Nach ein paar Minuten unangenehmer Stille drang seine zarte Stimme an mein Ohr. „Reita...“
Ein Schauer lief über meinen Rücken. Ich liebte es, wenn er meinen Namen aussprach.
„Hm?“ Ich brachte keinen anderen Laut aus meiner Kehle hinaus, traute meiner Stimme nicht. Ich hatte Angst, dass sie versagen würde, mich vor Uruha entblößte, meine Gefühle verriet.
„Ich...“, begann er, hielt jedoch abrupt inne. Er sah mich an. Wärme breitete sich in mir aus und ich tauchte in seine dunklen Augen ein. Sie nahmen mich gefangen und ich hoffte, dass sie mich nie wieder würden gehen lassen.
Doch als Uruha nicht weitersprach und seine Augen glasig wurden, verflog die Wärme sofort.
„Uruha? Ist alles in Ordnung?“ Ich legte die Stirn in Falten und meine eigene Stimme zitterte ein wenig. „Geht es dir nicht gut?“
Langsam senkte er den Blick.
Was war nur los mit ihm? Er verhielt sich in letzter ohnehin sehr komisch und war auffallend oft in Gedanken versunken.
Immer noch sah ich ihn an, wollte meine hand nach der seinen ausstrecken, als er den Kopf hob.
„Reita, ich...“ Uruha stutzte.
„Ich... Gibst du mir eine von deinen Zigaretten?“
Lange blickte er mir in die Augen. In ihnen sah ich etwas, dass ich nicht zuordnen konnte. Sein Blick war verzweifelnd, flehend, von etwas getrieben, dass ich nicht verstand.
Mein Blick wanderte an ihm vorbei und blieb an dem noch fast vollen Zigarettenpäckchen hängen, dass auf dem Tisch lag.
Doch ich lächelte und nickte nur.
„Klar!“, erwiderte ich grinsend und reichte ihm meine Schachtel Mild Seven.
Leise murmelte Uruha ein Danke und zog sich eine Zigarette aus dem Päckchen.
Er schob sich die Zigarette zwischen die Lippen und begann nach seinem Feuerzeug zu suchen.
Ich zog ein letztes Mal an meiner eigenen Zigarette. Neben mir hatte Uruha gerade sein Feuerzeug gefunden, als ich seine Hand zu fassen bekam.
Überrascht und perplex starrte er mich an.
Ich beugte mich über ihn. Was tat ich da schon wieder?
Meine Hormone spielten wieder einmal verrückt und ließen mich schaudern.
Hitze entstand in meinem Inneren, als mein Blick über sein Gesicht, die Augen und seine unglaublichen Lippen glitt.
Ich beugte mich weiter über sie. Meine hellen Haarsträhnen kitzelten ihn bereits an der Stirn. Ich konnte seinen eigenen Geruch wahrnehmen und meine Lust stieg. Zu gerne hätte ich ihn jetzt geküsst, wild, hemmungslos, bis er sich nach Luft ringend versuchte von mir frei zu kämpfen. Ich würde ihn gewähren lassen, doch nur für einen Atemzug. Dann ihm ein weiteres mal meine Zunge und ihre Liebkosungen entgegen bringen.
Sein Gesicht war meinem so nahe, dass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Uruha keuchte leise auf, was mein Verlangen explosionsartig ansteigen ließ und ich ihn am liebsten hier und jetzt genommen hätte. Ich wollte ihn endlich spüren. Endlich seinen Körper an meinem.
Schließlich schloss ich die Augen und hielt vorsichtig meine fast gänzlich runtergebrannte Zigarette an seine.
Als ich spürte, dass seine brannte, öffnete ich die Augen und lächelte.
Langsam schob ich mich an seinem Gesicht vorbei zu seinem Ohr.
„Uruha“ Sacht hauchte ich seinen Namen und sah, wie sich die kleinen Härchen am Hals und im Nacken sträubten.
Meine Lippen ertasteten jeden Millimeter seiner weichen Haut.
„Aber dafür bekomme ich von deinem Champagner, okay?“, flüsterte ich ihm heiser ins Ohr.
Jetzt schloss er die Augen und schmunzelte.
Mein Griff um sein Handgelenk lockerte sich und er schob sich enger an mich.
Ich konnte Uruhas Atem an meinem hals spüren als er wisperte: „Nimm dir was du willst...“
