war ebenfalls schockiert: „Hoffentlich wird alles gut. Vielleicht ist es ja nur ein kleiner Kratzer.“

„Wir sollten diesen Gegner schleunigst besiegen!“, meinte Tune.

Eonia attackierte sie immer weiter und seine kleine Truppe war noch unbeschadet. Die Piloten und Anwärter blieben distanziert und in der Nähe von GOA. Nur die Piloten näherten sich etwas dem Gegner. Eonias Gruppe näherte sich rasant und die Angriffe hörten nicht auf. Obwohl er in der Unterzahl war, schien er stärker zu sein.
 

„Das kann doch nicht wahr sein!“, fluchte Azuma.

Er schlug mit der Faust auf die Konsole. In seinen Augen dunkelte die Wut. Er hoffte inständig, dass er seinen Gegner schnell besiegt bekäme, denn er wusste nicht, wie lange die Piloten es och aushalten könnten. Er stützte sich auf die Konsole und blickte ebenfalls dorthin. Die Hände waren weiterhin zu Fäusten geballt und durch seine Wut zitterte er sogar. Azuma hob seinen Kopf und sah wieder ins All. Eonias Truppen waren weit vorangeschritten. Sie kamen den Ingrids und Pro-Ings immer näher. Plötzlich gab es auf GOA Erschütterungen. Eines der fremden Schiffe hatte auf es geschossen. Über den Angriff verärgert schlug er erneut mit der Faust auf die Konsole.

„Wir müssen unbedingt gewinnen. Sonst sind Zion und dieser arme Prinz verloren“, murmelte Azuma.
 

Gareas knurrte: „Wir brauchen einen neuen Plan! Teela, du hast doch sonst so gute Ideen!“

„Wir kämpfen nicht gegen die Victims. Dieser Gegner kann denken. Die einzige Möglichkeit besteht darin, den Gegner auszutricksen. Er darf unsere Strategie nicht durchschauen“, meinte das blauhaarige Mädchen.

Ernest nickte zustimmend: „Wir müssen nur versuchen so schnell wie möglich eine Strategie zu entwickeln.“

„Viel Zeit haben wir nicht mehr“, sagte Yuve und deutete auf Rioroute, dessen Ingrid schwer beschädigt war.
 

Hiead meinte: „Wenn ich darum bitten darf einen Vorschlag zu machen. Ich weiß nicht, wie weit ihr schon darüber nachgedacht habt, aber wenn wir nicht bald etwas unternehmen sind wir Geschichte. Wir sollten einfach nur drauf los.“

Die Pro-Ings hatten nichts von dem Gespräch der Göttinnen mitbekommen, denn dafür hatten die Ingrids eine Leitung öffnen müssen, was sie nicht getan hatten, denn sie wollten erst ihre Strategie äußern, wenn sie sich sicher waren, wie sie vorzugehen haben.

„Ein direkter Angriff ist zu gefährlich. Es würde zu viele Opfer bringen“, äußerte sich Ernest zu dem Vorschlag.

Doch Hiead behaarte darauf: „Lieber einige Opfer und der Sieg, als ganz zu verlieren und drauf zu gehen.“

„Du bist so was von ein Sturkopf! Es ist einfach zu gefährlich! Ihr macht das, was wir sagen!“

Ernest wurde lauter, doch Hiead schien unbeeindruckt zu bleiben. Die anderen drei Gruppenführer bekamen die Diskussion mit, da Azuma extra die Verbindung so eingestellt hatte.

„Hiead! Die Piloten haben genug Ahnung und Erfahrung mit dem Kampf! Sie wissen was am besten ist“, meinte Erts.

Doch der weißhaarige Junge zischte: „Das sagst du nur, weil dein Bruder einer von den Piloten ist.“

„Das ist doch gar nicht wahr! Wir werden schon gewinnen! Du musst nur in die Erfahrung der Piloten vertrauen!“

„Wir sind in der Überzahl. Den Typen werden wir Feuer unterm Hintern machen“, sagte Zero euphorisch.

Gareas meinte: „Lasst uns gemeinsam eine Strategie entwickeln. Nur s können wir diesen Kampf gewinnen.“

„Ist okay, aber dann sollten wir auch schnell machen“, nörgelte Hiead.
 

Durch die Streiterei waren die Piloten sehr abgelenkt, wodurch Eonias Truppe sicher angreifen konnte, ohne mit einem Gegenangriff zu rechnen. Eines der kleinen Schiffe schoss eine Menge von Raketen auf Gareas. Dieser konnte gerade noch ausweichen.

„Leena! Lad eine Waffe hoch!“, rief der Grünhaarige.

Das Mädchen nickte: „Ist unterwegs.“

Sie gab einen Code ein und plötzlich erschien neben Gareas eine große, längliche Waffe. Er nahm diese in die Hand. Die Waffe war fast genauso groß wie die Ingrid von ihm. Gareas zielte auf die Person, die auf ihn geschossen hatte. Als er seinen Gegner anvisiert hatte, drückte er ab. Ein Energiestrahl kam auf den Feind zu, doch dieser schaffte es der Attacke auszuweichen. Ernest schüttelte den Kopf, denn normalerweise wollten sie eine Strategie entwickeln.

„Wir sollten einfach angreifen“, schlug Yuve vor.

Rioroute meldete sich wieder zu Wort: „Gareas wird eh nichts anderes tun. Hört ihr Anwärter? Macht das, was ihr für richtig haltet.“

„Rio, ein Glück dir geht es gut“, seufzte Phil Pheleira erleichtert.

Dieser lächelte: „War nur ein kleiner Kratzer, nicht weiter schlimm.“

„Höchste Priorität ist aber eure Sicherheit. Bring euch also nicht in Gefahr“, sagte Teela.
 

Yuve nahm von seiner Ingrid zwei Schwerter und bewegte sich schnell auf einen Gegner zu. Als dieser angriff, wich der braunhaarige Junge aus, bekam aber leichte Wunden ab, weshalb seine Partnerin zurückschreckte. Plötzlich bewegte sich Yuve so schnell, dass er für einen Moment nicht mehr zu sehen war. Er tauchte hinter einem fremden Schiff wieder auf und schlug zu. Dieser erlitt zwar nur leichten Schaden, aber er hatte getroffen. Leider befand sich Yuve nun im feindlichen Territorium. Die anderen Schiffe hatten ihn bereits umzingelt. Gareas wollte ihm zu Hilfe kommen, doch dafür war es zu spät. Yuve versuchte zu seinen Freunden zurück zu kommen, doch das Schiff, was er angegriffen hatte, hatte bereist seine Waffe auf Tellia Kallisto gerichtet. Bevor Yuve bei seinen Freunden oder Gareas bei ihm war schoss der Feind. Der Strahl traf Tellia Kallisto an der linken Seite, wodurch Yuve Probleme mit seiner Bewegung bekam.
 

Teela setzte dann zu einem Waffenangriff an. Sie bewegte sich schnell auf den Gegner zu und schlug zu. Doch die Attacke schien nicht wirksam zu sein, denn der Feind nahm sofort zum Gegenangriff an. Mit Mühe konnte das blauhaarige Mädchen ausweichen und zu den anderen Göttinnen zurück. Gareas hatte sich in der Zwischenzeit zwei Waffen besorgt, die er anstatt seiner Hände hatte. Wild schoss er auf seine Feinde, die kaum von der Attacke Schaden nahmen. Ernest konzentrierte sich, um durch sein EX herauszufinden, von wo der Gegner als nächstes angriff. Sein kleiner Bruder Erts machte es genauso.

„Er wird als nächstes GOA angreifen“, sagte Ernest.

Erts befahl seiner Gruppe: „Alle in die Verteidigung!“

„Am besten geht ihr alle in die Defensive“, meinte Rioroute.

Gareas nickte: „GOA muss beschützt werden.“

„Alle zurück in die Verteidigung!“, befahl Force.

Zero seufzte: „Okay. Alle ab in die Defensive.“

„Wir müssen GOA verteidigen. Alle auf Verteidigungsposition!“, sagte Hiead.

Alle Pro-Ings kamen zu GOA zurück. Dicht an ihrem Raumschiff blickten sie zu ihren Feinden. Die Ingrids blieben weiter entfernt, um den Gegner besser angreifen zu können. Fünf der Feinde schossen aus der Ferne auf GOA. Einige Anwärter stellten sich dem Strahl in den Weg und wurden kritisch getroffen, andere errichteten Schutzschilder. Es wurden einige von den Anwärtern getroffen, die unter Zeros Befehl standen, wodurch der Junge etwas wütender wurde. Auch GOA wurde leicht durch den Angriff getroffen.
 

Durch diese Attacke fiel der Funk aus und Azuma konnte kein Kontakt mehr mit den Piloten aufnehmen. Auch die Lotsen konnten mit ihren Piloten keinen Kontakt mehr aufnehmen.

Ikhny verzweifelte leicht: „Was sollen wir tun, Kizna? Ohne Verbindung können wir unseren Partnern nicht helfen.“

„Wir müssen versuchen den Kontakt wieder herzustellen. Das geht für alle Lotsen. Wir dürfen nicht verzweifeln“, sagte Kizna.
 

Die Piloten bemerkten erst einige Zeit später, dass sie keinen Funk mehr zu ihren Lotsen hatten.

Gareas fluchte: „Wie sollen uns die Mädchen so helfen?“

„Sie können uns noch nicht mal mehr Waffen geben“, grummelte Rioroute.

Ernest versuchte sie zu beruhigen: „Wenn wir jetzt durchdrehen, können wir unseren Gegner nicht mehr besiegen.“

„Was schlägst du vor sollen wir sonst machen? Lasst uns Hieads Idee ausführen und einfach nur angreifen!“, moserte Gareas.

Teela schüttelte den Kopf: „Das bringt doch nichts. Ihre Waffen sind viel stärker als unsere.“

„Genau und deshalb müssen wir sofort angreifen.“

„Wir haben keine andere Wahl“, sagte Yuve in einem leisen Ton.

Rioroute nickte: „Wenn wir jetzt nicht alles geben, sind wir verloren.“

„Gut. An die Anwärter. Wir gehen gemeinsam in den Angriff. Passt auf euch auf“, meinte Teela.

Nachdem das blauhaarige Mädchen den Befehl gab, begannen die Ingrids mit dem Angriff. Ernest konzentrierte sich, um für die Freunde herauszufinden, wen der Feind als nächstes angriff. Diesmal schien der Gegner die Strategie durchschaut zu haben und der blondhaarige Junge konnte nicht die Taktik des Feindes durchschauen.
 

Yuve machte mit Teela einen gemeinsamen Angriff, doch der braunhaarige Junge war durch seine Wunde gehindert schnelle Attacken auszuführen. Während ihres Angriffs setzte auch der Feind eine Attacke ein, indem er auf die Ingrids und Pro-Ings schoss. Gareas benutzte seine zwei Waffen, die er statt den Armen hatte. Er bewegte sich hastig auf das fremde Schiff zu und schoss unkontrolliert los. Eonia ließ seine Truppe nur auf Gareas zielen, da dieser sein Schiff angriff. Der Grünhaarige bemerkte zu spät, dass von hinten eine Attacke kam. Zum Glück war Rioroute grad zur Stelle, um die Attacke mit seinem Schutzschild abzuwehren. Mit der Zeit waren die Piloten außer Atem, jedoch schien der Feind noch alle Kraft zu haben.
 

Hiead meinte: „Wir sollten auch angreifen.“

„Die Piloten brauchen unsere Hilfe. Am besten sollten wir alle gemeinsam angreifen“, schlug Zero vor.

Force nickte: „Je mehr wir sind, desto schwerer hat es unser Gegner.“

„Wir müssen aber vorsichtig sein. Sie werden es ausnutzen, dass die Piloten und beschützen wollen“, meinte Erts.

Alle Anwärter gingen in den Angriff. Sie entfernten sich von GOA, um die Piloten zu unterstützen. Hiead war mit seiner Gruppe weiter vorne. Er kümmerte sich um das kleine fremde Schiff, dass am weitesten vom Hauptschiff entfernt war. Doch bevor er ankam, schoss sein Feind einen Energiestrahl auf ihn und seiner Gruppe. Einige der Anwärter schrieen und lagen kampfunfähig im All.

„Verdammt! Das kann doch nicht wahr sein!“, fluchte der Weißhaarige.

Force meinte: „Wir müssen irgendeinen anderen Weg finden unseren Feind anzugreifen. So sind sie zu stark.“

„Wir haben doch trainiert. Es sollte doch eigentlich besser laufen. Wir müssen ihn nur schnell besiegt bekommen“, sagte Zero.

Erts sah besorgt um sich: „Der Gegner hat keine Strategie, Sie wissen das Ernest und ich wohl sonst ihre Taktik herausfinden.“

„Und was sollen wir dann machen, wenn sogar du unfähig bist uns zu helfen?“, fragte Hiead böse.

Zero fauchte: „Mensch! Erts kann nichts dafür!“

„Unser Gegner ist einfach zu stark für uns“, sagte Force.
 

Während die Anwärter sich unterhielten, wurden sie von ihrem Feind angegriffen. Mit Mühe konnten sie nur ausweichen. Die Piloten befanden sich in der gleichen Lage. Die Lotsen versuchten den Funk wieder herzustellen und Azuma sah weiterhin wütend aus dem Fenster. Es war ein hoffnungsloser Kampf, bei dem kein Sieger feststehen konnte und wenn, war es wohl Eonia, der den Kampf gewinnen würde.

Sorge um Ranpha

Der Prinz trat einen Schritt vorwärts: „Ich wunder mich, dass du deine Hilfe anbietest. Gerade du!“

„Warum sind Sie denn so wütend auf mich?“, fragte Ranpha.

Knurrend sah Shiva sie an: „Du weißt wirklich nicht warum? Soll ich dir etwas auf die Sprünge helfen?“

„Fände ich nicht schlecht. Ich weiß nämlich wirklich nicht, wo Ihr Problem liegt, Majestät“, meinte die Blondhaarige verwirrt.

Takuto sah beide irritiert an: „Stimmt etwas nicht? Hattet ihr Streit?“

„Streit wäre wohl das bessere Übel“, grummelte Shiva.

Lester fragte verwundert: „Bessere Übel? Was meinen Sie damit, Prinz?“

„Ranpha sollte es wissen. Gestern Abend im Hanger!“

„Haben Sie mich etwa verfolgt und beobachtet?“, fragte die Blondhaarige entsetzt.

Der Prinz schüttelte den Kopf: „Verfolgt dich sicherlich nicht! Ich bin zufällig im Hanger gewesen! Als ich hörte das wer kam, habe ich mich versteckt!“

„Und belauscht! Finden Sie das etwa besser?“

„Besser als dein Problem mit mir! Und dann bist du noch zu Feige mir das ins Gesicht zu sagen!“

„Um was geht es denn jetzt?“, fragte der Kommandant.

Shiva sah zu ihm: „Sie sagte, dass ich an dieser Situation Schuld sei. Das meinetwegen Chitose fast gestorben wäre. Ihrer Meinung nach ist das alles nur ein Theater um eine Person. Außerdem würdest du dich ja viel zu viel um mich sorgen.“

„Das hast du echt gesagt?“, wollte Takuto wissen.

Ranpha sah zur Seite: „Ich war in Gedanken. Gott, ich hab mir halt Sorgen um Chitose gemacht. Es war nicht so gemeint. Außerdem habe ich danach auch gesagt, dass ich mich selbst dafür entschieden habe.“

„Wollt ihr nicht einfach Frieden schließen?“

„Ich lasse nicht zu, dass so jemand so über mich redet!“, grummelte der Prinz.

Ranpha zischte: „Jetzt stellen Sie sich nicht so an! Es tut mir ja Leid!“

„Sicher! Dir tut bestimmt nichts Leid!“

„Woher wollen Sie das wissen?! Sie kennen mich nicht! Kein bisschen! Also fällen Sie kein Urteil!“

„Mich kennst du ach nicht! Außerdem wollte ich nie flüchten! Du…“

Plötzlich umarmte Takuto Shiva von hinten, worauf er kein Wort mehr raus bringen konnte.

„Ich weiß Sie mögen es nicht, wenn ich Sie ohne Erlaubnis berühre, aber beruhigen Sie sich. Alles ist doch gut“, sagte der Kommandant.

Der Prinz blickte starr in eine Richtung, da er etwas rot im Gesicht war. Zuerst konnte er keine Worte fassen, aber nach einer Zeit wollte er es auch nicht mehr. Shiva riss sich von Takuto los und ging ohne ein Wort zu sagen aus dem Raum.
 

Der Blauhaarige seufzte und sah zu Ranpha: „Du musst das irgendwann wieder in Ordnung bringen, aber jetzt geh erstmal zu Chitose, schließlich wolltet ihr euch doch zu ihr setzen.“

„Was wollen Sie jetzt mit mir machen? Eigentlich müsste ich doch ärger bekommen, weil ich den Prinzen beleidigt habe“, meinte die Blondhaarige.

„Ist doch jetzt erstmal egal. Wir haben andere Probleme. Darüber kann man später immer noch reden. Meinst du nicht? Und jetzt geht zu Chitose. Gebt mir Bescheid wies ihr geht.“

„Geht klar, Kommandant. Wir werden dann sofort Bericht erstatten.“

Die Mädchen verließen die Brücke und Takuto blieb mit Lester zurück. Er setzte sich auf seinen Stuhl und ging alle Daten durch. Er untersuchte, ob Eonia oder diese Monster sich in der Nähe befanden, schließlich war es durch ihre Radare möglich.
 

Vanilla und Ranpha gingen zur Krankenstation auf der Chitose immer noch lag. Das blauhaarige Mädchen hatte die Augen geschlossen, atmete aber ruhig. Die Ärztin befand sich gerade nicht in der Nähe. Ranpha und Vanilla setzten sich neben sie und sahen besorgt zu Chitose. Doch langsam öffnete die Blauhaarige ihre Augen und sah zu ihnen.

„Chitose! Wie geht es dir?“, fragte die Blonde besorgt, aber auch glücklich, da sie endlich wieder bei Bewusstsein war.

Das angesprochene Mädchen blickte zu ihr auf: „Mir geht’s den Umständen entsprechend. Ich habe zwar noch einige Schmerzen, aber sonst ist alles in Ordnung.“

„Da bin ich ja erleichtert. Wir haben schon das schlimmste befürchtet, aber zum Glück umsonst. Ich bin wirklich froh, dass es dir besser geht.“

„Haben wir denn den Kampf gewonnen? Ich meine, ich war ja keine große Hilfe.“

„Dem Gegner haben wirs richtig gezeigt, aber keine Sorge. Falls wieder jemand angreift, dann ruhst du dich noch etwas aus und wir machen ihn fertig.“

„Wollte der Kommandant nicht Bescheid gesagt bekommen“, meinte Vanilla plötzlich.

Ranpha sah zu ihr und überlegte: „Ja, ich glaube er hatte da so was gesagt.“

„Dann geh mal lieber wieder dahin und gib ihm Bescheid“, lächelte Chitose.

„Das braucht ich nicht. Schließlich haben wir doch wieder Funk.“

Sie schaltete etwas an ihrer Brosche an, die sich an der linken Seite ihrer Jacke befand: „Hören Sie mich, Kommandant? Chitose ist wieder bei Bewusstsein. Ihr geht es relativ gut, wenn man bedenkt was vorgefallen war.“

„Das beruhigt mich ungemein. Sie soll sich aber noch ausruhen“, kam es zurück.

Die Blondhaarige sah zu ihrer Freundin: „Du hast ihn ja gehört. Also entspann dich etwas, dann geht es dir viel schneller wieder besser.“

„Wisst ihr mittlerweile eigentlich wo Mint ist?“, fragte Chitose plötzlich.

Ranpha schüttelte den Kopf: „Nein, aber wir werden demnächst sicher wieder nach ihr suchen. Erst mal wirst du aber wieder gesund.“

„Danke. Ich glaub ich schlaf auch noch eine Runde.“

Das blauhaarige Mädchen schloss ihre Augen, um noch ein wenig schlafen zu können.
 

Hingegen machten sich die anderen Beiden auf den Weg zur Brücke. Schließlich wollten sie noch mal mit Takuto reden. Es war nun schon lange her, dass Mint verschwunden ist. Als sie auf der Brücke ankamen, war nur Lester anwesend.

Ranpha sah ihn fragend an: „Wo ist denn der Kommandant hin?“

„Takuto wollte den Prinzen suchen. Wahrscheinlich ist er bei ihm im Raum. An eurer Stelle würde ich aber nicht dahin gehen, wer weiß wie der Prinz gelaunt ist“, antwortete Lester.

„Sie sind ihm doch direkt unterstellt und haben hier auch einen höheren Rang, oder? Vielleicht können Sie uns ja unsere Frage beantworten.“

„Was liegt euch denn auf dem Herzen? Eigentlich solltet ihr euch ja auch ausruhen gehen.“

„Es geht um Mint. Es wird gar nicht richtig nach ihr gesucht…“

„Wie auch bis jetzt. Wir wurden von diesen fremden Wesen attackierte und es bleibt höchste Priorität den Prinzen zu beschützen, egal was ihr denkt. Nach Mint wird noch gesucht. Es ist nur nicht sicher, ob sie auf dem Schiff ist oder nicht. Takuto selbst meinte, dass er einen Suchtrupp erstellt, wenn Chitose wieder von der Krankenstation kommt. Seid ihr dann wenigstens zufrieden? Sonst müsst ihr mit ihm reden.“

„Ist in Ordnung, aber sie ist immer noch ein Mitglied. Sonst suchen wir sie auf eigene Faust.“

Ohne noch ein Wort zu sagen verließ Ranpha die Brücke. Auch Vanilla ging fort. Sie begaben sich beide auf ihre Zimmer. Die Blondhaarige wollte etwas trainieren, denn sie hatte genug Trainingsgeräte in ihrem Zimmer. Vanilla hingegen las ein Buch über Technologien.
 

Währenddessen hatte Takuto sich auf den Weg in Shivas Zimmer gemacht. Da sein Zimmer aus einem Wald bestand, war es schwer ihn zu finden. Der Kommandant war sicherlich schon lange unterwegs und hatte ihn immer noch nicht gefunden. Er kam am kleinen Fluss an, der durch den Raum floss. Auf einer großen Wurzel saß der Prinz und blickte an die Decke. Takuto stützte sich gegen diese Wurzel und sah zu Shiva.

„Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, Majestät. Sie sind ohne ein Wort zu sagen einfach gegangen. Das mit Ranpha tut mir wirklich Leid, aber sie ist manchmal etwas launisch und sollte nicht alles sagen was sie denkt“, meinte der Kommandant.

Der Prinz schreckte kurz zurück, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass Takuto auftauchen würde. Mit Mühe hielt er sich gerade noch an der Wurzel.

Er sah zu ihm nach unten: „Mich interessiert nicht, ob sie launisch ist oder nicht. Ich lasse es nicht zu, so über mich zu reden. Wenn dann soll sie…“

„Beruhigen Sie sich doch, Prinz. Sie hat sich doch dafür entschuldigt und ich glaube sie war wegen Chitose einfach nur neben der Spur. Das müssen Sie verstehen.“

„Unterbrich mich nicht, wenn ich am reden bin. Sie ist selbst Schuld, dass ich…“

„Majestät, wenn Ranpha wirklich so einen Hass auf Sie hätte, dann wäre es ihr auch egal, wenn Sie sie hassen würden und das geht bei ihr nicht so vorbei. Lassen Sie uns eine runde Schach spielen, vielleicht kommen Sie dann wieder auf andere Gedanken.“

Der Prinz sah zu ihm nach unten. Sein Blick war ernst und relativ genervt, doch dann seufzte er und wirkte wieder locker und ruhig. Er sprang von der Wurzel und ging von Takuto vorbei zu einem bestimmten Baum. Dort lag ein Schachbrett mit Figuren auf dem Boden. Der Kommandant lächelte und setzte sich zu ihm. Sie spielten einige Runden, wobei immer abwechselnd gewonnen wurde. Es schien jedoch, dass Takuto ihn manchmal gewinnen gelassen hatte. Dem Prinzen fiel es nicht auf, da er momentan auch keine große Lust hatte zu spielen. Sein Blick wurde Runde für Runde gelangweilter.

„Wenn Sie keine Lust haben müssen Sie es sagen, Majestät“, meinte der Kommandant.

Der Prinz sah zu ihm: „Mh… Ich bin momentan nicht in Laune für Schach.“

„Wir können es später ja mal wiederholen. Möchten Sie wieder mit auf die Brücke kommen.“

„Nein, danke. Ich zieh mich lieber zurück.“

Mit diesen Worten stand er auf und ging tiefer in den Raum hinein. Irgendwann war er hinter Bäumen verschwunden und Takuto begab sich wieder zur Brücke.
 

Ranpha hatte ihr Training bereits beendet und ging in die Cafeteria. Ihr war schon etwas langweilig, besonders weil nichts los war. Sonst lief Milfeulle auf dem Schiff rum und brachte etwas Stimmung in die Runde, doch das war an dem Tag anders. Als sie ihren Tee getrunken hatte, ging sie in ihr Zimmer. Sie sah gerade noch wie Vanilla ihren Raum verließ. Das kleinere Mädchen begab sich zur Brücke, wo sie auch auf Takuto stieß, zu dem sie wollte.

„Kann ich etwas für dich tun?“, fragte der Kommandant, als er sie bemerkte.

Das Mädchen nickte: „Es waren lebendige Wesen und keine Maschinen.“

„Du meinst diese Wesen, die uns angegriffen hatten? Aber wie ist das Möglich. Es gibt doch keine Weltraumtiere. Ob Eonia sie erschaffen hat?“

„Das hätten wir doch herausgefunden. Aber wenn es wirklich lebendige Wesen im All gibt, dann heißt es, dass hier sicher noch eine höhere Technologie in der Nähe ist. Irgendwie müssen sie entstanden sein und vielleicht wurden sie gezüchtet. Vielleicht ist das die neue Technologie die wir gesucht haben“, überlegte Lester.

Takuto verschränkte die Arme vor der Brust und hielt mit der rechten Hand sein Kinn: „Das könnte eine Erklärung sein, aber wir sollten mehr Informationen sammeln. Momentan haben wir keine Planeten in der Nähe, aber sobald wir einen sehen, werden wir dort landen.“

Ohne noch etwas zu sagen verließ Vanilla den Raum, denn sie hatte in ihren Büchern nur nach Informationen gesucht, die sie den anderen sagen konnte.
 

Milfeulle und Forte waren mit den Reparaturen an Chitoses Maschine fertig und streckten sich erleichtert. Sie hatten jetzt eine lange Zeit daran gesessen.

„Wir sollten mal nach Chitose sehen“, meinte die Rothaarige und ging schon Richtung Tür.

Milfeulle nickte: „Sie ist hoffentlich wieder bei Bewusstsein. Über den Berg ist sie ja schon mal, das hat mir heute Morgen die Ärztin gesagt.“

„So spät wie es ist sollten wir auch gleich schon schlafen gehen. Wenn wir morgen angegriffen werden, brauchen wir Ruhe.“

Die Pinkhaarige nickte nur und zusammen gingen sie zur Krankenstation. Als sie dort ankamen, befand sich nur die Ärztin im Raum.

„Wo ist denn Chitose?“, fragte Forte verwundert und sah sich um.

Die Ärztin lächelte: „Ich habe sie auf ihr Zimmer geschickt. Sie ist wieder bei Kräften und soll in ihrem Bett etwas schlafen.“

„Dann sollten wir sie vielleicht doch nicht besuchen gehen“, murmelte Milfeulle.

Die Rothaarige schüttelte den Kopf: „Sie wird sich sicher freuen, wenn wir zu ihr kommen.“
 

Sie verabschiedeten sich von der Ärztin und gingen zu Chitose. Sie lag auf ihrem Bett, war aber noch nicht am schlafen. Sie bat die Freunde in ihr Zimmer.

„Ich bin erleichtert, dass es dir gut geht“, meinte das pinkhaarige Mädchen.

Chitose lächelte: „Das bin ich aber auch. Hoffentlich werden wir nicht wieder von diesen Viechern angegriffen. Wir haben auch keinerlei Daten über sie.“

„Aber auch Eonia sollte uns nicht angreifen, auch wenn wir seine Strategie kennen.“

„Der Prinz ist aber hoffentlich unversehrt, oder?“

„Dem Kleinen geht’s gut. Er hat sich heute auch schon mit Ranpha angelegt“, lachte Forte.

Chitoses Augen weiteten sich: „Wirklich? Was ist denn vorgefallen.“

„Keine Ahnung, ich habe es nur von Vanilla gehört, dass es ziemlich Stress zwischen ihnen gab. Wir selbst waren nicht auf der Brücke, als es passierte.“

„Da fällt mir ein, ich muss mich ja noch um Twin-Stars kümmern.“

„Das haben wir schon erledigt. Ruh du dich lieber aus“, lächelte Milfeulle.

„Das ist echt lieb von euch. Wir sehen uns dann morgen. Wir müssen wahrscheinlich wie sonst auch immer uns auf der Brücke melden, oder?“

„Ich denke mal. Wir werden sicher über weitere Vorgehensweisen sprechen. Schließlich ist Mint immer noch verschwunden und der Gegner könnte wieder auftauchen“, meinte Forte.

Die Mädchen verabschiedeten sich dann und gingen jeweils auf ihr Zimmer. Chitose legte sich wieder hin und schloss ihre Augen. Sie brauchte viel Schlaf, aber auch die anderen waren von Tag erschöpft. Milfeulle brauchte nicht lange und sie war schon im Land der Träume. Forte, eine totale Waffenverrückte, kümmerte sich erst mal um einige Waffen, bevor sie sich hinlegte. Sie war auch schnell eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen gingen sie auf die Brücke. Als Takuto zu ihnen blickte fiel ihm auf, dass Ranpha nicht dabei war.

„Kann mir jemand sagen wo Ranpha ist?“, fragte der Kommandant.

Forte schüttelte den Kopf: „Ich habe sie heute noch nicht gesehen, dabei ist sie eigentlich immer früh wach, weil sie morgens noch trainiert.“

„Das ist schon komisch. Vielleicht ist sie auch einfach nur müde. Sie sollte sich mal richtig ausschlafen. Bisher haben unsere Sensoren noch kein fremdes Schiff angezeigt. Ihr habt also noch etwas Zeit bis ihr wieder kämpfen müsst. Dennoch möchte ich mit euch über eine bestimmte Sache reden. Mint ist schon seit einigen Tagen verschwunden und wir wissen nicht, wo sie ist oder hingegangen sein kann“, fing Takuto an.

Milfeulle nickte: „Ich mache mir so große Sorgen. Sie hat noch nicht mal was gesagt.“

„Ich hoffe, dass ihr nichts passiert ist“, murmelte Chitose besorgt.

Der Kommandant fuhr fort: „Sie kann sowohl verletzt irgendwo auf dem Schiff sein, aber sie kann sich auch außerhalb des Schiffes aufhalten, da auch Trick Master verschwunden ist. Wir werden wohl demnächst weiter das Schiff durchsuchen, bevor wir außerhalb suchen werden. Es war kein Planet in der Nähe und sie hat es eigentlich schwer so schnell zu entkommen. Da es aber momentan noch Probleme mit den fremden Wesen gibt wollen wir jetzt noch nicht suchen. Wir wollen die Daten die wir gesammelt haben überprüfen.“

„Ist schon in Ordnung. Wir werden uns wohl ihm Hologrammraum etwas aufhalten. Da kann man am besten entspannen“, lächelte Forte.

Takuto nickte und die Mädchen verließen die Brücke.
 

Sie gingen zum Hologrammraum, um sich da auch wirklich zu entspannen. Milfeulle ging vorher in ihr Zimmer. Man könnte ihren Raum mit einer Küche vergleichen, weil sie da genug Platz hatte auch zu kochen. Sie liebte es Anderen eine Freude zu machen und am liebsten bereitete sie süße Speisen vor, wie Kuchen oder Pudding. Sie bereitete kurz kleinere Speisen vor, bevor sie sich zum Hologrammraum begab. Die Anderen waren bereits da und warteten. Als sie den Raum betrat befand sie sich am Strand. Ein kleiner Tisch stand auf dem Sand unter einem Sonnenschirm. Vier Handtücher waren ausgebreitet und Forte, sowie Chitose hatten sich bereits hingelegt. Die Rothaarige hatte einen lila Bikini an, die Blauhaarige hingegen trug einen blauen Badeanzug. Milfeulle hatte sich einen weißen Bikini mit Blumen angezogen. Vanilla trug einen grünen Badeanzug. Das pinkhaarige Mädchen stellte die gekochten Sachen auf den kleinen Tisch. Forte sah zu ihr, stand dann auf und nahm sich ein kleines Törtchen. Milfeulles Essen war sehr beliebt, da sie eine gute Köchin war, sogar der Prinz mochte ihr Essen, obwohl er sehr wählerisch war.

„So entspannt hier zu liegen ist richtig gut“, meinte die Rothaarige.

Milfeulle blickte betrübt zur Seite: „Ich mache mir aber Sorgen um Ranpha und Mint ist ja auch verschwunden. Ich würde sie gerne jetzt schon suchen.“

„Takuto sagte doch, dass wir das in den nächsten Tagen machen. Wahrscheinlich werden wir schon morgen mit der Suche anfangen, ganz sicher“, versicherte Chitose.

Vanilla sagte nichts dazu, aber sie war so oder so nicht die Gesprächigste. Chitose nahm sich ein kleines Stück Kuchen und legte sich wieder auf das Handtuch. Vanilla saß auf ihrem und sah zum Meer. Milfeulle sah betrübt in die Ferne und legte sich dann auch auf ihr Handtuch. Forte ging nachdem sie gegessen hatte etwas ins Wasser. Sie ging tiefer hinein und schwamm etwas, aber die Lust verging ihr, da die Stimmung auch ziemlich schlecht war.

Die Rothaarige stellte sich zu den anderen: „Wir sollten vielleicht etwas in die Cafeteria oder so gehen, hier ist es doch ziemlich öde, oder?“

Milfeulle nickte: „Wir sind nicht ganz in der Stimmung etwas zu machen.“

„Stimmt. Aber was wollen wir tun. Der Kommandant weiß am besten was zu tun ist. Und er sagte, dass wir uns entspannen sollen und später suchen“, meinte Chitose.

Sie gingen gemeinsam aus dem Hologrammraum.
 

Jeder ging erst in sein Zimmer, da sie sich noch umziehen wollten. Im Bikini oder Badeanzug wollten sie nicht in die Cafeteria gehen. Gemeinsam gingen sie dann dorthin und setzten sich an einen Tisch. Sie waren nicht in der Laune über irgendetwas zu reden oder da etwas zu essen. Schnell verging ihnen dann doch die Lust und jeder ging auf sein Zimmer. Forte kümmerte sich wieder um ihre Waffen, Vanilla bastelte etwas an einem alten Funkgerät, Chitose legte sich auf ihr Bett und las ein Buch und Milfeulle ging zu Ranphas Zimmer. Sie machte sich große Sorgen und wusste nicht, warum sie noch länger warten sollte. Vielleicht war sie auch verschwunden oder irgendetwas war passiert. Man konnte es nie wissen, denn sicher war man im All schon lange nicht.

„Tut mir Leid wenn ich störe“, sagte das Mädchen und öffnete die Tür.

Sie schreckte zurück als sie Ranpha am Boden liegen sah. Milfeulle schrie laut auf, was die anderen der Angel-Truppe hörten, da ihre Zimmer direkt in der Nähe waren. Forte kam als erste raus gerannt und sah die Blondhaarige am Boden.

Sie meinte: „Wir sollten sie auf die Krankenstation bringen. Was sie wohl haben wird.“

„Vielleicht liegt Mint hier auch so irgendwo“, meinte Milfeulle panisch.

Chitose kam nun auch dazu: „Sicher nicht. Sie wäre sonst schon längst gefunden.“

„Hoffentlich. Jetzt mache ich mir noch viel größere Sorgen.“

Forte lächelte sanft und faste Milfeulle behutsam auf die Schulter. Sie wollte mit ihrem milden Lächeln sagen, dass alles wieder gut wird. Dann nahm sie Ranpha auf die Schulter und brachte sie zur Krankenstation.
 

Die Ärztin bereitet direkt ein Bett vor und schickt die Mädchen nach draußen, schließlich muss sie untersucht werden.

Chitose setzte sich auf einen Stuhl, der vor der Krankenstation stand: „Hoffentlich wird alles wieder gut. Ich hasse so elendiges warten.“

„Das mussten wir machen, als du drin warst. Vor allem wurdest du ziemlich lange operiert. Ein Wunder, dass du jetzt schon wieder auf den Beinen bist“, meinte Forte.

„Unsere Medizin ist zum Glück soweit fortgeschritten.“
 

Vanilla war nicht mit von der Partie. Sie ging auf die Brücke, um den Kommandanten Bescheid zu geben, denn er sollte ja wissen, dass Ranpha momentan auf der Krankenstation liegt und bei Einsätzen nicht helfen kann.

„Was führt dich hier her?“, fragte Takuto.

Vanilla sah ernst zu ihm: „Ranpha liegt auf der Krankenstation und wird untersucht.“

„Bitte? Wie ist denn das passiert?“, fragte der Kommandant entsetzt.

Lester sah grimmig zu Boden: „Wenn das so weiter geht können wir uns nicht wehren, wenn wir angegriffen werden.“

„Das ist jetzt die geringste Sorge. Kümmere du dich um die Brücke. Ich gehe mal nachsehen wie es Ranpha jetzt geht.“

Lester seufzte, aber er konnte eh nichts dagegen sagen. Takuto kümmerte sich sehr um das Wohl der Crew und machte sich sofort mit Vanilla auf den Weg zur Krankenstation.
 

Als sie da ankamen, standen immer noch die anderen vor der Tür.

Der Kommandant fragte: „Wisst ihr schon etwas über ihren Zustand?“

„Nein. Die Ärztin kam noch nicht raus. Ich hoffe es ist nichts Schlimmes“, meinte Milfeulle.

„Bestimmt nicht. Sie ist hart im nehmen. Wer weiß was sie hat.“

Plötzlich ging die Tür auf und die Ärztin kam nach draußen. Erwartungsvoll wurde sie von den vier Mädchen und dem Kommandanten angesehen.

Ihr Blick verriet, dass es eigentlich nicht gut aussah: „Sie hat einen Virus. Es ist kein normaler und lässt sich recht leicht übertragen. Ich würde vorschlagen, dass ich euch alle untersuche und wer ihn nicht hat bekommt von mir ein Impfstoff dagegen. Er bringt nur nichts, wenn man schon von dem Virus befallen ist.“

„Dann fangen Sie mit den Mädchen an. Ich werde die ganze Crew bitten nach einander hier anzutanzen“, lächelte er und setzte sich auf einen Stuhl.

Die Ärztin begann mit Milfeulle, danach kamen Chitose und Vanilla. Forte ließ sich von ihnen als letztes untersuchen, weil sie befürchtete sich angesteckt zu haben. Die Crew wurde einzeln untersucht. Es dauerte lange bis alle an der Reihe waren. Da ihnen Blut abgenommen wurde, sollte jeder mit Mundschutz rumlaufen und niemanden berühren, denn die Untersuchungen dauerten länger als die Ärztin gehofft hatte. Ranpha lag in einem speziellen Raum. Sie könnte die anderen ja eventuell anstecken, was die Ärztin nicht hoffte.
 

Takuto fragte sie: „Wissen Sie wie schnell sich der Virus ausbreitet?“

„Es ist einer der Neuen. Sie sind eigentlich nur über Berührung übertragbar. Dennoch will ich vorsichtig an die Sache rangehen“, antwortete sie.

Der Kommandant überlegte: „Also ich habe sie ja nicht berührt. Ich glaub es war nur Forte. Wie lange lässt der Virus sich denn übertragen?“

„Ich glaub am ersten Tag, an dem man ihn bekommen hat. Wenn man ihn schon länger im Körper hat lässt er sich nicht mehr übertragen. Also grob gesagt 24 Stunden. Mit Glück hat sich Forte also noch nicht angesteckt. Viel ist über den Virus nicht bekannt. Je nach Willenskraft bricht man früher oder später zusammen. Es kann sein, dass sie noch während den 24 Stunden zusammenbricht oder danach.“

„Na dann hoffe ich, dass sich niemand weiteres angesteckt hat.“

„Ich werde jetzt mit den Untersuchungen fortfahren.“

Takuto verabschiedete sich bei der Ärztin und verließ den Raum. Auch wenn es nicht über die Luft übertragbar war wollte die Ärztin nichts riskieren, weswegen alle mit Mundschutz rum liefen. Währenddessen kümmerte sie sich um die Blutabnahmen.

Zu wenig Kraft

Es gab schon viele verletzte Anwärter und auch die Ingrids waren schwer beschadet. Gareas griff immer wieder an und achtete nicht darauf, ob er getroffen wurde oder nicht. Er wollte den Kampf so bald wie möglich beenden. Yuve hatte keine Möglichkeit anzugreifen, da er sich so gut wie gar nicht mehr bewegen konnte. Rioroutes Ingrid war auch schwer beschädigt, jedoch konnte er noch sein Schutzschild errichten, dass der Schaden des Raumschiffes und das der Pro-Ings nicht so hoch waren. Teela griff mit Gareas an, auch wenn ihre Angriffe wenigstens überdacht wurden waren. Ernest versuchte immer wieder die Strategie des Gegners herauszufinden, doch er ließ es nicht so einfach zu. Einer der Gegner griff mit einer schnellen Attacke den Blondhaarigen an, da er für sie die größte Gefahr bedeutete. Die Ingrid von ihm wurde ziemlich zerstört und schockiert sahen die anderen zu ihm.

„Ernest! Ernest! Hörst du mich noch?!“, rief Gareas.

Er war außer sich vor Wut und schoss wild um sich. Jedoch konnte er durch seine unkontrollierbare Art nicht zielen und traf auch so gut wie nie den Gegner. Teela versuchte gezielte Angriffe, doch der Gegner schien trotzdem zu stark zu sein.
 

Erts konnte nicht angreifen. Er stand schockiert in seinem Pro-Ing und zitterte. Er hatte die Schmerzen gespürt die sein Bruder abbekam, denn sie waren miteinander verbunden. Der Blondhaarige konnte sich nicht beruhigen und auch nicht angreifen, sein Team war völlig ratlos, weil sie nicht wussten was sie tun sollten. Erts war für den Gegner nun eine gute Zielscheibe, denn angreifen konnte er gerade nicht. Als einer der Feinde auf ihn schoss stellten sich zwei Pro-Ings vor ihn und wurden völlig zerstört. Nichts außer Trümmer blieben übrig. Man konnte noch nicht mal die Anwärter im All sehen.

„Das… das kann doch nicht wahr sein“, zitterte nun der Junge noch mehr.

Zwei der Anwärter hatten ihr Leben eingesetzt, um ihn zu beschützen.

Force meinte zu seiner Gruppe: „Ihr müsst Erts verteidigen. Er steht momentan unter einem Schock. Ohne ihn sind wir aufgeschmissen. Und auch die Gruppe von Erts. Geht in die Verteidigung. Die ersten hundert gehen in den Angriff.“

Der Blauhaarige wollte Erts nicht so hilflos sterben lassen. Er konnte verstehen, dass der Junge unter einem Schock stand, da sein Bruder ja verletzt wurden war. Er konnte nur nicht verstehen, warum er nicht wie Gareas angriff. Von ihrer Verbundenheit wusste er nichts, davon wusste niemand was. Zero und Hiead waren auch in der Offensive und kümmerten sich um zwei der gegnerischen Schiffe, doch sie hatten keine Chance. Obwohl Force ihnen versuchte zu helfen wurden ihre Pro-Ings nur verletzt.
 

Azuma hatte weiterhin seine Hände zu Fäusten geballt und starrte wütend aus dem Fenster. Er sah wie schlecht es für seine Mannschaft stand und bezweifelte langsam seine Entscheidung. Momentan wusste er nicht ob es besser gewesen wäre sich anzuschließen.

„Verdammt!“, grummelte er vor sich hin und schlug mit der Faust auf die Tastatur.

Sein Blick war zornig und verzweifelt. Er war hilflos, denn GOA besaß selbst keine Waffen mit denen sie hätten angreifen können. Azuma wusste, dass es für sie sehr schlecht stand und dass sie wahrscheinlich im Kampf sterben könnten. Leider hatten sie keinen Kontakt mehr zu den Anwärtern und konnten nicht sehen, wer von ihnen noch lebte und wer nicht. Es gab viele verletzte Pro-Ings und auch zwei Ingrids sahen so schwer beschädigt aus, dass man hätte denken können, dass die Piloten Tod sein müssten, doch mit Sicherheit hätte er es nicht sagen können. Wütend blickte er auf die Tastatur und überlegte eine Möglichkeit, wie er das Blatt doch noch wenden könnte. Anschließen wollte er sich nicht, obwohl er es momentan für die einzige Möglichkeit hielt zu überleben.
 

Die Lotsen waren weiterhin damit beschäftigt den Funk wieder herzustellen. Die Lotsen der zwei zerstörten Pro-Ings wurden von zwei weiteren auf die Krankenstation gebracht, denn dass ihre Partner Tod waren konnte sich jeder denken. Die Pro-Ings der zwei Jungs waren völlig zerstört und noch nicht einmal ihre Körper waren noch zu sehen.

„Wir brauchen unbedingt wieder Funkkontakt. Hat einer von euch schon einen Weg gefunden?“, fragte Kizna die anderen Lotsinnen.

Ikhny antwortete: „Bisher hab ich noch keine Möglichkeit entdeckt, aber wir suchen weiter.“

„Wir werden es schon irgendwie hinbekommen, aber ich glaube es werden eher Techniker im Maschinenraum benötigt, da dort ja die Verbindung zerstört wurde“, meinte Saki.

Wrecka nickte: „Recht hast du da schon, aber wir sollten vielleicht über eine andere Verbindung versuchen den Funk aufrecht zu halten. Wie wäre es, wenn wir es über den Antrieb machen, den brauchen wir momentan doch eh nicht.“

„So eine schlechte Idee ist das ja nicht“, meinte Tsukasa darauf.

Sofort begaben sich die Lotsinnen daran, den Funk über eine andere Leitung zu bringen, damit sie wieder mit ihren Partnern Kontakt aufnehmen konnten. Es war aber nicht so einfach wie sie gehofft haben. Saki versuchte alles Mögliche, um die Leitung umzulenken, doch sie hatte es sich einfacher vorgestellt. Normalerweise war sie gut in so etwas. Nun hoffte sie, dass das Problem nicht bei ihr lag. Hoffnungsvoll sahen die Anderen sie an, doch sie konnte darauf nur den Kopf schütteln, denn es funktionierte nicht so, wie sie es wollten.
 

Die Anwärter waren derweil sehr mit dem Kampf beschäftigt. Einige waren kampfunfähig und konnten sich nicht mehr bewegen, andere hatten nur leichte Wunden. Mittlerweile hatte Erts sich wieder gefangen und versuchte, wie sein Bruder zuvor, die Strategie des Gegners herauszufinden, doch ohne Erfolg. Immer wenn sie ihn angreifen wollte, verteidigten ihn andere Pro-Ings. Einige wurden ziemlich getroffen und sehr beschadetet. Erts nahm das sehr mit, aber er wollte trotzdem nicht aufgeben. Immer wieder versuchte er etwas herauszufinden, doch der Gegner kämpfte ohne Strategie. Sie griffen wahllos an. Rioroute ging langsam die Kraft aus, schließlich war er schon lange verletzt. Sein linker Arm sah sehr mitgenommen aus und Blut floss herunter. Von Ernest wusste niemand wie sein Zustand war.

Gareas hingegen war immer noch sehr wütend: „Ich bring euch alle um! Euch alle!“

„Du musst dich beruhigen! In deiner Wut triffst du nicht den Gegner!“, meinte Teela streng.

Das schien den Grünhaarigen nicht zu stören: „Sie kämpfen auch ohne Strategie und man sieht doch an Ernest was daraus wird, wenn man versucht zu denken!“

Gareas war verzweifelt, schließlich war Ernest auch sein bester Freund. Immer wieder schoss er wild umher und traf nur leicht den Gegner. Er wiederum wurde so gut wie gar nicht attackiert, da er keine Gefahr darstellte.
 

Die Lotsen der Piloten waren auch sehr beschäftigt, schließlich versuchten auch sie die Verbindung wieder herzustellen. Tune war ganz neben der Spur und schluckte schwer. Ihr zerbrach innerlich das Herz, denn sie hatte große Angst um Ernest, was die Anderen auch merkten.

Leena meinte: „Das wird schon wieder. Er ist hart im nehmen, glaub mir.“

„Aber… Wenn ich doch mit ihm reden könnte… dann wüsste ich wies ihm geht“, zitterte Tune und Tränen kamen schon in ihre Augen.

Phil Pheleira sah besorgt zu ihr: „Ich gebe mein bestes. Vielleicht schaffe ich es den Funk wieder herzustellen.“

„Wir müssen die Schwachstellen der Gegner finden. Solange du dich um den Funk kümmerst, können wir uns darum kümmern. Wenigstens sollten wir ihnen ein bisschen helfen“, sagte Kazuhi ruhig und versuchte etwas die Ruhe zu bewahren.

Ihr fiel es jedoch auch schwer, da es ihrem Bruder war besser als Ernest zu gehen schien, aber sie dennoch nicht wusste, wie schwer er verletzt war. Sofort bemühte sie sich die Daten des Gegners zu analysieren, doch es fiel ihr gar nicht so einfach. Die Ingrids hatten sie kaum getroffen und sie wussten noch nicht einmal, welche Attacke effektiv sein konnte.
 

Yuve versuchte wieder einen Angriff zu machen, jedoch war der Gegner schneller und hatte auf ihn geschossen. Nun war es ihm unmöglich sich zu bewegen und auch die anderen konnten keinen Kontakt mehr mit ihm aufnehmen.

Rioroute brüllte: „Yu! Yu! Sag doch was! Komm schon, Junge! Du kannst doch nicht einfach sterben! Man, Yu! Jetzt komm schon! Antworte mir, bitte!“

Doch er bekam keine Antwort. Es überkam ihm ein Schauer, denn jetzt waren zwei Piloten nicht mehr kampffähig und wohlmöglich sogar Tod. Er errichtete ein Schutzschild, um wenigstens die kleineren zu beschützen, doch die Attacken des Gegners kamen ohne Probleme durch. Erts hatte es aufgegeben die Strategie des Gegners herauszufinden, denn es schien ja so, als wenn er mit Absicht nicht dachte oder bestimmte Mittel benutzte, dass man ihre Gedanken nicht lesen konnte. Er half Force, Zero und Hiead im Angriff.

„Wir sollten uns gemeinsam um einen kümmern“, meinte der Blauhaarige.

Hiead fauchte: „Ich bilde doch kein Team mit Zero! Ich kämpfe allein!“

„Es wäre aber besser. Allein sind wir zu schwach! Wir müssen ein Team sein!“, sagte Erts.

Zero nickte: „Lass einmal deine Sturheit fallen! Wir wollen doch gewinnen, oder nicht?“

„Ist ja okay. Dann lasst uns mal angreifen und nicht so viel reden“, grummelte der weißhaarige genervt, denn er hasste Teamarbeit.

Zusammen griffen sie ein Schiff an, was sie auch schnell etwas zurückzog, da die Jungs es leicht beschädigten. Doch ein anderes griff sie an und Forces Pro-Ing nahm schweren Schaden. Schockiert sahen die anderen zu ihm.

„Force!“, rief Erts erschrocken und seine Augen weiteten sich.

Der Blauhaarige antwortete: „Ich lebe noch. Gerade noch so. Ich ziehe mich zurück, schließlich hänge ich an meinem Leben.“

Er ging zurück zu den anderen Anwärtern und stellte sich in die hinterste Reihe, schließlich konnte er einen erneuten Angriff nicht aushalten. Hiead, Zero und Erts kümmerten sich weiter um die Feinde, doch sie mussten sich vor den Angriffen schützen und ihre eigenen Attacken gerieten in den Hintergrund.
 

GOA wurde von einigen auch schwer attackiert und es gab viele Erschütterungen an Bord. Die Lotsen konnten sich durch die ganzen Attacken kaum auf den Beinen halten. Saki versuchte mit Wrecka weiterhin den Funk wieder in Betrieb zu bekommen, doch noch immer sah es schlecht für sie aus.

„Ich hoffe Force geht es nicht allzu schlecht“, meinte Kalliso besorgt.

Kizna sah zu ihr: „Bestimmt nicht. Er kann sich schließlich noch bewegen. Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Wird also schon alles klappen.“

„Ich hoffe, dass du Recht hast.“

Wrecka sah zu ihnen: „Es sieht schlecht aus. Der Funk funktioniert einfach nicht. Ich glaube aber auch, dass der Antrieb ausgefallen ist. Wir haben kaum noch Saft. Wir können froh sein, dass die Überlebensfunktion noch nicht zerstört wurden ist.“

„Hoffen wir auch, dass das so bleibt. Unser Gegner ist uns in Technologie und Stärke überlegen. Wir müssen vorsichtig sein“, meinte Una.

Ikhny nickte: „Außerdem sollten wir lieber die Kraft unseres Feindes analysieren.“

„Falls wir den Kampf gewinnen können wir es im nächsten Kampf sicher gut gebrauchen. Aber vielleicht hilft es uns dann auch im Kampf gegen die Victims“, sagte Kyoko.

Kizna seufzte. „Was heißt hier, wenn wir überleben? Wir werden überleben.“
 

Während einige der Lotsen positiv dachten, sah es bei den Piloten und Anwärtern anders aus. Sie zweifelten stark an einem Sieg. Vor allem war die Hälfte der Anwärter entweder verletzt oder Tod, was leider keiner sagen konnte und auch zwei Piloten schienen Tod zu sein. Je mehr Erts, Zero und Hiead versuchten anzugreifen, desto schwerer wurden GOA beschadet oder auch ihre Freunde bekamen viele Angriffe ab. Die Piloten waren damit beschäftigt die großen Schiffe aufzuhalten, doch auch ihre Angriffe brachten nichts. Rioroute errichtete immer wieder von neuem ein Schutzschild, doch egal wie oft er es tat, jedes Mal wurde es von den Attacken des Gegners zerstört. Teela griff gezielt eines der Schiffe an, doch ihre Angriffe schienen den Feind nicht besiegen zu können. Gareas hingegen schoss weiter unkontrolliert um sich.

„So kann es doch nicht weiter gehen. Irgendeine Schwachstelle müssen unsere Gegner doch haben. Irgendeine“, meinte Rioroute leicht verzweifelt.

Gareas grummelte: „Deshalb greife ich auch nur an. Sie haben aber wohl keine.“

„Jeder hat eine Schwachstelle. Wir haben die des Gegners nur noch nicht gefunden. Wir müssen einfach weiter kämpfen“, meinte Teela ernst.

Der Grünhaarige seufzte nur, aber er wusste, dass sie Recht hatte. Sie versuchten weiter anzugreifen, kassierten aber mehr Verletzungen, als dass sie den Feind trafen. Mittlerweile war auch Zero außer Gefecht gesetzt, wollte sich aber nicht zurückziehen.

„Du solltest in die Verteidigung gehen! Sonst stirbst du!“, meckerte Erts.

Doch Zero schüttelte den Kopf: „Das wird schon schief gehen.“

„Es wird schief gehen! Und jetzt geh zurück! Bitte!“

In Erts Stimme war Verzweiflung zu hören. Er hatte sich mit Zero angefreundet und wollte ihn nicht wie seinen Bruder verlieren, obwohl er immer noch spürte, dass sein Bruder nicht gestorben war. Nach langem nörgeln und weiteren Angriffen zog er sich dann doch zurück, weil er merkte, dass er den anderen beiden nur im Weg stand. Eine weitere Menge zerstörte und beschädigte Pro-Ings befanden sich um GOA.
 

Die Lotsen der Piloten hatten noch keine Möglichkeit gefunden den Funk wieder herzustellen, doch Kazuhi hatte einige Daten über die Schiffe gesammelt und listete sie auf.

