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Tanz aus der Reihe

Eine Naruto-OS-Sammlung
von

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Mensch

Das Blut pochte in seinen Ohren, während er rannte und dabei versuchte, nicht allzu laut zu keuchen. Dennoch wusste er selbst, dass er nicht besonders leise war, konnte es gar nicht, da ihm bei jedem erneuten Schritt schwindelig wurde…und er hoffte nur, dass er nicht stolpern würde. Sie waren immer noch hinter ihnen her…Kiri-nin. Er hoffte nur, dass Asuma die Schriftrolle immer noch hatte, andernfalls wäre die Mission wohl zum Scheitern verurteilt. Natürlich hatte das Leben seines Kameraden die größere Priorität, denn die Lektion vor vielen Jahren hatte er nicht vergessen…nie wieder würde er eine Mission über einen Menschen stellen, das hatte er sich damals an Obitos Grab geschworen.
 

Hatake Kakashi atmete tief durch, nahm seine noch verbliebenen Kraftreserven zusammen und rannte noch schneller durch den dichten Wald, blendete die Schmerzen in seinem rechten Arm so gut es ging aus. Die Wunde war nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen konnte, das wusste er…und er war sicher, dass der Knochen gebrochen war. Auch der Rest seines Körpers hatte Verletzungen davon getragen, doch es half nichts, er musste weiter, wenn er hier nicht sterben wollte. Es war Vollmond in dieser Nacht und das war gleichzeitig sein Glück, wie auch sein Pech, denn so konnte er zwar besser sehen – die Feinde aber auch. Schließlich verstummten die Stimmen hinter ihm, was ihn jedoch nicht zum Rasten bewegen konnte…vielleicht eine Falle? Er musste mit allem rechnen, jederzeit und das tat er auch. Erst nach einer weiteren halben Stunde, in der ihm mehrfach schwarz vor Augen geworden war, ließ er sich an einem der großen Bäume nieder, sank an der rauen Rinde hinab. Sein Kreislauf kippte immer weiter ab und er wusste nicht, wie lange er noch durchhalten würde, ehe der Blutverlust übermächtig wurde und ihn somit in die Ohnmacht drängte.
 

Ein furchtbarer Gedanke, denn so wäre er hilflos, wenn die Kiri-nin ihn einholten und was dann geschehen würde…das wollte er sich nicht einmal in seiner Fantasie ausmalen. Kiri-Gakure war für unter anderem für seine grausigen Folter-Methoden bekannt und wenn selbst der Sadist schlechthin, Morino Ibiki, bei der Erwähnung eine fürchterliche Grimasse zog, dann wollte er diesen Gerüchten nicht zwingend auf den Grund gehen.

Kakashi keuchte leise, wischte sich mit der linken Hand zittrig das verschwitzte, silberne Haar aus den Augen, riss sich dann das Stirnband vom Kopf und versuchte umständlich, damit seinen verwundeten Arm zu verbinden. Ihm wurde schon wieder schwindelig, als er dies tat, fluchte lautlos.

Obwohl es nicht besonders kalt war, zitterte er am ganzen Körper, was aber wohl mehr an seinem schlechten Zustand lag…zudem hatte er schon eine Weile nichts mehr gegessen, was ihn zusätzlich schwächte. Blieb zu hoffen, dass seine Kameraden ihn bei Gelegenheit suchen würden…andererseits würden sie sich damit selbst in Gefahr begeben und das wollte er nun auch nicht. Er stieß pfeifend seinen Atem aus, hätte sich im nächsten Moment ohrfeigen können. Er musste leise sein…durfte sich keinen Fehler erlauben.
 

Plötzlich knackte es im Unterholz und reflexartig griff der ANBU in seine Tasche, umklammerte das Kunai darin so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Schritte.

Kakashi richtete sich so leise wie möglich auf, war sich bewusst, dass das hier sein letzter Fehler würde sein können. Eigentlich war es sowieso aussichtslos – mit seinem gebrochenen Arm würde er nicht mal mehr Fingerzeichen schließen, geschweige denn sich vernünftig verteidigen können. Bunte Punkte traten vor seine Augen und die Kopfschmerzen wurden schlimmer. Dennoch versuchte er sich aufrecht zu halten, wankte aber merklich. Nur nicht nachgeben…er war immerhin ein Shinobi aus Konoha…er war Hatake Kakashi.

