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Love Fire 2

Die nächste Generation
von

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Prolog

so, was eigentlich nie passieren sollte, ist tatsächlich passiert! ihr bekommt noch einen zweiten teil von love fire...hoffe er gefällt euch...

dieses ganze projekt von love fire witme ich Kai_Hiwatari-Fan ^^v habt viel spaß damit

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Die dunkle Nacht verschlingt die letzten Strahlen der wärmenden Sonne und taucht die Erde in Finsternis. Als Lichtquellen dienen nur noch die Straßenlaternen die anspringen. Stille herrscht auf den Straßen. Seit langem ist endlich wieder Ruhe eingekehrt. Ein kalter Wind fegt um die Ecken und verdrängt die warme Luft.
 

Eine schwarze Gestalt, gehüllt in einem dunklen Umhang, schwingt sich wendig über die Dächer der Stadt. Kurze oder weite Sprünge gelingen wie von selbst. Ein letzter Sprung und der Sturz in der Tiefe. An dem Ziel angelangt, dreht sich die vermummte Person mehrmals um. Niemand in Sicht. „Sue? Hörst du mich?“ – „Klar Jo!“ – „Wie komm ich da rein?“ – „Eine Wache ist gerade auf dem Durchgang. Beeil dich und geh übers Dach rein!“ – „Alles klar! Funkstille bis ich wieder raus gekommen bin!“ – „Viel Glück!“
 

Der Oberkörper wand sich zu mehreren Seiten und schon hatte es das gefunden, was gesucht worden ist. Schnell rannte der verdeckte Körper zur Feuerleiter, die etliche Meter über den Erboden waren. Ein kräftiger Sprung und schon kletterte die Person nach oben. Mit Graziösität landete das unbekannte Wesen auf dem Dach. Vorsichtig ging es auf die Kante zu und betrachtete sich das ganze Schauspiel von oben. Kurz flog ein Grinsen über die Lippen und alles musste nun ganz schnell erfolgen. Endlich entblößte sich die Person. Zum Vorschein kam ein 17-jähriges Mädchen. Lange hellbraune Haare wehten mit dem Wind. Durch den schwarzen Overroll sah man die zierliche und schlanke Figur des Mädchens. Sie setzte sich eine Kapuze über und versteckte darunter ihre Haare. Dann ging sie einige Schritte zurück, um einen kräftigen Anlauf zu nehmen. Der Abstand von 5 Metern wurde übersprungen. Wie eine Feder schwebte sie am Nachthimmel entlang. Kaum auf dem Dach, fast geräuschlos gelandet, rannte sie sofort weiter. Die Stufen nach unten entlang. Schnell sprang sie in Deckung, um nicht von einer Wache entdeckt zu werden. Vorsichtig öffnete sie die Fahrstuhltür und seilte sich an den Seilen herab. Mit größter Achtung nicht entdeckt zu werden, lugte sie mit Bedacht aus der Tür und rollte heraus. Als sie Schritte hörte, hangelte sie sich an den Deckenrohren fest. Danach ließ sie sich wieder herunterfallen und führte ihren Auftrag weiter durch. Sie holte sich einen Mundschutz hervor. Aus einer ihrer unzähligen Taschen holte sie eine kleine Flasche und ein Tuch heraus. Schnell beträufelte sie das Tuch und drückte es der Polizeiwache auf die Nase. Bewusstlos sackte der schwere Körper auf sie zusammen. Sanft bettete sie ihn zu Boden und rückte weiter zum Tresor vor. Es war nur noch die Tür zu knacken. Schnell holte sie ein Hörgerät heraus und ertastete sich vorsichtig die Zahlenkombination. Dann machte es endlich Klack und schon war das gröbste überstanden. Ein kurzer Blick genügte um den Gegenstand zu holen, weshalb diese ganze Aktion gestartet wurde. Eine Halskette mit einem Wert von über 15,6 Mio €. Dieses Mal musste sie nicht darauf achten unauffällig zu sein. Denn sie sprang durch das Fenster durch. Die Scherben zersprangen und glitzerten im Mondlicht. Der Alarm wurde ausgelöst. Doch es störte sie überhaupt nicht. Etliche Polizisten die auf sie zugerannt kamen, ignorierte sie. Keinen Schritt wich sie von ihrem Standplatz. Bis man dann endlich hörte warum. Von oben schwebte langsam ein Helikopter herunter und ließ eine Seilleiter herunter fallen. Mit einem kräftigem Satz griff sie nach der letzten Sprosse und wurde in schwindelerregender Höhe in Sicherheit gebracht. Zusammen mit dem Helikopter verschwand nicht nur die Diebin, sondern auch die Halskette von unüberschätzbarem Wert.
 

Am nächsten Morgen im Polizeipräsidium.

„VERDAMMT NOCHMAL!!! WIE KANN MAN NUR SO DELETANTISCH SEIN! DAS WAR DOCH NUR EINE EINFACHE DIEBIN! WIE KANN MAN DIE DENN ENTKOMMEN LASSEN? SOWAS IST MIR IN MEINEN GANZEN JAHREN NOCH NIE UNTER GEKOMMEN!!“, brüllte der Polizeichef quer durch das Gebäude. Versuche ihn milde zu stimmen, wurden sofort erstickt. „WO STECKEN DENN MEINE SÖHNE? DIE SOLLTEN SICH DOCH DEN FALL ANNEHMEN!!“, schrie er weiter. Doch schon donnerte die Tür auf und eine wütende Frau, ende der 50iger, hämmerte herein. Noch bevor der Polizeichef etwas sagen konnte, riss sie den Pegel ordentlich hoch: „BRÜLL HIER NICHT IMMER ALLES ZUSAMMEN! WIE SOLLEN MEINE AUSZUBILDENDEN SICH DA KONZENTRIEREN!“ – „DANN ERKLÄR MIR MAL, WIE MAN EINE DIEBIN SO EINFACH ENTKOMMEN LASSEN KANN?“ – „KENN ICH DEINE DELETANTEN? DIE BILDE ICH DOCH SCHLIEßLICH NICHT AUS!!!“ – „UND WO SIND UNSERE SÖHNE? DIE SOLLTEN SICH DIESEN FALL DOCH ANNEHMEN!!“ – „ICH HAB DIR SCHON SO OFT GESAGT, DU SOLLST NICHT IMMER BRÜLLEN!!! SCHLUSS JETZT DAMIT, SONST WERDE ICH NOCH ORDENTLICH SAUER! SCHON MAL AUF DIE UHR GEGUCKT! DEREN ABREITSZEIT FÄNGT ERST IN EINER HALBEN STUNDE AN UND JETZT IST ENTGÜLTIG RUHE!!!“, sagte sie und stampfte wütend raus. Bockig ließ sie ihren Mann zurück. Nach wenigen Minuten des Wartens liefen auch schon zwei Polizisten herein: „Morgen!“, kam es im Chor von Beiden. Immer noch bockig sagte er: „Euer Auftrag wartet! Bringt mir diese Diebin, koste es was es wolle! Sie hat uns ordentlich zum Narren gemacht. Das kann ich mir einfach nicht erlauben!!“ – „Geht klar!“, sagte Wyn.
 

Wyn war ein groß gewachsener Mann geworden. Die Schule hatte er souverän abgeschlossen und dann seinem Vater nachgeeifert und ist zur Polizei gegangen. Seine Mutter, Maggie, war weniger davon begeistert, konnte ihren Sohn allerdings nicht umstimmen und musste damit umgehen. Luke, der immer noch kochend vor ihnen saß, war stolz auf seinen Sohn gewesen. Er hatte seinen eigenen Weg gewählt und ist diesen auch zielstrebig nachgegangen. Wyn hatte ebenfalls als einer der Besten seines Jahres abgeschlossen. Nun war er im SSE (SSE – Sturmschützeneinheit). Zwar war der Auftrag den sie erhalten haben, nicht in ihrem Aufgabenrahmen drin, aber sie konnten schnell den Vorgang analysieren und schneller Ergebnisse bringen, als die von der Spurensicherung. Wyn hatte kurzgeschorene braune Haare. Er kam ganz nach seinem Vater. Jedoch vom Wesen her, ähnelte er sehr seiner Mutter. Außerdem war dieser Polizist bereits verheiratet und hat Luke und Maggie schon zu Großeltern gemacht. Sein jüngerer Bruder, der neben ihm stand, kam von der Geschicklichkeit her nach seinem Vater. Ansonsten war er ganz die Mutter. Aber Demir war noch nicht verheiratet und hatte auch nicht die Absicht, dass irgendwann zu tun. Er lebte lieber sein Leben. Aber auch er hatte sich im Kinderalter für seinen späteren Beruf festentschlossen. Unter der Führung seines Bruder war auch er im SSE. Demirs Haare waren nur ein wenig länger, als die von Wyn. Beide versprachen ihrem Vater ihr Bestes zu geben und zogen ab.
 

Unterwegs zum Tatort unterhielt sich die Einheit SSE 7. Der Einsatzleiter; Wyn, berichtete über die Einzelheiten: „Gestern Nacht, zwischen 23:00 und 0:00 Uhr, wurde in die International Bank eingebrochen. Es wurde nur eine wertvolle Halskette gestohlen. Der Wert dieses Schmuckstückes betrug 15,6 Mio. €. Gesichtet wurde eine junge Frau. Sie soll so im Alter 17 oder 18 gewesen sein. Schnell und gelenkig brach sie ein und wurde durch einen Heli wieder abgeholt. Sie hat mehrere Wachen lahm gelegt und von ihr geht eine Bedrohung vierten Ranges aus. Zwar ist hat sie niemanden verletzt, aber ganz in der Nähe wurde auch eine Leiche gefunden. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sie es war. Also seht euch vor, wenn ihr sie trefft. Weitere Anweisungen werden wir am Tatort erhalten.“
 

Die Fahrt dauerte nicht lange und die vier Polizisten stiegen aus. Wyn und Demir drehten ihre Köpfe in allen Himmelsrichtungen und entdeckten dann endlich den zuständigen Kommissaren. Cid und Veit verfolgten ihre beiden Partner. Von weitem erkannte Wyn bereits James. Dieser winkte sie heran und berichtete ihnen sofort einiges vom Tathergang: „Die Einbrecherin wusste ganz genau wo was gelegen hat. Ihr waren alle Abläufe bekannt und sie war nicht bereit über Leichen zu gehen. Die Leiche die wir einige Meter weitergefunden haben, passt nicht zu ihr. Denn keiner der Überwältigten trug eine Schramme davon. Außerdem hat sie nur eine Sache gestohlen. Entweder sie hat im Auftrag gehandelt oder sich etwas genommen, was sie meint, dass es ihr gehört. Außerdem muss sie sehr gelenkig gewesen sein. Denn sie muss über die Dächer gesprungen sein. Man sieht das an den Spuren die oben auf dem Dach gefunden worden sind. Ihre Kraft in den Beinen muss unglaublich sein. Denn nicht einmal Maggie war damals in der Lage solche großen Sprünge zu machen. Zum Schluss war der Diebin alles egal, denn sie sprang direkt durch das Fenster in die Freiheit. Zeugen haben dann gesehen, wie sie mit einem Heli abgeholt worden ist. Also muss es wirklich ein Auftrag gewesen sein. Nach den Beschreibung dieser Diebin, vermute ich eine alte Bekannte. Maggie McDoughkt hat sie vor fünf Jahren gestellt. Seitdem war sie aber nicht mehr auf Streife, dass heißt es muss was passiert sein!“ – „Wen vermutest du?“, fragte Demir neugierig. „Ihr Name ist Joana Reinerts. Eine außergewöhnliche gelenkige Frau. Nur sie würde hierfür in Frage kommen. Sie hat das beschriebene Alter und Aussehen, außerdem passt das Talent genau zu ihr!“ – „Das heißt wir dürfen jetzt wieder ins Präsidium um Akten zuwälzen!“, stöhnte Cid, der sich jetzt auch endlich zu Wort meldete. Demir klopfte ihm auf die Schulter: „Wieso wir? Dafür bist du doch immer zuständig!“ (« so drückt man sich vor Arbeit!!!)
 

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So, dass ist erst mal der Einstieg in den zweiten und neuen Teil von Love Fire 2. Wie versprochen wird es auch hier Specials geben. Und wehe ich hör nachher Beschwerden, weil das hier so kurz ist. Das muss so!! Ist schließlich nur der Einstieg!! « Die anderen Kapitel werden auch wieder Länger.
 

Euer Teufelchen_Picco

Die Diebin zeigt sich

Cid saß hinter einem riesigen Stapel von Akten und wühlte sich durch. Demir kam in sein Büro geschneit, lukte über seinen Haufen auf Cid herab und fragte: „Na schon was rausgefunden?“ – „Wie denn, wenn ich das alles alleine machen muss?“ – „Tja, ich habe was herausgefunden!“ – „Du hast deine Mutter gefragt oder?“ – „Hättest du doch auch machen können? Wenn sie schon mal mit ihr zu tun hatte, wird sie auch was wissen!“ – „Und was hat sie dir gesagt?“ – „Joana Reinerts hatte immer eine Kollegin, wenn sie auf Streifzug war!“ – „Das ist mir neu! Wie heißt sie denn?“ – „Sue Feinert!“ – „Warte mal, den Namen habe ich irgendwo schon mal gelesen!“, sagte er und ging auf die Suche, „Sue Feinert müsste jetzt 28 Jahre alt sein. Wir haben keine Ahnung was sie jetzt macht, aber ich hab hier eine Adresse!“ – „Dann her damit! Ich werde da mal vorbeischneien, ihr ein paar Fragen stellen und mich umsehen! Vielleicht ist diese Joana dort zu finden. Man kann nie wissen oder?“ – „Hier.“, meinte er griesgrämig und schrieb die Adresse letztendendes auf eine Zettel auf. Demir verabschiedete sich und machte sich auf den Weg. Im Eiltempo marschierte der junge Polizist aus dem Hauptgebäude. Er hoffte außerdem, dass ihn niemand sehen würde, aber da hatte er sich gewaltig geirrt. Wyn tauchte auf und hielt ihn an der Schulter fest: „Wo willst du hin?“ – „Ich habe da eine Adresse. Vielleicht steckt sie dort!“ – „Und da willst du ohne Unterstützung hin? Ich werde dich begleiten!“ – „Das brauchst du nicht! Ich bin kein kleines Kind mehr Wyn. Außerdem verfolgen wir ein 17-jähriges Mädchen. Sie wird mir schon nichts anhaben können. Mach dich mal locker, großer Bruder!“ – „Locker machen?! Du bist viel zu unvorsichtig!“ – „Mach dir mal keine Sorgen!“, sagte er, mit einem Motorradhelm auf dem Kopf. „Wenn du Hilfe brauchst, dann funk mich sofort an!“, mahnte er noch einmal. Demir klappte das Visier herunter, nickte aber noch als Zustimmung. Dann schaltete er den Motor der Maschine ein und düste davon.
 

„Ich bin ja mal gespannt, wie diese Sue Feinert aussieht! Hoffentlich finde ich dort diese Diebin. Wenn nicht war alles umsonst!“, zermalte sich Demir den Kopf, als er sich in die letzte Kurve hineinlehnte. Der Polizist stellte seine Maschine direkt vor dem Haus ab und stolzierte zur Eingangstür. Dabei schaute er sich um. Schnell war die Klingel gefunden. Das Gebimmel hallte durch das Haus. Aber es wollte ihm niemand öffnen. Das strahlend weiße Haus mit seinem schwarzen Dach, schien leer zu sein. Doch so leicht, wollte er sich nicht abschütteln lassen. Direkt neben dem Haus führte ein schmaler Weg entlang, welcher hinters Haus führte. Mit dem Motorradhelm in der Hand ging Demir den Plattenweg. Ein dunkelhölzerner Zaun versperrte ihm den Zugang zum Garten. Aber hier an dieser Stelle konnte er Stimmen hören. Seine rechte Hand stützte sich auf den Zaun ab, worauf er seinen Körper dann über die Barrikade schwang. Leise schlich er bis hin zur Hausecke. Vorsichtig blickte er um die Ecke. An einem Tisch saßen zwei junge Damen. Die eine wirkte sehr nervös, während die andere versuchte sie zu beruhigen. Gedanklich ging Demir die Beschreibung von Joana und Sue durch. Beide passten, wie die Faust auf’s Auge. Aus seiner Hosentasche zog er seinen Ausweis und trat aus seinem Versteck hervor: „Demir McDoughkt, Polizei! Sue Feinert und Joana Reinerts?“ Doch das junge Ding warf ihm das Porzellan entgegen und flüchtete. „Hey!“, schrie er noch. Er zögerte ein wenig, schließlich rannte Demir der vermutlichen Diebin hinterher. Bei ihrer Flucht übersprang sie so manche Hindernisse. Als sie dann um eine Ecke abbog und Demir nur knapp hinter ihr, ebenfalls in die Straße kam, war die Flüchtige wie vom Erdboden verschluckt. Der Polizist stemmte seine Arme auf die Oberschenkel, um Luft zu holen.

Als er zurück zum Haus von Sue Feinert kam, saß diese bereits im Stuhl und wartete auf ihn. Ihr Blick war direkt auf ihn gerichtet. Bevor Demir irgendetwas sagen konnte, meldete sich Sue zu Wort: „Was wollen Sie hier? Jo festnehmen? So wie es aussieht, haben Sie es vergeigt!“ – „Es war also tatsächlich Joana Reinerts, die vor mir geflüchtet ist.“ – „So ist es! Aber was wollen Sie nun von mir? Ich habe keine Ahnung, wo sie jetzt hingelaufen ist! Nach Hause kann sie aber nicht gelaufen sein.“ – „Wieso?“ – „Wieso sie nicht nach Hause laufen würde?“ – „Genau!“, sagte er und schnaufte. „Setzen Sie sich erst einmal! Bevor Sie mir hier noch umkippen!“ – „Danke... Also warum kann Joana nicht nach Hause gelaufen sein?“ – „Sie hasst ihren Vater. Joana hat immer bei mir Zuflucht gesucht, aber nachdem Sie hier aufgekreuzt sind, kommt sie die nächsten Tage nicht hierher.“ – „Wird sie Kontakt zu Ihnen aufnehmen?“ – „Das mit Sicherheit! Aber wenn dann so, dass Sie und die restliche Polizei es nicht mitbekommt. Die Kleine ist sehr schlau und lässt sich nicht fangen. Glauben Sie mir, bis jetzt gab es nur eine Person die es geschafft hat, die Kleine festzunehmen!“ – „Margarete McDoughkt.“ – „Sie kennen sie?“ – „Das ist meine Mutter!“ – „So sieht es aus!“ – „Vor sieben Jahren haben Sie Joana schon mal geholfen! Der Diebstahl gestern, war das auch ihre Handschrift? Das Joana dort eingebrochen ist, konnte wir bereits feststellen!“ – „Joana macht das nur aus einem Grund! Aber der ist selbst mir unbekannt. Ich weiß nur, dass sie eigentlich nie wieder irgendwo einsteigen wollte, aber irgendeiner zwingt sie, dass zu tun!“ – „Sie wurde angestiftet zu der gestrigen Tat?“ – „Das mit Sicherheit, aber ich kann Ihnen dazu auch nicht mehr sagen.“ – „Sie waren also gestern beteiligt!“ – „Ich bin bei jedem Raub beteiligt, den sie begeht. Aber Sie können mir nichts nachweisen und wenn Sie mich mit auf’s Revier nehmen sollte, werde ich dort nichts sagen!“ – „Schon klar! Nur noch eine Frage Ms Feinert. Wann wird Joana das nächste Mal zuschlagen?“ – „Das kann ich Ihnen nicht sagen. So etwas erfahre ich immer nur, kurz bevor es losgehen soll.“ – „Danke für das Gespräch.“, verabschiedete er sich. „Mr McDoughkt?“ – „Ja!“ – „Joana hat den Diebstahl nicht freiwillig gemacht! Da muss irgendwas hinter stecken, womit man sie erpresst!“ – „Danke!“, meinte er entgültig und stieg wieder auf seine Maschine.
 

Als er zu Hause in seinem Apartment ankam, warf er seinen Schlüssel auf die Kommode. Dann ging er auf direktem Weg in die Küche und holte sein Feierabendbier aus dem Kühlschrank. Damit trat er dann vor seinen Anrufbeantworter, wo er auf die Abspieltaste drückte. „SIE HABEN ZWEI NACHRICHTEN. ERSTE NACHRICHT: ‚HEY DEMIR! ICH HABE DIE ADRESSE VON JOANA IHREN ELTERN. DORT KÖNNTEN WIR SIE VIELLEICHT FINDEN. WENN DU ZU HAUSE BIST, DANN RUF MICH AN!’“ Aber Demir wusste bereits, dass sie dort niemals hingehen würde. Nur warum hasste sie ihren Vater, dem musste er noch auf den Grund gehen, und dass wollte er Morgen machen. Also notierte er sich die Adresse, nachdem er die Nachricht ein zweites Mal abspielte. „ZWEITE NACHRICHT: ‚HEY GROßER POLIZIST! SIE WOLLEN MICH? DANN KOMMEN SIE HEUTE ABEND UM 0 UHR ZUM ALTEN INDUSTRIEGEBIET. IN DER DRITTEN HALLE WERDE ICH AUF SIE WARTEN!’“ Der Polizist war überrascht. „Woher hat sei meine private Nummer? Ich steh nicht im Telefonbuch?“, grübelte er. Als er dann auf die Uhr sah, erschrak er ein wenig. „Ich brauch über 'ne Stunde um dahin zu kommen! Shit ich muss los!“, ärgerte er sich. Sofort schnappte er sich seine Sachen zum Motorrad fahren und düste auch schon davon. Die gesamte Fahrt über fragte er sich, wie diese Mädchen an seine Nummer gekommen war, doch es fiel ihm keine gescheite Antwort ein. Das musste er sie wohl oder übel selber fragen.

Auf dem Gelände war es uneben, weshalb er seine Maschine vor dem Eingang stehen ließ und zu Fuß seinen Weg fortsetzte. In der Halle angekommen, suchte sein Blick nach einer schlanken zierlichen Gestalt. Was scheiterte. Nirgends war auch nur irgendetwas zu erkennen gewesen. Aber dann hallte eine Stimme durch die hohlen Räume: „Sie sind also der Polizist, welcher mich heute verfolgt hat?“ – „Zeig dich lieber! Ich mag es nicht, mit den Wänden reden zu müssen!“ – „Sind Sie alleine gekommen?“ – „Ja.“, sagte er schmollend, wie konnte er so was banales nur vergessen! Am liebsten hätte er sich nun selber geohrfeigt, aber er konnte jetzt nun nichts mehr rückgängig machen. „Das stimmt! Ich kann es sehen. Sie sind ein ehrlicher Polizist, so was erlebt man heutzutage nur noch selten.“ – „Kleines komm endlich aus seinem Versteck!“, sagte Demir und schaute sich dabei in allen Ecken um. Dann kam sie hinter einem Pfeiler hervor. „Hier bin ich!“, meinte sie demonstrativ, „Wollen Sie mich verhaften, wegen der Sache von Gestern?“ – „Sue Feinert hat mir gesagt, dass du beauftragt worden bist. Von wem? Dann kann ich dir vielleicht helfen!“ – „Wenn ich Ihnen das sagen würde, wäre ich Morgen bereits tot!“ – „Ich kann dir helfen!“ – „Niemand kann mir helfen! Ich muss mir selber helfen! Wenn Sie sich mehr in meine Angelegenheiten einmischen, werde ich sterben! Also halten Sie sich da raus! Das ist viel zu hoch für die Polizei!“, mahnte sie den Polizisten und verschwand in der Nacht. „Hey warte doch!“ Aber es war zu spät, Joana war bereits verschwunden. Schwer deprimiert fuhr der Polizist wieder nach Hause, wo bereits die nächste Überraschung auf ihn wartete. Wyn hatte sich vor seiner Wohnungstür positioniert, wo er auf seinen kleinen Bruder wartete. Demir stellte seine Maschine ab und trat auf Wyn zu. „Da bist du ja endlich! Ich warte hier schon über zwei Stunden auf dich! Wo warst du? Sonst bist du doch nicht solange unterwegs?“ – „Ich hatte noch was zu tun. Was willst du von mir?“ – „Hast du die Informationen die wir brauchen?“ – „Sie war bei dieser Sue Feinert, ist mir dann aber unglücklicherweise entkommen! Sue Feinert weiß sehr viel über die Psyche dieser Diebin. Wir sollten sie auf das Revier holen, wo wir sie ein wenig über Joana Reinerts ausfragen können!“ – „Alles klar!“, sagte er und winkte zum Abschied. Trotzdem machte er sich ein wenig Sorgen. Seinen kleinen Bruder kannte er schon lange, und so hatte er sich noch nie verhalten.
 

Demir warf sich auf’s Bett. Dieses kleine Miststück war wirklich raffiniert gewesen. Er hatte seinem Bruder vorsichtshalber nichts von seiner Begegnung mit der Diebin erzählt. Trotzdem wollte er mehr über sie wissen. Ihr gesamtes Wesen umschlang ein schwarzer Schatten, welcher nicht abreizen wollte. Diesen Schatten wollte er durchbrechen und alles über sie herausfinden. Doch weiter Nachdenken konnte er nicht, denn die Müdigkeit siegte über seinen Körper. Bevor er jedoch einschlafen konnte, machte er sich noch zur Aufgabe, am nächsten Morgen mit seiner Mutter über diese rätselhafte Person zu sprechen.
 

Die Sonnenstrahlen waren unbarmherzig und weckten Demir aus seinem Schlaf. Er wälzte sich ein einige Mal zur Seite, stand aber zum Schluss doch auf. Als aller erstes genehmigte er sich eine Dusche. Und kam dann nur mit einem Handtuch bekleidet wieder aus der Kabine. Die letzten Wassertropfen suchten ihren Weg über seinen Körper. Ein kecker Tropfen schlich sich sogar unter sein Handtuch. Aber das interessierte ihn wenig. Er suchte schnell seine Sachen aus dem Kleiderschrank und zog sie sich über.

Wenige Minuten später marschierte er, mit einem halben Brötchen im Mund, zur Haustür hinaus. Dann schnallte er sich seinen Helm über und düste zur Arbeit. Auf der Fahrt zur Arbeitsstelle, nahm er seinen üblichen Weg. Dieses war zwar der längere Weg, dauerte aber nie sehr lange und er kam wesentlich schneller voran. Als er dann vor dem Präsidium ankam, parkte er seine Maschine und betrat gelassen die Polizeistation. Mit seinen Motorradsachen und den Helm, welchen Demir in der Hand trug, ging er in das Büro seiner Mutter. Diese saß vor einem Stapel voller Akten. Mit einem neugierigen Blick sah sie über ihre Lesebrille und entdeckte ihren Jungen: „Wie kann ich dir helfen?“ – „Morgen Mom! Ich brauch ein paar Informationen über Joana Reinerts.“ – „Die Kleine? Sie war mein letzter Fall! Was hat sie denn angestellt?“ – „Das erklär ich dir ein anderes Mal, jetzt brauch ich dringende Informationen!“ – „Gut. Setz dich hin und sag mir, was du wissen willst.“, meinte die Oberkommissarin und deutet auf einen Stuhl vor ihrem Sekretär. Dann legte sie ihre Akte beiseite und lauschte gespannt ihrem Sohn.
 

Demir stürmte aus dem Präsidium direkt auf seine Maschine zu. Auf welcher er regelrecht sprang und dann losfuhr. Sein Ziel war das Zuhause von Joana gewesen. Direkt vor dem Haus parkte er seine Maschine. Während er auf die Eingangstür zuging, kramte er seinen Ausweis hervor. Demir betätigte die Klingel und kurz darauf machte ein grimmiger alter Mann die Tür auf. Er schnaubte ihn an: „Was wollen Sie? Wir kaufen nix, gehen Sie wieder!“ – „Nein Ms Reinerts. Mein Name ist McDoughkt! Ich komme von der Polizei!“, erwiderte er und zeigte seinen Ausweis. „Was will die Polizei von uns? Hat Joana wieder was ausgefressen?“ – „Ich möchte nur mal mit Ihnen über ihre Tochter reden.“ – „Dieses Balg ist nicht meine Tochter. Warten Sie, ich hol meine Frau.“, brummte er und schmiss die Tür wieder in die Angel. Selbst bei geschlossener Tür konnte man ihn brüllen hören. Demir konnte Schritte hören. Bis ihm schließlich eine eingeschüchterte Frau erneut die Tür öffnete. „Guten Tag, mein Name ist McDoughkt, ich komme von der Polizei!“, wiederholte er sich und zeigte erneut seinen Ausweis. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte die Frau schüchtern. „Ich suche ihre Tochter, wissen Sie wo Joana stecken könnte?“ – „Wenn sie irgendwo sein könnte, dann höchstens bei Sue. Das ist ihre beste Freundin!“ – „Dort ist sie aber nicht mehr. Haben sie sonst eine Ahnung, wo ich sie finden könnte?“ – „Nein, das tut mir Leid!“ – „Gut, das war’s auch schon. Ich wünsch Ihnen noch einen schönen Tag!“, sagte er mit einem leichten Grinsen und verschwand wieder zu seiner Maschine.
 

Unterwegs auf seinem Motorrad fragte sich Demir, warum Joanas Mutter ihn nicht gefragt hatte, warum er sie suchte. Während der gesamten Fahrt zurück zum Präsidium fiel ihm keine gescheite Antwort ein. Und als er gerade eintraf, kamen ihn Cid, Veit und Wyn entgegen. „Was ist los?“, fragte er verwirrt. Wyn richtete seine Klamotten und sagte dann: „Es gab einen weiteren Einbruch. Vermutlich war es mal wieder Joana Reinerts! Am besten du kommst mit, dann weißt du es sofort.“, erwiderte der Truppenführer. Demir folgte den anderen. Dabei bemerkte er gar nicht, dass er jemanden hatte, welcher ihn auf Schritt und Tritt verfolgte.
 

Nach wenigen Minuten erreichten sie ihr Ziel. Die komplette Einheit stieg aus, um sich das neue Schlachtfeld zu betrachten. Es war wirklich ein Bild des Jammers. Überall lagen noch die letzten Splitter. Die Spurensicherung war bereits vor Ort und auch James war dabei. Als dieser Wyn und seine Einheit erblickte, ging er sofort auf sie zu, um sie über den Tatort aufzuklären. „Hey Jungs! Schön das ihr hier seit.“ – „Was ist denn passiert?“, fragte Wyn. „Es muss wieder Joana gewesen sein. Doch dieses mal hat sie niemand gesehen.“ – „Wie kommst du denn darauf, dass es Joana war?“ – „Der gleiche Vorgang und eine Nachricht, welche sie hinterlassen hat. Dort drinnen hat sie einen kleinen Zettel versteckt, erst nach stundenlangen Suchen von Spuren sind wir darauf gestoßen. Den Zettel werdet ihr später bekommen. Aber das was sie dort aufgeschrieben hat, ist für uns nicht logisch.“, sagte er. Demir wollte sich den Fundort, des Zettels, genauer betrachten. Der gesamte Ort passte, seiner Meinung nach, nicht in ihr Beuteschema. Es war eine verlassene Gegend und keine die nur so vor Reichtum strotzte. Versteckt in einem Lagerhaus, sollte etwas Wichtiges für sie versteckt gewesen sein? Nein, dass konnte einfach nicht stimmen. Zwischen zwei Schränken, war eine kleine Nische gewesen. Aber was mag sich dort drinnen befunden haben? Hier wurde auch der Zettel von Joana entdeckt. Die Neugierde, was auf diesem Stück Papier stand, quälte Demir sehr.

„Hey Demir!“, rief jemand aus dem Hintergrund. Demir zuckte zusammen, denn er war viel zu sehr in seinen Gedanken vertieft gewesen. Wieder gefangen, drehte er sich um und sah sofort in die Augen seines älteren Bruders. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Wyn. Wie wild nickte der junge Polizist mit seinem Kopf. Sein Bruder musste nun nicht alles wissen, was in seinem Schopf so vor sich ging. Aber mit irgendeinem musste er doch darüber sprechen. Nur wer würde sich nicht verplappern, wenn er diese Person um Verschwiegenheit bat? Leider fiel ihm da nur eine Person ein.....