„Sie sind nur im Fernkampf gut. Sobald jemand direkt neben ihm ist, kann er sie nicht angreifen. Jedoch sind es zu viele, denn dann würden andere wiederum angreifen. Das ist zum Verzweifeln. Der Kampf sollte eigentlich schnell beendet werden“, meinte Kazuhi.

Die Mädchen befanden sich auf Giss, einem kleinen Schiff, über dass nur sie mit den Piloten in Verbindung standen, doch auch ihr Funk war zerstört wurden und sie wurden erneut getroffen, wodurch es eine starke Erschütterung gab. Die Lotsen mussten sich festhalten, damit ihnen nicht auch noch was passierte.

Leena ballte ihre Hände zu Fäusten: „Kann das nicht bald enden. Wieso lässt uns dieses Schiff nicht in Frieden. Wir haben doch gar nichts getan.“

„Vielleicht will er Macht. Da kennen sie kein Erbarmen“, seufzte Phil Pheleira.

Kazuhi sah zu ihr: „Wie sieht es mit dem Funk aus? Irgendetwas hinbekommen?“

„Nein, leider nicht. Wir müssen hoffen, dass es die Jungs ohne uns schaffen.“

„Hoffentlich, aber Ernest und meinem Bruder scheint es nicht gut zu geben.“

Sie blickte traurig nach unten und mit ihrem Satz wurde sie immer leiser. Sie hatte Angst, dass beide es nicht überlebt hatten und besonders traf sie es mit ihrem Bruder.
 

Die Piloten waren wieder schwer beschäftigt und Teela griff immer weiter an. Zwar schien der Feind einigen Schaden zu erleiden, doch er war gering im Vergleich zu dem von GOA, den Ingrids und den Pro-Ings. Von den etwa tausend Anwärtern war nur noch ein Viertel übrig. Der Rest schien verletzt oder sogar Tod zu sein, obwohl man von hundert sicher sagen konnten, dass sie es nicht überlebt hatten. Erts und Hiead hatten sich auch ein wenig zurückgezogen, denn auch ihre Pro-Ings hatten einigen Schaden und der Weißhaarige war an seinem Bein verletzt.
 

Plötzlich zogen sich die Schiffe von Eonia zurück und auch er verschwand spurlos mit seinem Raumschiff. Erleichtert seufzte Azuma auf. Er hatte gehofft, dass es so kommen würde. Er wusste zwar nicht warum der Feind sich zurückzog, da er ja im Vorteil war, aber er fand es so schon gut, denn somit konnten sie sich um die Verletzten kümmern. Gareas und Teela brachten zuerst Ernest auf das Schiff zurück, dann gingen sie noch mal los und holten Yuve. Die Anwärter halfen sich auch gegenseitig. Sofort wurden die meisten auf die Krankenstation gebracht. Von den etwa tausend Anwärtern waren die Hälfte Tod, ein Viertel war schwer verletzt und die anderen hatten leichte Verletzungen. Yuve und Ernest hatten es überlebt, lagen aber auf Intensiv, da sie schwerste Verletzungen hatten.
 

Zero, Force, Hiead und Erts waren schnell verarztet und konnte wieder raus. Sie setzten sich gemeinsam in die Cafeteria. Der Blondhaarige jedoch war ziemlich ablenkt.

Hiead grummelte: „Wir hätten gewinnen müssen!“

„Vor allem haben die uns richtig verletzt. Wir müssen viel mehr trainieren“, seufzte Zero.

Force fauchte: „Wenn die noch mal auftauchen bring ich sie um!“

„Meinst du, dass schaffst du so einfach? Sie sind stärker als wir“, meinte Hiead genervt.

„Ich weiß! Trotzdem! Beim nächsten Mal sind wir stärker! Ich bring die um!“

Zero sah zu Erts: „Warum sagst du nichts dazu? Du bist doch sicher auch wütend.“

Doch der blondhaarige Junge antwortete ihm nicht. Er blickte noch nicht einmal zu Zero. Etwas verwirrt musterte er Erts. Auch die anderen sahen zu ihm, sagten aber erst mal nichts.

Force meinte dann: „Wahrscheinlich wegen seinem Bruder. Der wurde ja ziemlich verletzt. Sicher denkt er gerade an ihn.“

„Vor allem hoffe ich, dass wir jetzt nicht von den Victims angegriffen werden. Unsere Lotsen haben ja auch gerade begonnen sich um unsere Pro-Ings zu kümmern“, meinte Zero.

Hiead seufzte: „Die Hälfe ist eh nur noch Schrott und auch die Lotsen werden nicht mehr gebraucht. Die helfen glaub ich beim reparieren des Schiffes.“

„Es sind ziemlich viele Anwärter gestorben. Ich hoffe, dass es nicht noch mehr Tote geben wird. Dabei geht man doch davon aus, dass nur die Piloten im Kampf sterben und nicht die Anwärter“, sagte Force und blickte aus dem Fenster.
 

Im All waren noch viele Trümmer zu sehen. Die Toten Anwärter, die noch zu finden waren, wurden auf das Schiff gebracht. Bald sollte auch schon die Zeremonie sein. Eine Lotsin kam auf die vier Jungs zu und stellte sich vor sie.

Ihr Blick war wütend und traurig zugleich: „Es ist alles nur deine Schuld! Deinetwegen ist mein Partner gestorben! Nur deinetwegen!“

Sie sah zu Erts, der erschrocken zu ihr blickte. Seine Augen sahen dann auf dem Tisch und seine Hände waren zu Fäusten geballt, aber nicht vor Wut. Er wusste genau wer das Mädchen war. Ihr Partner hatte sich schützend vor ihn gestellt, als er angegriffen wurde. Auf ihre Aussage konnte er nichts sagen. Er selbst war geschockt darüber, aber es war nicht seine Absicht, dass es soweit kommen würde.

Force sah ernst zu ihr: „Du kannst Erts nicht dafür verantwortlich machen. Das war immerhin die Entscheidung deines Partners. Weder Erts noch irgendein anderer hatte es ihm aufgetragen. Er hat es aus freien Stücken getan!“

„Aber… aber… Er ist…“, weinte die Lotsin.

Der Blauhaarige sagte kalt: „Es war seine Entscheidung. Erts trifft keine Schuld.“

„Es tut mir Leid…“, murmelte Erts, stand auf und verließ die Cafeteria.
 

Auch das Mädchen verließ den Raum, denn sie hielt es nicht mehr aus. Der Blondhaarige ging zur Krankenstation und setzte sich davor auf den Boden. Besorgt sah er auf seine Hände. Um seine rechte Hand hatte er einen Verband, da er dort verletzt wurden war.

Er seufzte traurig: „Ich habe nur so eine kleine Wunde. Andere mussten sterben. Ernest…“

„Er wird es schon überleben“, meinte Gareas und kniete sich vor ihn.

Er selbst wirkte nicht so überzeugt davon und schien auch traurig zu sein, aber immerhin hatte er die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Er hatte auch einige Verbände und Kratzer vom Kampf abbekommen, aber er war auch schließlich Pilot.

Erts lächelte traurig: „Wenn ich an Ernests Stelle gewesen wäre, dann hätte ich es sicher nicht überlebt. Mein Bruder ist ziemlich stark, nicht?“

„Du bist wahrscheinlich genauso stark. Schließlich seid ihr Brüder“, sagte der Grünhaarige.

„Ich bin froh, dass er überlebt hat. Ich dachte schon, dass er sterben wird.“

„Das dachten wir alle. Ich wusste ja erst, dass er noch lebt, als wir ihn zum Schiff gebracht hatten. Aber zum Glück war es da noch nicht zu spät.“

Erts nickte und war froh, dass er nicht der Einzige war, der sich gerade in so einer Lage befand. Er lächelte leicht und stand auf.
 

Er ging mit Gareas zu Azuma in den Kontrollraum, wenigstens wollte der Grünhaarige Erts nicht allein lassen.

„Wie sieht es eigentlich aus? Haben wir irgendwelche Informationen?“, fragte Gareas.

Der Ausbilder nickte: „Er will irgendeinen Prinzen töten, aber über ihre Technologie wissen wir nichts. Unser Schiff ist ziemlich mitgenommen und Radare, sowie Funk funktionieren immer noch nicht. Hoffentlich greifen die Victims nicht an.“

„Das hört sich nicht gut an. Hoffen wir auf das Beste.“

„Gleich ist die Beerdigungszeremonie. Ihr solltet euch schon mal fertig machen.“
 

Gareas und Erts nickten. Danach verließen sie den Raum. Der Pilot brachte den Blondhaarigen noch bis zu seinem Zimmer. Force war auch schon da und sah betrübt zu Erts. Dieser schien etwas lockerer zu sein. Erleichtert seufzte der Blauhaarige. Gemeinsam gingen sie zur Zeremonie die in einem großen Saal abgehalten wurde. Die Leichen die geborgt wurden konnte, kamen in einen Sarg. Von den etwa fünfhundert Toten waren es fast vierhundert, die sie auch wirklich in weitem Sinne beerdigen konnten. Die Lotsinnen sahen traurig hinterher, einige weinten, andere versuchten standhaft zu sein und es gab sogar welche, die waren gar nicht dabei.

„Hoffen wir, dass das nicht noch einmal passieren wird“, meinte Azuma.

Die Särge befanden sich in einem anderen Raum. Die Tür zum All wurde geöffnet und die Särge wurden aus dem Raumschiff geschoben. Traurig sahen die Anwärter und Piloten hinterher, wenigstens die die kaum verletzt waren.
 

Es war schon ziemlich spät und der Ausbilder schickte die Anwärter und Piloten in ihre Quartiere, damit sie sich etwas ausruhen konnten, denn sie hatten schließlich einen anstrengenden Tag. Die Lotsen sollten noch etwas wach bleiben, denn ihre Hilfe war noch gefordert. Sie mussten die Pro-Ings reparieren oder sich um das Schiff kümmern, was ziemlich zerstört war.

Azuma meinte: „Wenn wir uns nicht beeilen, dann werden garantiert die Victims wieder angreifen. Unsere Aufgabe ist es Zion zu beschützen und nichts anderes.“

„Aber wer weiß wie lange wir das noch können“, sagte ein anderer Ausbilder.

„Hoffentlich noch lang genug. Ich hoffe auch, dass es bald keine Victims mehr gibt. Irgendwann müssen die doch auch aussterben.“

„Wer weiß. Wenn sie von jemanden geschaffen wurden, dann wohl kaum.“

Die Ausbilder setzten sich zusammen und sprachen über den weiteren Verlauf, während die Lotsen, sowie Mechaniker sich um das Schiff kümmerten.
 

Zero konnte nicht schlafen und drehte sich die ganze Zeit im Bett um.

Clay fragte: „Bist du denn nicht müde? Du bist doch einer von denen, die am meisten gekämpft haben, oder etwa nicht?“

„Ich mache mir viel zu viele Gedanken über die Zukunft. Ich befürchte, dass die Victims bald kommen. Vielleicht riechen sie ja das Blut im All“, meinte Zero.

Hiead seufzte: „Und wenn sie es riechen. Wenn du nicht schläfst, dann kannst du auch nicht helfen und schon gar nichts ausrichten.“

„Egal wer unser nächster Gegner wird. Ich werde ihn platt machen. In mir hat sich eine so große Wut gestaut, dass gibt es nicht.“

„Wie wärs, wenn du deine Klappe hältst? Ich möchte schlafen!“

„Mir wäre es auch Recht. Ich bin im Gegensatz zu dir müde“, sagte Clay.

Zero nickte: „Tut mir Leid. Ich werde auch versuchen zu schlafen. Morgen wird sicher ein schwerer Tag werden.“
 

Die Anwärter und Piloten die kaum verletzt waren konnte relativ gut schlafen, wenigstens ohne Schmerzen zu haben. Die Verletzten wurden bis in den frühen morgen noch behandelt und Dr. Rill war sehr beschäftigt und nach einer Zeit auch müde. Die Lotsen, die ihren Partner verloren hatten bekamen kaum ein Auge zu und machten sich große Sorgen, manche machten sich sogar Vorwürfe. Normalerweise ist es die Aufgabe der Lotsen dafür zu sorgen, dass es den Piloten gut geht.

Eonia taucht auf

Am nächsten Tag waren schon in der Frühe die Ergebnisse da. Die Ärztin ging auf die Brücke, auf der sich Takuto und Lester befanden, um dort ihren Befund zu melden.

„Und? Wie sieht es aus?“, fragte Lester und hoffte auf positive Neuigkeiten.

Sie sah besorgt zu dem Kommandanten: „Sie haben auch dieses Virus. Der Rest der Besatzung ist nicht davon befallen und wird sich heute den Impfstoff holen müssen.“

„Ich bin befallen? Aber ich habe Ranpha doch gar nicht berührt“, sagte er entsetzt.

„Vielleicht kamen Sie mit dem Gegenstand in Berührung, der diesen Virus übertragen hat, aber das kann ich irgendwie nicht glauben. Es müsste schon der gleiche Gegenstand sein, den auch Ranpha berührt hat.“

„Sie könnte ihn sich von ihrer Maschine geholt haben, schließlich war sie im All und auf diesen Trümmern, aber die habe ich nicht berührt. Außer sie haben irgendjemanden vergessen zu untersuchen. Aber ich bin doch extra auch alles durchgegangen.“

„Es bringt nichts, wenn Sie sich den Kopf darüber zerbrechen. Kommen sie bitte mit auf die Krankenstation. Dort kann ich mich um sie kümmern.“

Der Kommandant nickte und folgte der Ärztin. Lester übernahm wieder die Brücke, aber dass war er mittlerweile auch schon gewohnt. Er gab dem Rest der Besatzung bescheid, dass niemand von dem Virus befallen sei und dass sie sich den Impfstoff auf der Krankenstation geben lassen sollen. Die Besatzung der Brücke ging zuerst dahin und dann jeweils von den wichtigsten Orten.
 

Takuto hatte sich derweil auf der Krankenstation hingelegt und starrte an die Decke. Er überlegte, woher er den Virus haben könnte, denn Ranpha hatte er nicht berührt. Die Ärztin hatte ihm eine Spritze gegeben, damit der Virus sich nicht so schnell ausbreiten konnte, aber nun hieß es abwarten. Gegen Fieber und die anderen Symptome konnte sie noch nicht vorgehen, da diese noch nicht ausgebrochen waren. Ranpha lag auf dem Bett neben ihm und war unruhig am schlafen.

Der Kommandant sah zur Ärztin: „Wie lange muss ich denn hier bleiben?“

„Ich denke einige Tage mit Sicherheit. Je nachdem wie schlimm der Virus bei Ihnen wird“, antwortete sie ruhig.

„Solange kann ich aber nicht ausfallen. Was wenn Eonia angreift oder wieder diese merkwürdigen Wesen? Gibt es kein Mittel, damit ich nicht so lange warten muss?“

„Das gibt es nicht. Ein Virus muss auskuriert werden und ich lasse Sie nicht vorher wieder von der Krankenstation bis sie gesund sind, außerdem ist der Major doch eine gute Vertretung oder nicht?“

„Das will ich auch gewiss nicht abstreiten, aber es ist immer noch meine Aufgabe.“

„Niemand wird Ihnen deswegen böse sein, Sie müssen gesund werden.“

Takuto seufzte, denn er wusste, dass er noch lange diskutieren könnte und dennoch nicht früher gehen dürfte. Er blickte zu Ranpha, die immer noch schlafend auf dem anderen Bett lag. Sie war leicht am schwitzen und ihr Schlaf war weiterhin unruhig. Sein Blick war leicht betrübt, aber er wusste, dass die Ärztin gut war und das Mädchen bald wieder auf den Beinen, denn Ranpha war sehr hart im Nehmen. Dennoch machte er sich Sorgen um sie, versuchte aber etwas zu schlafen, denn er wusste, dass ihm sonst langweilig werden würde. Milfeulle und Forte kamen später auf die Krankenstation. Sie trugen Handschuhe und durften den Kranken nicht zu Nahe kommen, setzten sich aber in der Nähe der Betten hin.

„Was führt euch hier hin?“, fragte Takuto, der nicht einschlafen konnte.

Forte zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Momentan hat man zu nichts Lust. Ranpha ist krank und Mint immer noch verschwunden. Man kann sich nicht entspannen, wenn man sich die ganze Zeit Sorgen macht.“

„Ich kann euch gut verstehen. Das mit Mint ist auch dumm gelaufen. Sobald ich wieder auf den Beinen bin wird die Suche gestartet. Ihr dürft aber nicht vergessen euch auszuruhen, denn wie ihr wisst steht der Prinz an erster Stelle.“

„Das wissen wir und ich denke mal, dass wir es auch nicht übertreiben werden, aber wenn wir uns Sorgen um Mint machen wird auch unsere Kampfkraft gemindert. Ich bin ja froh, dass Eonia nicht angreift, während Sie hier mit dem Virus liegen“, meinte Milfeulle.

Forte nickte: „Vor allem hätten wir im Kampf weder Mint noch Ranpha. Eonia mit seinen fünf Mann wird dann in der Überzahl sein.“

„Er wird hoffentlich nicht diese Wesen erschaffen haben, dann hat er sie auch noch als Feind. Weit und breit ist kein Planet, wir werden Eonia garantiert sehen, bevor er uns angreifen kann. Bis dahin ist Ranpha sicher wieder gesund“, sagte Takuto zuversichtlich.
 

Das blondhaarige Mädchen öffnete langsam aus ihrem unruhigen Schlaf die Augen: „Hab ich irgendetwas verpasst?“

Sie blickte fragend zu den drei anderen, denn sie war seit ihrem Zusammenbruch nicht mehr aufgewacht und hat die meiste Zeit nur geschlafen. Ranpha wusste gar nicht, dass sie von einem Virus befallen war, von dem nun auch Takuto infiziert war.

„Wie geht es dir denn jetzt?“, fragte Milfeulle mit einem besorgten Blick.

Die Blondhaarige musterte sie mit großen Augen: „Na ja, ich weiß ja nicht was passiert ist und warum ich hier liege, aber mir geht’s einigermaßen gut. Fühl mich vielleicht etwas schwach und hungrig, aber sonst wie immer.“

„Du bist in deinem Zimmer zusammengebrochen. Milfie hatte dich gefunden und dann haben wir dich hier hingebracht. Du warst von einem merkwürdigen Virus befallen, aber vielleicht klingt er ja langsam wieder ab“, erklärte Forte.

„Das will ich doch hoffen. Ich bin nicht so fürs Bett und vor allem nicht für das Essen, was es hier immer gibt. Ich will meine geliebten Hot Dogs.“

Die Mädchen lachten zusammen und auf Takutos Gesicht machte sich ein Lächeln breit. Er war froh, dass es ihr besser ging. Er verschränkte seine Arme hinter den Kopf und sah an die Decke. Einer seiner Beine war angewinkelt und leicht müde seufzte er dann. Das ganze liegen hatte ihn wirklich müde gemacht, aber nach Schlafen war ihm eigentlich nicht zumute. In letzter Zeit war viel passiert und das Verschwinden mit Mint machte ihm auch noch zu schaffen. Weiterhin überlegte er, woher er das Virus bekommen hatte, denn er wusste nicht, von wem er es hätte bekommen können. Nachdenklich schweifte sein Blick an der Decke umher, doch schon nach einer kurzen Zeit wurden seine Augen schwerer und er schloss sie, was zur Folge hatte, dass er einschlief. Die Mädchen hatten seine Müdigkeit bemerkten und sich ruhig verhalten, damit er in Ruhe einschlafen konnte.
 

„Dr. Kela, wann kann ich das Krankenzimmer eigentlich wieder verlassen?“, fragte Ranpha, da sie nicht sonderlich gerne lange auf einem Bett lag.

Die Ärztin lächelte freundlich: „Eigentlich kannst du schon gehen. Dein Fieber ist gesunken und der Virus scheint besiegt zu sein. Es wäre sogar sicherer wenn du nicht mehr länger hier bist. Dein Körper sollte zwar nun resistent gegen den Virus sein, aber man kann sich bei der Sache nie sicher sein. Dennoch solltest du dich nicht überanstrengen und falls Eonia angreift, solltest du nicht ausrücken. Das wäre noch zu gefährlich für dich.“

„Okay, geht in Ordnung, aber solange ich hier weg kann bin ich erleichtert. Nichts gegen Sie Dr. Kela, aber Sie wissen ja wie ich das Essen hier hasse.“

„Ich kann dich ja verstehen. Es gibt selten Leute die gerne auf der Krankenstation liegen oder sich im Krankenhaus befinden. Dann hoffe ich für dich, dass du hier lange nicht mehr aufzutauchen brauchst.“

Die Ärztin lächelte zu Ranpha, diese auch ihr ein Lächeln schenkte und dann mit ihren Freunden die Krankenstation verließ. Takuto blieb zurück.
 

Die Mädchen beschlossen auf die Brücke zu gehen, auf der sich Chitose und Vanilla befanden. Schließlich wollten sie wissen, ob sich etwas Neues ergeben hatte oder ein Angriff bevorstand. Als sie ankamen, sahen sie Lester, der nervös auf und ab ging. Etwas irritiert blickten sie zu ihm.

„Ist irgendetwas passiert?“, fragte Forte dann etwas neugierig.

Der Major schreckte auf, als die Rothaarige ihn aus den Gedanken riss: „Noch ist nichts passiert, aber wer weiß wie lange das noch so bleibt.“

„Wie meinen Sie das?“, wollte Milfeulle wissen und musterte ihn.

„Es ist ja nicht so das nur Mint verschwunden ist, nein Ranpha fällt beim Kampf demnächst auch aus und dann haben wir diese fremden Wesen und Takuto ist jetzt auch noch krank. Wer weiß ob wir noch den Prinzen in unserer jetzigen Situation beschützen können.“

Die Blondhaarige war leicht irritiert: „Ist es nicht unsere Aufgabe den Prinzen zu beschützen, auch wenn es unser Leben kostet? Ich verstehe Ihr Problem nicht.“

„Es ist doch Glasklar. Wir sind momentan in einer auswegslosen Situation. Am besten ist es, wenn wir mit unserem Chef Kontakt aufnehmen und ihm sagen, dass wir den Prinzen nicht mehr beschützen können. Schließlich könnte auch er den Virus abbekommen.“

„Wie soll das denn passieren? Weder hat er Ranpha berührt, noch sonst etwas, wovon der Virus kommen könnte. Wir sind zwar nur noch vier die kämpfen können, aber wir werden den Prinzen und alle anderen von diesem Schiff mit unserem Leben beschützen“, meinte Forte.

Lester war zwar nicht begeistert, da es immer noch ihre Aufgabe war den Prinzen zu beschützen, aber er hatte keine andere Wahl. Er musste seinen Leuten vertrauen, denn bis ein anderes Schiff gekommen wäre, hätte Eonia sie sicher schon angegriffen. Er setzte sich auf den Stuhl des Kommandanten und stützte sich mit dem Ellebogen ab. Vanilla und Chitose standen in der Nähe und waren relativ still.

Forte blickte zu ihnen: „Meint ihr nicht wir sollten etwas Essen gehen? Wir haben heute noch gar nichts Richtiges gegessen und Ranpha hat auch lange nichts Gutes zwischen die Zähne bekommen. Bevor wir wieder kämpfen müssen, sollten wir zu Kräften kommen.“

„Mein Magen knurrt schon wie verrückt. Lasst uns in die Cafeteria gehen“, lächelte Ranpha.

Milfeulle nickte: „Wir können hier eh nichts machen. Der Major hat hier alles unter Kontrolle und der Kommandant muss erst mal wieder gesund werden. Bevor wir hier nur müde werden, sollten wir uns einfach etwas entspannen, damit wir genug Kraft haben Mint zu finden.“

„Das stimmt. Sie wartet sicher schon darauf, dass wir sie finden“, meinte Chitose.
 

Vanilla sagte nichts zu der Sache, ging aber mit den anderen in die Cafeteria. Sie war relativ leer, da viele auch bei der Impfung waren und nicht an eine Stelle wollten, wo sie viel Kontakt mit Leuten hatten. Ranpha nahm sich ein paar Hot Dogs, denn diese konnte sie in Massen Essen. Es war ihr Lieblingsgericht, was jeder wusste. Chitose und Milfeulle nahmen sich eine Suppe und etwas Nudeln, hingegen wollte Forte lieber etwas Salat und Sushi essen. Vanilla aß nur eine Suppe mit einem Brötchen. Sobald sie am Tisch saßen um zu essen bracht das Schweigen aus. Niemand wusste, was er sagen sollte, denn die Stimmung dazu war nicht. Es dauerte lange, bis jemand ein Wort ergriff und eine Unterhaltung begann.

„Vielleicht wird Eonia auch nicht mehr auftauchen. Diese merkwürdigen Viecher haben ihn vielleicht gekillt. Ist doch möglich oder?“, meinte Forte und versuchte etwas Stimmung rein zu bringen, was ihr jedoch nicht gelang.

Der Blick der Freunde richtete sich nach unten. Zwar hofften sie, dass Forte recht hatte, jedoch war auch die Angst groß, dass Eonia diese Wesen erschaffen hatte.

Ranpha seufzte, versuchte dann aber leicht zu lächeln: „Wohlmöglich hast du recht und Eonia lebt gar nicht mehr. Dann ist unsere Aufgabe erledigt und wir mussten noch gar nicht so viel dafür tun. Obwohl es sicher noch andere Dinge gibt für die wir nützlich sind.“

„Vielleicht leben diese Wesen auch gar nicht und sind nur Maschinen. Wäre doch möglich, dass Mint sie manipuliert hat und sie gegen Eonia gekämpft haben. Dann wären wir sogar beide Gegner los“, meinte Chitose, auch wenn sie ihrer eigenen Aussage keinen Glauben schenken konnte.

Milfeulle schüttelte den Kopf: „Wir brauchen uns doch keine falschen Hoffnungen zu machen. Der Major hat eigentlich Recht. Wir sind momentan in einer auswegslosen Situation. Das einzige was wir machen können ist hoffen, dass wir das ohne Probleme schaffen werden. Dem Kommandanten geht es sicher bald wieder besser und falls Eonia vorher angreift, müssen wir halt kämpfen. Bisher haben wir das doch auch immer gut gemeistert. Wir müssen nur an uns glauben, dann wird das schon.“

„Eigentlich hast du schon Recht. Aber wie wäre es, wenn wir einfach das Thema wechseln. Wir reden weder über Eonia, noch über diese Wesen oder den Virus. Vielleicht können wir so etwas entspannen“, schlug Chitose vor und bekam auch sofort die Zustimmung.

Doch nachdem sie sich darauf geeinigt hatte nicht über diese Themen zu reden, brach wieder ein großes Schweigen aus. Niemand wusste etwas anderes worüber man reden konnte, da alle mit ihren Gedanken bei der momentanen Situation waren.
 

Als sie nach einer guten halben Stunde mit dem Essen fertig waren, gingen sie zu Chitose ins Zimmer, um dort etwas zu entspannen. Milfeulle ging vorher in ihr Zimmer, um einige Kekse und Plätzchen zu besorgen, die sie vor kurzem zubereitet hatte. Auf dem Weg in ihrem Zimmer war sie sehr nachdenklich und traurig. Ihr ging Mint nicht aus dem Kopf, die immer noch verschwunden war. Doch sie glaubte, dass es ihr gut ging, auch wenn sie klein ist, ist sie intelligent und schwer im Nehmen. Mit etwas Erleichterung ging sie dann wieder zu ihren Freunden zurück, die sich schon in Chitoses Zimmer gesetzt hatten. Milfie stellte die Dose mit den Keksen und Plätzchen auf den Tisch, damit jeder sich etwas nehmen konnte, wenn er etwas haben wollte.

„Ich hoffe sie schmecken euch. Ich hab mir auf jeden Fall sehr viel Mühe geben“, lächelte das rosahaarige Mädchen, auch wenn ein wenig Traurigkeit darin zu sehen war.

Ranpha lachte leicht: „Als wenn von dem was du machst irgendwann mal etwas nicht geschmeckt hätte. Deine Süßigkeiten und allgemein dein Essen ist einfach köstlich.“

„Da kann ich ihr nur zustimmen. So leckeres Essen haben wir sonst nirgendwo bekommen. Also denk nicht, dass es uns nicht schmecken könnte“, grinste Forte.

Chitose nahm sich einen Keks und probierte ihn. Sie sah etwas verwundert zu ihrem Keks, bevor sie dann zu der schockierten Milfeulle blickte, die glaubte, dass ihr der Keks nicht schmeckt.

Das blauhaarige Mädchen lachte: „Die schmecken einfach köstlich. Du hast dich selbst übertroffen. Das sind bisher deine besten.“

„Da bin ich ja zufrieden, ich dachte schon sie schmecken dir nicht, nachdem du so merkwürdig geguckt hattest“, sagte Milfie erleichtert.

Chitose lachte: „Das war pure Absicht. Ich wusste, dass du das glaubst und genau deshalb habe ich es auch so gemacht.“

„Eigentlich recht fies, aber man darf im Leben ja auch mal gemein sein, oder?“, meinte Ranpha lachend.

Forte nickte: „Wäre ja langweilig, wenn man mal keine Scherze machen dürfte. Was wäre das für eine öde Welt. Nicht auszuhalten würde ich sagen.“

Alle begannen zu lachen, obwohl Vanilla sich daraus hielt. Sie war auch die Einzige, auf deren Gesicht sich nicht ein Lachen breit machte. Warum es bei ihr so war konnte man noch nicht einmal sagen. Sie war nicht der Typ, der grinsend durch das Schiff lief, denn so etwas wie lachen oder lächeln tat sie nie. Bei dieser Situation könnte es aber auch einen anderen Grund haben, doch die Freunde merkten nicht, dass sie sich aus dem Spaß raus hielt. Für sie war es normal, dass Vanilla nicht mit scherzte.
 

Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, was relativ schnell geschah, stand Ranpha auf.

„Was hast du vor?“, fragte Milfeulle.

Die Blonde lächelte: „Ich gehe auf die Brücke. Ich denke wir haben uns genug entspannt und falls du noch einige Kekse hast sollten wir dem Major welche bringen. Sicher kann er auch eine Entspannung vertragen.“

„Und wie er die brauchen kann. Ihn nimmt das ja alles stark mit. Das ist man eigentlich gar nicht von ihm gewöhnt, da er eh immer Takutos Posten übernimmt“, meinte Forte.

Chitose war bereits an der Tür: „Takuto interessiert sich mehr für das Wohl aller, im Gegensatz hat der Major unsere Mission vor Augen und diese lautet halt, dass wir um allen Umständen den Prinzen beschützen müssen.“

„Warum trödeln wir noch. Gehen wir doch auf die Brücke“, grinste Ranpha.

Die anderen stimmten ihr zu, standen auf und begaben sich zuerst zu Milfeulles Zimmer, schließlich wollte sie noch ein paar Plätzchen mitnehmen, die sie dann Lester geben wollte. Nachdem sie einige zusammengesucht hatte, steckte sie diese in eine Dose und begab sich mit ihren Freunden auf die Brücke.
 

Lester saß weiterhin auf dem Stuhl und wirkte sehr nachdenklich. Er hatte gar nicht bemerkt, dass die Mädchen auf der Brücke waren.

Forte ging einen Schritt näher und ergriff das Wort: „Major? Wir haben Ihnen ein paar Plätzchen mitgebracht. Sie sollten sich etwas entspannen.“

„Was?“, schreckte Lester auf, da er sie nicht kommen gehört hatte.

Milfeulle sah ihn leicht besorgt an: „Geht es Ihnen nicht gut. Sie waren so abwesend.“

„Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Was wollt ihr denn hier?“

„Milfie hat noch ein paar Kekse hier und die wollten wir Ihnen bringen. Sie sind ziemlich fertig, dass sieht man Ihnen an. Vielleicht helfen sie, dass Sie etwas entspannen können“, meinte Ranpha und lächelte sanft.

Lester lächelte und nickte: „Danke. Das tut mir sicherlich gut.“
 

Milfeulle übergab ihm die Dose, in der sich eine Menge Kekse und Plätzchen befanden. Der Major nahm sie dankend entgegen und aß auch einige daraus, doch als das Schiff plötzlich erschütterte, stellte er die Dose zu Seite.

„Ich habe es geahnt“, fluchte er leise.

Forte musterte ihn verwundert: „Was war das? Wieder diese Wesen?“

„Nein. Wir hatten in der Nähe nur einen Asteroiden, doch wie ich vermutet habe waren es Leute von Eonia. Er wird wohl bald hier ankommen.“

„Wie kann das sein? Wir müssten sie doch kommen sehen“, fragte Ranpha entsetzt.

Lester schüttelte den Kopf: „Seit unser System diesen Ausfall hatte bekommen wir die Signale immer verschoben rein. Er ist schon ganz in der Nähe.“

„Es wäre besser wenn ihr ausrückt. Zu viert könnte es zu schaffen sein“, ertönte eine Stimme an der Tür.

Die Stimme kam ihnen bekannt vor, doch eigentlich sollte er gar nicht da sein.

Lester drehte sich dorthin und seufzte, da Takuto dort stand: „Was machst du hier? Du musst dich ausruhen, sonst wirst du nicht gesund.“

„Ich bin nicht mehr ansteckend, also kann es so schlimm nicht mehr sein. Ich werde hier gebraucht, besonders, wenn Eonia wieder angreifen will“, antwortete er gelassen.

Ranpha sah besorgt zu ihm, auch wenn sie ihre Sorge nie zugeben würde: „Wir schaffen das schon. Es bringt nichts, wenn Sie zu erschöpft dafür sind. Der Major schafft das schon.“

„Lester ist bestimmt ein guter Anführer, aber es ist nun mal mein Job und du wirst so oder so nicht ausrücken. Macht euch bereit, Chitose, Vanilla, Forte und Milfeulle.“
 

Die Mädchen nickten und begaben sich auf den Weg in den Hanger. Ranpha blieb auf der Brücke, da sie eh nicht hätte kämpfen dürfen. Sie sah ins All hinein. Lester erhob sich vom Stuhl, damit Takuto sich setzen konnte, denn man konnte dem Kommandanten ansehen, dass er noch schwach auf den Beinen war. Zu Beginn wollte er sich zwar nicht setzen, doch der Major schaffte es noch ihn dazu zubringen. Die Mädchen waren währenddessen im Hanger angekommen und stiegen sofort in ihre Maschinen ein. In wenigen Minuten befanden sie sich schon im All und man konnte sie von der Brücke aus sehen. Ranpha fühlte sich schlecht, da sie nicht mit dabei sein konnte, aber sie machte sich auch Sorgen um ihre Freunde, denn schließlich wusste sie nicht wie der Kampf verlaufen würde, da sie normalerweise zu sechst kämpfen würden. Zu Beginn war es noch ruhig und Takuto ging davon aus, dass der Asteroid wohl nur Ablenkung war, doch bevor er einen Befehl geben konnte, wurden die Mädchen angegriffen. Sie konnten einen kritischen Treffer gerade noch verhindern.

„Ich gehe davon aus, dass Eonia genau das wollte“, knurrte Takuto leicht wütend.

Lester nickte: „Wohlmöglich hat er nur darauf gewartet, dass wir die Mädchen rausschicken. Er weiß bestimmt wie schlecht es um uns steht.“
 

Plötzlich tauchte Eonias Schiff noch auf und seine fünf Kämpfer starteten schon ihre Angriffe. Die Mädchen waren nun in der Unterzahl und mussten überlegen, wie sie die Gegner am besten angreifen ohne großen Schaden davon zu tragen.

Takuto sah nachdenklich aus dem Fenster: „Es sieht schlecht aus, wenn Eonia seine Strategie geändert hat. Wir müssen direkte Treffer vermeiden.“

„Wie stellst du dir das vor? Die Mädchen können nicht kämpfen und uns beschützen“, fragte Lester entsetzt, doch eine andere Möglichkeit gab es nicht.

„Wir müssen Eonia sofort treffen. Greift mit den stärksten Angriffen das Hauptschiff an, eine andere Wahl haben wir nicht. Wir müssen den Kampf schnell beenden.“

„Ey, ey, Sir“, sagten die Mädchen und begannen ihre Angriffe.

Chitose versuchte die fünf Gegner abzulenken, dass die restlichen drei sich um Eonias Schiff kümmerten, doch das verlief nicht so einfach wie sie sich es vorgestellt hatte, denn die Gegner wussten wahrscheinlich über die Strategie bescheid, denn jeder suchte sich seinen eigenen Gegner und ließ niemanden durch.
 

Der eine, der bei Eonia die Überzahl ausmachte griff sofort das Hauptschiff an, wodurch dieses starke Erschütterungen und Schaden erlitt.

„Das kann doch nicht wahr sein!“, fluchte Takuto und schlug mit der Faust auf die Armlehne.

Lester meinte: „Vielleicht sollten wir lieber die Flucht ergreifen. Solange wir noch unseren Antrieb haben ist es möglich. Den Kampf können wir nicht gewinnen.“

„Flüchten auch nicht. In der nächsten Umgebung ist weder ein Planet, noch ein anderes Schiff was uns helfen könnte. Wir müssen diesen Kampf gewinnen und das so schnell es geht. Sie sollten am besten nur das Schiff verteidigen und die Attacken abwehren.“

„Aber so können wir Eonia nicht verjagen. Irgendwann können Milfie und die anderen nicht mehr und was dann? Dann haben wir verloren“, sagte Ranpha verzweifelt.

Takuto blickte nachdenklich auf den Boden: „Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen versuchen aus der Defensive heraus zu gewinnen. Es ist am besten, wenn wir versuchen sie in der Verteidigungsstellung zu besiegen, angreifen können wir so ja auch noch.“

„Das ist wohl unsere einzige Möglichkeit. Wir können nur auf ihre Kraft vertrauen“, sagte Lester, wobei in seiner Stimme der Zweifel zu erkennen war.

Ranpah sah zu Takuto: „Schicken Sie mich in den Kampf. Ich kann ihnen doch helfen.“

„Geht in die Verteidigungsstellung! Von da müsst ihr versuchen die Oberhand zu gewinnen“, sagte der Kommandant zu den vier Mädchen, ohne auf Ranpha zu achten.

Das blondhaarige Mädchen ballte die Hände zu Fäusten: „Ich rede mit Ihnen! Schicken Sie mich zu den anderen, sonst können wir nicht gewinnen!“

„Ich schicke dich nicht in den Kampf. Milfie und die anderen schaffen das schon. Wir müssen nur an sie glauben. Vertrauen hat jetzt höchste Priorität.“
 

Zwar war Ranpha davon nicht begeistert, aber sie durfte sich dem Willen des Kommandanten nicht widersetzen. Ihr Blick richtete sich wieder auf den Kampf, der für sie nicht besonders gut aussah. Die Mädchen hatten sich vor das Schiff gestellt, um es unter allen Umständen zu verteidigen und Eonias Angriffe nicht durchzulassen. Sie versuchten durch ihre Verteidigung die Angriffe mit eigenen abzuwehren oder mit ihren Maschinen diese abzufangen. Der Nachteil davon war, dass sie weniger den Gegner angreifen konnten, da sie viel zu viel mit der Defensive zu tun hatten. Takuto biss die Zähne zusammen. Für ihn hieß es nur hoffen und abwarten, denn mehr konnten sie im Schiff nicht tun. Lester sah ungeduldig aus dem Fenster und hoffte, dass der Kampf bald enden würde, doch es sah immer schlechter für sie aus. Die Angel-Truppe sah schon sehr mitgenommen aus und auch ihre Verteidigungskraft nahm rapide ab. Durch die wenigen Angriffe versuchten sie sich noch zu retten, doch es sah schlecht aus.

Ein fremdes Mädchen an Bord

Als die Anwärter und Piloten am nächsten Tag aufstanden begaben sie sich zur Cafeteria. Die der Piloten war an einem anderen Ort, als die der Anwärter, weshalb sie sich auch nicht begegneten. Vielen Verletzten ging es schon wieder etwas besser und sie konnten sich zu den anderen setzen und gemeinsam frühstücken. Zero war noch etwas müde und saß gähnend am Tisch. Kizna war neben ihm und merkwürdigerweise ziemlich still, obwohl sie in so einer Situation meistens mit ihm meckerte, da er sich mit dem Gähnen unverschämt verhielt. Als Erts die Cafeteria betrat, sah Zero sofort zu ihm. Zwar sah der Blonde aus wie immer, aber der braunhaarige Anwärter dachte sich schon, dass etwas nicht in Ordnung war. Er stand von seinem Platz auf und ging zu Erts, der sich an einen anderen Tisch gesetzt hatte.

„Warum setzte du dich hier so alleine hin?“, fragte Zero.

Der Blonde sah zu ihm hoch und lächelte leicht: „Mir ist nicht so nach reden.“

„Geht es dir nicht gut? Ist irgendetwas vorgefallen?“

„Meinem Bruder geht es immer noch nicht besser. Er liegt noch auf Intensiv und sicher ist noch nicht, ob er es überleben wird, aber das wird sicher schon. Ich denke da eher etwas positiv drüber nach. Mein Bruder ist hart ihm Nehmen.“

Zero wusste nicht was er darauf sagen sollte. Erts tat so, als wenn es nicht schlimm wäre, doch im Grunde wusste der Braunhaarige, dass es ihn wahrscheinlich sehr mitnahm. Dennoch blieb er bei ihm sitzen, ob Erts es nun wollte oder nicht. Als Force kam und sich neben den Blondhaarigen setzte, schubste er Zero leicht zur Seite. Doch für den braunhaarigen Jungen war es kein leichter Stups, denn er flog vom Stuhl auf dem Boden.

Erts sah besorgt zu ihm: „Geht es dir gut? Hast du dir wehgetan?“

„Hast du sie noch alle?!“, fragte Zero Force wütend, ohne auf Erts Frage einzugehen.

Der Blauhaarige hob eine Augenbraue und sah zu ihm: „Du hast hier nichts zu suchen. Geh zu deinen schwachen Freunden und lass uns hier allein.“

„Du kannst mich mal! Ich geh hier doch nicht weg!“

„Brüll hier nicht so rum! Es muss uns nicht jeder zuhören!“

Als hätte es Zero bezwecken wollen starrten alle anwesenden Anwärter und Lotsen zu den Jungs, was Force sichtlich unangenehm war.
 

Erts hingegen war es egal. Er stand auf und verließ die Cafeteria, ohne dass es einer der zwei Jungs merkte. Diese waren zu sehr mit ihrem Streit beschäftigt. Kizuna war es peinlich und sie blieb auf ihrem Platz in einem sicheren Abstand, obwohl jeder wusste, dass sie Zeros Lotsin war. Der braunhaarige Junge war inzwischen wieder von dem Boden aufgestanden und schubste Force nach hinten, dieser sich so was nicht gefallen lies. Da er jedoch nicht gerne stritt, schubste er Zero nur nach hinten und wollte die Cafeteria verlassen. Er hatte nach der Attacke von ihm bemerkt, dass Erts nicht mehr da war. Doch bevor er den Ort verlassen konnte, stand plötzlich Azuma hinter ihm und sein Blick war ziemlich genervt.

„Wie lange stehen Sie schon da?“, fragte Zero erschrocken.

Der Ausbilder blickte grimmig zu ihm: „Lang genug. Das gibt Minuspunkte, für euch Beide.“

„Ich hab mit der Sache nichts zu tun“, grummelte Force, doch das interessierte Azuma nicht.

Der Braunhaarige fragte: „Was führt Sie hier her? Müssen wir wieder kämpfen?“

„Nein. Eigentlich suche ich auch nur Erts, aber wie es scheint ist er wohl nicht hier. Wenn ihr ihn seht, dann schickt ihn zu mir“, meinte der Ausbilder.

Force blickte genervt: „Sie können doch anhand unserer Nummer herausfinden wo wir uns befinden, oder nicht? Machen Sie es doch so.“

„Der Weg führte mich zu Cafeteria und hier ist er nicht. Es reicht auch, wenn ihr es ihm ausrichtet. Sagt ihm, dass es was Wichtiges sei.“

„Ich werde es ihm ausrichten“, grinste Zero und verließ auch schon den Ort.
 

Force sah ihm kopfschüttelnd nach, denn ihm war klar, dass Zero ihn nur vor ihm finden wollte. Doch für solche Spielchen interessierte sich der Blauhaarige nicht. Er verließ die Cafeteria und begab sich in den Trainingsraum, während Zero begann Erts zu suchen. Jedoch hatte der Braunhaarige keinen Schimmer, wo er denn anfangen sollte. Nach langem überlegen begab er sich in den Fechtraum, da sie dort schließlich mal trainiert hatten. Doch als er ankam war niemand zu sehen. Der Raum war leer.

„Wo könnte er denn sein? Force darf ihn nicht vor mir finden“, grummelte Zero.

Er verließ den Raum und ging den Gang entlang. Es gab viele Möglichkeiten wo er sein könnte, doch wusste der Junge nicht, an welcher er eher sein wird und an welchem kaum. Dem Flur entlang begegnete er vielen Anwärtern, aber keiner davon war der, den er suchte. Ihm kam eine Idee. Er begab sich auf den Weg in Erts Zimmer, doch eigentlich wusste er gar nicht, wo genau es sich befindet. Seufzend ging er auf die Suche und es dauerte gar nicht lange, bis er es endlich fand. Er klopfte leicht an die Tür, doch niemand sagte etwas. Obwohl er nicht sicher war, ob jemand sich im Raum befand, öffnete er die Tür. Man hätte es sich denken können, denn in dem Zimmer war niemand. Zero ließ den Kopf hängen und seufzte. Dann verließ er wieder den Raum, um Erts weiter zu suchen. Er war noch nicht weit vom Zimmer entfernt, als jemand die Hand auf seine Schulter legte. Erschrocken drehte sich der Junge um.

„Suchst du jemanden?“, fragte Erts lächelnd, als Zero zu ihm blickte.

Der Braunhaarige brachte erst kein Wort raus, doch dann fing er sich wieder: „Ich suche dich. Azuma wollte irgendwas von dir und ich wollte dir Bescheid geben, dass du ihn aufsuchst.“

„Danke, dass werd ich dann auch gleich mal machen. Du solltest ein wenig trainieren, wer weiß, wann die Victims wieder angreifen und wir brauchen ja unsere Kräfte.“

„Treffen wir uns dann später in den Trainingsräumen?“

„Können wir machen. Du kannst mit dem Training ja schon mal anfangen, es wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich zu dir stoßen werde.“

Zero nickte und ging schon mal in Richtung der Trainingsräume.
 

Hingegen machte sich Erts auf den Weg zum Ausbilder. Dieser stand auch schon in einem der Lehrräume. Als der Blonde den Raum betrat, kam er einige Schritte auf ihn zu.

„Ich dachte dich interessiert es vielleicht, wie es deinem Bruder geht“, meinte der Ausbilder.

Erts nickte leicht: „Ich denke mal gut oder eher den Umständen entsprechend.“

„Er liegt nicht mehr auf intensiv und durfte heute Morgen schon die Krankenstation verlassen. Zwar meinte Dr. Rill das es etwas früh sei, aber wir brauchen alle Leute, wenn die Victims wieder angreifen würden.“

„Ist es nicht gefährlich für Ernest, wenn er noch nicht auskuriert ist?“

„Er ist auf eigene Verantwortung von der Krankenstation gekommen und meinte, dass es für alle das Beste sei, wenn er bei den Kämpfen hilft.“

„Gut, danke für die Auskunft“, verbeugte sich Erts und verließ den Raum, bevor der Ausbilder noch etwas sagen konnte.

Etwas überrascht sah Azuma ihm nach, denn er dachte eigentlich, dass Erts die ganze Sache gar nicht gefallen würde und ihn darum beten würde, seinen Bruder nicht kämpfen zu lassen.
 

Der Blondhaarige war derweil auf den Weg in den Trainingsraum, doch vorher wurde er von Romy aufgehalten, die unbedingt mit ihm reden wollte. Derweil wartete Zero schon ungeduldig auf den Jungen, doch er kam einfach nicht.

Schmollend blickte er immer wieder auf die Uhr: „Wo bleibt er denn? Ich dachte wir wollten uns hier treffen. Lange warte ich aber nicht mehr.“

Sie hatten zwar keine Uhrzeit ausgemacht, aber Zero wollte nicht lange auf den Jungen warten. Nachdem Erts sich von Romy verabschiedet hatte begab er sich auf den Weg zu Ernest. Zwar war es ihm nicht erlaubt einen Piloten aufzusuchen, doch ihm war es diesmal egal. Er wollte ihn nicht aufhalten zu kämpfen, sondern einfach nur fragen wie es ihm ging. Ohne entdeckt zu werden begab er sich zu den Pilotenräumen. Erts war klar, dass er großen Ärger bekommen konnte, wenn nicht sogar Minuspunkte. Er war nicht besonders heiß darauf Pilot zu werden und wenn Azuma davon mitbekommen würde, würde er ihn nur warnen so etwas nicht mehr zu tun, denn schließlich war Ernest sein Bruder und hatte einen schweren Kampf hinter sich gebracht, den er nur knapp überlebt hatte. Als er vor seinem Zimmer stand schluckte er erst, bevor er dann doch anklopfte. Ernest rief ihn rein und er öffnete die Tür. Der Pilot war überrascht seinen kleinen Bruder zu sehen, ließ ihn dennoch eintreten und bat ihn sich zu setzen.

Erts wusste erst nicht was er sagen sollte, doch dann brachte er doch noch etwas raus: „Wie… wie geht es dir? Ich meine, der Kampf war nicht besonders einfach und du bist knapp den Tod entkommen. Ich weiß ja, dass es dir soweit gut geht, also körperlich gesehen.“

„Es war ein Schock, aber den habe ich überwunden. Es ist schön, dass du dir Sorgen machst, obwohl du spürst, wenn es mir gut oder schlecht geht“, lächelte Ernest sanft.

Das machte den Blondhaarigen Anwärter etwas glücklich und auch er lächelte seinen großen Bruder an: „Schließlich sind wir Geschwister und ich wollte einfach auch von dir hören, wie es dir nun geht.“

„Das macht mich glücklich, Erts. Ich bin dir sehr dankbar, dass du zu mir gekommen bist. Aber bekommst du nicht Ärger, wenn du hier bei mir bist?“, wollte Ernest nun wissen.

„Eigentlich ja schon, aber ich konnte nicht anders. Ich musste dich einfach besuchen gehen. Tut mir Leid…“

Der Pilot schüttelte nur den Kopf und nahm seinen kleinen Bruder ihn den Arm. Das hätte er so gern öfters gemacht, aber es war ihm leider immer verwehrt gewesen. Er strich Erts eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte ihn an.

Plötzlich fiel Erts wieder ein, dass er sich mit Zero treffen wollte: „Tut mir Leid, Ernest, aber ich wollte mich eigentlich noch mit einem Freund treffen. Er wartet sicher schon ungeduldig auf mich. Es war schön mal wieder mit dir zu reden.“

„Geht mir genauso. Wir werden uns sicher bald wieder sehen“, lächelte der Pilot.

Erts blieb ziemlich ruhig, obwohl er Zero versetzt hatte und dieser guten Grund hatte wütend zu sein. Der Blondhaarige machte sich auf dem Weg zum Trainingsraum.
 

Die Reparaturen waren noch im vollen Gange und viele Räume waren noch nicht betretbar, weil in denen sich kein Sauerstoff mehr befand. Ebenfalls mussten die Pro-Ings und Ingrids repariert werden, um das sich aber die Lotsen kümmerten. Dennoch erhielten sie auch Hilfe von den Technikern, da sie versuchten die Maschinen zu verbessern. Einige Lotsen waren noch sehr betroffen von dem Tod ihrer Partner und sie wollten den Alltag nicht mehr miterleben, doch einige Ausbilder kümmerten sich darum, dass sie auch halfen und vielleicht dadurch darüber hinwegkommen, obwohl das eher weniger der Fall war. Es war nicht sicher, wie lange die Reparaturarbeiten noch dauern könnten und ob sie fertig wären, bis der nächste Angriff erfolgen würde. Zurzeit stand noch kein neuer Angriff der Victims oder Eonia bevor und die Reparaturen konnten die höchste Priorität sein. Azuma ging durch die Gänge, um noch Fehler zu überprüfen oder Mängel festzustellen, die noch repariert werden müssten.

„Wir können uns glücklich schätzen, dass dieser Eonia sich zurückgezogen hat. Es wäre wohl wirklich besser, wenn der diesen merkwürdigen Prinzen hätte, dann würden wir wenigstens Zion beschützen können“, fluchte er vor sich hin.

Ihm war aber klar, dass sie nie einen Menschen opfern würden, nur um ihre eigene Haut zu retten. Was konnte dieser Prinz dafür, dass er gejagt wird, eigentlich gar nichts. Azuma wusste das auch und deswegen fluchte er noch über seine eigene Aussage. Ihm machte es auch keinen Spaß alles zu kontrollieren, denn er hatte noch eine Menge Sachen zu erledigen. Nur hieß es an höchster Stelle, dass sie sich darum zu kümmern haben, dass das Schiff wieder in Ordnung kommt, was er auch nachvollziehen kann. Die Mängel die er fand, teilte er sofort den Technikern mit, diese sich so schnell sie konnten daran setzten.
 

Erts war derweil im Trainingsraum angekommen, konnte Zero aber nicht finden. Niemand befand sich dort, aber der Blondhaarige wollte nicht einfach wieder gehen und setzte sich erst mal auf eine Bank und dachte etwas über den Kampf nach. Sie durften kein zweites Mal gegen Eonia verlieren, denn das würde sie töten. Sie brauchten eine neue Strategie, nur die Frage war, welche Möglichkeiten es geben könnte gegen ihn zu gewinnen, schließlich war seine Technologie höher und besser als die der GOA. Plötzlich gab es am Schiff Erschütterungen. Erts blickte auf und konnte sich denken, dass es sich nur um zwei Möglichkeiten handeln konnte. Entweder Eonia oder die Victims griffen wieder an.

Plötzlich gab es eine Durchsage: „Wir bitten die Anwärter ruhig zu bleiben. Trainiert oder kümmert euch um die Schäden, die dieses Schiff davon getragen hat. Es sind nur einfache Victims, die die Göttinnen ohne Hilfe erledigen können. Bewahrt die Ruhe.“

Danach endete die Aussage und Erts blieb sitzen. Er dachte kurz an seinen Bruder, wusste aber dass er das nicht brauchte und in dem Fall das ihm was passieren würde, wäre Erts der Erste, der es merken würde.
 

Die Piloten stiegen in ihre Göttinnen ein, die gerade fertig repariert wurden waren.

Leena meckerte leicht: „Ich hoffe ihr verschrottet sie nicht schon wieder. Passt besser auf sie auf, Jungs und auf euch auch…“

Besorgt sah die Blondhaarige zu ihm und lächelte betrübt. Gareas hielt nur den Daumen hoch, um ihr zu vermitteln, dass alles in Ordnung sei. Seine Lotsin seufzte nur und ging mit den Anderen auf Position. Ernst sahen sie auf die Daten und waren erleichtert, als sie merkten, dass es sich nur um einige kleine Victims handelte, die keinen großen Schaden verursachen konnten. Die Piloten wurden ins All geschossen und begannen gleich mit dem Kampf. Die Ersten waren leicht besiegt, doch es wurden immer mehr.

„Das kann nicht sein. Wo kommen die denn alle her?“, erschrak Tune.

Phil Pheleira sah sie etwas unruhig an: „Das schaffen die Jungs schon. Sie sind hart im nehmen und wenn es viele sind, zum Glück sind sie nicht besonders stark.“

„Da magst du vielleicht Recht haben, aber ihre Ingrids sind nicht perfekt repariert und ich weiß nicht, wie lange sie den Angriffen stand halten werden“, meinte Leena.

„Wie wäre es, wenn wir einfach positiv denken würden. Ungeduld und Unruhe hilft den Jungs beim Kampf auch nicht weiter. Wir müssen sie unterstützen, so sehr wir auch können.“

Die anderen Lotsen nickten zustimmend und begannen die Jungs so gut sie konnte zu unterstützen. Rioroute erstellte ein Schutzschild, wodurch die Victims aufgehalten wurden und auch einige getötet. Ernest suchte mit seinem EX einen Anführer, der sich wohlmöglich unter den Gegner befand. Die anderen drei kämpften so gut sie konnten gegen die kleinen Victims, damit sich die Zahl schnell verminderte. Je mehr sie besiegten, desto mehr kamen auch wieder. Die Zahl der Gegner nahm nicht mehr ab und langsam wurden die Piloten müde und ihre Kraftreserven erschöpft.
 