Jemand trat aus der Dunkelheit, er sah blaue Sandalen und…das war auch das Letzte, das er zu Gesicht bekam, denn im nächsten Moment klappte er einfach zusammen. Er spürte den harten Boden unter sich, wie sein Körper mit diesem kollidierte und das Piepen in seinen Ohren wurde unerträglich…es war vorbei. Die Dunkelheit verschlang ihn einfach, riss ihn gnadenlos in die Tiefe.
 

“Du bist schon wieder zu spät, Heulsuse!“

„Das…das war nicht meine Schuld! Da war so eine alte Dame und…der hab ich über die Straße geholfen!!“

„Du lügst doch…“

„Tu ich gar nicht!!“

„Hey, ihr beiden…hört schon auf zu streiten, ja? Immerhin seid ihr doch Kameraden!“

„Er ist schon wieder zu spät…so wie jedes Mal!“

„Kakashi…sei nicht so streng mit Obito, hm?“

„Tse…Sie sind zu nachsichtig, Minato-sensei!“
 

„Obito!!“

„Scheiße!!“

„Hör auf…Kakashi…es hat keinen Sinn. Meine rechte…Körperseite ist völlig…zerquetscht. Ich spüre nichts mehr…“

„Nein!!“

„Obito…nein…“

„Das ist alles meine Schuld…wäre ich nur gleich mit dir gegangen…ich…ich habe kein Recht, mich Jo-nin zu nennen!!“
 

„…ich schenke dir…dieses Sharingan. Egal, was die Leute sagen…du bist ein ausgezeichneter Jo-nin! Dieses Auge ist…mein Glückwunsch. Bitte nimm es.“
 

„OBITO!!“
 

Keuchend fuhr Kakashi hoch, nur um gleich darauf wieder zurückzufallen, da die ruckartige Bewegung einfach zu viel für seinen Körper gewesen war. Seine Sicht flimmerte vor seinen Augen und machte es noch schwerer, seine Umgebung zu erkennen…das Mondlicht, welches durchs Fenster schien, war wohl die einzige Lichtquelle im Raum. Nein…da stand eine Kerze auf dem Boden…und…auf was lag er eigentlich? Kakashi atmete so ruhig wie möglich durch, versuchte, nicht überzureagieren; er befand sich in einer kleinen Hütte, so viel war schon mal sicher. Und das unter ihm…war eine Decke. Sein verklärter Blick glitt zur Seite, erfasste seinen Arm, der anscheinend bandagiert worden war…fragte sich nur, wer dafür verantwortlich war. Noch immer machte ihm sein Traum, der wohl mehr eine Erinnerung gewesen war, zu schaffen, denn er konnte sich nur schlecht konzentrieren. Egal wie lange Obitos Tod nun schon zurücklag…er würde sich wohl ewig damit herumquälen, weil das schlechte Gewissen nicht plötzlich verschwand. Er seufzte leise, schloss kurz die Augen.

Als er sie wieder öffnete, sah er direkt in glutrote Iriden, die ihn aus der Dunkelheit heraus fixierten.

Sharingan.
 

Kakashi fühlte sich wie unter Schock, konnte sich nicht bewegen…oder war er bereits in einem Gen-jutsu gefangen? Fakt war jedenfalls, dass es nur eine Person gab, die diese Augen beherrschte…jemand, der seinen Clan ausgelöscht und danach geflohen war, wobei er einen siebenjährigen Jungen traumatisiert zurückgelassen hatte.

„Uchiha Itachi.“

Der Angesprochene reagierte nicht auf seinen Namen, streckte stattdessen die Hand nach ihm aus, bis die Finger fast seine Stirn berührten. Unwillkürlich brach dem Silberhaarigen der Schweiß aus, denn noch immer fühlte er sich wie paralysiert, konnte sich nicht gegen einen möglichen Angriff wehren. Doch dies schien nicht das Ziel des Jüngeren zu sein, denn dieser hob lediglich den Lappen, welche neben seinem Kopf lag, auf. Verwirrt beobachtete Kakashi, wie der Junge den Lappen in eine Schale mit Wasser tunkte und ihn dann ordentlich auswrang, nur um ihn ihm schließlich auf die Stirn zu legen und ihn zurück auf die Decke zu drücken. Spätestens jetzt verstand der ANBU die Welt nicht mehr, sah den anderen unschlüssig an. Zwar kannte er den Jungen von damals, doch hatte er ihn nie genau betrachtet…sie hatten sich oberflächlich gekannt, so wie man halt jeden aus dem Dorf kannte. Man sagte sich „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ und das war es auch schon.
 