Joanas Leiden

Demir war auf dem Weg zu seiner kleinen Schwester. Obwohl er nur ein paar Minuten älter war. Der Polizist hielt vor einer Praxis. Er legte seinen Helm ab und ging mit einem unguten Gefühl im Magen, durch den Eingang. Anfänglich zögerte er, doch schließlich rang er sich durch und öffnete die Tür zur Therapeuten-Praxis seiner Schwester. Nervöse Blicke ließ er durch den Flur schweben. Mit unkontrollierten Schritten ging er zur Schwester. „Guten Tag! Wie kann ich Ihnen helfen?“, kam ihm eine freundliche Stimme der Schwester entgegen. Demir musste sich selber eingestehen, dass diese Frau eine heiße Dame war. Nur leider war sie bereits verheiratet und hatte zwei Kinder. Zwei Kinder!? Bei dieser Figur? Das konnte kaum einer glauben, aber sie hatte sich ihre Jungend bewart. „Ich würde gerne mal zu meiner Schwester rein. Ist das möglich?“, sagte er nur zögerlich. „Sofort?“ – „Wenn es geht?“ – „Tut mir Leid, aber es warten noch andere Patienten und die sind schon seit über eine Stunde hier. Wenn ich sie vorlasse, wird es mächtig Krawall geben!“ – „Oje!“ – „Aber ich kenne die Patienten und es wird sicherlich nicht lange dauern. Also können sie auch ruhig im Wartezimmer platz nehmen.“ – „Danke!“, erwiderte er, mit ein wenig mehr Mut auf der Zunge.

Er betrat das Wartezimmer und erblickte nur kleine Kinder mit ihren Eltern. Man hörte ständig, wie die Mütter und Väter mit ihren Kindern schimpfte. Das erinnerte ihn ein wenig an seine Kindheit. Seine Mutter hatte nie mit ihm geschimpft. Falls er mal Mist angestellt hatte, wurde sie nur für wenige Minuten laut. Danach musste er ihr versprechen, nicht noch mal so etwas anzustellen. Einmal hatte er es doch getan und bekam dafür seine Strafe. Eine Woche Hausarrest! Nie wieder wollte er etwas machen, was ihn ans Haus fesselte. Mit seinem Vater spielte er oft im Garten. Er konnte sich noch etwas genauer erinnern und stellte fest, dass sein Vater stets für ihn da war. Egal ob es eine Aufführung war oder ein verpatztes Spiel. Oftmals kam er mitten drin und entschuldigte sich noch ellenlang am Ende für seine Verspätung. Aber das brachte der Beruf Polizist nun mal mit sich. Mit einem Lächeln auf den Lippen erinnerte er sich an seine Kindheit zurück. Ja, das war wirklich eine der schönsten Zeiten in seinem Leben gewesen. Und nun? Nun war er selber erwachsen und konnte sein Leben irgendwie nicht in den Griff bekommen. Ständig hatte er wechselnde Bekanntschaften. Eine Bindung mit irgendeiner Frau einzugehen, bedeutete für ihn der reinste Horror. Sein Bruder hatte es geschafft und seine Eltern, verlangte noch nicht mal dasselbe von ihm. Seine Mutter sagte einmal zu ihm: „Bevor ich deinen Vater kennen gelernt habe, war ich genauso wie du! Also lass dir nichts einreden!“ Selbst sein Vater kam zu ihm: „Erzähl ja nichts deiner Mutter. Aber es gab da mal eine Sekretärin, mit der hatte ich eine kurze Liaison bevor ich mich vollkommen deiner Mutter verschrieb.“ Seine Eltern hatten sich gesucht und gefunden. Sie waren beide über vier Jahre verheiratet, bis sie endlich Nachwuchs bekamen. Also konnte er sich damit auch noch Zeit lassen. Und wieso auch nicht, denn niemand drängte ihn dazu und er würde es mit Sicherheit auch nicht tun.
 

Die Tür zur Ärztin wurde langsam geöffnet. Demir steckte vorsichtig seinen Kopf durch den schmalen Spalt und erblickte seine Schwester an der Fensterbank gelehnt. „Mona hat mir schon gesagt, dass du hier bist. Komm rein und setz dich. Ich bekomm ja selten von dir Besuch.“, sagte seine jüngere Schwester, Samantha. „Ich bin aber nicht privat hier. Naja, im kleinen Sinn schon.“, erwiderte er ein wenig stotternd. Samantha setzte sich in ihren Stuhl: „Worum geht’s denn?“ – „Um ein 17jähriges Mädchen, das stielt. Sie kontaktiert mich und hinterlässt am Tatort kleine Briefchen. Wie würdest du das deuten? Du bist doch Kinder-Therapeutin!“ – „Schwer zu sagen. Ich glaube eher, sie versucht eine helfende Hand zu ergreifen, die man ihr in der Dunkelheit ausstreckt und sie versucht diese nun zu finden. Und ich glaube, sie meint diese in dir gefunden zu haben! Oder aber sie ist größenwahnsinnig und sucht sich einen Gegenspieler, der ihrem Level gewachsen ist. Eines von beiden muss es sein.“ – „Schwer zu sagen, wie?“ – „Warst du bei ihren Eltern?“ – „Ja, dort war ich bereits. Der Vater bezeichnet Joana als Balg und scheint seine Frau, also die Mutter der Diebin, zu schlagen. Sie war sehr eingeschüchtert, als ich sie traf. Außerdem hat dieser Kerl einen ziemlich harten Ton am Leib.....“ – „Welcher dir wohl nicht zusagt, oder?“ – „Ich hasse Männer, die ihre Frauen schlagen!“ – „Das musst du von unserem Vater haben, der hat das auch immer gesagt, wenn jemand Mom angreifen wollte! Du kommst nach ihm!“ – „Danke, aber nein Danke! Dad ist mir viel zu muffig!“ – „Wusstest du eigentlich, dass Mom und Dad früher mal Partner waren und sich dann ineinander verknallt haben?“ – „Ja, das weiß ich. Mom hat ihren alten Ex sogar eine reingedonnert, als er angefangen hat, irgendeinen Mist zu verzapfen!“ – „Dieser ‚Er’ hätte fast unsere Mutter abgestochen, du Dummerchen!“ – „Ja, aber Dad war mal wieder der Retter in der Not und konnte das verhindern. Tja und dann liebten sie sich bis in die Morgengrauen, bis sie uns bekamen!“ – „Naja, so ähnlich. Aber finde etwas über Joanas Vergangenheit heraus, dann kann ich dir weiterhelfen. Nur so kann man etwas deuten, was sie nun in ihre Taten steckt!“ – „Danke...Schwesterchen!“, verabschiedete er sich.
 

Er solle in Joanas Vergangenheit graben, um herauszufinden, warum sie all dies Tat. Wo sollte er damit nur anfangen? Wer kannte sie und würde ihm alles sagen? Auf diese Sue Feinert konnte er nicht zählen. Aber eine Person fiel ihm ein. Schnell beschleunigte er seine Maschine und fuhr Richtung Polizeipräsidium. Auf dem vorgesehen Platz parkte Demir schnell sein Motorrad. Der Polizist betrat das Gebäude über den Hintereingang und schlich sich durch die Reihen. Er versuchte seinem Vater aus dem Weg zu gehen. Welches nach der nächsten Kurve ordentlich in die Hose ging. Denn mit dem Kopf rempelte er gegen die Brust von seinem Chef und gleichzeitig Vater. „Wo willst du denn hin?“ – „Ich wollte mir noch ein paar Informationen von Mom holen?“ – „Mom? Sag mal, wusstest du eigentlich nicht, dass deine Mutter gestern ihren letzten Arbeitstag hatte? Sie ist zu Hause!“ – „Verdammt! Das hatte ich wirklich verschludert.“ – „Dann mach dir mal ein paar klare Gedanken! Und nun ab mit dir ins Westend-Viertel!“ – „Was soll ich dort?“ – „Wyn und die anderen sind bereits auch dort. Man hat uns einen Tipp gegeben, dass Joana Reinerts heute Abend ihren nächsten Meisterstreich plant. Also beeil dich, die warten bereits auf dich.“ – „Aber...!“ – „Nichts ist mit ‚Aber’. Was wolltest du deine Mutter fragen?“ – „Ich muss was über die Vergangenheit von Joana Reinerts erfahren. Davon steht nichts in den Akten!“ – „Ich werde das erledigen, mach dich auf die Socken.“ – „Geht klar, Dad!“, neckte er ihn noch und verschwand dann lieber auf flinken Füßen.
 

Demir traf mit etlicher Verspätung am Einsatzort ein. Wyn zog ihn sofort zur Seite. „Du kommst ziemlich spät, Brüderchen! Wo warst du denn?“ – „Ich war bei Sam! Sie meinte, wenn wir noch ein wenig in der Vergangenheit von Joana rumwühlen, dann wird sie schon herausfinden, was das alles zu bedeuten hat!“ – „Was suchst du dann noch hier?“ – „Dad hat mich hergeschickt! Er übernimmt das mit der Vergangenheit, indem er Mom ausfragt. Denn sie weiß am Besten über die Kleine bescheid.“ – „Alles klar! Dann stell dich mal drüben hinter den Büschen dort auf!“ – „Geht in Ordnung. Wann soll sie eigentlich kommen?“ – „Bei Dämmerung geht’s los!“ – „Das ist ja bald!“ – „Genau, deswegen stell keine Fragen, sondern mach was ich dir sage! Geh dich umziehen und dann bezieh Posten und zwar dalli!“
 

Währenddessen bei den McDoughkts zu Hause. Maggie war den gesamten Tag beinahe verrückt geworden. Sie war es gewöhnt früh aufzustehen, um sich dann für die Arbeit bereit zu machen. Doch das konnte sie nun vergessen. All die Jahre die sie für die Polizei geopfert hatte, waren die schönsten Tage ihres langen Lebens. Um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben, blätterte sie in alten Fotoalben. Wie schön war doch die Zeit gewesen, als die Kinder noch klein waren. Maggie lehnte sich zurück und schwelgte noch ein wenig in Erinnerungen. Aus ihre Gedanken wurde sie, durch ein heftiges Türknallen, gerissen. Sie schaute zur Wohnungstür. Ein leichtes Grinsen huschte über ihr Gesicht, als ihr Mann herein kam. Er legte seinen Mantel ab und setzte sich zu seiner Frau ins Wohnzimmer. Luke nahm in seinem Sessel platz und schnaufte einmal kurz durch. Dann warf er einen sorgenden Blick auf Maggie, welche ihn bereits verwirrt ansah. „Was ist los mit dir Luke? Du siehst ziemlich blass aus! Hast du dich wieder aufgeregt? Das sollst du doch nicht, denk mal an deinen Blutdruck, du bist keine 30 mehr!“, sagte sie mit besorgter Stimme und legte das Familienalbum beiseite. Ihr Mann musste lächeln: „Du schwelgst in Erinnerungen oder?“ – „Ich liebe diese alten Bilder. Es war eine wunderschöne Zeit. Findest du nicht?“ – „Da hast du vollkommen Recht, mein Liebling. Aber die jetzige Zeit ist doch auch nicht schlecht!“ – „Naja. Ich wäre heute fast gestorben vor langer Weile. Das ist total ungewohnt für mich. Ich würde viel lieber wieder arbeiten...Und wie lief es heute?“ – „Fragen über Fragen. Und jedes Mal unsere Jungs. Beide sind noch sehr grün hinter den Ohren. Außerdem haben wir einen alten Fall, der sich wiederholt. Es ist dieselbe Diebin, wie vor über 5 Jahren. Und Demir meinte, er müsse noch ein wenig über die Vergangenheit von dieser Joana erfahren, damit er sich besser in sie hineinversetzen kann. Hast du noch ein paar Informationen über sie?“ – „Joana Reinerts? Ich dachte, ich hätte sie zur Vernunft gebracht. Was hat sie denn angestellt?“ – „Sie hat ein Diadem gestohlen und ist gestern in eine Lagerhalle eingebrochen. Dort wissen wir nicht, was sie mitgenommen hat. Und heute Abend will sie wieder was mitgehen lassen. Aber das ist jetzt Nebensache. Was kannst du mir über ihre Vergangenheit erzählen.“ – „Ich weiß nur, dass ihre Kindheit nicht die Beste war. Ihr Vater ist der reinste Teufel. Er ist ein Schläger und ein mieser Kerl. Joana wurde viel von ihm geschlagen und verprügelt. Oft war sie, als kleines Kind, im Krankenhaus, weil er sie so böse zugerichtet hat. Ihr kleiner Bruder, Jean, ist ihre Energiequelle. Sie will immer, dass es ihm gut geht, deswegen ist sie damals auch Stehlen gegangen. Für Niemand anderen würde sie so etwas tun. Ich glaube daher, dass wieder irgendwas mit ihrem Bruder ist. Anders kann ich es mir nicht erklären.“ – „Ihr Bruder also...Ach ja, bevor ich das vergesse, sie hat einen kleinen Brief hinterlassen, welcher für dich ist. James hat ihn mir gegeben.“, sagte er und überreichte ihr den kleinen Zettel. „Für mich?“, überraschte sie dieses. Sie nahm das kleine weiße Etwas entgegen, um es dann aufzufalten.
 

Liebe Polizistin,

ich weiß nicht mehr weiter. Nur Sie haben mich in der langen Zeit wirklich verstanden. Bitte helfen sie meinem kleinen Bruder, Jean. Ich möchte das nicht mehr tun, was ich momentan mache. Ich wollte doch so gerne ein normales Leben führen. In meiner Not kann ich mich nur an Sie wenden. Bitte helfen Sie ihm, er kann doch nicht dafür!
 

Joana Reinerts
 

Maggie war über diese direkte Schreibweise wirklich beeindruckt. So etwas hatte sie schon lange nicht mehr erlebt. Was sollte sie nur machen? „Maggie?“, fragte Luke besorgt. „Hä!?“, wurde sie aus den Gedanken gerissen. „Du machst mir nicht den Eindruck, als wäre alles in Ordnung mit dir? Leg dich lieber hin!“, meinte er. Doch Maggie schüttelte den Kopf: „Nein, nein! Alles im grünen Bereich. Wer ist an dem Fall dran?“ – „Unsere Jungs!“ – „Und Demir wollte die Informationen?“ – „Ja...Wieso fragst du?“ – „Irgendwie lässt mir eines keine Ruhe. Wieso will er das wissen? Ich glaube, er ist ihr schon mal begegnet. Er musste ihr sehr nahe gewesen sein. Denn ansonsten würde man nicht auf so eine Idee kommen. Sagst du Demir, dass er morgen mal zu mir kommen soll?“ – „Wieso?“ – „Später mehr!“ – „Wie du meinst, aber ich brauche jetzt mal eine Mütze voll Schlaf!“ – „Ich werde noch ein bisschen lesen. Ich komm dann nach.
 

Inzwischen dämmerte es. Die Polizisten waren bereits an ihrem Platz. Selbst Demir hatte sich umgezogen, sowie seinen Platz eingenommen. Er lehnte an einer Brüstung und wartete auf Joanas Erscheinung. Per Funk waren alle Einsatzleute miteinander verbunden. Die Nervosität stieg in jedem Polizisten, mit jeder Sekunde an. Wann würde es endlich so weit sein? Wann würde sie endlich auftauchen? Ehe sie sich versahen, schwebte ein schwarzer Schatten über ihre Köpfe. Demir meldete sich sofort bei seinem Bruder, als er Joana erblickte: „Sie ist da!“

Flink und sanft zu Fuß, wie eine Katze, stahl sie sich in das Gebäude, mit unbezahlbaren Gemälden. Das Gebäude und auch das Gelände war mit Polizisten bespickt gewesen. Doch keiner von ihnen konnte Joana sehen, geschweige denn aufhalten. Jeder fragte den anderen, ob er sie gesehen hatte, oder wo sie war. Wyn und seine Einheit stürmte ins zweistöckige Hauptgebäude hinein. Joana war schlau, sie wusste, dass ihr einziger Weg hinein, über die Dächer möglich war. Zwar wurde sie gesehen, doch konnte sie es sich erlauben. Der Truppenleiter Wyn teilte seine Mannschaft auf. Demir sollte dabei ins obere Geschoss gehen, was er auch tat. Vorsichtig bei jedem Schritt den er tat, begab er sich ins nächst höhere Stockwerk. Im Inneren war er sich sicher, dass Joana bereits dabei war, ihre Beute zu holen und wieder zu verschwinden. Aber er hatte sich geirrt. Obwohl er sehr leise war, konnte er ein Geräusch wahrnehmen. Kurz darauf sah er einen schwarzen Schatten geschwind vorbeilaufen. Demir nahm sofort die Verfolgung auf. Eilig rannte er die Treppen hinauf und hielt dabei seine Waffe schützend vor sich. Auf der nächsten Etage angekommen, entdeckte er die schwarze Gestalt den Gang hinunter laufen. Ohne weiter nachzudenken, lief er dieser unbekannten Person hinterher. Er wollte seine Neugierde stillen. Am Ende des Ganges befand sich eine Tür. Der junge Polizist war sich im ersten Augenblick unschlüssig, doch trat dann doch die Tür ein. Vorsichtig betrat er das Zimmer und sah sich genau um. Er kramte jeden Zentimeter ab, doch konnte er niemanden finden. Dann wollte er einen kurzen Bericht abgeben, wurde aber dann von einer Person, von hinten überrascht. Sein gesamter Körper drehte sich um 180° um. Dabei erblickte er Joana, welche sich vor ihn aufbaute. Dieses junge Ding war unglaublich schlau gewesen, ohne, dass es kaum jemand gemerkt hatte, war sie ins Gebäude gelangt und hatte sich niemandem gezeigt. Warum zeigte sie sich ständig nur ihm? Doch ihre gesamte Gestalt ließ Demir erstarren. Ihre hellblonden Haare kräuselten sich leicht über ihrem Gesicht. Beide hatten den Blick aufeinander gerichtet. Noch nie hatte der junge Polizist solche wunderschönen braunen Augen gesehen. Sie strahlten Trauer, Erfurcht und auch Hass aus. So viele Emotionen in einem paar Augen. Doch bevor er sich versah, brach diese zierliche Gestalt vor ihm zusammen. Demir reagierte noch rechtzeitig, um sie aufzufangen. Seine Arme griffen unter ihre Achsel. Sanft drückte er ihren zerbrechlichen Körper an seinen. Dann meldete er über Funk seine Begegnung und die Gefangennahme von Joana Reinerts. Während er seinen Bericht machte, entdeckte der Polizist an dem Körper von Joana zahlreiche Hämatome. Einige von ihnen waren bereits dabei zu verblassen, doch die restlichen schienen noch frisch zu sein....

Warum ich stehle

Joana wurde in ein Krankenhaus gebracht. Dort sollten sich die Ärzte und die Schwester um sie kümmern. Im Krankenhaus selber, schlief sie die meiste Zeit. Außerdem lehnte sie es ab, mit irgendeinem Polizisten zu sprechen. Ständig verlangte sie nach Maggie McDoughkt. Man erklärte ihr immer wieder, dass diese Dame bereits in den Ruhestand sei und nicht mehr für sie zugänglich wäre. Daraufhin meinte sie, würde keiner etwas von ihr erfahren. Dies war ein herber Rückschlag für die gesamte Polizeistation.
 

Bei den McDoughkt. Maggie war im Blumenbeet beschäftigt. Seitdem sie ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten hat, musste sich die alte Polizistin irgendwie beschäftigen. Außerdem steckte ihr der Umgang mit den Pflanzen im Blut. Schließlich war ihre Mutter Floristin gewesen und hatte ihr viel beigebracht. Als sie an einer ihrer geliebten Narzissen schnupperte, hörte sie, wie ein Auto mit quietschenden Reifen auf die Einfahrt parkte. Sofort erkannte Maggie den Fahrstil. Immerhin war sie seit über 30 Jahren mit dieser Person verheiratet.

Luke wiederum ging wütend mit Gemurmel ins Haus und donnerte hinter sich die Haustür zu. Maggie stand, mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen, auf und klopfte sich den Dreck an der Gärtnerschürze ab. Auf dem Weg zur Terrasse, welche eine Verbindung zum Wohnzimmer hatte, legte Maggie ihre Schürze auf einem Stuhl ab. Sie lehnte sich an die Terrassentür und grinste ihren Mann an. Dieser hatte sich in seinen Sessel fallen lassen und verzog miesgelaunt sein Gesicht. Er hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt und brummelte vor sich hin: „Dieses kleine Mistbalg! Für wen hält die sich eigentlich!“ – „Was ist denn vorgefallen?“, fragte Maggie. Luke wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah nun seine Frau an. Nein er wollte ihr das nicht erzählen, dann würde sie weich werden. Der Polizeichef wollte seine Frau da raushalten, weil Maggie nicht mehr arbeitete. Also schüttelte er nur den Kopf: „Es ist nichts!“ Sie setzte sich ihrem Mann gegenüber und meinte dann: „Los sag schon! Ansonsten werde ich dich dazu zwingen!“ – „Okay Miss Erpresserin! Joana Reinerts liegt im Krankenhaus mit etlichen Blessuren.“ – „Oh mein Gott! Geht’s der Kleinen gut?“ – „Ja. Bleib ruhig! Die Ärzte kümmern sich um Joana. Aber wir kommen nicht an sie heran. Die Kleine macht total dicht! Ich glaube nicht, dass sie freiwillig gestohlen hat. Da muss irgendwas hinter stecken!“ – „Ich denke nicht, dass sie vollkommen dich gemacht hat! Du verschweigst mir was! Raus damit!“ – „Mit einer Person würde sie sprechen, aber...!“ – „Das bin ich!“, erwiderte Maggie und stand auf. Sofort ging sie in den Flur zu den Jacken und brachte auch gleich Luke seine mit. Dieser schielte sie über die Schulter an: „Was hast du vor?“ – „Wir gehen ins Krankenhaus zu Joana Reinerts.“ – „Genau das hab ich geahnt!“ – „Hier!“, sagte sie und warf ihm seine Jacke hin. Ärgerlich stand auch nun der Polizeichef auf und schnappte sich auf dem Weg nach Draußen, die Autoschlüssel.
 

Im Krankenhaus. Joana ihr Zimmer wurde von Cid und Veit bewacht. Beide lagen schon förmlich auf ihren Stühlen und warteten auf ihre Ablösung. Diese war bereits in Anmarsch, als Wyn und Demir. Wyn legte ruhig eine Hand auf die Schulter von Veit und sagte: „Ihr könnt jetzt gehen! Wir übernehmen für euch.“ – „Danke Wyn!“, meinte Veit. Cid erhob sich von seinem Platz und machte ihn frei für Demir.

Es dauert gerade mal zwanzig Minuten und schon waren auch die McDoughkts anwesend. Maggie hatte die Hand ihres Mannes gepackt und schleifte ihn nun hinter sich her. Eigentlich wollte er sich wieder losreizen, doch bei seiner Frau konnte er nicht anders. So war es schon immer zwischen den beiden gewesen. Nur zu gerne erinnert sich der Polizeichef an die damalige Zeit zurück. Als seine Frau sich zu ihm umdrehte, lächelte sie ihn an. Sofort erkannte Luke das Lächeln von damals in ihr wieder. Es waren nur ein paar Fältchen dazugekommen, ansonsten war es wie früher. Einfach nur wunderschön. Das war auch ein Grund, warum er sich in sie verliebt hatte.

Die beiden Brüder staunten nicht schlecht, als ihre Mutter mit dem Vater im Schlepptau vor ihnen stand. „Was sucht ihr beide denn hier?“, fragte Demir und richtete sein Blick dabei auf Maggie, seine Mutter. „Ich muss mit Joana sprechen! Euren Vater hab ich mitgenommen, damit er die Informationen gleich bekommt...Also was ist? Kann ich rein?“ Verwirrt sahen beide Polizisten auf ihren Chef und gleichzeitig Vater. Dieser nickte verlegen und öffnete die Krankenzimmertür.
 

Total erledigt blickte Joana auf Maggie McDoughkt. Diese löste den Griff zur Hand ihres Mannes und stürmte auf Joanas Bett zu. „Oh man Kleines! Was hast du nur wieder angestellt?!“ – „Tut mir Leid! Aber...!“ – „Schon in Ordnung. Ich kenn dich besser, wie du dich selbst! Du bist aus irgendeinem Grund stehlen gegangen. Stimmt doch oder?“ – „Ja....“, sagte sie geknickt. Maggie setzte sich zu ihr. Vorsichtig streichelte die pensionierte Polizistin über die Stirn des kleinen Mädchens.

Demir und Wyn schauten von der Türangel ins Zimmer. Bevor sie noch etwas sagen konnte, hörte man es vom anderen Gang brüllen und schreien. Joana zuckte sofort zusammen und krallte sich in eine Umarmung von Maggie. Daraufhin meinte Wyn: „Ich geh mal gucken. Demir du bleibst hier!“ – „Nein! Bleib hier Wyn!“, zog seine Mutter ihn zurück, „Ich weiß wer da kommt. Also bleibt besser hier!“ – „Maggie, wer kommt da?“, fragte nun ihr Mann. Demir lenkte wissend ein: „Joanas Vater!“ – „Kennst du ihn?“, wollte der Polizeichef wissen. „Als ich nach Joana gesucht habe, bin ich auch ihrem Vater begegnet. Er ist nicht gerade einer von der netten Art. Wir sollten besser auf die Kleine aufpassen!“ – „Wie sieht es mit der Mutter aus?“, warf Wyn herein. „Ich kenn ihre Mutter, die können wir reinlassen.“, sagte Maggie.

Als der Vater vor Joanas Tür eintraf, wollte er Demir und Wyn beiseite drücken. Aber die Polizisten ließen sich das so leicht nicht gefallen und stellten sich stur. „Lasst mich gefälligst durch!“ – „Sie bleiben draußen!“, raunte Demir ihn an. Er packte Joanas Vater an der Schulter und drückte ihn wieder zurück. Bevor er weiter angreifen konnte, schnappte Wyn zu und ließ die Handschellen klacken. „Sie sind festgenommen, auf Grund des Verdachts, der schweren Körperverletzung an Joanas Reinerts und ihrer Frau!“, warf Wyn ihm sofort um den Kopf.

Joanas Mutter schlich sich an ihrem gewalttätigen Mann vorbei ins Zimmer ihrer Tochter. Bevor noch irgendjemand was sagen konnte, sprach Maggie: „Ich glaube wir sollten ihre Tochter woanders unterbringen, als bei ihnen. Ein Kinderheim wäre für sie wohl am besten!“ Aber Joana protestierte: „Nein ich möchte da nicht hin! Ich will dort nicht hin! Bitte schicken Sie mich nicht dorthin!“ Regelrecht flehend kam es von dem Mädchen. Während sie dies sagte, kullerten die Tränen über ihr Gesicht. „Dort wärst du aber unter ständiger Kontrolle! Und wir bräuchten uns dann auch keine Sorgen um dich machen!“, warf Luke nun in den Raum. Das brachte Joana noch mehr zum Weinen, was Maggie ihrem Mann sofort an den Kopf warf. Joanas Mutter blickte auf Demir und ihre Stimme erklang schwach zu dem Polizisten: „Würden Sie meine Tochter solange bei sich aufnehmen?“ – „ICH?!“, entfuhr es Demir geschockt, „Wieso ich?!“ – „Ich halte Sie für sehr vertrauenswürdig, selbst wenn ich sie noch nicht lange kenne. Aber ich glaube...NEIN....Ich weiß, dass Sie sich gut um meine Tochter kümmern würden und Sie beschützen würden!“ Ehe Demir sich verteidigen konnte, sagte seine Mutter: „Demir? Das wäre keine schlechte Idee! So hätten wir sie immer im Auge und wüssten sie gut beschützt!“ – „Oh man Mom, jetzt fängst du auch noch an!“, sprach er verzweifelt. „Demir!“, legte sein Vater eine Hand auf seine Schulter. „Jetzt fang du nicht auch noch an!“, schmetterte er ihm entgegen. Doch er schüttelte nur seinen Kopf: „Nein! Entscheide du, was du für Richtig hältst! Aber am Ende, musst du dann auch mit der Entscheidung leben!“ Diese Worte prägten sich noch lange in seinen Kopf ein und so geschah es, dass Joana nach ihrem Krankenhausaufenthalt, bei Demir McDoughkt einzog.
 

Er öffnete seine Haustür und trug zwei Koffer herein. Demir legte den Schlüssel auf seine Kommode und bat Joana einzutreten. Diese schielte kurz um die Ecke und musterte erst einmal ihr neues Zuhause, für die nächste Zeit. Vorsichtig schritt sie herein und suchte umgehend nach den Augen von Demir, aber dieser hatte ihre Sachen in sein Arbeitszimmer gebracht. „In meinem Arbeitszimmer kannst du solange schlafen. Die Couch kann man ausziehen. Mach ich nachher für dich! Essen ist im Kühlschrank und wenn du fernsehen möchtest, dann die Fernbedienung bitte danach wieder an ihren Platz legen. Falls du mal weggehen solltest, nimmst du ein Handy mit und meldest dich alle halbe Stunde bei mir, alle Stunde reicht auch! Aber es wird sich gemeldet! Abendsessen gibt es in einer Stunde, solange kannst du deine Sachen ausräumen. Du kannst den Schrank hier benutzen!“, sagte er und öffnete die Türen.
 

Joana räumte ihre Sachen in den Schrank und legte sich danach auf die Couch. Als sie ihre Augen schließen wollte, lugte Demir um die Ecke: „Hey Schlafmütze! Das Essen ist fertig!“ Ohne ein Wort von sich zu geben, stand sie auf und ging zusammen mit ihm zum Tisch.

Während sie aßen fragte Demir: „Auf welche Schule gehst du eigentlich?“ Er wartete vergeblich auf eine Antwort. Trotz nach mehreren Nachfragen, bekam er nichts auf ihr raus, da sie keinen Ton mit ihm wechselte. Schließlich langte es ihm und Demir schnappte sich ihre Hand. Dann zog der Polizist sie zu sich rüber. Versuche sich gegen den körperlichen Überlegenen zu wehren, waren zwecklos. Demir war eindeutig stärker, als Joana. „Warum redest du nicht mit mir? Als wir uns im Industriegebiet getroffen haben, warst du sehr gesprächig? Was ist passiert, dass du nicht mehr mit mir reden willst?“ – „Lass mich los!“ – „Das werde ich erst, wenn du auf meine Fragen antwortest!“ – „Stell die richtigen Fragen und ich werde antworten. Aber wenn mir deine Frage nicht gefällt, kannst du lange darauf warten!“ – „Warum hast du mich immer kontaktiert?“ – „Du sahst vertrauenswürdiger aus, als die anderen! Womit ich Recht hatte, denn es sah nicht so aus, als wüssten die anderen von unserer Begegnung!“ – „Warum stiehlst du?“ – „Das geht dich nichts an!“ – „Ich will eine Antwort, auf der Stelle!“, brüllte er. „Lass mich endlich los!“, forderte Joana Demir auf. Worauf er nicht hörte. Dann begann das Gerangel und beide kippten dabei den Tisch um. Das gesamte Essen verteilte sich auf dem Boden. Aber das störte beide weniger. Joana lag unter Demir, welcher ihre Hände über ihrem Kopf gekreuzt hatte und sich an ihren Handgelenken festhielt. „Noch mal! Warum stiehlst du!“, fragte er erzürnt. Joana wand sich unter dem Polizisten. Bis sie schließlich merkte, dass es nichts brachte. In ihrer Verzweiflung kamen die Tränen zum Ausbruch. Geschockt über sein Verhalten und Joanas Reaktion, ließ er von ihr ab. Demir stand auf und wollte ins Schlafzimmer gehen. „Mein Bruder!“, ertönte es von Joana. Der Polizist drehte sich zu ihr um: „Was?“ – „Mein Bruder, Jean. Er wurde von diesem Schmierkerl gefangen genommen. Wenn ich ihm nicht das bringe, was er von mir verlangt, dann werden sie meinen Bruder töten!“ – „Wer sind ‚Sie’?“ – „Wenn ich es dir verrate, hilfst du mir dann?“, sah sie ihn verzweifelt an, während eine Träne ihre Bahn zog. „Bitte! Er ist alles was mich noch am Leben hält!“, brach sie erneut in Tränen aus, „Hilf mir doch!“ Demir kniete sich zu ihr runter und sofort sprang sie ihm um den Hals. Erst zögerte der Polizist, doch dann schlang auch er seine Arme um ihren Körper und flüsterte ihr ins Ohr: „Keine Angst! Ich werde dir helfen! Verlass dich auf mich!“......

Special 1: Jeremy und die Frauen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hilf mir, Demir!