Die Anwärter bekamen das auf dem Schiff nicht mit. Da die Victims weiter entfernt waren wussten sie gar nicht mehr, dass sie sich noch in der Nähe befanden. Ruhig kümmerten sie sich weiter um die Reparaturen oder trainierten. Es betraten einige Anwärter den Trainingsraum, weshalb es Erts zuviel wurde und er den Raum einfach wieder verließ. Ihm war bewusst, dass Zero nicht mehr kommen würde.
 

Dieser war in der Cafeteria, aß was und regte sich darüber auf, dass Erts ihn versetzt hatte, was Kizna ziemlich amüsant fand.

„Reg dich doch nicht so auf, davon bekommst du nur Falten“, lachte die Lotsin.

Zero knurrte: „Sei doch still! Erts hatte mir versprochen, dass er kommen wird und wir gemeinsam trainieren. Jetzt sind sicher ganz viele andere da und nehmen uns den Platz weg!“

„Wenn du dich hier aufregst, ändert das auch nichts an der Situation. Beruhig dich und wenn du ihn siehst, fragst du ihn in einem normalen Ton, warum er nicht da gewesen ist. Vielleicht war was mit seinem Bruder, schließlich wollte der Ausbilder mit ihm reden, oder etwas nicht?“

„Ist ja gut, ich bin ja schon ruhig. Lass mich einfach essen!“

Kizna lachte weiterhin über Zeros Verhalten, aber sie gab auf ihn zu beruhigen, denn das brachte nichts. Auch Clay, Roose und Yamagi hielten sich mit ihren Lotsen daraus und saßen kopfschüttelnd daneben. Sie aßen genüsslich ihr Mittagessen, während Zero es runter schlang. Hiead war in der Nähe, neben ihn saß Ikhny. Doch der grau-silberhaarige Junge konnte sich das Verhalten nicht mehr antun, stand auf, verließ die Cafeteria und ließ seine Lotsin allein zurück. Kizna winkte sie zu sich und das Mädchen setzte sich zu ihren Freunden. Sie war zwar traurig, dass Hiead gegangen war, wollte aber auch nicht allein an der Stelle sitzen bleiben. Der Anwärter ging genervt durch die Gänge. Er war zwar mit dem Essen noch nicht fertig, aber wegen Zero war ihm der Appetit vergangen. Er sah aus dem Fenster, konnte aber nichts erkennen. Er fragte sich, ob der Kampf schon vorbei war, aber wenn es zu schwer für die Piloten wäre, dann hätten sie schon längst helfen müssen.
 

Die Piloten waren dennoch am kämpfen und hatten genug mit den Victims zu tun. Sie waren mehr als zu Beginn des Kampfes und es musste eine neue Strategie her, nur niemand wusste, wie sie es angehen sollten. Ernest suchte weiterhin den Anführer.

„Siehst du was, Ernest?“, fragte Gareas ungeduldig.

Der Bondhaarige verneinte dies: „Tut mir Leid, aber ich kann nichts finden. Entweder befindet es sich nicht in unserer Nähe oder es wird ziemlich gut von den Victims beschützt.“

„Irgendwas müssen wir doch tun können. Lange halten wir nicht mehr durch. Unsere Ingrids müssen wieder zur Reparatur und wir sind vom letzten Kampf auch noch sehr angeschlagen“, meinte Rioroute leicht besorgt.

Er fand bei den anderen Piloten auch nur eine Zustimmung. Sie wussten, dass er Recht hatte, nur gab es keine Möglichkeit den Kampf schnell zu beenden, denn ein Anführer war nicht in Sicht. Von Rioroutes Schutzschild war kaum noch was da und es konnte die Victims nicht mehr aufhalten. Die Anderen versuchten sie von Zion fernzuhalten, doch sie kamen immer näher an den Planeten.

„Ich hab was“, sagte Ernest plötzlich und übermittelte die Daten.

Gareas grinste leicht: „Na endlich. Das wird das Vieh büßen!“

Doch bevor der Grünhaarige angreifen konnte, hatte Teela den Gegner schon zur Strecke gebracht. Es trat bei den Piloten und den Lotsen eine Erleichterung auf, als die restlichen Victims sich von ihnen entfernten und der Kampf somit gewonnen war. Erschöpft kamen sie aufs Schiff zurück und die Piloten ruhten sich aus. Die Lotsen durften sich wieder um die Ingrids kümmern, waren aber erleichtert, dass es ihnen gute geht und der Kampf positiv geendet hatte. Nun konnten alle etwas durchatmen und die Reparaturarbeiten wurden wieder wie zuvor fortgesetzt.
 

Hiead ging weiter den Gang entlang. Auf dem Weg sah er einige Techniker, die schwer beschäftigt aussahen, aber der Junge nahm es locker, denn schließlich war der Feind verschwunden und sie hatten noch die Möglichkeit der Rache. Als er plötzlich ein Geräusch hörte blieb er stehen.

„Wer ist da?“, fragte er misstrauisch und sah sich um.

Doch der Junge bekam keine Antwort. Er folgte dem Geräusch, was immer leiser wurde. Als Hiead vor einer Tür stand in der er eigentlich keinen Zutritt hatte überlegte er kurz. Ihm war es aber egal, ob er Ärger bekommen würde oder nicht, denn schließlich könnte ein Feind in dem Raum sein. Er öffnete die Tür und betrat den Maschinenraum, in dem normalerweise Techniker sein sollten, die sich aber um schlimmere Probleme kümmerten. Er sah ein kleines blauhaariges Mädchen an der Maschine hantieren. Sie hatte kurze Haare und merkwürdige Ohren, obwohl sie auch normale menschliche Ohren hatte. Sie trug einen blauen Rock, wenigstens konnte Hiead so etwas von hinten erkennen und eine weißte Jacke, an der auch etwas Schwarzes war. Er ging auf das Mädchen zu und packte es von hinten.

„Wer bist du? Und was um alles in der Welt machst du hier?“, fragte der Junge böse und blickte das Mädchen grimmig an.

Sie sah zu dem Anwärter und lächelte leicht, denn sie wusste, dass es Probleme geben würde: „Ich bin nur zufällig hier und dachte ich kann etwas helfen.“

„Helfen? Du manipulierst hier unsere Maschinen. Sicher gehörst du zu unseren Feinden!“

Das Mädchen wusste, dass es in einer verzwickten Lage war, aber sie hatte auch keine Ahnung, was sie nun tun sollte. Hiead hatte sie fest in der Hand und losreißen würde nicht funktionieren. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen oder seinen Vorgesetzten sprechen zu wollen. Jedoch war sie auch leicht irritiert Kinder an Bord des Schiffes zu sehen, denn normal fand sie es nicht, obwohl auf ihrem Schiff auch noch Kinder waren.
 

Grummelnd sah Hiead sie an: „Du wirst mir zu meinem Ausbilder folgen! Da reden wir dann weiter!“

„Gerne doch. Vielleicht kann ich ihm die Situation erklären“, sagte sie leicht nervös.

Doch Hiead ignorierte es und zog sie unsanft hinter sich her. Das Mädchen kam kaum hinterher, denn der Junge versuchte so schnell wie möglich Azuma zu finden, doch er wusste nicht, wo dieser sich gerade befand. Er ging mit der Blauhaarigen durch das ganze Schiff, bis er endlich in einem Lehrraum den Ausbilder fand. Irritiert musterte Azuma das Mädchen und wusste erst gar nicht was er sagen sollte.

Hiead jedoch begann einfach: „Ich habe sie im Maschinenraum gefunden. Sie hat irgendwas an den Maschinen gemacht. Ich gehe davon aus, dass sie sie manipuliert hat.“

„Das Mädchen? Sie könnte zu unseren Feinden gehören“, überlegte Azuma.

Doch die Blauhaarige unterbrach seine Gedanken: „Ich bin kein Feind.“

„Schweig! Misch du dich hier mal nicht ein! Du hast schon die Maschinen manipuliert. Glaubst du wirklich, wir würden dir nur ein Wort glauben!“, schnauzte Hiead.

Irritiert sah das Mädchen ihn an: „Und warum bringst du mich hier hin?“

„Weil ich entscheide was mit dir passiert“, sagte Azuma knapp.

Er musterte weiterhin das Mädchen, denn sie sah nicht normal aus. Sie wirkte sehr erwachsen von ihrer Art her, aber sie sah aus wie ein zehnjähriges Kind. Durch ihre doppelten Ohren ging er davon aus, dass Eonia eine Maschine geschickt hatte in Form eines Kindes um sie zu verwirren und somit Daten stehlen könnte. Schließlich ist er einfach geflohen und es hätte sein können, dass es alles darauf hinaus laufen sollte, dass er einen Roboter an Bord bringt, damit er GOA ausspionieren kann. Das Mädchen war leicht genervt, denn immer wenn sie was sagen wollte, verhinderte Hiead es.

„Warte du hier mit ihr. Ich rede mit dem obersten Chef wie es weiter gehen soll“, meinte Azuma und verließ den Raum, bevor der Anwärter irgendetwas dagegen sagen konnte.
 

Genervt nahm er ein Seil aus einer Schublade und band das Mädchen an einem Tisch fest, dieser auch am Boden befestigt war. So konnte sie wenigstens nicht fliehen und er sich hinsetzen, ohne sie die ganze Zeit festzuhalten.

„Ich bin wirklich harmlos. Du brauchst mich nicht zu fesseln“, verteidigte sich das Mädchen.

Hiead knurrte nur: „Das interessiert mich nicht! Schweig!“

Der Junge hatte keine Lust auf eine Unterhaltung, doch das Mädchen schien genau das Gegenteil zu wollen. Sie wollte sich darüber unterhalten, was sie getan hatte, aber ihr war klar, dass er ihr nicht glauben würde und wahrscheinlich auch nicht zu hören. Seufzend setzte sie sich auf den Boden, obwohl es sich schwierig gestaltete, da sie an dem Tisch gebunden war. Sie hoffte, dass der Ausbilder bald wiederkommen würde und der oberste Chef sie sprechen wollte oder meinte, dass sie harmlos sei. Doch irgendwie konnte sie es sich selbst nicht glauben, denn sie war nun mal fremd und hat etwas an der Maschine gemacht. Niemand konnte wissen, ob sie es nur gut gemeint hat oder nicht.

Hiead sah genervt zu ihr: „Glaub nicht, dass du noch mal das Tageslicht erblicken wirst!“

„Das werde ich ganz sicher. Schließlich wollte ich nichts…“, begann sie.

„Schweig! Ich habe nicht gesagt, dass du dich dazu äußern sollst!“

Der Junge grummelte und sah ungeduldig zur Tür. Normalerweise war er die Geduld in Person, doch durch irgendeinen Grund war es an diesem Tag anders. Es dauerte lange, bis Azuma endlich wieder zurückkam.

Gerade noch gerettet

Der Kampf sah nicht gut für die Freunde aus und es hing viel daran. Takuto wirkte leicht ungeduldig, denn es war wichtig für sie den Kampf zu gewinnen, da sie den Prinzen sonst nicht schützen konnte. Immer wieder wurden die Angels von den Attacken des Gegners getroffen und die Chance auf einen Sieg sank immer weiter.

„Das kann doch nicht so weiter gehen! Irgendetwas müssen wir tun!“, grummelte der Kommandant, aber er wusste selbst, dass es nicht möglich war etwas zu tun.

Ranpha sah verzweifelt zu ihren Freunden: „Ich muss in den Kampf und helfen. Sie können so nicht gewinnen, aber ich wäre doch bestimmt ein Trumpf im Ärmel.“

„Takuto, sie hat Recht. Sie ist noch die letzte Hoffnung diesen Kampf zu gewinnen. Gib dir einen Ruck, der Virus ist doch geheilt“, meinte Lester und hoffte, dass der Kommandant sich seiner Meinung anschloss.

Nachdenklich sah der Blauhaarige zu seinem Freund und seufzte dann: „Ist okay. In zehn Minuten hast du Starterlaubnis, aber erst in zehn Minuten. Vielleicht schaffen sie es ja noch das Blatt zu wenden. Höchste Priorität ist einfach der Sieg und die Verteidigung des Schiffes. Der Prinz muss um allen Umständen beschützt werden.“

Ranpha nickte und sah konzentriert zum Kampf. Sie wollte ihn so gut sie konnte studieren, um für den Angriff Vorteile zu haben, doch es ging alles sehr schnell. Der Gegner griff durchgehend an, ohne auch nur eine Pause zu machen. Die Angel-Truppe stand durchgehen unter Beschuss und nun kamen die Angriffe sogar bis zum Schiff durch. Die Freunde musste sich festhalten und für einen kurzen Moment viel der Strom aus. Takuto wurde immer ungeduldiger. Er machte sich Sorgen um den Ausgang des Kampfes, während Ranpha noch mittendrin war. Plötzlich ging die Tür zur Brücke auf und der Prinz trat ein.

„Was machen Sie hier Majestät? Es ist viel zu gefährlich“, sagte Takuto ernst.

Shiva sah zu ihm und sein Blick war ebenfalls sehr ernst: „Ich sehe mir den Kampf an. Das Schiff scheint sehr unter den Angriffen zu leiden. Wenn es hart auf hart kommt will ich dabei sein. Ich will Eonias Untergang mit eigenen Augen sehen!“

Der Blick des Prinzen wirkte fast schon hasserfüllt, dennoch wunderte Takuto sich sehr über die Reaktion und das Auftreten des Prinzen. Ranpha machte es Angst in dieses Gesicht zu gucken, vor allem, wenn sie merkte, wie viel Hass in diesem Blick steckte. In diesem Moment war sie froh auf der gleichen Seite zu stehen, denn wenn Blicke töten könnte, hätte der Prinz alle im Raum schon umgebracht. Takuto war nicht begeistert, doch er wusste nicht, wie er es Shiva beibringen sollte. Er trat einige Schritte auf ihn zu.

„Wenn Sie schon nicht in ihr Zimmer wollen, dann setzen Sie sich wenigstens auf meinem Stuhl. Ich möchte nicht, dass Sie sich bei den Erschütterungen verletzen“, sagte er ruhig.

Der Prinz sah ihn ernst an, wirkte aber etwas neben der Spur, was der Kommandant direkt bemerkte, aber nicht ansprach: „Ich bleibe stehen, schließlich bin ich kein kleines Kind mehr! Das solltest du dir besser merken, denn beim nächsten Mal werde ich böse!“

Takuto war über die Antwort sehr überrascht, vor allem weil Shiva ziemlich wütend mit ihm redete. Plötzlich erlitt das Schiff weiteren Schaden und durch die Erschütterungen verloren viele das Gleichgewicht und verletzten sich. Auch auf der Brücke blieb nicht jeder auf den Beinen. Doch bevor der Prinz fallen konnte, fing Takuto ihn auf.

„Erspar dir deinen Kommentar!“, knurrte der kleine Junge und stellte sich weiter an die Scheibe, damit er dem Kampf folgen konnte.

Der Kommandant schüttelte nur den Kopf und sah dann zu Ranpha: „Du solltest wirklich in den Kampf gehen. Gib dein bestes und sorg dafür, dass Eonia verschwindet und das Schiff nicht so in Mitleidenschaft gezogen wird, okay?“

„Was denken Sie denn, Kommandant! Ich werde Eonia besiegen!“, sagte das blondhaarige Mädchen selbstbewusst und verließ eilig die Brücke, um ihren Freunden beim Kampf zu helfen, denn es sah sehr schlecht für sie aus.
 

Sie eilte schnell zum Hanger, um mit ihrer Maschine in den Kampf zu fliegen. Sie atmete kurz einmal durch, bevor sie einstieg und der entscheidende Kampf begann. Obwohl sie ihren Freunden schnell helfen wollte, ging sie noch einmal alle Daten durch und überlegte kurz einen Hinterhalt, obwohl sie diese Idee gar nicht so gut fand. Dann verließ sie endlich den Hanger und startete den Angriff. Eonia schien wirklich überrascht zu sein, denn Ranpha schaffte es einen Angriff hinzulegen und einen seiner Männer vorübergehend außer Gefecht zu setzen. Takuto war erleichtert das zu sehen und atmete tief durch. Ein kleines lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Ein Funken Hoffnung entstand wieder durch Ranphas eingreifen. Doch Lester sah weiterhin kritisch zum Kampf, denn noch war nichts gewonnen und über einen kleinen Erfolg sollte man sich noch nicht freuen.

„Wenn das so weitergeht, dann sieht es doch ziemlich gut für uns aus“, meinte Takuto.

Lester schüttelte den Kopf: „Du denkst viel zu positiv. Nur weil sie einen erledigt hat, heißt das noch lange nicht, dass der Kampf für uns entschieden ist. Die Chance auf einen Sieg ist und bleibt weiterhin gering, da kann man noch alles so positiv reden.“

Der Kommandant seufzte: „Wir sollten Hoffnung haben, außerdem ist der Prinz hier…“

Das letztere sagte er ziemlich leise, den schließlich wollte er nicht, dass Shiva etwas davon mitbekommt. Lester sah ihn ernst an, denn er hielt mehr von der Wahrheit, vor allem dem Prinzen gegenüber. Zwar konnte Takuto das nicht verstehen, aber er ließ es dann dabei. Für ihn war der Kampf noch nicht vorbei und er ging davon aus, dass auch der Prinz noch Hoffnung hatte oder wenigstens brauchte.

„Sie sollten nicht so zögerlich sein. Eonia ist der Feind und er muss getötet werden!“, knurrte Shiva und schien sehr angespannt zu sein.

Der Kommandant schluckte kurz und wusste nicht so recht, ob er ihn darauf ansprechen sollte, doch dann tat er es einfach: „Ist Ihnen nicht gut. Ich meine, so reagieren Sie sonst nie.“

„Was unterstellst du mir?!“, fachte er und drehte sich wütend um.

Mit einem bösen Blick sah er Takuto an, der daraufhin kurz die Augen schloss und ruhig blieb. Doch er ließ das nicht auf sich sitzen, denn er wusste genau, dass er im Recht war, bzw. ging er davon aus, dass er es war.

Ernst sah er den Prinzen an: „Glauben Sie das es keinem auffällt? Sie sind heute ziemlich gereizt und kommen einfach so auf die Brücke um ihre Wut raus zu lassen. Dass ist nicht Ihre Art. Ich mache mir nur Sorgen und Sie sollten das akzeptieren und nicht gleich ausrasten, nur weil ich es erwähnt habe. Momentan haben wir größere Probleme als Ihre schlechte Laune.“

Wütend drehte sich Shiva wieder um und sah aus dem Fenster. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Takuto sich direkt verteidigt und war etwas überrascht gewesen, aber in einer gewissen Art hatte er schon Recht, denn etwas stimmte nicht. Nur wusste zu dem Zeitpunkt keiner, um was es genau ging. Noch nicht einmal Takuto hätte mit so etwas gerechnet.
 

Die Mädchen waren mit dem Kampf beschäftigt. Ihre Gedanken waren beim Schiff, denn sie wussten, dass sie dieses beschützen mussten. Nun wurde auch Ranpha immer weiter zurückgedrängt und erneut litt das Schiff an Erschütterungen und es entstanden viele Schäden. Es musste schnell ein Plan her, um diesen Kampf zu gewinnen, doch niemand wusste, wo sie anfangen sollten. Milfeulle versuchte einen Angriff, doch sie wurde schnell wieder zurückgedrängt und erlitt durch ihren Versuch nur Schaden.

Chitose sagte mit erschöpfter Stimme: „Wir sollten einmal das Schiff nicht so stark beschützen. Wenn wir diese Strategie weiter verfolgen werden wir nur verlieren. Was wir brauchen ist ein gut geplanter Angriff.“

„Mit dem Kommandant können wir uns aber nicht absprechen und ohne Erlaubnis die Strategie zuwechseln“, meinte Milfeulle und seufzte.

Ranpha kniff kurz die Augen zu, bevor sie ernst zu ihrem Feind blickte: „Wir dürfen so kämpfen, wie wir es für richtig halten, denn sonst wird es niemanden geben können, der uns noch irgendwelche Befehle erteilt. Wir sollten alle auf einmal angreifen.“

„Ich stimme dem Mädchen zu. Die einzige Möglichkeit die wir haben ist der Angriff. Wir sollten das Schiff verteidigen und wenn es unser Leben kostet und wir sollten dafür kämpfen und nicht drauf gehen, weil wir hier nur vor gestanden haben“, sagte Forte in einem dunklen und leicht gereizten Ton, denn ihre Wut verleitete sie zu dieser Aussage.

Die anderen nickten und waren durch die Argumente derselben Meinung. Sie waren sich zwar nicht sicher, ob es funktionieren würde, aber sie hatten keine andere Wahl. Sie atmeten tief durch und begannen dann den Angriff, den sie zusammen starteten.
 

Takuto erschrak kurz, als er sah, dass die Mädchen angriffen, doch dann grinste er nur siegessicher. Ihm war klar, dass Eonia damit nicht rechnen würde und dass es die beste Idee der Mädchen war einfach die Strategie zu ändern. Und er hatte tatsächlich richtig gedacht. Das Raumschiff des Feindes erlitt einen direkten Treffer und trat den Rückzug an. Zwar schaffte die Angel-Truppe es nicht ihm noch den letzten Schlag zu verpassen, aber es beruhigte sie erst mal, dass der Kampf vorübergehend gewonnen war.

Lester nickte zufrieden: „So können sie von mir aus immer entscheiden. Jetzt sollten wir erst mal das Schiff wieder in Gang kriegen, bevor Eonia wieder angreift.“

„Er ist erst mal selbst mit seinem Schaden beschäftigt. Das wird noch was dauern, aber wir sollten trotzdem keine Zeit verlieren“, nickte der Kommandant.

Der Prinz drehte sich zu ihnen um und sah sehr gereizt aus: „Wieso haben sie Eonia nicht den Rest gegeben?! Sie hätten ihn ein für alle mal besiegen können!“

„Das stimmt nicht. Sie hätten riskiert, dass er sie getötet hätte. So wie ich Eonia einschätze hätte er noch einen Trumpf im Ärmel. Wieso sind Sie so wütend?“, fragte Takuto.

Shiva sah grimmig zu ihm: „Ich bin nicht…“

Bevor er zu Ende sprechen konnte, brach er zusammen und lag bewusstlos am Boden.

Schockiert rannte der Kommandant direkt zu ihm: „Sagen Sie doch was, Majestät! Was ist mit Ihnen? Bitte antworten Sie doch!“

„Rufen Sie sofort den Arzt!“, befahlt Lester und sah dann besorgt zum Prinzen.

Es dauerte nicht lange und die Ärztin kam auf die Brücke. Sie hatte zwei Schwestern und eine Liege dabei, auf die der Prinz sofort gelegt wurde. Takuto begleitete ihn auf die Krankenstation, während Lester solange die Brücke übernahm.
 

Kurze Zeit danach kamen auch schon die Mädchen auf die Brücke.

Milfeulle fragte leicht erschöpft: „Wo ist denn der Kommandant. Ich dachte er würde etwas zum Kampf sagen.“

„Ich bin momentan der ranghöchste Offizier, solange der Kommandant auf der Krankenstation verweilt. Euer Kampf war sehr beeindruckend und ihr könnt euch für heute etwas ausruhen. Morgen solltet ihr bei den Reparaturen helfen, denn eure Angels haben sicher auch darunter gelitten“, sagte Lester mit einem ruhigen Blick.

Forte sah ihn mit großen Augen an: „Der Kommandant ist auf der Krankenstation? Ist es wegen dem Virus? Wie geht es ihm denn? Hoffentlich wird alles wieder gut.“

„Ihm geht es gut. Er ist mit dem Prinzen dort. Seht selbst nach, wenn ihr wollt.“

Die Mädchen nickten und verließen danach auch direkt die Brücke. Forte, Vanilla und Chitose begaben sich direkt in ihr Zimmer. Sie wollten aber Bescheid bekommen, wen sie etwas Neues über Takutos oder Shivas Zustand wissen.
 

Milfeulle und Ranpha gingen daraufhin zur Krankenstation. Besorgt saß der Kommandant vor der Tür und schien sehr ungeduldig zu sein. Die Mädchen setzten sich neben ihn.

„Ihr habt gut Arbeit geleistet. Fürs erste sind wir Eonia wohl los“, lobte Takuto sie.

Milfeulle meinte: „Das spielt doch gerade nicht zur Sache. Was ist passiert?“

„Der Prinz ist zusammengebrochen. Wir wissen nicht warum, denn der Virus kann es wohl kaum gewesen denn, schließlich wurden alle untersucht.“

„Auch der Prinz? Ich meine… Hat er sich denn wirklich untersuchen lassen?“, fragte Ranpha.

Takuto sah zu ihr und wirkte etwas nachdenklich: „Eigentlich hast du Recht, denn niemand weiß genau, ob er sich hat untersuchen lassen oder nicht. Aber woher sollte er den Virus haben, wir wissen ja noch nicht einmal woher er kommt. Hoffentlich kommt er leicht darüber weg. Er ist zwar sehr hart im nehmen, aber schließlich ist er noch ein Kind…“

Die Mädchen stimmten ihm zu, wussten aber nicht, was sie dazu noch sagen sollten. Klar, der Prinz hatte im Grunde das sagen und er war schon sehr hartnäckig, doch er war nun erst zehn Jahre alt und damit noch ein Kind, obwohl der Prinz diese Bezeichnung gar nicht mag.

„Ruht ihr euch aus und helft dann morgen bei den Reparaturen. Ich werde hier auf ein Ergebnis warten und euch morgen davon berichten, wenn ihr interessiert seid. Es bringt nichts, wenn wir alle hier stehen und warten. Ihr habt einen anstrengenden Kampf hinter euch. Gönnt euch etwas Ruhe und Entspannung“, sagte Takuto ruhig, wirkte aber dennoch sehr besorgt um den Prinzen, was man sofort merkte.

Milfeulle nickte: „Wir werden morgen fleißig bei der Arbeit helfen, damit wir schnell weiter können. Hoffentlich geht es dem Prinzen morgen wieder besser.“

Die Zwei verschwanden in ihre Quartiere, während der Kommandant vor der Krankenstation auf die Ärztin wartet. Ihm war es wichtig zu erfahren, wie es dem Prinzen nun ging und was genau er hat. Er machte sich große Sorgen und auch Vorwürfe, denn er hatte bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war, nur mit so etwas konnte er einfach nicht rechnen. Er hoffte nur, dass es nichts allzu schlimmes war, denn auch sein Chef würde nicht begeistert sein, wenn er hört, dass es dem Prinzen nicht gut geht. Nach einigen Stunden kam endlich die Ärztin aus der Krankenstation und stellte sich vor Takuto.

„Was ist mit dem Prinzen? Geht es ihm gut?“, fragte er besorgt.

Der Blick der Ärztin war betrübt und sie blickte leicht nach unten: „Es sieht nicht so gut aus. Er hat den gleichen Virus wie Sie und Ranpha zuvor hatten. Jedoch ist er beim Prinzen schlimmer geworden, weil er sich nicht hat rechtzeitig helfen lassen. Zuerst braucht er viel Schlaf und Ruhe. Ich kann noch nicht sicher sagen, dass er über dem Berg ist.“

„Danke für die Auskunft. Darf ich zu ihm?“

Die Ärztin nickte nur und ließ ihn eintreten.
 

Er setzte sich zum Bett und nahm die Hand des Prinzens. Mit der anderen Hand strich er über seine Stirn. Er merkte sofort, dass Shiva Fieber hatte und es ihm nicht so gut ging. Takuto blieb die ganze Nacht bei ihm sitzen und wich keinen Moment zur Seite. In der Nacht bekam er nicht mal ein Auge zu, um zu schlafen, denn die Sorge hielt in wach. Die Ärztin war sehr verwundert, als sie am nächsten Tag auf die Krankenstation kam.

„Wollen Sie sich nicht ein wenig ausruhen? Sie brauchen auch ihren Schlaf, Kommandant“, meinte die Ärztin und nahm eine Blutprobe von Shiva.

Takuto sah zu ihr: „Pass bitte auf ihn auf. Ich muss heute noch arbeiten.“

„Überanstrengen Sie sich nicht. Es bringt nichts, wenn Sie auch noch hier landen.“

„Ich pass schon auf mich auf. Mach dir keine Sorgen.“

Der Kommandant verließ die Krankenstation und begab sich auf den Weg zur Brücke, schließlich war es seine Aufgabe die Einteilung zur Reparatur zu übernehmen.
 

Als er auf die Brücke kam sah Lester ihn irritiert an.

„Was ist denn mit dir los? Du siehst ein bisschen mitgenommen aus“, fragte Lester.

Takuto setzte sich auf seinen Stuhl: „Ich hab in der Nacht kein Auge zubekommen. Dem Prinzen geht es sehr schlecht und es ist nicht sicher, ob er es überleben wird. Ich wollte ihn einfach nicht alleine lassen. Ich hätte früher merken sollen, dass es ihm nicht gut geht.“

„Dich trifft keine Schuld. Ruh du dich etwas aus. Ich kümmere mich um die Reparaturen. Werd erst mal wieder fit, ja?“

„Mir geht’s gut, ja. Ich pack das schon.“

„Mir würde es besser gehen, wenn du ins Bett gehen würdest. Schlaf ein wenig oder geh dann zum Prinzen und bleib bei ihm.“

Der Kommandant war nicht begeistert davon, doch was hätte er tun sollen, den Lester hätte solange noch auf ihn eingeredet, bis er gegangen wäre. Er stand von seinem Stuhl auf und ging in sein Zimmer. Er versuchte ein wenig zu schlafen, obwohl es für ihn sehr schwer war, denn er musste immer wieder an den Zustand von Shiva denken und dass es ihm gar nicht gut ging. Besorgt blickte er an die Decke.
 

Währenddessen kamen die Mädchen auf der Brücke und waren irritiert, dass der Kommandant nicht da war.

„Bevor ihr fragt, Takuto wird heute nicht kommen. Ich gebe die Befehle…“, begann Lester.

Ranpha drängte sich vor die anderen: „Wie geht es denn dem Prinzen? Der Kommandant sagte, dass er uns über den Stand Bescheid gibt.“

„Es geht dem Prinzen nicht besonders gut, weshalb auch Takuto heute nicht hier ist. Es sieht sehr schlecht aus, was genau jetzt ist weiß ich auch nicht und ich glaube auch nicht, dass es hier zur Sache tut. Höchste Priorität ist es, dass das Schiff wieder auf Vordermann gebracht wird, als rann mit euch. Ihr fünf kümmert euch erst mal um eure Maschinen, damit diese beim nächsten Angriff kampfbereit sind“, befahl Lester und sah zu ihnen.

Die Mädchen nickten nur und begaben sich zu den Angels, denn sie befanden sich im Hanger. Zwar war die letzte Reparatur noch nicht so lange her, aber durch den erneuten Kampf war wieder viel Arbeit angefallen.

„Immer wieder dasselbe. Kann Eonia nicht endlich mal besiegt werden“, seufzte Forte.

Chitose nickte: „Diese Kämpfe nerven allmählich, obwohl es ja nun mal unser Job ist. Ich hätte nichts gegen ne Woche Urlaub oder so. Einfach nur entspannen und nichts tun.“

„Den können wir erst genießen, wenn der Kampf gegen Eonia gewonnen ist. Wenn er uns in der nächsten Zeit noch mal angreift, dann wird das wohl der entscheidende Kampf werden. Ich wüsste nicht, warum es immer so ein hin und her gibt. Entweder er stirbt oder wir, obwohl wir ja hoffen sollten, dass er es ist, der nicht überlebt“, seufzte Ranpha.

Milfeulle nickte: „Aber wenn wir uns jetzt gut vorbereiten und etwas ruhen können, werden wir den nächsten Kampf sicherlich gewinnen, schließlich haben wir diesmal Eonia in die Ecke gedrängt und fast schon besiegt.“

„Aber nur fast. Unsere Kräfte waren schon geschwächt, aber was will man machen. Wenn immer die Verbindung abbricht, dann werden wir nie Eonia besiegen, da Takuto dafür zuständig ist uns seine Schwachstelle zu sagen“, meinte Forte.

Chitose lehnte sich an die Wand und sah zu ihren Freunden: „Eonia wird nicht so schnell wieder kommen, denn schließlich wird auch sein Schiff sehr beschädigt sein. Wenn wir Glück haben, sind wir mit den Reparaturen schnell fertig, finden Mint und werden dann eh gewinnen. Ich denke mal, dass das alles gut funktionieren wird. Meint ihr nicht auch?“

„Wir sollten nicht zu weit versuchen in die Zukunft zu blicken, denn jetzt hilft es uns nichts. Wenn wir mit den Reparaturarbeiten fertig sind, können wir uns weiter darüber den Kopf zerbrechen oder seht ihr das anders?“, fragte Ranpha, während sie ihr Angel reparierte.

Die anderen stimmten ihr nur zu und begannen nun auch intensiver ihre Maschinen zu reparieren, schließlich musste es schnell geschehen, denn diese Wesen könnten auch angreifen und würden sich nicht ankündigen oder davon abschrecken lassen, da das Schiff schon beschädigt ist.
 

Währenddessen lag Takuto noch wach in seinem Bett. Er war zwar müde, bekam aber kein Auge zu. Er musste immer wieder an den Prinzen denken, da er schließlich krank auf der Krankenstation lag und es nicht gut um ihn stand. Er seufzte kurz und setzte sich aufrecht auf sein Bett.

„Ich sollte zu ihm gehen. Vielleicht geht es ihm ja besser…“, murmelte der Kommandant.

Er stand auf und ging zur Krankenstation. Vor der Tür blieb Takuto kurz stehen, schloss kurz die Augen, öffnete sie dann wieder und betrat den Raum. Er ging mit schnellem Schritt zu Shivas Bett, an das er sich auch direkt setzte. Er lag weiterhin bewusstlos dort, wie auch schon die Nacht über. Als die Ärztin zu ihm kam, blickte er kurz auf und sah zu ihr.

„Ihm geht es schon etwas besser. Das Fieber ist zwar noch hoch, aber weniger als gestern. Er wird es sicher schaffen, schließlich ist der Prinz hart im Nehmen“, lächelte sie leicht.

Takuto nickte: „Er wird es sicher schaffen, dennoch mache ich mir Sorgen. Sein Verhalten war so merkwürdig und ich dachte schon, dass er irgendwas hat, aber dass er krank ist hatte ich nicht erwartet. Ich hätte besser aufpassen müssen.“

„Sie machen sich immer Vorwürfe, oder? Egal ob es um den Prinzen oder die Angel-Truppe geht. Geht es irgendeinem schlecht, ist es Ihre Schuld. Kann das sein?“

„Eigentlich schon, denn schließlich habe ich für alles die Verantwortung.“

Die Ärztin lächelte und schüttelte leicht den Kopf. Danach kümmerte sie sich um andere Dinge und ließ Takuto und den Prinzen alleine.
 

Die Reparaturarbeiten gingen langsam voran und es dauerte seine Zeit, bis überhaupt Fortschritte sichtbar wurden. Der Kommandant widmete sich wieder der Arbeit, ging dennoch täglich nach dem Zustand des Prinzen sehen. Ab und an half er bei den Reparaturarbeiten und schaffte es auch mal wieder zu schlafen.

„Es wird noch einige Tage dauern, bis wir die Arbeiten beendet haben“, sagte Lester.

Takuto verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah zu ihm: „Solange sie überhaupt ein Ende nehmen ist es erst mal egal wie lange sie dauern. Wir haben noch viel zu tun, auch ohne die Reparaturen.“

„Du machst dir noch Gedanken um Mint, nicht wahr? Wir werden sie sicher nicht mehr finden. Wo soll sie denn noch sein?“

„Ich schlage vor wir denken erst darüber nach, wenn es dem Prinzen besser geht, vorher kann ich nämlich keinen richtigen Gedanken fassen.“

Lester nickte und lehnte sich nachdenklich an die Wand. Takuto ging im Computer Daten durch. Er durchsuchte noch Schwachstellen des Schiffes, die bearbeitet werden müssten oder Orte, an denen die Schäden beseitigt werden müssten. Nachdem die Mädchen mit ihren Angels fertig waren, kamen sie auf die Brücke, um neue Anweisungen entgegen zu nehmen.

„Ihr helft ein bisschen im Maschinenraum, wenn ihr da fertig seid, habt ihr solange frei, bis das Schiff wieder startklar ist. Schließlich müsst ihr auch bei Kräften bleiben“, meinte der Kommandant ruhig und ernst.

Es war selten, dass er kein Lächeln auf dem Gesicht hatte oder einen Scherz brachte, nur waren diesmal die Umstände anders und ihm blieb nichts anderes übrig als ernst zu sein. Die Mädchen merkten, dass die Situation ernst war und kamen auch nicht auf die Idee Spaß mit rein zubringen. Sie freuten sich jedoch über die freie Zeit danach, denn diese brauchten sie, sonst wäre der nächste Kampf sehr hart geworden.

„Wir werden helfen so gut wir können. Sie können sich auf uns verlassen“, sagte Milfeulle und lächelte sanft, wirkte aber auch etwas nervös.

Forte nickte: „Wir erstatten Bericht, wenn wir damit fertig sind.“

„Ist okay. Gebt euer bestes. Wir sollten keine Zeit verlieren“, meinte Takuto.

Die Angel-Truppe nickte, bevor sie die Brücke verließen und sich an die Arbeit machten.

Lester sah zu dem Kommandanten: „Meinst du, dass es so verläuft, wie du es dir vorstellst? Ich meine es verläuft nie so wie man denkt.“

„Es wird schon funktionieren. Die Mädchen sind gut und sie werden den Technikern garantiert weiterhelfen können. Außerdem bringt es gar nichts, wenn wir zweifeln, denn nur die Hoffnung kann uns noch weiter bringen.“

„Dann sollte ich dir vertrauen und auf die Entscheidungen, aber das tu ich ja eh schon, obwohl ich ja viel übernehmen muss.“

„Das ist dein Job. Ich werde mir mühe geben öfters auf der Brücke zu sein. Momentan gibt es nur andere Prioritäten. Ich werde nach dem Prinzen sehen. Halt du hier die Augen offen.“

„Wer ich machen Chef. Erstatte mir bericht, wenn du weißt wie es ihm geht.“

„Werd ich machen. Bis später dann.“

Hilfe bei den Reparaturarbeiten

Nach langer wartender Zeit kam Azuma endlich zurück. Er wirkte gereizt und sehr genervt, so wie es auch Hiead ging. Mint fühlte sich ein wenig unwohl, denn sie wusste nicht, was sie nun mit ihr vorhatten. Unschuldig sah sie die zwei abwechselnd an, sagte aber nichts.

„Hiead, folge mir und nimm das Mädchen mit!“, knurrte Azuma.

Der weißhaarige Junge nickte zustimmend, worauf Mint ein klein bisschen ängstlich wirkte. Grob zog er sie hinter sich her und folgte dem Ausbilder. Sie kamen an einer Tür an. Nachdem Azuma sie geöffnet hatte, brachte Hiead sie hinein und schloss sie in einer Art Gefängnis ein.

Streng blickte der Ausbilder den Anwärter an: „Geh, bitte! Diese Angelegenheit entspricht nicht deinem Rang als Anwärter.“

„Aber…“, begann Hiead, doch nachdem Azuma ihn mit einem ernsten Blick ansah, ging dieser, ohne noch etwas zu sagen.

Nachdem Hiead verschwunden war, drehte der Ausbilder sich wieder zu dem Mädchen. Er setzte sich auf die Bank, die sich vor dem Gitter befand und begutachtete Mint. Ihr war es unangenehm beobachtet zu werden, weswegen ihr Blick nach unten gerichtet war. Es dauerte lange, bis einer von ihnen die Position änderte. Azuma stand nach einiger Zeit auf und drehte ihr kurz den Rücken zu. Danach strich er sich mit der Hand über den Kopf. Er wusste nicht wie er entscheiden sollte und ob er ihren Worten glauben schenken konnte. Bevor er den Raum verließ, blickte er kurz noch einmal zu Mint.
 

Er öffnete die Tür, ging hinaus und den Gang runter. Zwar war er sich nicht sicher, was nun mit ihr geschehen sollte, dennoch hielt er es für wichtig, jemand anderes darüber entscheiden zu lassen. Er betrat den Raum der Piloten, den es nach dem Kampf wieder etwas besser ging. Sogar Ernest war wieder auf den Beinen, was Azuma beruhigte.

„Was führt Sie hier her?“, fragte Gareas etwas frech.

Ernest sah ernst zu seinem Freund, bevor er sich wieder dem Ausbilder widmete: „Welcher Weg führt Sie zu uns? Es gibt doch hoffentlich keinen neuen Angriff.“

„Wir haben eine Gefangene. Wahrscheinlich jemand von Eonias Leuten. Es wäre gut, wenn einer von euch mit dem Mädchen reden könnte. Ich bezweifle zwar, dass sie die Wahrheit sagt, aber eigentlich haben wir keine andere Wahl“, meinte Azuma.

Teela blickte kurz auf: „Ernest.“

„Ist in Ordnung“, nickte dieser, denn ihm war bewusst, dass er mit dem Mädchen reden sollte.

Azuma war erleichtert, dass die Piloten ihn dabei unterstützten und Ernest war der Richtige dafür, denn durch seine Fähigkeiten konnte er gut einschätzen, ob jemand die Wahrheit sagte.
 

Der Ausbilder betrat ernst den Raum, in dem Mint sich befand. Diese saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt und hatte ihre Augen geschlossen. Azuma setzte sich auf die Bank, während Ernest sich dem Gitter näherte.

„Lassen Sie uns bitte allein“, sagte der blondhaarige Junge mit ruhiger Stimme.

Azuma nickte und verließ den Raum. Mint blickte zu Ernest, denn seine sanfte Stimme hatte ihr Interesse geweckt. Der Junge setzte sich auf die Bank und lächelte ins Gefängnis. Sie war etwas irritiert, erwiderte es jedoch. Es beruhigte sie, dass es auf diesem Schiff jemanden gab, der sie nicht sofort als ein Verbrecher sah. Jedoch war Mint sich nicht sicher, ob sie als erstes etwas sagen sollte. Ihr war es unangenehm im Gefängnis zu sitzen. Es war kahl und auch ein wenig kalt, aber allein schon der Ort machte ihr ein wenig Angst. Sie konnte auch nicht sagen, ob der Junge ihr etwas Böses oder Gutes wollte, doch sicher war ihr, dass er ihr wenigstens zuhören würde, wenigstens glaubte sie es. Ernest musterte sie erst einmal freundlich. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass das Mädchen etwas Böses wollte, denn sie wirkte keinesfalls aggressiv oder gefährlich, dennoch konnte er nicht sicher sein, ob sie auf seiner Seite war.
 

Es dauerte eine Zeit, bis sie aufhörten sich anzusehen, doch ein freundliches Lächeln hatten sie immer noch auf dem Gesicht.

„Ich sollte vielleicht mit dem Gespräch beginnen, meinen Sie nicht auch?“, fragte Ernest freundlich, was das Mädchen leicht überraschte.

Sie lächelte sanft zurück: „Sagen Sie ruhig du zu mir. So alt bin ich auch noch nicht.“

„Dasselbe geht natürlich auch für dich. Mein Name ist Ernest Cuore und wie lautet deiner, wenn ich fragen darf? Mit Namen lässt es sich doch wesentlich einfacher unterhalten.“

„Da stimme ich dir zu. Mein Name ist Mint Blancmanche. Freut mich.“

„Mich ebenso. Das mit dem Gefängnis tut mir Leid, aber leider habe ich nicht die Befugnis dies zu ändern. Je nachdem wie unser Gespräch ausfällt, kann ich ein gutes Wort einlegen.“

„Das ist gut, denn bei den anderen Zwei durfte ich mich nicht zu der Situation äußern. Ich beantworte dir mit Freuden alle Fragen die du mir stellst. Frag mich alles was du willst.“

„Wie kommst du auf unser Schiff? Ich meine wir hätte einen Eindringling feststellen müssen. Es wurde jedoch weder ein Signal ausgelöst, noch gab es sonst irgendwelche Zeichen.“

„Während des Kampfes bin ich mit Trick Master zu diesem Schiff gestoßen und hab mich, nennen wir es eingenistet. Etwas Böses wollte ich hier nicht, eigentlich wollte ich nur Hilfe suchen. Nur irgendwie kam das wegen Eonia wohl falsch an.“

„Die Frage wird wohl etwas doof klingen, Mint, aber gehörst du zu Eonia? Ich meine du kennst ihn und dir war bewusst, dass wir gegen ihn kämpfen.“

„Ach, Ernest. Eigentlich ist die Sache ganz simpel. Eonia ist auch unser Feind. Ich meine er will den Prinzen haben. Warum auch immer. Wahrscheinlich will er ihn tötet, weil er ihm im Weg steht. Sicher bin ich mit dabei aber nicht.“

„Dann hat er uns vielleicht mit euch verwechselt. Beim ersten Mal hat er uns ohne zu zögern angegriffen, beim zweiten Mal nahm er Kontakt mit uns auf.“

„Was wollte er den von euch, wenn ich fragen darf?“

„Er wollte den Prinzen haben. Er sei wohl ein Verwandter, will aber durch ihn zum weißen Mond und ihn dann töten. Also die Logik habe ich darin nicht verstanden.“

„Weißt du was, Ernest? Dann weißt du mehr als wir und wir müssen den Prinzen beschützen, obwohl wir ihn ja eigentlich so gut wie nie sehen.“

„Ihr sucht Hilfe, sagst du. Was habt ihr vor?“

„Na ja, wir müssen Eonia vernichten. Er will den Prinzen töten und ich glaube die Macht in der Galaxie. Diese merkwürdigen Wesen, ich glaube ihr nennt sie Victims, was sind das für welche? Ich meine ich habe sie zuvor nie gesehen.“

„Wir dachte auch nicht, dass es noch andere Raumschiffe gibt. Wir beschützen Zion, den einzigen Planten, den die Victims noch nicht zerstört haben. Was sie wollen wissen wir nicht, jedenfalls töten und zerstören sie.“

„Es gibt aber noch mehr Planeten, sie sind jedoch weit weg von hier dem. Wir kamen etwas abseits und haben der Zeit auch ein Problem einen anderen Planeten zu finden. Wir von der Angel-Truppe sind auch eigentlich dafür da in der Galaxie für Ordnung zu sorgen. Wie wäre es mit einem Deal, Ernest? Ihr helft uns dabei den Prinzen zu beschützen und wir helfen euch im Kampf gegen die Victims.“

„Der Kampf gegen die Victims scheint unendlich zu sein, aber es wäre schön, wenn ihr uns helfen würdet. Ich werde mit meinem Vorgesetzten reden. Danke, Mint. Und übrigens, ich glaube dir, dass du nicht zu Eonia gehörst.“

„Danke“, lächelte das Mädchen freundlich und lehnte sich an die Wand, denn mehr als abwarten konnte sie jetzt eh nicht.
 

Ernest schenkte ihr auch kurz ein lächeln, bevor er aufstand und den Raum verließ. Er fühlte sich schlecht Mint alleine in diesem Käfig zu lassen, aber zuerst musste er mit Azuma reden, denn alleine entscheiden durfte er die Sache auch nicht. Er ging den Gang entlang, in dem er noch viele Leute beim arbeiten sah, obwohl es schon sehr spät war. Durch den Kampf gegen Eonia gab es noch großen Schaden, der erst mal repariert werden musste und das dauerte alles seine Zeit. Am liebsten würde Ernest dabei helfen, doch er hatte andere Aufgaben und für ihn war es wichtig Kampfbereit zu sein.

Als er bei den Piloten ankam fragte Gareas: „Und? Was ist das für ein Mädchen? Gehört sie zum Feind oder ist es ein harmloses Ding?“

„Sie ist kein Ding. Sie ist genau wie du und ich ein Mensch. Ist der Ausbilder nicht hier?“, fragte der Blondhaarige seine Freunde.

Rioroute schüttelte den Kopf: „Nein. Er sagte, er muss noch etwas erledigen. Ich kann dir leider nicht sagen wo er ist. Aber der Computer weiß es sicherlich.“
 

Ernest nickte, sah ihn der Datenbank nach und fand heraus, dass sich Azuma in der Cafeteria befand. Sofort machte er sich auf dem Weg, ohne noch etwas seinen Freunden zu sagen. Einen Teil des Weges musste er zurückgehen, da er vorher hätte abbiegen müssen. Nach einigen Minuten kam er dann auch an. Es befand sich außer dem Ausbilder niemand mehr in diesem Raum. Als Ernest auf die Uhr sah, verstand er auch warum nur Azuma in diesem Raum war. Sie hatten bereits Mitternacht. Der Blondhaarige ging auf den Ausbilder zu und setzte sich zu ihm an den Tisch.

„Und? Was sagst du dazu? Ich habe mit dem Chef geredet. Er meinte, dass wir uns nach deiner Meinung entscheiden. Hältst du sie als Freund, lassen wir sie frei. Ist sie ein Feind, halten wir sie als Geisel gefangen“, meinte Azuma ernst, obwohl er relativ desinteressiert wirkte.

Ernest nickte: „Das ist gut, dann dauert es auch nicht solange. Sie ist auf unserer Seite. Ich habe mich lange mit ihr unterhalten und ich finde, sie hat eine Chance verdient, außerdem hat sie angeboten uns zu helfen.“

„Sie könnte uns genauso gut danach hintergehen. Sie manipuliert etwas oder gibt Daten weiter. Wir wissen gar nichts über das Mädchen.“

„Sie heißt Mint und ich glaube ihr. Sie gehört zu denen, mit denen dieser Eonia uns verwechselt hat. Ich glaube ihr und wenn Ihr so entscheidet wie ich, dann möchte ich auch, dass sie uns so weit es geht hilft. Jedoch haben Sie das endgültige Wort.“

„Ist okay. Lassen wir sie frei, aber sie wird immer von jemandem begleitet. Ist das klar?“

„Natürlich, dass sieht sie sicher auch so.“

Ernest war erleichtert, dass sie Mint nicht mehr als Gefangene sahen, sondern als ihren Freund ansahen. Azuma erhob sich, da er sie frei lassen wollte. Der Blondhaarige folgte ihm, da er gerne ihr freudiges Gesicht sehen wollte. Es dauerte eine Weile bis sie vor der Tür zum Raum standen. Währenddessen hatte der Ausbilder noch dafür gesorgt, dass ein Mitglied der Sicherheit zu ihnen stößt, um auf das Mädchen aufzupassen. Er öffnete die Tür und trat mit den anderen drei ein. Mint sprang auf und sah sie strahlend an, denn Ernests Gesicht zeigte ihr, dass sie jetzt wohl frei sein durfte.

„Du wirst unter ständiger Beobachtung stehen und das tun was man dir sagt. Auch wenn Ernest dir vertraut, tut das nicht direkt das gesamte Schiff. Haben wir uns da verstanden?“, grummelte Azuma leicht und öffnete die Gefängnistür.

Mint verbeugte sich freundlich: „Sie werden es nicht bereuen. Ich kenne mich gut mit Technik aus, also wenn es darum geht es zu reparieren würde ich gerne helfen. Natürlich bei allem was sie wollen.“

„Technik, nein. Das ist zu gefährlich. Du könntest unseren Standpunkt verraten.“

„Ich würde sie gerade daran helfen lassen. Wenn sie sich mit Technik auskennt, werden wir das Schiff schneller wieder repariert bekommen und außerdem steht sie unter ständiger Beobachtung“, meinte Ernest sicher und lächelte sanft.

Azuma grummelte erneut, denn sicher war er sich nicht: „Ich weiß nicht so genau. Aber okay, du hast schon Recht. Dann lass sie bei den Techniksachen helfen.“

Ernest nickte und ging mit Mint und der Sicherheitskraft in ein leeres Quartier, in dem sie schlafen sollte. Danach ließ der Pilot die Beiden alleine und begab sich zu seinem eigenen Zimmer, um dort ein wenig schlafen zu können.
 

Am nächsten Tag schlief Ernest etwas länger. Es gab seit längerem keinen Angriff der Victims mehr. Doch plötzlich platzte Rioroute in das Zimmer.

Ernest schreckte auf: „Man hast du mich erschreckt.“

„Das Mädchen ist frei. Also ich mein die Fremde“, erzählte Rio.

„Ich weiß. Ich war dabei als sie raus gelassen wurde. Ist sie denn schon fleißig am helfen?“

„Ja, eigentlich schon. Sie wird nur von jedem angestarrt. Aber das ist klar.“

Ernest nickte leicht und stand auf. Rioroute verließ den Raum. Der Blondhaarige folgte ihm eine kurze Zeit später.
 

Währenddessen war Mint im Maschinenraum und reparierte eine Dinge, während die Sicherheitskraft auf sie achtete. Zero, Force, Hiead und Erts standen in der Nähe, obwohl Erts kein großes Interesse daran hatte.

Neugierig fragte Zero: „Und du kommst woher?“

„Ich komme von der Angel-Truppe, von einem anderen Raumschiff und ich bin nicht euer Feind, falls diese Frage auch noch auftauchen sollte“, meinte Mint und arbeitete weiter.

„Wie kommst du hier her? Wir haben dich nicht rein gelassen“, grummelte Force.

„Ich bin mit Trick Master herkommen“, seufzte das Mädchen.

Zero weitete die Augen: „Trick wer? Was ist denn das?“

„Eine Maschine. So wie eure Ingrids und Pro-Ings. Wie soll ich denn sonst hier hergekommen sein? Durch die Galaxie geglitten?“

„Werd nicht gleich frech. Wenn das so etwas wie die Pro-Ings sind, dann bist du ein Pilot. Hast du denn auch einen Lotsen?“, wollte Zero wissen.

Mint sah ihn irritiert an: „Nein. Einen Lotsen wie ihr es nennt haben wir nicht. Wir steuern unsere Angels auch ganz anders als ihr eure Maschinen. Durch unsere Emotionen und Gefühle werden sie gelenkt und sie können nur von auserwählten geflogen werden. Und falls noch eine Frage kommt, wir sind nur Mädchen die kämpfen. Unser Kommandant ist im Hauptschiff und greift auch nur mit diesem an. Darf ich jetzt weiter arbeiten?“

„Du bist nicht gerade von der freundlich Seite“, meinte Force.

Erts seufzte: „Ihr gebt ihr auch keine andere Wahl. Sie antwortet nur so auf eure Fragen, wie ihr sie stellt. Ihr seid ja auch nicht gerade freundlich gegenüber.“

„Sie ist auch sicher nicht unser Freund!“, knurrte Force.

„Das wissen wir doch gar nicht. Außerdem wirkt sie nicht so als wenn sie uns hintergehen würde oder als sei sie ein Feind.“

„Du erinnerst mich irgendwie an Ernest. Er war auch so gütig und hat zu mir gehalten“, lächelte Mint freundlich zu den Anwärtern.

Eine bekannte Stimme erklang von hinten: „Erts ist ja auch mein Bruder. Wäre merkwürdig, wenn wir uns nicht ähneln würden.“

„Das ist schön. Also ich meine wenn man Geschwister hat. Ich bin leider ein Einzelkind. Ich weiß nicht wie es ist einen Bruder oder so zu haben. Aber sicherlich ist es schön.“

„Ihr solltet vielleicht etwas essen gehen und du auch, Mint. Der Tag wird noch anstrengend und wir wissen nicht, wann wir das nächste Mal angegriffen werden“, lächelte Ernest.

Erst nickte: „Du hast Recht. Lasst uns hier nicht streiten, sonder gemeinsam etwas essen gehen. Das wäre wesentlich angenehmer als ihr zu streiten, oder?“

„Wenn es sein muss“, grummelte Force vor sich hin.

Zero fand die Idee besser, als sein Anwärter-Freund: „Ich habe einen Bärenhunger.“

„Du hast doch immer Hunger, du Vielfraß“, meinte Hiead genervt.