Itachi war jung, höchstens 17…und er war definitiv kein hässlicher Mann – wenn man ihn als solchen bezeichnen mochte. Im Gegenteil machten ihn seine doch recht weichen Züge, die mit auffällig langen Wimpern umrahmten Augen und das zu einem losen Zopf gebundene, dunkle Haar zu einem recht attraktiven Kerl. Und er war ziemlich schlank, das erkannte man sogar unter der weiten, schwarzen Kleidung, die er trug. Im Großen und Ganzen machten ihn nur seine roten Augen bedrohlich…ansonsten gab es da nichts, wofür man sich würde fürchten müssen – äußerlich. Kakashi würde nicht den Fehler machen, den Jungen zu unterschätzen…offensichtlich hatte seine Familie diesen bereits begangen…und teuer bezahlt. Der kleine Sasuke war immer noch kaum ansprechbar und isolierte sich…die schreckliche Gesichte ging auch nach drei Jahren noch überall im Dorf umher.
 

Dass der Uchiha ihn hierher gebracht hatte und ihn nun auch noch medizinisch versorgt haben sollte…das alles passte nicht zu dem Bild, das er sich von ihm gemacht hatte. Überhaupt fand er den Gedanken, dass ein Dreizehnjähriger die Fähigkeit besaß, einen ganzen Clan in einer einzigen Nacht abzuschlachten, erschreckend. Scheinbar hatte Itachi jedoch nicht die Absicht, ihm das Leben zu nehmen, denn er blieb ruhig neben ihm sitzen, wandte nach einer Weile sogar den Blick zu Fenster. Nicht verwunderlich, wenn man bedachte, dass Kakashi so gut wie hilflos war, es wohl kaum schaffen würde, ihn jetzt zu überwältigen. Dennoch war die Situation…skurril.
 

„Was hast du vor?“, brach er daher nach einiger Zeit die Stille und stellte fest, dass seine Stimme nicht so fest klang, wie sie sollte.

Itachi gab keine Antwort, besah sich nur weiterhin den Mond und es war ihm nicht anzusehen, was er dachte. Pokerface...schoss es dem ANBU durch den Kopf, doch er sprach es nicht aus. Eigentlich sah er richtig sympathisch aus, gar nicht wie jemand, der als Psychopath und Verräter abgestempelt war. Es stimmte wohl, dass man niemandem vertrauen konnte…selbst in der eigenen Familie konnte es ein schwarzes Schaf geben.

„Warum hast du mir geholfen?“, versuchte er es ein weiteres Mal.

Itachi schloss kurz die Augen, als wollte er seine Stimme ausblenden…dann aber drehte er den Kopf zu ihm, fixierte ihn wieder mit seinen Sharingan. Erneut schauderte es Kakashi, doch er hielt dem Blick mutig stand, würde sicher keinen Rückzieher machen.
 

„…wären Sie lieber gestorben?“

Selbst Itachis Stimme klang nicht so, wie er sie sich vorgestellt hatte…sie war angenehm tief und er sprach klar und sachlich. Da war kein Spott, obwohl er zur Formulierung gepasst hätte…nein, es hörte sich wie eine ernst gemeinte Frage an, obwohl der Inhalt nicht passte.

„Nein.“

Itachi nahm die ehrliche Antwort zur Kenntnis, nickte kaum merklich, doch damit warf er nur neue Fragen auf.

„Aber du hast keinen Grund, mir zu helfen oder?“

Der junge Uchiha antwortete nicht sofort darauf, sah ihn eine Weile einfach nur an…dann seufzte er leise.

„Ich habe auch keinen Grund, Sie sterben zu lassen…Kakashi-san.“

Der ANBU schnaubte leise.

„Sieh an…du kennst meinen Namen.“

„Sie sind nicht unbekannt.“

„Du auch nicht.“

„…“
 

Daraufhin herrschte wieder Schweigen und da Itachi erneut den Blick zum Fenster wandte, nahm Kakashi an, dass das Gespräch damit beendet war. Da es sowieso keinen Sinn machte, den Uchiha herauszufordern, blieb er liegen und machte sich stattdessen lieber Gedanken darüber, wie er hier wegkommen würde. Nun, er war weder gefesselt noch in einem Gen-jutsu gefangen…er war nicht eingesperrt und zudem auch noch behandelt worden. Vielleicht ein Hinterhalt…vielleicht aber auch nicht…auch wenn es Kakashi schwer fiel, an das Gute in dem Nuke-nin zu glauben. Dessen Antworten ergaben keinen Sinn…niemand tat Dinge, die für einen selbst keinen Nutzen hatten.

„Beantworte mir eine Frage.“

Der Uchiha seufzte abermals, wirkte leicht genervt, obwohl es nicht direkt aussprach.