Der nächste Morgen brach an. Die Sonnenstrahlen suchten ihren Weg durch die Wolkendecke, welche dann in das Gesicht von Joana schienen. Das junge Mädchen öffnete nur zaghaft die Augen. Sie bemerkte die Wärme, welche sich um ihren Körper schlang. Vorsichtig richtete sie sich auf. Dabei stemmte Joana ihre Hände auf jemanden ab. Nur langsam realisierte sie, wo sie sich befand.

Auch Demir öffnete nun seine Augen und blickte dabei direkt in die von Joana. Eine leichte Röte zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Sie wollte aufstehen, doch Demir zog sie zu sich zurück, ins warme Bett. Leise flüsterte er: „Nur heute! Das ist eine Ausnahme! Heute Abend schläft du in deinem Bett okay?!“ Joana nickte an der Brust von dem Polizisten und schloss die Augen. In ihrem Kopf machten sich die wirrsten Gedanken breit. Unbedingt wollte das junge Mädchen ihren Bruder da rausholen. Aber alleine würde sie es nicht schaffen! Sie brauchte die Unterstützung von Demir und seiner Mutter! Aber konnte sie ihnen auch vertrauen? In ihrem gesamten Leben wurde sie immer wieder enttäuscht. Als Erinnerung an diese Zeit, zeichneten sich an ihrem gesamten Körper sichtbare Narben ab.

Langsam strichen Demirs Finger zaghaft über ihren Rücken auf und ab. „Nachher müssen wir auf die Polizeistation. Ich gebe dir den Katalog mit den bisherigen Straftätern. Vielleicht ist einer darunter, der dich erpresst! Dann können wir deinem Bruder und dir schneller helfen!“, flüsterte der Polizist. Leise kullerten die Tränen über die Wangen von Joana. Ja, diesem Mensch konnte sie vertrauen. Er war so zärtlich zu ihr und reichte ihr eine helfende Hand. Sanft schlang er seine Arme um ihren zarten Körper und drückte Joana fest an sich. „Nicht weinen! Hab keine Angst! Solange ich an deiner Seite bin, verspreche ich, dass dir nichts passieren wird. Und deinem Bruder werden wir auch noch finden.“, wisperte Demir dem jungen Mädchen ins Ohr. Sie drückte sich fest an Demir, um ihre Dankbarkeit auszudrücken.
 

Während Demir sich in der Küche zu schaffen machte, gönnte sich Joana eine Dusche. Das angenehme Nass floss an ihrem Körper herunter und verschwand dann im Ausguss. Joana stellte die Brause ab und schnappte sich ein Handtuch, welches Demir ihr vorher gegeben hatte. Dieses wickelte sie sich um den Körper und huschte schnell ins Arbeitszimmer. Demir hörte, wie Joana den Fön anstellte, um ihre langen Haare zu trocknen. Frisch mit neuen Sachen und endlich einem Lächeln auf den Lippen, kam sie zu Demir in die Küche. Der Polizist drückte ihr sofort ein beschmiertes Brötchen in die Hand und meinte neckisch: „Du solltest mehr essen! Du bist ganz schön dünn!“ – „Ich verbrenn halt schneller das Essen, wie du, Specki!“, grinste Joana. Demir konterte: „Das sind gestählte Muskel, Kleines! Darauf stehen die Frauen!“ – „Nein, tun sie nicht! Das muss ich besser wissen. Ich bin schließlich eine Frau!“ – „Falsch! Du bist noch ein Kind!“ – „Ey!“, schrie sie ihn an. Erneut, wie schon einen Tag zuvor, rangelten sie miteinander. Quer über den Küchenboden wälzten sie sich. Bis Joana schließlich oben auf saß. Sie hielt Demir an den Handgelenken fest, welche überkreuzt über seinem Kopf waren. Beide Gesichter dicht voreinander sahen sich beide in die Augen. „Du willst ein Polizist sein? Du schaffst es ja noch nicht einmal, mich zu besiegen!“, grinste sie schelmisch. „Ich soll also ernster mit dir kämpfen, meinst du oder wie soll ich dich jetzt verstehen?“, fragte er gelassen nach. Joana sah ihn verwundert an und wusste nicht was er meinte. Ehe sie sich versah, lag sie unter Demir und ihre Beine lagen um seine Hüften. Nun beugte er sich zu ihr herunter und sprach neckisch: „Ist es so besser?“

Bevor Joana sich zu Wort melden konnte, wurde die Tür zu Demirs Wohnung geöffnet und in der Eingangstür standen Cid, Veit und Wyn. Wyn lehnte sich gegen den Rahmen und meinte mit einem Grinsen auf den Lippen: „Was macht ihr denn da?“ – „Wieso hat dieser Kerl einen Schlüssel zu deiner Wohnung?“, entfuhr es Joana. „Weil mein kleiner Bruder sehr schusselig ist und mir den Ersatzschlüssel gegeben hat, falls er sich mal wieder ausschließt!“, antwortete Wyn. Cid legte einen Arm über die Schulter von seinem Vorgesetzten und fragte: „Sollen wir wieder gehen? Wir wollen euch nicht stören!“ Die drei Polizisten in der Türangel brachen im schallenden Gelächter aus. Eine Reaktion seitens Joana kam in der Form des Brötchens, welches Demir ihr gemacht hatte. Kopfüberliegend traf sie Wyn genau im Gesicht. Demir war sichtlich beeindruckt: „Klasse Wurf!“ – „Danke, aber komm bitte von mir runter, du bist schwer!“, protestierte das junge Mädchen. Sofort erhob sich der Polizist von seinem Schützling und reichte ihr die Hand.

Demir reichte seinem älteren Bruder ein Hand und sagte: „Wisch dir dein Gesicht. Ich mach mich in der Zwischenzeit fertig!“ So ließ er Joana mit den anderen beiden Polizisten alleine.
 

Total desinteressiert ging Joana zurück in die Küche. Sie goss sich ein Glas mit O-Saft ein und setzte sich an die Theke. Cid und Veit kamen zur Angel etwas näher. „Sag mal Kleines, hast du dich in Demir verknallt?“, fragte Veit unverblümt. Joana verschluckte sich an dem Saft und sah zu den beiden auf. Ihr Blick verfinsterte sich, aber dennoch sagte sie nichts. Im Gegenteil sich verschanzte sich wieder hinter der Tageszeitung. Cid klopfte seinem Kollegen lächelnd auf die Schulter: „Die Kleine ist nicht gerade gesprächig!“ – „Versuch du doch sein Glück!“, animierte Veit flüsternd seinen Partner. Bevor es dazu kam, schob Demir beide zur Seite und sagte schließlich: „Joana? Bist du fertig? Wir müssen los!“ – „Kann ich die Zeitung mitnehmen?“ – „Klar, aber zieh dich jetzt an! Wir müssen los! Ich hab keine Lust zu spät zu kommen!“, erwiderte Demir und stand bereits in Motorradsachen parat. Das Mädchen schlüpfte in ihre Schuhe und schnappte sich ihre Jacke. „Fahren wir mit dem Motorrad?“ – „Du kannst auch bei meinem Bruder und den anderen Beiden mitfahren. Es ist dir überlassen!“ – „Nein, da fahr ich lieber mit dir. Ich bin noch nie mit jemanden auf einem Motorrad mitgefahren!“ – „Na dann wird es ja Zeit!“, sagte der Polizist und drückte ihr den Helm in die Hand. Nun kam auch Wyn endlich aus dem Bad. Demir schüttelte nur den Kopf: „Wie lange wolltest du denn noch da drin bleiben?“ Bevor dieses Gespräch weiter ausartete, schnappte sich Joana Demirs Hand und schleifte ihn mit sich.
 

Demir setzte sich auf seine Maschine und startete diese. Der Polizist drehte sich um, um ihr anzudeuten, dass sie sich endlich auf das Motorrad setzen sollte. Joana rutschte auf den hinteren Sitz und klammerte sich von hinten an Demir fest. Beide klappten das Visier herunter und schon schossen sie von dannen. Die anderen drei Polizisten folgten ihnen im Auto.

Dank dem Motorrad waren beide schneller auf dem Revier, wie die anderen. Demir saß bereits mit Joana im Büro von Mr McDoughkt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten das Gespräch mit dem Polizeichef, vertraute sich Joana ihn langsam an. Tatsächlich konnte er mit ihr fühlen. Trotzdem meinte er, dass sie sich für ihre Diebstähle verantworten musste. Joana sah es ein, doch Leid tat es ihr nicht. Immerhin war sie nur Stehlen gegangen, um ihren Bruder zu schützen. Luke McDoughkt zog aus einer Schublade einen Bilderkatalog hervor. Er reichte diesen an Joana weiter. Langsam blätterte sie darin umher, sah sich jedes Gesicht genau an.

Dann ging auf einmal die Tür auf. Mit aufgerissenen Augen sah er in die Türangel. Seine Ehefrau, Maggie McDoughkt, kam herein und lächelte in die Runde. „Was suchst du denn hier?“, schoss es aus dem Polizeichef heraus. Doch Maggie ließ sich nicht beirren und trat an ihrem Mann heran. Sanft legte sie ihre Hand ans Kinn ihres Mannes und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Ich glaube kaum, dass sie euch alles sagen wird, wenn ich nicht da bin!“ – „Nein, Joana hat schon so einiges gesagt!“, erwiderte Luke. Maggie beugte sich über den Tisch von Luke und klappte den Bilderkatalog mit den bisherigen Straftätern zu. Beide Frauen sahen sich in die Augen. „Name von diesem Kerl?“ – „Ricardo Walters.“ – „Telefoniert ihr beide oder wie nimmt er zu dir Kontakt auf?“ – „Nnnngh....!“ – „Wenn wir dir helfen sollen Joana, dann musst du mit der Sprache rausrücken.“ – „Ich habe ein Schließfach in der International Covery Bank. Dort hinterlegt er mir immer wieder Nachrichten!“ – „Wie erfährst du, dass du eine Nachricht erhalten hast?“ – „Ich...ich habe ein Handy. Ein Angestellter der Bank ruft mich dann immer an. Er...er...!“ – „Er ist ein Komplize von diesem Walters oder?“ – „Ja!“

Grinsend blickte sie zu ihrem Mann, dem die Spucke wegblieb. Schnell kehrte der Polizeichef zur Tagesordnung über: „Joana?“ – „Ja?“ – „Du bleibst die nächsten Tage erst einmal bei Demir!“ Dann wand er sich zu seinem Sohn: „Pass gut auf die Kleine auf! Wenn ihr was passiert, dann mach ich dich dafür verantwortlich! Solange machen wir den Kerl ausfindig und suchen ein paar Informationen!“ Maggie meinte noch zu Joana: „Wenn sich dieser Angestellte bei dir wieder melden sollte, dann sag mir bescheid.....oder zumindest Demir!“ Die Kleine nickte und verließ zusammen mit Demir das Büro.
 

Als beide auf dem Weg nach draußen waren, kamen Wyn, Veit und Cid an. „Was ist passiert?“, wollte Wyn wissen. „Joana und ich werden wieder zu mir fahren. Sie braucht noch Ruhe, sie ist sehr durcheinander!“, erwiderte Demir im vorübergehen. Dann umschlang er mit einem Arm ihre Schultern und beide verließen so das Gebäude. Am Empfang verabschiedete sich Demir von der Empfangsdame und wollte zu Joana, welche vorausgegangen war, aufschließen. Ehe er sie erreichen konnte, rauschte ein schwarzgekleideter Mann heran und schnappte sich das junge Mädchen. Joana werte sich und schrie nach Demir. Dieser schoss sofort los, um seinem Schützling zur Hilfe zu kommen. Rechtzeitig schnappte er den Unbekannter an der Schulter und riss ihn herum. Mit der freien Hand packte Demir seinen Schützling. Selbst Joana schnappte sich die helfende Hand von Demir. Als er Joana schon fast zu sich gezogen hatte, trat er den Angreifer ordentlich in den Magen. Dieser rutschte ein ganzes Stück nach hinten und musste Joana loslassen. Das Mädchen krallte sich an Demir fest. Als der Angreifer noch mal auf beide zustürmen wollte, kamen auch schon die anderen Beamten. Allerdings bevor der Unbekannte festgenommen werden konnte, entwischte er.
 

Demir hielt seinen Schützling fest in den Arm. Joana brach weinend zusammen. Ohne es wirklich zu wollen, rutschte Demir zusammen mit Joana zu Boden. „Ssssh! Alles ist gut! Ich hab dir doch gesagt, dass ich dir helfen werde! Wein doch nicht! Bitte! Joana...“ – „Demir, Demir.....Demir!“ – „Ich bin doch da! Ich bin doch da, Joana!“ – „Bitte Demir.......Bitte....Hilf mir, Demir!“ – „Darauf kannst du dich verlassen!“
 

Zitternd hockte Joana auf dem Schoss von Demir und klammerte sich verzweifelt um deren Hals. Luke McDoughkt war am ausrasten. Er begriff nicht, warum man nicht besser aufpasste, als dieser Unbekannte ihre wichtigste Zeugin entführen wollte. Der Polizeichef schrie und keifte in seinem Büro. Das gesamte Präsidium hörte ihn. Beruhigend legte seine Frau eine Hand auf seine Schulter und sagte: „Ihr ist nichts passiert! Demir hat sie gerettet!“ – „Trotzdem! Wir müssen die Sicherheitsvorkehrungen verstärken und unbedingt herausfinden, wo ihr Bruder ist! Solange wir das nicht wissen, ist Joana ihnen ausgeliefert! Die macht doch alles für ihren Bruder!“ – „Luke! Jetzt beruhig dich endlich wieder! Wir müssen eine andere Lösung finden! Rumbrüllen hilft uns da auch nicht weiter!“ Demir erhob sich, mit Joana auf den Armen, und sagte: „Ich geh erst mal nach Hause!“ – „Pass aber gut auf die Kleine auf!“, erwiderte sein Vater ärgerlich. Der Sohnemann nickte nur und trug seinen Schützling mit sich.
 

Draußen krabbelte sie vorsichtig von Demirs Arm auf das Motorrad. Der Polizei nahm ebenfalls platz. Er startete den Motor und konnte spüren, wie verzweifelt sich das junge Ding an ihn krallte. Einmal streichelte er vorsichtig über ihre Hände und lächelte sie an. Dann schossen beide von dannen. Zu Hause angekommen, legte Joana sich auf die Couch. Bereits kurze Zeit später war sie unter Tränen eingeschlafen. Demir schlich auf Zehenspitzen heran und deckte die Kleine zu. Als er die Salzperlen erblickte, wischte er diese mit dem Handrücken weg. Joana nuschelte noch im Schlaf: „Hilf mir, Demir!“ Der Polizist lächelte nur und erwiderte sicher: „Ich werde dir helfen! Da kannst du dich auf mich verlassen, meine Kleine!“

Special 2: Luke und Maggie - Drei verrückte Tage

Maggie wachte auf der Schulter ihres Mannes auf. Die Sonnenstrahlen waren mal wieder unbarmherzig. Luke drückte seine Frau an sich. „Morgen Luke!“ – „Morgen mein Schatz! Wann geht der Flug heute?“ – „Erst am Nachmittag, wir haben noch genügend Zeit. Die Kinder sind bei meinen Eltern. Also brauchen wir uns um die auch keine Sorgen zu machen!“ – „Warum musstest du mich auch überreden zu diesem Schultreffen zu gehen! Da treffe ich eh nur die Langweiler. Ich würde viel lieber mit dir den ganzen Tag mal im Bett liegen bleiben!“ – „Das können wir auch ein anderes mal tun. Außerdem hast du mich auch zu meinem Klassentreffen begleitet!“ – „Das war vor knapp sechs Jahren!“ – „Ja und diesen Horror möchte ich nicht noch einmal erleben. Außerdem hast du so ein bisschen was von meiner Vergangenheit erfahren.“ – „Bei mir gibt’s nichts besonderes zu wissen. Alles was du über mich wissen solltest, weißt du bereits!“ – „Wie steht’s mit deinen Ex-Freundinnen?“ – „Keine Ahnung was die aus ihrem Leben gemacht haben, interessiert mich auch herzlich wenig!“ – „Warum?“ – „Ich hab dich! Und ne andere Frau brauch ich nun wirklich nicht.“ – „Das hast du schön gesagt Luke.“ – „Bekomm ich dafür nen Kuss?“ – „Mehr als das!“, kicherte Maggie und setzte sich prompt auf die Lenden ihres Mannes.

Ihre Münder verschmolzen miteinander. Wild und ungestüm küssten sie sich. Doch dieser schöne Moment wurde je gestört, durch die Türklingel. Maggie erhob sich von ihrem Mann und zog schnell einen Morgenmantel über ihren nackten Körper. Hinter ihr folgte Luke, welcher noch schnell eine Pyjamahose überzog. Die Mutter von drei Kindern, versicherte sich, dass ihr Mann schützend bei ihr stand, um nun endlich die Tür zu öffnen. Luke stemmte sich an den Türrahmen und die Türkante, sodass er über Maggie hinausblicken konnte. Wen er dort erblickte, verschlug ihm glatt die Sprache. Eigentlich hatte er gehofft dieser Person nie wieder zu begegnen, doch vor dem Ehepaar McDoughkt stand Sofia Montes. Maggie erstarrte sofort bei diesem Anblick. Eine Stille umgab die drei Erwachsenen, welche Luke brach: „Was führt Sie denn zu uns?“ – „Gutes Tag zusammen!...Ich wollte nur die Einladung zum nächsten Klassentreffen überbringen. Ich bin mir sicher, dass sich alle freuen euch beide wiederzusehen!...Oh Maggie, hast du wieder eine kleine Polsterung angelegt? Das sieht so aus!? Hab aber keine Zeit zum längeren Quatschen, ich muss mich beeilen, hab noch einen wichtigen Termin beim Frisur und meine Visagistin darf ich auf nicht warten lassen! Man sieht sich ihr Süßen!“ Luke schlang einen Arm um Maggies Unterleib und zog sie ins Haus hinein. „Hey Maggie, alles okay bei dir?“ Doch es kam kein Ton von seiner Frau. „Hallo! Rede bitte mit mir!...Maggie verdammt noch mal!“ – „Ich hasse dieses Weibsbild! Und wie ich das tue! Fettpolster?!“, entfuhr es der Mutter auf einmal und rannte vor den Schlafzimmerspiegel. Sie öffnete ihren Morgenmantel und betrachtete sich im Spiegel. Verwundert stand Luke in der Angel. Maggie drehte sich zu ihm und fragte: „Bin ich fett geworden?“ – „Zwischen den Augenbrauen oder wo sollst du Fett angesetzt haben?“, erwiderte ihr Mann. Anstatt sich darüber zu freuen, schmollte sie: „Ach was weißt du schon!“ Der Polizeichef grinste und ging auf seine Frau zu, um sie von hinten zu umarmen. „Du bist immer noch wunderschön! Egal was diese Sofia gesagt hat! Für mich bist und bleibst du nun mal perfekt! Hast du gesehen wie viele Falten diese Sofia im Gesicht hatte? Du hast gar keine und wenn, dann würden sie dein Gesicht nicht verunstalten, sondern verschönern!“ – „Luke...wie habe ich dich nur verdient?“, hauchte sie ihm entgegen. „Wo waren wir vorhin stehen geblieben?“ – „Keine Ahnung mein Schatz. Am Besten wir fangen noch mal von vorne an!“, leckte Luke bereits über ihre Halsbeuge. Doch bevor es weiter ausarten konnte, meldete sich das Telefon. „Verdammt noch eins! Kann man hier nicht einmal seine Frau beglücken!“, haute Luke unverblümt heraus und griff nach dem Telefonhörer. „McDoughkt?“ – „Hey Luke!“ – “Was gibt’s kleiner Bruder?“ – „Zafina ist uns ausgebüchst! Ist sie zufällig bei euch?“ – „Wieso sollte dein Hund bei uns sein?“, fragte Luke mehr sich als seinen jüngeren Bruder. Maggie meinte daraufhin: „Weil Zafina und Akuma ein Liebespaar sind, Dummerchen!“ – „Oh!? Ich werde die Augen aufhalten, falls sie bei uns sein sollte!“ – „Danke Bruderherz!“, kam es nur noch zum Abschied von Jeremy.

Als Luke sich zu seiner Frau umdrehen wollte, war diese bereits im Badezimmer verschwunden. Die Dusche rauschte und der Polizeichef rieb sich freudestrahlend die Hände. Das konnte endlich seine große Chance werden, welcher er sofort ergreifen wollte. Ebenfalls nackt stieg er seiner Frau in die Kabine nach. Leicht drückte er sie gegen die Wand und leckte über ihre Schultern. „Was hast du?“, fragte sie besorgt. „Mein Verstand dreht noch durch, wenn ich nicht gleich deinen Körper bekomme! Lässt du mich?“ – „Stell keine blöden Fragen, wenn du die Antwort bereits kennst!“, keuchte sie bereits, da Luke einfach nicht die Finger von ihr lassen konnte.
 

Maggie war mittlerweile dabei die Sachen zu packen. Währenddessen suchte Luke die Papiere zusammen. Dabei ging er sehr genau vor, denn er wollte nichts vergessen. Als er alles zusammen hatte, betrat er das Schlafzimmer. Da war seine Frau dabei die letzten Klamotten einzuräumen. Sie bemerkte, dass sie beobachtet wurde und hob leicht ihren Kopf. „Was ist?“ – „Ich bin fertig! Soll ich dir helfen?“ – „Nicht nötig. Bin selbst gleich soweit.“, erwiderte Maggie nur. Der Flug würde in drei Stunden gehen und vorher wollten sich beide noch ein wenig Entspannen.

Maggie lag quer über dem Sofa und Luke rutschte noch ein Stück tiefer in den Sessel. Mit einem Mal hörten sie es im Garten Kläffen und Bellen, was beide hellhörig werden ließ. „Ob das Liebespaar wieder zusammengefunden hat?“, fragte Luke mit einem Grinsen. Dieser erhob sich und warf einen Blick in den Garten. Und tatsächlich! Zafina und Akuma tollten rum, kuschelten miteinander und jagten sich im nächsten Moment. Der Polizeichef ging zurück ins Wohnzimmer und griff nach dem Telefon. Er wählte schnell die Nummer seines Bruders. Bei ihm bestätigte er, dass Zafina aufgetaucht sei. Bereits nach wenigen Minuten kam Jeremy, welcher gleich beide Hunde mitnahm. „Wollt ihr nicht langsam los?“, meinte der junge Polizist mit einem Blick auf seine Uhr. „Wieso, so spät ist es doch noch.....! Scheiße!...Maggie wir müssen los, sonst verpassen wir noch unseren Flug!“, schallte es von Luke, der von einen auf den anderen Moment total hysterisch wurde.

Maggie kam mit beiden Koffern um die Ecke. Schnell packte ihr Mann die schweren Dinger. Auf dem Weg nach Draußen griff die dreifache Mutter nach den Jacken und dem Autoschlüssel, welchen Luke vergessen hatte einzustecken. Vor dem Auto suchte Luke verzweifelt in seinen Taschen nach dem Autoschlüssel, welcher kurz darauf vor seinen Augen hin- und herschwangen. „Wenn ich dich nicht hätte!“, schnaufte Luke erleichtert. Sie verabschiedeten sich von Jeremy, nachdem sie die Koffer verstaut hatten.

Wild fuhr Luke über die Straßen. Es war allgemein bekannt, dass man eine Stunde vor dem Abreisezeitpunkt auf dem Flughafen sein sollte und sie hatten diese bereits unterschritten. Der Polizeichef fluchte lautstark vor sich hin. Seine Frau konnte ihn davon abhalten die Polizeisirene aufs Dach zu donnern. Trotz dieser Unpässlichkeit erreichten sie den Flughafen eine dreiviertel Stunde bevor ihr Flugzeug ohne sie davonflog. Luke donnerte im Eilschritt vorwärts, dass Maggie nicht mehr hinterherkam, obwohl diese nur die Jacken trug und ihr Ehemann die schweren Koffer hatte.

Schnaufend setzte sich Maggie auf einen freien Sitzplatz. Luke legte eine Hand auf ihre Schulter und reichte ihr ein wenig Wasser. „Auch ohne deinen Sprint wären wir noch rechtzeitig gekommen!“, keuchte Maggie nach Luft. „Wer hätte das denn ahnen können! Eine Stunde Verspätung. Hellsehen kann ich noch nicht, was eigentlich gar nicht mal so schlecht wäre, bei meinem Job!“, griente Luke.
 

Im Flugzeug lehnte sich Maggie zurück und wollte den Flug genießen. Doch eine bekannte Stimme hallte meckernd durch die Gänge. Stöhnend rutschte Maggie einige Zentimeter tiefer in ihrem Sitz und schlug die Hände vors Gesicht. Luke massierte sich die Schläfen, um sich zu beruhigen. Der Blick von Sofia landete im nächsten Moment auf das Ehepaar, welches versuchte sich zu verstecken. Doch es half alles nichts, denn als sie die beiden sah, ging sie wie immer auf Luke und Maggie zu. „Na ihr beiden, wurde euch auch dieses indiskutable Essen vorgesetzt? Das ist einfach nur furchtbar und essbar schon gar nicht!“ – „Wir haben noch nichts gegessen. Außerdem wollten wir uns noch ausruhen! Der Flug ist anstrengend genug.“, sprach Luke. Sofia lehnte sich ein Stück zu ihm herunter und flüsterte: „Wie kommen Sie gutaussehender Mann zu Maggie Morgan. Damals sah sie doch noch nicht so aus wie heute!“ – „Als ich meine Frau kennen gelernt habe, war sie ein heißer Feger und jetzt ist sie es immer noch.“ – „Aber Sie werden sicherlich noch was besseres finden?“, sagte sie und streichelte über seinen Unterarm. Luke packte sich ihre Hand: „Ich bin mit Maggie glücklich verheiratet, außerdem werde ich keine bessere finden! Und nun möchte ich meine Ruhe haben! Danke!“ Sauer rückte Sofia ab. So konnte sich Luke wieder seiner Frau zuwenden, diese war allerdings eingeschlafen und bekam das ganze Szenario nicht mit. Dies war Luke ganz recht. Wäre seine Frau wach gewesen, hätte es ordentlich gekracht. Also lehnte er sich nun auch zurück.
 

Luke holte die Koffer, während Maggie sich einem Prospekt zuwand. „Was hast du da?“ – „Mmh? Oh das ist ein kleiner Stadtplan!“ – „Den brauchst du nicht! Ich bin hier großgeworden und kenne die Gegend! Also lass uns ins Hotel fahren. Es ist schon spät und morgen wird es sehr anstrengend werden!“ – „Ist doch nur dein Klassentreffen! So schlimm wie bei mir kann es doch nicht werden?“ – „Ich werde wohl den ganzen Abend damit zu tun haben, dich von meinen ehemaligen Klassenkameraden fern zu halten!“ – „Sind die so aufdringlich?“, fragte sie erstaunt. Doch Luke lächelte nur und gab ihr einen hauchzarten Kuss auf die Lippen. „Das erklär ich dir besser, wenn wir im Hotel angekommen sind!“ Dann rief er ein Taxi. Stillschweigend fuhren sie dann ins Hotel.
 

Das Einchecken übernahm Luke. Auf ihrem Zimmer prüfte Maggie als erstes das große Doppelbett auf Bequemlichkeit. Luke drückte dem Pagen noch das Trinkgeld in die Hand und verschloss hinter ihm die Tür. Er lehnte sich an die Türangel und betrachtete seine vergnügte Frau. „Bequem genug?“ – „Jupp! Und was machen wir heute Abend noch schönes?“ – „Such dir schon mal was Schönes für später raus!“ – „Entführst du mich noch?“ – „Mach ich doch jeden Tag!“, grinste er leicht.

Maggie brauchte eine Zeit, bis sie meinte, was ordentliches gefunden zu haben und präsentierte es ihrem Ehemann. Diesem fielen bei dem Anblick die Augen heraus. „Willst du, dass ich dich nachher mit Leib und Seele verteidigen muss?!“ Maggie trug ein hautenges Kleid, welches ihre Kurven besonders betonte. Am rechten Oberschenkel und an der linken Rippenseite waren ovale Ausschnitte. Das zarte Grün betonte ihre Augen. Verwundert sah sie an sich herunter: „Ist das Kleid so hässlich?“ – „Nein! Genau das Gegenteil! Wenn ich heute Abend zufällig die Pistole zücke und jemanden unter die Nase halte, dann nur, weil er dich angetatscht hat!“ – „Du brauchst doch nicht eifersüchtig zu sein!“, hauchte sie ihm entgegen und trat auf ihn zu, „Du weißt doch, dass ich nur dich liebe!“ Luke schlang seine Arme um Maggies Oberkörper. Sanft legte sich sein Mund auf den ihren. „Dich darf niemand anfassen! Du gehörst mir!“, gierte er besitzergreifend. Erneut verschmolzen ihre Münder miteinander.

Fest an Lukes Oberarm gekrallt, führte der Polizeichef seine Frau in ein nobles Lokal. Wie er es bereits erwartete hatte, waren die gesamten Blicke der Männer auf Maggie gerichtet. Dadurch drückte Luke seine Frau noch dichter an sich, was von Maggie mit einem Lächeln bezahlt wurde. Der dreifach Vater brachte seine Frau zum reserviertem Tisch und verhielt sich ganz wie ein Gentleman. Neidvolle Blicke wurden auf Maggies Mann gerichtet, doch dieser ignorierte diese gekonnt. Er war nicht erst seit ein paar Wochen mit Maggie zusammen. Sie bestellten von der Karte und während sie auf ihr Essen warteten, kitzelte die Mutter einige Informationen aus ihrem Mann heraus, was seine Vergangenheit betraf. „Also warst du eher der Verlierer oder der Gewinner zur Schulzeit?“ – „Ehrlich gesagt, hab ich davon keine Ahnung. Ich hab mich viel mehr für den Sport interessiert.“ – „Also ein Sportfreak! Bist du heute ja auch noch! Wenn ich an die ganzen Fitnessbesuche denke.“ – „Bislang hast du dich darüber noch nie beschwert! Soll ich damit aufhören?“ – „Nein, meinetwegen schon gar nicht!...Wie viele Freundinnen hattest du?“ – „Oh man! Die Frage nach den Ex-Freundinnen oder? Böse Falle! Ich glaub es waren vier oder fünf.“ – „Vier oder fünf?!“ – „Ich glaube es! Außerdem haben die immer mit mir Schluss gemacht, war für die viel zu sehr vernarrt gewesen in den Sport.“ – „Hahahaha!“ – „Was ist daran so lustig?“ – „Du hast dich wirklich nicht sehr viel verändert! Heute bist du auch noch so. Nur du nimmst dir mehr Zeit für deine Familie!“ – „Für Euch nehme ich mir aber sehr gerne diese Zeit. Will ja schließlich, dass ihr auch was von mir habt und ich möchte sehen, wie meine Kinder groß werden!“

Das Essen wurde serviert. Ihr beider Gespräch setzten sie sogar noch auf dem Heimweg fort. Maggie wollte nicht mit dem Auto fahren, also spazierten sie zurück zum Hotel. Luke hatte beide Hände in den Hosentaschen vergraben. Maggie lief vor ihm her und ging mit einem Mal rückwärts. „Fall bloß nicht hin!“, mahnte er seine Frau. Doch da war es bereits zu spät. Sie stolperte über die Länge ihres Kleides. Blitzschnell riss Luke seine Hände aus den Hosentaschen und griff nach ihren Handgelenken, um sie an sich zu ziehen. „Ich hab doch gesagt, dass du aufpassen sollst!“ – „Tut mir Leid!“, ließ sie den Kopf hängen. „Hey nicht das Köpfchen in den Sand stecken! Lass uns jetzt lieber ins Hotel zurückgehen, bevor du doch noch hinfällst!“, drückte er seine Frau an sich.