Zero wäre am liebsten auf ihn losgegangen, doch Ernest hielt ihn davon ab. Er lachte leicht, denn als er ein Kind war, hatte er wohl kaum so die Zeit genossen, wie die Anwärter jetzt.
 

Er ging mit den fünf in die Cafeteria und besorgte ihnen etwas zu essen. Die erste Zeit waren sie ruhig, bevor sich jemand traute das Wort zu ergreifen.

„Heute ist ein schön ruhiger Tag. Die sollte es öfters geben“, lächelte der Pilot.

Erts nickte: „Auf jeden Fall. Es ist entspannend, wenn es mal keinen Kampf gibt. Vor allem beruhigt es mich, weil ich weiß dass es dir gut geht.“

„Aber das weißt du immer, ob ich nun neben dir stehe oder im Kampf bin.“

„Wie kannst Erts wissen wies dir geht, wenn ihr nicht zusammen seid?“, fragte Zero.

Ernest lächelte: „Über unsere Fähigkeiten. Ihr kennt sie ja, auf jeden Fall Erts Fähigkeit. Dieselbe habe ich auch und er spürt, wenn mir etwas passiert.“

„Deswegen konnte er das letzte Mal nicht kämpfen, weil dir etwas passiert ist“, dachte Force darüber nach und verstand auch das Verhalten seines Freundes.

Mint fragte neugierig: „Was ist das für eine Fähigkeit? Nur eine Verbindung von zwischen euch Brüdern oder noch mehr?“

„Wenn wir jemanden berühren können wir dessen Gedanken lesen, aber auch eigentlich ohne jegliche Berührung und für den Kampf gegen die Victims ist es halt von Bedeutung, weil wir sie aufspüren und ihren Angriff vorhersagen können“, erklärte Erts.

Das Mädchen lachte leicht: „Das ist interessant. Ich kann auch Gedanken lesen, aber das wissen kaum welche. Großartige Fähigkeiten haben wir eigentlich nicht. Vanilla kann noch leichte Wunden heilen. Die anderen sind jedoch relativ normal. Milfie kann super kochen, Ranpha hat eine starke Kampfkraft und Forte kann gut mit Waffen umgehen. Chitose ist noch nicht lang dabei, von ihr weiß ich eigentlich gar nichts.“

„Wir haben alle EX, aber das ist auch das einzig besondere. Jedoch ist jede Art des EX anders und nicht alle Fähigkeiten darüber sind bekannt. Die meisten wissen noch gar nicht welche Fähigkeiten sie besitzen. Die die es wissen sind in den Top-Rängen und die anderen sind noch weit am Anfang, aber die schaffen es auch noch“, lächelte Ernest.

Hiead sah ernst zu ihm: „Das geht das Mädchen gar nichts an!“

„Das sehe ich anders. Sie erzählt von ihren Freunden und ich von hier, das wird wohl kaum verboten sein. Schließlich ist sie nicht unser Feind.“

„Auch wenn ich es ungern tue, aber Hiead hat schon Recht. Sie könnte uns belügen und wir erzählen ihr hier die Wahrheit über unsere Kraft“, moserte Force.

Ernest schüttelte den Kopf: „Sie kann sich ja auch nicht sicher sein, ob wir ihr die Wahrheit erzählen oder nicht. Im Prinzip ist es einfach nur eine Sache von Vertrauen.“

„Ich muss ihm zustimmen, es weiß nie jemand ob das stimmt was der andere sagt, aber man glaubt es, weil man der anderen Person vertraut. Wenn Milfie zu mir sagen würde, dass wir Freunde sind, kann ich mir ja eigentlich auch nicht sicher sein, weil man es nicht beweisen kann, aber ich glaube ihr, weil ich ihr Vertraue und wir Freunde sind. Ohne Vertrauen würde es nur Hass und Misstrauen geben und man könnte nie irgendwas gewinnen, weil es kein Team geben kann. Ich hoffe ihr versteht was ich meine“, erklärte Mint.

Zero grummelte: „Also dumm sind wir ja nicht.“

„Das habe ich damit auch nicht sagen wollen, nur habe ich meine ganzen Gedanken zusammen geworfen und war mir nicht sicher, ob die Sätze auch einen Sinn ergeben.“

Force sah sie ernst an: „Statt hier so rumzureden könntest du dich auch wieder deiner Arbeit widmen und hier bei den Reparaturarbeiten helfen. Meinst du nicht auch?“

„Ist ja gut. Ich weiß ihr vertraut mir nicht und ihr mögt mich nicht sonderlich, aber behandelt mich wenigstens wie ein Mensch“, meinte Mint.

Der blauhaarige Anwärter reagierte nicht darauf und auch Hiead interessierte sich nicht für ihre Bitte. Zero jedoch hielt zu Erts und Ernest und versuchte ihr zu vertrauen.
 

Das Mädchen erhob sich dann und ging mit dem Sicherheitspersonal wieder in den Maschinenraum, um dort weiter arbeiten zu können, denn sie wollte auch, dass die Arbeit schnell erledigt wird. Durch den Kampf wurde jedoch viel zerstört und sie wusste nicht wie lange sie dafür brauchen würde. Zuerst begann sie wichtige Systeme umzuleiten, um für einen Angriff wenigstens Kampfkraft und einen Schild zu haben, auch wenn das Schiff keinen starken besaß. Sie entwickelte auch einige Programme und leitete von unwichtigen Systemen die Energie ab, da sie nicht verstand, warum gerade dort so viel Energie verbraucht wurde. Die Sicherheitsperson war nicht besonders begeistert, doch sie wusste auch nicht, was sie dagegen tun sollte, da es schon danach aussah, als wenn es positiv für das Schiff war. Die Programme zu schreiben waren Mints leichteste Aufgabe, nur zu überprüfen, wo sie zu erst die Reparaturen ansetzen sollte, war schwerer.

„Sie müssen mir gleich helfen“, bat sie den Sicherheitsmann, dieser nur nickte.

Nachdem sie mit dem Programm fertig war widmete sie sich der Maschine, die direkt hinter ihr stand. Sie nahm einige Kabelenden und ein Schweißgerät, bei dem die Sicherheitsperson ihr half. Sie behob erst die Probleme der schwerwiegenden Systeme und Gebiete, bevor sie sich den leichten Dingen widmete.
 

Währenddessen hatte Ernest sich zu seinen Freunden gesellt und die Anwärter in den Trainingsraum begeben. Azuma hatte sie dorthin bestellt, denn durch die Ereignisse sollte das Training nicht vernachlässigt werden.

Zero freute sich: „Endlich mal wieder Praxistraining.“

„Nein!“, grummelte der Ausbilder, „erst sprechen wir über eure Taktik, die das letzte Mal ziemlich in die Hose ging. Wir müssen uns einen Plan überlegen, an den ihr euch am besten haltet oder eher an den ihr euch halten müsst!“

„Das wird kein Problem sein“, meinte Force, hingegen gefiel das Zero ganz und gar nicht.

Erts fragte: „Wie stellen sie sich das vor? Ich meine jeder hat seine Gruppe zu führen oder nicht. Im Prinzip wird es schwer einen Plan zu entwerfen, da die Menge ziemlich groß und schwer zu überblicken ist.“

„Je nach Situation bleiben auch alle anderen in der Verteidigung und greifen nur näher kommende Victims an. Ihr steht zwar noch in der Nähe des Schiffes, aber dennoch seid ihr näher am Geschehen und könnt die Situation überblicken. Erts, du kümmerst dich darum die Taktik des Gegners herauszufinden. Ihr anderen beschützt ihn und greift nur an, wenn es unbedingt notwendig ist und die Göttinnen euch darum bitten. Wir können uns nicht erlauben, dass ihr auch verletzt werdet, denn wenn einer der Piloten ausfällt, müsst ihr sie ersetzen. Ich hoffe dass ist euch bewusst und deshalb solltet ihr auch nicht Hals über Kopf in den Kampf ziehen“, meinte Azuma und sein Blick war ernst.

Zero nickte: „Klar, haben wir verstanden. Beginnen wir jetzt mit der Praxis?“

„Du bist viel zu ungeduldig. Wir haben den Simulator zur Verfügung und Erts fängt mit dem Training an, damit das klar ist. Wer drängelt der muss warten. Danach kommt Force, dann Hiead und zuletzt Zero“, befahl der Ausbilder.

„Das ist ungerecht! Warum ich als letzter?“

„Weil du am nörgeln bist, falls es dir noch nicht aufgefallen ist.“

Daraufhin war der braunhaarige Anwärter beleidigt und setzte sich in die Ecke. Der Ausbilder ließ die Lotsen der vier kommen und begann mit der Übung. Nachdem sie eine Runde durch hatten, machte er eine Übung, wenn mittendrin ein Funkloch ist und die Piloten keinen Kontakt mehr zu ihren Lotsen hätten. Am besten von ihnen schnitt Erts ab, was jedoch jedem klar war. Danach kam Force, dann Hiead und zuletzt Zero. Zero war jedoch nur auf dem letzten Platz, da er wirklich ungeduldig und unkonzentriert war, was auch der Ausbilder so sagte, denn eigentlich ist Zero ein guter Kämpfer.

Ein anderer Ausbilder betrat den Raum: „Ich wollte dich nur informieren, dass die Reparaturarbeiten durch unsere kleine Besucherin erfolgreich abgeschlossen wurden und wir weitere Funktionen auf diesem Schiff im Kampf gegen die Victims und diesen Eonia haben. Ich dachte das ist auch für dich interessant, Azuma.“

„Danke für die Auskunft. Wir sehen uns ja morgen bei der Besprechung, falls es nicht vorher einen Angriff geben sollte“, sagte Azuma und verabschiedete seinen Kollegen.

Die Anwärter waren vom Training auch ziemlich erschöpft, weshalb der Ausbilder sie in ihre Quartiere schickte, denn in einem Fall des Angriffes, müssten sie ja fit und ausgeruht sein und ohne Schlaf wäre das ziemlich schwierig. Erschöpft begaben sie sich in ihr Zimmer und schliefen auch schnell ein.

Suche nach Mint

Takuto stand vor der Tür des Krankenzimmers und wusste nicht so recht, ob er einfach reingehen sollte, aber schließlich war er der Kommandant und hatte ein Recht darauf zu erfahren, wie es dem Prinzen ging. Er machte sich auch große Sorgen und das nicht nur, weil es seine Aufgabe war auf ihn zu achten, sondern auch als Mensch an sich. Shiva war erst zehn Jahre alt und eigentlich ja noch ein Kind. Takuto hoffte, dass der Junge nicht zu starke Schmerzen hatte und es ihm schnell wieder besser geht. Er blieb noch einige Zeit vor der Tür stehen und war sich unsicher hineinzugehen, doch dann überwand er sich und ging hinein. Dr. Kela saß gerade am Computer und tippte etwas ein. Sie wirkte leicht nervös, als wenn irgendetwas nicht stimmen würde. Takuto machte sich schon langsam Sorgen, da das Verhalten der Ärztin etwas mit Shiva zu tun haben könnte.

„Entschuldige bitte, Dr. Kela. Wie geht es dem Prinzen?“, fragte der Kommandant.

Die Ärztin schreckte auf: „Bitte? Dem Prinzen? Na ja, er ist durch den Virus sehr erschöpft und da er noch so jung ist macht es ihm wohl mehr zu schaffen als Ihnen oder Ranpha. Ich glaube er braucht noch etwas Ruhe.“

„Du wirkst so nervös, ist irgendetwas?“, fragte Takuto besorgt.

„Nein, nein. Es ist alles okay. Machen Sie sich mal keine Sorge. Der Prinz ist in einem kleinen Raum nebenan, wenn Sie zu ihm wollen, können Sie ruhig rein gehen. Ich denke mal, dass er nichts dagegen haben wird.“

Der Kommandant nickte. Er sah noch einmal zu Dr. Kela, die weiterhin etwas nervös wirkte. Sein Blick war besorgt und nachdenklich musterte er sie. Nach kurzer Zeit begab er sich aber Richtung des Zimmers, in dem Shiva sich befand. Langsam ließ er die Tür öffnen und trat ein. Takuto sah zum Prinzen, der mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Er setzte sich hin, schob den Stuhl näher zu ihm und nahm dessen Hand.

„Es tut mir Leid, Majestät. Ich hätte besser auf Sie achten müssen“, entschuldigte sich Takuto.

Sein Blick wirkte traurig, aber auch vorwurfsvoll, denn er gab sich für die Situation die Schuld, obwohl er eigentlich nichts dafür konnte. Mit seiner anderen Hand strich er Shiva über die Stirn und lächelte sanft. Er sah den Prinzen selten so ruhig liegen, was ihn wenigstens etwas beruhigte. Schmerzen schien er wenigstens nicht zu haben.

Der Kommandant lächelte: „Hoffentlich geht es Ihnen bald wieder besser. Es tut mir Leid, dass Sie wegen meiner Unfähigkeit hier liegen. Ich hätte dafür sorgen sollen, dass Sie als erstes untersucht werden.“

„Es trifft dich keine Schuld“, murmelte der Prinz und öffnete leicht die Augen.

Takuto sah ihn leicht irritiert an, denn er wollte eigentlich nicht, dass er ihn hört. Er dachte, dass der Prinz bewusstlos war und ihn nicht hören könnte.

Shiva setzte sich mit Mühe aufrecht hin: „Du hättest nicht ahnen können, dass ich irgendetwas habe. Ich meine, ich habe es ja versucht zu verbergen.“

„Strengen Sie sich nicht so stark an“, meinte der Kommandant und drückt ihn sanft wieder aufs Bett zurück.

Durch diese Aktion wurde der Prinz leicht nervös und es war ihm unangenehm. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Takuto so reagieren würde. Es freute ihn ein wenig, dass er sich solche Sorgen um ihn machte, obwohl ihm nicht sicher war, ob er es tat, weil er ein Prinz war oder als Person. Er lächelte sanft und schloss kurz die Augen.

„Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich komm schon damit klar“, lächelte Shiva.

Takuto strich ihm über die Stirn: „Sie sind noch sehr jung, Majestät. Es wäre besser, wenn Sie auf ihren Körper besser aufpassen, denn mit dem Virus ist nicht zu spaßen. Schlafen Sie noch ein wenig, bevor Sie sich wieder anstrengen wollen.“

„Hier ist es aber langweilig. Es gibt nichts zu tun…“, moserte der Prinz.

„Ich kann Sie ja verstehen. Es ist hier nicht besonders angenehm und das Essen schmeckt hier auch nicht gut, aber Sie können hier gesund werden.“

„Essen werde ich hier eh nicht. Aber mal eine kurze Frage. Wie geht es jetzt mit Mint weiter? Wird nach ihr wieder gesucht? Ich meine, jetzt wo gerade kein Kampf stattfindet.“

„Sobald ich wieder auf der Brücke bin reden wir weiter. Ich gehe eh schon seit dem Kampf davon aus, dass sie sich nicht mehr an Bord befindet, schließlich ist auch Trick Master verschwunden. Wir werden wohl unseren Subraumscan verbessern müssen, um im weiteren Raum suchen zu können. Hoffentlich werden wir während der Suche nicht so oft angegriffen“, erklärte Takuto und lehnte sich auf den Stuhl etwas zurück.

Shiva blickte an die Decke: „Dann hoff ich, dass wir sie schnell finden. Was mich jetzt mehr interessiert ist dieser Virus. Ob Eonia ihn geschickt hatte?“

„Das werden wir während der Suche klären. Vielleicht finde ich etwas in alten Büchern. Ruhen Sie sich erst Mal aus und werden gesund.“

„Das sagtest du bereits. Ich hoffe ich komme schnell hier weg.“

„Bestimmt. Ich sollte mich dann wieder zur Brücke begeben. Vielleicht komme ich später noch mal vorbei.“

Der Prinz nickte leicht. Takuto stand auf und verließ die Krankenstation, um zur Brücke zu gehen.
 

Lester wartete schon auf ihn und als die Tür sich öffnete, blickte er sofort zum Kommandanten, dieser leicht abwesend den Raum betrat.

„Wie geht es dem Prinzen? Alles im grünen Bereich?“, fragte der Major.

Der Blauhaarige wurde aus den Gedanken gerissen, bekam die Frage jedoch noch mit und antwortete: „Den Umständen entsprechend. Ihm ist langweilig und ich habe Angst, dass er noch von der Krankenstation flüchtet. Na ja, er ist halt sehr eigen.“

„Wie fahren wir jetzt eigentlich fort? Ich meine mit Mint und Eonia.“

„Wir werden die Subraumscans verbessern lassen, um somit besser suchen zu können. Damit könnten wir auch diese Monster und Eonia früher aufspüren. Ich gebe Vanilla bescheid, dass sie helfen soll, schließlich kennt sie sich auch mit Technik aus.“

Lester nickte: „Und wie geht’s dann weiter? Ich meine das Weltall ist groß und unendlich weit. Wir wissen nicht, wo sie sein könnte. Die Suche könnte auch vergebens sein.“

„Wir haben keine andere Wahl. Sie gehört zu unserem Team und ich werde nicht zu lassen, dass sie von uns getrennt bleibt. Ich weiß, wir sollen den Prinzen beschützen, das hat Priorität, aber ist es nicht genauso wichtig auch die anderen Mitglieder des Schiffes zu beschützen? Wie sollen wir den Prinz beschützen, wenn wir uns selbst nicht mal beschützen können.“

Der Major wusste nicht, was er dazu sagen sollte und schwieg deshalb lieber. Takuto merkte das, obwohl sein Freund eigentlich immer eine Antwort wusste. Er nickte ihm zu und verließ wieder die Brücke, um Vanilla über den Plan zu informieren. Auf dem Weg kam er an Milfeulles Quartier vorbei, in diesem es einen lauten Knall gab.

Erschrocken drehte er sich in die Richtung und riss die Tür auf: „Milfie? Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?“

Als er in dem Zimmer stand, saßen Chitose und das rosahaarige Mädchen auf dem Boden und der ganze Raum war voller Teig. Es dauerte eine Weile bis er sich gefasst hatte.

Chitose sah zu ihm: „Wir wollten nur einen Kuchen backen, damit wir den Prinzen damit etwas aufmuntern können, aber ich habe wohl etwas falsches in den Teig gemischt, der diese Explosion ausgeübt hat.“

Sie lachte leicht, aber Takuto war erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert war.

„Es tut mir Leid, dass wir Ihnen Sorgen bereitet haben“, entschuldigte Milfeulle sich.

Der Kommandant lächelte sanft: „Ist schon okay. Die Hauptsache ist ja, dass euch nichts passiert ist. Ihr könnt mir eigentlich einen Gefallen tun. Versucht mit Forte und Ranpha etwas über den Virus herauszufinden, den Ranpha, der Prinz und ich hatten. Ihr könnt ja Dr. Kela manche Sachen noch fragen. Sobald ihr etwas habt, gebt mir dann Bescheid.“

„Ich entschuldige mich für die Frage die ich jetzt stelle, aber… sollten wir nicht nach Mint suchen. Ich meine sie ist schon lange verschwunden“, erlaubte sich Chitose die Frage, jedoch hatte sie Angst, dass der Kommandant wütend werden könnte.

Doch er blieb wie immer ruhig und sagte freundlich: „Darum wollte ich mich gerade kümmern. Ich werde Vanilla bitten mir bei den Subraumscans zu helfen. Somit können wir besser nach Mint suchen und sind vor Eonia geschützt. Wenn wir Planeten oder Trümmer in der Nähe haben, dann schicken wir euch raus. Antwort genug?“

Chitose nickte nervös. Ihr war es sichtlich peinlich Takuto die Frage gestellt zu haben, denn schließlich hatte er vor Mint zu suchen. Sie sah auf den Boden und traute gar nicht ihren Blick zu erheben. Der Kommandant hatte ein lächeln auf den Lippen, denn er fand es einfach nur amüsant. Milfeulle lachte leicht, denn sie fand die Situation auch ziemlich lustig.

Bevor Takuto ging, meinte er noch: „Ich finde es gut, dass ihr eure Meinung sagt und euch um eure Freunde sorgt. Ich bin nicht böse deswegen, also macht den Kuchen fertig und sucht nach irgendwelchen Informationen nach dem Virus.“

„Wird erledigt“, lächelte Milfeulle gut gelaunt und begann den Boden zu säubern.

Chitose brauchte ein wenig, bevor sie auch begann zu helfen.
 

Währenddessen verließ der Kommandant den Raum und begab sich in Richtung Quartier von Vanilla. Er klopfte an die Tür und trat ein. Das Mädchen saß auf ihrem Bett und hatte ein Buch in der Hand. Sie blickte auf und sah zu Takuto. Er setzte sich neben sie und lächelte freundlich.

„Was führt Sie zu mir?“, fragte Vanilla ruhig.

Der Kommandant lehnte sich leicht zurück und blickte an die Decke, bevor er wieder zu dem Mädchen blickte: „Ich habe vor die Subraumscans zu verbessern, um Mint auch gut außerhalb des Schiffes zu suchen. Wärst du bereit mit dabei zu helfen?“

„Kann ich machen“, antwortete sie knapp.

Takuto nickte: „Das ist gut, alleine würde ich es wahrscheinlich nicht schaffen und vor allem nicht so schnell. Wir sollten direkt damit anfangen und keine Zeit verlieren.“

Vanilla sagte dazu nichts, stand auf und ging zur Tür. Sie blickte zum Kommandanten und wartete darauf, dass er auch kam. Der Blauhaarige stand auf und ging zu ihr. Zusammen begaben sie sich zum Kontrollraum. Sie begannen sofort das Programm zu bearbeiten.
 

Währenddessen hatten Chitose und Milfeulle sich mit den anderen Beiden in die Bibliothek des Schiffes gesetzt.

Forte meinte: „Dr. Kela hat mir ein paar Symptome aufgeschrieben und Virennamen und so was. Also alles aus was dieses Virus besteht. Vielleicht finden wir ja wirklich was.“

Ranpha war voller Eifer in den Büchern am suchen, denn sie wollte wissen, was das für ein Virus war und wie es zu übertragen war. Ein Gegenmittel war bei ihnen ja bekannt, aber nicht der Hintergrund dieses Virus. Forte war überrascht, dass die Blondhaarige verrückt danach war etwas darüber herauszufinden. Milfeulle blätterte ebenfalls in einem Buch, während Chitose sich im Bordcomputer umsah.

Das rosahaarige Mädchen meinte: „Ich weiß gar nicht, wonach ich suchen sollte. Unter den ganzen Symptomen finde ich gar nichts.“

„Ich hab bisher auch noch nichts gefunden“, seufzte Forte.

Chitose sah zu ihnen: „Bisher hat er Computer mir auch noch nichts gesagt.“

„Ich frage mich wie es übertragen wird. Ich bin krank gewesen, weil wir davon ausgegangen sind, dass Kung Fu Fighter ihn übertragen hat. Das haben wir auch nachgewiesen, aber ich habe weder Takuto danach berührt, noch den Prinzen“, meinte Ranpha.

Forte nickte: „Das ist sehr merkwürdig. Sie haben ja auch nicht deine Maschine berührt oder? Sonst könnte das doch ein Grund sein.“

„Der Prinz vielleicht. Er war schon mal im Hanger. Dann hätte er sich dort angesteckt und der Kommandant an ihm.“
 

„Ich hab etwas gefunden, glaube ich“, machte Chitose auf sich aufmerksam.

Ranpha blickte neugierig in ihre Richtung: „Echt? Ich höre. Les mal vor.“

„Der Virus heißt Arabis. Es ist ein starkes und tödliches Virus, je nachdem wann man es berührt, wie alt man ist und welches Geschlecht man hat“, las sie vor.

Milfeulle fragte: „Ist es übertragbar? Und wenn ja, wie?“

Chitose fuhr fort: „Jungs und Männer können sich nicht direkt mit dem Virus infizieren, sondern können sich nur an Mädchen und Frauen anstecken. Für sie ist es deshalb auch nicht tödlich, egal in welchem Alter sie angesteckt werden. Sie werden nur das Gefühl haben, sie hätten eine Krippe.“

„Soll das heißen, dass der Prinz sich an Ranpha angesteckt haben muss?“, fragte Forte irritiert und sah zu ihrer blondhaarigen Freundin.

Das Mädchen schüttelte den Kopf: „Ich habe den Prinzen aber nicht berührt, nicht das ich wüsste. Steckt es nicht auch von Junge zu Junge an?“

„Nein. Das ist definitiv nicht bei dem Virus so. Aber es kann nur der Arabis-Virus sein, denn kein anderes Virus hat diese ganzen Merkmale“, meinte Chitose.

Milfeulle fragte: „Nehmen wir mal an, dass das Virus mutiert ist und genauso für Jungs als auch für Mädchen gilt. Welche Wirkung hätte es dann?“

„Für Mädchen unter 10 ist es tödlich und setzte direkt nach Berührung ein. Ist das Virus schon länger an einem Gegenstand, dann dauert es eine Woche, bis der Tod eintritt. Ist man älter als zehn, dann kann der Virus sich bis zwei Wochen an den Körper heften und ihn schwächen. Isst und trinkt man nicht genug, kann der Körper austrocknen und es kann genauso zum Tod führen. Ab 16 Jahren ist der weibliche Körper für den Virus schon zu stark entwickelt und wirkt schwächend, aber nicht tödlich. Nach einigen Tagen kann man wieder auf die Beine.“

„Nehmen wir an, dass es für Jungs und Mädchen gleich ist, ist der Prinz doch eigentlich in Gefahr. Sollten wir Dr. Kela diese Texte zeigen. Sie kann sich ja dementsprechend um den Prinzen kümmern“, schlug Forte vor.

Milfeulle nickte: „Dann druck es aus, Chitose. Ich gehe dann den Kuchen holen und Ranpha bringt es auf die Krankenstation. Ihr zwei könnt dann dem Kommandant bescheid geben. Oder druck ihm dann direkt auch noch mal einen Zettel aus.“

„Werden wir tun. Ich sage ihm dann auch, dass wir glauben, dass der Virus mutiert ist. Schließlich könnte der Prinz sonst nicht krank sein“, erklärte Chitose.

Die Anderen nickten und die Blauhaarige begann die Datei zweimal zu drucken. Ranpha begab sich Richtung Krankenstation, Milfeulle in Richtung ihres Quartiers und die anderen Beiden gingen zum Kontrollraum.
 

Dort angekommen blickte der Kommandant direkt zu ihnen und lächelte freundlich.

„Habt ihr etwas herausgefunden? Wir sind bald soweit“, sagte Takuto lächelnd.

Chitose trat einige Schritte näher und gab ihm den Zettel: „Wir glauben, dass der Virus mutiert ist, da er früher nur auf Mädchen reagiert hat.“

Der Kommandant nahm den Zettel ihn die Hand und begann zu lesen: „Das hört sich gefährlich an. Weiß Dr. Kela bescheid? Ich meine, wenn er wirklich mutiert ist, dann könnte der Prinz innerhalb weniger Tage daran sterben.“

„Ranpha ist auf dem Weg dorthin. Sie richtet Dr. Kela die Nachricht aus und zeigt ihr ebenfalls eine Kopie dieses Zettels“, erklärte Forte.

Takuto blickte zu Vanilla: „Kümmere du dich um den Feinschliff. Ich muss kurz zur Krankenstation. Ich bin bald wieder da.“

Das Mädchen nickte, während der Kommandant den Kontrollraum verließ.
 

Währenddessen war Ranpha bereits auf der Krankenstation und suchte Dr. Kela. Diese kam grad aus einem anderen Raum zu ihr und lächelte freundlich.

„Geht’s dir gut oder soll ich dich noch einmal gründlich untersuchen?“, fragte sie.

Die Blondhaarige schüttelte den Kopf: „Ich habe Informationen über das Virus. Wir gehen davon aus, dass es von seiner Ursprungsform mutiert ist und wollten Ihnen davon einen Ausdruck geben. Es wäre für den Prinzen zu gefährlich, wenn wir nicht alles Möglichkeiten ausschließen können. Ist bestimmt auch in Ihrem Sinne.“

„Der Virus scheint gar nicht so schlimm zu sein. Dem Prinzen geht es wieder gut und von der Krankheit ist gar nichts mehr zu sehen und auch medizinisch ist alles wieder in Ordnung, aber wenn du magst, kann ich ja mal über den Ausdruck gucken.“

„Ich denke das ist dann nicht so dringend. Obwohl ich ja nicht weiß, ob Sie ihn dann noch einmal untersuchen wollen, nachdem Sie den Zettel gelesen haben.“
 

Plötzlich ging die Tür auf und Takuto kam herein. Er sah die zwei Frauen an, bevor er ihr Gespräch dann unterbrach.

„Haben Sie den Ausdruck schon gelesen? Wie geht es dem Prinzen?“, fragte er.

Dr. Kela schüttelte den Kopf: „Ich habe es noch nicht gelesen, aber ich kann es gerne gerade machen. Haben Sie nur einen Moment geduld.“

Sie nahm den Zettel aus Ranphas Händen, setzte sich auf ihren Stuhl und las langsam den Zettel durch. Je weiter sie kam, desto größer wurden ihre Augen. Nachdem sie ihn durchgelesen hatten, senkte sie ihre Hände und sah zum Kommandanten.

„Das hört sich gar nicht gut an. Wir sollten den Prinzen erneut untersuchen“, sagte sie.

Verwundert sah Takuto sie an: „Wieso machst du es nicht einfach.“

„Ich habe ihn bereits entlassen. Seine Werte waren alle in Ordnung. Es tut mir wirklich Leid. Wir sollten ihn aber schnell finden.“
 

Der Kommandant nickte und verließ den Raum. Zuerst ging er jedoch zum Kontrollraum, um zu sehen, wie weit Vanilla war.

„Wie sieht es aus?“, fragte er das Mädchen.

Vanilla sah zu ihm: „Wir sind fertig. Der Major gab mir schon den Befehl die Suche zu beginnen. In der Nähe haben wir bisher noch nichts finden können.“

„Gut. Dann beobachte es weiter. Falls irgendwas ist, melde es einfach Lester.“

„Wird gemacht.“
 

Takuto verließ wieder den Raum und begab sich auf den Weg zum Quartier des Prinzens.

„Majestät?! Sind Sie hier irgendwo?! Bitte antworten Sie doch?!“, rief er, doch er bekam keine Antwort und sah besorgt zu Boden.

Er ging weiter den Weg entlang, doch dadurch, dass der Raum aus einem halben Wald bestand war es schwierig ihn zu finden. Der Kommandant konnte sich noch nicht einmal sicher sein, ob der Prinz noch bei Bewusstsein ist. Hinter einem Gebüsch sah er ihn liegen. Der Junge hatte die Augen geschlossen und sah aus, als wenn er schlafen würden, doch davon ging Takuto nicht aus.

„Majestät“, kniete er sich zu Shiva runter.

Er zitterte als er den Prinzen hochhob. Er gab sich die Schuld für den Zustand des Jungen. Doch plötzlich öffnete Shiva leicht die Augen.

Erleichtert sagte er: „Bin ich froh, dass es Ihnen gut geht.“

„Dr. Kela hat mich entlassen. Es ist also alles in Ordnung“, meinte der Junge.

„Es hat Komplikationen gegeben. Sie sollten besser noch einmal untersucht werden, außer natürlich Sie haben die Unterlagen vertauscht.“

„Ich bin doch nicht blöd. Das wäre Dr. Kela direkt aufgefallen.“

„Wie auch immer, Sie sollten sich noch einmal untersuchen lassen. Tun Sie es mir zu liebe. Ich komme auch vorbei und spiele mit Ihnen Schach.“

Der Junge seufzte: „Ist okay. Dann lass uns gehen.“

Takuto stand auf und hielt dem Prinzen die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Er ließ sich auch helfen, doch sicher war er auf den Beinen nicht. Shiva sackte zusammen und krachte nur deshalb nicht zu Boden, weil der Kommandant schnell genug reagierte und ihn festhielt.

„Sie sollten sich wirklich noch ein wenig ausruhen“, meinte er.

Der Prinz nickte leicht: „Vielleicht hast du ja doch Recht.“

Die Stimme klang schwach und erschöpft. Takuto merkte es, weswegen er ihn hochhob und auf die Krankenstation trug. Dr. Kela untersuchte den Prinzen erneut und ließ ihn wieder in einem Zimmer liegen.
 

Währenddessen begab sich der Kommandant auf die Brücke.

Lester sprach ihn direkt an: „Wir haben Trümmer gefunden. Besser wir schicken direkt die Mädchen raus, um dies zu überprüfen. Du warst lange weg. Wäre vielleicht besser, du kümmerst dich öfters um das Schiff.“

„Es ging einzig und allein um den Prinzen und Mint. Aber lass uns erst mal die Mädchen rausschicken. Das ist wichtiger als hier zu diskutieren“, meinte der Kommandant.

Der Major nickte nur und informierte die Mädchen. Die fünf begaben sich zum Hanger, stiegen in ihre Maschinen ein und flogen ins All.

Ranpha nahm Kontakt auf, als sie bei den Trümmern ankamen: „Sie sehen nicht danach aus, als wenn sie zu Mints Trick Master gehörten.“

„Sie sind wahrscheinlich nur von einem alten Raumschiff. Sie sind sicher schon einige Jahre alt. Hier ist kein Sauerstoff, also wird sie hier kaum sein“, sagte Forte.

Milfeulle meinte: „Wir suchen hier noch einmal nach Mint. Wenn wir sie nicht finden kommen wir zurück.“

„Wäre sie hier, hätte sie aber Kontakt mit uns aufgenommen. Das wäre sicher“, sagte Chitose und sah sich ein wenig um.

Takuto dachte nach und sagte dann: „Recht hast du schon, aber man weiß ja nie. Untersucht die Trümmer, vielleicht war sie auch hier und hat eine Nachricht hinterlassen. Danach kommt zurück und wir suchen weiter. Wenn sich ein feindliches Schiff nähert geben wir euch Bescheid. Solange macht euch nur Gedanken um die Suche nach Mint.“

Die Mädchen stimmten zu und begannen die Trümmer zu durchsuchen.
 

Weder Daten noch irgendwelche anderen Informationen waren vorhanden. Milfeulle wollte jedoch nicht aufgeben und wollte noch einmal alles von vorne untersuchen.

Ranpha meinte: „Das bringt doch gar nichts. Lass uns lieber zurückgehen und weitersuchen. Mint ist definitiv nicht hier und eine Nachricht haben wir auch nicht gefunden.“

„Wir sollten uns hier nicht solange aufhalten, denn schließlich könnte sie sich dadurch noch weiter von uns entfernen. Lass uns zurückkehren“, sagte Forte.

Milfeulle jammerte: „Aber was wenn wir hier etwas übersehen?“

„Das hilft uns nicht weiter, wenn wir verzweifeln und vergebens suchen. Auf dem Schiff suchen wir einfach weiter die Umgebung ab. Na komm schon“, ermutigte Chitose sie.

Das rosahaarige Mädchen nickte und sie flogen zum Schiff zurück. Sie gingen zusammen zur Brücke um Bericht zu erstatten. Doch Takuto war nicht da.

„Wo ist der Kommandant?“, fragte Ranpha verwundert.

Lester grummelte: „Was weiß ich. Ihr könnt mir ausrichten was ihr gefunden habt, dass sage ich dann später Takuto.“

„Nichts. Wir haben hier gar nichts gefunden. Wir sollten weitersuchen. Je länger wir brauchen, desto geringer wird die Chance das wir sie finden“, meinte Forte.

Der Major nickte: „Das sehe ich auch so. Dann sollte wir weiter.“

„Müssen Sie es nicht zuerst dem Kommandanten ausrichten?“, fragte Chitose.

„Nein. Ist Takuto nicht hier habe ich das Sagen. Ich habe den zweithöchsten Rang hier und er ist selbst Schuld, wenn er nicht hier ist um das Kommando zu geben.“

Milfeulle meinte: „Wir können ihn ja suchen gehen und hier hinschicken. Ich sage ihm dann, dass Sie schon den Befehl zur weiterfahrt gegeben haben.“

„Okay. Ich gehe davon aus, dass er auf der Krankenstation ist. Schließlich liegt der Prinz dort. Sicher bin ich mir aber nicht.“

„Danke. Wir werden uns dann beeilen.“

Der Major nickte und die Mädchen verließen die Brücke. Sie begaben sich zur Krankenstation, indem sie auch Takuto fanden. Der Kommandant sah ihn die enttäuschten Gesichter. Er wusste dadurch auch, dass sie Mint nicht gefunden hatten.

Angriff mit Folgen

Am nächsten Tag begann früh das Training. Die Anwärter waren pünktlich dort, doch Azuma ließ auf sich warten, was Force und Erts ein wenig verunsicherte.

„Uns immer anmeckern, aber selber zu spät kommen“, grummelte Zero.

Force schüttelte nur den Kopf: „Es wird wohl einen triftigen Grund haben, warum der Ausbilder noch nicht da ist. Leider glaube ich, dass es kein guter sein wird.“

„Meinst du, die Gefangene hat etwas damit zu tun?“

„Das denke ich eher weniger, Zero. Viel mehr befürchte ich einen Angriff. Die Victims sind schon lange nicht mehr aufgetaucht. Es wäre möglich, dass sie einen Großangriff starten. Wir sollten einfach auf den Ausbilder warten“, meinte Erts.

Die Anderen stimmten ihm ohne große Worte zu. Zero ging ungeduldig im Raum auf und ab, während Hiead genervt auf einem Stuhl saß und auf die Uhr starrte. Force hatte ebenfalls Platz genommen und tippte mit dem Fuß auf dem Boden. Erts hatte sich an die Wand gelehnt und blickte nachdenklich zu Boden. Ihre Lotsen waren erst später zu dem Training bestellt, da Azuma etwas Besonderes mit ihnen vorhatte. Jedoch wusste keiner um was es ging und ohne ihren Ausbilder konnten sie nicht beginnen. Im Raum gab es keine großen Möglichkeiten etwas anderes zu tun, da er nur aus einigen Stühlen und einen Tisch bestand. Zero ging immer schneller auf und ab, da er langsam ganz die Geduld verlor.

Hiead knurrte: „Kannst du damit aufhören? Das nervt!“

„Ich bin halt ungeduldig. Musst du mit leben!“, fauchte der Braunhaarige.

Force schlug mit der Faust auf den Tisch: „Wenn du nicht sofort aufhörst, dann sorge ich dafür, dass du nie wieder gehen kannst! Hast du mich verstanden! Wir wollen alle wissen warum Azuma so spät kommt! Jetzt setz dich gefälligst hin!“

„Ich lass mir doch nicht drohen“, grummelte Zero.

Erts stellte sich zwischen die Parteien: „Jetzt streitet doch nicht. Das bringt den Ausbilder auch nicht schneller hier hin. Es ist besser wenn wir weiterhin auf ihn warten. Er ist sicher bald hier. Und Zero, das mach einen wirklich nervös, wenn du hier so auf und ab gehst. Könntest du dich nicht vielleicht doch hinsetzen?“

„Ist okay, aber nur weil du es möchtest“, meinte der Junge.

Er setzte sich auf einen Stuhl und verschränkte die Arme. Zero wusste nicht was er machen sollte, denn er wollte sich irgendwie bewegen, da er keine Geduld mehr hatte. Erts konnte ihn ja verstehen, denn auch er konnte nicht mehr warten, blieb aber im Gegensatz dazu noch ruhig. Plötzlich ging die Tür auf und Azuma betrat den Raum.

Zero fragte direkt: „Wo waren Sie? Wieso haben Sie uns so lange warten lassen?“

„Es gab andere Prioritäten. Folgt mir. Die Victims starten einen Angriff“, sagte er kurz und drehte sich wieder um, um den Raum zu verlassen.

Der braunhaarige Junge moserte: „Sie können doch nicht einfach abhauen. Wie wäre es mit einer Erklärung.“

„Willst du sie wirklich hören?“, grummelte Hiead.

Verwundert sah Zero ihn an, aber er konnte dem Jungen Recht geben, denn eigentlich interessierte ihn die Antwort gar nicht. Für ihn war es wichtig zu kämpfen und zu gewinnen. Die Anwärter gingen hinter ihrem Ausbilder her. Er führte sie zu den Pro-Ings.

Azuma sagte: „Eure Lotsen sind schon bereit und die anderen Anwärter sind auch schon unterwegs. Macht euch also bereit und behaltet eine gute Strategie. Nachdem Kampf werden wir über diese reden.“
 

Die Jungs nickten und salutierten, bevor sie in ihre Maschinen stiegen. Die Mädchen hatten schon alles vorbereitet. Die Pro-Ings wurden ins All geschossen und machten sich kampfbereit. Die Ingrids waren ganz in ihrer Nähe und die Anwärter konnten sie von ihrem Standpunkt aus gut sehen. Erts sah besorgt zu ihnen. Zwar ging es seinem Bruder wieder besser, aber er wollte ihn nicht unbedingt jetzt schon wieder kämpfen sehen.

„Er weiß was er tut. Mach dir keine Sorgen. Außerdem ist er einer der stärksten Piloten. Genau wie du“, meinte Force und wollte damit seinen kleinen Freund ein wenig aufmuntern.

Der Blondhaarige lächelte leicht: „Danke. Das ist lieb von dir.“

Es ging ihm dadurch wirklich besser, denn es gab ihm Kraft. Nun kamen auch die anderen Anwärter dazu. Noch waren die Victims nicht in Sichtweite, dennoch entfernten die Ingrids sich vom Raumschiff. Währenddessen bei den Piloten.

„Bist du auch wirklich wieder kampfbereit, Ernest?“, fragte Gareas besorgt.

Der blondhaarige Pilot lächelte: „Ja. Mir geht es wieder gut. Danke der Nachfrage. Je schneller wir diesen Kampf beenden, desto besser ist es.“

„Wir sollten uns voll und ganz auf den Sieg konzentrieren“, sagte Rioroute.

Teela nickte: „Wir müssen um allen Umständen Zion und die Kinder beschützen.“

„Dann sollten wir die Victims direkt angreifen“, grinste Gareas.

Leena nahm Kontakt mit ihnen auf: „Es werden immer mehr. Wir sind davon ausgegangen, dass es nur eine Horde ist, jedoch tauchen immer mehr auf unseren Radaren auf. Es sind schon über hundert und die Zahl nimmt stetig zu.“

„Das ist nicht dein ernst?“, fragte der grünhaarige Pilot entsetzt.

Tune antwortete: „Leider ist es so. Ihr müsst den Anführer finden und ihn töten. Vielleicht drehen sie dann um. Gegen diese Massen haben wir keine Chance.“

„Sie hat Recht. Ich beginne mit der Suche“, meinte Ernest und benutzte sein EX, um den Boss ausfindig zu machen, während seine Freunde sich auf den Angriff vorbereiteten.

Die Victims kamen ihnen immer näher und bisher konnte der Blondhaarigen ihnen noch keinen Anhaltspunkt geben. Rioroute eröffnete ein Schutzschild, um ihnen ein wenig Zeit zu verschaffen, doch es war eine stärkere Victimform. Sie drang durch das Schutzschild, als wenn es gar nicht existieren würde.

Irritiert sagte er: „Das… das kann nicht wahr sein! Wie ist das möglich?“

„Es ist eine andere Rasse. Sie sind stärker als die, die wir bisher hatten. Ernest, wie weit bist?“, fragte Gareas ungeduldig.

Der angesprochene meinte: „Ich finde ihn nicht. Es tut mir Leid, aber leider kann ich keinen Boss ausfindig machen. Es würde zu lange dauern.“

„Dann lass es den Anwärter 05 übernehmen. Währenddessen können wir kämpfen. Sag ihm Bescheid, Ernest“, befahl Teela und griff einige Victims an.
 

Der Blondhaarige nickte: „Ist okay… Erts, hörst du mich? Kannst du versuchen den Boss ausfindig zu machen. Ich habe dafür leider keine Zeit.“

„Werde ich machen. Pass auf dich auf, ja?“, bat sein kleiner Bruder.

„Natürlich. Falls du angegriffen wirst, dann wehr dich und hör auf den Boss zu suchen. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.“

„Ich passe gut auf mich auf. Danke.“

Nun half auch Ernest bei den Angriffen. Die Victims schienen sich aufzuteilen. Ein Teil griff direkt die Piloten an, ein anderer machte sich auf den Weg zu den Anwärtern und der letzte Teil flog Richtung Zion.

„Yuve, wir kümmern uns um die Victims, die Zion angreifen. Sorgt ihr dafür, dass sich nicht noch mehr den Planeten nähern“, gab Teela zum Auftrag.

Gareas nickte: „Gut. Hört ihr mich, Anwärter? Hier spricht Gareas, Pilot von Eeva Leena. Ein Teil der Victims kommt direkt auf euch zu. Versucht sie vom Schiff fernzuhalten und sorgt dafür, dass sie nicht nach Zion wollen.“
 

Die Anwärter stellten sich kampfbereit hin. Es dauerte nicht lange bis sie ihre Gegner sahen. Erts war weiterhin darauf bedacht den Anführer zu finden. Force stellte sich schützend vor ihm, um die Victims von ihm fernzuhalten.

„Bleib ruhig und konzentrier dich. Ich sorge dafür, dass kein Victim an dich rankommt“, sagte der Blauhaarige ernst und war kampfbereit.

Erts lächelte leicht: „Danke. Vielen Dank.“

Zero stellte sich auch leicht schützend vor Erts, während Hiead eher den Weg zu Zion versperrte. Zwar waren es viele Anwärter, doch die Mengen an Victims die kamen waren gigantisch. Die Augen der Freunde weiteten sich, denn es war eine ganze Herde. Die Anzahl von ihnen kam mit Sandkörnern am Strand gleich. Es war kein Ende von ihnen in Sicht. Sofort begannen sie sich zu wehren und griffen ihre Feinde an, doch es half nichts. Es fiel nicht auf, wenn einer von den Feinden starb, denn es waren zu viele. Die Anwärter an der vordersten Front wurden schwer verletzt oder sogar getötet. Zero kam von seiner Reihe nach vorne, um ihnen zu helfen. Er musste an viele Trümmern vorbei und es tat ihm weh zu sehen, wie viele seiner Kameraden verletzt oder Tod waren.

„Komm zurück, Zero! Ohne Strategie fliegst du in den sicheren Tod!“, rief Force, doch der braunhaarige Anwärter reagierte nicht darauf.

Erts wollte ihm nach, doch Hiead hielt ihn auf, denn es würde nichts bringen, wenn er sich auch noch in Gefahr begibt. Jedoch flog dieser los, um Zero zu helfen. Wütend griff der Braunhaarige die Victims ohne nachzudenken an. Trotz seiner EX- Reaktion konnte er nicht jeden treffen. Als ein anderer Anwärter angegriffen wurde, schubste Zero ihn weg und wurde von der Attacke getroffen. Hiead schoss auf dem Victim, der dadurch besiegt wurde.

„Zero? Zero, kannst du mich hören?“, fragte der weiß-grauhaarige Junge, doch er bekam von seinem Kameraden keine Antwort.

Er packte den Pro-Ing und zog ihn aus der Schusslinie. Hiead brachte ihn in die Nähe des Schiffes, damit sie ihn an Bord holen konnten, was Azuma auch direkt veranlasste.

Force fragte: „Wie sieht es aus? Lebt er noch?“

„Ich weiß es nicht. Ich denke mal schon, aber geantwortet hat er mir nicht“, antwortete Hiead.

Erts sah traurig zur GOA: „Ich hoffe er kommt wieder auf die Beine.“

„Wir sollten aber keine Zeit verlieren. Versuch weiterhin den Anführer ausfindig zu machen. Das ist unsere einzige Möglichkeit aus diesem Kampf als Gewinner raus zu gehen“, sagte Force und gab auch den anderen Anwärtern Befehle.

Obwohl Hiead es nicht gefiel, dass Force das Sagen hatte, aber wenigstens hatten sie dann eine Strategie die auch funktionieren könnte. Zwar hielt er den Blauhaarigen nicht für einen starken Anwärter, aber im Kopf hatte er wenigstens seiner Meinung nach etwas.
 

Währenddessen waren die Pilot in den Kampf vertieft. Sie bekamen nichts davon mit, wie die Anwärter mit den Victims zu kämpfen hatten. Gareas versuchte ruhig und gezielt zu kämpfen, doch er verlor allmählich die Geduld und schoss nur noch wild um sich. Ernest versuchte ihn zu beruhigen, doch es funktionierte nicht. Rioroute war damit beschäftigt die Victims zu verjagen und zu besiegen, doch er hatte auch schon leichten Schaden abbekommen.

„Lange halten wir nicht mehr aus. Wie sieht es mit dem Anführer aus?“, fragte Rioroute.

Ernest sah zu ihm: „Ich frage nach. Erts, hörst du mich? Hast du den Anführer schon gefunden? Wenn nicht such ruhig weiter.“

„Bisher konnte ich ihn noch nicht finden. Aber ich gib mir Mühe“, antwortete sein Bruder.

„Okay. Wir schaffen das schon.“

Doch Ernests Worte halfen ihm nicht. Er fühlte sich leicht unter Druck gesetzt, weil er genau wusste, dass es wichtig ist, die Victims zu verjagen. Vor allem waren schon viele Anwärter verletzt und er wusste nicht, wie lange sie noch aushalten können.
 

Azuma hatte in der Zeit Mint zu sich bestellt, denn er ging davon aus, dass sie etwas damit zu tun hätte.

„Jetzt sag uns, wie du die Victims hierher bestellt hast. Es ist nicht normal, dass sie in diesen Mengen auftauchen, seitdem du da bist“, grummelte der Ausbilder.

Das Mädchen verteidigte sich: „Ich habe nichts getan. Ich wollte nur helfen. Was ist denn los?“

„Was los ist? Die Victims greifen in Massen an und unsere Waffen sind nicht stark genug! Das ist alles nur deine Schuld!“

„Ich kann wirklich nichts dafür, aber ich kann kämpfen helfen. Ich habe Trick Master hier, sonst wäre ich gar nicht auf ihr Schiff gekommen.“

„Ich soll dich auf freien Fuß lassen? Wer bin ich denn! Du bist nicht auf unserer Seite!“

„Das bin ich. Es ist besser, wenn ich helfe, denn wie es scheint, scheinen Sie Probleme zu haben was den Kampf angeht. Ich will wirklich nur helfen. Sie sollten mein Angebot annehmen, bevor noch mehr verletzt werden.“

„Wir haben keine andere Wahl. Wir sollten ihr trauen“, sagte ein anderer Ausbilder.

Azuma seufzte: „Ist okay. Hilf den anderen, aber wehe du bist danach nicht wieder hier.“

„Okay, danke. Ich gebe mein bestes“, meinte Mint und verließ den Raum.

Sie begab sich zu ihrer Maschine, die sich in der Nähe der anderen Pro-Ings befand. Sie atmete tief durch, stieg ein und flog mit ihr ins Weltall.

Das blauhaarige Mädchen flog direkt Richtung Kampffeld: „Victims waren so gut wie nie unsere Gegner, aber wenn ich den Anführer finde. Schließlich habe ich auf dem Schiff genug Informationen über diese Gegner gefunden. Wenn meine Analyse stimmt, kann ich sie verjagen. Auf in den Kampf.“

Sie flog direkt in die Menge der Victims und schoss auf sie. Ihre Waffe traf immer ihr Ziel und sie stand zum Schluss vor dem Anführer. Ihre Gegner ließen es sich natürlich nicht gefallen und griffen sie direkt an, wodurch Trick Master auch Schaden davon trug. Mint gab einen Schuss ab und ein Teil der Victims traten den Rückzug an.
 

Erts meinte: „Hörst du mich Ernest? Ich habe den Anführer bei euch und den vor Zion gefunden. Ich schicke euch die Koordinaten.“

„Das hast du gut gemacht, Kleiner“, lächelte Ernest.

Erts übermittelte die Daten und widmete sich den Kampf. Einige Victims drehten vom Planeten ab und griffen die Pro-Ings an. Mint half ihnen beim Kampf. Ernest übermittelte Teela die Daten und gab auch Gareas Bescheid. Es dauerte nicht lange bis die Anführer besiegt waren und die Victims verschwanden. Die Ingrids und die Anwärter gingen an Bord und auch Mint flog mit zurück. Azuma war beruhigt, dass die Victims verschwunden waren. Er ließ die Anwärter und Piloten in die Halle kommen.

Der Ausbilder sagte: „Ich möchte, dass ihr euch alle untersuchen lässt. Die schwersten Fälle werden als Erstes behandelt, aber auch die kleineren Wunden müssen behandelt werden. Wir können nie wissen, wann wir als nächstes angegriffen werden.“

„Mh…“, gab Force von sich und sah suchend um sich.

Azuma räusperte sich: „Force! Stillgestanden! Das ist doch sonst nicht deine Art.“

„Ich kann Erts hier nicht finden. War er eben nicht noch da?“, fragte der Blauhaarige.

Ernest löste sich von seiner Reihe: „Was? Erts ist nicht hier? Ist er vielleicht bei einem verletzten Freund oder so?“

„Beruhig dich erstmal. Sagtest du nicht, du spürst wenn ihm was passiert ist? Solange das nicht der Fall ist kannst du sicher sein, dass es ihm gut geht“, meinte Gareas.

Azuma sagte: „Lasst euch erstmal untersuchen, ich kümmere mich um Erts.“
 

Die Anwärter und Piloten verließen den Raum, nur Mint blieb zurück.

„Wie lange kann er in seinem Pro-Ing überleben?“, fragte das Mädchen.

Azuma sah zu ihr: „Du gehst davon aus, dass er noch draußen im All ist? Wie kommst du darauf? Ich meine, wir haben von draußen kein Lebenszeichen.“

„Auf jeden Fall lebt er noch, sonst wüsste Ernest bescheid. Ich meine, er spürt wenn seinem Bruder etwas passiert. Ihr entfernt euch nie von dem Planeten, also werden sie wahrscheinlich auch nicht nach ihm suchen. Aber was wenn Eonia ihn findet?“

„Wir können nicht vergebens nach ihm suchen lassen. Zion zu beschützen steht an erster Stelle und ist er wirklich draußen im All, werden wir nur die Nahe Umgebung untersuchen können. Kommt er dem Planeten zu Nahe, zieht ihn eh die Schwerkraft an.“

„Sie hören sich total herzlos an. Es geht hier um ein Menschenleben.“

„Ich werde sehen was sich machen lässt. Ich habe dafür nicht das sagen. Aber lass uns erstmal sicher sein, dass er nicht an Bord ist.“

„Soll ich überprüfen ob seine Maschine da ist?“

„Wenn er nicht da ist, ist sie sicher auch nicht da. Ob Erts noch auf dem Schiff ist kann ich leicht überprüfen.“

„Echt? Wie denn?“, fragte das Mädchen neugierig.

Azuma ging zum Computer: „Sag mir den Standpunkt von Anwärternummer 05.“

„Der Anwärter mit der Nummer 05 befindet sich nicht auf dem Raumschiff“, antwortete ihm eine Computerstimme und auf dem Bildschirm erschien gleichzeitig das Signal.

Der Ausbilder meinte: „Sieht schlecht aus. Du beruhigst die anderen und sagst ihnen nicht, dass Erts nicht an Bord ist, ich rede mit dem obersten Chef.“

„Werde ich sofort erledigen. Am besten gehe ich direkt zu Ernest“, sagte Mint.

„Von ihm solltest du dich fernhalten. Er will zwar nie die Gedanken lesen, aber in diesem Fall würde er es tun und denkst du nur einmal kurz daran, dann weiß er Bescheid.“

„Okay, dann suche ich halt zuerst Force und die anderen.“

Azuma verließ den Raum und ließ Mint zurück. Das Mädchen seufzte kurz und begab sich dann Richtung Krankenstation.
 

Währenddessen behandelte Dr. Rill die Verletzten. Als Hiead und Force ankamen, sahen sie Kizna auf einem Stuhl sitzen.

„Wie geht’s ihm?“, fragte der Blauhaarige und versuchte ermutigend zu klingen.