„Noch eine, Kakashi-san?“

Er überging den Hauch von Sarkasmus, suchte stattdessen seinen Blick.

„Wie kommt man auf die Idee, seine eigene Familie umzubringen?“
 

Viele Menschen reagierten unwillkürlich, wenn man sie mit ihren Taten konfrontierte…Ibiki hatte ihm einmal erklärt, dass die Psyche eines Menschen sehr empfindlich war und man nur die richtigen Knöpfe drücken musste, um sie anzuknacksen. Nun, er war nie ein Freund solcher Mittel gewesen, dennoch hatte er sich etwas mehr erhofft als Itachis ausdruckslose Miene. Gehört hatte er ihn jedenfalls…rührte ihn das gar nicht?

„Was denken Sie?“

Eine Gegenfrage…mit was hatte er auch gerechnet? Kakashi verengte leicht die Augen, kam nicht umhin, die Situation immer absurder zu finden...aber schön, er konnte ihm wohl sagen, was er darüber dachte.

„Ich denke, dass ein Shinobi, der nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann, nicht länger als zurechnungsfähiger Mensch durchgeht und somit nur noch eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt.“

Der Jüngere wiegte den Kopf etwas zur Seite, als würde er darüber nachdenken.

„Da haben Sie Recht.“

Das Gespräch entwickelte sich langsam in eine sehr fragwürdige Richtung…Itachi stritt weder ab, noch gab er eindeutige Aussagen von sich. Er konnte sich nicht erinnern, jemals auf jemanden wie ihn getroffen zu sein.

„Dann siehst du dich also als Gefahr an?“

Itachi zeigte den Ansatz eines freudlosen Lächelns, nur ein kurzes Zucken der Mundwinkel.

„…nein. Aber die Menschen um mich herum tun es.“

„Womit sie Recht hätten?“, formulierte Kakashi es als Frage, doch dieses Mal kam keine Erwiderung.

Itachi schaute nur wieder vor sich hin, seine Züge hatten sich etwas geglättet, so dass es unmöglich war, seine Gedanken zu erraten. Entweder verfügte er über eine meisterhafte Selbstbeherrschung oder das Thema ließ ihn tatsächlich so kalt, wie er ihm glauben machen wollte.

„Du hast selbst gesagt, dass ich Recht habe“, fügte er an.
 

„Mit Ihrer Feststellung über Menschen…keinesfalls über meine Person.“

Schon wieder so eine untypische Antwort…gerade für jemanden in seinem Alter. Itachi sprach nicht wie ein Kind, aber sollte ihn das wundern? Jeder wusste, dass er einst als Genie durchgegangen war…überaus talentiert in allem, was er tat und der Stolz seiner Eltern.

„Menschen, Kakashi-san, sollten sich niemals einbilden, über andere urteilen zu können…sie liegen in fast allen Fällen falsch.“

Sollte ihm das nun etwas sagen? Das klang beinahe so, als läge er falsch damit, ihn für einen Mörder zu halten…wollte er ihm etwa weiß machen, er sei nicht der, für den ihn alle hielten? Unsinn. Der arme Sasuke war Zeuge genug…der letzte, lebende Zeuge und wäre Kakashi nicht in dieser Verfassung gewesen, er hätte Itachi hier und jetzt festgenommen.

„In deinem wohl kaum.“
 

Kakashi wusste immer noch nicht, warum er dieses Gespräch angefangen hatte und es nicht einfach gut sein ließ. Vermutlich weil es nicht in seiner Art lag, die Dinge ungeklärt hinzunehmen.

„Hast du keine Bedenken?“, fragte er, als Itachi ihm nicht antwortete.

„Bedenken?“

„Mich am Leben zu lassen.“

„Wenige.“

„Ich werde dem Hokage davon berichten.“

„Nein. Werden Sie nicht.“

Kakashi hielt inne, sah den Schwarzhaarigen perplex an – wie kam dieser dazu, das so einfach zu bestimmen? Anscheinend hatte er keinen Zweifel, dass er im Recht war.

„Du meinst also, ich ignoriere die Tatsache, dass du ein gesuchter Verbrecher bist und verheimliche meinem Vorgesetzten etwas?“

„Ja.“

Das war wirklich zu viel der Dreistigkeit.

„Wie kommst du auf so eine Idee?“

Wieder ein paar Sekunden des Schweigens…dann blickte Itachi ihn erneut aus seinen roten Iriden an.

„Weil Sie in meiner Schuld stehen.“

Tatsache.
 

