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Love Fire 2

Die nächste Generation
von

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Happy Birthday Joana, Teil I

Der große Tag war endlich gekommen. Joana feierte heute ihren 18. Geburtstag. Ganz aufgeregt, saß sie im Klassenraum. Blöderweise lag ihr Geburtstag auf einem Dienstag. Aber die letzten Minuten der Stunde würden auch bald rum sein. Joana wippte bereits ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her. Womit sie die Lehrerin beinahe aus den Fugen gebracht hätte. „Diese elendige Englischstunde, wann ist die denn endlich vorbei?“, fluchte sie immer wieder. Ihre Blicke waren nur noch auf die Zeiger der Uhr gerichtet. Dann erklang die Erlösung. Achtlos stopfte Joana ihre Schulsachen in den Rucksack und stürmte aus dem Schulgebäude.
 

Zur selben Zeit auf dem Polizeirevier. Demir kam nur mit einem Handtuch bekleidet aus den Duschräumen. „Wo soll es denn hingehen, Bruderherz?“, ertönte die Stimme von Wyn. Demir drehte sich um. „Erschreck mich doch nicht so!…Ich hab Joana heute versprochen mit ihr den Tag zu verbringen. Weißt du doch! Außerdem hab ich die Genehmigung früher Schluss zu machen. Sogar von unserem Vater persönlich unterschrieben, zurückziehen könnt ihr mich also nicht mehr!“ – „Und was macht ihr heute schönes?“ – „Keine Ahnung, dass ist ganz Joana überlassen. Aber seitdem du mit ihr Schach gespielt hast, ist sie darauf immer ganz wild.“ – „Die Kleine ist ein Naturtalent!“ – „Ja, das ist sie...“ – „Sie kann sich noch immer nicht erinnern oder?“ – „Nein und so langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass sie sich jemals wieder daran erinnern kann!“ – „Gib nicht auf! Bislang sind die restlichen Erinnerungen zurückgekehrt und wir haben die Schweine fast!“ – „Trotzdem! Ich muss weiterleben und zwar ohne ihre Liebe!“, sagte Demir und knallte die Spinttür zu.

Als er aus dem Hinterausgang kam, um zum Parkplatz zu gelangen, entdeckte er Joana an seinem Motorrad. „Was suchst du denn schon hier?“ – „Ich wollte dich abholen!“ – „Die Schule liegt doch ne halbe Stunde entfernt!“ – „Nicht, wenn man ne Abkürzung nimmt!“ – „Was für eine Abkürzung?“, fragte Demir und verstaute seine Tasche. „Naja, ich war ja mal eine Diebin und da kamen heute wieder ein paar Erinnerung…Und diese Abkürzung!“ – „Joana, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du diese Wege meiden sollst!?“ – „Tut mir Leid, bitte sei mir nicht böse Demir!“ – „Könnte ich doch nie!…Alles Gute zum Geburtstag meine Kleine!“, sagte er und schloss sie in seine Arme.

Joana hielt sich fest an Demirs Oberkörper fest. Der Polizist beschleunigte seine Maschine und lehnte sich in die nächste Kurve hinein. Er stoppte vor einer Bank. Joana klappte das Visier nach oben und fragte ihn von hinten in sein Ohr geflüstert: „Was suchen wir hier?“ – „Ich muss mal kurz rein!“ – „Dauert es sehr lange?“ – „Nein, ich geh kurz rein und komm dann wieder.“ – „Gut ich warte dann, solange hier.“

Demir stieg ab und machte sich auf den Weg in die Bank. Bevor er jedoch hineingehen konnte, klingelte sein Handy. Der Polizist stand direkt vorm Eingang und redete mit seinem Bruder: „Was ist denn nun schon wieder Wyn?“ – „Hast du gemerkt, dass dir jemand gefolgt ist?“ – „Gefolgt?! Seit wann?“ – „Seit du mit Joana unterwegs bist!“ Ehe Demir reagieren konnte, hörte er die Schreie von Joana. Diese wehrte sich energisch gegen einen Angreifer. Sofort rannte der Polizist los, er schwang sich über das Motorrad und trat kräftig gegen den Unbekannte.