Das rosahaarige Mädchen sah ihn an: „Er wurde eben operiert. Dr. Rill meint zwar, dass er durchkommt, aber ich weiß nicht ob Zero damit klar kommt. Ich meine er wäre fast gestorben. Es war sein größter Traum Pilot zu werden.“

„Es IST sein größter Traum. Von diesem Schlag lässt der sich doch nicht unterkriegen. Er hat jemandem das Leben gerettet, darauf kann er stolz sein“, meinte Hiead, wurde aber immer leiser, bis man ihn am Schluss kaum noch verstand.

Gerade Hieads Worte beruhigten Kizna, da der Anwärter selten etwas Aufmunterndes oder Positives von sich gab. Dr. Rill kam aus einem Zimmer und winkte die Anwärter zu sich.

„Ihr könnt eure Freunde gerne besuchen gehen. Solange sie schon im Nebenraum sind, ist ihre Behandlung fertig“, meinte die Ärztin und kümmerte sich um die nächsten Patienten.

Romy kam auf die Krankenstation und ging direkt zu Dr. Rill: „Ist Erts hier? Ist er verletzt?“

„Jetzt beruhig dich erstmal. Mach dir keine Sorgen, Erts geht es gut, wenigstens befindet er sich nicht auf der Krankenstation“, versuchte die Ärztin das Mädchen zu beruhigen.

Kizna ging zur ihr: „Was ist los? Stimmt etwas mit Erts nicht?“

„Wir Lotsen hatten getrennt von den Anwärtern eine Besprechung und ich dachte wir wollten uns in der Cafeteria treffen, doch er kam nicht. Ich habe Angst das ihm was passiert ist. Wisst ihr vielleicht irgendetwas?“, fragte Romy besorgt.

Hiead antwortete: „Du solltest das eigentlich als seine Lotsin merken, er ist ver…“

„Ihm geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Sicher taucht er bald auf“, unterbrach Force den anderen Anwärter, da er nicht wollte, dass Romy in Panik gerät.

Das braunhaarige Mädchen musterte sie: „Er ist ver-was? Wo ist er denn?“

„Er ist verstummt. Also so wollte es Hiead ausdrücken. Ich glaube es hat ihn stark mitgenommen, dass so viele vor seinen Augen gestorben sind. Gib ihm ein wenig Ruhe. Demnächst geht es ihm wahrscheinlich wieder besser.“

„Danke“, sagte Romy beruhigter und ging wieder aus der Krankenstation.

Hiead grummelte: „Jetzt hoff nur, dass sie Azuma nicht fragt. Sonst stehen wir deinetwegen als Lügner da.“

„Als Lügner? Um was geht es hier eigentlich?“, wollte Kizna wissen.

Force sah zu Hiead: „Mach dir keine Sorgen. Ich nehme alle Schuld auf mich.“

„Antwortet mir jemand noch?“, fragte das Mädchen erneut, doch die Jungs betraten den Raum in dem Zero lag und gaben ihr keine Antwort.

Sie grummelte: „Ihr seid blöd…“
 

Zero lag mit den Augen geschlossen auf dem Bett. Seine Arme waren verbunden und auch um seinen Kopf hatte er ein Verband, durch das ein wenig Blut drang. Kizna hielt schockiert ihre Hand vor dem Mund und bekam Tränen in die Augen. Ihr tat es weh ihren Partner so verletzt zu sehen, vor allem, weil er sonst ein lebensfroher Junge ist. Auch Hiead und Force hatten nicht mit dem gerechnet und wirkten überrascht und auch schockiert. Das Mädchen setzte sich auf einen Stuhl am Bett und nahm die Hand ihres Partners. Traurig sah sie ihn an und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Der gesamte Raum war voller Patienten. Die Lotsen standen neben ihnen und waren genau wie Kizna um ihre Partner besorgt.
 

Plötzlich kam Mint in das Zimmer und stellte sich zu Force und Zero.

„Was willst du hier?!“, moserte der Anwärter mit der Nummer 87.

Das blauhaarige Mädchen sah kurz zu Kizna und meinte dann: „Kommt lieber kurz mit. Hier ist kein guter Ort um sprechen zu können.“

Sie versuchte leise zureden, damit die Rosahaarige sie nicht versteht, doch das Mädchen bekam alles mit, sagte aber nichts dazu. Die Jungs nickten nur und folgten ihre vor die Krankenstation. Es dauerte eine Weile bis es ruhig auf dem Gang wurde und keiner mehr ins Krankenzimmer ging oder raus kam.

„Es geht um Erts. Er ist verschwunden, komplett. Das heißt, er befindet sich nicht mehr an Bord dieses Schiffes und euer Vorgesetzter weiß nicht, ob er die Erlaubnis bekommt außerhalb des Schiffes nach ihm zu suchen. Ihr seid die Einzigen die davon wisst und ich denke solange wir nicht wissen, ob nach ihm gesucht wird, sollte es auch kein anderer erfahren. Auch Ernest nicht. Sobald irgendetwas mit Erts ist, wird sein Bruder das so oder so spüren und uns informieren. Also sagt keinem etwas darüber“, erklärte Mint.

Hiead moserte: „Und das hat unser Ausbilder dir einfach so gesagt?“

„Ich denke mal, er hatte im Moment keine andere Wahl. Ich war die Einzige noch, die bei ihm war und irgendjemand muss sich ja um euch kümmern, wenn er die Erlaubnis einfordern muss. Es ist besser, wenn du mir auch etwas mehr vertraust. Wir stehen schließlich auf ein und derselben Seite.“

„Tse! Das interessiert mich nicht!“, grummelte der Anwärter.

Force seufzte: „Ist doch jetzt egal. Ich habe seine Lotsin angelogen, also wenn Erts wirklich nicht mehr auf dem Schiff ist, wird es denke ich Probleme geben. Romy ist immer sehr besorgt um ihn. Wenigstens sie sollte erfahren was los ist.“

„Je nachdem was euer Ausbilder in Erfahrung bringt. Ich denke, wenn wir nicht nach ihm suchen dürfen wird er als Tod erklärt. Nur Ernest wird da ein Problem darstellen. Falls wir nach ihm suchen, wird auch seine Lotsin umgehend darüber informiert“, erklärte Mint.

„Ich hoffe wir suchen nach ihm, was anderes würde ich auch nicht glauben. Sonst suche ich halt auf eigene Faust, soll er mich doch von der Akademie werfen. Erts ist der stärkste Anwärter den ich kenne und er würde auch sein Leben für mich riskieren. Es ist nur selbstverständlich das ich das mache.“

„Ich denke mal das müsst ihr dann mit eurem Ausbilder klären. Ich kann dazu leider nicht mehr sagen.“

Plötzlich kam Ernest auf sie zu und sah sie besorgt an: „Wisst ihr wo Erts ist? Habt ihr ihn gefunden? Ist er vielleicht auf der Krankenstation?“

„Azuma weiß wo er sich befindet. Am besten fragst du ihn“, meinte Hiead und entfernte sich von der Gruppe.

Der Pilot sah zu Mint: „Er befindet sich nicht an Bord, hab ich Recht? Er hätte sich schon längst gemeldet, wenn es anders wäre.“

„Wir werden bestimmt nach ihm suchen“, versuchte Mint ihn aufzumuntern, doch sie war sich selbst nicht sicher, ob sie wirklich suchen werden.

Neuer Besuch

Takuto ging mit den Mädchen in den Besprechungsraum, um dort über die weitere Fortgehensweise zu reden. Sie schwiegen die ersten Minuten, nachdem sie sich auf die Stühle um den Tisch gesetzt hatten. Der Kommandant blickte in die Runde, doch die Mädchen hatten den Kopf gesenkt, bis auf Vanilla, denn es war nicht ihre Art deprimiert zu sein.

„Wir werden nicht aufgeben und immer weiter nach ihr suchen. Irgendwo in der Galaxie wird sie wohl zu finden sein. Wir dürfen nur nicht die Hoffnung verlieren“, versuchte Takuto die Mädchen aufzumuntern, doch er schien es nicht zu schaffen.

Ranpha lehnte sich zurück und sah ihn betrübt an: „Sie stellen sich das so einfach vor, aber wo sollen wir anfangen. Wir könnten in die komplett falsche Richtung fliegen.“

„Wenn wir so denken, können wir sie nicht finden. Unsere Sensoren sind verbessert und die Wahrscheinlichkeit das wir sie finden ist dadurch erhöht. Mehr als hoffen und glauben können wir nicht, aber solange wir nicht den Glauben verlieren, werden wir sie finden.“

„Sie haben Recht. Wir sollten darauf hoffen sie zu finden und an ihre Rückkehr glauben“, nickte Milfeulle zustimmend, denn sie war eigentlich ein sehr positiver Mensch.

Forte legte eine Hand auf den Tisch: „Was sollen wir solange tun? Abwarten bis wir irgendetwas finden? Also still rum sitzen ist nicht meine Stärke.“

„Momentan können wir nicht mehr machen. Obwohl, ihr könntet in der Datenbank gucken, welcher Planet der Nächste ist, dass wir dort vielleicht nach ihr fragen“, meinte Takuto.

Chitose nickte zustimmend: „Eigentlich gar keine schlechte Idee. Aber sobald ihr etwas findet, müssen Sie uns informieren.“

„Natürlich. Das hatte ich auch vor. Macht euch mal keine Sorgen.“

Die Mädchen nickten und begaben sich in die Bibliothek. Sofort begannen sie mit den Recherchen.
 

Währenddessen ging Takuto wieder auf die Brücke. Er wusste genau, dass Lester sich wieder darüber aufregen wird, dass er solange nicht dort war.

Als er auf die Brücke kam, meckerte der Major: „Als Kommandant dieses Schiffes solltest du häufiger hier sein und deine Arbeit erledigen! Du kannst nicht immer machen was du willst. Wir sind keine Kinder mehr.“

„Ich weiß. Es tut mir Leid, aber ich weiß genau, dass man auf den Prinz aufpassen muss. Schließlich ist er krank und fühlt sich nicht gut“, meinte Takuto.

„Wir müssen zwar auf ihn aufpassen, aber du bist der einzige Kommandant, der sich so um das Personal kümmert. Auf den anderen Schiffen ging es nur darum ihn zu beschützen und nicht mit ihm Freundschaft zu schließen. Widme dich lieber deiner Arbeit.“

„Es lässt sich aber besser arbeiten, wenn man mit dem Personal befreundet ist. Das ist dir hoffentlich bewusst. Außerdem ist der Prinz nicht nur ein Prinz, sondern auch ein Mensch. Es geht nicht darum ihn zu beschützen, sondern auch dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht.“

„Du hast ja Recht, aber mir wäre es lieber, wenn du häufiger auf deinem Stuhl sitzen würdest. Ich kann nicht immer deine Entscheidungen fällen.“

„Ich weiß. Übrigens, die Mädchen suchen den nächstgelegenen Planeten, auf dem wir fragen können. Wir informieren sie, wenn wir etwas finden.“

Lester nickte und sah auf die Radare, doch ein Planet war nicht in Sicht.

Jedoch fand er etwas anderes: „Takuto, komm mal her. Ich glaub wir haben hier was.“

„Mh?“, sah der Kommandant erst zu ihm, bevor er sich neben ihn stellte.

Lester zeigte auf einen kleinen Fleck beim Radar: „Das sieht aus, als wenn dort Trümmer liegen würden. Vielleicht eine Maschine. Könnte doch Mint sein oder?“

„Von der Größe her eher weniger würde ich sagen, obwohl ich es so genau nicht weiß. Wir sollten es einfach an Bord holen“, meinte Takuto.

Skeptisch sah der Major ihn an: „Es könnte auch eine Falle sein. Meinst du nicht, wir sollten die Mädchen erst hinschicken, damit sie dieses Objekt überprüfen? Ich persönlich würde es so machen, schließlich lastet auf deinen Schultern die ganze Verantwortung.“

„Ich weiß. Trotzdem finde ich es besser, wenn wir es direkt an Bord holen. Irgendwie habe ich ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache.“

„Warum nimmst du es dann an Bord? Du widersprichst dir selbst.“

„Nein, ich meine das Anders. So als wenn jemand darin verletzt ist und wir helfen müssen.“

„Es bringt eh nichts dich zu warnen, da du immer das machst was du willst. Es ist deine Entscheidung, Takuto. Denk aber dran, ich hab dich gewarnt“, seufzte Lester.

Der Kommandant nickte: „Es ist auch lieb von dir, dass du dir über mein handeln Gedanken machst, aber ich bin mir bei der Sache sicher. Holt das Objekt an Bord in den Hangar. Ich werde persönlich dorthin gehen.“

„Ey, Ey, Sir“, sagte einer seiner Kollegen.

Takuto blickte kurz zu Lester, dieser zwar nickte, aber auch einen Seufzer losließ.
 

Der Kommandant lachte leicht und drehte sich zur Tür. Er ging hindurch, den Gang entlang und durch die Tür zum Hangar. Als das Objekt an Bord war näherte er sich diesem langsam. Es war eine große graue Maschine. Sie wirkte mehr wie ein Roboter als ein Raumschiff oder etwas ähnlichem. Auf den Schultern dieses Roboters standen die Ziffern 0 und 5.

„05? Ob das vielleicht die Nummer der Maschine ist. Vielleicht die fünfte Maschine in der Serie oder so“, überlegte der Kommandant.

Er trat noch einen Schritt näher und berührte die Maschine. Er wusste nicht, ob sich dort eine Person drin befand oder sie einfach nur ein Computerprogramm war, das es steuerte. Takuto fand eine Art Tür oder Luke. Er war sich der Sache nicht sicher, dennoch öffnete er diese und fasste in die Maschine. Der Kommandant weitete seine Augen als er etwas fühlte. Er zog daran und er hob einen blondhaarigen Jungen aus dem Objekt. Der Blauhaarige legte ihn auf den Boden. Der fremde Junge hatte eine Platzwunde an seiner Stirn und einige Schrammen.

„Ob er auch in einen Kampf verwickelt war?“, fragte er sich.

Takuto fühlte, ob der Junge noch Puls hatte. Zu seiner Erleichterung war dieser vorhanden und er atmete tief durch.

Dann meldete er sich über Funk zu Lester: „In dieser Maschine ist ein kleiner Junge gewesen. Er ist verletzt, also schick am besten Dr. Kela hierhin oder sie soll einen anderen Arzt herschicken. Auf jeden Fall braucht der Junge Hilfe.“

„Wird erledigt“, seufzte Lester und verließ kurz die Brücke.
 

Dr. Kela besaß zurzeit kein funktionsfähiges Funkgerät, weshalb der Major zu Fuß zu ihr musste. Als er auf die Krankenstation kam, konnte er niemanden sehen und sah sich irritiert um. Es öffnete sich eine Tür und er wollte gerade zu reden beginnen, als er sah, dass der Prinz aus diesem Raum kam.

Shiva sah etwas irritiert zu Lester: „Was führt dich her? Takuto ist nicht hier.“

„Ihn such ich auch nicht. Können Sie mir vielleicht sagen wo Dr. Kela ist, Majestät?“, fragte der Major höflich und verbeugte sich kurz.

Der Junge nickte: „Sie ist gerade Medikamente holen, dann kommt sie wieder. Wieso? Ist etwas passiert wovon ich wissen müsste?“

„Es ist alles in bester Ordnung. Machen Sie sich bloß keine Sorgen.“

„Eins steht fest, es ist jemand verletzt, sonst würdest du nicht hier hinkommen und die Brücke unbeaufsichtigt lassen.“

„Woher wollen Sie so genau wissen, dass die Brücke unbesetzt ist, Majestät?“

„Takuto wäre gekommen, wenn er auf der Brücke gewesen wäre, aber da du hier bist, ist er entweder nicht mehr in der Lage oder er befindet sich nicht auf der Brücke. Ganz einfach. Ich möchte jetzt aber von dir erfahren, was nun passiert ist?“

„Wir haben einen verletzten Jungen im All gefunden und Takuto hat ihn an Bord geholt. Dr. Kela soll sich den Jungen nur mal kurz ansehen. Es ist aber nichts Schlimmes, glauben Sie mir, Majestät. Sie brauchen sich keine Gedanken darüber zu machen.“

„Dann will ich dir mal glauben. Richte Takuto aus, dass er mit mir noch Schach spielen soll“, meinte der Prinz und setzte sich auf einen Stuhl.

Dr. Kela kam auf die Krankenstation und wäre fast in Lester hineingelaufen, doch sie schaffte es noch vorher zum stehen zu kommen.

Als sie den Prinzen sah meckerte sie leicht: „Sagte ich Ihnen nicht, dass Sie im Bett bleiben sollen. Ich möchte Ihnen nicht noch einmal alle Folgen auflisten.“

„Ist okay, aber ein bisschen rumlaufen will ich auch noch dürfen. Das kannst du mir wohl nicht verbieten, oder?“, konterte der Junge.

Dr. Kela seufzte: „Ist okay. Aber gleich geht’s wieder ins Bett.“

Lester meinte: „Ich will ja nicht Ihr Gespräch stören, aber im Hangar haben wir einen verletzten fremden Jungen. Können Sie sich ihn vielleicht mal ansehen?“

„Kann ich machen. Schieben Sie die Trage nach, dann kann ich ihn gegebenenfalls mit auf die Krankenstation nehmen“, lächelte die Ärztin freundlich.

Der Major nickte und nahm die Trage, die in der Nähe der Tür stand. Dr. Kela war bereits vorgegangen, während der Major mit der Trage nachkam. Shiva sah ihnen nach, sagte aber nichts. Zwar war er neugierig und wäre gerne nachgegangen, doch auf lange Diskussionen mit der Ärztin hatte er auch keine Lust.
 

Währenddessen waren Dr. Kela und Lester im Hanger angekommen. Takuto kniete auf dem Boden und hatte den Kopf des Jungens auf seinem Schoß. Die Ärztin kniete sich zu ihnen runter und untersuchte den Jungen erst einmal grob.

Lester sah fragend zu ihnen: „Und? Was ist mit ihm?“

„Genaues kann ich noch nicht sagen. Er ist bewusstlos, wie man vielleicht auch sehen kann. Ich glaube auch, dass er eine Gehirnerschütterung hat. Aber ich muss ihn erst richtig untersuchen. Helfen Sie mir bitte ihn auf die Trage zu legen“, erklärte Dr. Kela den Sachverhalt und sah bittend den Kommandanten an.

Takuto nickte: „Dann sollten wir nicht so lange warten.“

Er hob langsam den Kopf des Jungens hoch, während Lester die Beine nahm und die zwei Männer den Jungen auf die Trage legten. Zusammen brachten sie ihn auf die Krankenstation. Die Ärztin folgte ihnen und schickte die zwei raus, als sie auf der Krankenstation waren. Shiva saß immer noch auf einem der Stühle und sah neugierig zu ihnen.

„Sollten Sie nicht längst im Bett liegen? Es ist zu anstrengend für Sie, wenn Sie die ganze Zeit aufrecht sitzen. Jetzt gehen Sie schon ins Bett“, meinte die Ärztin und ihre Aussage klang schon fast wie ein Befehl, was dem Prinzen gar nicht gefiel.

Er ging jedoch nicht darauf ein: „Was hat der Junge? Ist es der Fremde, den sie an Bord gebracht haben? Lebt er noch?“

„Er lebt noch, ja. Und es ist der fremde Junge, den sie gefunden hatten. Aber das sollte Sie eigentlich gar nicht interessieren. Ab ins Bett mit Ihnen.“

Shiva sah sie beleidigt an, bewegte sich aber kein Stück von der Stelle. Dr. Kela seufzte nur und schüttelte den Kopf. Sie wusste genau, dass der Prinz nicht auf sie hören wollte, also gab sie es erst mal auf, denn zu erst musste sie sich um ihren neuen Patienten kümmern. Sie untersuchte ihn erst einmal gründlich, bevor sie dann die Wunde am Kopf kurz nähte.

Sie sah kurz zu dem Prinzen: „Ich bin gleich wieder da. Bleiben Sie brav hier und am besten legen Sie sich hin. Und bitte machen Sie einmal das was ich Ihnen sage.“

Die Ärztin verließ die Krankenstation. Shiva sah ihr hinterher und als er wusste, dass sie weg war, stand er auf und stellte sich an das Bett des Jungen. Neugierig musterte er den Fremden.
 

Währenddessen waren Lester und Takuto auf der Brücke.

„Meinst du es war eine gute Idee diese Maschine an Bord zu holen?“, fragte der Major und war immer noch nicht so begeistert von seiner Idee.

Der Kommandant sah lächelnd zu ihm, während er auf seinem Stuhl saß: „Glaub mir, solange er auf der Krankenstation ist, wird nichts passieren. Dr. Kela wird schon auf ihn aufpassen.“

„Du denkst immer so positiv. Das könnte ich in deiner Situation überhaupt nicht. Du hast die Verantwortung über das gesamte Schiff und über den Prinzen.“

„Jetzt komm mal wieder runter. So schlimm ist es doch gar nicht. Wir haben später eine Besprechung und da wird Dr. Kela sagen was mit dem Jungen ist.“

„Was soll sie schon so groß sagen?“

„Na wie schwer seine Verletzungen sind oder so. Ich meine je nachdem können wir ihn auf dem nächsten Planeten absetzen. Außerdem muss ich die Mädchen darüber noch informieren vielleicht weiß der Junge ja auch wo Mint ist.“

Lester verdrehte nur die Augen, sagte aber nichts dazu. Takuto war zwar sein bester Freund, doch sie teilten selten die gleiche Meinung, wenn es um die Führung des Schiffes ging, dennoch stand er hinter ihm und unterstützte sein Handeln, was der Kommandant ihm auch sehr hoch anrechnete. Der Major lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. Er wollte ein klein wenig nachdenken, weshalb der Blauhaarige ihn auch nicht störte.
 

Die Mädchen waren noch auf der Suche nach dem nächstgelegenen Planeten. Viele Informationen hatten sie noch nicht und es dauerte, bis sie den nächsten erreichten.

„In welcher Gegend sind wir hier eigentlich? Wir haben so gut wie keine Daten über dieses Gebiet“, überlegte Ranpha, während sie immer wieder etwas am Computer eingab.

Sie hatte sich auf dem Stuhl bequem gemacht und ihre Füße auf den Tisch gelegt. Milfeulle war nicht bei ihnen, da sie etwas backen wollte. Chitose lief in dem Raum nur auf und ab. Sie hatte ein Buch in der Hand, in dem sie am lesen war, doch Informationen fand sie darin nicht. Vanilla saß vernünftig an dem Tisch und suchte ebenfalls etwas im Computer, doch wie auch Ranpha konnte sie kaum was finden. Forte hatte die Beine übereinander gelegt und hielt ebenfalls ein Buch in der Hand.

Chitose senkte ihre Hand mit dem Buch, in dem sie gerade las: „Wir werden hier wohl kaum einen Planeten finden.“

„Wieso? Irgendwo muss es doch einen geben“, meinte Forte leicht irritiert.

Vanilla blickte zu ihnen: „Das was Chitose meint ist, dass in dieser Gegend Krieg geführt wird. Normalerweise sollten wir mit dem Schiff überhaupt nicht in diese Richtung fliegen. Die Planeten werden in diesem Krieg zerstört und es ist nicht sicher, ob es noch einen gibt.“

„Sind diese Wesen, gegen die wir kämpfen, vielleicht in dem Krieg verwickelt? Vielleicht zerstören sie ja die Planeten. Was meint ihr?“, fragte Ranpha.

Forte nickte zustimmend, während sie das Buch aus ihren Händen legte: „Das wäre natürlich eine logische Erklärung. Sie müssen sehr stark sein, wenn sie auch Planeten zerstören können. Nur daran zu denken bereitet mir schon Kopfschmerzen.“
 

Takuto sah zu Lester, der nun endlich wieder seine Augen öffnete. Er lächelte ihn an und der Major wusste direkt was er von ihm wollte.

„Wie oft soll ich noch die Brücke übernehmen?“, fragte er etwas genervt.

Takuto lächelte freundlich: „Heute habe ich nicht viel zu tun. Ich muss nur den Anderen wegen der Versammlung Bescheid geben und danach werde ich mit dem Prinzen Schach spielen. Wird doch wohl in Ordnung sein, oder? Ich mein, wenn der Prinz es doch möchte.“

„Du machst eh was du willst, also warum fragst du noch? Jetzt geh schon.“

Der Kommandant nickte ihm dankend zu, während er grinsend die Brücke verließ. Lester stellte sich etwas in den Raum rein und stützte sich mit einem Arm, auf einer Art Podest ab, das sich dort befand. Takuto war inzwischen bei den Mädchen angekommen. Milfeulle war inzwischen auch mit von der Party. Ein paar Törtchen und Kuchen standen auf dem Tisch.

„Hier ist essen eigentlich verboten“, lächelte der Kommandant.

Aber bevor jemand noch etwas dagegen sagen konnte, sprach er weiter: „Kommt bitte in zehn Minuten in den Besprechungsraum. Es gibt etwas zu sagen.“

„Ist Mint wieder da?“, fragte Milfeulle und hoffte das es so war.

Takuto sah noch einmal kurz zu ihr: „Nein, aber es gibt etwas anderes, was ich euch sagen muss und ihr habt vielleicht auch Informationen gefunden.“

Er verließ wieder den Raum, während die Mädchen ihm nachsahen.

Ranpha streckte sich: „Dann sollten wir vielleicht mal in den Besprechungsraum gehen. Eine Spur scheint er zu haben, sonst hätte er uns nicht gerufen. Vielleicht sind wir Mint ja näher als wir denken.“

Die Mädchen verließen den Raum und machten sich auf den Weg zum Besprechungsraum.
 

Der Kommandant war inzwischen vor der Krankenstation. Er seufzte kurz und ging dann rein. Er war seiner Meinung nach die letzten Tage viel zu oft da gewesen. Als er rein kam, blickte er direkt auf den Prinzen, der bei dem Fremden saß. Dr. Kela war nicht zu sehen.

„Majestät. Sollten Sie nicht im Bett liegen?“, fragte Takuto besorgt.

Shiva erschrak und wäre fast vom Stuhl gefallen. Er atmete kurz durch und drehte sich dann zu ihm um, der ihn mit besorgtem Blick musterte.

Der Prinz schüttelte den Kopf: „Mir geht’s schon wieder gut. Dem Fremden nur nicht.“

„Bei dem sollten Sie aber nicht sitzen. Er könnte gefährlich sein.“

„Und dann bringst du ihn an Bord. Glaub ich nicht. Er ist sicher ganz harmlos.“

„Das bin ich gleich aber nicht mehr!“, kam es von der Tür.

Die zwei Jungs sahen dorthin und Dr. Kela stand mit einem wütend Blick an der Tür. Sie hatte die Arme in die Seite gestemmt und sah zu Shiva.

„Majestät! Sie sollen sich gefälligst ins Bett legen. Es ist zu gefährlich hier rum zulaufen. Und bei dem Fremden haben Sie gar nichts zu suchen!“, klag die Ärztin ziemlich wütend.

Aber dem Prinzen passte der Ton nicht: „Na hör mal. Rede nicht in so einem Ton mit mir! Ich bin freiwillig hier und wenn ich wollte, könnte ich auch einfach in mein Zimmer zurückgehen! Also spiel dich nicht so auf!“

„Nicht streiten. Das führt doch zu gar nichts. Majestät, mir wäre es Recht, wenn Sie sich ein wenig Ruhe gönnen würden, dann kann ich nachher kommen und eine Runde Schach mit Ihnen spielen. Und sie Dr. Kela müssten mit mir zum Besprechungsraum. Wäre das möglich?“, meinte Takuto und versuchte den Streit etwas zu schlichten.

Shiva stand auf und ging in den Nebenraum, in dem sein Bett stand. Dr. Kela staunte, dass der Kommandant ihn dazu bewegt hatte, sich wirklich hinzulegen, insofern er es tat.

Die Ärztin nickte: „Dann sollten wir mal gehen. Eine meiner Krankenschwestern werden sich solange um den Fremden kümmern.“

„Gut, dann folgen Sie mir.“
 

Die fünf Mädchen waren bereits anwesend und warteten nur darauf, dass der Kommandant endlich kam. Es dauerte auch nicht lange, da stand er mit Dr. Kela schon in der Tür. Sie setzten sich alle, bevor auch nur einer etwas sagte.

Takuto begann: „Wir haben im All etwas gefunden. Leider war es nicht Mint, aber dafür einen kleinen Jungen in einem Roboter. Wir wissen nicht, was seine Absicht war und ob er dieselben Feinde hat. Wir haben ihn an Bord geholt und lassen ihn untersuchen.“

„Einen Fremden? Er könnte zu Eonia gehören!“, erschrak Ranpha und stützte sich auf den Tisch.

Forte tippte mit ihren Fingerspitzen auf den Tisch: „Ist schon eine gefährlich Aktion von Ihnen gewesen, ihn einfach so an Bord zu holen.“

„Er war verletzt und ist bewusstlos. Er wird von einer Krankenschwester bewacht, wenn was ist, dann gibt sie schon Bescheid. Dr. Kela, wie ist der Zustand des Jungens?“, erklärte der Kommandant.

„Er ist in einem stabilen Zustand. Ich kann aber noch nicht sagen, wann er aufwachen wird“, antwortete die Ärztin ruhig auf die Frage.

Takuto setzte sich gerade hin und sah ernst zu ihr: „Wie geht es dem Prinzen? Sie schienen sehr besorgt zu sein, als er nicht in seinem Bett lag.“

„Es geht ihm den Umständen entsprechend, aber er sollte sich schonen, sonst kann es nicht besser werden. Im Gegensatz, sonst wird es noch schlimmer.“

Der Blick des Kommandanten viel in Richtung der Mädchen: „Was habt ihr gefunden? Irgendwelche brauchbaren Informationen?“

„Nein. Es scheint wohl hier in dem Gebiet einen Krieg zu geben. Durch den Krieg wurden die Planeten hier zerstört. Wir haben daran gedacht, dass diese merkwürdigen Wesen hier die Planeten zerstört haben“, erklärte Chitose.

Takuto lehnte sich zurück und seufzte. Er wollte gerade etwas sagen, als die Tür geöffnet wurde. Doch auch als er meckern wollte, verschlug es ihm die Sprache, da die Krankenschwester bei ihnen stand, die eigentlich auf den fremden Jungen aufpassen sollte.

„Er ist weg“, hauchte sie nur und zitterte am ganzen Körper, da sie sich dafür verantwortlich fühlte.

Ranpha stand schlagartig auf und schlug mit beiden Handflächen auf den Tisch. Ihr Blick war wütend und sie wirkte ziemlich aggressiv.

Sie knurrte: „Das ist alles Ihre Schuld, Kommandant! Wenn Sie ihn nicht an Bord geholt hätten, wäre das nicht passiert! Er ist ein Spion von Eonia!“

„Jetzt beruhig dich erst mal. Solange der Junge nur verschwunden ist, ist noch nichts Schlimmes passiert. Vielleicht ist er aufgestanden, weil er nicht weiß wo er ist. In seinem Zustand hätte er gar nicht aufstehen können“, dachte Dr. Kela nach.

Die Krankenschwester wimmerte: „Ich war wirklich nur kurz nicht da. Der Prinz bat mich einen Tee für ihn zu holen und da bin ich kurz weg…“

„Der Prinz? Ist er denn wohlauf?“, wollte Takuto wissen.

Die junge Frau senkte den Kopf und schüttelte ihn leicht: „Nein. Das ist es ja. Er ist auch verschwunden. Ich mache mir solche Vorwürfe…“

„Es ist nicht ihre Schuld, denn ganz allein der Kommandant hat diese Situation nicht unter Kontrolle gehabt! Er ist Schuld, dass der Junge den Prinzen entführt hat!“, brüllte Ranpha.

Takuto blickte nach unten und sagte nichts dazu. Er fühlte sich auch schuldig, denn er würde es sich nie verzeihen, wenn dem Prinzen etwas passieren würde.

Forte riss sie aus den Gedanken: „Wir sollten die Zwei wohl am besten suchen. Streitereien bringen uns auch nicht weiter.“

Sie versuchte die Situation zu beruhigen, doch Ranpha knurrte weiterhin wütend.

Der Kommandant nickte: „Forte hat Recht. Suchen wir den Prinzen und den fremden Jungen. Wenn er bei Bewusstsein ist, können wir ihn ja fragen woher er kommt.“

„Tse! Wenn dem Prinzen was passiert ist, sind Sie dafür verantwortlich! Sie sind unfähig dieses Schiff zu leiten! Der Major sollte es übernehmen!“, brüllte Ranpha wütend und verließ stampfend den Raum.

Milfeulle sah zu Takuto: „Sie meint es nicht so. Sie ist nur angespannt, weil wir Mint noch nicht gefunden haben.“

Darauf antwortete ihr der Kommandant nicht. Er sah sie auch nicht an.
 

Ranpha ging den Gang entlang und versuchte sich wieder zu beruhigen. Sie wusste, dass sie zu hart war, aber ihrer Meinung nach hatte sie Recht.

„Der Kommandant sollte sich mehr zusammenreißen. Der macht uns mehr Probleme, als das er uns hilft“, seufzte sie und konnte sich einfach nicht beruhigen.

„Wer? Takuto?“, wurde sie auf einmal gefragt, als sie an einer Gangkreuzung ankam.

Sie erschrak und drehte sich in die Richtung, aus der sie angesprochen wurde. Shiva und ein blondhaariger Junge standen neben ihr.

Ranpha weitete ihre Augen: „Wir haben Sie vermisst, Majestät. Wir dachten der Fremde habe Sie entführt.“

„Du? Mich vermisst? Na egal. Der Fremde hat mich nicht entführt. Übrigens hat er auch einen Namen. Ich habe ihm ein wenig das Schiff gezeigt. Außerdem mag ich es nicht, wenn man meine Fragen nicht beantwortet“, grummelte der Prinz.

Der fremde Junge sah sie an: „Majestät? Ach, deshalb waren Sie so wütend als ich du gesagt habe. Tut mir Leid, dass wusste ich nicht.“

„Schon okay. Kannst du ja nichts für“, lächelte Shiva leicht, sah dann aber wieder zu Ranpha.

Die Blondhaarige blickte leicht zur Seite: „Ja, ich meinte Takuto. Er macht sich Sorgen um Sie, vielleicht sollten wir in den Besprechungsraum, falls sie noch nicht mit der Suche begonnen haben.“

Feindliches Schiff in Sicht

Ernest glaubte ihr nicht, dass sie nach Erts suchen würden, denn sie würden Zion nie verlassen und immer in der Nähe bleiben. Er blickte zu Boden und wusste nicht, was er sagen sollte. Auch die Anderen sahen zu Boden.

Mint lächelte leicht: „Ich werde dafür sorgen, dass wir ihn suchen. Wer weiß, vielleicht hat er die Flucht geschafft und ist in Sicherheit.“

„Er lebt auf jeden Fall noch. Ich glaub auch, dass er nur leicht verletzt ist. Solange er lebt bin ich erst mal beruhigt. Ich mein, ich spüre, wenn ihm was passiert“, meinte Ernest.

Azuma kam zu ihnen. Er wirkte nicht gerade begeistert. Ebenso konnte er sich denken, dass der Pilot bereits wusste, was mit seinem Bruder passiert ist.

Der Ausbilder sah zu ihnen: „Wir werden nicht nach ihm suchen können. Wichtig ist auf jeden Fall, dass wir Zion beschützen. Es tut mir Leid.“

„Es war mir klar. Sie können nichts dafür, denn Sie machen nur das, was man Ihnen sagt. Ich werde mich wohl damit abfinden müssen“, murmelte Ernest und ging von der Gruppe weg.

Force knurrte: „Das ist nicht Ihr ernst! Ich suche ihn auch allein! Und wenn sie mich von der Akademie schmeißen! Es ist mir egal!“

„Denk doch mal nach! Es ist zu gefährlich. Wir haben nicht nur die Victims als Gegner, sondern auch noch diesen Eonia! Wir sind in einer Notlage und deshalb können wir nicht nach ihm suchen, so Leid es mir tut! Ich mache mir auch Sorgen!“, erklärte Azuma die Situation, war aber auch ein wenig gereizt.

Keiner der Anwärter sagte noch was dazu. Der Blick des Ausbilders wanderte zu Mint. Er nickte ihr zu und wollte ihr somit deutlich machen, dass sie ihm folgen sollte. Das Mädchen erwiderte das Nicken und folgte ihm, während die Anwärter alleine zurückblieben.
 

Azuma ging mit Mint in einen kleinen Raum und lehnte sich an die Wand.

„Du bekommst ein eigenes Zimmer. Ich bring dich gleich hin. Ruh dich ein wenig aus und beim nächsten Kampf bleibst du auch erst in deinem Raum. Nur im Notfall rufen wir dich. Versprich mir, dass du dich die nächste Zeit wirklich nur in deinem Zimmer aufhalten wirst“, bat der Ausbilder.

Das Mädchen nickte: „Ist okay, aber eine Frage habe ich noch. Mir wird nicht richtig getraut, oder? Ich meine, wenn ich nicht kämpfen darf.“

„Das stimmt, aber nimm es mir nicht übel. Wir stecken nur momentan in einer großen Krise.“

„Ich versteh Sie auch. Aber im Notfall sollten Sie mich rufen, ich helfe Ihnen dann, also bitte keine Scheu.“

Azuma nickte ihr dankend zu. Er verließ den Raum und Mint kam hinterher. Sie gingen einen langen Gang entlang und blieben vor einer weiteren Tür stehen. Der Ausbilder öffnete sie und sie traten in den Raum ein. Es stand nur ein Bett in dem Raum und besonders groß war das Zimmer nicht.

„Ich hoffe es reicht fürs Erste. Die Frage ist ja auch eigentlich, wie lange du hier bleibst“, meinte der Ausbilder.

Mint setzte sich aufs Bett und ließ sich zurückfallen: „Ich denke, dass meine Freunde hier irgendwann auftauchen, ganz bestimmt sogar. Sicher suchen sie mich schon.“

Azuma sah betrübt zu Boden, denn Mint wird von ihren Freunden gesucht, aber sie selber suchen Erts nicht. Er bekam darüber ein schlechtes Gewissen, konnte aber nichts daran ändern. Der Ausbilder verließ den Raum.
 

Währenddessen waren die zwei Anwärter in der Cafeteria und nicht gerade gut gelaunt. Zero und Force passte es gar nicht, dass sie nicht nach Erts suchen durften und vor allem, dass noch nicht einmal Ernest etwas dazu sagte. Hiead war die Sache wohl egal, denn er hatte sich schon vorher von der Gruppe getrennt.

Der Braunhaarige knurrte: „Ich weiß nicht was Azuma sich da denkt! Als wenn das normal wäre einen Freund zurückzulassen! Mint wird doch auch von ihren Freunden gesucht!“

„Davon geht sie aus, aber auch wenn ihr Führer dagegen wäre, sie hat sicher auch Freunde, die versuchen sie zu finden und nach ihr suchen. Unbemerkt kommen wir aber nicht vom Schiff und wenn die Victims kommen, sind wir aufgeschmissen“, meinte Force relativ ruhig, obwohl er innerlich ziemlich am kochen war.

Zero schlug auf den Tisch, aber er sagte nichts mehr, weil alle zu ihm sahen und diese sollten das Gespräch ja auch nicht mitbekommen. Der Blauhaarige schüttelte nur den Kopf. Es war aber für viele schon eine Verwunderung, denn normalerweise würden gerade diese beiden Anwärter nie an einem Platz sitzen, wenigstens nicht ohne Erts, aber darüber dachte keiner weiter nach.

Der Braunhaarige versuchte leise zu fluchen: „Ich suche Erts und ich werde ihn finden, mit oder ohne deine Hilfe!“

„Ist okay. Wir sollten uns heute Abend auf der Toilette treffen. Da können wir die Sache besprechen und dann beginnen wir mit der Suche. Wir müssen aber unseren Lotsinnen Bescheid geben, denn ohne sie hätten wir keinen Funkkontakt und sind nur halb so gut“, meinte Force dazu und lehnte sich etwas zurück.

„Wollen wir denen das wirklich sagen, was wenn die sich versprechen oder sie entdeckt werden, wenn sie uns helfen. Die sind ja nicht gerade versteckt.“

„Mir macht mehr das entdeckt werden Sorgen. Obwohl du schon Recht hast. Wir sollten sie nicht mit in die Sache reinziehen. Wir schaffen das auch allein. Aber schon lustig, dass ich mal mit dir etwas zusammen unternehme und wenn es nur die Suche nach Erts ist.“

Bevor Zero sich darüber aufregen konnte, setzte Ernest sich zu ihnen. Er konnte sich denken was sie vorhatten. Sagte vorher aber ernst nichts. Die Jungs sahen ihn an und warteten darauf, dass er etwas sagte.

Der Pilot sah ernst zu ihnen und flüsterte ihnen leise zu: „Ihr solltet Erts nicht suchen. Dadurch bringt ihr euch nur in Schwierigkeiten und das meine ich jetzt nicht mit den Regeln und Azuma. Die Victims oder dieser Eonia könnten wieder angreifen.“

„Und du willst einfach warten bis er stirbt oder von dem Victims gefressen wird?“, fragte Force leicht böse und funkelte ihn an.

Ernest senkte den Kopf: „Natürlich nicht. Ich weiß ja, dass er Schmerzen hat, aber wir können nichts anderes tun. Erts würde es verstehen. Er würde nicht wollen das uns seinetwegen etwas passiert. Macht bitte keine Dummheiten.“

Er ließ niemanden mehr etwas sagen, denn nach seiner Bitte stand er auf und verließ auf direktem Weg die Cafeteria. Die Anwärter sahen ihm wütend nach, aber das würde ihre Meinung auch nicht ändern.
 

Der Pilot machte sich große Sorgen und am liebsten würde er auch nach seinem Bruder suchen, aber er konnte seine Freunde auch nicht im Kampf alleine lassen. Ernest wusste nicht was er tun sollte und er durfte ja keinem etwas sagen, da Azuma ihn für Tod erklären würde, den sonst würden viele nach ihm suchen wollen. Es war nicht die Entscheidung des Ausbilders, ob sie ihn suchen oder nicht, sondern vom obersten Chef, mit dem nicht viele redeten. Ernest ging in sein Zimmer und setzte sich auf sein Bett. Er ließ sich leicht nach hinten fallen, hielt seine Hand nach oben und starrte diese und die Decke an.

„Ach Erts, wo bist du nur…“, murmelte er besorgt.

Obwohl ihm immer alles direkt auffiel, merkte er nicht, dass Gareas sich in seinem Zimmer befand und ihn leicht verwirrt musterte.

Der Grünhaarige fragte: „Was ist mit ihm? Wird er vermisst?“

Ernest erschrak und saß senkrecht im Bett. Er blickte irritiert zu seinem Freund, der ihn sehr besorgt ansah und auf eine Antwort hoffte, was der Blondhaarige natürlich wusste. Er senkte seinen Kopf und blickte auf seine Hände.

„Ich darf dir darüber nichts sagen…“, murmelte er in einem sehr traurigen Ton.

Gareas kam auf ihn zu und kniete sich vor ihn: „Du bist doch sonst nicht so. Es ist etwas passiert und das sehe ich dir an. Mir kannst du es ruhig sagen, wir sind Freunde. Ist ihm etwas zugestoßen? Aber er ist nicht Tod, oder?“

„So lautet die Entscheidung. Erts… wird für Tod erklärt. Nach dem Kampf kam er nicht mehr aufs Schiff zurück.“

„Wir müssen ihn suchen. Er lebt sicher noch und so weit kann er ja nicht getrieben sein, oder? Du willst doch hier nicht rum sitzen und nichts tun.“

„Was können wir denn machen? Ich weiß das er noch lebt, er hat starke Schmerzen, aber wir haben genug Kämpfe noch vor uns und unsere Ingrids sind auch noch an der Reparatur.“

„Ich rede mit Azuma, der wird das tun, was wir wollen, glaub mir. Also lass den Kopf nicht hängen, wir finden deinen kleinen Bruder schon. Aber eines will ich dich fragen. Du bist auf mich immer wütend, wenn ich mich in Gefahr begebe. Da unterdrückst du deine Sorge, aber bei Erts zeigst du sie offen. Das nimmt dich sehr mit“, meinte Gareas besorgt.

Ernest nickte: „Es ist so schlimm, weil ich nicht genau weiß was ist. Wenn er Tod wäre, müsste er nicht leiden, aber mit dem Gedanken, dass er irgendwo verletzt ist und niemand ihm hilft, das bereitet mir Kopfschmerzen.“
 

Mint lag in ihrem Bett und blickte an die Decke. Sie durfte das Zimmer ja nicht verlassen. Das Mädchen wusste gar nicht was sie jetzt die ganze Zeit über machen sollte. Sie stand auf und ging an den kleinen Schreibtisch, der sich in dem Raum befand. Sie öffnete die Schubladen und fand ein kleines Buch. Es war ein Märchenbuch. Zwar las Mint so was eigentlich nicht, aber das sie nichts anderes zu tun hatte, begann sie damit. Sie kannte nicht viele Märchen, da es in jeder Kultur ja auch andere gab. Doch sie fand es interessant und konnte gar nicht mehr aufhören.

Sie stockte nach dem ersten Märchen und sah auf: „Ich amüsiere mich hier und meine Freunde sorgen sich sicher schon. Ich meine ich bin einer Spur von Eonia gefolgt, aber ich hätte es ihnen wenigstens sagen sollen. Ach, es tut mir Leid. Aber einen Vorteil hätte es ja, wenn meine Freunde hier auftauchen, dann können wir gemeinsam gegen Eonia und diese Wesen kämpfen.“

Der Gedanke beruhigte sie wieder und sie begann weiter die Märchen zu lesen. Das ganze Lesen machte sie ein wenig müde und nach einer Zeit legte sie das Buch zur Seite und legte sich aufs Bett. Sie schlief schnell ein, doch es hielt nicht lange. Plötzlich kam eine Durchsage.

„Die Piloten und die Anwärter 01, 87 und 88 begeben sich bitte mit ihren Lotsen in den Besprechungsraum“, kam es durch die Lautsprecher.

Mint sprang auf, doch sie sollte den Raum nicht verlassen und auf Ärger hatte sie auch keine Lust. Sie setzte sich wieder aufs Bett und sah zur Tür.

Sie murmelte: „Hoffentlich holen sie mich, wenn es zu kritisch wird.“
 

Die Piloten und Anwärter kamen mir ihren Lotsen in den Besprechungsraum. Force und Zero waren nicht begeistert davon, da sie ja eigentlich die Suche nach Erts planen wollten. Gareas sah es als gute Möglichkeit das Thema anzusprechen und eine Suche vorzuschlagen.

Azuma stand in dem Raum: „Setzt euch, es ist eine ernste Angelegenheit.“

Sie setzten sich, bis auf den grünhaarigen Piloten. Er sah ernst zum Ausbilder, dem sein Verhalten nicht passte.

„Ich sagte setzen!“, betonte er noch einmal den Befehl.

Gareas meinte: „Ich will eine Suche nach Erts haben. Sie können ihn nicht für Tod erklären, wenn er noch lebt und er ist ein wichtiger Junge für uns.“

„Ihr stellt euch das so einfach vor. Wir haben andere Probleme als dieses Thema hier anzusprechen. Bisher weiß noch niemand etwas davon, wo Erts sich befindet, als bleibt ruhig. Es ist ein größeres Problem aufgetreten, denn wir haben wieder ein fremdes Schiff entdeckt. Es wird wohl in sechs Stunden bei uns eintreffen und bis dahin solltet ihr bei Kräften sein“, erklärte Azuma die Situation.

Wütend setzte Gareas sich neben Ernest, der seinen Blick weiterhin nach unten gerichtet hatte. Das gefiel seinem besten Freund gar nicht, aber momentan konnte er nichts dagegen tun, um ihn wieder aufzumuntern.

Hiead fragte: „Ist es wieder dieser Eonia? Dann sollten wir ihn ein für alle mal in Schutt und Asche legen!“

„Ich habe dir nicht erlaubt etwas zu fragen. Aber ja, wir gehen davon aus, dass es Eonia ist. Die Art des Schiffes ist seinem ähnlich. Wahrscheinlich hat er das Raumschiff gewechselt, weil seines zu beschädigt war oder so ähnlich. Wir werden euch mehr in den Angriff schicken, damit wir ihn ein für alle mal verjagen oder besiegen können. Die anderen Anwärter werden nur verteidigen, denn ohne unser Schiff, können wir nicht kämpfen“, erklärte Azuma die Vorgehensweise.

Teela mischte sich in das Gespräch ein: „Wenn wir mehr im Angriff sein sollen, nehmen wir auch da keine Rücksicht auf die Gegner? Also sollen wir uns einfach vorstellen, dass sie wie Victims sind, nicht wert zu leben?“

„So in etwa, ja. Ich hätte es vielleicht nur sanfter ausgedrückt. In vier Stunden werden wir uns bereit für den Kampf machen und eine Stunde später werdet ihr schon draußen sein und einen Überraschungsangriff starten. Sonst noch Fragen?“

„Wenn er besiegt ist, suchen wir dann Erts?“, fragte Gareas.

Der Ausbilder blickte zur Seite: „Das kann ich jetzt noch nicht sagen.“

„Und Mint? Hilft sie bei dem Kampf?“, fragte Force genervt, denn er würde viel lieber nach seinem Freund suchen.

Azuma sah zu ihm: „Mint? Nein, sie kämpft nicht. Wir wissen nicht so genau, ob wir ihr trauen können oder sie nicht doch zu Eonia gehört.“

„Sie hat uns im letzte Kampf aber sehr gut geholfen. Wir können ihr bestimmt trauen“, mischte sich Kizna in die Diskussion der Männer ein.

„Der oberste Chef will das so, also wird es so gemacht. Mint ist damit auch einverstanden und nur im Notfall holen wir sie zu uns. Gibt es sonst noch Fragen, die den Kampf betreffen?“

„Kämpfen wir allein? Jeder für sich? Unsere Taktik zu wissen wäre auch nicht schlecht“, meinte Teela, die die Diskussionen der Anderen ignorierte.

Azuma sah wieder zu ihr: „Eonia hatte glaube ich fünf Hauptkämpfer. Rioroute kümmert sich um die Verteidigung. Ernest sucht den Schwachpunkt und ihre Anderen werden kämpfen. Zero und Hiead kämpfen zusammen gegen einen und die Anderen kümmern sich jeweils um einen. Die anderen Anwärter kümmern sich um die kleinen Fische.“

„Dann sollten wir uns noch etwas ausruhen“, meinte Yuve und erhob sich.

Die Pilotin nickte: „Ich werde in die Cafeteria gehen und noch etwas essen. In vier Stunden treffen wir uns wieder hier.“

Sie stand auf und verließ den Raum. Azuma nickte zu den Piloten und Anwärtern. Dann verließen auch sie den Besprechungsraum. Der Ausbilder ging in sein Zimmer, um sich noch etwas auszuruhen.
 

Die Anderen begaben sich zusammen in die Cafeteria. Es war zwar spät, aber im Großteil konnten sie eh nicht mehr schlafen. Ernest nahm sich einen Tee und starrte die ganze Zeit über in die Tasse. Gareas trank einen Kakao und aß dabei etwas. Force hatte einen Kaffee neben sich stehen, trank aber nichts davon. Rioroute aß relativ viel und trank dazu Wasser. Yuve hatte sich nichts genommen und sah nur aus dem Fenster. Hiead hatte sich einen Tee geholt, das er Schlückchenweise trank. Zero trank einen Kakao und aß auch ein wenig. Die Lotsinnen hatten sich nichts zum Essen genommen, tranken aber größtenteils Kaffee oder Tee.

Gareas meinte: „Wenn wir diesen blöden Eonia besiegt haben, können wir uns ganz auf die Suche nach Erts begeben. Am besten beenden wir schnell den Kampf.“

„Die werden keine fünf Minuten überleben“, sagte Zero selbstbewusst.

Hiead seufzte: „Deinen Mut muss man haben. Schlimm genug, dass ich mit dir kämpfen soll. Eonia oder wie der Idiot heißt ist ein schwerer Gegner. So ungern ich es sage, er ist nicht leicht zu besiegen. Das heißt aber nicht, dass ich bezweifle, dass wir das schaffen.“

„Will ich aber auch stark hoffen. Mit unserer neuen Taktik geht das. Er ist schließlich auch angeschlagen und wir sind in der Überzahl“, grinste Rioroute und aß weiter.

Phil Pheleira drehte sich zu ihnen, da die Mädchen an einem anderen Tisch saßen: „Red nicht so. Wir sollten uns noch ein wenig entspannen, bevor wir kämpfen müssen. Wir sollten auch nicht über dieses Thema reden.“

„Sie hat Recht. Lasst uns ein wenig ruhen und danach können wir immer noch die Taktik besprechen. Also bitte streitet euch nicht darüber“, bat Leena.

Gareas seufzte, nickte aber auch: „Ist schon okay. Wir lassen das Thema sein.“

Er sah zu Ernest, der immer noch in seinen Tee starrte und sich nicht rührte. Sein Blick wurde besorgt, doch er wollte nicht zu ihm sagen. Der Blondhaarige machte sich Sorgen und hatte eigentlich keine Lust auf den Kampf. Er widmete seinem Bruder die ganzen Gedanken. Es würde ihn beruhigen, wenn er nur wüsste, wie es ihm geht.
 

Mint hatte sich wieder an den Tisch gesetzt. Seit der Durchsage konnte sie nicht mehr schlafen, aber fürs Lesen hatte sie auch keinen Kopf.

Sie ging zur Tür, blieb aber davor stehen: „Ich sollte das tun, was sie wollen. Sonst gibt es Stress und die sperren mich wieder ein.“

Das Mädchen drehte sich wieder um und lehnte sich an die Wand. Sie hatte ein kleines Fenster in dem Zimmer. Als sie hinausblickte, konnte sie Zion sehen. Ein kleines Lächeln machte sich breit, denn der Anblick beruhigte sie ein wenig und die Entspannung kehrte zurück. Sie hob ihre Hand und hielt sie gegen die Scheibe. Zion hatte eine sehr beruhigende Wirkung. Es dauerte etwas, bis Mint sich von ihm lösen konnte.

„Es ist schon schön hier, muss ich sagen. Trotzdem fühle ich mich ein wenig unwohl. Wie es wohl Takuto und den Anderen geht“, seufzte sie leicht und setzte sich an den Tisch.

Mint nahm das Buch wieder in die Hand und blätterte ein wenig. Das erste Märchen hatte sie bereits gelesen, aber sie wusste noch nicht, ob sie direkt das Nächste lesen wollte oder ob sie einige überspringen würde. Sie legte es noch einmal kurz zur Seite, lehnte sich zurück und sah zur Decke.

„Es scheint nichts Ernstes gewesen zu sein. Auf jeden Fall bekomme ich keinen Kampf mit“, lächelte sie etwas.

Ihr Blick richtete sich zum Fenster: „Leider kann ich den Kampf aber nicht beobachten. Das Fenster ist in der falschen Richtung. Das ist aber wahrscheinlich Absicht. Ich meine, sie wollen nicht, dass ich mich einmische oder irgendwelche Infos rausschicke. Ich kann es ja verstehen.“

Sie blickte wieder zum Buch. Mint blätterte noch ein wenig und entschloss sich dann noch ein Märchen zu lesen. Nachdem sie es beendet hatte, legte sie sich wieder aufs Bett. Sie schloss ihre Augen und schlief auch schnell ein, denn sie war noch sehr müde. Die Piloten, die Anwärter und ihre Lotsen hatten sich in ihre Zimmer begeben und schliefen auch ein wenig.
 

Kurz bevor das Treffen war ging Azuma rund, um sie zu wecken. Sie saßen wieder im Besprechungsraum. Die Losten hatten sich zu den Maschinen begeben, damit sie alles vorbereiten konnten. Die Anwärter und Piloten sahen zum Ausbilder, der vor ihnen stand und kurz noch einmal auf die Uhr schaute.

„Unsere Taktik bleibt so wie besprochen wurde, oder?“, fragte Gareas noch einmal nach.