Zurück im Hotelzimmer ließ sich Maggie erschöpft auf das Doppelbett fallen. Der Heimweg war doch anstrengender gewesen, als sie gedacht hatte. Luke legte in der Zwischenzeit sein Jackett zur Seite und öffnete die Manschettenknöpfe an den Ärmeln. „Morgen kommt dann der Hauptteil, dieser ganzen Veranstaltung!“ – „Sag bloß du bereust es?“ – „Einige Gesichter zu sehen ist gar nicht mal so schlecht, aber die anderen wiederum! Auf die kann ich gutgehend verzichten!“ – „Deine Ex-Freundinnen?“ – „Die ganz besonders! Ich frag mich jetzt noch was mich geritten hat, als ich mit denen zusammen war!“ – „Sind die so schlimm?“ – „Von deiner ‚sinkenden Titanic Tante’ der perfekte Abklatsch!“ – „Warst du da betrunken?“ – „Frag mich das lieber nicht!...Trotzdem bin ich hundemüde und brauch dringend ne Dusche! Was ist, kommst du mit?“ – „Ich würde ja gerne, aber meine Füße bringen mich noch um! Warum hast du mir nicht gesagt, dass es so weit ist?“, quengelte Maggie. Luke beugte sich über sie und erwiderte: „Sorry!...Dann gehen wir baden und ich trag dich hin.“ – „Verlockendes Angebot!“ – „Ich zieh dich auch aus!“ – „Du willst bloß grapschen!“ – „Ich bin dein Ehemann und darf das doch, oder nicht?“ – „Du darfst alles!“ – „Dann komm mal her, meine Prinzessin.“, grinste Luke.
 

Maggie drückte ihre Hände stützend an den Badewannenrändern ab. Keuchend reckte sie sich auf, während Luke in sie eindrang. Dieser drückte seine Frau am Becken zurück gegen seine Lenden. Eine Hand strich über Maggies Bauch und knetete zum Schluss ihre linke Brust. Zusätzlich legte er seine Lippen in den Nacken seiner Frau, wodurch sie erneut aufkeuchen musste. Bis es schließlich nicht mehr ging und beide aufstöhnten.
 

Am nächsten Morgen zeigte sich der Frühling von seiner schönsten Seite. Die Sonne strahlte durch die weißen Wolken hindurch und erhellte die Stadt. Luke öffnete als erster seine Augen. Er sah auf seine schlafende Schönheit herab, die sich dichter an ihn kuschelte. Daraufhin legte Luke seine Arme um sie und drückte sie an seinen Körper. Nur zaghaft öffnete sie ihre Augenlider. Ihr Mann küsste sie leicht auf die Stirn. „Guten Morgen!“ – „Morgen Luke!“, nuschelte sie nur.

Nachdem sie aufgestanden waren und sich fertig gemacht hatten, zeigte Luke seiner Frau seine Jugendheimat. Seine Augen funkelten als er sein altes Baseballfeld betrat und ihr so manche Story zu erzählen hatte. Sie grinste nur, da sie Luke schon lange nicht mehr so ausgelassen gesehen hatte. Dann hallte auf einmal eine bekannte Stimme an Lukes Ohr. „Immer noch der Sportnarr, wie Luke?“ Der Angesprochene drehte sich um und entdeckte ein altes bekanntes Gesicht. „Rocko!“, rief er erfreut und schlug sogleich bei seinem alten Klassenkameraden ein. „Ich hätte nie gedacht, dass du tatsächlich zu diesem Klassentreffen kommst!“ – „Wäre ich auch nie, wenn meine Frau nicht gewesen wäre!“, sagte der Polizeichef und deutete auf Maggie. Diese stand nun neben ihrem Mann und streckte dem unbekannten Gesicht zur Begrüßung die Hand hin. „Sie sind Lukes Frau?!“, staunte er nicht schlecht. „Hey klapp dein Kinn zurück!“, mahnte Luke. „Hey Luke beruhig dich! Aber wie bist du an so eine Schönheit geraten?“ – „Er hat mich aus einem Nachtclub befreit und später sind wir Partner geworden, dann hat er mich auf die Matte geschmissen und nun haben wir drei Kinder!“, antwortete Maggie. Rocko schielte dabei einmal zu Luke hinüber. Dieser zuckte nur mit den Schulter, weil es wirklich so war, wie Maggie erzählte. „Wir treffen uns ja heute Abend!“, meinte Luke und wollte aufbrechen. Doch sein alter Klassenkamerad zog ihn noch einmal zurück und flüsterte in sein Ohr: „Bringst du deine Frau heute Abend auch mit?“ – „Was hast du denn gedacht? Ohne sie würde ich nicht mal einen Schritt in die Halle setzen!“, sprach Luke frei heraus. Maggie holte ihre Tasche. „Luke? Wollen wir los? Ich wollte doch noch bei meiner Mutter anrufen und bei Jeremy muss ich auch noch durchrufen!“ – „Ich komme! Man sieht sich Rocko! Bis heute Abend!“, verabschiedete er sich.
 

Wieder zurück im Hotel legte sich Maggie auf das Doppelbett und keuchte einmal laut auf, so dass es Luke auch hören konnte. Dieser guckte kurz um die Ecke. „Was ist los?“ – „Wenn alle aus deiner Klasse so sind, dann will ich da gar nicht hin!“ – „Auf einmal? Ich hab von Anfang an gesagt, dass ich hier nicht hin will, aber du hast doch darauf bestanden!“ – „Ich weiß und ich bereue es jetzt schon! Die gesamte Fahrt über sind wir Sofia begegnet, die hat mir schon alles verdorben!“ – „Entspann dich einfach und dann gehen wir da heute Abend nur für ein paar Minuten hin und verschwinden wieder.“ – „So wie bei meinem Klassentreffen oder wie?“ – „Genauso!“, sagte er und stieß sich von der Türangel ab.

Die Zeit verging wie im Flug und Maggie stand im Bad, um sich fertig zu machen. Sie legte nur leicht Make-up auf, steckte ihre Haare hoch und sprach sich selbst Mut zu. Luke stellte sich hinter sie und umarmte seine Frau. „Du bist hübsch genug, jetzt lass uns lieber gehen, wir sind garantiert wieder die letzten!“ – „Darf ich mir vorher wenigstens Mut antrinken?“ – „Kommt gar nicht in Frage! Wenn du betrunken bist, machst du die verrücktesten Dinge! Dieses Theater hab ich schon oft genug mitgemacht, weil ich weich geworden bin und es gestattet habe! Nicht noch einmal!“, protestierte er. Maggie zog kurz einen Schmollmund und ergab sich schließlich doch mit Luke mitzugehen.

Luke fuhr mit einem Leihwagen vor. Er sprang vom Fahrersitz auf und öffnete seiner Frau die Tür. Maggie krallte sich an seinen Oberarm fest und beschritt mit ihm die Turnhalle, welche vor kurzem erst neu saniert worden war. Luke zeigte am Eingang seine Einladung vor und erkannte sofort ein altes Gesicht wieder. „Fabian! Wie geht’s dir denn?“ – „Hey Luke du alter Schwerenöter! Alles klar bei dir? Wen hast du denn da in deiner Begleitung?“ – „Das ist meine Ehefrau Maggie.“, stellte er sie kurz vor. Maggie grinste ihn freudig zu. „Da hast du aber einen guten Fang gemacht!“, kam der Neid hervor. Doch Luke hörte darauf nicht weiter und führte seine Frau in die Turnhalle. Die Decke und die Wände waren festlich geschmückt. Von einigen Pfeilern hingen Discokugeln herunter, die das Licht für sich gebrauchten, um aufzufallen. Als das Ehepaar McDoughkt die Halle betrat, waren die meisten Blicke auf sie gerichtet. Maggie war es sichtlich unangenehm, bis eine bekannte schrille Stimme durch die Halle hallte. „MAGGIE!“ Sofort erstarrte die Mutter und blickte zu ihrem Mann auf. „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“, stöhnte Luke vor entsetzen. Doch es war bereits zu spät, Sofia stand bereits vor ihnen. „Was suchst du denn hier?“, fragte Maggie erstaunt. „Ach wusstest du das noch nicht, dass ich mich von Matthew getrennt habe und nun mit Frederick Karlsson zusammen bin? Das ist wenigstens ein Mann, der weiß, was ich brauche und wie man mich zu behandeln hat!“, sagte sie und zeigte stolz einen Diamantring. „Der ist schick, aber dafür hätte man sich auch was anderes leisten können. Was vielleicht nützlicher wäre.“, meinte Maggie und Luke find dabei unweigerlich an zu Grinsen. „Sag bloß, dein Mann hat dir so was nie geschenkt?!“, fragte sie voller entsetzen. „Luke?! Nein, wieso auch! Aber warte, doch ich hab eine Diamantenhalskette. Die war sehr teuer, aber ich finde es toll, dass er sich so viel Mühe gemacht hat!“ – „Musste wohl sparen der Gute, wie?“ – „Ein wenig, aber er hat mir schon andere tolle Geschenke gemacht!“ – „Was denn zum Beispiel?“ – „Ein Candle-Light-Dinner, einen freien Abend; wo ich mich entspannen konnte, eine wunderschöne Hollywood-Schaukel; wo ich mich im Sommer zurücklehnen kann und meine Kinder haben da auch noch Platz!“ – „So einen Schnickschnack? Naja, du warst ja immer schon mit billigen Sachen zufrieden zustellen! Ich hingegen....“, setzte sie an, wurde aber von Luke unterbrochen: „Stehst eher auf die extravaganten Sachen!“ – „Richtig. Das hast du aber gut erkannt. Gutaussehend und auch noch Köpfchen, das gefällt mir!“ – „Schön, aber wir müssen weiter!“, entschuldigte sich Luke kurzerhand. Schnell ging der Polizeichef weiter und schleifte seine Frau hinter sich her. Diese war kurz davor, ihre Beherrschung zu verlieren. Luke führte sie zum Getränkestand, wo Maggie sich gleich zwei Becher Bowle auf ex genehmigte. „Hey Maggie, trink mir bloß nicht zu viel!“ – „Lass mich! Diese dämliche Kuh für wen hält die sich eigentlich? Die olle Pute! Sag schon Luke, findest du sie attraktiver als mich?“ – „Was redest du da für einen Blödsinn! Sie kann dir doch niemals das Wasser reichen! Und jetzt hör endlich auf zu Trinken!“, sagte er und entriss ihr den nächsten Becher. Maggie trat dicht an ihn heran und sagte nüchtern: „Dann gib mir jetzt einen Kuss!“ – „Was war in der Bowle drinne!“, fragte er den Barkeeper wütend. „Luke!“ – „Maggie, du sollst doch nicht so viel trinken!“ – „Küss mich endlich!“, bockte die Polizistin, wie ein kleines Kind. Luke beugte sich daraufhin nur kurz herunter und meinte dann ernst: „So, dass reicht! Jetzt trinkst du nichts alkoholisches mehr!...Hey gib mir mal ein Wasser!“ Das klare Nass reichte er an seine Frau weiter. Maggie nippte an dem Wasser. Bis ihr plötzlich ein Einfall kam. Sie knallte das Glas zurück auf die Theke und zog Luke hinter sich her. Auf dem Weg raffte sie ihr langes gelbes Kleid hoch. „Maggie wo willst du mit mir hin?“ Kurzer Hand landeten beide auf den Toiletten. Sie schubste Luke in eine Kabine und betrat nach ihm diese, welche sie auch gleich verschloss. „Was soll der....mmmh!“, stockte der Polizeichef, da Maggie ihre Lippen einfach auf seine drückte. Reflexartig umschlang er den Körper seiner Frau. Wild drang ihre Zunge in seine Mundhöhle. Die schlanken Hände hielten seinen Kopf, sodass er nicht entwischen konnte. Nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, sagte sie fordernd: „Ich will dich! JETZT!“ – „Maggie, was ist los mit dir?“ – „Diese dumme Sofia, wenn sie dich noch einmal mit ihren Blicken auszieht, dann dreh ich durch.“ – „Noch mal von vorne, für dich mein Schatz. Sie interessiert mich nicht! Du bist meine Ehefrau und sie ist ne Sirene!“ – „Bitte Luke, nimm mich!“ – „Maggie...“ – „Bitte Luke, besorg es mir!“ – „Können wir nicht noch bis später warten, dann sind wir im Hotelzimmer und da ist es viel gemütlicher!“ – „Aber ich bin jetzt heiß auf dich, du etwa nicht?“ – „Ich könnte dich 24-Stunden wollen, aber hier?!....Ah!“, keuchte er auf, als Maggie in seine Halsbeuge biss und alles in Gang setzte. Langsam knöpfte sie ihrem Mann das Hemd auf und küsste jeden freigewordenen Millimeter. Nun auch endlich gefangen in der Lust, zog Luke den Reißverschluss des Kleides herunter. Ihre Münder verschmolzen wieder miteinander. Wie von selbst bewegten sich die Hände des Polizeichefs über den Rücken seiner Frau und streiften ihr das Kleid vom Oberkörper.

Währenddessen öffnete Maggie die Hose von Luke und befreite sein bestes Stück. Sie schob ihren Slip zur Seite und setzte sich auf ihren Mann. Beide keuchten auf, als wäre es seit langer Zeit, dass erste Mal, dass sie es wieder miteinander trieben. Maggie schlang ihre Arme um Lukes Hals und drückte sich ständig gegen seine Leistengegend.

Nach knapp 30 Minuten kamen beide wieder aus der Kabine und rückten ihre Klamotten zurecht. Luke leckte seiner Frau noch einmal über den Nacken und markierte sein Revier. „Luke...“, keuchte sie auf. „Was denn? Du hast mich zu was anderem gebracht und jetzt darf ich doch wohl das!“ – „Du darfst alles mit mir anstellen!“ – „Gut, das merk ich mir für später!“, grinste er gierig nach ihrem Körper.
 

Als sie die Halle wieder betraten, waren noch mehr Leute anwesend. Sofort kamen einige Männer auf die beiden zu. „Hey Luke, wir haben dich schon gesucht!“, meinte Rocko, welchen sie bereits am Nachmittag begegnet waren. Die anderen Männer an seiner Seite starrte Maggie an. „Wer ist das denn?“, fragte jemand mit einem süchtigen Blick. „Das ist meine Ehefrau, Steve!“, gab Luke grimmig zurück. Maggie krallte sich an seinen Oberarm fest und sah zu ihrem Mann auf. „So eine Schönheit? Deine Frau?! Niemals!“, protestierte Steve. Ehe Luke antworten konnte, tat es Maggie: „Was ist daran so unmöglich? Ich darf doch wohl noch selbst entscheiden wen ich heirate oder?“ – „Du könntest doch überall jemand besseres finden!“ – „Ich will aber nur Luke!“, keifte sie beinahe. Doch dann gab es einen heftigen Knall, welcher jeden aufschrecken ließ. Luke drückte seine Frau an sich. Diese klammerte sich an sein Hemd. „Was war das, Luke?“ – „Ich hab keine Ahnung!...Lass uns nachsehen! Aber du bleibst hinter mir, ist das klar Maggie!“, erwiderte er ernst. Vorsichtig schlich Luke an jeden Gast vorbei. Dann erblickten beide ein bekanntes Gesicht. „Juan! Hast du gesehen, was hier geknallt hat?“ – „Hey Luke! Maggie auch hier?....Nein! Keine Ahnung!“ – „Bleib hier und lass uns das machen!“ – „Wehe ihr beide verletzt auch wieder!“, neckte der Arzt seinen alten Schulkameraden. Luke reichte Maggie eine Hand, welche sie dankend annahm und hinter ihrem Mann herging. Knapp vor dem Ausgang angekommen, wurde die Angel aus der Tür gerissen und zwei Typen kamen herein. In ihren Händen hielten sie Gewehre und zielten damit auf die Versammelten. „Alles versammelt sich schön in der Mitte dieser Halle, aber zackig!“, brüllte einer mit schwarzen kurzgeschorenen Haaren. Luke tat wie ihm geheißen, so wie auch die anderen und versammelte sich in der Mitte. Er zog Maggie hinter sich her und stellte sich schützend vor seine Frau. Maggie jedoch drückte sich an seine Brust und flüsterte: „Hast du eine Waffe dabei?“ – „Ja, am Knöchel! Und du? – „Oben am Oberschenkel! Aber ich komm da nicht ran, das Kleid ist zu eng!“ – „Das kriegen wir schon hin, nur jetzt müssen wir die erst einmal ablenken!“, sprach er ruhig und leise zu seiner Frau. Er küsste sie kurz auf dem Schopf und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. „Luke was machen wir jetzt?“, flüsterte Rocko zu ihm. „Bleibt ruhig, wir regeln das schon!“, antwortete er kurz und knapp. Maggie stellte sich ständig die Frage, was sie wollten und warum sie überhaupt gekommen waren?! Ein wenig verängstigt griff sie stärker in Lukes Hemd. Sofort legte er beide Wangen aneinander. „Ich bin bei dir, mein Schatz! Dir kann nichts passieren!“

Der Blondhaarige bemerkte, dass Luke mit seiner Frau sprach und forderte sie grob zur Ruhe auf. Dann fischten sich beide Karlsson heraus. Dieser wurde brutal auf die Knie gezwungen. Er hatte wohl noch Schulden bei ihnen und sollte diese begleichen oder einer der anderen Menschen müsste sein Leben dafür lassen. Deswegen sind sie also hier, dachte sich Maggie und lockerte den Griff ein wenig. „Hast du bei dir freie Sicht?“ – „Ja, er sieht zu Karlsson. Und wie sieht’s bei dir aus?“ – „Es sind nur zwei! Bei mir ist ebenfalls, freies Feld.“ – „Dann misch dich unters Volk! Wehe du fällst auf, dann werfe ich dich wieder zu den Anfängern!“, drohte Luke ironisch. Mit einem letzten Kuss trennten sich beide voneinander und versteckten sich in der Menge. Erneut sah der Blondhaarige in die Menge und bemerkte, dass Verschwinden von Luke und Maggie. Bevor er jedoch Alarm schlagen konnte, wurde er von hinten von Luke gepackt und zu Boden gerungen. „Hey!“, schrie der Schwarzhaarige. „Lass ihn los, oder ich werde deinem Kumpel hier das Genick brechen!“ – „Dann ist Karlsson tot! Also mach dich vom Acker oder...ARGH!“, keuchte er schmerzend auf. Maggie hatte sich seinen Arm gepackt und kämpfte nun mit ihm. Als der Geiselnehmer sah, dass er eine Frau vor sich hatte, musste er unwillkürlich anfangen zu Lachen. Die Polizistin beugte sich ein Stück nach unten und packte sich ihr Kleid. „Zwar Schade um das schöne Teil, aber wenn es sein muss!“, sagte sie mehr zu sich, als zu ihrem Gegenüber. Kurzer Hand riss sie sich Bewegungsfreiheit ins Kleid. Ihr Oberschenkel sah aus diesem Schlitz heraus und man konnte ihre Waffe sehen. Das schreckte den anderen jedoch nicht ab, im Gegenteil, nun wollte er erst recht gegen Maggie antreten.

Der Gegner von Luke lag bereits gefesselt auf dem Boden und konnte sich nicht mehr bewegen. Also stand er auf und raffte seine Sachen erneut zu recht. „Hey Luke, willst du deiner Frau nicht helfen?, fragte Rocko „Die schafft das schon alleine!“, sagte er trocken.
 

Der Kampf zwischen Maggie und ihrem Gegenüber hatte bereits begonnen. Er versuchte sie etliche Male zu Boden zu bringen. Doch ständig landete er unten. „Wenn das weiter so läppisch läuft, beende ich es!“, sagte Maggie bedrohlich. Da sie Stöckelschuhe trug, hatten ihre Tritten einen schmerzlichen Nachgeschmack. Schnell drehte die Polizistin sich um ihre eigene Achse. Während sie ihr Bein angriffslustig hob, stemmte sie eine Hand auf dem Boden ab. Der Schwarzhaarige ging zu Boden und Maggie streifte sich die lästigen Haarsträhnen aus dem Mund. Doch noch hatte ihr Gegner nicht aufgegeben. Er stand wieder auf und richtete seinen Kopf nach oben. Mit seinen Augen blickte er in den Schafft einer Pistole. „Ein Mucks und ich drück ab!“, drohte Maggie.

Gemächlich kam Luke angeschritten und legte auch dem Schwarzhaarigen Fesseln an. Dann brachte er ihn zu seinem Partner. „Was sollte der ganze Mist denn?“, fragte der Polizeichef. „Was hat’s dich zu interessieren?“, erwiderte der Schwarzhaarige. Maggie trat neben ihren Mann: „Dank euch ist mein Kleid ruiniert! Hättet ihr euch nicht einen anderen Tag aussuchen können?“ – „Hey Puppe, dafür kann ich doch nichts!“, grinste der Schwarzhaarige. Diese Spruch fand Luke gar nicht toll und packte ihn am Kragen, um ihn hochzuheben. „Wie redest du denn mit meiner Ehefrau?“ – „Hey man, lass mich runter! Es…es tut mir Leid okay! Es tut mir Leid!“, flehte er nach Gnade. Die Polizistin dagegen beugte sich zum Blondhaarigen vor und fragte diesen: „Was wollt ihr hier?“ – „Das war doch bloß ein Auftrag! Uns wurde gesagt, dass dieses Ding glatt über die Bühne laufen wird!“, sprach der Blondhaarige und senkte den Kopf. Luke schmiss sein Opfer zurück auf den Stuhl und kramte aus der Innentasche seines Anzugs seinen Ausweis hervor. „Wenn ich mich vorstellen darf. Polizeichef Luke McDoughkt! Das neben mir ist meine Ehefrau und ebenfalls Polizistin.“ – „Verdammte Scheiße!“, fluchten beide Gefesselten im Chor. „Verratet uns lieber wo euer Auftraggeber hockt!“, ertönte es von Maggie leicht gereizt, da sie noch immer ihrem Kleid nachtrauerte. „Der wartet draußen auf uns und wird gleich reinkommen, wenn wir nicht draußen erscheinen!“ – „Ist er alleine?“, wollte Luke wissen. „Nein, er ist noch mit zwei anderen draußen!“ floss es aus dem Blondhaarigen regelrecht heraus. „Das dürften wir schaffen!“, meinte Luke. Maggie raffte ihr Kleid ein Stück höher und entblößte ihren Oberschenkel noch mehr. Leicht rot um die Nasenspitze, aufgrund Maggies Freizügigkeit, fragte Luke: „Was machst du da?“ – „Du solltest deine Waffe nachladen! Denn so wie es aussieht, ist das Teil nicht geladen!“, erwiderte seine Frau und gab ihm ein Magazin. Sofort lud Luke seine Waffe nach und schon donnerte die Tür auf. Herein kam ein Mann um die vierzig. Er sah in die Runde und brüllte vom Eingang aus: „Wie lange soll ich denn noch warten?“ – „Solange bis du schwarz wirst!“, erwiderte Maggie garstig. Der Mann warf einen geifernden Blick auf die Polizistin. „So eine Schönheit und dann so ein Schandmaul?“ – „Irgendwie muss man sich ja wehren.“, meinte sie unschuldig. Während Maggie den Chef einlullte, schlich sich Luke unbemerkt von hinten an und hämmerte die beiden Köpfe der Bodyguards aneinander. Diese gingen zu Boden. Angstvoll blickte er ins Gesicht des Polizeichef, der es gar nicht mochte, wenn man seine Frau angrub. Luke trat freundschaftlich an die Seite des alten Mannes, legte einen Arm auf die Schulter und erwiderte: „Schon ein heißer Feger diese Frau oder?“ – „Und…und ob!“, stotterte er. „Finger weg, alter Sack! Das ist meine Frau!“, drohte er.

Plötzlich erhallten die Polizeisirenen. Der alte Mann versuchte zu fliehen, wurde aber von Luke wieder zurück gerissen. „Hier geblieben!“
 

Nachdem alle abgeführt wurden, setzte Luke sich stöhnend auf einen Stuhl und warf seinen Kopf in den Nacken. Mit einem Mal merkte er, wie sich jemand auf seinen Schoss setzte. Er riss seinen Schopf nach oben und erblickte eine kuschelnde Maggie. Erleichtert legte Luke seine Arme um sie. „Alles okay bei dir?“, fragte er seine Frau. Diese nickte bloß und drückte ihre Lippen auf die ihres Mannes. Juan trat an beide heran. „Keine Party läuft ohne euch, wie?“, lächelte er beide an. „Red keinen Blödsinn Juan!“, meinte Luke. Maggie lächelte nur und drückte ihren Kopf an die Brust ihres Mannes. „Siehst du, nun lacht sie wieder!“, schüttelte Luke den Kopf. Frederick kam ebenfalls herangeeilt. „Ich danke euch beiden! Die hätten mich glatt umgebracht!“, rang dieser nach Luft. „Was wollten die eigentlich von dir? Hast du irgendwelche krummen Dinger gedreht?“, hakte Juan bei ihm nach. „Nein!“, schoss es aus ihm heraus. Maggie erhob sich von ihrem Mann, so dass dieser auch nun aufstehen konnte. „Red keinen Unsinn Karlsson! Die wären nie hier gewesen, wenn du nicht irgendeinen Schwachsinn abgedreht hättest!“, sagte Luke. „Nun ja...Sofia...“ – „Was ist mit der kreischenden Titanic Tante?“ – „Sie ist so eine wunderbare Frau!“ – „Wunderbar? Die?…Hast du irgendwas geschluckt?“, schoss es aus Luke heraus. „Nein, sie ist eine einmalige Frau!“ – „Bei dieser Stimmen glaub ich dir das gerne!“ – „Sie will erobert werden und verwöhnt!“ – „Und du hast das Geld dazu nicht!“ – „Richtig!“ – „Sag ihr das lieber. Bevor sie es alleine herausfindet. Vielleicht kannst du dann noch was retten.“, meinte Luke und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich glaube Luke, du solltest mal deine Frau retten!“, sagte Juan und deutete auf eine Schar Männer, welche sich um Maggie versammelten und diese bestaunten. „Ich hab’s doch gewusst! Sie hätte ein anderes Kleid anziehen sollen!“, brummte Luke. Juan rief ihm noch hinterher: „Lass die Kerle am Leben!“

Luke drängelte sich durch die Menge und kam schließlich bei seiner Frau an. „Luke!“ – „Ja, Luke! Was zum Teufel ist hier los?“ – „Sie wollten mit mir bloß erzählen!“, sagte Maggie unverblümt. Doch als Luke eine sich nähernde Hand sah, zog er seine Frau umgehend an sich heran. „Ey! Das ist meine Frau, such dir gefälligst eine andere zum Antatschen! Meine gibt es nicht angrabbeln! Verstanden!“, meckerte Luke die Männerschar an. Verwirrt sah Maggie ihren Mann an und zog ihm am Kragen zu sich herunter. Sanft legte sie ihre Lippen auf seine. „Du sollst doch nicht so eifersüchtig sein!“, murmelte sie. Bevor es noch weiter ausarten konnte, schob der Polizeichef seine Frau und sich Richtung Ausgang. Als sie einen Schritt nach draußen machen wollte, schallte es im Chor hinter ihnen. „Oh Luke!“ Mit einem Ruck drehte Maggie sich um und entdeckte, zu ihrer Verwunderung, acht Frauen. „Was kann ich für euch tun Mädels?“, fragte Luke etwas durcheinander. „Sag bloß du erkennst uns nicht mehr?“, meckerte es von einer Seite des Aufstandes. „Du wolltest doch mal mich heiraten!“, kam es von der anderen Seite. Maggie beugte sich zu ihrem Mann: „Luke, wer sind die?“ – „Meine Ex-Freundinnen!“ – „Ach so! Na dann wirst du sicherlich noch einen schönen Abend mit ihnen haben!“ – „Red keinen Unsinn! Mit den schrillen Ziegen!“, sagte der Polizeichef. „Schrillen Ziegen!“, donnerte es von der anderen Front. Ein wenig bemitleidete sich ihren Mann. Also ließ sie sich etwas besonderes einfallen. Maggie legte ihre Arme um Lukes Hals drückte ihn an sich und drückte mit ihrem rechten Knie in Lukes Schritt. Dieser zuckte dabei unwillkürlich zusammen. „Lass uns besser gehen!“, hauchte die Polizistin ihrem Mann entgegen. Dieser hatte nichts einzuwenden und winkte seinen Ex-Freundinnen hinterher. Diese waren von Maggies Aktion noch so im Bann, dass sie nichts mitbekamen.
 

Luke warf sich aufs Bett und war erleichtert, endlich wieder im Hotel zu sein. Er verschränkte seine Arme im Nacken und atmete aus. Dann stieß jemand gegen das Bett. Sofort richtete er sich auf und erblickte seine Frau. „Was ist?“ – „Schon vergessen, was du auf dem Klo zu mir gesagt hast?“ – „Was meinst du genau?“ – „Lehn dich einfach zurück!“, sagte sie zu ihrem Mann und drückte ihn aufs Bett. Maggie ging ein paar Schritte zurück und begann damit ihre Hüften zu bewegen. Um alles besser sehen zu können, stützte Luke seine Ellbogen ab. Sie fuhr sich mit ihren Händen am Körper entlang. Mit ihrem Rücken rutschte sie leicht herunter, bis in die Hocke und dann bewegte sie sich langsam wieder aufwärts. Oben wieder angekommen, kehrte sie ihm den Rücken zu und legte ihre Hände an die Wand. Es sah so aus, als würde sie die Wand mit ihren Händen verwöhnen, was sie normalerweise mit Lukes Oberkörper machte. Quälend langsam öffnete sie ihren Reizverschluss und entschlüpfte ihrem Kleid. Nur noch in Unterwäsche bekleidet, tänzelte sie vor ihrem Mann. Dieser genoss sichtlich seine Show. Maggie kam auf ihm zu und setzte sich auf seinen Schoß. Er legte sofort seine Hände um ihre Hüften. Doch sie riss ihn wieder von sich und wedelte strafend mit dem Zeigefinger und beugte sich nach hinten. Dabei öffnete sie ihren BH und warf ihn zu ihrem Kleid. Dann beugte sie sich wieder nach oben zu ihrem Mann und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Sie stieß ihn wieder aufs Bett und erhob sich wieder von ihm. Zum Schluss zog sie noch ihren Slip aus und krabbelte auf ihren Ehemann. „Seit wann so super sexy?“ – „Ich will dich!“ – „Na dann sind wir wenigstens zu zweit!“, gierte er nach ihren Körper und leckte über ihr Schlüsselbein.
 

Maggie wachte am nächsten Morgen in den Armen ihres Mannes auf. Leise erhob sie sich. Bevor sie allerdings aus dem Bett stieg, gab die Ehefrau ihm noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. Klammheimlich verschwand sie dann unter der Dusche. Das angenehme Nass verteilte sich über ihrem Körper und wusch die Spuren der vergangenen Nacht hinfort. Frisch geduscht stieg sie aus der Kabine und legte einen Bademantel über. Sie blickte kurz in den Spiegel, musste diesen aber vorher noch von dem Wasserdampf befreien. Etwas überrascht strichen ihre Fingerspitzen über vier Knutschflecken. Einer war am Hals. Dieser ließ sich jedoch nicht von irgendwelchen Tüchern verdecken. Etwas angesäuert, ging sie zu ihrem Mann zurück. Dieser schlief noch immer seelenruhig. Was sich aber ganz schnell ändern sollte. Maggie griff nach einem Kissen und warf es ihrem Ehemann ins Gesicht. Umgehend schreckte Luke nach oben und sah seine Frau verwundert an. Diese riss ihren Bademantel von ihrem Oberkörper und sagte: „Sieh mal was du angerichtete hast, den kann ich doch unmöglich verstecken!“ – „Diesen Körper willst du vor mir verstecken?“, meinte er noch verschlafen und zog Maggie zu sich ins Bett. Er küsste sich über ihren Oberkörper. „Luke, was machst du da. Wer spricht hier überhaupt über meinen Körper? Ich meine die Knutschflecken.“ – „Das sind meine Reviermarkierungen!“, leckte Luke über ihren Hals. „Luke lass das! Du weißt, dass unser Flug heute wieder zurück geht! Und ich hab keine Lust den zu verpassen!“ – „Verdammter Flug!“ – „Unsere Kinder müssen wir heute auch noch abholen und Akuma dürfen wir auch nicht vergessen!“ – „Da kommt das alte Leben wieder zurück!“, stöhnte er und legte seinen Kopf zwischen Maggies Brüsten. „Nun steh schon auf. Während du duschen gehst, räum ich schon mal ein paar Sachen zusammen.“ – „Geht klar!“, erwiderte Luke und gab sich kampflos geschlagen.
 

Am Flughaben durften sie mal wieder warten, da der Flug Verspätung hatte. Maggie rutschte in ihrem Sitz ein Stück nach unten. Sie hasste es zu warten. Beim Herfliegen hatte der Flug lediglich eine Stunde, doch nun mussten sie drei Stunden warten. Ihre Eltern hatte sie bereits informiert und mit ihren Kindern hatte sich auch schon gesprochen. Allen drei Kindern ging es bestens und freuten sich schon ihre Eltern wiederzusehen.