Demirs Tritte und Schläge waren in den vergangenen Wochen kraftvoller geworden. Joana fiel rückwärts gegen das Motorrad. Ihre Beine gaben nach und sie sackte zu Boden.

Die beiden Männer schlugen sich weiter. Keiner in der Umgebung wollte sich da einmischen. Beide Kämpfer schlugen hart und präzise zu. Demir rammte ihn mit dem Ellbogen und der Unbekannte trat einige Schritte nach hinten. Wie aus einem Reflex heraus, sprang Demir um seine eigene Achse und wuchtete seinen Fuß in die Rippen seines Gegners. Der Niedergeschlagene wischte sich das Blut vom Kinn. Demir wandte sich Joana zu, diese stürzte in seine Arme. Der Polizist drückte seinen Schützling an seine Brust und drückte ihr einen kleinen Kuss auf den Schopf. Dann riss er sich von ihr los und schnappte sich den Kerl. Demir hielt ihm seine Marke unter die Nase und forderte sofort Verstärkung an. Immer mit einem Auge auf Joana, hielt er den Kerl solange fest.
 

Die Streife kam nach wenigen Minuten. Demir und Joana folgten dem Streifenwagen mit dem Motorrad.

An der Hand führte Demir seinen Schützling ins Büro von James Wikenden. „Auf euch beide habe ich schon gewartet! Dein Vater kommt auch gleich Demir. Setzt euch solange!“ – „Danke James!…Was ist mit diesem Kerl?“ – „Sein Name ist Karl Wipert. Der Knabe steht unter den Fuchteln von diesem…“ – „…Ricardo…Walters.“, kam es urplötzlich von Joana. Demir blickte zu seinem kleinen Schützling. „Du kannst dich wieder an ihn erinnern?“, staunte der Polizist. Schnell fassten die Hände von Joana ihren Kopf. Alles spiegelte sich vor ihrem inneren Auge ab. Die Gefangennahme von einem kleinen Kind und Joana, wie sie gezwungen wird zu stehlen, wie sie Demir getroffen hat, aber dann…dann setzte es aus. Weiter kamen ihre Gedanken nicht zurück.

Demir kniete mittlerweile vor ihr und sah ihr besorgt ins Gesicht. Sanft streichelte er mit einer Hand über ihre Wange, von der eine Träne perlte. „Ich kann mich wieder erinnern...ich weiß jetzt wieder, warum ich das alles gemacht habe! Demir! Mein kleiner Bruder...mein kleiner Bruder, Jean! Er hat ihn!…Er hat ihn!“ – „Ganz ruhig Joana! Wie viel Erinnerung hast du zurückerlangt?“, fragte er sie gefühlvoll. Innerlich hoffte er endlich, dass sich das Mädchen an ihre Liebe erinnern konnte. Aber diese Hoffnung zerplatzte. „Ich weiß, dass mich dieser Ricardo erpresst, für ihn zu stehlen, ansonsten würde er meinen Bruder umbringen! Dann kann ich mich noch daran erinnern, dass ich dich in diesem Industriegelände getroffen habe! Ich wollte wissen ob ich dir vertrauen konnte...Aber was danach kommt, ist immer noch schwarz! Tut mir Leid! Tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen kann Demir!“, weinte sie mittlerweile. Ohne noch weitere Fragen an sie zu richten, nahm er sie in den Arm und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. „Egal wie lange es dauert, bis du deine gesamte Erinnerung wieder erlangt hast! Ich werde dir solange zur Seite stehen, hörst du!? Ich bin immer für dich da!“ – „Oh Demir!“, krallte sie sich an ihn fest.