Azuma nickte: „Natürlich. Ich werde sie jetzt sicher nicht mehr ändern. Ich hoffe ihr seid für den Kampf bereit und schon ausgeruht. Es wird kein einfacher Kampf werden.“

„Davon gehen wir aus. Kämpfen wir bis zum Schluss oder gibt es auch einen Plan B, wenn Plan A nicht funktioniert?“, wollte Hiead wissen.

Teela sah zu ihm: „Wir hoffen, dass es keinen Plan B geben muss. Wir können uns nicht zurückziehen, denn dann würden wir Zion im Stich lassen und der letzte Planet wäre auch vernichtet. Wir müssen diesen Kampf gewinnen.“

„Wir haben noch zwei Stunden Zeit, bis das fremde Schiff hier eintrifft. Wir besprechen noch etwas die Notlagen, bevor ihr euch zu euren Lotsen begebt und den letzten Rest mit ihnen besprecht“, sagte Azuma ernst.

Zero sprang auf: „Dann sollten wir uns fertig machen.“

„Zuhören war noch nie deine Stärke. Wir besprechen erst ein wenig oder hat dein kleines Gehirn schon abgeschaltet?“, zischte Hiead.

Azuma fauchte: „Ihr seid ein Team, also streitet euch nicht! Der Kampf wird nicht leicht! Also reist euch einmal im Leben zusammen!“

„Das wird ein ernster Kampf, bei dem es um Leben und Tod geht. Streitereien und Diskussionen sind da wirklich fehl am Platz“, ergänzte Teela noch.

Die zwei Anwärter sagten dazu nicht, sahen sich oder Azuma auch nicht an. Sie saßen schweigend auf ihren Plätzen und warteten, bis die Unterhaltung beendet ist. Der Ausbilder seufzte und schlug mit seiner Hand gegen den Kopf.

„So wird das nie was“, seufzte er.

Ernest sah nach oben, da er bisher nur auf den Tisch gestarrt hatte: „Können wir nach dem Kampf nach Erts suchen? Ich mache mir Sorgen.“

„Wir können nach dem Kampf mal darüber reden. Bisher kann ich noch nichts dazu sagen, da wir nicht wissen, wie es mit den Angriffen weitergeht. Aber ich gebe mir Mühe, dass wir vielleicht doch noch nach ihm suchen können“, versuchte der Ausbilder ihn zu beruhigen, obwohl er selbst wusste, dass es wahrscheinlich keine Suche geben würde.

Es beruhigte den Piloten ein wenig, auch wenn er sich nicht sicher sein konnte, ob sie suchen werden oder nicht, aber allein die Aussage vielleicht gab ihm ein wenig Hoffnung. Sie sprachen noch ein wenig über die Taktik, bevor sie zu ihren Ingrids und Pro-Ings gingen.

Eine Durchsage wurde gestartet: „Alle Anwärter und Lotsen bitte zu ihren Pro-Ings! Alle Anwärter und Lotsen bitte zu ihren Pro-Ings!“
 

Mint schreckte wieder auf. Sie bekam die Wiederholung der Durchsage mit.

„Ob wieder irgendwas ist. Hoffentlich gibt es keine Schwierigkeiten“, meinte das Mädchen und ging zum Fenster.

Sie sah nach draußen, konnte aber nichts sehen, da das Fenster in der falschen Richtung war. Sie seufzte und setzte sich auf ihren Tisch.

Das Mädchen stützte sich mit ihren Händen nach hinten ab und blickte ein wenig an die Decke: „Immer diese Kämpfe. Kann es keinen Frieden geben? Eonia, diese merkwürdigen Wesen… Ich hasse es.“

Sie stand auf und ging zur Tür. Sie legte ihre Hand dagegen, stützte sich so ein wenig ab und blickte nach unten. Zwar wollte sie raus und helfen, aber eigentlich würde sie dann genau das Gegenteil machen, denn sie hatten genug damit zu tun gegen das Fremde zu kämpfen. Sie wusste nicht wer der Gegner war, aber sie ging davon aus, dass es Eonia ist.

„Bei diesen Wesen würden sie mich sicher helfen lassen. Sie glauben ja nur, dass ich zu Eonia gehöre“, meinte Mint und lehnte sich an die Tür.

Doch dann ging sie wieder zum Bett und legte sich hin. Sie blickte zur Decke und seufzte.
 

Azuma hatte den Anwärtern und ihren Lotsen erklärt, dass sie in einer halben Stunde ausrücken, um bereit zu sein, wenn das fremde Schiff in Schussweite war. Die Lotsen bereiteten den Rest noch vor, bevor die Anwärter sich kampfbereit machten. Die Piloten waren schon längst bei ihren Ingrids und auch Force, Hiead und Zero waren schon lange bereit. Sie warteten nur auf den Befehl.

Freund oder Feind?

Ranpah ging mit Shiva und dem Fremden in den Besprechungsraum, indem die Anderen sich noch befanden. Takuto war erleichtert, als er den Prinzen gesund und munter vorfand. Dr. Kela jedoch war ziemlich wütend auf die Zwei, denn eigentlich sollten Beide das Bett hüten.

„So hält man sich an das, was erfahrene Leute sagen, nicht Majestät? Ich hatte Ihnen ausdrücklich gesagt, dass Sie das Bett um keinen Umständen verlassen dürfen! Es ist viel zu gefährlich! Wir wissen nicht, wie der Virus reagiert!“, meckerte die Ärztin, weshalb sie auch von allen verwundert angeguckt wurde.

Normalerweise lies der Prinz sich nicht gefallen angeschrieen zu werden und man konnte auch sehen, dass der Junge kurz vor dem explodieren stand. Der Blondhaarige war ein wenig irritiert und sagte nichts dazu. Er wusste auch nicht, was er durfte und was nicht, denn als die Ärztin noch im Zimmer war, war er nicht bei Bewusstsein.

Shiva knurrte: „Ich habe dir schon ganz oft gesagt, dass ich mich nicht anschreien lasse! Wenn du so weiter machst, dann komme ich gar nicht mehr auf die Krankenstation!“

„Sie setzten Ihre Gesundheit aufs Spiel! Ist es Ihnen das Wert? Sie sollten in so einer Situation auf erfahrene Leute hören!“, bat die Ärztin, hatte aber dennoch einen lauten Ton.

Takuto unterbrach die Streiterei: „In einem hat Dr. Kela Recht, Majestät. Wenn es Ihrer Gesundheit schadet, sollten Sie sich lieber noch etwas hinlegen. Mich würde aber vielmehr interessieren, wo Sie waren und warum der Junge bei Ihnen ist.“

„Ist ja gut. Du hast gewonnen, Takuto… Ich leg mich gleich hin, aber erst will ich bei der Besprechung dabei sein. Unser Besucher hat nämlich ganz viel zu erzählen“, meinte der Prinz und setzte sich erschöpft auf einen Stuhl.

Man konnte erkennen, dass er ein wenig müde war und wahrscheinlich auch Fieber hatte, aber dennoch versuchte der Junge sich nichts anmerken zu lassen.
 

„Dann setzten wir uns doch alle wieder hin und lassen unseren Gast erzählen“, lächelte Takuto und setzte sich neben Shiva, obwohl da eigentlich nicht sein ursprünglicher Platz war.

Auch die Anderen begaben sich auf ihre Plätze. Der Fremde blieb vorerst stehen, bis Takuto ihm einen Platz zuwies, auf diesen er sich dann setzte. Es dauerte eine Weile, bis alles ruhig war und die Blicke richteten sich zum Jungen.

„Zuerst wäre es schön, wenn du uns deinen Namen nennen könntest. Mein Name ist Takuto Meyers, ich bin der Kommandant dieses Schiffes und leite die Angel-Truppe“, lächelte er freundlich, um dem Jungen etwas Mut zu geben.

Der Junge erhob ruckartig seinen Kopf, den er bisher nach unten gerichtet hatte: „Angel-Truppe?“

Verwundert sah der Kommandant ihn an und fragte: „Du kennst uns? Woher, wenn ich fragen darf? Obwohl ich auch gerne deinen Namen wüsste. Und sag uns auch woher du kommst, ja?“

„Ich heiße Erts Virny Cocteau und komme von GOA, einem Raumschiff, dass sich auf den Kampf gegen die Victims spezialisiert hat, die alle Planeten außer Zion zerstört haben…“, begann der fremde Junge, wurde aber unterbrochen.

Forte fragte verwundert: „Nur noch ein Planet? Etwas weiter aus diesem Gebiet raus gibt es noch ganz viele Planeten. Diese Victims sind wahrscheinlich diese Wesen, die uns angegriffen haben und ich gehe davon aus, dass sie nur hier ihr Unwesen treiben.“

„Es gibt noch mehr Planeten? Wo?“, wollte Erts wissen und sah zu ihr.

Takuto lächelte leicht: „Ich glaube das können wir danach klären. Wichtiger ist für mich noch, wieso du so verwundert reagiert hast, als ich sagte, dass ich die Angel-Truppe leite.“

„Auf unserem Raumschiff ist ein kleines Mädchen. Sie erzählte davon. Ihr Name war Mint…“, begann der Junge wieder, wurde aber erneut unterbrochen.

Ranpha stand ruckartig auf: „Ihr habt Mint?! Was habt ihr mit ihr gemacht?!“

„Ranpha! Jetzt lass ihn ausreden! Ich möchte nicht, dass der Junge noch einmal unterbrochen wird, sonst kann er kaum unsere Fragen beantworten!“, meckerte der Kommandant leicht.

Erts sah zu ihr: „Sie kam einfach so zu uns an Bord. Wir haben sie nicht gefangen oder so, aber Hiead hatte sie gefunden. Na ja, sie half dann ein wenig bei den Maschinenarbeiten und im Kampf hatte sie auch kurz geholfen. Schließlich ist bei uns ja noch dieser Eonia aufgetaucht, der gegen uns gekämpft hat. Warum wir gegen ihn kämpfen weiß ich zwar nicht, aber er hat wohl angefangen uns anzugreifen. Im Kampf wurde ich wohl verletzt und bin abgetrieben wurden. Ihr habt mich dann wohl gefunden.“

„Also seid ihr nicht unsere Feinde. Das ist schon mal gut, dann könntet ihr uns gegen Eonia helfen und wir helfen euch dafür gegen diese Victims zu kämpfen. Aber wir riskieren keine unnötigen Kämpfe, denn unsere Aufgabe ist es auf den Prinzen zu achten“, erklärte Takuto und lächelte freundlich zum Anwärter.

Dr. Kela unterbrach das Gespräch: „Wenn es nichts wichtiges mehr geben sollte, würde ich gerne die zwei mit auf die Krankenstation nehmen. Wäre das in Ordnung?“

„Kein Problem. Wenn irgendwas ist, ich bin wieder auf der Brücke. Dann suchen wir mal GOA und nehmen Kontakt zu ihnen auf“, nickte der Kommandant ihr zu.
 

Die Ärztin nahm den Prinzen und ging mit Erts wieder auf die Krankenstation. Shiva legte sich aufs Bett. Er war schwer am atmen, da er durch das Laufen zuviel Kraft verbraucht hatte. Zwar wollte der Junge nicht einschlafen, doch Dr. Kela spritze ihm ein Beruhigungsmittel, weshalb er auch sofort einschlief. Erts legte sich auf ein Bett und sah zur Decke. Er wirkte sehr nachdenklich und die Ärztin stellte sich neben ihn.

„Woran denkst du? An deine Freunde?“, fragte sie freundlich.

Der Junge sah zu ihr: „Ich frage mich, wann dieses unnötige gekämpfe endlich aufhört. Es sterben so viele… Ich möchte das einfach nicht mehr.“

„Ich kann dich verstehen. Wenn ich bedenke wie die Mädchen manchmal nach einem Kampf aussehen, dann bekomme ich immer wieder Angst, dass es irgendwann zu spät sein wird. Der Prinz hofft auch innig, dass dieser Kampf ein Ende nimmt. Er wollte nie flüchten, sondern sich direkt den Kampf stellen. Ich glaube er hasst es, wenn andere verletzt werden, auch wenn er immer auf hart tut.“

„Zeigt er eigentlich nie Gefühle? Ich meine, es passiert soviel und er ist nun mal noch ein Kind. Trifft es ihn gar nicht?“

„Ich glaube schon, dass es ihn sehr mitnimmt, aber als Prinz hat er viel Verantwortung und ich glaube deshalb versucht er stark zu sein. Für sein Volk und vielleicht auch, um selber darüber zustehen. Irgendwie tut er mir ja Leid.“

Erts sah zu ihm rüber. Es sah aus, als wenn er schlecht träumen würde, aber in dieser Situation würde auch der Anwärter nicht ruhig schlafen können. Er konnte nicht verstehen, wie man einem kleinen Jungen so viel Verantwortung aufhalsen konnte.
 

Takuto kam auf die Brücke, auf der Lester schon auf ihn wartete.

„Ist viel passiert?“, fragte er, als der Kommandant gerade den Raum betrat.

Takuto sah ihn verwundert an: „Warum soll was passiert sein?“

„Mir war ja klar, dass du gerne trödelst, aber du bist ganz schön lange weg gewesen.“

„Der Fremde ist wach gewesen und war mit dem Prinzen verschwunden, aber keine Sorge, sie sind wieder aufgetaucht. Der Junge heißt Erts und seine Freunde sind auf einem Schiff mit dem Namen GOA. Auf diesem befindet sich nach seiner Aussage auch Mint. Wenigstens hat er ihren Namen genannt und ich glaube auch nicht, dass er zu Eonia gehört. Seine Freunde kämpfen auch gegen ihn, also sollten wir uns zusammen tun, was meinst du?“

„Ich traue ihm kaum so schnell wie du, aber da ich nicht mit ihm geredet habe, kann ich es auch nicht beurteilen. Wir sollten aber vorsichtig sein. Was sagt der Prinz dazu?“

„Er hat nicht viel gesagt. Ihm scheint es wieder schlechter zu gehen. Aber er war mit dem Jungen unterwegs und ich glaube er vertraut ihm. Wir können das morgen vielleicht klären. Die zwei Jungs sollten sich nur ein wenig ausruhen.“

„Ich hoffe morgen ist nicht zu spät. Wir haben ein fremdes Schiff entdeckt, aber von der Form und Größe ist es wahrscheinlich nicht Eonia. Was ist dein Plan?“

„Es könnte das Schiff von Erts sein. Wir sollten Kontakt aufnehmen, wenn wir in Reichweite sind. Wir sollten aber auch ihre Reaktion abwarten. Sie hatten es auch mit Eonia zu tun, also wenn es die Leute von Erts sind.“

„Ich vertraue dir, also werden wir nur kämpfen, wenn das andere Schiff uns angreift. Dennoch sollten die Mädchen sich ausruhen, bis wir in Reichweite sind. So für den Notfall.“

„Das tun sie eh, Lester. Ich meine, heute war auch ein anstrengender Tag für sie. Auf jeden Fall sollten wir den Kurs zum fremden Schiff behalten. Ich gehe mal zur Dr. Kela und gucke, wie es dem Prinzen geht.“

„Immer dasselbe mit dir. Bleib aber nicht zu lange weg.“

Als Takuto nur abwinkte und die Brücke verließ, schüttelte Lester den Kopf und seufzte. Zwar war er etwas müde, aber der Kommandant war ja nicht da und er musste sich solange um die Arbeit kümmern.
 

Die Mädchen hatten sich in Ranphas Zimmer begeben und dort ein wenig zu ruhen. Chitose hatte sich an die Wand gelehnt und war direkt eingeschlafen.

Milfeulle meinte: „Wenn der Junge Recht hat und Mint bei seinen Freunden an Bord ist, dann werden wir sie bald wieder sehen. Ich finde das so toll. Wenn sie ihnen beim Kampf geholfen hat, dann geht es ihr sicherlich gut.“

„Aber wenn sie zu ihnen an Bord ist, ohne das sie es wussten, dann muss sie ja von hier ganz freiwillig weg sein. Warum hat sie uns dann nichts gesagt“, fragte sich Ranpha und blickte in die Runde, ob jemand eine Antwort hatte.

Forte sah nachdenklich an die Decke: „Vielleicht hatte sie eine Spur, war sich aber nicht sicher und wollte es einfach nur überprüfen. Dabei hat sie sich zu weit von uns entfernt und konnte nicht mehr zurück. Deshalb ist sie an das andere Schiff, um es zu untersuchen und sich auszuruhen. Wenn es Eonia gewesen wäre, dann hätte sie es manipulieren können und so konnte sie Verbündete finden.“

„Sie hätte uns aber trotzdem was sagen können. Ich meine, ihr muss doch klar sein, dass wir uns Sorgen machen, wenn sie nicht da ist, oder?“, meinte Chitose und sah in die Runde.

Die Rothaarige nicke: „Eigentlich schon, aber man kann es nun mal nicht mehr ändern. Wenigstens wissen wir jetzt, dass es ihr gut geht. Das ist erst mal die Hauptsache. Meckern können wir ja mit ihr, wenn sie wieder da ist.“

Die Mädchen entspannten noch ein wenig, denn sie konnten nie wissen, wann sie das nächste Mal in den Kampf mussten.
 

Takuto ging auf die Krankenstation. Dr. Kela war nicht im Raum, Shiva lag schlafend auf dem Bett und Erts saß aufrecht. Der Blondhaarige blickte zum Kommandant als er die Krankenstation betrat und musterte ihn verwundert. Er war es nicht gewohnt, dass der Kommandant des Schiffes Krankenbesuche machte. Auf GOA wurden sie wenn nur von ihren Freunden oder Lotsen besucht. Ihm war jedoch klar, dass es hier um den Prinzen ging, obwohl er nicht glaubte, dass es bei ihm auf dem Schiff ähnlich ablaufen würde.

„Wie geht es dir? Konntest du dich ein wenig erholen?“, fragte Takuto ihn und lächelte freundlich zu ihm.

Erts nickte überrascht: „Ja, es geht mir schon viel besser. Danke der Nachfrage.“

Der Anwärter wollte eigentlich noch etwas fragen, traute sich aber nicht. Er wusste nicht, wie der Kommandant reagieren würde, wenn er sich einfach erlauben würde etwas zu fragen. Erts senkte seinen Blick und richtete ihn leicht zur Seite.

Takuto erkannte, dass er etwas wollte: „Wenn dir was auf dem Herzen liegt, dann sag es oder frag. Ich kann mir danach immer noch überlegen ob ich antworten werde oder nicht. Du würdest es aber bereuen nicht gefragt zu haben.“

„Das ist zwar nicht meine eigentliche Frage, aber warum sind Sie so nett zu mir? Ich meine, Sie trauen mir, obwohl Sie ja eigentlich gar nichts von mir wissen“, meinte Erts leise.

Der Kommandant lachte leicht: „Gibt es etwa einen Grund, warum ich dir nicht trauen sollte? Du kannst gar nichts für den Krieg in dem wir uns befinden und auch wenn Eonia nicht davor zurückschreckt Kinder in den Kampf zu schicken, vertraue ich dir. Genauso wie der Prinz dir zu trauen scheint.“

„Wenn sie mir die Frage dann erlauben… Was passiert jetzt mit mir? Und was haben Sie als nächstes vor?“, fragte der Junge ein wenig ängstlich.

Takuto lächelte und setzte sich auf einen Stuhl, den er zum Bett schob: „Wir haben Kurs auf ein Raumschiff genommen, mit dem wir in den nächsten Stunden Kontakt aufnehmen werden. Vielleicht sind es ja auch deine Freunde. Du wirst solange hier beim Prinzen bleiben, damit er nicht immer auf die Brücke kommt. Ihm scheint es ja nicht so gut zu gehen.“

„Die Ärztin gab ihm eine Spritze, wahrscheinlich zur Beruhigung. Sein Zustand scheint schlecht zu sein. Was ist denn passiert, wenn ich fragen darf?“

„Wir hatten ein merkwürdiges Virus an Bord und irgendwie hat es einen Narren an den Prinzen gefressen. Ranpha, das blondhaarige Mädchen mit dem roten Kleid, und ich hatten auch diesen Virus. Aber bei uns ist er wesentlich schneller verklungen. Vielleicht liegt es aber auch am Alter. Der Kleine ist ja auch erst zehn Jahre alt.“

„Hoffentlich geht es ihm bald besser“, murmelte Erts besorgt und blickte in Shivas Richtung.

Der Prinz öffnete langsam die Augen und setzte sich aufrecht hin. Er hielt seinen Kopf und machte kurz die Augen zu. Dann sah er nach oben und merkte, dass Takuto im Raum war. Sofort nahm er die Hand vom Kopf und wollte aufstehen, doch der Kommandant ging zu ihm und drückte ihn auf das Bett zurück.

„Sie sollten sich noch ein wenig ausruhen. Wie es scheint haben Sie wieder Fieber bekommen“, lächelte er freundlich, aber man merkte auch, dass er besorgt war.

Der Prinz wurde leicht rot, als er zurückgedrückt wurde und drehte sich weg. Ihm gefiel es gar nicht, aber er musste sich erst wieder fangen, bevor er etwas sagen konnte.

Takuto fragte verwundert: „Habe ich etwas falsches gemacht?“

„Ich habe dir nicht erlaubt mich anzufassen“, zischte der Prinz leicht, doch es klang mehr verlegen als wütend, wie es eigentlich sein sollte.

Der Kommandant musste lächeln und strich ihm leicht über den Kopf: „Werden Sie wieder gesund und dann können wir wieder eine Runde Schach spielen, okay?“

Shiva antwortete ihm nur mit einem Nicken, da er ihn mit dem Streicheln noch mehr in Verlegenheit gebracht hatte. Der Kommandant stand auf und verließ den Raum Richtung Brücke, auf der Lester auf ihn wartete.

Erts blickte weiterhin zum Prinzen und fragte: „Was war das denn? Der Kommandant scheint Sie ja sehr in Verlegenheit gebracht zu haben.“

„Das stimmt doch gar nicht!“, zischte Shiva leicht wütend und setzte sich ruckartig aufrecht hin.

Sein Blick war wütend, auch wenn er noch leicht verlegen war. Knurrend sah er zu Erts, der ein wenig Angst vor ihm hatte und lieber nichts mehr sagte.

Der Anwärter winkte ab: „So war das doch gar nicht gemeint. Sie haben nur so merkwürdig reagiert, das ist alles.“

„Ich mag es nicht, wenn man mich gegen meinen Willen berührt“, fauchte er etwas und ließ sich wieder nach hinten fallen.

Shiva war immer noch ein wenig müde und schloss die Augen. Es dauerte eine Weile, bis er eingeschlafen war. Erts sah immer noch in seine Richtung, sagte aber erst nichts.

Doch dann murmelte er leise: „Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen er empfindet etwas für diesen Kommandanten…“

„Wer empfindet was für wen?“, fragte Dr. Kela, als sie den Raum betrat.

Erts schreckte zurück: „Nichts. Niemand empfindet etwas für wen.“

Die Ärztin sagte nichts mehr dazu, musste aber lachen. Sie ging wieder an ihre Arbeit.
 

Takuto war inzwischen auf der Brücke angekommen.

Lester sah zu ihm: „Willst du dich nicht ein wenig ausruhen? In vier Stunden erreichen wir das andere Schiff. Du solltest bei Kräften sein.“

„Und du? Du bist doch schon genauso lange auf den Beinen wie ich“, meinte der Kommandant und setzte sich auf seinen Platz.

Der Major lachte: „Ach, was sind schon 24 Stunden wach sein. Wenn ich zu müde werde schlafe ich im Stehen ein.“

„Ich werde später den Mädchen Bescheid geben, dass sie sich bereithalten sollen, falls das Schiff unser Feind sein sollte. Im Falle eines Kampfes wäre es mir Recht, wenn du zum Prinzen und unserem Gast gehen könntest. Da kannst du dich auch ein wenig ausruhen. Bevor der Prinz wieder hier herkommt, sollte lieber jemand zu ihm gehen.“

„Kann ich machen. Aber wir sollten trotzdem eine Pause machen. Falls Eonia noch kommt, sollten wir ausgeschlafen sein.“

„Dann lassen wir die Brücke mal drei Stunden unbesetzt“, meinte der Kommandant und stand auf.

Lester musterte ihn mit großen Augen: „Du willst, dass wir beide die Brücke verlassen?“

„Ihr ruft mich, wenn was ist, ja?“, fragte er.

Von einem Kollegen bekam er direkt eine klare Antwort: „Natürlich. Sobald was ist, werden wir uns bei Ihnen melden.“

„Dann komm, Lester. Wir brauchen ein wenig Schlaf“, lächelte Takuto und wartete, bis sein Freund die Brücke verlassen hatte.

Dann ging er hinterher und Beide legten sich in ihren Quartieren hin, um ein wenig Schlaf zu finden.
 

Die Mädchen waren währenddessen auch eingeschlafen und lagen bei Ranpha im Zimmer. Die Blondhaarige lag auf ihrem Bett, während die Anderen auf dem Boden verteilt schliefen. Da es Mint gut ging, konnten sie auch einigermaßen gut schlafen und erholen. Forte war die Erste, die wach wurde. Sie streckte sich und setzte sich an den Tisch, auf dem noch etwas Tee stand. Er war zwar nicht mehr warm, aber sie schenkte sich dennoch einen Schluck ein, um etwas zu trinken.

Als Chitose wach wurde, fragte die Rothaarige: „Gut geschlafen?“

„Ein bisschen unbequem der Boden, aber sonst ja. Der Gedanke daran, dass es Mint gut geht, hat den Schlaf noch besser gemacht. Ob wir bald wieder kämpfen müssen?“, fragte die Blauhaarige noch ein wenig verschlafen.

„Bestimmt. Der letzte Kampf ist schon lange her und ich glaube nicht, dass die Ruhe bleibt. Vor allem wegen diesen Wesen, die Victims genannt werden.“

„Wir sollten vielleicht Takuto mal dazu fragen“, meinte Milfeulle und rieb sich die Augen.

Vanilla stand auf: „Dann kommt.“

„Ich will aber noch schlafen“, murmelte Ranpha die auf ihrem Bett lag und sich in die Decke kuschelte, da sie nicht aufstehen wollte.

Forte lachte: „Wir sollten aber mal fragen gehen. So wissen wir wenigstens, ob wir noch ein wenig entspannen können oder bald einen Kampf vor uns haben.“
 

Während die Mädchen sich unterhielten kamen Takuto und Lester wieder auf die Brücke. Sie waren zwar noch nicht ausgeschlafen, hatten aber wieder ein wenig Kraft getankt.

„Wieder fit?“, fragte der Major und lehnte sich an die Wand.

Der Kommandant nickte: „Ein wenig. Auf jeden Fall genug für die nächsten paar Stunden. Falls das Schiff friedlich ist, werden wir uns auch noch etwas danach ausruhen können. Wir sollten die Mädchen auf die Brücke rufen.“

Takuto nickte einer Kollegin zu, die sofort eine Durchsage startete: „Die Angel-Truppe bitte auf die Brücke. Ich wiederhole: Die Angel-Truppe bitte auf die Brücke.“
 

„Ist etwas passiert?“, fragte Erts als er die Durchsage hörte.

Dr. Kela schüttelte den Kopf: „Ich glaube nicht. Wenn sie kämpfen müssten, würden sie in den Hangar gerufen werden. Vielleicht ein neuer Auftrag, wer weiß.“

„Wie lange muss ich denn noch hier bleiben“, fragte Shiva, der nun auch wieder wach war.

Die Ärztin seufzte: „Die Durchsage hat Sie wohl geweckt, was? Ihr Fieber ist immer noch relativ hoch. Sie sollten sich noch einige Zeit ausruhen und nicht so viel rum rennen. Sonst sinkt das Fieber nicht und sie müssen noch länger hier bei mir bleiben. Ich weiß ja auch wie sehr Sie das lieben.“

„Ist okay. Solange Takuto noch kommt und mit mir Schach spielt… Obwohl, eigentlich will ich ihn heute gar nicht sehen“, murmelte der Prinz.

Dr. Kela sah ihn verwundert an: „Warum? Hatten Sie Streit mit ihm? Oder wollte er, dass Sie das Bett hüten?“

„Das geht dich gar nichts an“, zischte er gereizt und drehte sich weg.

Erts meinte: „Er ist schon seit dem gestrigen Besuch des Kommandanten so. Ich weiß auch nicht was er hat. Eigentlich war er ganz lieb zu ihm.“

„Vielleicht für seinen Geschmack zu lieb“, überlegte die Ärztin und lachte leicht.
 

Die Mädchen begaben sich wie gerufen auf die Brücke, um den Befehl anzunehmen.

„Was habe ich gesagt. Lange kann es ja nicht mehr so ruhig bleiben“, meinte Forte.

Chitose nickte betrübt: „Leider eigentlich. Ich wünschte der Kampf würde enden.“

„Dann hätten wir trotzdem noch andere Aufgaben, aber was solls. Ich bin gespannt, was wir wieder machen müssen“, seufzte Ranpha, denn sie hatte eigentlich keine Lust.

Als sie die Brücke betraten, stellten sie sich sofort zu Takuto.

Der Kommandant lächelte freundlich: „In etwa einer Stunde erreichen wir ein fremdes Schiff. Wir wissen nicht, ob es unser Freund oder Feind ist. Es hat auf jeden Fall eine andere Form und Größe als das von Eonia. Zuerst werden wir versuchen Kontakt aufzunehmen und wenn sie den Angriff starten solltet, dann kämpfen wir auch. Deshalb bitte ich euch kampfbereit zu bleiben. Am besten geht ihr schon in den Hangar und trefft für einen eventuell Kampf Vorbereitungen. Der Prinz muss um allen Umständen beschützte werden.“

„Ey, ey, Sir“, salutierten die Mädchen und begaben sich auch direkt zu ihren Angels.

Takuto sah zu Lester: „Mir wäre es auch Recht, wenn du jetzt schon zum Prinzen gehen könntest. Er ist sicher wach und bevor er hier her kommt, geh du zu ihm. Falls er fragt warum, sag ihm was du willst. Aber auch wenn er erst zehn ist, er lässt sich nicht verarschen.“

„Das hatte ich auch nicht vor“, meinte der Major und verließ die Brücke.

Takuto widmete sich wieder seiner Arbeit. Nachdenklich sah er auf seine Daten.

„Mh… Merkwürdig. Es sieht eigentlich so aus, als wenn sie sich für einen Kampf bereit machen würden. Sicher bilde ich mir das nur ein. Auch wenn es Eonia wäre, würde er Kontakt mit uns aufnehmen. Obwohl, Eonia hätte uns dann schon längst angegriffen. Die Mädchen sind bereit, egal was passiert. Hoffentlich wird es nicht zu einem Kampf kommen“, hoffte der Kommandant und sah sich weiter die Daten an.
 

Lester kam inzwischen auf der Krankenstation an. Dr. Kela war nicht in dem Raum, nur der fremde Junge und Shiva. Der Prinz hatte den Rücken zur Tür gedreht. Als Lester den Raum betrat, bekam er ein Kissen ins Gesicht.

„Ich will dich nicht sehen! Verschwinde!“, zischte Shiva, doch als er sah das es Lester war, war es ihm sichtlich unangenehm.

Mittlerweile erkannte er, wenn Dr. Kela rein kam, da er es an den Schuhen erkannte. Der Prinz drehte sich wieder weg, während der Major ihn verwundert musterte.

Erts erklärte die Situation: „Seit vorhin ist er schlecht auf den Kommandanten zu sprechen. Ich weiß nicht genau warum, bin daraus nicht schlau geworden. Ihm passte wohl seine fürsorgliche Art nicht.“

„Okay. Ich bleib eine Weile bei euch, wenn’s Recht ist“, meinte Lester und setzte sich auf einen Stuhl.

Shiva drehte sich zu ihm: „Dann spiel Schach mit mir.“

„Okay“, sagte der Major verwundert und begann ein Spiel.

Der Prinz war zwar gut, aber eigentlich hätte Lester ohne Probleme gewinnen können, doch er ließ mit Absicht Shiva gewinnen, was er am Anfang auch nicht merkte. Währenddessen waren sie schon nah an dem fremden Schiff.

Schwerer Schaden

Die Pro-Ings und Ingrids flogen raus, um das fremde Schiff anzugreifen, bevor dieses etwas unternehmen konnte. Azuma hoffte damit, dass es ein Überraschungseffekt werden könnte. Da es keine anderen Raumschiffe außer GOA und das von Eonia gab, konnte es nur Eonias sein. Azuma befand sich im selben Raum wie die Lotsen, um sie im Notfall zu unterstützen. Er hatte nicht vor noch einmal Kontakt mit Eonia aufzunehmen. Die Lotsen waren konzentriert, um den Anwärtern bestens helfen zu können. Die Anwärter und Piloten stellten sich so bereit, wie der Ausbilder ihnen vorher befohlen hatte, obwohl Hiead und Zero trotzdem nicht zusammen arbeiten wollten. Rioroute erstellte das Schutzschild, damit die Anwärter und auch das Schiff vorübergehend geschützt waren. Ernest fiel es schwer sich zu konzentrieren, aber er gab sich die größte Mühe, denn er musste den Schwachpunkt schnell finden, bevor der Gegner ihnen zu schwer schaden konnte.

„Sie scheinen wirklich nicht mit einem direkten Angriff gerechnet zu haben. Wir sollten solange ihre Krieger noch nicht draußen sind das Schiff attackieren“, befahl Teela und flog auf direkt Weg zum gegnerischen Raumschiff, um dieses zu attackieren.

Yuve, Gareas, sowie Zero, Force und Hiead halfen bei ihrem Angriff und setzten schon zu Beginn einen starken Treffer.

Zero freute sich: „Wenn wir so weiter machen, gewinnen wir, ohne dass dieser Eonia uns angreifen kann. Das wird ein Kinderspiel.“

„Glaubst du wirklich? Ich bezweifle das es so einfach wird. Vielleicht war es auch eine Falle“, meinte Hiead ernst und machte sich auf alles gefasst.

„Mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand. Wir haben das Schiff getroffen“, meckerte der braunhaarige Anwärter.

Gareas fauchte: „Wenn ihr euch streitet, können wir nie gewinnen. Sobald sie ihrer Krieger schicken, müssen wir diese angreifen! Habt ihr das Verstanden?“

„Das ist mir klar. Aber solange sie noch nichts machen, brauchen wir uns nicht zu fürchten“, sagte Zero zufrieden und fühlte sich siegessicher.
 

Azuma sah nachdenklich zum Kampf. Er war verwundert, dass Eonia sich hat so einfach treffen lassen. Für sie war es ja gut, aber er befürchtete, dass er noch etwas Schlimmeres planen könnte und sie ihn die Enge treiben könnten.

„Wenn wir uns nach dem Plan richten, müsste alles gut gehen“, meinte Kalliso und versuchte damit den Ausbilder ein wenig aufzumuntern.

Kizna nickte: „Außerdem sind wir im Vorteil. Wir haben bereits einmal getroffen und das am Hauptschiff. Wenn wir fleißig weiter machen, können wir sogar gewinnen.“

„Positives Denken hilft uns bestimmt weiter. Wenn wir vom Schlimmsten ausgehen, dann wird es schwer zu gewinnen, aber wenn man mit Mut und Zuversicht kämpft, dann ist die Chance schon größer zu gewinnen“, lächelte die Blondhaarige Lotsen des Anwärters 01.

Azuma nickte: „Ihr habt Recht, Mädchen. Ich sollte versuchen das Positive darin zu sehen.“

Doch in seinen Gedanken war er immer noch der Meinung, dass Eonia noch einen Hinterhalt plant und es für sie nicht einfach werden wird. Den Mädchen wollte er jedoch vorlügen, damit sie sich darüber keine Gedanken machen mussten.
 

Der Gegner schickte seine Krieger in den Kampf und der Ausbilder beobachtete alles. Es waren zwar andere Maschinen, aber wie auch das letzte Mal fünf Stück. Nun begann der eigentliche Kampf. Die Anwärter und Piloten entfernten sich ein wenig vom gegnerischen Schiff, um sich in ihre Form zu stellen.

„Anwärter 87 und 88, ihr kümmert euch um den ganz links. Anwärter 01, du übernimmst den daneben. Eeva Leena übernehme den ganz rechts und Tellia Kallisto den daneben. Ich kümmere mich um die Mitte“, sagte Teela ernst.

Die Anderen stimmten ein und griffen ihre jeweiligen Ziele an, wie es die Pilotin von ihnen wollte. Doch so leicht ließ der Feind sich nicht angreifen und wich aus oder wehrte den Angriff ab.

Zero fluchte: „Verdammt! So wird das nichts!“

„Wir müssen als Team arbeiten, auch wenn ich das ungern sage. Du greifst von rechts an und ich von links“, meinte Hiead ernst und startete schon seinen Angriff.

Er wusste zwar nicht, ob Zero auf ihn hören würde, doch er hatte gerade keine andere Wahl. Zwar wollte der Braunhaarige nicht das tun, was ihm gesagt wurde, aber schließlich wollte er auch gewinnen und ihm war klar, dass er von Strategie nicht viel verstand. Doch der Angriff funktionierte nicht, wie die Zwei es wollten, denn der Gegner daneben mischte sich ein und schoss auf Zero, dieser einige Meter zurück gedrückt wurde.

„Alles in Ordnung?“, fragte Force, der gegen den Feind daneben kämpfte.

Der Anwärter mit der Nummer 88 nickte: „Ja, es geht. Mein Kopf brummt leicht, aber ich kann weiterkämpfen.“

„Pass das nächste Mal besser auf. Wir dürfen uns nicht treffen lassen“, meinte Hiead ernst und war über den Fehlschlag des Angriffes verärgert.

Zero zischte: „Danke, dass du dir Sorgen gemacht hast.“

„Ihr sollt nicht streiten, sondern zusammen kämpfen“, sagte Teela gereizt, die die Streiterei während ihres Kampfes mitbekam.

Die Anwärter sagten dazu nicht, denn die Piloten hatte mit ihrer Aussage Recht. Sie mussten sich eine neue Strategie einfallen lassen.
 

Währenddessen sah Azuma sich alles an. Ihr Schiff blieb bisher noch unbeschadet, was den Ausbilder erleichterte, doch Force und Zero waren durch ihre Gegner sehr angeschlagen und die Pro-Ings beschädigt. Auch Gareas hatte schwer was abbekommen und hatte es mit dem Gegner schwer.

„Was sagen die Daten?“, fragte der die Lotsen.

Kizna antwortete: „Es geht einigermaßen. Zero kann noch kämpfen, also Anwärter 88, aber noch so ein Treffer und er wird kampfunfähig sein, bei großem Geschoss wird er es auch nicht überleben.“

„Wie sieht es bei den Piloten aus?“, fragte Azuma über Funk, da die Lotsen der Piloten woanders waren.

Leena gab ihm auch schnell eine Antwort: „Es sieht nicht so gut aus. Bisher kann nur Ernn Laties ihren Gegner in die Enge treiben. Eeva Leena hat schweren Schaden genommen, kann aber noch kämpfen. Wie lange hängt jedoch von den Angriffen ab.“

„Wäre es nicht besser, wenn wir Luhma Klein und Agui Keameia auch mit in den Kampf schicken? Für die Verteidigung sind immer noch die anderen Anwärter da“, schlug Phil Pheleira vor, denn je mehr die Piloten verletzte werden würden, desto geringer ist die Chance auf einen Sieg.

Der Ausbilder seufzte: „Ist okay. Schickt sie zur Unterstützung.“

„Rioroute und Ernest, hört ihr uns? Ihr sollt die Anderen unterstützen“, sagte Phil Pheleira.

Tune gab einige Daten ein: „Ernest, am besten hilfst du Gareas. Er scheint Probleme im Kampf zu haben. Pass aber auf dich auf.“

„Ist in Ordnung. Wir schaffen das“, sagte der Pilot ruhig und flog zur Unterstützung.

Phil Pheleira nahm Kontakt mit ihrem Piloten auf: „Dann solltest du zu Anwärter 01 gehen, denn er scheint auch einen starken Gegner zu haben. Um die Verteidigung kümmern sich die anderen Anwärter.“

„Wir erledigt. Ich werde mein bestes geben“, sagte der Pilot von Agui Keameia.

Er flog zur Unterstützung zu Force, um ihm zu helfen.
 

„Es hört sich an, als wenn gekämpft wird“, murmelte Mint und lehnte sich an die Wand.

Sie hatte keine Lust zu lesen und schlafen konnte sie auch nicht. Sie wurde von leichten Erschütterungen wach, das Schiff selbst, schien aber nicht getroffen wurden zu sein.

Sie sah leicht aus dem Fenster: „Vielleicht ist Eonia wieder aufgetaucht. Oder diese Victims. Aber wenn sie wirklich da sein sollten, dann könnten sie doch meine Hilfe gebrauchen.“

Mint seufzte, denn sie hätte so gerne geholfen, aber das durfte sie ja nicht. Man traute ihr noch nicht richtig, weshalb sie etwas unruhig war.

„Ich kann sie ja verstehen, aber wenn sie Probleme haben sollten sie mich rufen. Hoffentlich tun sie das dann auch“, meinte sie und setzte sich auf den Stuhl.

Es gab weder eine Uhr noch sonst etwas anderes in dem Zimmer. Sie konnte noch nicht einmal sagen, wie lange sie jetzt schon von ihren Freunden getrennt war. Nachdenklich blickte sie Richtung Fenster, aus dem sie nichts außer dem All sehen konnte. Sie hörte immer wieder die Geräusche des Kampfes, aber da sie sich auf der anderen Seite befand, konnte sie nicht erkennen, was sie sehr bedauerte.

Mint seufzte: „Sie hätten mich doch wenigstens den Kampf sehen lassen können. Ich kann ihnen ja schlecht aus dem Zimmer raus helfen.“

Doch das nachdenken brauchte sie auch nicht viel weiter. Plötzlich spürte sie eine Erschütterung und sprang auf.

„Das scheint uns getroffen zu haben. Hoffentlich wurde niemand verletzt.“
 

Eines der Kriegerschiffe des Gegners war durch an den Piloten vorbei zum Schiff geflogen und hatte einen direkten Treffer gelandet. Einige Maschinen wurden getroffen und sie hatten keine Möglichkeit mehr sich Fortzubewegen. Auch Anwärter, die das Schiff verteidigten, wurden schwer verletzt, einige waren wahrscheinlich auch Tod. Ernn Laties versuchte den Gegner wieder von Schiff zu bekommen, doch es war nicht so einfach.

„Verdammt!“, fluchte Azuma und schlug mit der Faust gegen einen Pfeiler.

Sie konnten direkt vor ihrem Fenster den Kampf beobachte. Teela hatte alle Hände voll zu tun das Schiff zu beschützen und gegen den Gegner zu kämpfen. Die Anwärter, die sich dabei einmischten, wurden schwer getroffen. Der Ausbilder wollte schon gar nicht auf die Zahlen sehen. Vor dem Schiff lagen viele Trümmern und er hoffte, dass die Anwärter noch lebten, doch solange der Kampf aktiv war, konnten sie diese nicht an Bord holen. Zero und Hiead versuchten weiterhin ihren Gegner zu besiegen. Sie hatten zwar starken Schaden bei ihm angerichtet, wurden aber immer wieder zurück geschleudert.

Zero atmete schwer: „Wann haben wir es denn endlich geschafft?“

„Das wird wohl noch dauern“, meinte Hiead, der ebenfalls schwer am atmen war.

Ernest fragte: „Wie geht’s es euch zwei? Wenn ihr nicht mehr kämpfen könnt kehrt um. Es bringt nichts, wenn ihr euch töten lasst.“

„Flucht ist zwecklos. Die kriegen uns dann eh wieder“, sagte der braunhaarige Anwärter.

Er hatte eigentlich Recht, denn der Gegner könnte sie verfolgen, wenn sie flüchten wollten. Yuve hatte es geschafft einige Angriffe gegen das Schiff zu erheben und die Verteidigungssysteme lahm zu legen. Doch durch diese Aktion wurde er schwer von einem der kleinen Kampfschiffe in die Mangel genommen und schwer zugerichtet.

Gareas meinte: „Wir müssen doch irgendwas tun können. Wenn wir so weiter kämpfen, dann töten wir uns gegenseitig.“

„Der Gegner muss illiminiert werden, sonst lässt er uns nicht mehr in Ruhe“, sagte Teela ernst und hatte es endlich geschafft das gegnerische Schiff von GOA zu locken.

Ernest seufzte: „Warum müssen wir sie denn töten? Können wir nicht noch einmal mit ihnen reden? Vielleicht lässt sich eine Lösung finden.“

„Ihretwegen ist dein Bruder verschwunden. Willst du sie ungestraft davon kommen lassen?“, fragte die Piloten gereizt, was sie eigentlich selten ist.

Der Blondhaarige blickte nach unten: „Nein, natürlich nicht. Aber wenn wir sie töten kommt Erts auch nicht wieder. Ein Versuch ist es doch wert, oder?“

Doch Teela hörte ihm gar nicht mehr zu und griff weiter den Gegner an. Die anderen Piloten und Anwärter halfen dabei. Ernest sah ihnen kurz zu, bevor er dann doch mit dem Kampf anfing und weiterhalf. Er versuchte sich einfach vorzustellen, dass es Victims wären, doch dass konnte er nicht so einfach. Er wurde von einem der Gegner schwer getroffen.

„Ernest!“, rief Gareas und sah zu dem Ingrid, doch er bekam keine Antwort.

Rioroute meinte: „Ich glaub, er ist bewusstlos. Wir sollten ihn zurück bringen, damit er noch gerettet werden kann.“

„Wir können den Kampfplatz nicht so einfach verlassen. Den Gegner zu illiminieren hat höchste Priorität“, sagte Teela ernst.

Hiead mischte sich ein: „Zero und ich würden den Kampf eh nicht überleben. Wir können ihn zurück bringen. Ihr seid dann immer noch fünf die am Kämpfen sind. Sonst müssen die anderen Anwärter auch helfen kommen.“

„Ist in Ordnung“, meinte die Pilotin kalt und widmete sich wieder dem Kampf.

Zero und Hiead flogen zu Ernest, um ihn wieder zum Schiff zu bringen, doch einer der Gegner wollte das nicht zulassen. Doch plötzlich stoppte dieser und griff nicht weiter an, sondern drehte um und widmete sich wieder den anderen Piloten.

„Was war das denn?“, fragte sich der Braunhaarige.

Der Anwärter mit der Nummer 87 meinte: „Vielleicht macht es ihm kein Spaß schon Erschöpfte zu töten oder er hat einen anderen Plan.“

Sie brachten Luhma Klein an Bord und die Ärzte holten ihn aus seinem Cockpit. Zero, Hiead und Ernest wurden auf die Krankenstation gebracht und verarztet. Dr. Crowford kümmerte sich zuerst um den Piloten, während ihre Krankenschwestern sich um die Anwärter kümmerten.
 

Azuma war ganz außer sich: „Das kann doch nicht sein. Wir müssen doch irgendwas machen können. Wir haben einen Piloten verloren und sie haben immer noch alle fünf Krieger im Kampf. Die müssen doch eine Schwachstelle haben.“

„Sollen andere Anwärter nach vorne, um die Piloten zu unterstützen?“, fragte Kizna.

Der Ausbilder sah zu ihr und nickte: „Anwärter 02, 03 und 04 können vorrücken.“

„Okay. Anwärter 02, 03 und 04, rückt bitte zu den Piloten vor und helft ihnen“, sagte Kalliso.

Der Ausbilder sah knurrend und nachdenklich nach draußen. Die aufgerufenen Anwärter flogen zu den Piloten, um ihnen beim Kampf zu helfen.

„Diese Frage ist wahrscheinlich sehr ungünstig, aber wir können doch Mint fragen, ob sie bei den Reparaturarbeiten helfen könnte. Es ist ziemlich viel Schaden zustande gekommen und sie kennt sich mit Technik besser aus als manch andere hier“, meinte Kizna, befürchtete aber, dass der Ausbilder über diese Frage wütend werden konnte.

Er wurde es auch: „Das werde ich bestimmt nicht tun! Es ist nicht hundertprozentig sicher, dass sie auf unserer Seite steht und sie könnte gerade im Kampf viel manipulieren!“

„Vielleicht ist es nicht angebracht, aber wir haben keine große Wahl. Sie kennt sich damit aus und wir haben große Probleme. Wenn wir nicht alles wieder in Gang bekommen, dann werden wir so oder so sterben, ob sie nun auf unserer Seite steht oder nicht“, sagte Kalliso, ohne darüber nachzudenken, was für Folgen das haben könnte.

Azuma knurrte und war wütend über diesen Kommentar: „Wir werden sie nicht zu uns holen! Bisher ist noch nicht der äußerste Notfall und erst dann werde ich sie zu uns holen!“
 

Mint bekam nicht viel mit und war darüber sehr betrübt. Sie machte sich große Sorgen, weil sie nicht helfen konnte und es auch nicht durfte.

„Ich weiß ja nicht wie viel das Schiff aushält, aber wer weiß. Vielleicht sind wir ja am gewinnen“, seufzte sie.

Sie hörte immer wieder die Schüsse und Explosionen, auch wenn sie aus der Ferne sehr leise waren. Dennoch wusste sie, dass es ein schwerer Kampf war, der genug Tote und Verletzte mit sich tragen würde. Die Frage war nur, auf welcher Seite sich dieses ergab. Vielleicht auch auf beiden Seiten.

Mint legte sich auf ihr Bett und blickte zur Decke: „Immer wieder diese elendigen Kämpfe. Eonia oder auch diese blöden Wesen. Warum können die nicht einfach mal weg bleiben und uns in Ruhe lassen. Ich habe es langsam satt. So viele werden immer verletzt.“
 

Teela griff ihren Gegner immer wieder an und die Maschine des Feindes sah schon sehr mitgenommen aus. Ein anderer ihrer Gegner mischte sich ein und beschäftigte sich mit der Piloten, während die angeschlagene Maschine zurück an Bord gebracht wurde.

„Wir werden sie alle töten!“, brüllte Teela und schoss weiter.

Die kaputte Maschine wurde sicher an Bord gebracht, was der Pilotin gar nicht gefiel. Gareas griff das Hauptschiff an, da diesmal die Piloten in der Überzahl waren.

„Treffer versenkt“, sagte der Grünhaarige und freute sich leicht.

Teela meinte ernst: „Das ist noch kein Grund sich zu freuen. Wir haben nur ein wenig das Schiff getroffen. Nicht nachlassen.“

„Hatten wir auch nicht vor“, grinste Rioroute, der durch Gareas Attacke wieder zuversichtlich war, doch sein Optimismus kam zu früh, denn das Hauptschiff schoss auf sie und traf GOA, sowie einige Anwärter, die davor standen.

Azuma weitete schockiert die Augen: „Ach du Scheiße…“

Der Kontakt zu den Piloten und Anwärtern brach ab und die meisten Funktionen liefen nur über Notstrom, wie die Lebenserhaltung. Auch auf der Krankenstation war nur noch mit Notstrom zu arbeiten.
 

Mint schreckte auf, als das Licht in ihrem Zimmer erlosch und sie eine starke Erschütterung spürte. Sie machte sich nun richtig Sorgen, denn es sah für sie gar nicht gut aus.

„Jetzt sind es schlecht aus. Hoffentlich holen sie mich. Wir müssen unbedingt den Strom wieder an kriegen. Sie werden wohl auch keinen Kontakt mehr mit ihren Piloten haben, das hatten wir im Kampf auch einmal nicht mehr gehabt“, meinte das Mädchen und stellte sich ans Fenster.

Sie konnte leider nichts erkennen, egal aus welchem Winkel sie blickte. Plötzlich ging die Tür auf und Azuma betrat den Raum. Er sah ernst, wütend und hoffnungslos aus.

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Es ist wohl am wichtigsten, dass der Strom wieder läuft“, meinte Mint und kam auf ihn zu.

Der Ausbilder nickte: „Bist du bereit und zu helfen? Aber wehe du versuchst mit unserem Feind Kontakt aufzunehmen. Eonia meint es dieses Mal genauso ernst wie wir.“

„Es ist kein Problem. Ich meine, mein Leben hängt auch hier von ab. Ich helfe wo ich nur kann. Sollten sie nicht vielleicht Kontakt mit ihm aufnehmen. Sie können ihm ja vorgaukeln, dass sie ihm helfen wollten den Prinzen zu entführen. Dass sie es sich anders überlegt haben. Dann würden wir ihn wenigstens ein wenig hintergehen.“

„Ich glaube nicht, dass er darauf eingehen wird. Außerdem ist der Kontakt nach außen abgebrochen. Wir haben viele Tote, Verletzte und auch viele zerstörte Bereiche am Schiff. Ein Pilot und zwei der Hauptanwärter, die wir ausgesucht hatten sind nicht mehr im Kampf. Es sieht also momentan sehr schlecht aus.“

„Bringen Sie mich dahin, wo ich helfen soll. Ich mach alles was sie wollen.“

Mint sah ihn ernst an, denn sie meinte es auch ernst, mit dem was sie sagte. Azuma nickte, nahm sie mit und ging in den Maschinenraum. Es waren große Teile zerstört und sah schwer zu reparieren aus.

Das Mädchen seufzte: „Das wird nicht leicht. Der Kampf sollte schnell ein Ende finden. Wenn Sie noch so einen Angriff abbekommen, dann werden wir es nicht überleben. Ich gebe mein bestes alles wieder in Gang zu bekommen.“

„Okay. Zwei meiner Leute werden dir helfen und dich beobachten, damit du nichts kaputt machst, obwohl es ja nicht mehr viel gibt, was man kaputt machen kann“, meinte der Ausbilder und ließ Mint mit den zwei Männern allein zurück.
 

Teela schoss auf die Waffen des Hauptschiffes, doch die kleinen Kampfschiffe fingen die Angriffe ab und wehrten sie ab. Es war schwer den Kampf zu beenden.

Gareas knurrte: „Wir sollten uns beeilen, sonst ist unser Schiff hinüber!“

„Dann sollten wir uns endlich mal eine gute Strategie überlegen. Das Schiff können wir nicht so einfach zerstören und die kleinen Maschinen sind auch hartnäckig“, meinte Yuve.

Rioroute überlegte: „Aber einen haben wir ja schon erledigt. Vier Stück haben wir noch. Wenn wir also einige Anwärter holen, können sich vier von uns um einen kümmern und ihn dann besiegen. Je schneller wir sie einzeln loswerden, desto eher haben wir doch gewonnen. Eine bessere Idee habe ich nicht.“

„Alle Anwärter. Verlasst die Verteidigung vor dem Schiff und helft uns im Angriff. Je schneller der Gegner besiegt ist, desto weniger von uns müssen noch sterben“, sagte Teela.

Die Anwärter hörten darauf und flogen zu den Piloten, um ihnen zu helfen. Ernn Laties griff einen der Maschinen an, wobei die anderen Drei ihr halfen. Die Anwärter lenkten solange die anderen drei Gegner ab, damit sie nicht helfen konnten.
 

„Was machen die da?“, fragte Azuma, als er wieder zu den Lotsen kam.

Kizna antwortete: „Das wissen wir leider nicht. Wir haben keinerlei Kontakt zu ihnen. Sie sind aber alle in den Angriff gezogen, warum auch immer. Wir haben also keine Anwärter mehr in der Verteidigung. Vielleicht haben die Piloten ja einen neuen Plan.“

„Ich hoffe, dass es ein guter Plan ist. Sind noch einige Anwärter zurückgekommen?“

„Ja, wir haben insgesamt 120 verletzte Anwärter, einen verletzten Piloten und 300 tote Anwärter. Ich hoffe die Zahlen werden nicht höher“, sagte Kalliso besorgt, denn Force war immer noch im Kampf und sein Pro-Ing sah sehr mitgenommen aus.

Das rosahaarige Mädchen blickte zum Ausbilder: „Haben Sie Mint um Hilfe gebeten?“

„Ja, uns blieb keine andere Wahl. Sie repariert die Funkverbindung und sorgt wieder für Strom. Wir müssen unbedingt mit den Anwärtern und Piloten reden. Ich glaube das Mädchen hat Recht und wir sollten Kontakt mit ihnen aufnehmen. Diesen Kampf wird keiner unserer Seiten überleben, wenn das so weiter geht“, befürchtete Azuma.