Kakashi mochte für die meisten wie ein Freak wirken und er wusste ja selbst, dass er ein komischer Kauz war…doch wenn man eines nie beleidigen sollte, dann seine Ehre, damit nahm er es sehr genau. Daher hatte Itachi Recht…er konnte nicht in der Schuld dieses Jungen sein und ihn gleichzeitig ans Messer liefern. Was für eine Zwickmühle.

„Du spielst ein gefährliches Spiel…“, murmelte er und schaute an die mit Holz verkleidete Decke.

Jedoch konnte er den Blick dort nicht lange lassen, denn…irgendwie war Itachis Verhalten auch faszinierend. Er hatte wahrlich schon viele Leute getroffen…aber nie jemanden wie den Uchiha.

Der nasse Lappen rutschte seitlich von seiner Stirn, als er den Kopf etwas drehte, doch Itachi hielt ihn auf, nur um ihn wieder ins Wasser zu tauchen. Als er ihn erneut auf seiner Stirn platzierte, streiften die Fingerkuppen seine Schläfen, wanderten sachte über seine Wangen und ließen ihn damit erschaudern.
 

Der ältere Shinobi wusste nicht, was ihn getrieben hatte, als er Itachis Handgelenk mit der linken gepackt und festgehalten hatte, als dieser sich entfernen wollte. Die Haut unter seinen Fingern fühlte sich kalt und weich an und das Gefühl ließ ihn kaum merklich erzittern ohne dass er sich diese Reaktion erklären konnte. Vielleicht wollte er es aber auch gar nicht. Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch der Uchiha war schneller, befreite sich innerhalb der nächsten Sekunde aus seinem Griff und erhob sich. Kakashi blieb liegen, ließ ihn aber nicht aus den Augen, ahnte, dass er nun keine weitere Zeit haben würde, um Fragen zu stellen.
 

„Irgendwann finde ich heraus, was du für ein Mensch bist“, sagte er leise, konnte Itachis Gesichtsausdruck allerdings nicht mehr sehen.

Der Uchiha stand mit dem Rücken zu ihm, zog sich gerade seinen schwarzen Mantel über.

„Auf Wiedersehen, Kakashi-san.“

Und mit diesen Worten verschwand der Uchiha aus der Tür, ließ ihn allein zurück.
 

Schweigend betrachtete Kakashi das Licht der kleinen Kerze, welche neben seinem Lager stand. Er hatte es ernst gemeint, würde nicht ruhen, bis er Itachis Motive aufgedeckt hatte und wenn es noch so lange dauerte. Diese Begegnung würde er nicht so schnell vergessen…und ebenfalls nicht, wem er sein Leben zu verdanken hatte. Es würde das einzige und letzte Mal sein, dass er seine Loyalität gegenüber Sarutobi Hiruzen minderte…eine Ausnahme.

Kakashi würde niemandem erzählen, dass es Uchiha Itachi gewesen war, der ihm geholfen hatte.

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Über Motive lässt sich in diesem OS streiten...sicher ist, dass Itachi nicht das Monster ist, für das ihn alle halten.

Kakashi wird noch viele Jahre brauchen, um das zu erkennen.

Inspiration war hier einmal die Szene aus Chapter 508, wo die Unterhaltung mit Kisame stattgefunden hat...in diesen OS hat sie gut gepasst.

Itachis Gerede über Menschen und teilweise auch sich selbst ist größenteils ein Resultat aus Schuldgefühlen...ein Versuch über das Geschehene, das ihn belastet, zu reden, ohne dass er sich gleich verrät und damit seine Pläne preisgibt.

Eventuell gibt es zu diesem One-Shot eine Fortsetzung...falls Interesse besteht?

Kommentare sind wie immer willkommen und ebenso Kritik - Lob nehme ich aber auch entgegen. ;)

Bis zum nächsten OS.

lg

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-06-24T18:52:40+00:00 24.06.2011 20:52
Das war echt klasse!!!
Und ich schließe mich denen unter mir nur an! xD
LG -^.^-
Von:  bloody-angel-22
2010-09-09T10:22:06+00:00 09.09.2010 12:22
Ich würde mich auch über eine Fortsetzung freuen.

Schade, dass Kisame...
Ich mag schliesslich Kakashi, Kisame und Kakuzu ^^'

Wenn du Herausforderungen magst dann versuch mal Kakashi und Kisame XD
Von:  Angmar
2010-09-08T17:01:47+00:00 08.09.2010 19:01
Ich würde mich über eine Fortsetztung aufjedenfall freuen.<3~


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