Luke fuhr mit einer kalten Getränkedose über Maggies Wange. „Hier!“ – „Danke!“, schnaufte sie. „Es sind doch nur noch zwei Stunden und die bekommen wir auch noch rum.“ – „Ja, solange keiner hier aufkreuzt, der die Stunden in Jahre umwandelt!“ – „Denkst du an jemanden bestimmten?“ – „Nein…außer deine Titanic-Tanten kreuzen hier auf!“ – „Die sind es nicht, welche ich sehe.“, sagte Luke gelassen. Maggie schreckte hoch. „Wie bitte?“ – „Dort!“, sprach Luke und zeigte auf Sofia. „Die hat mir gerade noch gefehlt!“, stöhnte Maggie auf. „Sie scheint viel zu beschäftigt zu sein, um uns zu bemerken!“, freute sich Luke. Doch diese zerplatzte schnell. „Maggie! Luke!“, schrie Sofia quer durch die Halle, so das es jeder mitbekam. „Luke…erschieß mich!“ – „Vergiss es, vorher gibst du mir die Kugel!“, erwiderte ihr Mann.

Sofia kam auf beide zugestöckelt. „Na ihr beiden! Habt ihr das von Karlsson gehört? Der miese Kerl hat mich nur ausgenutzt!“ – „Nein ich hab es noch nicht gehört“, sprach Maggie. „Er hat mir nur vorgetäuscht, dass er reich ist und mich einfach angelogen! Wegen ihm hab ich mich von Matthew getrennt!“ – „Ja einfach unglaublich, wie er dich so anlügen konnte!“, schallte der Sarkasmus aus Maggie heraus. Luke ging allmählich in Deckung. „Bist du eifersüchtig, weil ich mir jeden angeln kann, oder warum so neidische Antworten?“ – „Weil ich einfach nicht verstehen kann, wie eine aufgedonnerte Schnalle wie du, die Männer massenweise an der Nase herumführst. Wenn du mal dein eigenes Hirn anstrengen würdest, um Geld ranzuscheffeln, dann bräuchtest du dir auch keine Männer zu suchen, die das haben was dir fehlt!“ – „Maggie, jetzt hör mir mal zu...!“ – „Nein, jetzt hörst du mir mal zu! Ich hab es satt, dass du immer quer durch irgendwelche Räume meinen Namen brüllen musst und ich habe es satt, dass du ständig meinen Mann anmachen musst. Glaubst du etwa, ich habe das im Flugzeug nicht mitbekommen!? Lass die Finger von meinem Mann oder ich werde dir mal ordentlich auf die Finger klopfen! Und jetzt lass uns in Ruhe!“, sprach Maggie mit unterdrückter Wut. Sofia war von Maggie entsetzt und wollte sich an Luke wenden, doch dieser winkte ab. „Tu besser, was meine Frau dir sagt! Die macht ernst!“, grinste Luke. Stocksauer stampfte Sofia von dannen.

Luke warf einen kurzen Blick zu seiner Frau rüber. „Warum hast du ihr das nicht schon früher in aller Deutlichkeit verklickert?“ – „Weil ich nett sein wollte!“ – „Siehst doch was am Ende dabei rauskommt.“, entgegnete Luke. Bevor Maggie jedoch antworten konnte, wurde ihr Flug aufgerufen.

„Komm ich nehme deine Sachen.“ – „Danke Luke!“ – „Immer wieder gern geschehen!“ – „Trotzdem! Diese drei verrückten Tage will ich nie wieder erleben müssen!“ – „Ach deinen Strip hätte ich aber gerne öfter!“ – „Von mir aus!“, grinste Maggie und hakte sich bei Luke ein.

Verlust

Als Joana wieder aufwachte, sah sie Demir auf einem Stuhl neben der Couch sitzen. Er war, wachend über sie, eingeschlafen. Das kleine Mädchen musste ein wenig schmunzeln. Leise stand sie auf, um in die Küche zu gehen. Vorsichtig, um ja keinen Krach zu machen, holte sie aus dem obersten Schrank zwei Tassen heraus.
 

Währenddessen wurde Demir langsam wach. Sofort richtete er seinen Blick auf die Couch. Als er Joana nicht auf dem Sofa sah, sprang er hoch und rannte in den Flur. Verzweiflung machte sich in ihm breit. „Wo steckt sie bloß?“, fragte er sich ärgerlich. Dann hörte er es in der Küche klappern. Mit zitternder Hand schob er den Vorhang beiseite und entdeckte Joana auf der Küchentheke. Demir fiel ein Stein vom Herz. Langsames Schrittes trat er auf sie zu und packte sie an den Hüften, um sie von der Theke herunter zuholen. „Was brauchst du?“, fragte er ohne eine Gefühlsregung. Joana war total verwirrt, doch sagte sie schließlich: „Deine Lieblingstasse! Ich wollte....mmmmh!“ Weiter kam sie nicht, denn mit einem Mal drückte Demir die Lippen auf die ihre. Anfangs wehrte sie sich, doch zum Schluss, ließ sie ihn gewähren. Nach schier unendlich langen Minuten löste sich der Polizist von ihr. Er drückte sie fest an sich, wobei Demir ihr ins Ohr flüsterte: „Bin ich froh, dass du hier bist!“ Joana wusste nicht recht, was sie nun tun sollte. Sie war total verwirrt und konnte Demirs Handeln nicht zuordnen. Also blieb sie einfach stehen, legte ihre Arme dann auch um seinen Körper. Ehe sich Joana versah, hob Demir hoch und ging mit der Kleinen zusammen ins Schlafzimmer. Er legte seinen Schützling aufs Bett. „Demir?“ Doch sie erhielt keine Antwort. Stattdessen küsste sich der Polizist an der Halsbeuge entlang. Seit langem hatte er diese Gefühle für sie. Anfangs wollte er sich das nicht eingestehen, aber es ließ ihm keine Ruhe. Bereits bei ihrer ersten Begegnung hatte er sich in sie verliebt. Jetzt wollte er sie und er hoffte, Joana würde nicht nein sagen.
 

Joana konnte nicht glauben, was Demir mit ihr vorhatte. Sie hatte den Polizisten schon vorher gekannt. Auch wenn er sich nicht mehr erinnert, konnte sie es doch noch. Die erste Begegnung vor vier Jahren.....
 

~~~~~Rückblende~~~~~

„Demir?! Nimm du mal die Daten der Kleinen hier auf!“, meinte Cid. Ohne auch noch ein Wort der Erwiderung zu verlieren, holte er einen Block heraus und fragte: „Dein Name und deine Anschrift?“ – „.......“ – „Wenn du nicht mit mir sprichst, dann musst du heute Nacht hier bleiben und wir sperren dich in eine Zelle!“ – „Joana Reinerts!“ – „Anschrift?“ – „Boulevard Street 43“ – „Dein Alter?“ – „....“ – „Ich kann auch deine Eltern anrufen!“ – „Das macht Ihr doch sowieso!“ – „Du bist ganz schön frech! Also, wie alt bist du?“ – „Das ist doch egal!“, giftete sie ihn an. „Die Kleine ist 14 Jahre alt!“ erwiderte Maggie McDoughkt, welche in der Türangel stand. Ein strafender Blick traf Joana, welche sich auf ihrem Stuhl zusammenkauerte. „Demir! Bring sie nach Hause und lass dich nicht von ihren Eltern sehen!“ – „Aber wieso?“ – „Tu was ich dir gesagt habe!“, befahl Maggie.

Demir tat wie es ihm befohlen wurde. Bevor Joana aus seiner Reichweite war, griff er noch mal nach ihrer Hand: „Lass den Quatsch mit dem Stehlen! Okay?! Ansonsten muss ich doch noch mal mit deinen Eltern sprechen! Geh lieber weiter zur Schule! Du bist viel zu klug, um Straftaten zu begehen!“ Joana erwiderte nichts daraufhin und schlich ums Haus.

~~~Rückblende Ende~~~
 

Joana öffnete ihr Herz für Demir. Sanfte Hände strichen über ihren Körper, um ihre Kleidungsstücke zu entfernen. Plötzlich stieg ein Gefühl in ihr auf. Es zwickte sie immer wieder angenehm im Bauch. Immer mehr begann es in ihr zu Kribbeln. Ihr Kopf war total benebelt und die Umgebung nahm sie nur noch schleierhaft war. Das Lustgefühl hatte sie vollkommen gefangen genommen. Es stieg noch mehr an, als sich beide Körper vereinten.
 

Der Morgen brach an und Joana erwachte in den Armen von Demir. Leicht hauchte sie ihm einen Kuss auf die Stirn. Mit einem Lächeln auf den Lippen erwachte der Polizist. Sanft kuschelte sich Joana an Demirs Brust. Aber die idyllische Zweisamkeit wurde durch das Klingeln des Telefons unterbrochen. Die Hand von dem Polizisten griff nach dem piependen Monstrum. Genervt sprach er dann: „Wer stört?“ Prompt erhielt er die passende Antwort: „Deine Mutter! Komm mit Joana mal ins Polizeipräsidium. Wir haben ein Foto von ihm. Aber es ist wahrscheinlich schon veraltet. Sie soll uns genauere Angaben geben!“

Demirs Kopf saust enttäuscht zurück ins Kissen. Joana beugte sich über ihn und sah ihm liebevoll in die Augen. „Was ist los?“ – „Wir müssen wieder ins Präsidium! Also duschen, anziehen, was essen und dann los!“ Nach einem kleinen Kuss standen beide auf. Die zwei frisch Verliebten gingen zusammen unter die Dusche und liebten sich erneut heiß und innig.
 

Zusammen gingen sie vor die Tür. Demir wollte nur schnell seine Post begutachten, während Joana schon einmal vorging. Der Polizist blätterte durch die Rechnungen und Werbungen, als er auf einmal quietschende Reifen hörte. Er dachte nicht weiter nach, sonder warf die Briefe einfach über seine Schulter. Ehe er sich versah, wurde Joana auch schon gepackt und in ein Auto gezerrt. „DEMIR!!!“, schrie sie aus ganzer Kehle. Aber es war bereits zu spät. Die Tür wurde zugeschlagen und ehe Demir das Auto erreichen konnte, fuhr dieses auch schon los.

Verzweifelt brach der Polizist mitten auf der Straße zusammen. Er hatte endlich seine große Liebe gefunden und nun war sie ihm entrissen worden. Die Hilflosigkeit machte sich in seinem gesamten Körper breit. Diese war so groß, dass er begann zu zittern. Auch konnte er eine Tränen wahrnehmen.
 

Demir torkelte ins Büro seines Vaters. Mühevoll drückte er die Türklinke herunter und sah in die Runde. Verwirrte Gesichter von Wyn, Cid, Veit und seinen Eltern waren auf ihn gerichtet. Komplett ausgelaugt, rutschte der Polizist an dem Türrahmen herab. Auf dem Boden angekommen, kauerte er sich zusammen und stammelte immer wieder etwas vor sich hin. Sein Bruder und Mutter kamen auf ihn zu. Sie schüttelten ihn, um heraus zu bekommen, was geschehen war.

Luke lehnte sich zurück und hielt sich die Stirn. Er konnte sich bereits denken, was passiert war. Doch er vermochte es nicht auszusprechen.
 

Es wurde eine Großfahndung herausgegeben. Joana wurde nun offiziell gesucht. Demir konnte nicht ruhig sitzen bleiben. Zusammen mit seinem Team machten sie sich selber auf die Suche. Wyn stieg auf den Fahrersitz und Demir nahm auf dem Beifahrersitz platz.

„Was ist passiert, Demir?“ – „Ich hab nur schnell meine Post durchgeschaut. Sie ist zur Maschine gegangen und ehe ich mich versah, wurde sie in dieses Auto gezerrt!“ – „Verdammt! Konntest du erkennen, was das für eine Automarke war?“ – „Was bringt uns das? Die haben hundert pro, dass Auto zwischendurch gewechselt!“ – „Stimmt!....Habt ihr euch wieder gestritten?“ – „Nein....haben wir nicht!“ – „Warum bist du denn vorhin so durcheinander gewesen, als du im Büro ankamst? Da muss doch was gelaufen sein zwischen euch, sonst wärst du niemals so aus der Fassung!“ – „......Es ist nichts passiert! Beruhig dich wieder!“ – „Demir....hast....hast du....hast du dich in sie verliebt? Habt ihr miteinander geschlafen?“ – „Ja, das haben wir! Verdammt noch mal! Ich muss sie finden!“ – „Eigentlich müsste ich dich von diesem Fall jetzt abziehen, aber du kennst sie von uns alle am besten!“ – „.....“ – „Sie ist doch vorausgegangen oder?“ – „Ja zum Motorra......!“, stoppte der Polizist, um folgendes zu sagen: „Sie hatte den Motorradhelm von mir in der Hand! Und da ist ein Peilsender drin! Wir können sie orten!“ Unverzüglich wendete Wyn den Wagen und fuhr zurück zum Polizeipräsidium.
 

Cid und Veit konnten den Ort an dem sich Joana vermutlich aufhielt, ausfindig machen. Demir und Wyn fuhren unverzüglich los. Zusammen mit Unterstützung landeten sie auf einem verlassenen Industriegebiet. „Das ‚55’ Industriegebiet!“, nuschelte Demir. „Hier haben Vater und Mutter schon mal gekämpft [Love Fire 1: Kapitel 5 – Rache]!“, erwiderte Wyn. Mittels Earpiece waren alle mit dem Polizeichef in Verbindung. Über dessen Schulter blickte außerdem seine Frau. Ihr lag das Wohl von Joana am Herzen.

Wyn erteilte prompt die Anweisungen und dann teilten sie sich auf. „Wo steckst du?“, ging es Demir immer wieder durch den Kopf. Es zerfraß ihn regelrecht, dass er seinen Schützling nicht an seiner Seite wusste. Beide stießen immer weiter vor. Die Hoffnung von Demir sank immer mehr, dass er sie nicht finden würde. Doch dann erhielten sie einen Funkspruch: „Wir haben sie gefunden! Ihr müsst in den südlichen Teil kommen!“ Wyn sah zu seinem kleinen Bruder. Dieser war bereits auf dem Sprung und wartete nur noch auf seinen Vorgesetzten.
 

Keine fünf Minuten dauerte es, bis die anderen aufgeschlossen hatte. Leise umstellten sie alles. Die Unbekannten in ihren schwarzen Anzügen bemerkten nichts. Joana entdeckte Demir und Erleichterung machte sich um ihr Herz breit. Bevor die schwarzen Männer sich rühren konnte, um sich selbst zu verteidigen, griff das Sturmeinsatzkommando (SEK) ein. Demir schnappte sich seine Joana. Weinend fiel sie ihrem Geliebten um den Hals, damit sie sich an ihm festhalten konnte. Trotzdem war noch nichts überstanden. Sie wurden beobachtet und ahnten nichts. Schüsse aus einem Maschinengewehr prasselten auf sie nieder. Im letzten Moment konnte Demir Joana aus der Schusslinie ziehen. Die restlichen Leute vom SEK gaben ihnen Rückendeckung.

Schnell suchten sie den sicheren Ausgang. Sie liefen eine Metalltreppe herunter. Doch bevor alle sicher unten ankam, fiel ein Schuss, welcher Joana im rechten Oberschenkel traf. Dadurch verlor sie ihr Gleichgewicht und knallte die Stahltreppen herunter. Beim Aufprall stieß sie ihren Kopf an und wurde Bewusstlos. Demir warf sich seinen Schützling über die Schulter und verließ mit ihr, das Industriegebiet. Zum Glück hatten sie daran gedacht einen Krankenwagen mitzunehmen. Joana wurde sofort von den Sanitätern behandelt. Demir wurde von seinem Bruder freigestellt, somit konnte er mit ins Krankenhaus fahren.
 

Im Krankenhaus wurde Joana auf den Wunsch vom Polizeichef in eine Einzelzimmer verfrachtet. Langsam kam sie wieder zur Besinnung und öffnete die Augen. Demir kam ins Zimmer. Vorsichtig ging er zu ihrem Bett und streichelte ihr durch die Haare, sowie über die Wange. Zart drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Gott sei Dank, dass dir nichts passiert ist! Wie geht es dir Joana?“ Aber die Angesprochene blickte nur verwirrt zu ihm auf und fragte: „WER SIND SIE?“.......

Versuche der Erinnerungen

Demir war sichtlich geschockt. Joana erkannte ihn nicht mehr. Draußen brach er auf einem Stuhl zusammen. Er hatte sie schon, sie war sein! Aber nun? Jetzt war alles weg! Alles! Sein Kopf war gesenkt und seine Hände vergruben sich in seine Haare. Er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Demir stand komplett neben sich. Da hatte er endlich seine große Liebe gefunden und nun wurde sie ihm wieder entrissen. Sie war zwar noch lebendig, doch ihr Gedächtnis war verloren. All die schönen Erinnerungen, welche Demir hatte, waren bei Joana ausgelöst worden. Durch diesen einen Sturz!
 

Der Arzt kam auf Demir zu und sagte: „Frau Reinerts hat eine retrograde Amnesie! Mit der Zeit wird Sie sich wieder an alles erinnern können. Aber es wird eine gewisse Zeit brauchen, bis es soweit ist.“ – „Aber wann genau können Sie mir nicht sagen!“ – „Tut mir Leid! Das kann eine Woche dauern oder aber vielleicht auch Jahre!“ – „Danke Doktor!“ – „Kopf hoch kleiner Demir!“ – „Wie bitte?“ – „Du kennst mich wohl nicht mehr, wie?“ – „Sollte ich Sie kennen?“ – „Ich bin ein alter Schulfreund deines Vater!“ – „Juan…Martínez?“ – „Genau der! Du bist ganz dein Vater!“ – „Ich verstehe nicht?“ – „Deine Mutter war mal dem Tode nahe und da hat er genauso, wie du hier gesessen! Aber es gibt einen Unterschied zwischen euch beiden!“ – „Und der wäre?“ – „Dein Vater hat nie aufgegeben an deine Mutter zu glauben!“ – „Stimmt! Mein Vater hat mir mal von diesem Fall erzählt! Die Dolchsache oder [Love Fire 1 Kapitel 5 – Rache]?“ – „Genau die! Also lass deinen Kopf nicht hängen. Das kleine Ding liegt dir ja ziemlich am Herzen.“ – „…“ – „Dein Schweigen nehme ich mal als ‚Ja’ hin!“, grinste der Arzt. Vom anderen Ende des Korridors kamen bereits Demirs Eltern angestürmt. Lässig wie immer hatte Luke seine Hände in den Taschen seines offenen Mantels versteckt. Maggie trat näher an ihren Sohn: „Wie geht’s der Kleinen?“ Demir lieferte seiner Mutter einen Bericht ab. Er verschwieg nichts und fand sich schließlich in der geborgenen Umarmung von Maggie wieder.
 

Luke nahm seinen alten Freund zur Seite: „Ich dachte, dass du bereits in deine verdiente Rente getaucht wärst?!“ – „Begrüßt man so einen alten Freund?“ – „Sag schon Juan, wie steht es um die Kleine? Hat sie irgendwelche inneren Verletzungen?“ – „Nein, aber an ihrem Körper haben wir veraltete Hämatome gefunden! Und Knutschflecken!“ Luke stockte bei dem Wort „Knutschflecken“, da er damit nun wirklich nicht gerechnet hatte. Wie dem auch sei, sein alter Klassenkamerad fuhr fort, ohne auf diese Sache einzugehen: „Ich glaube, dass die Kleine schwer misshandelt wurde. Keiner schlägt präzise bei einer Schlägerei immer auf dieselbe Stelle. Oder kannst du dir nach Wochen merken, wo du dem einen noch eins verpasst hast?“ – „Die Hämatome sind also unterschiedlich alt?“ – „Du sagst es Luke!“ – „Aber jetzt mal zu den Knutschflecken! Die Kleine ist erst 17 Jahre jung!! Da denkt die schon an so was?!“ – „Die Jungend von heute ist nicht mehr so verklemmt, wie du es warst in der Jugendzeit. Außerdem hattest du auch vor Maggie sehr, sehr viele andere Frauen!“ – „Ich war da aber deutlich älter als 17!“ – „Ach ja? Sofern ich weiß, hattest du dein erstes Mal mit 15!“ – „Wer hat dir das denn gesagt?!“ – „Tut mir Leid, aber ich werde doch nicht meine Quellen verraten.“ – „Ich gebe dir 100 Mäuse, wenn du es mir verrätst!“ – „James!“ – „Hier!…James also ja. Na der kann sich auf was gefasst machen.“ – „Denk dran, dass du nicht mehr der Jüngste bist! Wann ist deine Rente eigentlich?“ – „Nächstes Jahr im Winter…“ – „Du scheinst ja nicht sonderlich begeistert zu sein.“ – „Wie sollte ich auch. Ich seh ja schon, was die Rente mit Maggie angerichtet hat.“ – „Ja, selbst wenn sie ins Alter gekommen ist, sie sieht immer noch hervorragend aus!“ – „Tja! Was ist eigentlich mit deiner Frau?“ – „Du meinst Marie? Naja, das übliche. Sie hütet die Enkelkinder und wenn unsere Tochter kommt, dann werden sie wieder mitgenommen, aber erst, nach dem Tratsch!“ – „Evelyn ist also auch die reinste Klatschtante ja?“ – „Genau wie ihre Mutter! Aber hättest du dir träumen lassen…“ – „Dass unsere Kinder mal heiraten würden und aus uns beiden Großväter machen? Nein! Schlimm an der Sache finde ich nur,…“ – „Dass wir beide verwand sind, Dank unseren Kindern?“ – „Du sagst es mein Freund!“ – „Aber Demir hat mich nicht wiedererkannt!“ – „Er hat dich erst einmal gesehen! Da ist es kein Wunder, dass er dich nicht zuordnen konnte!“ – „Für weitere 100 verrat ich dir, woher sie die Knutschflecken hat!“ – „Du verrätst es mir und ich knall dir dafür keine…“ – „Du bist immer noch ein Brutalo!“ – „Nein, ich mach mir Sorgen um die Kleine! Welches Schwein hat ihr das angetan? War doch garantiert nicht freiwillig!“ – „Gut, dann schlag deinen jüngsten Sohn! Denn Demir war der Knutschfleck-Verbrecher!“ – „Demir?!“ – „Jupp! Dein kleiner Sonnenschein, wie du damals immer gesagt hast, war es. Aber es beruhte doch tatsächlich auf Gegenseitigkeit!“, grinste er noch einmal in Richtung Luke, doch dieser war verschwunden.
 

Zornig packte er sich seinen Sprössling und zog ihn zur Seite. Trotz seines Alters, hatte der Polizeichef eine ordentliche Kraft, womit er seinen Sohn an die Wand drückte. „Ich hab gesagt, dass du auf sie aufpassen sollst! Du solltest sie nicht durchnehmen!“, zischte der Polizeichef. Demir drückte die Hand von seinem Kragen und sagte: „Wir wollten es beide! Und du hast schon immer zu mir gesagt, dass man Liebe und Gefühle nicht steuern kann!“ – „Sie ist ein Fall, Demir und nichts weiter! Wenn Gefühle ins Spiel kommen, muss man sich zurückziehen, weil man dann unüberlegt handeln tut!“ – „Das weiß ich selber, Paps. Aber Joana wollte zu niemand anderen gehen! Was sollte ich also tun? Sie auf die Straße, den Hunden zum Fraß vorsetzen?!“ – „Du Dummkopf! Deine Mutter und ich hätten sie solange aufgenommen!“ – „Du bist doch so selten zu Hause und Mom kann nicht mehr so gut kämpfen, wie damals!“ – „Verdammt noch mal Demir! Sie ist 17 Jahre alt und du bist Mitte 30!!! Du weißt, wie man dich anklagen kann oder?!“ – „Dad, man denkt doch nicht nach, wenn man sich liebt! Das müsstest du doch auch wissen! Oder glaubst du, ich wüsste nichts von eurem ersten Mal gemeinsam in Südafrika!“ – „Sohn! Damals war es dumm und unüberlegt von mir, das zu tun…!“, setzte Luke an, wurde aber von Maggie unterbrochen. „Aber du hast es getan! Und ich hätte es auch besser wissen sollen, aber das Verlangen nach deiner Liebe Luke war größer und so ist es auch bei Demir.“, sprach sie in einem sanften Ton zu ihrem Mann, ehe sich Maggie ihrem Sohn zuwandte: „Es wäre klüger sie von dir zu entfernen Demir,…aber ich halte das für schwachsinnig und sehr dumm. Sie hat Amnesie und kann sich an nichts erinnern. Noch nicht einmal daran, wie diese Kerle heißen, die sie zum Stehlen zwingen. Auch nicht mehr an den, den sie uns genannt hat!…Demir, nur du kannst ihr jetzt noch helfen! Du bist ein Teil ihrer verlorenen Erinnerung! Solange Joana nichts weiß, lassen wir ihr ein normales Leben und frieren den Fall offiziell ein! Aber trotzdem wird noch daran gearbeitet werden. Joanas Mutter ist damit einverstanden, wenn die Kleine erst einmal bei dir bleibt. Ich habe mit ihr eben kurz gesprochen.“ Luke war nicht der Meinung seiner Frau: „Ich bin dagegen, dass sie bei dir bleibt! Aber in solchen Sachen hat deine Mutter immer den besseren Riecher. Und ich muss eingestehen, dass du es wirklich als einziger schaffen kannst, ihre Erinnerung zurückzuholen, weil du ein Teil von ihr bist!…Versuch Joana aus Gefahren herauszuhalten und pass gut auf sie auf! Ansonsten werde ich andere Wege finden müssen, und dann muss ich sie dir wegnehmen! Haben wir uns verstanden!?“ – „Luke du redest über sie, wie eine Sache! Sie ist ein Mensch!“, meckerte Lukes Frau mit ihm. Demir grinste nur und meinte: „Geht schon klar!“

Juan legte sein Kinn auf Maggies Schulter ab und grinste breit. „Joana bleibt noch ein zwei Tage hier und dann kannst du dir deinen Schatz mit nach Hause nehmen.“
 

Juan Martínez sagte zwar, dass es nach ein oder zwei Tagen für Joana wieder nach Hause gehen könnte, doch es dauert vier Tage, da ihr Kreislauf sich nicht richtig einpendeln wollte. Wie schon einmal brachte Demir Joanas Sachen in seine Wohnung. Erneut erklärte er ihr, wo sie schlafen würde und wo sie ihre Klamotten verstauen konnte. Mit einem Mal musste Joanas sich stützen und hielt sich mit der anderen Hand den Kopf. „Was ist? Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Demir besorgt und hielt sie an den Oberarmen fest. Joana nickte nur und sprach: „Ja, aber mir kommt das alles hier so vertraut vor! Als wenn du…Sie, es mir schon mal gesagt hätten.“ – „Solange du hier bist, kannst du mich ruhig duzen. Ich…“, setzte er an. Bei Joana zuckte ein Blitz vor den Augen und führte Demir angefangenen Satz fort: „Du magst es nicht gesiezt zu werden…Demir McDoughkt!“ Demirs Namen sagte sie sehr leise, aber der Polizist konnte es trotzdem noch hören. Im Inneren machte sein Herz einen Sprung. Joana konnte sich noch an seinen Namen erinnern.

Die Kleine legte sich schlafen. Während der Polizist sich in seinen Sessel schmiss. Seine Gedanken kreiste nur noch, um die schlafende Schönheit. Er musste sich selber unter Kontrolle bringen. Die gesamten Gefühle für Joana mussten im verborgenen bleiben. Aber wie sollte er das nur aushalten? Kurz entschlossen schnappte er sich sein Telefon und wählte eine bekannte Nummer. Am anderen Ende war ein Freizeichen zu hören. Hier bei McDoughkt!“ – „Wyn? Ich bin’s Demir! Kannst du mir einen kleinen Gefallen tun?“ – „Schieß los kleiner Bruder, ich bin ganz Ohr....“
 

Wie wild prügelte Demir auf den Sandsack ein. Hart und kräftig ließ er all seinen Kummer daran aus. Die Schweißperlen rollten bereits an seiner Stirn herunter und tränkten seine Sachen. Seine Gedanken waren noch immer bei seiner Liebe gewesen. Ausgerechnet jetzt musste so ein Schlamassel geschehen! Er verfluchte die gesamte Welt, weil ihm seine Liebe genommen wurde. Bereits einmal musste er so etwas mitmachen und wollte es nie wieder miterleben. Aber das Schicksal meinte es wohl nicht gut mit ihm. Noch immer konnte er sich an die weiche Haut erinnern, ihre zarten Hände und ihre Stimme, die keuchend und stöhnend nach mehr von ihm verlangte. Nun schnellten auch noch seine Beine wütend gegen den Sack. Mit einem Sprungkick riss er den Sandsack von der Befestigung. Der Polizist stemmte seine Hände auf die Oberschenkel ab und rang nach Luft. Diese Liebe musste er einfach verdrängen und loswerden. Einer neuen Beziehung mit Joana gab er keine Chance. Bereits jetzt stellte er sich vor, wie Joana es mit einem anderen tun würde und nicht mit ihm. Als ihn dieser Gedanke packte, schrie er wild auf und hämmerte mit den Fäusten auf den Boden ein. Die pure Verzweiflung ließ ihn das tun. Wenn ihn bereits dieser Gedanke so aus den Fugen brachte, wie würde es ihm dann ergehen, wenn es Wirklichkeit wurde.

Unter der kalten Dusche sammelte sich Demir wieder. Nur mit einem Handtuch um den Hüften ging er in die Umkleide und rubbelte sich seine Haare trocken. Aus dem Schließfach nahm er seine Sachen und zog sich an. Der Polizist packte seine Tasche und schwang sie über seine Schulter. Langsam marschierte er Richtung Ausgang. Doch bevor er das Fitnessstudio verließ, meldete er noch den Unfall mit dem Sandsack. Der Besitzer kannte diese „Unfälle“ bereits von seinem Stammkunden und machte sich an die Arbeit, einen neuen aufzuhängen. Mit einem letzten Händedruck verabschiedete er sich und stieg auf sein Motorrad. Als Demir dabei war, sich den Helm aufzusetzen, klingelte sein Handy. Das klingelnde Etwas zückte er aus einer Tasche und nahm den Anruf entgegen, ohne auf den Display zu schauen. „Demir.“ – „Wo steckst du denn?“, bebte am anderen Ende, eine ihm bekannte Stimme. „Ist irgendwas passiert?“ – „Nein, alles in Ordnung! Nur du bist schon über drei Stunden weg!“ Demir musste über seinen älteren Bruder schmunzeln: „Wie geht’s Joana?“ – „Der Kleinen? Sie ist vor einer knappen halben Stunde aufgewacht.“ – „Ich bin gleich zu Hause!“, verabschiedete Demir sich von Wyn.
 

Demir schloss die Wohnungstür auf und ihm entgegen sprang sofort Joana. Sie schlang sich um seinen Hals und ihre Beine krallten sich um die Hüften. Mit einer Hand packte er ihren Rücken. Joana jubelte und konnte kaum noch an sich halten vor Glück. „Was ist denn passiert?“ – „Ich hab Wyn geschlagen!“ Dieser stand in der Angel zum Wohnzimmer hin und sagte: „Joana ist ein Ass in Schach!“ Demir musste unwillkürlich grinsen. Noch nicht einmal ihm war es in der Vergangenheit gelungen seinen älteren Bruder im Schach zu besiegen. Schnell lobte er seinen kleinen Schützling und ließ Joana dann wieder herunter. „Gut ich geh dann mal!“, verabschiedete sich Wyn und nahm seine Jacke.
 

Erschöpft fiel Demir in seinen geliebten Sessel. Joana räumte das Schachspiel zusammen. Aus dem Augenwinkel heraus, beobachtete Demir seinen Liebling. Sie wirkte wieder wie früher. Ein nettes und zerbrechliches Mädchen, nur das ihre Erinnerung an Demir fehlte. Bereits nach den vergangenen zehn Tagen konnte sie sich nicht erinnern. „Demir kannst du auch Schach spielen?“, holte ihn die liebliche Stimme wieder zurück in die Realität. „Ein bisschen! Aber Wyn ist ein viel besserer Spieler, als ich es bin!“ – „Das würde ich gerne in einer Partie herausfinden. Was meinst du?“ – „Von mir aus? Aber ich bin ein schlechter Verlierer, stell dich schon mal drauf ein!“ – „Also spielst du ne Runde mit mir!?“ – „Stell schon mal auf, ich bin meine Sportklamotten weg!“, grinste er, als Demir das freudige Gesicht von Joana sah.