Er sah zum Kampf raus, der immer brutaler zu werden schien. Mittlerweile hatten sie einen weiteren Gegner besiegt, der sich aber auch zurück ins Schiff ziehen konnte. Aber auch Gareas und Force konnte nicht mehr und wurden von vier Anwärtern aufs Schiff gebracht.

Kalliso sah zum Ausbilder: „Darf ich zu Force? Bitte.“

„Ich Sorge auch alleine für Ruhe unter den Lotsen“, meinte Kizna.

Azuma nickte: „Ist in Ordnung. Wir können ja froh sein, dass er noch lebt. Ich gehe zum Kontrollraum. Sobald der Strom und der Funk wieder funktionieren werde ich versuchen Kontakt mit unserem Feind aufzunehmen. Kommst du alleine zurecht?“

„Ich schaff das schon. Viel können wir momentan eh nicht tun“, sagte das Mädchen und versuchte etwas aufmunternd zu sein.
 

Teela ging weiterhin aggressiv vor. Sie war wütend und wollte um allen Umständen den Gegner besiegen, da sie sonst Zion nicht beschützen konnten. Yuve und Rioroute halfen ihr. Sie hatten die Vorgehensweise nicht geändert, aber einige der Anwärter wurden im Nahkampf getötet. Auch das Hauptschiff griff wieder an und GOA bekam dadurch einen Streifschuss. Die Anwärter die in der Schusslinie standen starben dadurch. Die Pilotin wurde immer wütender und griff das Hauptschiff an, während die zwei anderen Piloten sich um die kleinen Maschinen kümmerten.

„Wenn das so weiter geht, lebt hier gleich niemand mehr“, meinte Rioroute.

Yuve stimmte ihm zu: „Auch wenn ich dir ungern Recht gebe, gerade hast du Recht. Wir werden nicht gewinnen, wenn das so weiter geht. Teela sollte sich beruhigen. So aufgewühlt habe ich sie noch nie gesehen.“
 

Azuma kam im Kontrollraum an. Die Maschinen schienen noch unverletzt zu sein. Doch der Funk war kaputt, weswegen er warten musste bis Mint die Sachen repariert hatte.

„Hoffentlich dauert das nicht so lange. Wir müssen diesen Kampf stoppen und das schnell. Es wird keinen Überlebenden geben, wenn das so weiter geht“, meinte der Ausbilder und versuchte immer wieder das andere Schiff anzufunken.

Erfahrung über den Gegner

Als sie nah am Schiff waren, wollte Takuto Kontakt mit ihnen aufnehmen, doch dann wurden sie schon angegriffen, worüber der Kommandant sehr verwundert war. Das Schiff hatte einen starken Treffer abbekommen und es gab eine starke Erschütterung.

„Warum greifen die uns an? Wir haben doch gar nichts gemacht“, fragte er sich verwundert und musste sich festhalten, da er gestanden hatte.

Er setzte sich auf seinen Platz: „Angel-Truppe, ihr habt Starterlaubnis. Verteidigt das Schiff mit allen Mitteln. Sie scheinen zu Eonia zu gehören.“

Der Kommandant war angespannt. Er konnte nicht glauben, dass es seine Feinde sind, denn eigentlich dachte er, dass es die Freunde von Erts sind, aber wenn sie nichts tun würden, dann würden sie das Schiff mitsamt den Prinzen töten.
 

Das Schachbrett fiel vom Tisch und beinahe wäre auch Shiva gefallen, wenn Lester ihn nicht festgehalten hätte. Er hielt den Prinzen fest umklammert, während Erts sich gegen die Wand lehnte, um den Halt zu behalten. Es dauerte etwas, bis die Erschütterung aufhörte.

„Was ist passiert?“, fragte der Blondhaarige.

Lester hielt Shiva immer noch fest und antwortete: „Das fremde Schiff scheint uns angegriffen zu haben. Es gehört wohl doch zu Eonia.“

„Lass mich los“, grummelte der Prinz verlegen.

Er mochte es gar nicht, wenn man ihn berührte, wenn er es nicht wollte. Der Major lies den Jungen ruckartig los und fühlte sich auch ein wenig schlecht.

Lester meinte: „Wir sollten vorsichtig sein, denn es kann noch öfters eine Erschütterung geben. Am besten wir räumen ein Teil von der Wand weg und setzten uns da in die Ecke. So kann uns bei einem erneuten Angriff nicht so viel passieren.“

„Wir können auch zu Takuto gehen. Da sind wir auch sicher“, meinte der Prinz ernst.

Der Major schüttelte den Kopf: „Deswegen bin ich hier, damit wir nicht auf die Brücke gehen. Also lasst uns einfach meinen Plan umsetzten.“

„Das gefällt mir aber nicht. Ich will zu Takuto“, sagte der Junge und wollte aus dem Zimmer gehen, doch Lester hielt ihn fest.

Shiva knurrte: „Was erlaubst du dir? Lass mich los!“

„Majestät, ich respektiere Ihre Meinung, aber der Kommandant ist mein Vorgesetzter und er möchte, dass ich hier auf Sie aufpasse. Respektieren Sie bitte auch seine Meinung“, bat der Major und sah den Prinz bittend an.

Er seufzte: „Ist in Ordnung, aber wenn das schlimmer wird, gehen wir zu ihm, okay?“

„Können wir machen. Dann sollten wir uns eine Ecke frei räumen.“
 

Die Angel-Truppe flog in den Kampf und formierte sich. Ihre Gegner stellten sich in einer Reihe vor sie und machten sich bereit. Ranpha stand rechts außen und wurde direkt von zwei Gegnern angegriffen. Vanilla war neben ihr. In der Mitte war Milfeulle, links war Forte und ganz außen war Chitose. Die Mädchen wichen den Angriffen aus und wehrten die Attacken ab. Einer von Ranphas Gegner kam von rechts und der Zweite wollte von links angreifen, was auch fast funktioniert hätte, wenn Vanilla nicht auf den einen geschossen hätte und ihn zurück geschleudert hätte.

„Danke. Ist gerade noch mal gut gegangen, was. Ich hoffe nicht, dass sie eine noch bessere Strategie haben“, meinte die Blondhaarige.

Vanilla zuckte mit den Schultern: „Ich bezweifle das deine Gegner noch mehr drauf haben. Sie scheinen nicht besonders gut im Team zu agieren.“

„Wäre gut. Ist dann ein wenig einfacher für mich. Du scheinst aber auch einen der kleineren Fische zu haben. Die anderen Drei haben größere und wahrscheinlich auch stärkere Gegner.“

„Wenn wir fertig sind, dann helfen wir ihnen, aber wie es aussieht haben sie noch mehr von den kleinen Fischen, wie du sie nennst.“

„Wir sollten versuchen das Hauptschiff von ihnen anzugreifen. Wenn wir das besiegen, sind die Anderen nur noch ein kleines Problem“, meinte Forte.

Milfeulle fragte: „Kümmerst du dich darum oder soll ich das tun?“

„Du bist etwas flinker. Wenn du eine Möglichkeit siehst, mach es. Mint ist ja leider nicht bei uns, sonst könnte sie es nämlich tun“, sagte die Rothaarige ernst.

Vanilla griff ihren Gegner hart an und trieb ihn ein wenig in die Enge. Sie schien ihm überlegen zu sein und auch Ranpha hatte keine großen Probleme, da einer ihrer Gegner schon durch einen direkten Angriff geschwächt war. Chitose war in etwa gleichstark mit ihrem Gegner und Beide hatten schon starken Schaden genommen. Milfeulle hatte mit ihrem Gegner schwer zu kämpfen, während der Kampf bei Forte relativ ausgeglichen war.

„Ich glaube nicht, dass ich das so einfach schaffe. Wenn einer von euch den Gegner besiegt hat, muss er entweder meinen ablenken oder selbst einen direkten Angriff einsetzen“, meinte Milfeulle konzentriert.
 

Takuto sah besorgt aus dem Fenster. Die Mädchen hatten es schwer gegen den Gegner und der Kommandant fühlte sich für den Angriff verantwortlich.

„Wir hätten nicht hier her fliegen dürfen. Ich hätte wissen müssen, dass wir hier keine Freunde finden werden“, meinte Takuto.

Er stand von seinem Platz auf und stellte sich näher an den Bildschirm: „Ich überlasse euch die Art, wie ihr kämpfen wollt. Ihr wisst was eure Aufgabe ist und ich weiß, dass ihr sie erfüllen werdet. Wenn einer von euch verletzt wird und ihr nicht mehr in der Lage seid zu kämpfen, dann kommt zurück. Euer Tod würde uns auch nicht weiter bringen.“

Die Mädchen nickten und kämpften auf ihre Art. Der Kommandant setzte sich wieder auf seinen Platz und sah auf das Kampffeld.

„Startet schon mal die Waffen. Im Notfall werden wir sie gegen das gegnerische Schiff einsetzten. Es dauert eh eine Weile bis sie auf 100 Prozent ist“, befahl Takuto.

Die Waffe wurde gestartet und die Systeme hochgefahren.
 

Shiva saß gelangweilt in der Ecke, Erts stand neben ihm und sah zur Tür und Lester stand auf der anderen Seite. Als der Prinz aufstehen wollte, drückte der Major ihn wieder nach unten. Zu stehen war zu gefährlich und er wollte ja nicht, dass ihm was passiert.

„Warum werde ich eigentlich immer wie ein kleines Kind behandelt?“, fragte der Junge wütend und sah zu den anderen Zwei.

Erts sah ihn etwas verwundert an: „Aber eigentlich sind Sie doch noch ein Kind.“

„Bitte?! Ich erlaube dir nicht so mit mir zu reden! Ich bin kein Kind, verstanden?! Also behandelt mich auch nicht wie ein kleines Kind!“, brüllte der Prinz.

Lester versuchte ihn zu beruhigen: „So war das auch nicht gemeint, Majestät. Wir wollen Sie nicht wie ein Kind behandeln, wir haben nur Angst, dass Ihnen etwas passiert. Es dient nur Ihrer Sicherheit. Also bitte beruhigen Sie sich wieder.“

„Ich will das aber nicht. Ich will auf die Brücke, also lass mich gehen“, meinte der Prinz und hatte sich schon ein wenig beruhigt.

Der Major seufzte: „Wir warten hier. Bisher ist es doch noch relativ ruhig. Wenn es wieder schlimmer wird, können wir uns immer noch überlegen auf die Brücke zu gehen.“

Darauf gab ihm der Prinz keine Antwort. Er schmollte lieber ein wenig.
 

Die Mädchen waren weiterhin aktiv am kämpfen und hatten alle Hände voll zu tun. Ranpha kümmerte sich nun um die drei Gegner, die rechts angriffen, während Vanilla Milfeulle half und dort den Gegner ein wenig ablenkte, so dass das rosahaarige Mädchen zwischen ihnen durch zum Hauptschiff gelangen konnte. Der Weg war nicht besonders einfach, da sie von allen Seiten attackiert wurde. Sie startete erst einen Angriff gegen die kleinen Maschinen vor dem Schiff, bevor sie dann endgültig das große Schiff angriff. Sie setzte einen guten Treffer am Schiff, damit sie nicht flüchten können oder sie die Angel-Truppe nicht verfolgen könnten, wenn diese flüchten wollten. Einer der Gegner kam wieder auf Milfeulle zu und versuchte sie vom Schiff wegzubekommen, doch das lies das Mädchen nicht so einfach zu. Sie griff an und versuchte den Angriffen des Gegners auszuweichen. Es war nicht einfach, aber da ihr Feind mit den Angriffen aufpassen musste, ging es besser als bei größerer Entfernung. Die schwächeren Gegner, die sich einmischten, wurden durch Milfeulles Attacken verletzt, manche vielleicht sogar getötet.

„Das ist gut. Milfie hat wenigstens das Schiff getroffen“, meinte Ranpha und griff ihre zwei Gegner an.

Ihre Maschine hatte schon starke Schäden, war aber noch kampfbereit und konnte gegen ihre Feinde standhalten, was man von ihren Gegnern nicht behaupten konnten, denn diesen gingen zu ihrer Erleichterung langsam die Kraft aus. Mit ihren Attacken schleuderte sie ihre Feinde immer wieder zurück und richtete großen Schaden an. Fortes Gegner hatte einige Angriffe auf das Schiff einsetzten können und das Verteidigungssystem lahm gelegt. Doch die Rothaarige hat ihren Gegner dementsprechend auch stark beschädigt.
 

Takuto ging die Daten durch, diese ihm gar nicht gefielen.

„Unsere Verteidigungssysteme sind ausgefallen. Direkte Treffer sollten wir vermeiden. Bei wie viel Prozent ist unsere Waffe?“, fragte der Kommandant.

Ein Kollege antwortete: „Erst bei 60 Prozent. Es dauert noch eine Weile, aber wenn die Mädchen so weiter kämpfen, dann haben wir gute Chancen.“

„Das glaube ich auch, aber ich hoffe, dass das Schiff nicht zu viel abbekommt. Ich weiß nicht, ob es dem Prinzen gut geht. Hoffentlich passt Lester gut auf.“

„Sie vertrauen ihm doch, oder? Dann wird es sicherlich auch dem Prinzen gut geht.“

„Du hast Recht. Auf Lester kann man sich verlassen. Er würde nicht zulassen, dass dem Prinzen was passiert.“
 

Durch die vielen Erschütterungen kniff der Prinz seine Augen zu und machte sich klein. Erts versuchte stehen zu bleiben, was schwer war. Schränke fielen um und auch die Lampen drohten von der Decke zu fallen. Lester nahm Shiva schützend in den Arm und beugte sich über ihn, damit er nicht von irgendwas getroffen wurde. Als die Erschütterung aufhörten, sah es auf der Krankenstation chaotisch aus. Alles lag kreuz und quer und auch die Lampen hingen schief an der Decke. Lester hatte eine abbekommen und blutete leicht am Kopf.

Der Prinz meckerte: „Ich habe dich nicht gebeten mich zu umarmen! Also was sollte… das…“

Als er zu ihm sah und erkannte, dass der Major verletzt war, wurde er immer leiser. Entschuldigen wollte er sich jetzt auch nicht für sein Gemecker, aber er machte sich schon ein wenig Sorgen, wegen der Wunde.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Erts besorgt und kniete sich runter.

Lester nickte: „Es geht schon. Ist nur eine Platzwunde, aber solange Ihnen nichts passiert ist, Majestät, ist es gar nicht so wichtig.“

„Es hätte mich getroffen, nicht dich. Du hättest mich nicht schützen sollen“, meckerte er leicht, da er seine Sorge nicht anders zeigen wollte.

Der Major seufzte: „Dann hätte ich aber Stress mit dem Kommandanten bekommen, wenn Ihnen etwas passiert wäre.“

Plötzlich sackte Erts zu Boden und hielt sich seine Brust. Er atmete schwer und sein Körper zitterte. Er murmelte etwas, was keiner der Anderen verstand.

„Was ist mit dir? Sag doch was“, sagte Shiva leicht panisch, da sie nicht verstand was mit dem Blondhaarigen passiert war.

Erts murmelte: „Er wurde getroffen. Er… Er darf nicht sterben.“

„Was ist los? Wer darf nicht sterben?“, fragte Lester.

Der Blondhaarige blickte zu ihm, er war ganz blass: „Mein Bruder. Er wurde getroffen. Er kämpft und ich befürchte sie sind gerade eure Gegner…“

„Dann sollten wir verhindern, dass sie weiter kämpfen. Sie werden sonst noch alle töten. Sie sind nicht unsere Feinde“, meinte Shiva und sah ernst zu Lester.
 

Der Kampf war noch im vollen Gang und einer ihrer Gegner war schwer zugerichtet. Zwei andere wollten ihn in Sicherheit bringen, doch Forte flog hinterher und wollte ihn angreifen.

Takuto mischte sich ein: „Lass es, Forte. Er ist schon schwer getroffen. Kümmere dich um die Anderen. Er ist wahrscheinlich schon Tod und wir wollen ja nicht wie Eonia sein und Schwächere und Verletzte angreifen.“

„Ist okay“, meinte die Rothaarige und drehte um, um wieder die anderen anzugreifen.

Sie griffen weiter an, doch ihre Gegner bekamen wieder Unterstützung von welchen, die noch bei Kräften waren, doch davon ließen sich die Angel’s nicht einschüchtern. Sie kämpften mit aller Kraft weiter, auch wenn ihre Maschinen darunter am leiden waren.
 

Lester seufzte: „Ist okay. Wir gehen zu Takuto und sagen es ihm. Wir sollten versuchten Kontakt mit ihnen aufzunehmen, obwohl er das eh vorhatte. Vielleicht irren wir uns auch und dein Bruder ist in einem anderen Kampf. Aber ein Versuch ist es Wert.“

„Ich würde auch nichts anderes zulassen!“, knurrte der Prinz.

Sie verließen die Krankenstation, doch weit kamen sie nicht. Der Gang zur Brücke war eingestürzt und sie konnte nicht dorther gehen.

Erts fragte: „Wie kommen wir jetzt zu ihm?“

„Es gibt noch einen anderen Weg, der ist nur länger. Ich bringe euch hin“, meinte der Major.

Shiva sagte: „Wir sollten vielleicht laufen oder schneller gehen, sonst ist der Kampf vorbei, wenn wir da sind.“

„Sie sind noch erschöpft und Anstrengungen sind für Sie nicht gut“, meinte Lester und ging langsam den Weg entlang, damit der Prinz nicht rennen musste.

Doch das gefiel dem blauhaarigen Jungen gar nicht: „Ich befehle dir, dass wir schneller gehen! Es geht hier um Leben und Tod und wir sollten nicht trödeln!“

„Wie Sie sagen, es geht um Leben und Tod und für Sie ist es zu gefährlich. Ich lege mich ungern mit Ihnen an, Majestät, als bitte akzeptieren sie einfach meine Entscheidung und lassen Sie uns in diesem Tempo zur Brücke gehen. Wir werden schon rechtzeitig ankommen.“

Erts meinte: „Ich finde es ja gut, dass Sie sich so für mich einsetzten, aber wir müssen einfach hoffen, dass wir in diesem Tempo rechtzeitig ankommen oder Sie müssen sich tragen lassen.“

„Okay. Dann lass ich mich tragen, wenn wir dann wenigstens schneller sind. Es soll ja nicht an mir liegen, aber vor der Brücke werde ich runtergelassen. Ich will nicht bis auf die Brücke getragen werden“, sagte der Prinz ernst.

Lester seufzte: „Ist in Ordnung.“

Er war von der Idee nicht begeistert, nahm ihn aber auf den Rücken, da es den Weg erleichterte und der Prinz sich dadurch nicht so sehr anstrengte. Er bereute, dass Takuto auf der Brücke geblieben ist und er auf die Krankenstation sollte. Dieses eine Mal hätte er gerne die Arbeit des Kommandanten gemacht.
 

Chitose wurde sehr in die Mangel genommen und hatte kaum Möglichkeiten auszuweichen oder sich zu wehren. Sie schien gerade den stärksten der Gegner vor sich zu haben, denn es schien der Anführer zu sein, gegen den vorher Milfeulle gekämpft hatte. Vanilla mischte sich ein, damit die Blauhaarige wieder an Bord fliegen konnte, denn sonst hätte sie den Kampf nicht überlebt. Ein anderer der Gegner griff wieder das Hauptschiff an und es gab starke Erschütterungen, was sie zu spüren bekamen. Lester konnte sich nur Mühsam mit Shiva auf dem Rücken auf den Beinen halten und Erts musste sich an die Wand lehnen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Der Prinz schien ein wenig Angst zu haben, denn er drückte sich sehr an den Major, der aber nichts dazu sagte. Takuto war leicht gereizt und hoffte, dass der Kampf bald enden würde.

„Die Waffe ist jetzt wie hoch?“, fragte der Kommandant.

„Bei 99 Prozent. Nicht mehr lange und wir haben es geschafft“, kam als Antwort.

Als die 100 Prozent erreicht waren, schossen sie auf ihren Gegner. Sie trafen einige der kleinen Schiffe, sowie das Hauptschiff. Die Mädchen hatten dadurch wieder mehr Kraft und konnten ihren Gegner weiter attackieren. Die Attacke des Schiffes hatte ihnen im Kampf gut geholfen, doch bis sie wieder auf 100 Prozent war konnte noch etwas dauern, auch wenn es nicht unbedingt so lange sein würde wie beim ersten Mal. Milfeulle stellte sich mit den Anderen schützend vor das Schiff und machte sich für den nächsten Angriff bereit. Ihr Gegner zielte auf die Waffen des Hauptschiffes und die Angel’s mussten sie mit aller Kraft verteidigen, was ihnen auch gut gelang, auch wenn sie selbst dabei leichten Schaden nahmen.

„Wir müssen aufpassen. Wenn sie unsere Waffen lahm legen, dann haben sie wieder größere Chancen“, meinte Forte ernst.

Ranpha nickte: „Und davon gehen sie auch aus. Sie werden unser Schiff aber in Ruhe lassen, sonst werden wir nämlich erst richtig sauer. Schließlich haben wir kostbare Fracht an Bord.“

„Sie werden unser Schiff auch nicht zerstören. Nur über meine Leiche“, sagte Milfeulle ernst und sah kampfbereit zum Gegner.

Plötzlich kamen alle Feinde auf sie zu. Die Mädchen waren etwas verwundert, machten sich aber bereit. Plötzlich wurde Vanilla von den drei Stärksten angriffen, während die Kleineren die Anderen ablenkten.

Forte knurrte: „Das ist aber nicht die feine Art. Die trauen sich wohl nicht ein Duell zu machen. Feiglinge sind das.“

„Das spielt keine Rolle. Wenn wir Vanilla nicht da rausholen, dann töten sie sie noch“, sagte Milfeulle ein wenig panisch und versuchte zu ihr zu gelangen.

Die Gegner hatten sie schlimm zu gerichtet, aber einer von ihnen wirkte erschöpft. Milfeulle griff diesen an und lenkte sie ab, damit ihre Freundin an Bord konnte, was diese dann auch tat. Es sah gefährlich für sie aus, da sie nur noch zu dritt waren.
 

„Wie hoch ist die Waffe? Wieder auf 100 Prozent?“, fragte der Kommandant ernst.

Er bekam ein nicken: „Gerade hat sie wieder die 100 Prozent erreicht.“

„Feuer!“, rief er und stand von seinem Platz auf.

Sie schossen wieder auf GOA, wodurch kleinere ihrer Gegner auch getroffen wurde und nicht viel von ihnen übrig blieb. Das gegnerische Schiff erlitt nur einen Streifschuss, wurde aber trotzdem getroffen, jedoch war Takuto damit nicht zu frieden.

„Einen weiteren Schuss können wir nicht abfeuern. Es ist nur noch den Mädchen möglich zu kämpfen“, bekam der Kommandant gesagt, was ihm nicht gefiel.

Er fluchte: „Sie sind doch eh schon in einer Notlage. Muss dass dann auch noch dazu kommen? Wer ist das? Wieso kämpfen wir gegen sie? Warum greifen sie uns an?“

„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen.“

„Ist nicht schlimm, aber es sieht nicht gut für uns aus, aber auch nicht für unseren Gegner. Wenn es so weiter geht, dann lebt gleich weder unser Gegner noch wir.“

Ihr Feind griff wieder das Hauptschiff an, während die Anderen sich um die Angel’s kümmerten. Es gab starke Erschütterungen, weshalb Vorsicht geboten war.
 

Lester stürzte zu Boden und der Prinz landete neben ihm. Erts fiel ebenfalls, konnte sich aber noch abstützen.

„Ist Ihnen etwas passiert, Majestät?“, fragte der Major besorgt.

Shiva hielt sich leicht den Kopf und stand auf: „Ist schon okay…“

Doch lange hielt es nicht, denn es gab weitere Erschütterungen und er stürzte wieder zu Boden und auch Lester lag wieder unten. Der Prinz setzte sich aufrecht hin und hielt sein Bein, was leicht blutete.

Erts meinte: „Es ist gefährlich. Wir sollten uns beeilen. Wer weiß, wie lange das Schiff noch steht. Der Kampf könnte schon in der letzten Phase sein.“

„Geht es, Majestät? Ich kann Sie auch wieder tragen, aber eigentlich sollten wir gleich da sein. Nur noch zwei Gänge, also ungefähr zehn Minuten“, sagte Lester.

Shiva sah zu ihm: „Es ist wohl sicherer wenn ich alleine gehe. Man hat ja gesehen was passiert, wenn man getragen wird.“

Der Major seufzte, denn nun war der Prinz beleidigt, weil er verletzt war, nur weil er getragen wurde. Er hätte sich auch verletzten können, wenn er alleine gegangen wäre.
 

Die Mädchen waren schon langsam erschöpft und konnten kaum noch kämpfen, aber sie mussten durchhalten, denn es ging um Leben und Tod und der Gegner schien keine Anstalten zu machen, den Kampf zu beenden. Sie musste das Schiff verteidigen, dass war für sie am wichtigsten, da der Prinz sich an Bord befand. Es gab ein wechselndes Geschoss, sowohl das gegnerische Schiff, die kleineren Gegner, als auch die Angel-Truppe und ihr Hauptschiff wurden schwer getroffen und es schien so, als wenn es gleich keinen Überlebenden mehr geben würde.
 

Lester kam mit Shiva und Erts auf die Brücke. Takuto sah etwas überrascht zu ihnen, denn damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte sich zwar schon, dass der Prinz irgendwann kommen würde, aber alle zusammen. Er bemerkte auch, dass Shiva humpelte und Lester am Kopf eine Verletzung hatte.

„Geht es euch gut?“, fragte er etwas besorgt.

Erts sah aus dem Fenster und zitterte etwas. Er wusste genau gegen wen sie gerade am kämpfen waren und er wollte nicht wissen, wie viele schon gestorben waren.

Lester fragte: „Gibt es Tote? Also auf unserer Seite?“

„Eine ganze Sektion ist eingestürzt, also um die 30 Tote sicherlich, aber sonst…“, begann Takuto zu berichten, doch er wurde unterbrochen.

Shiva mischte sich ein: „Es gibt wichtigere Dinge. Der Kampf wird abgebrochen und wir werden Kontakt aufnehmen. Das sind wahrscheinlich Erts Freunde.“

„Es sind höchstwahrscheinlich seine Freunde“, meinte der Kommandant, als er zum Blondhaarigen sah, der betrübt zum Boden blickte.

Der Major fragte: „Wolltest du nicht eh Kontakt aufnehmen?“

„Wir wurden direkt angegriffen und da haben wir uns gewehrt. Dem Prinzen darf nichts passieren. Wehren mussten wir uns auf jeden Fall.“

Takuto merkte, dass der Prinz sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Er ging zu ihm, hob ihn hoch und setzte ihn auf seinen Platz.

„Ruhen Sie sich ein wenig aus. Ich werde versuchen Kontakt aufzunehmen“, lächelte der Kommandant freundlich und drehte sich weg.

Der Prinz wurde leicht rot, ließ aber den Kopf sinken, da es keiner sehen sollte. Er mochte nicht, wenn Takuto so mit ihm redete.

Der Kommandant tippte etwas in den Computer ein: „Es funktioniert nicht. Wir haben wohl den Funk bei ihnen zerstört. Das ist gar nicht gut.“

„Soll das heißen, dass der Kampf nicht enden wird?“, fragte Erts besorgt.

Takuto schüttelte den Kopf: „Das werde ich nicht zu lassen. Angel-Truppe hört ihr mich? Bitte wehrt die Angriffe nur ab und greift nicht selbst an. Wir dürfen unseren Feind nicht töten, denn eigentlich ist es nicht unser Feind. Ich versuche Kontakt aufzunehmen.“

Die Mädchen begaben sich sofort in die Verteidigung, wodurch jedoch das Schiff wieder Angriffe abbekam. Der Kommandant versuchte immer wieder Kontakt mit dem anderen Schiff aufzunehmen, doch es war schwerer als Gedacht.
 

Doch auf einmal bekam er eine offene Leitung und war erleichtert.

„Hier spricht Takuto Meyers, Kommandant der Angel-Truppe. Spreche im mit GOA?“, fragte der Blauhaarige.

Auf dem Bild erschien ein Mann: „Hier ist Azuma Hijikata. Ja, sie sprechen mit GOA. Was wollen Sie?“

„Ich möchte, dass wir diesen unnötigen Kampf beenden. Sie sind doch Freunde von Erts, oder?“, fragte der Kommandant.

„Erts ist bei Ihnen? Geht es ihm gut?“

„Er steht neben mir. Aber unterhalten können wir uns später. Holen sie bitte ihre Kämpfer zurück. Ich habe meine schon in die Verteidigung gerufen.“

„Wird erledigt. Ich melde mich später wieder.“

Die Verbindung brach ab und der Gegner schien sich zurück zu ziehen und auch die Angels kamen zurück an Bord.

Gemeinsamer Angriff der Victims und Eonia

Nachdem die beiden Raumschiffe ihre Kämpfer zurückgeholt hatten, nahm Azuma wieder den Kontakt mit dem anderen Schiff auf.

„Sie sagten, dass Erts bei ihnen ist. Ich möchte mit ihm reden“, sagte der Ausbilder ernst.

Der Kommandant nickte und winkte den Jungen zu sich. Er zögerte leicht, denn er war sich nicht sicher, was er eigentlich tun sollte. Er stellte sich neben Takuto und sah zum Bildschirm, auf dem Azuma war.

Der Anwärter meinte: „Mir geht es gut. Wir sollten nicht gegeneinander kämpfen, denn die Angel-Truppe sind sicher nicht unsere Gegner. Wir sollten uns verbinden und die Victims, sowie diesen Eonia ein für alle Mal besiegen.“

„Du scheinst dir sehr zuversichtlich zu sein. Wir werden so oder so nicht eingreifen, solange du dich an Bord befindest und wir nicht von ihnen attackiert werden. Ist dein Pro-Ing schwer beschädigt oder kannst du rüber kommen?“

„Ich würde sagen, dass ich noch ein wenig hier bleibe. Solange Mint bei Ihnen ist und ich hier, ist die Chance höher, dass wir denselben Feind haben und nicht wir gegeneinander kämpfen. Ich hoffe Sie verstehen was ich meine.“

„Das ist nicht dein ernst, oder? Wir können hier jeden Kämpfer gebrauchen und dein Bruder macht sich auch Sorgen um dich.“

Der Junge zuckte kurz zusammen, denn er wusste, dass es Ernest momentan nicht gut ging: „Wie geht es ihm denn?“

„Er hat sich um dich gesorgt und deshalb nicht richtig gekämpft. Er liegt auf Intensiv, aber viel können wir ja nicht machen, denn unsere Stromversorgung ist nicht ganz repariert“, meinte Azuma ernst und versuchte somit Erts wieder auf GOA zu holen.

Der Prinz stand auf und verschränkte die Arme: „Wie redest du mit deinem Kämpfer? Bist du der Anführer von ihnen? Ach, und noch eine Frage. Wieso hast du uns sofort angegriffen?“

„Von einem kleinen Bengel lasse ich mir nichts sagen! Man kann nie wissen wer Freund oder Feind ist! So einfach ist das!“, sagte der Ausbilder gereizt über das unhöfliche Verhalten.

Shiva musste sich zusammenreißen, denn sonst wäre er nicht mehr zu stoppen gewesen: „Ich verbitte mir diesen Ton! Du weißt wohl nicht, wen du vor dir hast! Ich bin Shiva Transbaal, der Prinz des Transbaal Königreiches! Ich glaube nicht das dein Rang meinen übersteigt! Also siez mich gefälligst und beantworte meine Fragen!“

„Ich entschuldige mich für sein Verhalten. Es wäre mir aber Recht, wenn Sie seine Fragen beantworten könnten. Das würde unsere Unterhaltung um einiges weiter bringen“, meinte Takuto, was dem Prinzen gar nicht gefiel.

Er wollte sich wieder einmischen, doch der Kommandant schob ihn zurück auf seinen Platz: „Tun Sie mir bitte einen gefallen. Unser Gegner scheint uns nicht sonderlich zu mögen und eine Streiterei hilft auch nicht weiter. Es ist von ihm nicht richtig, dass er Ihnen keinen Respekt entgegen bringt, aber lassen Sie bitte mich das klären“, bat Takuto und lächelte.

Shiva wurde leicht rot und sah zur Seite: „Ich hasse es, wenn man keinen Respekt hat. Es ist meine Aufgabe…“

„Majestät, ich möchte jetzt nicht mit Ihnen diskutieren. Wir wollen alle Eonia besiegen, also halten Sie sich ein wenig zurück.“

„Unterbrich mich nicht, wenn ich rede! Ich werde die Unterhaltung…“

„Bitte, Majestät. Ich möchte mich nicht mit Ihnen streiten. Hören Sie einfach nur zu.“

„Takuto! Hörst du mir überhaupt…“

„Also hören Sie nur zu. Sie können nachher mit mir meckern“, lächelte der Kommandant und stellte sich an den Computer, über dem Azuma das Bild bekam.

Shiva war beleidigt und sah ihm hinterher. Er hasste es, wenn er unterbrochen wurde und es war nun schon das zweite Mal, dass Takuto das tat. Der Prinz seufzte und lehnte sich zurück. Er sah auf den Bildschirm, auf dem der Ausbilder zu sehen war.

Der Kommandant meinte: „Jetzt bin ich wieder für Sie da. Ich bin der Kommandant dieses Schiffes, wie bereits vorhin gesagt. Sind Sie der Anführer ihrer Flotte?“

„Nein, aber ich leite diese Unterhaltung bis mir gesagt wird, ob unser Anführer mit Ihnen reden wird. Sie müssen mit mir vorlieb nehmen“, sagte Azuma.

„Da sehe ich kein Problem. Mich würde aber auch interessieren, warum Sie uns sofort angegriffen haben? Dachten Sie wir wären Eonia?“

„Wir sind noch nie anderen Schiffen begegnet, weshalb wir davon ausgehen mussten, dass ihr Eonia seid oder zu ihnen gehört.“

„Mint hätte uns aber erkannt, da unser Schiff und unsere Angels anders sind als die von Eonia. Hat sie nichts dazu gesagt?“

„Wir haben sie nicht mit kämpfen lassen und sie sollte den Kampf auch nicht sehen. Wir konnten nicht sicher sein, dass sie nicht doch zu Eonia gehört.“

„Kann es sein, dass Sie sehr misstrauisch sind?“

„Wir müssen Zion beschützen. Das ist für uns wichtiger als sonst etwas. Misstrauen gehört dazu, vor allem, wenn man bisher noch nie ein anderes Raumschiff gesehen hat.“

„Es bringt nichts, wenn wir uns deswegen in die Haare bekommen. Mint wird Ihnen gut bei den Reparaturarbeiten helfen können, also nutzen Sie auch ihr wissen. Wir werden Erts solange bei uns behalten. Sehen Sie es als kleine Absicherung. Wir können nicht sicher sein, dass Sie uns nicht angreifen, wenn wir Ihnen den Jungen zurückgeben.“

„Wenn Erts auch nur einen Kratzer hat, dann können Sie sich auf etwas gefasst machen. Aber eine Frage habe ich noch. Wir beschützen Zion, aber warum haben Sie nicht versucht Kontakt mit uns aufzunehmen, sondern haben sich direkt gewehrt?“

Takuto lächelte leicht frech: „Was für eine Frage. Wenn man angriffen wird, dann wehrt man sich um nicht zu sterben. Wir beschützen den Prinzen und jeder meiner Kämpfer würde dafür ihr Leben riskieren. Lassen Sie unsere Schiffe reparieren und keine Feinde sein.“

„Ich traue Ihnen nicht“, sagte eine weibliche Stimme.

Auf dem Bildschirm erschien Teela. Sie blickte ernst und wirkte ein wenig kalt. Shiva stand auf und stellte sich neben Takuto. Er wollte etwas sagen, doch der Kommandant schüttelte nur den Kopf und wartete, dass das Mädchen noch etwas sagte.

Teela sah genervt zu ihnen: „Ich werde euch nie trauen. Von Waffenstillstand halte ich nicht viel. Macht auch nur einer von Ihnen eine falsche Bewegung, dann töten wir euch.“

„Was fällt dir ein? Dann würdet ihr auch Erts…“, begann Shiva doch Takuto hielt ihm den Mund zu, was den Jungen verstummen ließ, da er damit nicht gerechnet hatte.

Der Kommandant nickte: „Ist in Ordnung. Wir werden euch nichts tun und deshalb sehe ich auch keine Gefahr für uns.“
 

Der Kontakt brach ab und Azuma musterte verwundert die Pilotin. Sie sagte nichts, sondern verließ nur den Raum und ging Richtung Quartiere. Der Ausbilder begab sich in die Halle, in der sich alle Anwärter, ihre Lotsen und auch die Piloten, bis auf Teela, mit ihren Lotsen versammelt hatten. Wenigstens waren die da, die nicht verletzt waren.

„Ihr wundert euch wahrscheinlich, warum wir diesen Kampf abgebrochen haben, aber so wie es aussieht ist das andere Schiff nicht unser Feind. Dort ist wahrscheinlich der Junge, den Eonia haben möchte. Wie wir weiter vorgehen wissen wir noch nicht. Der Kampf hat vielen Anwärtern das Leben gekostet. Die Zahl streckt sich auf über 500 und weitere 300 sind schwer verletzt. Es ist nicht sicher, ob sie es überleben werden. 200 andere haben leichte Verletzungen davon getragen“, sagte Azuma und erklärte damit die Lage.

Es gab einige Zeit später eine Zeremonie für die Verstorbenen. Mint half den Ingeneuren noch bei den Reparaturen. Force, Hiead, Zero, sowie Gareas und Ernest waren noch auf der Krankenstation, da sie stärkere Verletzungen hatten. Ernest und Force lagen sogar auf Intensiv und waren nicht bei Bewusstsein. Zero und Hiead hatten einige Schrammen und eine leichte Gehirnerschütterung. Gareas hingegen hatte ein verstauchtes Bein und eine Platzwunde am Kopf. Sie wurden noch behandelt, weshalb sie auch die Ansprache von Azuma, sowie die Todeszeremonie nicht mitbekamen. Aber dazu hatten sie auch eigentlich keinen Kopf, denn ihre Gedanken waren woanders.

Gareas hatte sich an die Wand gelehnt, da er auf einer Bank saß: „Ich hoffe Ernest übersteht das Ganze. Nachdem sein Bruder weg ist und er jetzt auch noch am Ende ist haben wir große Probleme in den Kämpfen, denn ohne ihre Fähigkeiten wird’s schwer.“

„Man kann es nicht ändern. Es gibt bessere Piloten“, grummelte Hiead beleidigt.

Zero gefiel das gar nicht und er meckerte: „Sie sind wohle wichtig und auch gute Piloten. Wir sind auch verletzt, also tu nicht so als wenn du besser wärst.“

„Das habe ich auch nicht behauptet!“, fauchte der Anwärter mit der Nummer 87.

Leena betrat den Raum und lehnte sich an die Wand. Sie blickte die Jungs an, diese sie verwundert ansahen. Keiner sagte etwas von ihnen.

„Ich bin hier um zu sagen, was Azuma gesagt hat. Es gibt 500 Tote und um die 500 Verletzten, mehr schwer als leicht. Wir werden nicht gegen das fremde Schiff kämpfen, da es wohl nicht unser Feind ist und Eonia sie auch jagen würde. Das wars im Großteil. Wie geht es den Verletzten?“, fragte die Blondhaarige und setzte sich auf einen Stuhl.

Gareas seufzte: „Unverändert. Ernest und Force liegen noch im Koma und sind im kritischen Zustand. Ich glaub beim nächsten Kampf kann uns Ernest nicht helfen.“

„Soll ich einen neuen Piloten anfordern? Vielleicht gibt der Ausbilder uns jemanden, der Luhma Klein übernehmen kann.“

„Wir können das nicht ohne Ernest entscheiden. Noch ist er nicht Tod. Wir können Luhma Klein nicht einfach umschreiben und wenn hätte er gewollt, dass Erts seine Ingrid übernimmt. Wie kannst du nur auf so einen Gedanken kommen?“

„Sie überlegt halt, wie wir diesen Kampf gewinnen können“, meinte Hiead und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Gareas gefiel die Einwände gar nicht, aber er hatte nicht die Chance ihn anzuschreien, da Azuma zu ihnen kam.
 

Währenddessen hatte Takuto sich Daten über den Zustand des Schiffes geholt. Er ging alles einmal durch. Die Mädchen waren ebenfalls auf der Brücke, sowie Shiva und Erts. Sie sahen alle zum Kommandanten, obwohl der Prinz ein wenig erschöpft zu seien schien. Eigentlich wollte er auch noch mit ihm meckern, da er ihn nicht hat ausreden lassen, doch er fühlte sich dazu nicht in der Lage.

„Wie siehts aus? Haben wir viele Verletzte?“, fragte Lester uns sah hoffnungvoll aus.

Der Kommandant seufzte: „Na ja, es geht. Erstmal zum Schiffbericht. Wir können uns nicht mehr fortbewegen und unsere Verteidigungssysteme sind auch zerstört. Wir haben Ebene 8 und 9 verloren und auch in der Nähe der Krankenstation ist alles eingestürzt und zerstört. In etwa haben wir 200 Verletzte und 150 Tote.“

„Es hätte erst gar nicht so weit kommen dürfen. Ich wäre gerne bei meinem Bruder…“, murmelte der Blondhaarige traurig.

Takuto verschränkte die Arme hinter dem Kopf: „Wir reparieren einen Teil und du kannst dich doch um deinen Pro-Ing kümmern. So hieß es doch, oder? Dann kannst du morgen früh zu ihnen zurück und deinen Bruder besuchen. Wir versuchen so viel wie möglich zu reparieren, aber wenn du bei deinen Freunden bist schick Mint zu uns. Wir lassen sie nur ungern zurück. Kannst du ja bestimmt verstehen.“

„Das würdet ihr tun? Ihr wisst doch gar nicht, ob der Ausbilder uns dann angreifen lässt“, meinte Erts ein wenig überrascht.

„Keine Sorge. Sie müssen nur auf dich hören. Außerdem machst du dir Sorgen und ich kann es ja verstehen. Ich vertraue dir.“

„Dein Vertrauen sollte man echt haben. Na ja, aber du bist der Boss“, seufzte Lester.

Shiva zog an Takutos Arm: „Ich bin müde… Bring mich zurück, ja…“

Er sackte leicht zu Boden und der Kommandant hob ihn hoch. Besorgt musterte der den Prinzen, der immer noch ein wenig Fieber zu haben schien.

„Ich bring ihn auf die Krankenstation“, sagte er und blickte zu Lester.

Ranpha hielt ihn aber noch auf: „Was sollen wir solange machen. Ich meine bevor Sie jetzt gehen, können Sie es uns ja sagen.“

„Ihr ruht euch aus. Wir haben Leute, die den Schaden reparieren können. Lester, du legst dich am besten auch ein wenig hin und Erts, wenn du dum Hangar willst, wo deine Maschine ist, lass dich von Vanilla hinbringen. Sonst kannst du dich auch ein wenig ausruhen. Wenn was ist, dann ruft mich“, meinte der Kommandant und verließ die Brücke.

Erts wollte sich etwas ausruhen, weshalb Lester ihn mit in sein Quartier nahm. Die Mädchen gingen auch in ihre jeweiligen Räume, um ein wenig zu schlafen und wieder zu Kräften zu kommen. Um die technischen Probleme kümmerten sich andere, die auch den gröbsten Schaden an den Maschinen behoben. Takuto kam nach einem etwas längeren Weg in seinem Zimmer an. Er legte den Prinzen auf das Bett und setzte sich daneben. Er wollte ihn nicht schon wieder auf die Krankenstation bringen, da er so oder so wieder davon laufen würde. Der Prinz war seit der Brücke am schlafen, doch nun öffnete er langsam seine Augen.

„Wie geht es Ihnen, Majestät? Dieser Virus scheint sie wohl nicht besonders zu mögen“, lächelte der Kommandant freundlich.

Shiva setzte sich aufrecht hin und sah sich um. Er bemerkte, dass er nicht auf der Krankenstation war, konnte sich aber auch denken, wo er gerade war.

Leicht verlegen blickte er zur Seite: „Ich fühl mich ein wenig müde…“

„Dann sollten Sie auch schlafen. Ich werde auch nicht von dem Bett weichen, auf dem Sie schlafen. Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn was ist, werde ich Sie auch sofort informieren“, meinte Takuto.

Der Prinz wurde leicht rot, zog die Decke hoch und drehte sich ganz zur Seite. Er sagte nichts mehr dazu, was den Kommandanten wunderte, aber dieser sagte auch nichts dazu.
 

Sowohl GOA, als auch die Angel-Crew kümmerte sich darum, die zerstörten Teile zu reparieren. Es war nicht einfach, aber sie kamen relativ gut zurecht, da sie nicht angegriffen wurden. Azuma versammelte morgens die Anwärter und Piloten, um wieder den normalen Alltag nach zu gehen. Danach begab er sich zu Mint, die wieder im Maschinenraum am helfen war.

„Kann ich etwas für Sie tun?“, fragte das Mädchen freundlich.

Der Ausbilder zuckte mit den Schultern: „Weiß ich noch nicht. Unser Gegner scheint zu dir zu gehören. Er hat uns ziemlich viel Schaden zugerichtet.“

„Wirklich? Aber normalerweise würde Takuto keinen Angriff starten, wenn er nicht sicher wäre, dass es Eonia ist. Oder haben Sie angefangen?“

„Das spielt keine Rolle. Du bleibst solange bei uns, bis wir von denen Erts wieder bekommen. Helf uns derweil weiter bei den Reparaturarbeiten.“

„Hatte ich auch vor. Funk und Strom funktionieren wieder ohne Probleme.“

„Das ist auch gut so. Ich höre bei den Lotsen nach wie es aussieht. Wenn was ist kannst du in Begleitung zu mir kommen.“
 

Erts erschien auf der Brücke, auf der Takuto schon stand. Der Blondhaarige musterte ihn, da ihm irgendetwas komisch vorkam.

Der Kommandant sah zu ihm und lachte: „Meine Jacke fehlt, ich weiß. Wenn Lester gleich kommt gibt’s garantiert Ärger. Meinst du, du kannst zurück zu deinen Freunden?“

„Wenn ich darf, würde ich es gerne machen“, murmelte Erts.

„Natürlich darfst du. Sie sind deine Freunde und deinem Bruder geht’s nicht gut. Flieg ruhig zu ihnen. Wir schaffen das auch alles so.“

„Warten Sie, Kommandant. Wir haben ein fremdes Schiff entdeckt und ganz viele von diesen Wesen“, meinte eine Frau und vergrößerte es auf dem Bildschirm.

Erts erschrak: „Das sind Victims und nicht gerade wenige.“

„Und Eonia ist auch dabei. Das heißt wohl, dass sich dein Heimflug verschieben wird“, meinte Takuto ernst und nickte der Frau zu.

„Die Angel-Truppe bitte in den Hangar. Ich wiederhole, die Angel-Truppe bitte in den Hangar. Eonia und die Victims greifen wieder an“, kam eine Durchsage.

Lester kam auf die Brücke und wollte gerade etwas zu der Durchsage sagen, als er Takuto ohne seine Jacke sah, die er eigentlich als Kommandant zu tragen hatten. Auf ihr war der Rang verzeichnet und war eigentlich Pflicht zu tragen.

Der Major blickte leicht gereizt: „Du kennst doch sicherlich die Vorschriften, Takuto, oder? Wo hast du deine Jacke gelassen?“

„Die ist nicht unser Problem. Ich wollte mich beeilen und wollte keine Neue aus meinem Schrank holen. Es tut mir außerordentlich Leid. Wird nie wieder vorkommen. Ich hole sie später. Jetzt sollten wir uns aber lieber auf den Kampf konzentrieren“, sagte der Kommandant ernst.
 

Auf GOA war große Hektik. Ernest war noch immer nicht bei Bewusstsein und Force war auch noch nicht kampfbereit. Die anderen Piloten und Anwärter flogen vor das Schiff, um die kommenden Victims schon abzufangen. Mint bekam den Aufruhr mit.

Sie sah zu einem der Techniker: „Ich würde gerne den Kampf sehen. Ist das möglich?“

„Ich denke schon. Komm mit, ich bring dich an einen Ort, an dem du zusehen kannst“, sagte dieser und verließ mit Mint den Maschinenraum.

Sie kamen in einem großen Raum, der eine große Scheibe hatte, aus der man ins Weltall blicken konnte. Mint setzte sich vor ihr und blickte nach draußen. Die Angel’s waren auch im Einsatz und sie hätte ihnen zugerne geholfen. Eonia ließ großenteils nur Takutos Schiff angegreifen, während die Victims genug mit GOA zu tun hatten. Es schien fast so, als würden Eonia und die Victims zusammenarbeiten, da sie die Gegner immer gemeinsam angegriffen und sich gegenseitig zu helfen schienen. Von der Angel-Truppe und den Piloten, sowie den Anwärtern war das nicht zu sagen. Jeder kämpfte für sich und ihnen war egal, ob die andere Seite etwas abbekam. Teela versuchte den Anführer der Victims zu treffen, während Rioroute wieder die Verteidigung übernahm.

„Sollten wir nicht mit diesem anderen Schiff zusammen kämpfen?“, fragte Zero, während er die Victims angriff.

Yuve nickte zustimmend: „Es wäre auf jeden Fall eine Erleichterung, da sie sich dann auch um die Victims kümmern können und sie nicht zu uns kommen.“

„Sie sind nicht unsere Verbündeten! Lasst uns kämpfen und redet nicht so viel“, fauchte Teela, die schon seit einiger Zeit so aggressiv gelaunt war.

Kizna sah zu Azuma und fragte: „Wollen Sie nicht mit dem anderen Schiff Kontakt aufnhemen? Eine Zusammenarbeit wäre am besten, oder?“

„Wäre es nicht. Wir kennen nicht ihre Taktik und sie nicht unsere. Ich weiß schon was richtig für uns ist“, meinte der Ausbilder.
 

Währenddessen kam der Prinz auf die Brücke und gab Takuto seine Jacke.

„Die hast du liegen lassen…“, murmelte der Junge und sah den Kommandant dabei nicht an.

Takuto lächelte: „Ich hatte sie schon überall gesucht. Setzen Sie sich doch auf meinen Platz. Sie sollten nicht zu lange stehen.“

Ohne noch etwas zu sagen machte der Prinz das, was ihm gesagt wurde, zur Verwunderung aller. Er hatte den Blick auch noch weiter nach unten gerichtet.

Erts sah zum Kommandanten: „Sollten nicht besser alle zusammen kämpfen?“

„Ich denke nicht, dass das so einfach funktionieren wird. Deine Freunde vertrauen uns nicht, das merkt man an ihrer Art zu kämpfen. Vor allem der Anführer von ihnen scheint keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob jemand von meinen Leuten verletzte wird. Ich habe schon versucht Kontakt mit ihnen aufzunehmen, aber ich erreiche niemanden. Habt ihr keine Brücke auf der immer jemand ist?“, fragte der Kommandant und zog seine Jacke an.

Der Blondhaarige sah nach unten: „Ich hoffe mal, dass das gut gehen wird.“

„Wir sollten nur positiv denken. Ich glaube schon, dass das alles funktioniert. Vielleicht redet Mint auch bereits mit eurem Chef.“

Er sah noch einmal zu Shiva, der weiterhin den Blick gesenkt hatte. Ihm war zwar klar, woran das liegen könnte, aber weshalb er damit nicht gerechnet hatte, wusste er auch nicht.

Takuto kniete sich neben ihn und flüsterte ihm etwas ins Ohr: „Warum reagieren Sie so verlegen darauf? Dachten Sie ich merke das nicht oder Sie wachen vor mir auf?“

„Hätte ja sein können…“, murmelte er verlegen.

„Sie sahen aber süß in meiner Jacke aus“, lächelte er, sprach aber so leise, dass ihn niemand außer der Prinz hören konnte.

Shiva blickte nicht zu ihm, denn er wurde rot. Es gefiel ihm nicht, dass Takuto in süß nannte. In der Nacht war ihm wegen dem Fieber warm geworden und er hatte seine Sachen ausgezogen und nur Takutos Jacke angezogen, die über einem Stuhl hing. Er hoffte einfach vor ihm wach zu werden, was nur nicht passiert war. Jetzt fühlte er sich unwohl, da der Kommandant ihn damit gesehen hatte.

„Statt den Prinzen Schweinereien ins Ohr zu flüstern solltest du weiter versuchen Kontakt mit GOA aufzunehmen. Wenn wir unsere Taktik nicht ändern werden wir den Kampf nicht überleben. Da diese Victims helfen, wird das alles ein wenig schwerer“, meinte Lester.

Erts nickte: „Sie müssen meinen Freunden helfen. Sie sind vielleicht ein wenig stur, aber wenn Sie sie überreden, dann werden sie auch Ihnen helfen.“

„Ich werde es weiter versuchen“, meinte der Kommandant.

Er begab sich zum Computer und versuchte es weiter, doch er erhielt keine Antwort. Dennoch wollte er nicht aufgeben, denn Lester und Erts hatten Recht. Nur wenn sie zusammen kämpfen würden, würden sie gewinnen können.
 

Mint sah zu ihrer Begleitung: „Können Sie mich zu Herrn Hijikata bringen? Ich muss unbedingt mit ihm reden. Es ist sehr dringend.“

„Kein Problem. Er sagte ja, wenn was ist, sollst du zu ihm“, meinte der Mann.

Zusammen gingen sie zu Azuma, der wütend den Kampf beobachtete. Die Lotsen hatten alle Hände voll zu tun und halfen wo sie nur konnten.

Mint tippte den Ausbilder an: „Ich störe Sie wirklich ungern. Es ist vielleicht besser, wenn sie mit meinen Freunden zusammen kämpfen würden. Die Victims und Eonia kämpfen auch zusammen und beschützen sich sozusagen gegenseitig. Wenn der Kampf so weiter geht, dann werden wir nicht überleben.“

„Du hast keine Ahnung von Kämpfen. Du bist nur ein kleines Kind, dass das tut, was dein Chef dir sagt“, zischte Azuma leicht und hielt den Blick weiterhin nach draußen.

„Ich bin zwar nicht größer als 1.30, aber immerhin 16 Jahre alt. Ich habe schon viele Kämpfe gegen Eonia und seine Leute bestritten und kann auch sagen, dass ich viel Kampferfahrung habe. Ich respektiere ihre Entscheidung, aber ihre Sturheit bringt noch lange nicht den Sieg. Es mag zwar von mir ein wenig befehlerisch klingen, aber nur eine Zusammenarbeit kann uns noch retten. Setzten sie sich mit Takuto in Verbindung und bitten sie ihn uns zu helfen, sonst kann ich das auch gerne übernehmen“, sagte das Mädchen ernst.

Kizna wollte sich nicht einmischen, aber sie stimmte Mint zu, auch wenn sie es nicht offen sagen würde. Azuma drehte sich zu ihr um und blickte streng.

Er meinte: „Ich traue deinen Freunden nicht. Sie könnten uns hintergehen und unseren Gegner anschließen. Das werde ich nicht riskieren.“

„Aber Sie riskieren ihren Tod. Auch wenn Sie ihn nicht bitten wollen, gehen Sie wenigstens in den Kontrollraum, vielleicht wird er Sie ja fragen.“

Der Ausbilder blickte wieder nach draußen und bekam mit, wie ein Energiestrahl des Gegners einige seiner Anwärter tötete. Es waren wieder einige gestorben, als wenn es noch nicht genug gewesen waren.

Bündnis der Angel-Truppe und der Ingrids

Azuma kniff die Augen zusammen und nickte.

„Ich werde in den Kontrollraum gehen. Haltet hier solange die Stellung“, meinte er und verließ in einem schnellen Schritt den Raum.

Kizna sah ihm hinterher und blickte daraufhin zu Mint: „Du solltest ihm vielleicht nachgehen. Falls deine Freunde keine Zusammenarbeit wünschen, könntest du doch wenigstens etwas ausrichten, oder sehe ich das falsch?“

„Nein, aber ich glaube nicht das Takuto nein sagen würde. Er ist schon ein bemerkenswerter Anführer. Er setzte sich sehr für uns ein und hört auf das was er für richtig hält und nicht das, was andere von ihm wollen“, lächelte das blauhaarige Mädchen.