Im selben Moment kam der Polizeichef hereingeschneit. „Ist alles mit der Kleinen in Ordnung? Hat sie irgendwelche Verletzungen?“, donnerten die Fragen von Luke. James winkte ab und bat seinem alten Freund und Kollegen einen Stuhl an. „Sie kann sich wieder erinnern, warum sie gestohlen hat!“ – „Das ist schon mal ein Fortschritt. Wenn es weiter so gut läuft, wird sie sich an alles erinnern können.“, sprach eine bekannte Stimme aus Richtung der Tür. Juan Martínez kam vorsorgehalber ins Kommissariat. „Also brauch ich mir nicht mehr so große Sorgen um dich machen! Ist doch schön!“ Bevor sich jemand dazu äußern konnte, klingelte Joanas Handy. Sie wischte sich noch schnell eine Perle von der Wange und nahm dann den Anruf entgegen. Am anderen Ende meldete sich eine alte und brummige Stimme. „Wer war das heute vor der Bank?“ – „Wer… Ricardo!“ – „Wer sollte sich sonst bei dir melden und sag mir wer das heute vor der Bank war!“ – „Das war ein Freund von mir, der dachte, dass man mich angreifen würde und hat mich verteidigt!“ – „In zwei Stunden bist du in der Bank! Haben wir uns verstanden?!“ – „Ja Sir!“ – „Braves Mädchen! Tu schön das was wir dir sagen und wir werden deinen Bruder weiterhin am Leben lassen!…Ja du hast richtig gehört! Dein Bruder lebt noch!“ – „Ich will mit ihm sprechen!“, flehte sie. Dann meldete sich ein kleiner Junge: „Joana! Ich hab Angst!“ – „Ganz ruhig Jean! Ich hol dich da raus, hab ich dich jemals im Stich gelassen!“ Ehe sie noch länger mit ihm sprechen konnte, wurde die Verbindung unterbrochen. Geknickt ließ sie den Kopf sinken. Ihr Bruder lebte noch und wenn Joana ihn wiedersehen wollte, dann musste sie Ricardos Befehl folge leisten.

Demir sah sie an. Ohne etwas zu sagen, wollte die Kleine gehen, aber das gelang ihr nicht, denn Demir hielt sie fest. „Lass mich los!“ – „Dummkopf!“ – „Hä?“, wunderte sie sich und drehte sich um. „Wenn du zu ihm gehst, dann werden sie dich töten! Also wirst du da schön mit mir aufkreuzen!“ – „Aber wenn ich da nicht alleine hingehe, werden sie meinen Bruder töten!“ – „Wenn du nicht mit mir hingehst, werden sie dich umlegen und danach deinen Bruder!…Außerdem hast du nicht verraten, dass ich von der Polizei bin! Das heißt wir können sie austricksen!“
 

Am Ende setzte sich Demir wirklich durch und gemeinsam kamen sie bei der Bank an. Joana betrat die Filiale, dicht hinter ihr Demir. Der Angestellte kam sofort auf sie zu und wollte sie alleine in eine Kabine bringen. Aber Demir setzte sich standhaft durch und Joana winkte ab. „Er ist mein Freund! Also lass ihn durch!“ Der Bankier tat dies nur widerwillig, aber er machte platz für Demir.

Zusammen in der Kabine legte der Angestellte Joana ein Schließfach vor und verschwand dann. „Die Kabine wird Video überwacht! Nur Bild kein Ton!“, sagte Joana. Demir lehnte sich gegen eine Wand, während Joana das Fach öffnete. Sie sackte umgehend am Tisch zusammen. „Was ist los?“ – „Ich soll einen nächsten Deal machen! Das Problem ist, dass ich es heute Abend machen soll! So schnell kann ich keine Pläne ziehen! Das ist unmöglich!“ – „Er will sehen, wo deine Grenzen sind!“ – „Er will mich hinrichten und meinen Bruder auch! Aber ich verstehe immer noch nicht wieso!?“, kullerten die ersten Tränen. Demir konnte diesen Anblick einfach nicht ertragen und packte Joana am Arm. Er drückte das wehrlose Opfer gegen die Wand, leckte mit seiner Zunge die Salzperle hinfort und nahm dann ihren Mund in Besitz. Wild und ungestüm eroberte Demir ihren Mund für sich. Seine Gefühle übermannten ihn und er konnte nicht mehr an sich halten. Er würde noch verrückt werden, wenn er sie nicht bald wieder ganz für sich haben konnte.

