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Dämonische Herrschaft

Der Kampf von Elben,Dämonen und Menschen mit-und gegeneinander
von

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Rache

Dunkelheit erfüllte den Raum. Ein dicker Nebel lag über der Stadt der Menschen. Nur langsam erwachte der Jugendliche. Gleichzeitig kehrten die Erinnerung an das Geschehene zurück Sein Arm blutete zwar nicht mehr, schmerzte aber dennoch enorm. Gedankenverloren starrte der Krieger die Decke an. Seine Kräfte reichten noch nicht aus um wieder aufzustehen. Leise Geräusche von außen drangen an sein Ohr. Ein schwermütiger Seufzer erfüllte den Raum. Kai rollte sich auf den Bauch. Dabei versuchte er den verletzten Atm so wenig wie möglich zu bewegen. „Ich werde mich rächen“, schoss es ihn durch den Kopf.

Vorsichtig richtete er sich auf. Es dauerte nicht lange bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Der Kämpfer schleppte sich zu einem Koffer mit Verbänden. Sorgfältig verarztete der 18jährige die Wunde. Anschließend ließ er sich auf dem Bett nieder. Er war sich inzwischen sicher, dass der König die Schuld an dem Tod seiner Eltern trug. Wahrscheinlich hatte er mitbekommen, wie er sich nach draußen geschlichen hatte. Die Drohung von vor einem Jahr fiel dem Jungen wieder ein. Wütend schlug er auf den weichen Untergrund. Erst wurde Jan für sein Verhalten bestraft und nun auch noch seine Eltern. Nur mit Mühe gelang es ihm die Tränen zu unterdrücken. Entschlossen hob er das auf dem Boden liegende Schwert auf.

Mit großen Schritten passierte Mirandas Sohn die nebeligen Straßen der großen Stadt Richtung Burg. Obgleich sein Verstand ihm Einhalt gebot, ließ er sich von seinen Gefühlen hinreißen. Die kalte Luft hatte eine beruhigende Wirkung auf den Aufgebrachten. So gelang es ihm an den Wachen vorbeizukommen und in den Saal des Königs vorgelassen zu werden.

Der Herrscher begrüßte ihn mit einem Lächeln. „Was treibt dich zu solch später Stund noch zu mir?“, eröffnete er das Gespräch.

Kai blieb stumm. Für einen Moment kam es ihn sinnlos vor, was er tun wollte. Seine Eltern würde er dadurch auch nicht wiederbekommen. Doch schon im nächsten Augenblick hatte er seine Waffe gezogen. „Du hast meine Eltern umgebracht. Dazu hattest du nicht das Recht“, schrie er den Mann zornig an.

Der Ältere der Wachmänner zog seine Waffe. Sein Gebieter schaute ihm ernst in die Augen und schüttelte den Kopf. „Weshalb sollte ich deine Eltern getötet haben?“, fragte der 37-jährige an den Jungen gewandt.

Kais Blick verfinsterte sich. „Tun sie nicht so unschuldig. Sie haben gemerkt, dass ich wieder bei den Elben war.“ „Nehmen wir an, du hättest Recht. Was würdest du dann machen?“, konterte der Anführer der Menschen.

Drohend zerschnitt der Gefragte die Luft vor seinem Gesicht. „Ich fordere dich heraus. Ich will Rache für meine Eltern“, ergriff Mirandas Sohn das Wort.

Der Herrscher lehnte sich entspannt in den Stuhl zurück. „Ich mache dir ein Angebot. Kämpfe gegen einen meiner Untergebenen. Wenn du ihn besiegst, gestatte ich dir gegen mich anzutreten.“

Falken trat in den Vordergrund und zog, als wäre es selbstverständlich, sein Schwert. „Also Kleiner. Entweder du gewinnst gegen mich oder dein Schicksal liegt in unseren Händen.“, erinnerte der Soldat ihn. Sein Kamerad lächelte. Für ihn war es anscheinend ein Spiel, dessen Sieger von vorne rein klar stand.

Kai ließ sich durch diese Gestik nicht beirren. Der Erwachsene startete den Angriff. Anfangs gelang es dem jungen Krieger nur zu verteidigen. Nachdem er es geschafft hatte in den Angriff überzugehen, musste er feststellen, dass sein Gegner jeden Schlag mit Leichtigkeit abwehrte. Noch im Kampf überkamen ihn heftige Zweifel, ob seine Entscheidung richtig war. Vielleicht hatte er doch zu voreilig gehandelt. Eine unbeschreibliche Müdigkeit überkam ihn. Die Anstrengungen des Tages holten ihn ein. Unwissend was er eigentlich tat, trat er einen Schritt zurück.

Verwundert brach sein Feind den Angriff ab. Für ihn ergab dass, was der Junge tat keinen Sinn. Ein Seitenblick verriet, dass sein Kamerad genauso wenig verstand. Geistesabwesend ließ der 18jährige das Schwert fallen. Falken nutzte die Gelegenheit und holte zum letzten Schlag aus. Die scharfe Klinge näherte sich rasend schnell dem jungen Körper.