Demir war wirklich schlechter, wie sein älterer Bruder, dass stellte Joana schnell fest. Doch anstatt ihn schnell schachmatt zu setzen, ließ sie ihn noch zappeln. „Na, was ist?“ – „Du bist ganz schön gerissen!“ – „Wie bei dem Diamantenraub, mit der Kette von einigen Millionen…!“, Joana war über sich selbst erstaunt. Sie konnte sich daran erinnern, dass sie einst eine Diebin war. „Du kannst dich daran wieder erinnern?!“ – „Ja, an jedes einzelne Detail!“, sagte sie mit den Händen vor dem Mund. Demir stand auf und schnappte sich Joanas Hand. „Wo willst du mit mir hin?“ – „Wir gehen jetzt zu diesem Juwelier. Damit dein Gedächtnis weitermachen kann!“

Wie aus einem Reflex griff Joana im Flur nach den Zweithelm. In Demir keimte wieder ein bisschen Hoffnung auf. Vielleicht würde sie sich auch wieder an ihn und ihre gemeinsame Nacht erinnern.

Ein normales Leben

Schnell schnallte sie ihre Rollerblads fest, setzte ihre Helm auf und schon schoss das braunhaarige Mädchen los. In windeseile fuhr sie an Passanten vorbei. Kaum jemand hätte dieses Mädchen aufhalten können. Vereinzelt sprang sie sogar über Hindernisse und steuerte ein bestimmtes Ziel an und zwar die Polizeistation. Mittlerweile waren es nur noch zwei Wochen bis zu ihrem 18 Geburtstag und Demir hatte ihr versprochen, diesen nur mit ihr zusammen zufeiern. Joana schoss um die nächste Ecke. Es war nicht mehr weit bis zu ihrem Ziel. Auf ihrem letzten Stück nahm sie noch einmal großen Schwung.
 

Die gesamte Einheit, unter Wyns Führung, ging aus dem Polizeipräsidium. Für den heutigen Tag hatten sie frei, da der Fall früher als gedacht, gelöst wurde. Bevor Demir auf den Bürgersteig trat, warnte Cid ihn: „Joana kommt!“ Sofort richtete Demir seinen Blick auf die Heranrasende. Gelassen streckte er einen Arm heraus, in welchen Joana hinein fuhr. Das Mädchen richtete den Blick auf den Polizisten. „Hi Demir!“ – „Hallo. Was suchst du hier?“ – „Ich muss hier was ausliefern!“, sagte sie und deutete auf ihren Rucksack. Nach der Schule arbeitete Joana für einen Kurierdienst innerhalb der Stadt. Nur nach etlichen Bettelattacke konnte sie Demir davon überzeugen. „Und zu wem sollst du es bringen?“ – „Luke McDoughkt! Ist er da?“ – „Zu meinem Vater also? Ja, der ist da. Du gehst hoch in den zweiten Stock und die Tür zur Treppe rein und dann geradeaus durch!“ – „Danke Demir!“, rief sie ihm noch zu, während sie die Stufen mit ihren Rollschuhen erklomm.

Wyn schlug ihm von hinten freundschaftlich auf die Schulter: „Sie kann sich noch immer nicht erinnern, oder?“ – „Bis jetzt noch nicht.“ In einer Stunde des Alkohols platzte ihm die Nacht mit Joana heraus. Zu seinem Bedauern wusste nun alle aus seiner Einheit darüber bescheid. Veit drehte sich zu der Kleinen um, von welcher er noch einen winzigen Blick erhaschen konnte: „Zu Schade, dass sie das vergessen hat.“ – „Was daran ändern kann ich auch nicht!“, erwiderte Demir. „Wie hältst du das nur aus? Ich wäre schon lange über sie hergefallen!“, bei diesem Satz fing er sich einen schiefen blick von Cid ein. „Was denn? Seine Meinung wird man doch sagen dürfen oder?“, protestierte Veit.
 

Es dämmerte bereits, als Demir hörte, wie Joana die Tür aufschloss. Geschafft kam sie herein und legte ihren Schlüssel beiseite. Total bleich im Gesicht sah sie um die Ecke auf Demir. „Was ist denn mit dir passiert?“, erschrak dieser und legte seine Zeitung beiseite. „Ich musste noch in so ein komisches Schauhaus und dort waren nur Leichen, mir ist furchtbar schlecht geworden!“ – „Wenn man eine Leiche zum ersten Mal sieht, ist das normal. Aber du solltest duschen und dann ins Bett gehen!“ – „Wie schaffst du das nur immer?“ – „Hä?“ – „Na du bist doch Polizist!“ – „Mit der Zeit hat man keine Angst mehr davor!…Hast du deine Hausaufgaben fertig?“ – „Ja, hab ich gemacht bevor ich zur Arbeit bin! Ich hasse Hausaufgaben!“ – „Denk dran was du werden willst! Dazu brauchst du gute Noten und die erreichst du nur, wenn du die Aufgaben machst und immer fleißig lernst!“ – „Ich weiß!“, schrie sie, um die Wasserstrahlen zu übertönen.

Joana trocknete sich ab und sagte Demir noch schnell, dass sie jetzt ins Bett gehen würde. Doch dieser schien nicht ganz anwesend zu sein. Deshalb stellte sie sich direkt neben den Sessel und tippste ihm auf die Schulter. Demir zuckte zusammen und richtete seinen Blick auf Joana. „Was…Was ist?“ – „Ich geh ins Bett! Gute Nacht!“, sagte sie. „Ja, Gute Nacht!“ Dann wie aus reiner Gewohnheit drückte Joana Demir einen Kuss auf den Mund. Als sie merkte, was sie tat, entschuldigte sie sich schnell und lief in ihr Zimmer, um sich dort ins Bett verkriechen zu können.

Demir hingegen legte seinen Kopf in den Nacken. „Verdammt!“, fluchte er, „Wieso kannst du dich nicht an mich erinnern!“
 

Joana war bereits eingeschlafen. Sie schien schlecht zu träumen, da sich Joana ständig von einem Ende zum anderen wälzte.
 

~*~*~*~*~*~*~*Joanas Traum*~*~*~*~*~*~*

Langsam schritt sie, als Geist durch Demirs Wohnung. Sie konnte Laute wahrnehmen. Nach ihrem Gehör versuchte sie, diese zu folgen. Es dauerte bis Joana sich sicher war, dass es aus dem Badezimmer kommen musste. Wie von Geisterhand öffnete sich die Tür, sie brauchte es sich bloß vorstellen. Ohne recht zu wissen, wie sie ins Bad gegangen war, stand Joana auf einmal vor der Kabinentür zur Dusche. Jemand stöhnte vor Lust! Verwirrt und peinlich berührt wollte sie bereits den Rückzug antreten. Aber die Neugier überlag einfach…Erneut brauchte Joana keine Türen öffnen. Sie stand neben zwei Personen die sich unter der Dusche liebten. So sehr Joana sich bemühte zu schauen, gelang es ihr nicht. Beide Personen waren verschwommen. Jedoch dann klärte sich eine Person auf. Diese drehte sich mit einem fiesen Grinsen zu ihr um. Joana blickte dieser Person tief in die Augen. Plötzlich zuckte Joana zusammen, als sie sich selbst wiedererkannte. Sie selbst trieb es mit einem Kerl unter der Dusche und schien es auch noch zu genießen! Ständig verlangte die Traum-Joana nach mehr und presste sich mit ihrem Hinter gegen den Schritt. Dann winkte diese auch noch Joana zu, sie solle zu ihr kommen. Aber ehe sie sich versah, war sie bereits an der Stelle der Traum-Joana!

~*~*~*~*~*~*~*Joanas Traum*~*~*~*~*~*~*
 

Joana schreckte schreiend aus ihrem Traum auf. Mit wackligen Beinen ging sie Richtung Demirs Schlafzimmer. Im Bett lag er seitlich und schlief ruhig. Erst traute sich Joana nicht näher zu treten, doch dann übermannte sie wieder die Angst, diesen Traum zu haben. Immer wieder trat sie auf der Stelle.

Demir öffnete leicht ein Auge und sah auf die verzweifelte Joana. Die Augen reibend richtete er sich auf: „Was ist los?“ – „Ich hab schlecht geträumt Demir! Kann ich heute Nacht bei dir schlafen? Nur für heute Nacht, bitte!“, flehte sie ihn an. Demir warf die Decke auf der anderen Seite zurück und sagte: „Wenn du mir deinen Traum erzählst, kannst du vielleicht besser danach schlafen.“ Joana kroch über Demirs Körper, im Mondlicht sah sie die einzelnen Muskel hervorscheinen, welche sich abzeichneten. Peinlich berührt über ihren Traum erzählte sie ihn. Demir erkannte die Szene sofort wieder, weshalb sich Trauer in seinem Gesicht wiederspiegelte. Wie gerne hätte er dieses Szenario mit ihr wiederholt, aber es war unmöglich, das wusste er selber.
 

Am nächsten Morgen wachte Joana auf Demirs Brust auf. Dieser war noch immer im Reich der Träume. Als sie auf sich herunterblickte, bemerkte Joana selber, dass Demirs Hand sie nicht an ihn drückte. Etwas bedrückt über diese Tatsache stand sie auf, um sich zu duschen. Während sie unter den erfrischenden Wasserstrahlen stand, kam ihr Traum wieder ins Gedächtnis. Sie hielt sich die Ohren zu, um nicht mehr dieses Gestöhne zu hören.

Währenddessen erwachte Demir. Mit verschlafenem Blick sah er auf die andere Seite des Bettes. Erst wenige Augenblicke später hörte er das Rauschen des Wassers. Erleichtert darüber machte er sich auf den Weg in die Küche. Wenn er nie etwas zum Frühstück gemacht hätte, wäre Joana ohne etwas im Magen auf und davon.

Als sein kleiner Schützling nach einer weiteren halben Stunde noch immer nicht unter der Dusche hervorkam, entschloss sich Demir mal nach dem Rechten zu sehen. Hart klopfte er gegen die Badezimmertür. „Joana? Ist alles in Ordnung bei dir?“ Doch es meldete sich niemand. Ohne noch weiter nach zudenken, riss der Polizist die Tür auf und ging mit schnellen Schritten zur Duschkabine. Ein Ruck genügte und auch diese war nicht länger verschlossen. Als er Joana am Boden zusammengekauert erblickte, packte er sie am Oberarm und zog das arme Ding zu sich in die Umarmung. Nackt krallte sich Joana an Demir. Dieser stellte, mit der noch freien Hand, die Brause ab, um kurz darauf einen Bandemantel um seinen Schützling legen zu können. Diese stammelte ständig vor sich hin: „Sie sollen endlich aufhören! Dieses Gestöhne! Ich kann es nicht mehr hören!“ Demir drückte ihr Gesicht an seine Brust. „Ganz ruhig Joana! Ich bin bei dir! Alles wird wieder gut…Hörst du! Alles wird wieder gut!“
 

Ziemlich geschafft, stopfte Demir seine Sachen in den Spint. Wyn und auch die anderen bemerkten sein Verhalten. „Was ist los Demir?“, fragte sein Bruder. „Joana hatte einen Traum!“ – „War er so schlimm, dass es dich immer noch so ärgert?“, warf Cid ein. Demir setzte sich auf die Bank: „Nein, ärgern nicht!…Oder vielleicht doch?…Ich weiß es nicht!“ – „Dann erzähl uns den Traum!“, entgegnete Veit. Demir gab sich geschlagen und erzählte ihnen alles von vorne bis hinten. „Wo ist jetzt der Haken, dass es dich so ärgert?“, peilte Cid es noch immer nicht. „Cid, ich bin der Kerl! Ich bin derjenige mit Joana es unter der Dusche getrieben hat!“ – „Autsch!“, war sein letztes Wort, ehe sich Cid abwand. Wyn sah es von der positiven Seite: „Wenigstens kommt ihre Erinnerung daran zurück, wie nah ihr euch ward!“ – „Was ist wenn sie mich dafür hassen wird?“ – „Das glaube ich kaum! Es war doch im beiderseitigem Einverständnis oder?“ – „Ich könnte so etwas nie tun! Da würde ich mich lieber selber erschießen!“ – „Du hörst dich an, wie unser Vater!“ – „Was soll ich machen? Wenn das so weitergeht, drehe ich noch durch!“ – „Geh wieder boxen und reagier dich ab! An der Situation lässt sich jetzt noch nichts ändern! Du musst warten, bis es dir die Zeit zurück gibt, was sie dir genommen hat!“, sagte er und drückte ihm die Handschuhe entgegen.
 

Wie schon seit Wochen hämmerte er gegen den Sandsack. Wut, Zorn, Furcht und Verzweiflung trieben ihn an. Wann dürfte er sie wieder in die Arme schließen und küssen? Wann endlich wieder ihre verführerische Stimme hören, wenn er mit ihr schliefe! Würde er sich überhaupt wieder mir ihr vereinigen? Diese Fragen schwirrten etliche Stunden durch seinen Kopf, bis er sich geschlagen gab.

Happy Birthday Joana, Teil I

Der große Tag war endlich gekommen. Joana feierte heute ihren 18. Geburtstag. Ganz aufgeregt, saß sie im Klassenraum. Blöderweise lag ihr Geburtstag auf einem Dienstag. Aber die letzten Minuten der Stunde würden auch bald rum sein. Joana wippte bereits ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her. Womit sie die Lehrerin beinahe aus den Fugen gebracht hätte. „Diese elendige Englischstunde, wann ist die denn endlich vorbei?“, fluchte sie immer wieder. Ihre Blicke waren nur noch auf die Zeiger der Uhr gerichtet. Dann erklang die Erlösung. Achtlos stopfte Joana ihre Schulsachen in den Rucksack und stürmte aus dem Schulgebäude.
 

Zur selben Zeit auf dem Polizeirevier. Demir kam nur mit einem Handtuch bekleidet aus den Duschräumen. „Wo soll es denn hingehen, Bruderherz?“, ertönte die Stimme von Wyn. Demir drehte sich um. „Erschreck mich doch nicht so!…Ich hab Joana heute versprochen mit ihr den Tag zu verbringen. Weißt du doch! Außerdem hab ich die Genehmigung früher Schluss zu machen. Sogar von unserem Vater persönlich unterschrieben, zurückziehen könnt ihr mich also nicht mehr!“ – „Und was macht ihr heute schönes?“ – „Keine Ahnung, dass ist ganz Joana überlassen. Aber seitdem du mit ihr Schach gespielt hast, ist sie darauf immer ganz wild.“ – „Die Kleine ist ein Naturtalent!“ – „Ja, das ist sie...“ – „Sie kann sich noch immer nicht erinnern oder?“ – „Nein und so langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass sie sich jemals wieder daran erinnern kann!“ – „Gib nicht auf! Bislang sind die restlichen Erinnerungen zurückgekehrt und wir haben die Schweine fast!“ – „Trotzdem! Ich muss weiterleben und zwar ohne ihre Liebe!“, sagte Demir und knallte die Spinttür zu.

Als er aus dem Hinterausgang kam, um zum Parkplatz zu gelangen, entdeckte er Joana an seinem Motorrad. „Was suchst du denn schon hier?“ – „Ich wollte dich abholen!“ – „Die Schule liegt doch ne halbe Stunde entfernt!“ – „Nicht, wenn man ne Abkürzung nimmt!“ – „Was für eine Abkürzung?“, fragte Demir und verstaute seine Tasche. „Naja, ich war ja mal eine Diebin und da kamen heute wieder ein paar Erinnerung…Und diese Abkürzung!“ – „Joana, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du diese Wege meiden sollst!?“ – „Tut mir Leid, bitte sei mir nicht böse Demir!“ – „Könnte ich doch nie!…Alles Gute zum Geburtstag meine Kleine!“, sagte er und schloss sie in seine Arme.

Joana hielt sich fest an Demirs Oberkörper fest. Der Polizist beschleunigte seine Maschine und lehnte sich in die nächste Kurve hinein. Er stoppte vor einer Bank. Joana klappte das Visier nach oben und fragte ihn von hinten in sein Ohr geflüstert: „Was suchen wir hier?“ – „Ich muss mal kurz rein!“ – „Dauert es sehr lange?“ – „Nein, ich geh kurz rein und komm dann wieder.“ – „Gut ich warte dann, solange hier.“

Demir stieg ab und machte sich auf den Weg in die Bank. Bevor er jedoch hineingehen konnte, klingelte sein Handy. Der Polizist stand direkt vorm Eingang und redete mit seinem Bruder: „Was ist denn nun schon wieder Wyn?“ – „Hast du gemerkt, dass dir jemand gefolgt ist?“ – „Gefolgt?! Seit wann?“ – „Seit du mit Joana unterwegs bist!“ Ehe Demir reagieren konnte, hörte er die Schreie von Joana. Diese wehrte sich energisch gegen einen Angreifer. Sofort rannte der Polizist los, er schwang sich über das Motorrad und trat kräftig gegen den Unbekannte.

Demirs Tritte und Schläge waren in den vergangenen Wochen kraftvoller geworden. Joana fiel rückwärts gegen das Motorrad. Ihre Beine gaben nach und sie sackte zu Boden.

Die beiden Männer schlugen sich weiter. Keiner in der Umgebung wollte sich da einmischen. Beide Kämpfer schlugen hart und präzise zu. Demir rammte ihn mit dem Ellbogen und der Unbekannte trat einige Schritte nach hinten. Wie aus einem Reflex heraus, sprang Demir um seine eigene Achse und wuchtete seinen Fuß in die Rippen seines Gegners. Der Niedergeschlagene wischte sich das Blut vom Kinn. Demir wandte sich Joana zu, diese stürzte in seine Arme. Der Polizist drückte seinen Schützling an seine Brust und drückte ihr einen kleinen Kuss auf den Schopf. Dann riss er sich von ihr los und schnappte sich den Kerl. Demir hielt ihm seine Marke unter die Nase und forderte sofort Verstärkung an. Immer mit einem Auge auf Joana, hielt er den Kerl solange fest.
 

Die Streife kam nach wenigen Minuten. Demir und Joana folgten dem Streifenwagen mit dem Motorrad.

An der Hand führte Demir seinen Schützling ins Büro von James Wikenden. „Auf euch beide habe ich schon gewartet! Dein Vater kommt auch gleich Demir. Setzt euch solange!“ – „Danke James!…Was ist mit diesem Kerl?“ – „Sein Name ist Karl Wipert. Der Knabe steht unter den Fuchteln von diesem…“ – „…Ricardo…Walters.“, kam es urplötzlich von Joana. Demir blickte zu seinem kleinen Schützling. „Du kannst dich wieder an ihn erinnern?“, staunte der Polizist. Schnell fassten die Hände von Joana ihren Kopf. Alles spiegelte sich vor ihrem inneren Auge ab. Die Gefangennahme von einem kleinen Kind und Joana, wie sie gezwungen wird zu stehlen, wie sie Demir getroffen hat, aber dann…dann setzte es aus. Weiter kamen ihre Gedanken nicht zurück.

Demir kniete mittlerweile vor ihr und sah ihr besorgt ins Gesicht. Sanft streichelte er mit einer Hand über ihre Wange, von der eine Träne perlte. „Ich kann mich wieder erinnern...ich weiß jetzt wieder, warum ich das alles gemacht habe! Demir! Mein kleiner Bruder...mein kleiner Bruder, Jean! Er hat ihn!…Er hat ihn!“ – „Ganz ruhig Joana! Wie viel Erinnerung hast du zurückerlangt?“, fragte er sie gefühlvoll. Innerlich hoffte er endlich, dass sich das Mädchen an ihre Liebe erinnern konnte. Aber diese Hoffnung zerplatzte. „Ich weiß, dass mich dieser Ricardo erpresst, für ihn zu stehlen, ansonsten würde er meinen Bruder umbringen! Dann kann ich mich noch daran erinnern, dass ich dich in diesem Industriegelände getroffen habe! Ich wollte wissen ob ich dir vertrauen konnte...Aber was danach kommt, ist immer noch schwarz! Tut mir Leid! Tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen kann Demir!“, weinte sie mittlerweile. Ohne noch weitere Fragen an sie zu richten, nahm er sie in den Arm und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. „Egal wie lange es dauert, bis du deine gesamte Erinnerung wieder erlangt hast! Ich werde dir solange zur Seite stehen, hörst du!? Ich bin immer für dich da!“ – „Oh Demir!“, krallte sie sich an ihn fest.

Im selben Moment kam der Polizeichef hereingeschneit. „Ist alles mit der Kleinen in Ordnung? Hat sie irgendwelche Verletzungen?“, donnerten die Fragen von Luke. James winkte ab und bat seinem alten Freund und Kollegen einen Stuhl an. „Sie kann sich wieder erinnern, warum sie gestohlen hat!“ – „Das ist schon mal ein Fortschritt. Wenn es weiter so gut läuft, wird sie sich an alles erinnern können.“, sprach eine bekannte Stimme aus Richtung der Tür. Juan Martínez kam vorsorgehalber ins Kommissariat. „Also brauch ich mir nicht mehr so große Sorgen um dich machen! Ist doch schön!“ Bevor sich jemand dazu äußern konnte, klingelte Joanas Handy. Sie wischte sich noch schnell eine Perle von der Wange und nahm dann den Anruf entgegen. Am anderen Ende meldete sich eine alte und brummige Stimme. „Wer war das heute vor der Bank?“ – „Wer… Ricardo!“ – „Wer sollte sich sonst bei dir melden und sag mir wer das heute vor der Bank war!“ – „Das war ein Freund von mir, der dachte, dass man mich angreifen würde und hat mich verteidigt!“ – „In zwei Stunden bist du in der Bank! Haben wir uns verstanden?!“ – „Ja Sir!“ – „Braves Mädchen! Tu schön das was wir dir sagen und wir werden deinen Bruder weiterhin am Leben lassen!…Ja du hast richtig gehört! Dein Bruder lebt noch!“ – „Ich will mit ihm sprechen!“, flehte sie. Dann meldete sich ein kleiner Junge: „Joana! Ich hab Angst!“ – „Ganz ruhig Jean! Ich hol dich da raus, hab ich dich jemals im Stich gelassen!“ Ehe sie noch länger mit ihm sprechen konnte, wurde die Verbindung unterbrochen. Geknickt ließ sie den Kopf sinken. Ihr Bruder lebte noch und wenn Joana ihn wiedersehen wollte, dann musste sie Ricardos Befehl folge leisten.

Demir sah sie an. Ohne etwas zu sagen, wollte die Kleine gehen, aber das gelang ihr nicht, denn Demir hielt sie fest. „Lass mich los!“ – „Dummkopf!“ – „Hä?“, wunderte sie sich und drehte sich um. „Wenn du zu ihm gehst, dann werden sie dich töten! Also wirst du da schön mit mir aufkreuzen!“ – „Aber wenn ich da nicht alleine hingehe, werden sie meinen Bruder töten!“ – „Wenn du nicht mit mir hingehst, werden sie dich umlegen und danach deinen Bruder!…Außerdem hast du nicht verraten, dass ich von der Polizei bin! Das heißt wir können sie austricksen!“
 

Am Ende setzte sich Demir wirklich durch und gemeinsam kamen sie bei der Bank an. Joana betrat die Filiale, dicht hinter ihr Demir. Der Angestellte kam sofort auf sie zu und wollte sie alleine in eine Kabine bringen. Aber Demir setzte sich standhaft durch und Joana winkte ab. „Er ist mein Freund! Also lass ihn durch!“ Der Bankier tat dies nur widerwillig, aber er machte platz für Demir.

Zusammen in der Kabine legte der Angestellte Joana ein Schließfach vor und verschwand dann. „Die Kabine wird Video überwacht! Nur Bild kein Ton!“, sagte Joana. Demir lehnte sich gegen eine Wand, während Joana das Fach öffnete. Sie sackte umgehend am Tisch zusammen. „Was ist los?“ – „Ich soll einen nächsten Deal machen! Das Problem ist, dass ich es heute Abend machen soll! So schnell kann ich keine Pläne ziehen! Das ist unmöglich!“ – „Er will sehen, wo deine Grenzen sind!“ – „Er will mich hinrichten und meinen Bruder auch! Aber ich verstehe immer noch nicht wieso!?“, kullerten die ersten Tränen. Demir konnte diesen Anblick einfach nicht ertragen und packte Joana am Arm. Er drückte das wehrlose Opfer gegen die Wand, leckte mit seiner Zunge die Salzperle hinfort und nahm dann ihren Mund in Besitz. Wild und ungestüm eroberte Demir ihren Mund für sich. Seine Gefühle übermannten ihn und er konnte nicht mehr an sich halten. Er würde noch verrückt werden, wenn er sie nicht bald wieder ganz für sich haben konnte.

Joana legte ihre Hände an die Schultern von Demir und als sie realisierte, was sich gerade abspielte, drückte sie ihn von sich. Demir stemmte beide Ellen gegen die Wand. Das Mädchen stand vor ihm und ließ die Arme fallen. Bevor sich auch nur einer zu dieser Aktion äußern konnte, wurde die Kabine geöffnet und der Angestellte kam wieder herein. Beide lösten sich aus ihrer Erstarrung und Joana nahm die Aufzeichnungen mit.
 

Auf dem Polizeirevier rief Joana umgehend bei Sue Feinert an. Joana forderte ihre Freundin auf, sofort ins Präsidium zu kommen.

Demir hatte sich währenddessen im Fitnessraum verschanzt und hämmerte mal wieder wütend auf den Sandsack ein. Er hasste sich selber, dass er nicht stark genug war, seine Gefühle zurück zustellen. Vom Zorn gepackt, wurden seine Schläge und Tritte immer härter, schneller und präziser.

Mittlerweile war Sue im Büro angekommen und umarmte ihre Freundin erst einmal. Joana erzählte ihr die ganze Geschichte, was in der Zeit geschehen war, als sie sich nicht gesehen hatte. Den Kuss mit Demir ließ sie allerdings aus und verschwieg ihn. Noch immer konnte sie seine Zunge spüren, die an ihrem Fleisch leckte und ganz wild nach ihrem Körper war. Allerdings verdrängte sie diese Gedanken wieder und wollte sich auf das Eigentliche konzentrieren.

Cid und Veit besprachen mit Joana und Sue den Einsatz. Außerdem besorgten sie noch die Pläne für den Grundriss. Sue analysierte die Skizzen und machte alles aus. Joana erkundigte sich währenddessen geschickt bei dem Personal. Der gesamte Meisterstreich sollte in fünf Stunden starten. Während Cid auf die Suche nach Wyn und Demir ging, machte sich Veit daran die Ausrüstung zusammen zustellen.

Demir war noch immer damit beschäftigt den Sandsack zu zeigen, wer der Chef war. Wyn hielt das gute Stück fest und hörte sich die Leiden seines Bruders genau an. Hin und wieder gab er einen Ratschlag. Wyn glaubte, dass sein Bruder bald genug haben würde, doch dem schien nicht zu sein. Erst als Cid zu ihnen stieß und beiden von dem Vorhaben erzählte, stoppte Demir.

Frisch geduscht und umgezogen, kam er zusammen mit Wyn im Büro an. Joana klappte eine Karte auf und berichtete über ihre Vorgehensweise. Außerdem erwähnte sie, dass Ricardo Walters sich grundsätzlich in der Nähe befand, wenn sie einen Coup durchführte. Das sollte also die große Chance werden, diesen Kerl endlich zu bekommen. Joana und Demir wechselten nicht einen Blick miteinander. Zu groß war die Scham auf einmal rot zu werden.
 

Joana und Sue machten sich bereit. Die Polizei hatte sich gut versteckt und hielt sich bedeckt. Die Diebin machte sich für ihren letzten Streich bereit. Über ein kleines Earpiece konnte sie mit Sue sprechen. Diese gab ihr genaue Angaben. Als der Zeiger auf der Zwölf landete, sprang Joana los. Das Mädchen stürzte sich von einem Hochhaus und krachte mit voller Wucht durch das Fenster. Das Glas zersprang in tausende Stücke und verteilte sich durch den Raum. Der Alarm wurde ausgelöst und nun tickte die Uhr. Gewand schnellte Joana durch das Gebäude. Die anderen Kollegen im Präsidium waren ebenfalls eingeweiht, deswegen nahmen sie jedoch keine Rücksicht, da es zu sehr aufgefallen wäre.

Veit, welcher um einer Ecke im Gebüsch hockte, entdeckte einen Mann Mitte 50. Er passte genau auf die Beschreibung des Ricardo Walters. Durch das Mondlicht schillerten seine weißen Haaren. Sofort informierte er die anderen. Außerdem erblickte Veit einen Revolver. Ricardo Walters wollte Joana nach diesem Coup einfach umbringen.

Mittlerweile war auch die Polizei eingetroffen. Joana hatte Mühe jedem auszuweichen, ohne entdeckt zu werden. Letzten Endes versteckte sie sich in den Lüftungsschächten. Doch hier durfte sie keine Bewegung riskieren. Durch den Hohlraum würde jede Bewegung durch die Schächte hallen. Vorsichtig zog sie sich voran und bei jedem Geräusch stoppte sie.

Am anderen Ende des Gebäudes schlüpfte sie unerkannt aus dem Schacht und floh zum Dach hinauf. Wyn und seine Einheit war bereits im Gebäude unterwegs. Wyn und Demir schlichen sich nach oben, hinter Joana her. Cid und Veit sorgten dafür, dass die Polizisten das Gebäude wieder verließen.

Ricardo Walters bekam von allem nichts mit. Dieser grinste sich nur still ins Fäustchen. Er rechnete nicht im geringsten damit, dass sich Joana mit der Polizei zusammen getan hat, um ihm entgültig das Handwerk zu legen.

Dann erreichte ein Funkspruch von Luke die Einheit unter Wyn. „Ich kenn den Knaben! Besser gesagt, eure Mutter kennt diesen Typen. Er ist von der Polizeischule geflogen, als Maggie damals dort gewesen war. Das heißt, der Gute kennt sich ein wenig aus! Lasst euch also nicht von ihm erwischen! Er gehörte zu den besten Schützen in der Polizeischule und war ein Anwärter zum Scharfschützen!“

Demir und sein Bruder machten sich bereit. Leise schlichen sie auf das Dach. Da hörten sie bereits den Hubschrauber. Mit einem Mal meldete sich Veit: „Jungs, passt auf! Der Typ hat ne Knarre!“ Demirs Blick wanderte auf Joana, die hilflos in ihren Tod rannte. Ricardo Walters zielte bereits auf sie und die Kleine blieb vor Schock der Atem stehen. Sie wusste, dass sie sich in Sicherheit bringen sollte, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr. Plötzlich konnte sie eine fremde Hand um ihren Bauch spüren, welche sie zur Seite riss. In Deckung mit Joana atmete Demir tief durch. „Wieso bist du nicht weggegangen!“ – „Ich wollte, aber ich konnte einfach nicht!“ – „Hast du ihm die Beute bereits gegeben?“ – „Nein!“ – „Hast du das gehört Wyn?!“, brüllte er übers Dach, um die Geräusche des Hubschraubers zu übertönen. Wyn nickte und zielte auf den obersten Rotor. Der Pilot konnte die Maschine nicht mehr in der Luft halten und ging ungewollt in den Senkflug. Ricardo Walters sprang noch rechtzeitig aus dem Hubschrauber. Sicher war er trotzdem nicht gewesen, denn Demir und Wyn waren auch noch anwesend. Aus dem Versteck heraus, schoss Wyn auf Ricardo und traf dabei seinen Arm. Schreiend ging dieser in die Knie und hielt sich seine Wunde. Wyn stürmte vorsichtig heran und legte ihm die Handschellen an, nebenbei erklärte er ihm noch seine Rechte.

Cid, Veit und noch andere Kollegen kamen nun auch endlich auf dem Dach an. Sie führten Ricardo Walters ab.

Wyn, Cid und Veit gingen auf Demir und Joana zu. Joana drückte ihr Gesicht an die Brust von Demir und weinte. Der Schock wurde nun erst einmal verarbeitet. Sie konnte es immer noch nicht glauben, den Tod so knapp entrungen zu sein.

Sue Feinert kam auf das Dach gestürmt, als sie ihre Freundin wohlbehalten in den Armen von Demir entdeckte, sank sie erleichtert auf die Knie. Langsam löste sich die kleine Truppe um die beiden auf. Cid und Veit brachten Sue Feinert herunter und Wyn erklärte seinem Bruder noch, dass er nachkommen solle.