Joana legte ihre Hände an die Schultern von Demir und als sie realisierte, was sich gerade abspielte, drückte sie ihn von sich. Demir stemmte beide Ellen gegen die Wand. Das Mädchen stand vor ihm und ließ die Arme fallen. Bevor sich auch nur einer zu dieser Aktion äußern konnte, wurde die Kabine geöffnet und der Angestellte kam wieder herein. Beide lösten sich aus ihrer Erstarrung und Joana nahm die Aufzeichnungen mit.
 

Auf dem Polizeirevier rief Joana umgehend bei Sue Feinert an. Joana forderte ihre Freundin auf, sofort ins Präsidium zu kommen.

Demir hatte sich währenddessen im Fitnessraum verschanzt und hämmerte mal wieder wütend auf den Sandsack ein. Er hasste sich selber, dass er nicht stark genug war, seine Gefühle zurück zustellen. Vom Zorn gepackt, wurden seine Schläge und Tritte immer härter, schneller und präziser.

Mittlerweile war Sue im Büro angekommen und umarmte ihre Freundin erst einmal. Joana erzählte ihr die ganze Geschichte, was in der Zeit geschehen war, als sie sich nicht gesehen hatte. Den Kuss mit Demir ließ sie allerdings aus und verschwieg ihn. Noch immer konnte sie seine Zunge spüren, die an ihrem Fleisch leckte und ganz wild nach ihrem Körper war. Allerdings verdrängte sie diese Gedanken wieder und wollte sich auf das Eigentliche konzentrieren.

Cid und Veit besprachen mit Joana und Sue den Einsatz. Außerdem besorgten sie noch die Pläne für den Grundriss. Sue analysierte die Skizzen und machte alles aus. Joana erkundigte sich währenddessen geschickt bei dem Personal. Der gesamte Meisterstreich sollte in fünf Stunden starten. Während Cid auf die Suche nach Wyn und Demir ging, machte sich Veit daran die Ausrüstung zusammen zustellen.

Demir war noch immer damit beschäftigt den Sandsack zu zeigen, wer der Chef war. Wyn hielt das gute Stück fest und hörte sich die Leiden seines Bruders genau an. Hin und wieder gab er einen Ratschlag. Wyn glaubte, dass sein Bruder bald genug haben würde, doch dem schien nicht zu sein. Erst als Cid zu ihnen stieß und beiden von dem Vorhaben erzählte, stoppte Demir.

Frisch geduscht und umgezogen, kam er zusammen mit Wyn im Büro an. Joana klappte eine Karte auf und berichtete über ihre Vorgehensweise. Außerdem erwähnte sie, dass Ricardo Walters sich grundsätzlich in der Nähe befand, wenn sie einen Coup durchführte. Das sollte also die große Chance werden, diesen Kerl endlich zu bekommen. Joana und Demir wechselten nicht einen Blick miteinander. Zu groß war die Scham auf einmal rot zu werden.
 

Joana und Sue machten sich bereit. Die Polizei hatte sich gut versteckt und hielt sich bedeckt. Die Diebin machte sich für ihren letzten Streich bereit. Über ein kleines Earpiece konnte sie mit Sue sprechen. Diese gab ihr genaue Angaben. Als der Zeiger auf der Zwölf landete, sprang Joana los. Das Mädchen stürzte sich von einem Hochhaus und krachte mit voller Wucht durch das Fenster. Das Glas zersprang in tausende Stücke und verteilte sich durch den Raum. Der Alarm wurde ausgelöst und nun tickte die Uhr. Gewand schnellte Joana durch das Gebäude. Die anderen Kollegen im Präsidium waren ebenfalls eingeweiht, deswegen nahmen sie jedoch keine Rücksicht, da es zu sehr aufgefallen wäre.

Veit, welcher um einer Ecke im Gebüsch hockte, entdeckte einen Mann Mitte 50. Er passte genau auf die Beschreibung des Ricardo Walters. Durch das Mondlicht schillerten seine weißen Haaren. Sofort informierte er die anderen. Außerdem erblickte Veit einen Revolver. Ricardo Walters wollte Joana nach diesem Coup einfach umbringen.