Die Lotsin grinste frech: „Das hört sich schwer verliebt an.“

„Vielleicht bin ich das auch. Aber ich weiß, dass er mich nicht liebt. Ich kann seine Gedanken lesen und außerdem lenken wir unsere Maschinen mit unseren Gefühlen. Wenn ich also mit ihm zusammen kommen würde und wir uns streiten sollten, dann werde ich wohl kaum den Kampf bestreiten können. Aber das spielt jetzt gerade keine Rolle. Ich werde auch in den Kontrollraum gehen“, nickte Mint und verließ mit ihrer Begleitung den Raum.

Sie folgte Azuma und stellte sich neben ihn, der sofort etwas in den Computer eintippte.

Er sah zu ihr rüber: „Ich habe dir nicht erlaubt mir zu folgen!“

„Ich weiß, aber im Fall der Fälle kann ich helfen“, meinte das Mädchen ruhig.

„Erts ist bei deinen Freunden. Ich werde ihn fragen, was er darüber denkt.“

„Erts geht es gut? Das beruhigt mich. Bei meinen Freunden ist er sicher gut aufgehoben. Zusammen können wir unseren Gegner sicherlich besiegen.“

Azuma schien ein wenig irritiert, weshalb Mint fragte: „Was ist denn? Stimmt etwas nicht?“

„Nein, aber deine Freunde versuchen mit uns Kontakt aufzunehmen. Ich öffne eine Leitung“, sagte der Ausbilder und tippte etwa in den Computer ein.
 

Takuto erschien auf dem Bildschirm und schien ein wenig überrascht, da er nun endlich Kontakt zu ihnen hatte. Als er ein wenig lächelte, war Erts erleichtert, da es für ihn hieß, dass sie endlich Kontakt aufgenommen hatten. Der Kommandant winkte ihn zu sich, da er die Unterhaltung mit dem Anwärter führen wollte.

„Ich bin froh, dass Sie mir endlich antworten. Ich habe schon lange versucht Sie zu erreichen“, begann Takuto, doch er wurde direkt unterbrochen.

Azuma meinte: „Es mag vielleicht sein, dass Sie versucht haben Kontakt mit uns aufzunehmen, doch sicherlich sehen Sie, dass wir alle Hände voll zu tun haben.“

„Darum geht es ja. Erts und ich sind der Meinung, dass wir als Team kämpfen sollten. Ich meine es hätte nicht besser kommen können, dass einer meiner Leute bei Ihnen und einer Ihrer Leute bei mir ist. Erts kann mir über die Art Ihrer Kämpfer berichten und Mint über die Art ihrer Freunde. So können unsere Kämpfer auch ohne jeweiligen Funkkontakt miteinander kämpfen.“

„Wir können den Funk umleiten. Ich meine ich kann Trick Master an den Funk anschließen und dann sollten die Piloten eigentlich mit Milfeulle und den Anderen reden können, ohne das Eonia mithören kann“, schlug Mint vor und erschien auf dem Bildschirm.

Takuto lächelte erleichtert: „Ich bin froh das es dir gut geht. Die Idee ist gar nicht so schlecht. Ich werde auch die Maschine von Erts an den Funk anschließen lassen, dann sollte die Verbindung eigentlich perfekt sein, solange Herr Hijikata nichts dagegen hat.“

„Ist in Ordnung, solange Erts es für eine gute Idee hält. Er hat ja nun einige Zeit bei Ihnen verbracht und kann die Lage besser beurteilen“, meinte Azuma.

Der blondhaarige Anwärter nickte: „Dann sollten wir das so tun. Wenn sie miteinander kommunizieren können, ist der Kampf einfach zu bestreiten und sie können sich neu formatieren. Es hilft uns bestimmt weiter.“

„Dann sollten wir an die Arbeit gehen“, sagte der Kommandant und die Verbindung brach ab.

Lester sah zu ihm: „Und wer kümmert sich jetzt darum?“

„Erts geht mit Coco in den Hangar und erledigt das. Die Zwei schaffen das schon zusammen. Wenn ihr fertig seid kommt ihr einfach wieder hier hin. Solange können wir nur hoffen, dass der Kampf nicht zu viele Opfer findet. Wir haben im Kampf gegen GOA sicher viele ihrer Anwärter getötet“, sagte der Kommandant und wurde zum Ende hin immer leiser.

Der Major legte seine Hand auf Takutos Schulter: „Dich trifft aber keine Schuld. Sie haben uns angegriffen und wir mussten den Prinzen beschützen. Es ist tragisch, aber sicher nicht deine Schuld und Selbstzweifel helfen uns in dieser Situation sicher auch nicht viel weiter.“

„Du hast ja Recht“, nickte der Kommandant, obwohl er weiterhin ein wenig betrübt war.

Erts und Coco verließen die Brücke, um zum Hangar zu gehen. Takuto und Lester sahen aus dem Fenster zum Kampffeld, auf dem die Angel’s, Pro-Ings und Ingrids sich einen anstrengenden Kampf lieferten. Während der Major sich über das Kampfverhalten ihrer Verbündeten aufregte, ging Takuto zum Prinzen und kniete sich neben ihn.

Er fragte etwas besorgt: „Sie sind so ruhig. Geht es Ihnen nicht gut? Normalerweise habe ich damit gerechnet, dass sie sich in das Gespräch zwischen Herrn Hijikata und mir einmischen.“

Shiva sah nur zu Seite, antwortete aber nicht auf die gestellte Frage. Besorgt seufzte der Kommandant und stand wieder auf.

Er legte seine Hand auf den Kopf des Prinzes: „Wenn was ist müssen Sie das mir sagen. Ich mache mir große Sorgen, wenn es Ihnen nicht gut geht. Wenn ich gerade am reden bin unterbrechen Sie mich einfach und sagen was ist. Ich möchte nicht, dass es Ihnen nicht gut geht.“

Takuto wollte gerade wieder gehen, als Shiva seine Hand festhielt, die er aber ruckartig wieder losließ. Seinen Kopf hatte er immer noch nach unten gerichtet.

„Wenn was ist, dann sagen Sie es. Ich laufe Ihnen nicht davon“, lächelte der Kommandant.

Der Prinz murmelte: „Bist du böse auf mich? Wegen der Sache heute morgen?“

„Bestimmt nicht. Sie könnten eher böse auf mich sein, weil ich Sie in eine missliche Lage gebracht habe. Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Okay?“

Shiva nickte nur, sah ihn dabei aber nicht an. Lester hatte zu ihnen geblickt und zugehört, verstand aber nicht, worüber die zwei sich unterhielten. Zwar war ihm auch aufgefallen, dass der Prinz sich anders verhielt, aber er wusste genau, dass er es nicht so gerne hat, wenn man ihm auf die Nerven ging. Takuto stellte sich wieder neben ihn und sie sahen auf dem Kampffeld. Der Funk stand noch nicht.
 

Chitose konnte gerade noch einer Attacke von Ernn Laties ausweichen. Teela hatte auf einen Victim geschossen, der in der Nähe der Angels war und dabei fast Chitose getroffen.

„Kann die nicht aufpassen?!“, fluchte Ranpha wütend und wollte schon auf sie schießen.

Milfeulle versuchte sie zu beruhigen: „Es bringt nichts, wenn wir jetzt gegen sie kämpfen. Schließlich haben wir beide Eonia als Feind. Wir sollten uns auf unseren Kampf konzentrieren. Du musst dich beruhigen, sonst leidet deine Kampfkraft darunter.“

„Wut hat uns noch nie weit gebracht. Takuto kümmert sich sicher schon darum. Er sieht ja wie aggressiv die Anderen kämpfen. Sicher hassen sie uns wegen dem Kampf gestern“, meinte Forte und seufzte ein wenig.

Chitose atmete tief durch: „Ich bin froh, dass ich nicht getroffen wurde. Aber wenn sie die Victims besiegen wollen die bei uns sind, dann wird es noch öfters solche Attacken und Angriffe geben. Ihr Anführer kennt auf jeden Fall keine Gnade.“

Die Mädchen formierten sich neu und griffen Eonias Krieger an, die aber gekonnt auswichen und stattdessen in einen Schwarm Victims flogen. Es war schwierig dort wieder raus zukommen, besonders da sie von allen Seiten attackiert wurden. Ab und an bekamen sie auch noch die Schüsse der Ingrids ab, da sie in die Victims Horde schossen. Einige von ihnen wussten auch nicht, dass die Angels sich dort befanden.

„Wo sind denn eigentlich unsere sozusagen Verbündeten hin?“, fragte Gareas ein wenig irritiert und sah sich etwas um.

Teela grummelte: „Ist doch egal. Was spielt das für eine Rolle?“

„Vielleicht das wir als Team kämpfen? Schließlich haben wir denselben Feind. Es ist nicht deren Schuld, dass so viele gestorben sind, denn wir wollten sie angreifen und nicht sie uns. Was denkst du, warum ihre Waffensysteme auf null standen!“, meckerte Gareas sie an.

Yuve schüttelte den Kopf: „Ein Streit hilft auch nicht weiter. Sie werden wohl am kämpfen sein, also sollten wir es ihnen gleich tun.“

Rioroute setzte erneut sein Schutzschild ein, um die Victims fernzuhalten, doch es schien kaum zu funktionieren, weshalb die Anwärter sich um die kümmern mussten, die sich durchdrängten. Teela suchte den Anführer, doch ohne Ernest Hilfe war es etwas schwerer. Gareas und Yuve besiegten alle Victims, die ihnen vor die Augen traten, doch dann tauchten zwei Schiffe des Feindes vor ihnen auf und griffen sie an. Einige Meter flogen sie durch die Attacke zurück und ihre Gegner schreckten nicht davor zurück das Schiff anzugreifen.
 

„Piloten, hört ihr uns? Wir stehen jetzt ihm Funkkontakt mit den Kriegern der Angel-Truppe. Ihr sollt ihm Team kämpfen, also kombiniert eure Fähigkeiten“, sagte Leena.

Gareas nickte: „Wenn das so ist. Hört ihr uns denn?“

„Wir können alles von euch verstehen. Wir haben auch die Durchsage mitbekommen, dass wir im Funkkontakt stehen. Wir sind in einem Victimschwarm, den ihr die ganze Zeit angreift, nur dadurch werden wir auch getroffen. Ihr solltet versuchen und irgendwie anders rauszuholen“, meinte Ranpha.

Forte grinste leicht: „Ich hab eine bessere Idee. Entfernt euch ein wenig von dem Schwarm. Ich setzte eine Attacke ein, die sie ein wenig wegschleudern und besiegen wird.“

„Und was ist mit euch? Ihr werdet davon doch auch getroffen?“, fragte Yuve irritiert.

Vanilla nickte: „Aber unsere Maschinen nehmen nicht so starken Schaden davon wie eure es nehmen würden. Wir haben sie so programmiert und ausgestattet.“

Während Forte die Attacke einsetzte, nachdem die Piloten sich ein wenig entfernt hatten, war der Victimschwarm besiegt.
 

Doch Takuto hatte andere Sorgen. Eonia hatte mit ihnen Kontakt aufgenommen, denn er wollte Shiva lebendig.

„Übergebt mir den Prinzen und ich verschone euch. Das ist eure letzte Chance“, sagte Eonia und grinste hinterlistig.

Der Kommandant sah ernst zu ihm: „Was sonst? Ihr wollt den Prinzen doch lebendig, oder?“

„Wir haben schon einen Plan. Unser Virus hat ihn ja auch geschwächt, nicht wahr? Ihr habt ja keine Ahnung welche Geheimnisse euer Prinz noch so hat. Wartet es nur ab. Wir werden euch kampfunfähig machen, eure Freunde töten und dann holen wir uns den Prinzen, denn er gehört mir“, lachte Eonia böse.

Die Verbindung brach ab und Lester sah ernst zu Takuto. Dieser nickte und ging wieder zu Shiva. Er hockte sich neben den Jungen und sah ihn besorgt an.

Der Kommandant fragte: „Was meinte Eonia damit? Sie müssen mit uns reden, sonst können wir Sie nicht so gut beschützen. Ich muss herausfinden, was er vorhat.“

„Wir müssen ihn ein für alle Mal töten, sonst lässt er mich nie in Ruhe. Ich bin der Einzige, der das Siegel zum Tor des weißen Mondes brechen kann“, sagte der Prinz ernst und sah betrübt zu Takuto hoch.

„Ihrem Blick zufolge ist das aber noch nicht alles. Sie können mir vertrauen, Majestät.“

„Ich weiß nicht was er meint. Es gibt viele Dinge die niemand weiß und auch niemand wissen dürfen. Bitte frag nicht weiter nach.“

Shiva senkte seinen Blick und der Kommandant fragte auch nicht weiter. Er wollte den Prinzen zu nichts zwingen. Er stellte sich neben Lester und beobachtete weiter den Kampf.
 

Azuma blieb weiterhin im Kontrollraum, um im Notfall noch einmal Kontakt aufzunehmen. Mint stand neben ihm und wirkte ein wenig nachdenklich.

„Kann es sein, dass Eonia im Großteil nur die Angels, ihre Leute und ihr Schiff angreifen? Klar, sie wollen den Prinzen lebend, aber außer auf die Triebwerke schießen sie auf gar nichts. Meinen Sie nicht auch, dass da etwas faul ist?“, fragte Mint und sah zum Ausbilder.

Dieser lehnte setzte sich auf einen Stuhl, der vor dem Computer war und drehte sich zu ihr: „Er kann euer Schiff ja nicht zerstören, wenn er diesen Prinzen wirklich lebend haben will. Obwohl ich nicht genau weiß, was der sich dabei denkt. Meint er wäre der Letzte seiner Familie, will ihn aber töten. Glaubst du etwa, dass er ihnen eine Falle stellt?“

„Möglich wäre es schon, aber was hat er Ihnen denn erzählt. Ich meine, dass Sie wissen, dass sie verwandt sind“, meinte das Mädchen und musterte den Ausbilder verwundert.

Azuma sah sie ein wenig irritiert an: „Eonia sagte, er sei der einzige lebende Verwandte von ihm, den er noch hätte und er bräuchte ihn, um auf den weißen Mond zu kommen. Er sagte uns sogar, dass er ihn töten will, wenn er die Mondgöttin erreicht hat. Er will wohl die Galaxie beherrschen und muss dafür den Prinzen töten.“

„Soviel wissen wir auch. Wofür er jedoch den Prinzen lebend braucht wissen wir nicht. Uns bleibt aber keine Wahl ihn zu töten. Vielleicht sollten wir Takuto sagen, dass sie auf Eindringlinge achten sollten. Ich befürchte, dass sie das Schiff infizieren.“

„Dann tun wir das doch“, meinte Azuma und öffnete eine Leitung.

Sein Gespräch wurde angenommen und der Kommandant fragte: „Was kann ich für Sie tun? Gibt es Probleme beim Funk?“

„Nein. Ihre Pilotin bat mich Kontakt mit Ihnen aufzunehmen“, erklärte der Ausbilder.

Verwundert sah Takuto zu ihm: „Warum, wenn ich fragen darf? Ist etwas passiert oder ist ihr eine gute Taktik eingefallen?“

„Nein. Sie befürchtete, dass Eonia in Ihr Schiff eindringen will. Ich glaube das auch, da die Attacken auf ihrem Schiff nicht besonders hoch sind.“

„Eonia würde uns im Notfall ohne zu zögern töten, auch wenn der Prinz dabei drauf gehen würde. Wenn er keinen Ausweg sieht wird er es machen. Er will das Siegel brechen und er würde es wahrscheinlich auch ohne ihn schaffen.“

„Seien Sie dennoch vorsichtig. Nicht, dass Sie uns dann auf einmal angreifen. Meine Pilotin ist nicht gut zusprechen auf Sie.“

„Ich werde aufpassen und alles kontrollieren lassen. Seien Sie aber auch vorsichtig. Wenn unsere Piloten so weiter machen, dann werden wir den Kampf sicher gewinnen.“

Die Verbindung wurde unterbrochen und der Ausbilder sah zu Mint: „Zufrieden?“

„Ja, bin ich“, nickte das Mädchen und streckte sich kurz.

Azuma verschränkte die Arme: „Geh mal auf die Krankenstation und guck wie es dem Piloten von Luhma Klein und dem Anwärter 01 geht, okay?“

„Kann ich machen. Ich erstatte dann bericht.“

Mint lächelte, drehte sich um und verließ den Kontrollraum. Azuma drehte sich kurz noch zu ihr um und widmete sich dann wieder dem Kampf.
 

Yuve und Gareas hatten schon einige Victims besiegt und bekamen von den Anwärtern Unterstützung. Forte und Chitose halfen ihm Kampf gegen die monströsen Wesen, während Teela, sowie Ranpha, Vanilla und Milfeulle sich um Eonias Leute kümmerten. Zwar war ihr Gegner zu fünf, aber sie hatten dafür die bessere Strategie. Die Blondhaarige lenkte ihren Feind mit einer Attacke ab, die sich auf alle richtete, während die anderen Drei sich einen von ihnen vornahmen. Der Kampf sah für GOA und die Angel-Truppe relativ gut aus, auch wenn viele unter dem Kampf litten und verletzt wurden.

„Wenn wir so weiter machen haben wir es schneller geschafft, als ich gedacht hatte“, lächelte Ranpha entspannt, war dennoch auf den Kampf konzentriert.

Teela meinte ernst: „Wir dürfen jetzt nur nicht nachlassen, sonst werden wir wohl kaum gewinnen können.“

„Das hatten wir nicht vor“, sagte Vanilla kurz und ihre Stimme klang kalt.

Milfeulle lächelte leicht: „Wir sollten einfach so weiter machen, dann wird schon alles so funktionieren, wie wir es möchten.“
 

Takuto grinste und war mit dem aktuellen Zustand des Kampfes zufrieden. Auch Lester seufzte erleichtert und freute sich auf ein baldiges Ende.

„Die Piloten von GOA sind ziemlich stark. Ich bin beeindruckt“, meinte der Major.

Erts lächelte: „Sonst wären sie keine Piloten. Nur die Besten können es werden.“

„Sieht bei uns eigentlich ähnlich aus. Nur wer gut ist kann die Angels fliegen“, sagte Takuto und blickte weiterhin nach draußen.

Plötzlich viel der Strom aus und die Jungs sahen sich verwundert um.

Lester meinte: „Das kann doch eigentlich gar nicht sein. Wir haben gar keinen Treffer abbekommen.“

„Vielleicht hatte Herr Hijikata Recht und wir haben bereits einen ungebeten Gast“, sagte der Kommandant ernst und versuchte sich im dunklen zu Recht zu finden, da zu seiner Verwunderung der Notstrom nicht funktionierte.

Erts konzentrierte sich und benutzte sein EX dazu: „Ich glaube er ist bereits auf der Brücke.“

„Was?!“, erschrak Takuto und rannte zu dem Platz an dem der Prinz sitzen sollte, doch er war nicht da.

Der Kommandant versuchte etwas zu erkennen: „Er ist weg! Majestät! Wo sind Sie?!“

Plötzlich ging der Strom wieder an. Lester ging davon aus, dass er nur auf Zeit gestellt war und sie in der Zeit den Prinzen schon längst entführt hätten. Zu seiner Verwunderung fanden sie den Eindringling auf dem Boden liegen und Erts hielt ihn mit seinem Fuß auf den Boden. Der Fuß des Blondhaarigen war auf der Brust des Fremden, weshalb dieser sich nicht erheben konnte. Shiva hatte sich etwas weiter weg in einer Ecke versteckt, kam aber näher zum Eindringling und sah diesen Böse an.

„Hast du wirklich geglaubt mich vom Schiff zu entführen?!“, fragte er wütend.

Der Fremde lachte hinterhältig: „Wir kriegen Sie noch, warten Sie es nur ab. Meister Eonia hat noch viel bessere Einfälle.“

Der Eindringling zog eine Pistole aus seiner Hose, die er am Rücken hatte. Es hatte sie keiner gesehen, da er auf seinen Rücken lag, da Erts ihn niederdrückte. Er zielte auf Shiva und drückte an.

„Nein!“, schrie Takuto und versuchte noch rechtzeitig da zu sein.

Blut tropfte auf dem Boden. Lester hielt seinen blutenden Arm. Erts trat dem Fremden die Pistole weg.

Der Major sah zum Prinzen: „Ich hoffe Ihnen ist nichts passiert.“

„Mir geht’s gut!“, grummelte Shiva.

Es war nun schon das zweite Mal, dass Lester ihn gerettet hatte. Der Prinz ging zur Waffe und hob sie auf. Der Kommandant ging zu ihm und wollte die Pistole von ihm holen, doch er drückte ihn nur zur Seite.

Takuto fragte ein wenig irritiert: „Was haben Sie vor, Majestät?“

Shiva stellte sich vor den Eindringling und hielt im die Pistole entgegen und zielte auf dessen Kopf. Die Augen der Anderen weiteten sich, da sie damit nicht rechneten. Ein weiterer Schuss viel und Blut floss auf den Boden. Der Prinz weitete nun auch seine Augen und sah zu Erts. Der Blondhaarige hatte seine Hand vor den Pistolenlauf gehalten.

„Wenn Sie ihn jetzt töten sind Sie nicht besser als dieser Eonia. Wollen Sie sich wirklich auf sein Niveau herablassen? Dieser Typ ist es nicht Wert, dass Sie zu einem Mörder werden“, meinte Erts und lächelte den Prinzen an.

Shiva ließ die Pistole fallen und sank zu Boden. Takuto rannte zu ihm und nahm ihn in den Arm, auch wenn er nicht wusste, ob der Prinz das wollte.

Lester sah zu Coco: „Rufen Sie die Sicherheitsleute. Sie können den Gefangenen einsperren und dann übergeben wir ihn unseren Vorgesetzten. Er wird seine gerechte Strafe erhalten.“

Das Mädchen ließ alles in die Wege leiten und der Fremde wurde abgeführt. Shiva hatte sich kein bisschen von der Stelle bewegt und reagierte auch nicht auf die Umarmung.

Takuto sah zu Lester und Erts: „Geht ihr am besten auf die Krankenstation. Auch wenn ich wollen würde, dass du die ausruhst, Lester… Kannst du danach wieder kommen. Ich würde gerne den Prinzen in mein Quartier bringen.“

„Ist kein Problem. Ich werde mich auch beeilen“, nickte der Major.

„Danke…“
 

Die Angels, sowie die Ingrids und Pro-Ings waren mit ihrem Kampf schon weit. Es waren kaum noch Victims als Gegner vorhanden und Eonias Kämpfer schienen auch kaum noch etwas ausrichten zu können.

„Wir sollten zum letzte Schlag ausholen“, meinte Teela ernst.

Milfeulle nickte: „Dann mal los. Die Anwärter können sich um die Leute von Eonia kümmern, während wir uns um Eonia selbst kümmern.“

„Ihr habts gehört. Los!“, befahl die Pilotin.

Die Angels, sowie die Ingrids flogen auf das Hauptschiff zu, während die Anwärter sich um die kleinen Kämpfer kümmerten.

Ranpha grinste frech: „Na dann, sagt auf nimmer wieder sehen!“

Sie griffen gemeinsam an und als der Staub verschwunden war, war niemand mehr zu sehen. Etwas verwundert sahen sie sich um.

„Haben wir sie besiegt?“, fragte Gareas irritiert, da nichts zu sehen war.

Rioroute meinte: „Ich gehe davon aus, sonst wären sie ja noch hier. So schnell können sie ja auch nicht verschwinden.“

„Ist ja jetzt erst mal egal. Wir haben es geschafft und das ist die Hauptsache. Wir sollten zurück und uns ausruhen“, sagte Ranpha und streckte sich ein wenig.

Gareas nickte: „Ein wenig Schlaf würde mir auch gut tun.“

„Dann kehren wir doch zurück“, schlug Teela vor und die Ingrids und Anwärter flogen zurück zu ihrem Raumschiff.
 

Die Angels machten sich auf den Weg zu ihrem Schiff und legten sich auch sofort hin. Lester blieb noch ein wenig auf der Brücke, da Takuto mit Shiva in sein Quartier ging. Erts durfte sich ein wenig beim Major im Zimmer aufhalten. Gareas ging auf die Krankenstation, um nach Ernest zu sehen. Der Blondhaarige saß im Vorraum und sah seinen Kumpel lächelnd an, als dieser rein kam.

„Dir geht es wieder gut?“, fragte der Grünhaarige und hatte ein freudiges Gesicht.

Ernest nickte: „Ich soll mich zwar noch ein wenig schonen, aber meine Verletzungen sind größtenteils wieder verheilt. Habt ihr Erts in der Zwischenzeit gefunden? Ich hatte das Gefühl, dass ihm etwas passiert ist.“

„Mh… Eigentlich ist er an Bord von Mints Freunden und ich dachte ihm geht es gut. Aber wenn wir uns ausgeruht haben, werden wir wahrscheinlich wieder Kontakt mit ihnen aufnehmen. Da kannst du ja mitkommen und nachfragen“, meinte Gareas.

„Werde ich auf jeden Fall machen. Haben wir gegen sie gekämpft?“

„Ja. Azuma hatte später mit ihnen Kontakt aufgenommen und festgestellt, dass sie zu Mint gehören. Wir haben gerade noch zusammen gekämpft und Eonia besiegt. Ich glaube, dass der uns nicht mehr auf die Nerven gehen wird. Und wir haben ne Menge Victims gekillt.“

„Das hört sich gut an. Da habt ihr mich ja gar nicht gebraucht.“

„Aber nur, weil wir diese Angel-Truppe als Verbündete hatten. Sie sind wirklich gut. Vielleicht sollten wir fragen, ob sie uns ein wenig ihrer Technik geben. Sie scheinen höher entwickelte Maschinen zu haben.“

„Mint war eben hier und hatte auch nach mit gefragt. Sie sagte auch, dass alles wieder gut wird. Force ist auch wieder bei Bewusstsein. Er ist aber schon zu seiner Lotsin gegangen, da sie die ganze Zeit neben ihm gesessen hat.“

„Du solltest auch in dein Quartier gehen und ein wenig schlafen, Ernest.“

„Hab ich zwar schon die letzte Zeit, aber jetzt kann ich mich ein wenig ausruhen.“

Zusammen verließen sie die Krankenstation und gingen in ihre Zimmer.

Freundschaft

Takuto hatte Shiva in sein Quartier getragen und ihn aufs Bett gesetzt. Der Prinz reagierte immer noch nicht auf das, was der Kommandant machte.

„Mir gefällt es nicht, wenn Sie nicht reagieren oder nichts sagen. Es ist doch nichts passiert. Erts hat Sie vor allem bewahrt. Also Kopf hoch. Wir laden die GOA-Kämpfer einfach zu uns ein. Sie feiern ein wenig mit uns und Milfie wird was Leckeres kochen, was meinen Sie?“, fragte Takuto und versuchte ihn aufzumuntern, doch der Prinz reagierte immer noch nicht.

Der Kommandant seufzte und ihm viel langsam nichts mehr ein. Er hob das Kinn von ihm hoch und gab ihm einen Kuss auf die Wange, denn bei so was musste er doch reagieren.

Shiva wurde leicht rot und schubste ihn vom Bett runter: „Was soll das?! Ich bin dazu nicht in Stimmung! Außerdem habe ich das nicht erlaubt!“

„Nicht in Stimmung? Also mit diesem Kommentar habe ich nicht gerechnet. Aber wenigstens reagieren Sie wieder“, lachte Takuto, obwohl er vom Bett gefallen war.

Der Prinz blickte zur Seite und hielt seine Wange, auf der Takuto ihn geküsst hatte. Er war weiterhin rot und es war ihm sichtlich unangenehm, aber so hatte der Kommentar wenigstens sein Ziel erreicht.

„Ich hoffe Sie sind mir jetzt nicht böse, aber es diente nur ihrer Gesundheit“, meinte Takuto und setzte sich wieder auf das Bett.

Shiva sah ihn skeptisch an: „Was soll meiner Gesundheit dienen? Der Kuss?“

„Natürlich. Sie wirkten so abwesend und deprimiert. Aber was halten Sie davon, dass wir die GOA-Kämpfer einladen?“

„Mach ruhig. Mir soll es doch egal sein.“

„Ich möchte aber, dass Sie dann dabei sind. Ihr Fieber ist gesunken und Sie gehören dazu.“

„Wenn du unbedingt willst, okay.“

Der Kommandant lächelte ihn an, drückte ihn sanft aufs Bett, damit er ein wenig schläft. Er selbst setzte sich auf den Boden und legte nur seinen Kopf auf die Matratze.
 

Die Piloten mit ihren Lotsen, sowie Force, Zero, Hiead, Kalliso, Kizna, Ikhny und Romy wurden von Azuma am nächsten morgen in den Besprechungssaal gerufen.

„Was gibt’s? Wieder einen neuen Angriff?“, fragte Gareas müde und gähnte.

Ernest schüttelte darüber nur den Kopf, sah dann aber ernst zum Ausbilder: „Was ist nun mit meinem Bruder? Er ist doch auf dem anderen Raumschiff, oder?“

„Das ist er. Ich werde heute wieder Kontakt mit ihnen aufnehmen. Schließlich ist Mint ja auch noch hier. Es war für euch ein schwerer Kampf, da es viele Tote gibt, aber ihr dürft nicht eure Köpfe hängen lassen. Es ist nicht sicher, dass wir alle Victims besiegt haben. Mint hat unsere Radare vergrößert, dass wir Victims schon 24 Stunden vor ihrem eintreffen entdecken können. Wir haben also dann immer genug Vorbereitungszeit“, erklärte Azuma.

Romy fragte: „Helfen die Anderen uns noch weiter im Kampf gegen die Victims?“

„Das weiß ich nicht, glaube es aber eigentlich nicht. Sie hatten Eonia als Gegner und haben uns nur gegen die Victims geholfen, weil wir ihnen geholfen haben. Sie können schlecht für ewig hier festsitzen und uns im Notfall helfen.“

„Das heißt, wir können jetzt erst mal eine Zeit frei machen, bevor Training und so beginnt?“, fragte Zero hoffend, denn er wollte sich ein wenig ausruhen, nachdem der Kampf so viele Opfer mit sich nahm und seine Konzentrationsfähigkeit sank.

„So ist es. Wenn keine Victims ins Radar kommen, habt ihr die nächsten Tage erst mal frei. Also entspannt euch ein wenig, bevor ich es mir anders überlege. In drei Stunden seid ihr wieder hier, da habe ich sicherlich Kontakt mit der Angel-Truppe aufgenommen und kann euch sagen, wann Erts kommt und was sich noch so ergeben hat.“

„Gut. Dann bis in drei Stunden“, meinte Gareas, streckte sich noch einmal und verließ dann den Besprechungsraum, wie es auch die anderen taten.

Azuma lächelte ihnen nach: „Sie haben einen guten Kampf geleistet.“

Dann verließ auch er den Raum und machte sich auf den Weg in den Kontrollraum, da er mit dem anderen Schiff in Kontakt treten wollte. Mint befand sich schon im Zimmer und traf einige Vorbereitungen und verbesserte noch ein wenig die Technik.
 

Takuto war vor Shiva wach und streckte sich. Der Prinz hatte sich in die Decke gekuschelt und war noch friedlich am schlafen. Der Kommandant lächelte und zog sich um. Danach begab er sich auf die Brücke, auf der Lester sich schon befand.

„Schon hier? Wie kommt es, dass du immer vor mir da bist?“, fragte Takuto.

Der Major zuckte mit den Schultern: „Kann ich dir nicht sagen. Vielleicht bin ich einfach früher wach als du. Erts bleibt übrigens noch etwas im meinem Quartier. Wir machen später eine Besprechung. So in etwas drei Stunden. Die Mädchen sind auch schon informiert. Ich bin Vanilla begegnet und sie richtet es den anderen aus. Ob du den Prinzen dabei haben willst weiß ich nicht. Wie geht es ihm eigentlich. Ich meine das gestern war extrem.“

„Er ist auf jeden Fall wieder der alte. Ich weiß nicht, ob er die Aktion lieber verdrängen will oder sich darüber Gedanken macht. Ich werde ihn auf keinen Fall darauf ansprechen, dass macht die Situation nicht besser. Ich hatte vor mit GOA Kontakt aufzunehmen. Wir haben doch viel Platz und da können ihre Top-Kämpfer doch zu einer kleinen Feier vorbeikommen. Milfie kocht was Schönes und wir unterhalten uns ein wenig. Ich weiß ja nicht, ob das Pro-Ing von Erts flugfähig ist.“

„Mir soll es egal sein. Ich bin auf der Brücke und halte dann wieder die Stellung. Wie immer halt“, seufzte Lester und verschränkte die Arme vor der Brust.

Takuto lachte etwas: „Du wirst auch kommen. Es gibt genug Leute, die sich solange hier drum kümmern können. Außerdem werde ich gerufen, wenn was ist. Da gibt es kein Problem, dass du ein wenig mitfeierst.“

„Ist ja okay. Dann nehm mal Kontakt mit ihnen auf.“

Der Kommandant öffnete eine Leitung. Es dauerte ein wenig bis sie geöffnet wurde. Azuma erschien auf dem Bildschirm.

„Hier ist Takuto Meyers. Ich wollte Sie fragen, was sie von einer kleinen Feier auf meinem Schiff halten? Sie und ihre Top-Kämpfer sind dazu eingeladen. Sie könnten Erts danach mit seiner Maschine abholen. Ich weiß nicht, ob sie funktionsfähig ist. Mint kann ja neben Ihnen her fliegen. Was meinen Sie?“, fragte der Kommandant und lächelt.

Der Ausbilder nickte: „Ich finde die Idee gar nicht so schlecht. So erledigt sich auch meine Frage, wann Erts denn zu uns kommt. Können Sie dann Ausschau nach den Victims halten? In dem Falle das sie auftauchen, müssen wir ja auf unser Schiff zurück.“

„Kein Problem. Sagen wir in fünf Stunden sind Sie da? Das müsste doch eigentlich an Zeit reichen.“

„Geht in Ordnung. Ich werde es den Anderen gleich berichten.“
 

So machten es die zwei dann auch. Als drei Stunden später die Besprechung war sagte es Takuto seinen Leuten. Bei Azuma sah es genauso aus. Er erklärte es ihnen und sie richteten ein kleines Raumschiff ein, in dem sie aber auch den Pro-Ing von Erts transportieren konnten. Sie stiegen ein und flogen Richtung Takuto.

„Können wir denen denn wirklich trauen?“, fragte Gareas ein wenig misstrauisch.

Ernest sah ihn ernst an: „Ich denke schon. Erts lebt noch. Sie hätten ihn genauso gut töten können. Wieso sollte man ihnen nicht trauen können. Mint hat uns doch auch geholfen.“

„Alles kann auch nur Ablenkung sein. Sie tun auf gut Freund und wenn wir bei ihnen sind, dann töten sie uns“, meinte Teela kalt.

Hiead seufzte und schüttelte den Kopf: „Warum fliegen wir dann überhaupt zu ihnen. Wenn ihr ihnen doch nicht traut hätten wir genauso gut nein sagen können.“

„Ich glaube nicht, dass sie unsere Feinde sind. Klingt vielleicht ein wenig naiv, aber auch unser Anführer vertraut ihnen. Sie würden uns aber auch jetzt töten, wenn sie das unbedingt wollten. Hier können wir uns keinesfalls wehren“, sagte Azuma und lehnte sich an die Wand.

Mint flog neben ihnen her, um ihnen den Eingang bei Hangar zu zeigen. Sie war gut gelaunt, schließlich kam sie endlich wieder nach Hause. Ernest freute sich auch, obwohl er das nicht sehr zeigte, denn er sah seinen Bruder wieder, der für lange Zeit vermisst war. Aber auch Force und Zero, sowie Romy waren glücklich den kleinen Anwärter nun wieder zu sehen.

„Wie lange fliegen wir eigentlich bis wir da sind?“, fragte Zero.

Kalliso lächelte leicht: „In etwa eine Stunde. Aber es wird uns wahrscheinlich länger vorkommen. Ist meistens so.“

Azuma hatte Vorhänge vor die Fenster geschoben, denn man hätte die ganzen Trümmer gesehen, die noch aufgesammelt werden mussten. Es waren viele gestorben, dementsprechend hatten sie noch viel zu tun, was die Piloten nach ihrer Pause erledigen sollten. Für Zero kam es wirklich vor, als wenn es mehr als eine Stunde gewesen wäre, freute sich aber, als sie im Hangar ankamen.
 

Takuto sah zu Lester: „Geh du schon mal vor. Ich hole unsere Freunde ab. Sie sind gerade gelandet. Du kannst auch Shiva vorher in meinem Quartier abholen. Ein Wunder, dass er noch nicht hier ist.“

Der Major seufzte und nickte: „Ist in Ordnung. Lass aber nicht solange auf euch warten.“

„Werdet ihr schon nicht müssen. Sicher haben unsere Gäste auch schon Hunger. Aber schone ein wenig deinen Arm.“

Lester lächelte nur und verließ die Brücke mit dem Kommandanten, dieser sich dann Richtung Hangar bewegte. Es dauerte nicht lange, bis er da war. Die Piloten und Anwärter sahen sich um, denn der Hangar war groß und ähnelte ihrem überhaupt nicht. Takuto kam zu ihnen und lächelte ihnen freundlich zu.

„Richtig modern habt ihr es hier“, staunte Zero.

Der Kommandant nickte: „Wir suchen auch nebenbei neue Technologien, um uns immer wieder weiter zu entwickeln. Ich kann ihnen später noch paar Daten schicken.“

„Das wäre eine gute Idee. Im Kampf gegen die Victims werden sie uns sicherlich helfen“, meinte Azuma und nickte ihm dankend zu.

Takuto lächelte: „Folgen Sie mir. Ich bringe Sie zu den anderen.“

Die Anderen nickten und folgten ihm.
 

Als Lester in Takuto Quartier kam lag Shiva immer noch auf dem Bett. Der Major kniete sich vor ihm und sein Blick wurde traurig, als er sah, dass der Prinz im Schlaf am weinen war.

„Das gestern war wohl zu viel für ihn“, murmelte er leise, dennoch musste er ihn wecken.

Er strich ihm sanft über den Kopf, weshalb der Junge aufschreckte.

Shiva fragte: „Was sollte das? Du kannst mich doch nicht einfach so erschrecken.“

„Die Feier beginnt gleich und Takuto bat mich Sie schon einmal mitzunehmen. Wollen Sie denn mit zur Party?“, fragte Lester.

Shiva seufzte und sah seinen verletzten Arm. Er kniff seine Augen zu und blickte zur Seite.

Der Major lächelte leicht: „Es trifft Sie keinerlei Schuld. Und jetzt lenken Sie sich ein wenig ab und kommen Sie mit zu den anderen. Es wird Ihnen bestimmt gut tun.“

Der Prinz nickte nur leicht und stand auf. Er folgte ihm zu den Anderen, die schon fleißig den letzten Rest der Vorbereitungen trafen. Sie hatten Decken auf den Boden gelegt, einige Bänke und Tische standen auf der Wiese und Kuchen, sowie Salate und warme Gerichte standen auf den Tisch, die durch Wärmeplatten gewärmt wurden.

Ranpha sah zu den Jungs, als sie zu ihnen kamen: „Sind die Anderen schon da?“

„Ja, Takuto holt sie gerade aus dem Hangar ab. Seid ihr schon fertig?“, fragte der Major.

Forte nickte: „Klar doch. Wir machen gerade nur ein wenig die Deko. Erts hat uns fleißig geholfen. Wenigstens soweit er konnte mit seiner einen Hand.“

Shiva wollte sich gerade umdrehen und wieder gehen, als Erts ihn festhielt: „Keine Schuldgefühle, Majestät. Setzten Sie sich doch zu uns. Wir reden gerade ein wenig über unsere Hobbys. Ihr Hobby ist sicher Schach.“

Der Prinz sah zum Anwärter, der ihn freundlich anlächelte.

„Ihr seid gemein…“, murmelte der Junge, setzte sich dann aber zu den anderen.
 

Takuto ging mit seinen Gästen den Gang entlang. Man konnte einige Schäden sehen, doch im Vergleich zu GOA waren sie minimal.

Azuma fragte: „Wurde beim Kampf viel zerstört? Dieser Gang sieht relativ unberührt aus.“

„Es geht. Wir haben zwei Ebenen verloren und paar Todesfälle, aber sonst geht es eigentlich. Wir sind extreme Kämpfe gewöhnt und setzten viel auf Verteidigung. Schließlich müssen wir den Prinzen beschützen“, lächelte Takuto.

Teela grummelte: „Als wenn wir nicht gut wären.“

„Das hab ich nicht behauptet. Ihr seid starke Angreifer, unser Schiff verteidigt eher. Unsere Angels sind diejenigen, die alles können. Ihre Gefühle lenken die Maschinen und je fröhlichere Gefühle sie haben, desto stärker sind sie. Deshalb bin ich sehr um ihr Wohlbefinden besorgt. Ich weiß ja nicht, wie Ihre Technik funktioniert.“

„Müssen wir jetzt darüber reden? Ich dachte wir wollen entspannen“, fragte Gareas genervt und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

Takuto nickte zustimmend: „Du hast Recht. Der Kampf und die Techniken sind gerade nicht so wichtig. Wir haben euch ja nicht eingeladen, um über unsere Taktik zu reden, sondern um ein wenig zu entspannen und uns für den Schaden zu entschuldigen, den wir angerichtet haben. Es tut mir Leid, wenn unseretwegen viele verletzt oder sogar getötet wurden.“

„Man kann die Sache nicht mehr ändern. Wir sollten es vergangen lassen und nicht durch Gedanken wieder in die Gegenwart rufen“, meinte Ernest und lächelte leicht.

Der Kommandant sah ihn fragend an: „Bist du Erts Bruder? Also von deiner Ausstrahlung her würde ich das jetzt meinen. Er hat auch so eine friedliche Aura.“

„Ja, er ist mein kleiner Bruder. Wie geht es ihm denn?“

„Eigentlich ganz gut. Er hat eine Wunde an der Hand, aber sonst ist alles in Ordnung.“

„Wie kam er denn dazu?“, fragte Zero ein wenig überrascht.

Takuto blickte zu ihm: „Im Eifer des Gefechts. Er wollte den Prinzen vor einer Dummheit bewahren und hat sich dadurch ein wenig verletzt. Na ja, Dr. Kela meint, dass es wohl zwei Wochen dauern wird, bis er die Hand wieder richtig bewegen kann. Wir haben ihm auf jeden Fall Medikamente gegeben, die die Heilung beschleunigen.“

„Dann bin ich ja erleichtert. Ich habe mir schon Sorgen gemacht“, lächelte Ernest.

Gareas sah ihn irritiert von der Seite an: „Du hast dir die ganze Zeit Sorgen gemacht. Schon seitdem er verschwunden war. Also tu nicht so, als wenn du nur einen Blick an ihn gedacht hättest. Es war schwer dich überhaupt abzulenken.“

„Wo ist eigentlich Mint?“, fragte Force verwundert.

Takuto lächelte: „Sie war vor euch da und ist schon zu den Anderen. Sie wusste wo wir die Feier machen werden. Und wir sind jetzt auch da.“

Der Kommandant blieb stehen, wie der Rest der Gruppe. Er öffnete die Tür und ging hinein. Es war eine schöne grüne Wiese, auf der Tische, Bänke standen und Decken auf dem Boden lagen. Die Gäste machten große Augen, zwar kannten sie so etwas auch von ihrem Schiff, aber als sie im Raum waren, konnten sie noch nicht einmal die Tür sehen, durch die sie gekommen waren.

„Nicht schlecht hier“, meinte Gareas und nickte zufrieden.

Rioroute sah zum Essen: „Man, hab ich einen Hunger. Und das sieht alles so lecker aus.“

„Hat auch alles Milfie gemacht. Sie kann prima kochen. Davon kann man wirklich nicht genug haben“, lachte Takuto.

Sie setzten sich alle gemeinsam hin. Ernest ging zu Erts und nahm ihn erst mal in den Arm. Sein kleiner Bruder erwiderte die Umarmung, denn schließlich hatten sich Beide Sorgen um den jeweils anderen gemacht. Mint hatte sich zu den Mädchen gesetzt und auch die Lotsen setzten sich dazu. Sie hatten sich auf der Decke bequem gemacht, während Takuto, Lester, Shiva, Azuma und die Piloten mit den Anwärtern auf den Bänken an den Tischen saßen und etwas aßen.
 

„Wie lange bleibt ihr noch in unserer Gegend?“, fragte Azuma neugierig.

Takuto zuckte leicht mit den Schultern: „Genaueres kann ich nicht sagen, aber ich denke wir werden bald weiter müssen. Wir haben von Eonias Leuten noch einen gefangenen und den müssen wir unserem Vorgesetzten übergeben.“

„Mich interessiert schon die ganze Zeit wie als Sie eigentlich sind“, meinte Gareas und sah den Kommandant fragend an.

„Wieso? Auf wie alt werde ich denn von dir geschätzt?“

„Ich würde sagen 16. Sorry, aber Sie wirken für mich wie ein Kind.“

„So jung ist er sicher nicht. Über 18 Jahre sicherlich“, meinte Ernest.

Lester lachte: „Das ist gut. Der Kommandant ist 21 Jahre alt. Wie kommt ihr darauf, dass er so jung ist? Wegen seiner Größe?“

„Ja. Eigentlich schon. Ich meine ich bin 1.76 und bin auch erst 17 Jahre alt“, sagte Gareas.

Der Major nickte: „Ich kann es verstehen. Ich bin in etwa genauso groß wie du und bin 22 Jahre alt. Auf die Größe kann man es nicht schieben. Mint ist etwas größer als 1.20 und ist auch schon 16 Jahre alt.“

„Ich wusste gar nicht, dass es so große Unterschiede dabei gibt. Obwohl hier auch nicht alle besonders groß sind.“

„Das Essen was Milfeulle gemacht hat ist köstlich. Sie kann wirklich gut kochen“, lächelte Erts, weshalb alle ihn verwundert ansehen.

Rioroute meinte: „Ich stimme dir zwar zu, aber das hat hier gerade gar nicht reingepasst.“

„Ich weiß. Wollte ja auch das Thema wechseln. Über die Größe zu reden ist nicht gerade interessant. Da fällt mir ein. Wir können ja eine Runde Schach spielen. Also Ernest und ich machen da lieber nicht mit. Wäre ein wenig ungerecht.“

„Wieso Schach? Wie kommst du jetzt da drauf?“, fragte Shiva genervt.

Erts lächelte: „Sie spielen doch gerne Schach. Und da dachte ich…“

„Ich hab kein Interesse daran“, meinte der Prinz und drehte sich weg.

Takuto lachte: „Das war jetzt klar. Wir können uns ja auch einfach nur unterhalten.“

„Ist wahrscheinlich auch entspannender als dieses Schachspiel“, moserte Gareas und aß ein Stück Kuchen, das er sich vorher geholt hatte.
 

Die Mädchen waren über alles Mögliche am reden und bekamen nichts von dem Gespräch der Jungs mit. Sie lachten zusammen und waren guter Laune.

Kizna fragte verwundert: „Ihr habt hier wirklich einen Strand an Bord? Und einen Wald auch noch? Das ist ja fast wie ein Planet.“

„Das soll ja auch den Zweck erfüllen. Wir haben hier unsere Quartiere, einen Besprechungsraum, Krankenstation und wichtige Dinge wie die Brücke und so. Aber es gibt auch viel zum entspannen. Unsere Zimmer sind auch so, wie wir sie wollen. Ich habe eine eigene Küche, Ranpha hat Platz zum trainieren und Platz für ihre Klamotten, Mint und Vanilla haben ganz viele merkwürdigen Dinge. Halt so wie man es wollte. Wir kämpfen ja mit unseren Gefühlen und unser Wohlbefinden ist da sehr wichtig, weshalb Takuto sich auch so gut um uns kümmert“, lächelte Milfeulle.

Ikhny meinte: „Ihr seid hier sehr harmonisch. Mir gefällt es hier.“

„Dann bleib doch. Ich würde mich freuen“, sagte Mint gut gelaunt.

Hiead bekam die Frage mit, zeigte es aber nicht. Er interessierte sich für die Antwort, die seine Lotsin ihr geben wird.

Ikhny blickte nach unten: „Auch wenn es hier schön ist, könnte ich nicht bleiben…“

„Warum denn nicht?“, fragte Ranpha ein wenig verwundert.

Kizna lächelte leicht und antwortete: „Bestimmt wegen Hiead. Sie ist seine Lotsin, also unsere Piloten können nichts ohne uns Frauen. Sie mag ihn sehr und würde sich nur sehr ungern von ihm trennen.“

„Mensch, Kizna“, jammerte das braunhaarige Mädchen.
 

Hiead wurde leicht rot und senkte seinen Blick.

Zero bemerkte das und sah irritiert zu ihm: „Ist was? Du wirkst so verlegen.“

Der Junge lachte frech und kam mit seinem Kopf näher, da er sein Gesicht sehen wollte.

„Schweig! Es ist nichts!“, knurrte Hiead und blickte ihn wütend an.

Er war nicht mehr rot, aber er blickte sehr aggressiv.

Shiva sah zu ihm: „Du kannst auch freundlicher mit deinen Freunden reden.“

„Er ist nicht mein Freund! Außerdem geht dich das gar nicht an!“, knurrte der Anwärter.

Der Prinz stand ruckartig auf und zischte: „Wie redest du mit mir?! Das erlaube ich…“

„Bitte streitet euch nicht. Majestät, Sie können sich ja umsetzten. Und ich bitte dich, Hiead heißt du glaube ich, rede nicht so unhöflich mit ihm“, meinte Takuto und zog Shiva auf die andere Seite neben sich.

Der Anwärter grummelte: „Ich mach was ich will. Sie haben mir gar nichts zu sagen.“

Der Prinz ignorierte ihn, sah aber ernst zu dem Kommandanten: „Ich hasse es, wenn du mich unterbrichst. Ich will das nicht noch mal haben.“

„Ist okay. Ich werde mir Mühe geben Sie nicht mehr zu unterbrechen“, lächelte Takuto.

Shiva erwiderte das Lächeln, was den Kommandanten freute, da er es bei ihm noch nie richtig gesehen hatte. Auch Lester und Erts freuten sich, dass der Prinz nach dem gestrigen Ereignis wieder lächelte. Hiead war das relativ egal, der interessierte sich nicht dafür.
 

Die Mädchen waren weiterhin so beschäftigt, dass sie nichts von den Jungs mitbekamen, noch nicht einmal, als Hiead lauter geworden ist. Ikhny war weiterhin verlegen, wegen dem was Kizna gesagt hatte. Milfeulle fand das schön und lächelte die zwei an.

Kalliso lachte leicht: „So einen schönen Tag hatte ich schon lange nicht mehr. Es ist richtig gut mal so zu entspannen.“

„Da kann ich dir zustimmen. Wir sind zwar nicht durchgehend am kämpfen, aber momentan war das mit Eonia und den Victims ziemlich viel. Diese Entspannung tut richtig gut“, lächelte Chitose und ließ sich auf den Rücken fallen.

Romy nickte: „Aber ich bin auch froh, dass wir euch durch dieses Ereignis kennen gelernt haben. Es ist schön mal andere Menschen zu treffen.“

„Da stimme ich dir zu. Zwar treffen wir oft anderen Leute, aber so tolle Menschen wie euch haben wir bisher noch nie gesehen“, sagte Forte und stimmte der Lotsin zu.

Ranpha lächelte: „Ich hoffe, dass dieser Tag nie enden wird. Er ist so schön und wir haben selten oder besser gesagt nie Besuch.“

„Und wir haben nie so leckeres Essen und eine schöne Umgebung, die wir genießen können“, meinte Kizna und schloss die Augen.

Sie atmete die Luft tief ein und lächelte zufrieden. Die anderen Mädchen taten es ihr gleich.
 

Die Jungs waren währenddessen weiter über viele verschiedene Sachen am reden. Ihr Thema hatte mehr was mit Technik zu tun. Shiva hatte sich an Takutos Schulter gelehnt und war eingeschlafen, während die Anwärter Erts fragten, wie es denn zu der Wunde kam, worauf er ihnen aber nie eine richtige Antwort kam. Sie feierten noch ein wenig. Als es spät war, hob Takuto den Prinzen hoch und brachte ihn in sein Bett, auf dem dieser schon die letzten Tage geschlafen hatten. Danach ging er wieder zu seinen Gästen.

Azuma sah zu ihm: „Wir sollten besser gehen. Haben schließlich noch viel zu tun.“

„Es war schön, dass Sie da waren. Vielleicht sieht man sich wieder“, lächelte Takuto.

Er brachte seine Gäste zum Hangar, während die Mädchen aufräumten.

Erts sah noch einmal zu ihm: „Grüßen Sie Shiva von mir. Es war schön, dass ich bei Ihnen sein durfte.“

„Das geht mir genauso. Kommt gut an“, sagte Takuto freundlich und verabschiedete sich.

Also die Piloten, die Anwärter, ihre Lotsen und Azuma auf ihren Schiff waren, setzte sich die Angel-Truppe in Gang und flog von GOA weg. Es war für sie ein gelungener Abschluss des Kampfes und sie hofften, dass sie sich eines Tages wieder sehen würden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-08-10T11:54:26+00:00 10.08.2009 13:54
xD
"nicht in stimmung"
das ist ihr wohl so rausgerutscht, oder?? xD

"Ernest sah ihn ernst an." <-- der Satz ist cool

wieso hast du nicht noch eingebaut das sie verwundert fragen, wieso es unfair wäre wenn erts und ernest mit schach spielen würden? weiß doch keiner das mit den Gedanken lesen, oder?
ist bloß so eine idee ^.^
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-08-09T19:08:38+00:00 09.08.2009 21:08
ui ui ui
lester o.O
ist eben toll, unser lester

und armer erts O.O
ich hab mir gedacht das ernest jetzt irgendwas spüren musste ^^
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-08-08T11:17:13+00:00 08.08.2009 13:17
xD
wie cool
die stelle wo takuto ihn immer unterbricht
ist einfach genial

azuma ist so ein dickschädel -.-
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-08-07T10:33:01+00:00 07.08.2009 12:33
oh mein GOTT O.O
ich hab mir schon gedacht das die das sind T.T

aber eigentlich schon sehr leichtgläubig von azuma das gleich zu glauben
also das takuto aufhören will
hätte ja auch sein können das sie erts entführt haben ^^"
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-08-06T11:34:51+00:00 06.08.2009 13:34
ui ui ui
was für ein kapi
das ist richtig spannend
meine armen piloten und anwärter T.T
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-08-05T21:23:13+00:00 05.08.2009 23:23
„Mir war ja klar, dass du gerne trödelst, aber du bist ganz schön lange weg gewesen.“
--> das ist ein super satz xDD, so stell ich mir lester vor xDD

ui, shiva wird rot xD
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-08-04T09:06:43+00:00 04.08.2009 11:06
Uiiii, Force macht sich Sorgen um Erts und Ernest tut mir richtig leid T.T
Hört spannend auf :D, schnell weiter *__*
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-07-23T18:08:06+00:00 23.07.2009 20:08
- Der Satz >Richte Takuto aus, dass er mit mir noch Schach spielen soll< ist echt gut xDD
als ob das so ein bezahlter Job wäre mit ihr Schach zu spielen xDD
das ist echt gut

- Lester tut mir echt leid xD Takuto hat ihn wirklich unter Kontrolle

- UI *_* kaum zu glauben das Ranpha wütend auf Takuto wird
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-05-13T20:04:19+00:00 13.05.2009 22:04
- zero wird ja immer schlimmer xD

- ui, force heitert erts etwas auf, ist ja was ganz neues

- heed ist ja so nett zu zero, bzw. redet gut über ihn :D

- mein armer zero T____T
Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-05-13T19:01:10+00:00 13.05.2009 21:01
- xDD
das mit dem Kuchen ist ja super
(>^.^)><(^.^<)

- tja, nur blöd das sie nicht wissen das shiva eigentlich ein mädchen ist ^^"


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