Leicht streichelte Demir über den Hinterkopf von Joana. „Wir müssen los Kleines! Kommst du bitte von mir hoch?!“ Das Mädchen erhob sich sachte, von dem Polizisten. Dabei übersah sie allerdings einen kleinen Vorsprung von einem Dach und knallte dort ungewollt mit ihrem Kopf gegen. Reflexartig hielt sie ihre Hände drüber und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Dann passierte es erneut. Blitze schnellten vor ihrem inneren Auge vorbei und gaben wieder Erinnerungen preis. Sie lag im Krankenhaus, ihre Mutter und ihr Vater waren dort. Ihr Vater wurde nicht herein gelassen, man versperrte ihm den Weg. Der nächste Blitz hellte auf und sie war auf einmal in Demirs Wohnung. Tränen flossen über ihre Wange. Diese schmerzhaften Gedanken welche zurückkamen. Dann dachte sie, sie wäre wieder in ihrem Traum gefangen gewesen. Der Duschtraum erschien dieses mal so real. Jetzt konnte sie alles fühlen, ihr Körper bebte förmlich vor Verlangen. Es war kaum noch zum Aushalten. Diese Gesichter nahmen langsam Formen an. Nun konnte sie beide Gesichter erkennen.

Joana schreckte hoch und blickte zu den sorgenden Demir. „Du, du hast mit mir geschlafen! Du warst das und du hast es die ganze Zeit über gewusst!…“ – „Joana! Ich…“ – „Warum Demir!?“ – „Wie soll ich dir das erklären?“ – „Ich hab es freiwillig gemacht! Es war alles freiwillig!!“, zuckte sie zusammen. Demir war nicht mehr fähig etwas zu sagen, er starrte ausschließlich auf Joana. „Du hast die ganze Zeit alles gewusst! Deine Gefühle!!! Wie konntest du sie die ganze Zeit über unterdrücken? Wie hast du das geschafft?“ – „Ich hab mir eingeredet, dass du dich nie wieder an mich erinnern wirst und hab es dabei gelassen.“ – „Liebst du mich denn nicht mehr?“ – „Ich werde mein ganzes Leben nicht mehr aufhören damit, dich zu lieben! Ich liebe dich wirklich, Joana! Und ich will deinem Glück nicht im Wege stehen!“, beteuerte er. Demir drehte sich zum kleinen Häuschen auf dem Dach um, und hämmerte mit seinen Fäusten dagegen. Er musste Joana gehen lassen, auch wenn es ihm schwer fiele. Als er ihr das noch einmal klar machen wollte, drehte er sich wieder zu ihr um. Joana stand mit einem Mal direkt vor ihm, packte sein Gesicht in ihre Hände und drückte ihre Lippen auf seine. Demir wollte sich von ihr lösen, doch sie ließ es nicht geschehen. Nachdem sich die Kleine von ihm gelöst hatte, legte sie ihren Kopf an sein Herz. „Ich habe deinen Herzschlag so vertraut empfunden, als du mich hast neulich bei dir schlafen lassen! Jetzt weiß ich endlich warum! Demir…ich werde dich nie wieder einer anderen Frau hergeben!“, sagte sie und sah beim letzten Satz auf.

Demir fiel dabei ein Stein vom Herzen und drückte ihren Körper an seinen. Dann flüsterte der Polizist in ihr Ohr: „Jetzt befreien wir deinen Bruder!“ – „Und danach…will ich nur noch in deinen Armen liegen!“ – „Alles was du willst!“, hauchte er. Dabei überkam Joana ein angenehmer Schauer, der sich bis in ihre Finger- und Zehenspitzen ausbreitete.

Gemeinsam mit Demir verließ sie das Dach.
 

Im Vernehmungszimmer versuchten Veit und der Polizeichef den Aufenthaltsort von Joanas Bruder, Jean, herauszufinden. Doch alles was er sagte, war: „Der Kleine wird pünktlich in zwei Stunden hochgehen! Meine Männer werden dafür Sorgen! Viel Spaß beim Planschen!“

Joana blickte schockiert zu Demir...

Happy Birthday, Joana! Teil II

Doch alles was er sagte, war: „Der Kleine wird pünktlich in zwei Stunden hochgehen! Meine Männer werden dafür Sorgen! Viel Spaß beim Planschen!“

Joana blickte schockiert zu Demir. Wyn packte ihn von hinten an der Schulter und flüsterte in sein Ohr: „Da ist ein kleiner Hinweis für uns drin! Hast du ihn auch gehört?“ Demir nickte bloß. Während Joana auf die Knie niedersank, versuchten Veit und Mr McDoughkt alles, um den Aufenthaltsort genauer herauszubekommen. Egal welche Verhörmethode sie auch wählten, es war kein weiteres Wort mehr von ihm zu hören.

In der Zwischenzeit durchkämmte Cid die Baupläne, wo sie vermutlich Jean gefangen hielten. Durch das Wort „Planschen“ waren sich alle sicher, dass es irgendwas mit Wasser zu tun haben musste. Also wurden sämtliche Pläne von Wasserkanäle und Unterwasseranlagen aufgerollt, durchsucht und später als Falsch abgestempelt. Die Hoffnung den Jungen noch rechtzeitig zu finden, sank mit jeder Sekunde. Ihnen lief die Zeit davon.

Dann sprang Joana auf und griff nach einem Telefon. Sie wählte zügig eine bekannte Nummer und verlangte von der Person sich zu beeilen und zum Präsidium zu kommen. Nach knapp 20 Minuten erschien niemand anderer als Sue Feinert. Schnell berichtete Joana die verzwickte Lage. Ihre beste Freundin zögerte nicht lange und ließ sich die Aussage von Ricardo Walters vorspielen. Sue warf Cid von seinem Platz und die junge Frau begann sogleich ihre langen schmalen Finger über die Tastatur sausen zu lassen. Unglaublich flink tippte Sue wirre Kombinationen ein und knackte ein System nach dem anderen. Sie musste etwas aus dem Gespräch herausgefiltert haben, was die Polizisten bislang übersehen hatten. Nach nur 5 Minuten hatte sie einen Kanalisationsplan auf dem Monitor. In 3-D Ansicht durchsuchte sie die Pläne und grinste selbstsicherer. „In knapp 30 Minuten wird dieser Kanal geflutet! Wenn ihr euch beeilt und ich Recht behalte, dann muss sich Jean hier aufhalten!“ Joana blickte noch einmal über die Schulter ihrer Freundin und sah sich den Lageplan an. „Wie weit sind wir entfernt!“ – „Der Weg dorthin dauert 35 Minuten…“ – „Verdammt!“ – „Aber wenn du deine Wege gehst Kleines! Dann schaffst du es in 20 Minuten!“ – „Alles klar! Ich geh!“, sagte Joana und machte auf dem Hacken eine Kehrtwendung. Doch sie wurde am Oberarm gepackt und zurück gezogen. Demir starrte in ihre Augen. „Ich muss gehen!“ – „Das ist bestimmt eine Falle und du rennst da mitten rein!“ – „Was bleibt mir anderes übrig? Soll ich in ersaufen lassen! Das kann ich nicht!“ Sue stand auf und legte eine beruhigende Hand auf Demirs Schulter: „Ich werde mitkommen! Und jetzt müssen wir uns beeilen! Wir haben nicht mehr sehr viel Zeit!“ – „Wir werden von hier versuchen, alle Schleusenöffnungen zu verhindern!“, erwiderte Cid.
 

Die Nacht zeigte sich von einer wunderschönen Seite. Der Mond schien auf die Erde nieder und erleuchtete jeden kleinen Winkel. Über die Dächer der Stadt liefen Joana und Sue. Schnell und gewand sprangen sie von Haus zu Haus. Die Haare wehten im Wind.

„Bitte Jean! Halt durch!“, flehte Joana innerlich. Der nächste Sprung ging in die Tiefe. Langsam verschwanden die Hochhäuser und es zeigten sich allmählich die Einfamilienhäuser. Bäume, Sträucher und Vorgärten nahmen rasant zu.

In diesem Moment wollte eine Mutter das geöffnete Fenster schließen. Sie erschrak, als ein Hakenschuh Halt auf dem Rahmen suchte und seinen Besitzer weiter in die Dunkelheit führte. Die Mutter reckte sich aus dem Fenster doch sie konnte nicht mehr erkennen. Kopfschüttelt schloss sie das Fenster und ging aus dem Zimmer.

„Wir sind gleich da, Joana!“ – „Das hoffe ich! Uns bleibt nicht mehr viel Zeit!“ – „Da oben ist das Werk!“, sagte Sue, „Wir müssen über den Zaun und dann immer westlich rennen! Dann kommen wir an!“ – „Irgendwie kann ich die Worte von Demir nicht vergessen! Da muss noch was auf uns warten!“ – „Keine Angst, deswegen bin ich auch mitgekommen!“ – „Irgendwelche Überraschungen, die du mir noch nicht verraten hast? Hunde? Selbstauslösende Laserkanonen?“ – „Die Hunde, ja! Aber du solltest weniger von diesen Science Fiction Filmen sehen! Es gibt Fallen ja, aber vergiss diese selbstauslösenden Laserkanonen!“ – „Gut! Dann mal los!“, erwiderte Joana hochmotiviert. Beide hatten nicht mehr wie 10 Minuten Zeit Jean zu befreien. Allein der Gedanke sie könnten zu spät kommen, schnürte der Diebin die Luftröhre zu.

Durch großes Geschick gelangten beide schnell über den hohen Zaun. So wie Sue es bereits angekündigt hatte, schallten die ersten Knurrgeräusche heran. „Hast du das Schlafgas dabei, Jo?“ – „Ich dachte, du hättest es dabei!“ – „Super, jetzt bleibt uns nur noch eins!“ – „RENN!“, brüllte Joana. Zwei ausgewachsene Dobermänner flitzten hinter den Diebinnen her. Die Vierbeiner holten mit der Zeit immer mehr auf. „Verdammt sind hier keine Bäume!“, fluchte Sue. „Dafür haben wir keine Zeit! Wir müssen weiter rennen!“ – „Woher hast du so ne Kondition?“ – „Der Kurierdienst! Ich war zu faul das Fahrrad zu reparieren! Und Demir hatte keine Zeit, es für mich zu tun, also hab ich meine Rollerblads genommen!“ – „Verstehe!“, keuchte Sue nach Luft. Beide Luftröhren schmerzten bereits und beide dachte das Blut durch diese Öffnung fließen würde. „Die Köter haben uns gleich!“, gab Sue bereits auf. „Renn weiter, wir sind gleich da!“, spornte ihre junge Freundin sie noch an. Ein kleiner Hoffnungsschimmer machte sich breit, als Sue etwas entdeckte: „Die Leiter da vorne!“ – „Renn vor! Ich hab eine Idee!“, forderte sie ihre Freundin auf. Sue tat es ohne Widerworte und vertraute ihrer jungen Freundin. Joana sprang wie eine Athletin auf die Schultern ihrer alten Kollegin und hangelte sich kopfüber herunter, nur um Sues Handgelenke zu packen und ihre Freundin dann hinaufzuschwingen. Sue landete sicher auf einer breiten Fensterbank. Unter ihnen kläfften weiterhin die Wachhunde. Joana beugte sich nach oben und kletterte ohne eine Ruhepause hinauf. „Komm schon Sue!“ – „Woher hast du das alles? Das konntest du früher noch nicht?“ – „Tja meine Zeit mit Demir hat sich gelohnt!“ – „Hast du mit ihm geschlafen?!“ – „Bevor ich mein Gedächtnis verlor, hab ich es zweimal mit ihm getrieben! Noch einmal bislang noch nicht!“ – „Du magst ihn oder?“ – „Mögen, Nein! Ich liebe ihn! Aber ich liebe auch meinen Bruder, Jean, und der steht jetzt an oberster Stelle.“, erwiderte Joana unverblümt. „Siehst du das Rohr da oben, dass ist das Hauptrohr! Da müssen wir rein!“ – „Ist gut! Wie lange bleibt uns noch?“ – „Weniger als fünf Minuten!“ – „Verdammt!“, fluchte Joana laut.

Sie drehten den Eingang auf. Das gewichtige Metallrad ging schwer, doch mit ein wenig Geduld und Ansporn es noch rechtzeitig zu schaffen, klappte es doch. Beide Frauen schlüpften hinein. „Das Hauptrohr wird gleich geflutet, also sollten wir uns besser beeilen...“, sprach Sue, stockte aber mittendrin, da Gewimmer an ihre Ohren stieß. Joana zögerte nicht lange, sondern lief dort hin. Der kleine Jean weinte bereits, doch als er seine ältere Schwester erblickte, war er sichtlich erleichtert. Joana sah sich schnell an, wie ihr kleiner Bruder gefesselt war und stieß einen kleinen Fluch aus. Jean war zwar mit Seilen gefesselt gewesen, trotzdem hatten sie ein dickes Schloss angebracht. Sue schnippelte an den Fesseln umher, während Joana sich bemühte, dass Schloss zu knacken. „Noch zwei Minuten! Schaffst du es?“, fragte Sue ihre junge Freundin. Jedoch war sie zu sehr in ihre Arbeit vertiefst gewesen. Ein letztes Mal bog sie die Haarnadel zurecht und knackte das Schloss. Beide Frauen entfernten die Seile und halfen dem Jungen auf die Beine. Doch es war zu spät, den alten Weg zurück zugehen. Das Wasser kam und flutete das Hauptrohr. „Sue!“ – „Keine Angst, hier! Ich hab kleine Sauerstoffflaschen. Wir müssen zurück zu der Metalltür.“, erwiderte die Gehilfin.

Das Wasser kam so stark um die Ecke geflutet, dass es unmöglich war dagegen anzukämpfen. Joana und Jean klammerten sich aneinander fest. Sue schwamm hinter ihnen. Der kleine Junge hatte seine Augen zusammengekniffen und versuchte bei seiner Schwester zu bleiben. Joana erblickte einen Ausgang. Sie streckte ihre Hand aus und klammerte sich an das Drehrad fest. Sue kam nur wenige Augenblicke danach hinzu. Die Kräfte der beiden Frauen ließen immer mehr nach und sie konnten sich kaum noch festhalten. Doch irgendwie schafften sie es dann doch und Joana wuchtete ihren Bruder hinaus in die Freiheit. Sue half ihrer Freundin, dass sie ihrem Bruder folgen konnte. Danach griff Joana ins Wasser hinein, um ihrer alten Freundin heraus zu helfen. Beide Frauen wurden nach hinten geschleudert und Sue lag schließlich auf Joana. „Danke!“ – „Kein Problem! Aber komm von mir herunter, sonst zerquetscht du mich.“ – „Tschuldigung.“, keuchte Sue. „Jetzt müssen wir nur von diesem Gelände kommen. Aber die Hunde werden uns garantiert wieder auflauern und Jean kann nicht so schnell laufen, wie wir beide!“, sagte Joana und ließ ein wenig den Kopf hängen. Plötzlich ertönte eine bekannte Stimme: „Hey Joana! Wie lange wollt ihr noch da oben hocken bleiben?“ Schnell rutschte sie über das gefährliche Gelände und streckte ihren Kopf über die Brüstung. Freudestrahlend rief sie: „Demir!“ – „Kommt endlich runter! Die Hunde haben wir zurückgepfiffen und das gesamte Gelände umstellt. Hast du deinen Bruder gefunden?“ – „Ja.“, sagte sie und suchte bereit nach einem geeigneten Platz, um herunter zu kommen. „Sue siehst du hier irgendwo eine Leiter?“, fragte Joana und sah sich weiter um. Jean half beiden: „Dort hinten ist eine Metallleiter.“ Der Kleine deutete auf das andere Ende. Beide Frauen drückten sich kurz an den Jungen und kletterten dann hinunter.
 

Von weitem hörte man bereits die besorgte Mutter. Diese schnappte sich ihren Sohn und drückte ihn weinend an sich. Sue lächelte leicht und wurde kurz von der Seite angestupst. „Danke Sue! Ohne dich hätte ich meinen kleinen Bruder nie gefunden!“ – „Wofür sind Freunde da? Aber ich mach mich jetzt vom Acker!…Wenn du mich brauchen solltest, weißt du ja wo du mich find kannst!“ – „Alles klar!“, verabschiedete sich Joana mit einer letzten Umarmung von ihrer besten Freundin. Ehe sich die Polizisten versahen und Sue festhalten konnten, war diese Diebin verschwunden. Keiner der Gesetzesmänner konnte sie noch fangen, sie verschmolz zu gut mit der Umgebung und kannte sich auch bestens auf dem Gelände aus.

Joana klopfte sich ein wenig die Sachen zurecht. Dann legte ihr jemand eine Hand auf die Schultern, woraufhin das junge Ding den Kopf hob. „Alles klar bei dir Joana?“, fragte Demir besorgniserregend. Die Kleine umschlang den Körper des Polizisten und drückte sich an ihn. „Jetzt geht’s mir besser!“, grinste sie gegen Demirs Brustbein. Bevor sich alles friedvoll lösen konnte, hörte Joana die Stimme, welche sie als kleines Kind fürchtete.
 

Joanas Vater stieß wieder einmal betrunken dazu. Brutal machte er seiner Frau und seinem Sohn klar, dass sie nun mitkommen sollten. Sein verklärter Blick schweifte in die Runde, bis er seine Tochter entdeckte, welche sich ängstlich an einen Polizisten klammerte. Er torkelt zu den beiden hin. Seine Hand will nach den Oberarm seiner verkorksten Tochter greifen, allerdings packt ihn jemand fremdes starkes nach ihm. Verwundert als auch genervt, sah er hinauf. Der alte Mann blickte in Demirs zornverwandeltes Gesicht. „Finger weg von ihr!“, zischte der Polizist. Der Betrunkene wankte mit seinem gesamten Körper. Demir sah, dass dieser Mann kaum noch Kontrolle über sich selbst besaß. Rechtzeitig wich der Polizist der heransausenden Faust des Betrunkenen aus, wobei er Joana sanft von sich stieß. „Ich lass mir nichts von ’nem Bullen sagen!“, lallte Jeans und Joanas Vater. Die Mutter rief von hinten: „Lass es sein! Hör doch bitte auf damit!“ – „Halts Maul, Miststück!“, schrie er seine Frau an. Demir reagierte blitzschnell und verschränkte die Arme des Betrunkenen auf dem Rücken. Aus einer Halterung zückte der Polizist die Handschellen und legte diese an. „Hey! Mach mich los!!“, randalierte er mit seiner Alkoholfahne. Wyn schaltete sich ein und rechtfertigte das Verhalten seines Bruders. „In Ihrem Zustand sind Sie eine Gefahr für die Menschen in Ihrer Umgebung und für Sie selbst, deswegen dürfen wir Sie gefangen halten und auch Handschellen anlegen. Wenn Sie sich noch weiter wehren, legen wir noch Fußfesseln an!“, drohte der Truppenleiter. Dann übernahm er schnell für Demir. Dieser wand sich seiner Liebe zu, welche total neben sich stand. „Joana?“, erkundigte er sich sanft, womit er sie aus einer anderen Welt riss. Demir streckte eine Hand nach Joana aus und sagte liebevoll: „Wollen wir nach Hause gehen?“ Eine Träne zog sich über Joanas Gesicht und griff nach der ausgestreckten Hilfe. Die Kleine warf sich regelrecht um Demirs Körper. „Ja, ich möchte nach Hause...“, grinste sie leicht. Ein letzter Blick huschte zu ihrer Mutter. Joanas Mutter nickte leicht und erlaubte ihr, mit Demir zu gehen.

Liebevoll umarmte Demir seine Joana, welche es sich auch nicht nehmen ließ, sich an ihren Demir festzukrallen. „Dein Geburtstag feiern wir am Wochenende nach, okay?“ – „Ja!“, lächelte sie.

Endlich Leben

Joana lag geschafft auf der Couch und telefonierte mit ihrem kleinen Bruder. Es freute sie, dass ihr Bruder endlich in Sicherheit war. Außerdem hatten Wyn und die anderen ihren Vater weggebracht und in Gewahrsam genommen. Endlich konnte sie wieder frei atmen, ohne Angst haben zu müssen, dass ihr Vater Jean oder ihrer Mutter etwas antat. Außerdem wollte Frau Reinerts am nächsten Tag zur Polizei gehen und ihren Mann wegen häuslicher Gewalt anzeigen. Cid garantierte für ihre Sicherheit und ihrer Familie. Sichtlich erleichtert sprach sie nun über dem Telefon mit ihrer Tochter. Jean hatte sich ins Bett verkrochen und wollte das Geschehene erst einmal hinter sich lassen. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen, was er nun nachholen wollte.

Währenddessen unterhielten sich Mutter und Tochter. „Geht es dir gut, Joana?“ – „Ja Mama. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Demir passt auf mich auf!“ – „Ist er denn da?“ – „Nein. Er ist noch auf dem Präsidium, aber er kommt gleich nach Hause.“ – „Du scheinst dich bei ihm sehr wohl zu fühlen. Bist du dir auch sicher, dass er der Richtige für dich ist?“ – „Da bin ich mir ganz sicher. Zwischendurch hatte ich doch diesen Gedächtnisverlust und er war die gesamte Zeit an meiner Seite, um mir meine Erinnerungen wieder zu geben. Dabei hat er sogar in kauf genommen, dass ich mich an ihn nie wieder erinnern kann. Er wollte mich zu nichts zwingen...na ja!“ – „Wie na ja?!“ – „Beim ersten Mal war er ziemlich stürmisch! Aber irgendwie war das für mich gar nicht mal so unangenehm. Irgendwie war das ganz erregend für mich. Ich weiß selber nicht was da mit mir durchgegangen ist.“ – „Also ich kann dir da wohl ein bisschen auf die Sprünge helfen. Er fand dich unwiderstehlich. Aber dich verletzt hat er nicht oder?“ – „Nein! Wie kommst du auf die Idee! Du hast ihn doch auch gesehen auf dem Klärwerkgelände.“ – „Der junge Mann, welcher dir geholfen hat und deinen Vater festnahm?“ – „Genau den mein ich!“ – „Du hast doch die Polizei immer verachtet. Wie kommt es, dass du dir auf einmal einen Polizisten geangelt hast?“ – „Nun ja. Wie soll ich das erklären? Demir hat sich rührend um mich gekümmert und mich beschützt, als ich in Schwierigkeiten war. Und dann ist er über mich hergefallen...und ich...ich hab ihn gewähren lassen!“ – „Joana so hab ich dich ja noch nie erlebt. Hoffentlich begehst du da keinen Fehler!“ – „Nope! Nach dem ersten Mal hat er mir ewige Liebe geschworen! Außerdem haben wir es am nächsten Morgen noch mal getrieben.“ – „Du hattest mit diesem Demir dein erstes Mal oder? Und am nächsten Morgen habt ihr noch mal?“ – „Mit Demir hatte ich mein erstes Mal, ja. Und das zweite Mal auch. Aber unter Dusche ist das ziemlich unbequem, Mom!“ – „Unter der Dusche!...Wenn es für dich unbequem war, hattet ihr eine falsche Stellung oder du hast falsch gestanden.“ – „Ich glaub eher an das zweite!“, lachte Joana und hörte, wie sich jemand Zutritt zur Wohnung verschaffte. Schnell unterbrach Joana den aktuellen Unterhaltungsstoff und meinte: „Demir ist gerade gekommen! Ich muss Schluss machen! Bye Mom!“

Aus dem Flur knallte es und sofort erkannte Joana die Angewohnheit von ihrem Polizisten. Darum stürmte sie aus dem Wohnzimmer, bevor sie allerdings ihr Ziel erreichte, rannte Joana in Demir hinein. „Wow! Immer ruhig mit den jungen Pferden!“, sagte Demir voller Überraschung. Dann warf er einen Blick auf die Uhr und deutete auch darauf. „Du solltest längst im Bett sein! Warum bist du noch auf? Und mit wem hast du telefoniert, meine kleine Schnattertante?“ – „Ich hab noch mit meinem Bruder und meiner Mutter gesprochen. Außerdem wollte ich warten, bis du wieder hier bist.“ – „So nun bin ich da und du gehst ins Bett!“, erwiderte Demir, der Joana auf den Arm nahm. „Hey Demir! Was soll das?“, keifte das junge Ding, doch hatte gegen den Polizisten keine Chance. Demir legte seine junge Freundin auf das Bett und beugte sich über sie, wobei er Joana mit seinen Armen umzingelte. Sanft verschloss der Polizist beide Lippen miteinander. Innerlich brach in ihm ein Freudenfeuerwerk aus. Endlich war Joana wieder seins!

In dieser Nacht vereinigten sie sich mehrmals, bis Joana die Kraft ausging.
 

Am nächsten Morgen klingelte in aller früh das Telefon. Joana erhob sich von Demirs Brust und saß auf seinen Lenden. Sie griff zum Hörer: „Hallo?“ – „Hey Kleines! Ist Demir auch da?“ – „Wer ist denn dran?“ – „Wyn!“ – „Einen Moment, ich weck ihn schnell.“, sagte sie mit schwerliegender Stimme. Um ihren Geliebten zu wecken, drückte Joana ihre Lippen auf die von Demir. Prompt schlangen sich zwei Arme um sie und keck, wie sie war, hielt Joana ihm den Hörer mit den Worten „Dein Bruder ist dran“ hin. Über diesen störenden Anruf genervt, nahm er sich den Hörer. Ehe ihr Geliebter Joana noch länger festhalten konnte, schlüpfte sie aus dem Bett und ging Richtung Badezimmer. Unter der Brause genoss sie die morgendliche Frische. Das Wasser prasselte über ihrem Körper und verschwand dann wieder im Ausguss. Als sie mit duschen fertig war, stellte das junge Ding die Brause ab und wollte sich abtrocknen. Doch bevor sie das machen konnte, drängte Demir sie wieder zurück in die Kabine und stellte das Wasser wieder an. Joana kicherte und versuchte noch etwas zu sagen, doch da hatte Demir bereits ihre Lippen in Besitz genommen. Die Zungen kämpften miteinander und liebkosten sich gleichzeitig.
 

Joana zog ihre Klamotten an, kämmte ihre Haare und schlenderte in die Küche. Demir reichte ihr ein Glas Saft, welchen sie dankend annahm. Dann setzte sie sich auf einen Stuhl und blätterte in einer Zeitung. Die Gerichtsverhandlung von Ricardo Walters wurde in einem Artikel berichtet. Es war gerade mal ein Tag vergangen und schon wusste die Presse bescheid. Wütend warf sie das Blatt beiseite und schnaubte durch, nahm dann einen Schluck vom Saft. Demir schielte über den Politikteil hinüber. „Was ist los?“, fragte er verwundert. Joana hob den Zeitungsartikel auf und warf ihm Demir zu. Dieser fang ihn im letzten Moment auf, dann suchte er sich den Artikel, welchen Joana so zur Weisglut trieb. Als er ihn las, verstand er seine junge Freundin.

Die Uhr schlug bald 9. Es war an der Zeit sich fertig für die Arbeit zu machen. Zur Kontrolle über den Artikel, steckte er diesen ein. Auf der Arbeit wollte er herausfinden, wer diese Informationen über gestern Nacht herausgab. Joana wiederum packte ihre Schulsachen zusammen. In wenigen Tagen würde sie ihre Abschlussarbeit schreiben und die Nervosität war ihr bereits jetzt anzusehen. Schnell legte sie noch einen Schreibblock in die Tasche. Demir zog sich auf dem Flur an. Rasend kam Joana um die Ecke gefegt, griff nach dem Helm, womit sie dem Polizisten klarmachte, dass sie nun fertig war. Die Schülerin donnerte im Treppenhaus voraus, was Demir nur den Kopf schütteln ließ. Unten angekommen setzte sich der Cop auf seine Maschine und Joana nahm hinter ihm platz. Sie griff um seinen Unterleib, damit sie nicht herunterfallen konnte. Demir versicherte sich noch einmal, gab dann Gas und fuhr mit seiner jungen Freundin zu ihrer Schule. Vor dem Haupttor hielt er an, wartete dann bis Joana abgestiegen war, um dann zur Arbeit zu fahren.
 

Mit dem Motorradhelm in der Hand betrat er das Präsidium. Langsam stieg der Polizist die Treppen hinauf. Da stürmte ihm schon die Sekretärin entgegen. „Da steckst du ja! Hast du heute früh die Zeitung gelesen?“, sagte sie hysterisch. Demir hielt ihr den Artikel entgegen. „Meinst du den? Joana hat ihn mir heute früh entgegengeschmissen.“ Die Sekretärin des Hauses nickte wild zustimmend mit dem Kopf. Dann packte sie Demir am Handgelenk und schleifte ihn hinterher. Im Büro von Mr McDoughkt blieb sie stehen. Dieser faltete ruckartig die Zeitung zusammen und sah grimmig auf seinen jüngsten Sohn. „Kannst du mir erklären, wie dieser Artikel in die Zeitung kommt?…Die anderen hab ich bereits befragt.“ – „Ich war gestern mit Joana beschäftigt und heute früh hat sie mir wütend den Artikel um die Ohren geschmissen.“ – „Wütend?“ – „Sie ist regelrecht ausgeflippt. Du hättest sie mal hören sollen. Genauso wie Mom immer rumgeschrieen hat, wenn ihr was nicht gepasst hat, wovon sie keine Ahnung hatte und überrascht wurde.“ – „Dann könnt ihr es auch nicht gewesen sein. Ich kenn diese Ausraster nur zu gut.“ – „Diese Sue Feinert war doch da!“ – „Habt ihr sie schon ausfindig gemacht?“ – „Das kann ich dir gar nicht sagen, ich bin eben erst angekommen. Als ich reinkam, wurde ich bereits hier hergeschliffen. Falls Sue noch nicht gefunden wurde, kann ich Joana holen. Sie weiß, wo sich Sue Feinert aufhält!“ – „Dann mach dich an die Arbeit!“ – „Geht klar.“ – „Demir?…Mom möchte heute Abend ein Familienessen machen. Du und Joana sollt auch kommen!“ – „Ist in Ordnung. Ich sag ihr bescheid. Wann heute Abend?“ – „20 Uhr pünktlich gibt’s was auf dem Tisch. Wenn ihr eine Stunde vorher kommt, wäre das okay.“, sagte Luke McDoughkt zum Abschluss.

Demir machte sich, nach dem Gespräch mit seinem Vater, auf dem Weg zu seiner Einheit. Dazu musste er quer durch das gesamte Präsidium gehen. Als er dann endlich ankam, entdeckte er eine höchst verzwickte Situation für Cid und Veit. Der Polizist hob verwundert seine Augenbraue und ging dann ganz gewöhnlich auf beide zu. Er legte beiden Partnern den Artikel vor, sagte dabei auch seinen Verdacht. Daraufhin meinte Cid: „Das haben wir uns auch schon gedacht. Jedoch können wir sie nicht ausfindig machen.“ Wyn kam hinzu. „Joana kann uns da doch sicherlich weiterhelfen oder?“ – „Hey Bruderherz! Danke für deinen Weckruf heute Früh!…Und ja! Sie kann uns da weiterhelfen, allerdings hol ich sie ab, wenn die Schule beendet ist.“, erwiderte der Schwarzhaarige. Veit sah immer wieder nervös zu seinen Kollegen Demir. Als Wyn sich verabschiedete, sprach er Demir direkt darauf an. Allerdings blockte dieser sofort ab: „Was ihr macht und welche Beziehung ihr miteinander habt, interessiert mich nicht im geringsten.“, sagte Demir und holte weiter aus, um beide zu beruhigen, „Ich werde niemanden von euch erzählen! Also entspannt euch!…Was habt ihr beide denn schon alles versucht, um Sue Feinert ausfindig zu machen?“ – „In der Datenbank ist sie nicht verzeichnet! Es scheint, als würde sie nicht existieren!“,. sprach Cid gelassen. Also musste sie doch auf Joana warten.

Nachdem sie weiterhin versuchten Sue Feinert ausfindig zu machen, waren die Stunden, wie im Flug vergangen und Demir machte sich auf, Joana abzuholen. Zusammen mit ihr kehrte der Polizist zurück. Joana setzte sich auf den Stuhl von Cid und nach wenigen Klicken fand sie eine Nachricht von Sue. Jedoch wurde diese unbeendet verschickt, was Joana aufhorchen ließ. Dies leitete sie sofort an die anderen Polizisten weiter. Die Schülerin machte sich große Sorgen, um ihre beste Freundin. Demir beruhigte sie, so gut es ging. Doch diese Nachricht brachte Joana komplett durcheinander. Der Tag hatte doch so gut begonnen, warum musste er so schwarz werden...

Wo ist Sue Feinert

Joana sank am Schreibtisch zusammen. Wieso musste es soweit kommen? Was war passiert? Wo war Sue?!
 