Mittlerweile war auch die Polizei eingetroffen. Joana hatte Mühe jedem auszuweichen, ohne entdeckt zu werden. Letzten Endes versteckte sie sich in den Lüftungsschächten. Doch hier durfte sie keine Bewegung riskieren. Durch den Hohlraum würde jede Bewegung durch die Schächte hallen. Vorsichtig zog sie sich voran und bei jedem Geräusch stoppte sie.

Am anderen Ende des Gebäudes schlüpfte sie unerkannt aus dem Schacht und floh zum Dach hinauf. Wyn und seine Einheit war bereits im Gebäude unterwegs. Wyn und Demir schlichen sich nach oben, hinter Joana her. Cid und Veit sorgten dafür, dass die Polizisten das Gebäude wieder verließen.

Ricardo Walters bekam von allem nichts mit. Dieser grinste sich nur still ins Fäustchen. Er rechnete nicht im geringsten damit, dass sich Joana mit der Polizei zusammen getan hat, um ihm entgültig das Handwerk zu legen.

Dann erreichte ein Funkspruch von Luke die Einheit unter Wyn. „Ich kenn den Knaben! Besser gesagt, eure Mutter kennt diesen Typen. Er ist von der Polizeischule geflogen, als Maggie damals dort gewesen war. Das heißt, der Gute kennt sich ein wenig aus! Lasst euch also nicht von ihm erwischen! Er gehörte zu den besten Schützen in der Polizeischule und war ein Anwärter zum Scharfschützen!“

Demir und sein Bruder machten sich bereit. Leise schlichen sie auf das Dach. Da hörten sie bereits den Hubschrauber. Mit einem Mal meldete sich Veit: „Jungs, passt auf! Der Typ hat ne Knarre!“ Demirs Blick wanderte auf Joana, die hilflos in ihren Tod rannte. Ricardo Walters zielte bereits auf sie und die Kleine blieb vor Schock der Atem stehen. Sie wusste, dass sie sich in Sicherheit bringen sollte, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr. Plötzlich konnte sie eine fremde Hand um ihren Bauch spüren, welche sie zur Seite riss. In Deckung mit Joana atmete Demir tief durch. „Wieso bist du nicht weggegangen!“ – „Ich wollte, aber ich konnte einfach nicht!“ – „Hast du ihm die Beute bereits gegeben?“ – „Nein!“ – „Hast du das gehört Wyn?!“, brüllte er übers Dach, um die Geräusche des Hubschraubers zu übertönen. Wyn nickte und zielte auf den obersten Rotor. Der Pilot konnte die Maschine nicht mehr in der Luft halten und ging ungewollt in den Senkflug. Ricardo Walters sprang noch rechtzeitig aus dem Hubschrauber. Sicher war er trotzdem nicht gewesen, denn Demir und Wyn waren auch noch anwesend. Aus dem Versteck heraus, schoss Wyn auf Ricardo und traf dabei seinen Arm. Schreiend ging dieser in die Knie und hielt sich seine Wunde. Wyn stürmte vorsichtig heran und legte ihm die Handschellen an, nebenbei erklärte er ihm noch seine Rechte.

Cid, Veit und noch andere Kollegen kamen nun auch endlich auf dem Dach an. Sie führten Ricardo Walters ab.

Wyn, Cid und Veit gingen auf Demir und Joana zu. Joana drückte ihr Gesicht an die Brust von Demir und weinte. Der Schock wurde nun erst einmal verarbeitet. Sie konnte es immer noch nicht glauben, den Tod so knapp entrungen zu sein.

Sue Feinert kam auf das Dach gestürmt, als sie ihre Freundin wohlbehalten in den Armen von Demir entdeckte, sank sie erleichtert auf die Knie. Langsam löste sich die kleine Truppe um die beiden auf. Cid und Veit brachten Sue Feinert herunter und Wyn erklärte seinem Bruder noch, dass er nachkommen solle.

Leicht streichelte Demir über den Hinterkopf von Joana. „Wir müssen los Kleines! Kommst du bitte von mir hoch?!“ Das Mädchen erhob sich sachte, von dem Polizisten. Dabei übersah sie allerdings einen kleinen Vorsprung von einem Dach und knallte dort ungewollt mit ihrem Kopf gegen. Reflexartig hielt sie ihre Hände drüber und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Dann passierte es erneut. Blitze schnellten vor ihrem inneren Auge vorbei und gaben wieder Erinnerungen preis. Sie lag im Krankenhaus, ihre Mutter und ihr Vater waren dort. Ihr Vater wurde nicht herein gelassen, man versperrte ihm den Weg. Der nächste Blitz hellte auf und sie war auf einmal in Demirs Wohnung. Tränen flossen über ihre Wange. Diese schmerzhaften Gedanken welche zurückkamen. Dann dachte sie, sie wäre wieder in ihrem Traum gefangen gewesen. Der Duschtraum erschien dieses mal so real. Jetzt konnte sie alles fühlen, ihr Körper bebte förmlich vor Verlangen. Es war kaum noch zum Aushalten. Diese Gesichter nahmen langsam Formen an. Nun konnte sie beide Gesichter erkennen.

Joana schreckte hoch und blickte zu den sorgenden Demir. „Du, du hast mit mir geschlafen! Du warst das und du hast es die ganze Zeit über gewusst!…“ – „Joana! Ich…“ – „Warum Demir!?“ – „Wie soll ich dir das erklären?“ – „Ich hab es freiwillig gemacht! Es war alles freiwillig!!“, zuckte sie zusammen. Demir war nicht mehr fähig etwas zu sagen, er starrte ausschließlich auf Joana. „Du hast die ganze Zeit alles gewusst! Deine Gefühle!!! Wie konntest du sie die ganze Zeit über unterdrücken? Wie hast du das geschafft?“ – „Ich hab mir eingeredet, dass du dich nie wieder an mich erinnern wirst und hab es dabei gelassen.“ – „Liebst du mich denn nicht mehr?“ – „Ich werde mein ganzes Leben nicht mehr aufhören damit, dich zu lieben! Ich liebe dich wirklich, Joana! Und ich will deinem Glück nicht im Wege stehen!“, beteuerte er. Demir drehte sich zum kleinen Häuschen auf dem Dach um, und hämmerte mit seinen Fäusten dagegen. Er musste Joana gehen lassen, auch wenn es ihm schwer fiele. Als er ihr das noch einmal klar machen wollte, drehte er sich wieder zu ihr um. Joana stand mit einem Mal direkt vor ihm, packte sein Gesicht in ihre Hände und drückte ihre Lippen auf seine. Demir wollte sich von ihr lösen, doch sie ließ es nicht geschehen. Nachdem sich die Kleine von ihm gelöst hatte, legte sie ihren Kopf an sein Herz. „Ich habe deinen Herzschlag so vertraut empfunden, als du mich hast neulich bei dir schlafen lassen! Jetzt weiß ich endlich warum! Demir…ich werde dich nie wieder einer anderen Frau hergeben!“, sagte sie und sah beim letzten Satz auf.

Demir fiel dabei ein Stein vom Herzen und drückte ihren Körper an seinen. Dann flüsterte der Polizist in ihr Ohr: „Jetzt befreien wir deinen Bruder!“ – „Und danach…will ich nur noch in deinen Armen liegen!“ – „Alles was du willst!“, hauchte er. Dabei überkam Joana ein angenehmer Schauer, der sich bis in ihre Finger- und Zehenspitzen ausbreitete.

Gemeinsam mit Demir verließ sie das Dach.
 

Im Vernehmungszimmer versuchten Veit und der Polizeichef den Aufenthaltsort von Joanas Bruder, Jean, herauszufinden. Doch alles was er sagte, war: „Der Kleine wird pünktlich in zwei Stunden hochgehen! Meine Männer werden dafür Sorgen! Viel Spaß beim Planschen!“

Joana blickte schockiert zu Demir...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-03-10T20:17:22+00:00 10.03.2008 21:17
hey hey hey. möchte mehr lesen. bin schon auf heißen kohlen. is ech tgut un mich freut es sehr das joana sich wieder erinnern konnte.


Von:  Kyashi
2008-03-06T16:49:14+00:00 06.03.2008 17:49
weiter picco
will mehr ><
hmpf
also ich fands gut, bin mal gespannt was noch jetzt alles kommt
also mach schnell weiter ja T.T?


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