Sie hätte sich wahrscheinlich noch stundenlang darüber Gedanken gemacht, wenn Demir ihr nicht gesagt hätte, dass alles wieder in Ordnung käme und sie doch bitte nach Hause gehen möchte. Doch sie stellte sich stur und wollte einfach nicht gehen. Demir schickte die anderen aus dem Zimmer, dass wollte er alleine mit ihr klären. Wie es ihnen geheißen, verließen Cid und Veit den Raum, schlossen sogar hinter sich die Tür.

Daraufhin schnappte sich Demir einen Stuhl und setzte sich Joana gegenüber. „Was ist los mit dir? Geh lieber nach Hause! Wir regeln das schon!“ – „Nein! Ich kann euch helfen! Ich bin die einzige Person, die weiß, wie man Sue finden kann! Ihr habt keine Chance! Ich kenne alle Seiten, welche Sue anklickt, um mich zu kontaktieren.“ – „Dann schreib sie mir auf und ich werde das regeln.“ – „Sie wird dir nicht antworten. Sue hatte noch nie großes Vertrauen in andere Leute gelegt. Ich bin die einzige Person, der sie vertraut! Du hast keine andere Wahl!“ – „Wir können es ausprobieren! Ich will nicht, dass du da hineingezogen wirst!“ – „Das entscheide ich immer noch alleine! Außerdem passt du doch auf mich auf, da kann mir doch nichts passieren! Oder?“ – „Joana! Sei nicht immer so stur!“ – „Aber wenn ich es doch weiß! Du musst es den anderen doch nicht erzählen, dass ich dir die Informationen gebe.“ – „Lass uns später darüber reden. Ich finde es jetzt erst einmal besser, wenn du nach Hause gehst! Du musst dich auf deinen Abschluss konzentrieren. Den Rest überlässt du mir!“ – „Demir!“ – „Nichts Demir!“ – „Aber...!“ – „Joana...jetzt stell dich bitte nicht an und hör endlich auf mich! Geh nach Hause!“ – „Wie du meinst! Aber du wirst schon noch sehen, was du davon hast!“, sagte sie zickig und schnappte sich ihre Sachen, um das Büro schließlich sauer zu verlassen.

Demir warf seinen Rücken an die Lehne und keuchte deprimiert auf. Hatte er nun einen Fehler begannen? Nein! Das war unmöglich! Er hatte das Richtige getan. Um nichts in der Welt wollte er seine Kleine in Gefahr bringen und am besten war es nun mal, wenn er sie aus allem raushielt. Um sich eine Bestätigung zu holen, ging er zu seinem Vater.

Dieser hing am Telefon und schien mit seiner Frau zu sprechen. Da er ziemlich klein wirkte und immer zu allem „Ja“ sagte. Mit einem gequältem Grinsen setzte er sich auf einen Stuhl. Ein Ohr hielt er immer auf Empfang zum Telefonat. Es war wirklich seine Mutter. Sie sprach mit ihrem Mann über heute Abend und das Luke sich gefälligst benehmen sollte, wenn alle da waren. Auch sollte er das Thema „Polizeiarbeit“ am Abend nicht erwähnen. Luke beendete das Gespräch mit den drei magischen Worten und legte dann auf. „Was führt dich zu mir? Sonst kommst du nie freiwillig her?“, fragte der Polizeichef direkt. Demir atmete tief ein und fing dann an: „Sue Feinert hat sich bei Joana gemeldet.“ – „Das ist doch großartig! Wo ist sie?...Moment mal! Sonst erzählt mir Wyn so was immer. Was ist passiert? Krach mit der Kleinen?“ – „Sie meinte, dass sich Sue Feinert nur mit ihr in Kontakt setzen würde. Joana war regelrecht darauf erpicht mitzumachen.“ – „Wie hast du reagiert?“ – „Ich hab abgelehnt! Ich habe keine Lust sie wieder in Schwierigkeiten zu bringen!“ – „Das kann ich verstehen. Sehr sogar! Aber...“ – „Aber was? Sag mir jetzt bitte nicht, dass ich das zulassen soll!“ – „Heute Abend können wir das nicht besprechen, deine Mutter hat strickt was dagegen!“ – „Kann ich verstehen.“ – „Wo ist Joana jetzt?“ – „Ich habe sie nach Hause geschickt. Schließlich steht ihr Abschluss kurz bevor!“ – „Ja, darauf sollte sie sich konzentrieren. Morgen nach der Schule kommst du mit ihr zu mir! Und nun geh ihr hinterher! Heute können wir eh nichts weiter ausrichten.“ – „Versprich mir, dass ihr nichts passiert, falls du sie in diese ganze Sache mit reinziehst!“ – „Du bekommst mein Wort darauf! Bist du nun zufrieden?...Glaubst du wirklich ich würde so etwas zulassen? Eigentlich müsstest du deinen alten Herren besser kennen oder?“ – „Stimmt.“ – „Und nun raus hier!“, grinste Luke seinen Sohn an.
 

Währenddessen ging Joana etwas angesäuert Richtung Heimat. Sie konnte es einfach nicht verstehen, warum Demir sie nicht ließ. Nicht einen Gedanken verschwendete sie daran, dass diese ganze Sache gefährlich werden könnte. Ständig dachte sie, dass Demir schließlich an ihrer Seite war und sie somit sicher war.

Joana sah sich um und nahm letztlich den Weg durch den Park. Das war eine kleine Abkürzung. Ihre anderen Wegkürzungen wurden ihr von Demir untersagt. Als sie es einmal tat, wurde sie sofort von ihm zu Hausarrest verdonnert. Noch einmal wollte sie nicht mit der Nachbarin alleine sein, die dann auf sie aufpasste.

Die Schülerin schüttelte sich und lief durch die Parkanlage. Vergessen war bereits der Streit. Ihre Prüfung stand bevor und darauf sollte sie sich jetzt lieber mehr konzentrieren. Während Joana durch den Park lief, rannte sie in jemanden hinein. Dabei ging sie plumpsend zu Boden. Entschuldigend stand sie wieder auf und sah in das Gesicht eines alten Bekannten. Es war ihr Vater!

„So sieht man sich wieder!“, sprach er mit einer kräftigen Alkholfahne. Joana wich einige Schritte zurück. „W-was willst du v-von mir?!“, brachte sie stotternd hervor. Er wollte nach ihr greifen, doch schlug Joana seine Hand weg. „Dank dir Miststück hab ich alles verloren! Dafür sollst du mir büßen!“, lallte er und packte sich das junge Ding. Ausweichen konnte sie nicht mehr, als er nach ihr griff.
 

In der Zwischenzeit kam Demir aus dem Polizeigebäude und ging auf sein Motorrad zu. Etwas geknickt, stellte er fest, dass Joana ihren Helm nicht mitgenommen hatte. Also musste sie einen anderen Weg genommen haben. Demir kannte Joana schon sehr gut. Nahm sie den Helm mit, wollte sie, dass er sie unterwegs aufgabelte. Doch er hing noch immer über dem Lenker.

Hinter ihm kam Wyn und klopfte ihm auf die Schulter. „Na Kleiner! Stress mit Joana? Oder warum so geknickt?“ – „Nichts! Ich muss los! Wir sehen uns heute Abend.“, sagte Demir zum Abschied und fuhr auch schon davon. Wyn schüttelte nur den Kopf. „Junge Liebe.“
 

Joana lag auf dem Boden mit einer blutigen Platzwunde. Der Schock ihrem Vater begegnet zu sein, ließ sie ihn nicht angreifen. Immer wieder trat er auf die am Bodenliegende ein. Vor Schmerzen krümmte sie sich bereits. Doch dann verlor er, durch den Alkohol, das Gleichgewicht. Die Schülerin nutzte diese Chance und stand auf. Anstatt ihn nun zu attackieren, lief sie einfach davon. Kam allerdings nicht weit. Er griff rechtzeitig nach ihrem Bein und riss sie nieder. In ihrer Kehle konnte sie das Blut schmecken.

Innerlich wünschte sie sich, dass Demir bei ihr wäre. Dann hätte er sich so etwas nie im Leben getraut.

Mit dem anderen Bein trat sie ihm kräftig auf die Finger und löste sich von ihm. Schnell raffte sich Joana auf. Nicht einen Blick warf sie zurück. Mitten im Lauf kniff sie ihre Augen zusammen und knallte dabei in die nächste Person. Komplett verwirrt, stammelte sie eine Entschuldigung. An seiner Brust stieß sie sich ab. Doch schnell griff dieser nach ihrem Arm und zog sie zurück. Joana riss den Blick nach oben. Wyn sah sie total verwirrt an. „Was ist los?...Verdammt! Wie sieht dein Gesicht aus? Sag mir bitte, dass es nicht Demir war!“ – „Nein! Demir war das nicht! Sondern ER!“, schrie sie die letzten Worte und zeigte auf ihren Vater. „Bleib ganz ruhig! Das regeln wir schon. Du bleibst hier stehen, ich kümmere mich um diesen Kerl und dann bring ich dich zu Demir. Verstanden, Joana?!“, sprach der Polizist in ihm. Joana war nur noch fähig zu nicken und stand wie angewurzelt an der Stelle.

Wyn riss den Betrunkenen auf die Beine und packte ihn an den Oberarmen. Dann ließ er einen los, um seine Marke hervor zuholen. „Wyn McDoughkt! Sie wissen doch, dass es eine einstweilige Verfügung gibt! In dieser heißt es, dass Sie sich Joana und den anderen beiden nicht nähern dürfen. Sie haben allerdings auch noch zugeschlagen! Sie wissen, was das bedeutet! KNAST!“, sagte Wyn und rief bereits Verstärkung. Außerdem kam auch Demir zu ihnen. Wyn hatte ihm ebenfalls bescheid gegeben.
 

Sofort packte er die bibbernde Schülerin und drückte Joana an sich. Sie erkannte ihn, weshalb Joana um seinen Körper griff und sich an ihm festhielt. „Ganz ruhig!“, flüsterte Demir ihr ins Ohr, wobei er noch beruhigend über ihren Rücken strich. „Ich bin bei dir!…Lass uns nach Hause gehen, da verarzten wir dich erst einmal! Okay?“ – „Ja...!“, schniefte sie an seiner Schulter. Kurz darauf griff Demir unter ihren Hintern und hob sie auf seinen Arm. Reflexartig schlang Joana ihre Beine um Demirs Hüften.

Der Polizist warf seinem Bruder die Schlüssel für die Maschine zu. Zusammen mit seiner Kleinen ging er nach Hause. Die Tränen fielen auf seine Jacke nieder. Auf dem gesamten Weg schluchzte sie.

Demir hatte etwas Mühe mit ihr die Treppen hochzugehen, doch er schaffte es dennoch. Hinter sich ließ er die Tür ins Schloss fallen und brachte die Schülerin ins Wohnzimmer, wo er sie auf der Couch absetzte. Dann verzog sich der Polizist schnell ins Badezimmer und holte den Verbandskasten. Damit kam er wieder zurück ins Wohnzimmer. Ohne ein Wort zu sagen, setzte er sich neben seine Kleine und zog sie dann auf seinen Schoss. Dann öffnete er den Verbandskasten und fing damit an, alle Wunden zu versorgen. Mit dem Tupfer stupste er gegen ihre Augenbraue, wo sich eine Platzwunde befand. Joana zuckte zusammen und riss ihren Kopf weg. Also packte Demir sie beim Kinn und riss sie zurück, um sich weiter um die Wunde zu kümmern. Vor Schmerzen verzog die Schülerin ihr Gesicht. Erst als Demir das Pflaster drüberklebte, öffnete sie ihre Augen. Er drückte ihr einen weiteren Tupfer in die Hand. „Für deinen Mundwinkel.“, sagte er kurz. Mit ihren zarten Fingern nahm sie den Wattebausch und drückte ihn gegen die blutige Stelle. „Danke!“, nuschelte die Schülerin. Kopfschüttelnd erwiderte Demir: „Schon in Ordnung. Aber ich sollte mich bei dir entschuldigen. Wenn ich dich im Präsidium nicht so behandelt hätte, wäre das garantiert nicht passiert.“ – „Ich hätte den anderen Weg nehmen sollen!“ – „Lass uns darüber besser nicht mehr sprechen. Heute Abend möchten meine Eltern, dass wir zum Abendessen kommen. Das sag ich lieber ab! Du solltest dich ausruhen.“, sagte Demir und strich ihr durchs Haar. Er griff nach dem Telefon, doch Joana packte ihn. Etwas verwundert sah er zu ihr rüber. „Nein. Ich möchte dorthin! So kann ich mich vielleicht einwenig ablenken.“ – „Wie du willst. Wir können jeder Zeit wieder gehen. Das ist ganz dir überlassen.“, sprach Demir und drückte sich an sie. Etwas zögerlich legte die Schülerin ihre Arme um ihn. So verharrten beide noch einige Minuten.
 

Joana stand unter der Dusche. Mit den Ellbogen lehnte sie an der Fliesenwand. Der Wasserstrahl schlug auf ihrem Rücken ein und floss dann an ihr herunter. Dampf vernebelte das Badezimmer. So wollte die Kleine ihre Tränen verbergen, welche sie weinte.

Alles war doch so gut gelaufen. Sie hatte ein zu Hause gefunden, wo sie geliebt wurde. Aber dann kam alles anders. Sue verschwand und ihr Vater zeigte ihr mal wieder die Schattenseiten ihres ach so tollen Lebens. Die Schülerin hoffte so sehr, endlich wieder in Ruhe und Frieden leben zu können. Demir war an ihrer Seite und beschützte sie. Doch nun begriff sie, dass er nicht immer da sein konnte. Das hatte sich heute im Park ja gezeigt. Alleine war sie nicht in der Lage gewesen, sich ihm zu stellen. Was sollte sie bloß tun? Diese Frage würde sie nur erhalten, wenn sie zu Maggie McDoughkt kam. Zum Glück war heute Abend dieses Familientreffen. Sogar sie durfte mit dabei sein. Sie zählte bereits mit zu der Familie McDoughkt.

Noch einmal ließ sie Wasser über ihr Gesicht laufen und stellte danach die Brause ab. Demir würde sie einfach sagen, dass ihr Seife in die Augen gelaufen sei. Hoffentlich glaubte er ihr das dann auch.

Schnell wickelte sie ihren Körper in ein Handtuch ein und verschwand im gemeinsamen Schlafzimmer. Im Kleiderschrank suchte Joana dann ordentliche Klamotten. In weniger als einer Stunde wollten beide aufbrechen.

Der Polizist saß bereits fertig im Arbeitszimmer und durchforstete einige Seiten, welche Joana ihm nannte, wo sich Sue hätte melden können. Die Rumsucherei seiner Freundin bekam er mit, zwar nur mit den Ohren, aber er hörte sie herumfuchteln. Ständig knallte es bei den Kleiderbügeln. Grinsend schüttelte er nur den Kopf und lugte um die Ecke. Joana entdeckte er in einem Klamottenberg. „Was machst du denn da? Das alles willst du doch wohl nicht anziehen oder?“, neckte er sie ein wenig. Joana zog einen Schmollmund: „Halt die Klappe!…Ich find einfach nichts zum Anziehen!“ – „Joana, das ist nur ein kleines Familientreffen mit meinen Eltern!“ – „Na und! Da will ich trotzdem ordentlich aussehen!“ – „Wenn du in diesem Knitterhaufen noch was finden solltest, dann müsstest du es aber erst bügeln! Du siehst doch immer vernünftig aus.“ – „Ja…Du kannst das nicht verstehen. Du bist ein Mann!“ – „Ich bin ein Mann, das stimmt und beweisen muss ich dir das wohl auch nicht mehr. Verstehen kann ich es auch nicht, dass du dir darüber so viele Gedanken machst. Die kennen dich doch alle!“ – „Deswegen will ich auch ordentlich aussehen!“ – „Dann komm erst aus diesen Knitterberg raus und zieh das an, was du sonst auch immer anziehst.“ – „Du verstehst so was wirklich nicht. Aber ich weiß schon was ich anziehe.“ – „Dann beeil dich bitte! In einer halben Stunde gehen wir los und wenn du dann immer noch nicht fertig bist, dann chauffier ich dich auch nackt dorthin. Mir macht das nichts aus!“ – „Du bist ein Perverser, Demir McDoughkt!“, brüllte sie ihn an und warf noch einige Sachen nach ihm. Schnell versteckte er sich hinter der Wand, wo Demir in Sicherheit war, vor Joanas kleinen Wutausbruch.
 

In einem schlichten weißen knielangem Kleid und darunter einer schwarzen Leggins setzte sich die Schülerin hinter Demir. Joana klappte das Visier herunter und schon startete Demir sein Motorrad.

Die Hochhäuser wichen bald Einfamilienhäuser. Auch die Landschaft veränderte sich. Die Bäume häuften sich und der Geruch vom frischen Gras stieg Joana in die Nase. Vor einem großen weißem Haus stoppte er seine Maschine. Erst stieg die Schülerin herunter und kontrollierte noch einmal ihre Kleidung. Demir setzte seinen Helm ab und stieg von seinem Motorrad. „Komm gehen wir rein.“, sagte er zu seiner Freundin. Diese starrte noch auf das Haus. Noch nie hatte sie so einen gepflegten Garten gesehen. Demir stand bald vor der Eingangstür, als er sich noch einmal umdrehte. „Willst du Wurzeln schlagen?“, grinste er. Joana legte ihren Blick auf ihren Freund: „Hier bist du großgeworden?“ – „Ja, na komm schon. Ich könnte wetten meine Mutter hat sogar noch mein altes Kinderzimmer so gelassen, wie es einst mal war.“ – „Das will ich mir unbedingt ansehen!“, lachte sie und schmiss sich ihm um den Hals. Plötzlich machte es einmal Klack und Demirs Vater stand in der Haustürangel. „Wollt ihr hier noch lange draußen stehen? Kommt endlich rein! Wir warten schon alle auf euch!“, sagte Luke und ging wieder hinein. Demir ließ seiner Joana den Vortritt.
 

Bereits im Eingangsflur begrüßte Maggie die kleine Joana herzlich. Sichtlich schockiert entdeckte die alte Ex-Polizistin die Wunden im Gesicht der Schülerin. Joana wedelte mit den Armen und meinte ständig, dass alles in Ordnung sei. „Demir!“, raunte Maggie ihren Sohn an, „Wie konnte das passieren! Hab ich dir nicht gesagt, dass du auf Joana aufpassen sollst?! Siehst du was der Kleinen passiert ist! Wie konnte das denn geschehen?“ – „Bitte ruhig bleiben!“, kam es von hinten, „Du brüllst hier noch alles zusammen! Macht lieber die Tür zu und erklär es deiner Mutter!“

Leicht rot um die Nasenspitze, führte Luke die Schülerin ins Wohnzimmer, wo bereits alle auf die Kleine warteten. Wyn kannte sie bereits, doch auch viele unbekannte Gesichter starrten Joana an. Neben Wyn stand wahrscheinlich seine Frau, doch die andere Unbekannte kannte sie nicht. Sie kam auf Joana zu und zog vorher noch einmal an ihrer Zigarette. „Du bist also die Kleine, die meinem Bruderherz so unter Druck gesetzt hat?“, fragte sie dampfend. „Wie bitte?“ – „Oh entschuldige. Mein Name ist Samantha McDoughkt. Ich bin die ältere Schwester von Demir.“ – „Sie sehen ihm aber ziemlich ähnlich!“ – „Weil wir Zwillinge sind!“ – „Und was meinen Sie mit unter Druck setzen?“ – „Schon vergessen, dass mit der Lagerhalle auf dem alten Industriegebiet 55?“, hakte Samantha grinsend nach. Nun schaltete sich Wyn ein: „Lagerhalle? Industriegebiet 55? Hab ich da was nicht mitbekommen?“ – „Ja...ähm?!“, stotterte Joana. Doch dann legte sich plötzlich eine starke Hand auf ihre Schulter. „Ganz schön gemein, dass zwei Erwachsene auf ein Kind losgehen oder? Und was glaubt ihr, was eure Mutter dazu sagt?“ – „Garantiert, dass sie feige sind!“, ertönte es aus der Türangel, „Hab ich euch nicht alle gebeten, dass ihr das Thema „Arbeit“ hier nicht ansprecht!“ Die Angesprochenen nickten etwas niedergeschlagen.

Samantha grinste Joana an: „Tut mir Leid! Aber ich bin Kindertherapeutin und da hab ich nun mal viele Fragen!“ – „Kindertherapeutin?....Etwa so ne Tante die komische Fragen stellt?“ – „Ja. So eine Tante bin ich!“ – „Und älter als Demir?“, fragte sie erstaunt. Doch dann meldete sich dieser: „Nur um drei Minuten!“ – „Aber ich bin älter!“, protzte sie. Joana fing an zu kichern und lachte später lauthals los. Demir sah seine Freundin etwas verwirrt an. „Ich finde es irgendwie lustig, dass er mal nicht der Ältere ist und auch mal jünger ist!“ – „Wie alt bist du denn?“, fragte Wyns Ehefrau. Die Schülerin wischte sich die Lachtränen aus den Augen: „Ich bin 18!“ – „Und zwar heute geworden!“, ergänzte Demir. „Du bist ja noch blutjung!“, staunte die Lebensgefährtin des Polizisten. Etwas rot um die Nasenspitze grinste die Kleine.

Schließlich meldete sich Lukes Geruchssinn: „Was riecht hier so verkohlt?“ – „ARGH!!!! Mein Braten!“, schrie Maggie und flitzte in die Küche. Wyns Ehefrau folgte ihr. Im Wohnzimmer blieben die anderen lachend zurück. Joana wandte sich an Luke: „Dürfte ich mich mal umsehen?“ – „Du willst doch nur mein altes Kindeszimmer sehen!“, wuschelte Demir ihr durch die Haare. Luke grinste leicht: „Die Treppe hoch und dann links lang, die hintere Tür auf der rechten Seite. Ist noch alles so wie es war, als du gegangen bist. Deine Mutter hat nichts verändert.“ – „Alles klar! Danke!“, rief Joana und lief bereits die Treppe hinauf.

„Da hast du dir aber einen tollen Feger ausgesucht! Die ist ja ganz schön wild!“ – „Sag bloß, du warst nie so?“ – „Nein ich nicht, aber du!“ – „Ich weiß, daran kann ich mich noch erinnern, aber so schlimm war es doch nicht oder?“ – „Na ja, du warst schon ziemlich hibbelig.“, lächelte Luke. Doch Wyn meinte: „Schlimm? Nein das ist noch untertrieben. Doch warst der reinste Wirbelsturm!“ – „Hey nun übertreib mal nicht!“, entgegnete Demir. Beide standen sich knurrend gegenüber. Bevor sie aufeinander losgehen konnten, packte Luke seine beiden Söhne am Ohr. „Ihr seid immer noch die Rabauken von früher! Ich werde euch gleich helfen!“, zischte der Polizeichef. „Luke?! Was machst du da?“, fragte Maggie und streifte die Handschuhe von ihren Händen. „Erziehung! Mit unseren Söhnen die schon beide Mitte 30 sind!!!“, antwortete er. „Und wo ist Joana?“ – „Die wollte sich das Zimmer von Demir ansehen. Sie ist bestimmt noch oben!“
 

Joana ging langsam durch den Flur und betrachtete sich die Bilder. Sie konnte hören, wie sich Demir und Wyn bald an die Gurgel sprangen.

An den Wänden hingen Kinderbilder. Maggie war auf diesen Fotografien noch sehr jung und hatte Demir auf dem Arm. Sie lächelte mit dem Baby Demir in die Linse und wirkten sehr glücklich. Dahinter versuchte Wyn laufen zu lernen. Samantha wühlte im Sandkasten. Luke stand vermutlich hinter der Kamera, weil er nirgends zu sehen war.

Über dieses Bild musste Joana ein wenig lächeln. So hatte sie sich immer eine perfekte Familie vorgestellt und plötzlich war sie ein Teil von ihnen.

Joana schlich weiter voran und entdeckte immer mehr Fotos von Demir und den anderen. Doch viel mehr interessierte sie, wie Demirs Zimmer ausgesehen hatte, als er noch klein war. Jetzt hatte er ein gepflegtes Apartment in der Innenstadt. Vorsichtig öffnete sie sein Zimmer. Sie staunte nicht schlecht. Die Wände waren von Postern nur so übersät. Der Schreibtisch stand in einer Ecke und war mit Zeitungsartikel bespickt. Als Joana sich alles näher ansah, erkannte sie, dass jeder einzelne Artikel von seinen Eltern stammte. Maggie und Luke wurden in jedem Artikel hervorgehoben, als sehr vertrauenswürdig und konsequent.

Joana kannte Maggie und jedes Wort über diese Frau stimmte, was man schrieb. Plötzlich gab es eine Art Klopfgeräusch am Fenster. Die Schülerin fuhr ein wenig in sich zusammen und ging dann vorsichtig zur Sitzbank. Etwas eingeschüchtert öffnete sie das Fenster und Sue sprang herein. „SUE!“ – „Psst! Sei leise! Ich will nicht, dass mich irgendwer hier sieht!“ – „Was ist denn passiert?“ – „Dein lieber netter Walters hat mir einige von seinen Gorillas hinterher geschickt. Einer im Polizeipräsidium spielt ein falsches Spiel mit euch. Sag das mal lieber deinem lieben Demir! Ich verschwinde wieder!“, wollte sich Sue verabschieden. Doch dann gab es einen ordentlichen Knall und ein Auto schoss über das Blumenbeet. Joana zuckte zusammen. Die Männer kamen mit Gewehren aus dem Auto und traten unten die Tür ein.

„Verschwinde!“, sagte Joana zu Sue, welche ihren Rat dankend annahm und sich wirklich aus dem Staub machte.
 

Unten saß die Familie McDoughkt gemütlich zusammen, zumindest die Männer. Dann flog die Tür durch den Eingangsbereich. „Wer stört hier denn?“, fragte Luke gelangweilt. Wyn grinste: „Ich glaube die wissen nicht, bei wem die hier einbrechen!“ – „Ja das glaube ich auch.“, sagte Demir und erhob sich von dem Sofa. Maggie guckte um die Ecke: „Was’n hier los?…ARGH!!! Meine Tür!! Welcher Idiot war das denn?“

Die Männer kamen um die Ecke mit ihren Gewehren und zielten damit auf die Anwesenden. „Alle schön sitzen bleiben! Sue Feinert soll sich hier befinden!“, sagte er. Sofort schaltete es bei allen drei Männern. Sue musste sich mit Joana oben getroffen haben. Sie hatten wahrscheinlich nicht aufgepasst. „Ich glaube ihr seht, dass Sue Feinert nicht hier ist, also verschwindet wieder und hakt die Tür ein, bevor ihr wieder geht!“, meinte Luke und rieb sich mit einer Hand die Schläfe. „Ey Opa, halt du dein Maul! Wir geben hier den Ton an!“, schnauzte einer den Polizeichef an.

Hinter den Männern meldete sich Demir: „Seit mal nicht so unhöflich zu meinem Vater!“ Die schwarzen Kerle drehten sich um und erschreckten. Demir lud seine Schrotflinte mit einer Hand und legte an. Alle vier Anzugträger blickten zu Demir. Aber dann kamen wieder bekannte Geräusche. Nur zögerlich drehten sie sich um. Wyn zielte ebenfalls mit einer Waffe auf die Eindringlinge.

Maggie warf einen kurzen Blick nach draußen und schrie auf: „IHR IDIOTEN SEIT ÜBER MEIN BLUMENBEET GEFAHREN!!!“ Die rüstige Rentnerin griff über den Türrahmen und holte eine Schrotflinte hervor. Diese richtete sie ebenfalls auf die Unbekannten. „Ich zähl bis 10! Wenn ihr bis dahin mein Haus nicht verlassen habt, dann drück ich ab!“, drohte Maggie. Einer von ihnen grinste: „Das trauen Sie sich niemals.“ – „Das würde ich nicht behaupten! Meine Frau war mal Scharfschützin! Das könnte böse enden, wenn ihr sie reizt!“, meinte Luke, „Ihr habt wohl keine Ahnung wo ihr gelandet seit oder?“ – „Das interessiert uns doch nicht!“ – „Wyn hol die Handschellen raus!…Das war’s wohl mit dem freundlichen Familienessen!“, sagte Luke und holte seine Marke heraus, „Herzlich Willkommen in meinem Heim. Luke McDoughkt! Polizeichef!“ – „Verdammte Scheiße!“ – „Dafür ist es bereits zu spät.“, brummte er.

Auch Demir holte seine Handschellen heraus und legte zwei Typen diese an. Wyn übernahm die anderen beiden. „Auf geht’s zum Präsidium!“, sagte Wyn und erklärte ihnen auf dem Weg nach draußen ihre Rechte.

Demir lief die Treppe hinauf und schoss in sein altes Kinderzimmer. „JOANA?!“ Die Schülerin saß zusammengekauert auf seinem Bett. “Ist…ist alles vorbei?“ – „Ja! Komm lass uns gehen.“, meinte Demir und reichte ihr die Hand. Joana griff nach dieser und wurde von ihm dann nach unten geführt. „Auf geht’s zum Polizeipräsidium.“, sagte Wyn.

Bevor Joana etwas sagen konnte, drückte Demir ihr den Helm in die Hand. „Oder willst du mit den anderen mitfahren?“ – „Nein, ich komm mit dir.“ – „Dann los!“, sagte Demir und ging bereits zu seinem Motorrad.

Joana setzte sich hinter ihn. „Auf dem Revier reden wir mal unter vier Augen miteinander, okay?“ – „Ja.“

Demir startete den Motor und fuhr mit seiner Kleinen zum Präsidium.



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von: abgemeldet
2008-06-27T13:12:33+00:00 27.06.2008 15:12
So dann tippe ich dir mal schnell ein kommi.
Ich fand das kapitel richtig cool und ich liebe es wenn maggie ihre wutanfälle bekommt. hab mich fast vor lachen auf dem boden gekringelt.

schreib weiter so

LG Kai_Hiwatari-Fan
Von: abgemeldet
2008-06-18T18:11:55+00:00 18.06.2008 20:11
So dann will ich mich jetz auch mal mit einem Kommi hier verewigen, da ich es dir ja auch schon lange versprochen hab.

Ich fande das Special geil. mach weiter so mausi.

Freu mich auch wenns weiter geht


Von:  Kyashi
2008-06-07T15:30:20+00:00 07.06.2008 17:30
Hier hab ich ja auch noch gar kein kommi gegeben
also wie immer super XD
Hoffe es geht au nun bald so weiter
und es soll ja noch ein spezial kommen soweit ich mich erinnere, gell?
Von: abgemeldet
2008-05-17T16:31:25+00:00 17.05.2008 18:31
so wie dir von mir versrochen gibts das kommi.
es war nich schlecht zwar etwas zu kurz aber trotzdem gut.
bin gespannt wie es weiter geht.
was das für ne nachricht wohl wahr????
bin mal gespannt.

lg Kai_Hiwatari-Fan
Von:  Kyashi
2008-05-01T21:45:27+00:00 01.05.2008 23:45
So gelesen ^^
war etwas kurz Q.Q
hoffe das nächste kommt auch bald ^^
bin gespannt und was das für ne nachricht genau war...
Von: abgemeldet
2008-03-27T19:43:54+00:00 27.03.2008 20:43
hey süße. ich finde es schön das joana ihren bruder gefunden hat. bin gespannt wie es weiter geht.

lg Kai_Hiwatari-Fan
Von:  Kyashi
2008-03-26T18:57:04+00:00 26.03.2008 19:57
war etwas kurt >__<
aufs nächste heißt nu etwas warten oder?
zumindest fand ichs gut... aber kurz >.<''''
bin gespannt was nun kommt *g*
Von: abgemeldet
2008-03-11T20:02:30+00:00 11.03.2008 21:02
WOW WOW WOW Ich bin immer noch sprachlos. is echt geil mach wieter so wie immer. *will mehr davon*. ich konnte es wenigstens jetz endlich lesen. bin wie immer gespannt wie es mit allen genau weiter geht. *-*




Von: abgemeldet
2008-03-10T20:17:22+00:00 10.03.2008 21:17
hey hey hey. möchte mehr lesen. bin schon auf heißen kohlen. is ech tgut un mich freut es sehr das joana sich wieder erinnern konnte.


Von:  Kyashi
2008-03-09T20:46:20+00:00 09.03.2008 21:46
hrhrrrr XD
ich konnts ja schon lesen
aber das es adult is Oo <<
versteh wer will, ich net
bin ma auf di anderen gespannt XD
und wies so weitergeht *__*


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