„Warte!“, mischte der Regent sich plötzlich ein. Gerade noch rechtzeitig bevor die Klinge das Leben des Jungen beendete

„Aber Gebieter…“, beschwerte er sich. Der König winkte ab. Mit wachsendem Interesse beobachtete er Kai. Obwohl die Waffe ihn nicht berührt hatte, sank er auf die Knie und hielt die Hand auf seine Brust. Ein zunehmender Schmerz, scheinbar aus den Inneren kommend, verhinderte dass der Junge sich bewegte. Der Anführer der Menschen gab Daniel ein Zeichen.

Ehrfürchtig verbeugte die Wache sich. „Was wollt ihr mein Herr?“, flüsterte er leise. Der Besitzer der Burg stieg zu seinem Untertan herab, befahl ihm mit wenigen Worten, in einer Lautstärke, dass die anderen es nicht hören konnten was er tun sollte und ließ sich dann wieder auf seinem Thron nieder. Der Soldat gab die Anweisungen an seinen Kamerad weiter.

Während Falken neben dem 18jährigen in die Hocke ging, hielt sein Gefährte das Kind fest. Obgleich der Jugendliche keine Anstalten machte sich zu wehren. Mit seltsam glasigen Augen stierte der Teenager auf den Steinboden, wobei sein Atem immer unregelmäßiger wurde. Unsicher legte der Älteste der Krieger die Klinge an das Bein des Jungen an. Fragend wartete er was sein Gebieter sagen würde.

Nachdenklich hafteten die Augen des Herrschers auf Mirandas Sohn. „Kai“, hallte die Stimme befehlerisch durch den Raum. Der 18jährige zeigte keine Reaktion. „Du hast Recht ich habe deine Eltern töten lassen“, donnerte der Erwachsene durch den Raum.

Wie aus einem Schlaf erwachend, erhob der Angesprochene seinen Kopf. Der Schmerz war verschwunden. Mit kräftigen Bewegungen versuchte er sich zu befreien. Vergebens musste er feststellen, dass die beiden weitaus kräftiger waren.

„Jetzt könnt ihr“, erklärte der 37-jährige.

Der Teenager hielt inne, als er einen stechenden Schmerz an seinem Bein verspürte. Falken hatte mit seinem Schwert tief in die Haut rein geschnitten. Fast Bewusstlos ließ er sich von einem der Wachmänner nach draußen bringen. Der Zurückgeblieben wischte sich mit einem Taschentusch den Schweiß von der Stirn. Das Kind besaß mehr Kraft als er gedacht hatte. „Gestattet mir eine Frage. Aus welchem Grunde habt ihr behauptet, dass ihr seine Eltern töten ließet? Laut den Berichten sind sie doch in einer Schlacht am Genesis See gestorben“, wandte er fragend an seinen Herrn.

Der König zuckte mit den Schultern. „Mag sein, aber ich wollte etwas testen. Es ist spät, geh jetzt. Vielleicht erklär ich dir das Morgen“, erwiderte der 37-jährige. Der Soldat nickte untertänig.
 

Voller Demut verbeugte die Frau sich vor dem Anführer der Menschen. „Ihr rufet mich. Was kann ich für euch tun?“, erkundigte sie sich ehrfürchtig.

„Sie sind doch die Tante von Kai Almasy.“ Die Erwachsene bejahte die Frage. „Sicher haben sie von dem Tod seiner Eltern gehört. Der Junge steht zurzeit alleine da und ich möchte sie bitten sich um ihn zu kümmern.“

Die 32jährige schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid. Ich habe für so was keine Zeit.“, lehnte die Alleinlebende ab.

„Sie hätten wirklich nicht viel Arbeit mit ihm. Er ist bereits achtzehn und kann gut auf sich selbst aufpassen. Ich möchte ihn lediglich in guten Händen wissen.“, hakte der Mann nach.

Doch Saskia blieb stur. „Es geht wirklich nicht. Darf ich dann jetzt wieder gehen?“

Der König strich sich überlegend über den Bart. So leicht ließ er sich nicht abwimmeln. „Sie haben doch vor zwei Jahren ihren Mann in einer Schlacht verloren. Seitdem befinden sie sich in einer finanziellen Notlage. Ich würde ihn eine Menge Geld geben, wenn sie ihn nehmen“

Für einen kurzen Augenblick verfinsterte sich der Blick von Kais Verwandten. Ebenso schnell setzte die Frau ein beinahe scheinheiliges Lächeln auf. „Mit Verlaub. Wir Reden hier von einem Menschen und nicht von einem Ding, welches mit Geld käuflich ist. Ohne sie beleidigen zu wollen, mit Geld kann man nicht alles bekommen“, berichtigte sie die Worte des Königs. „Dennoch werde ich mit dem Jungen sprechen. Ich komme dann wieder und teile ihnen meine Entscheidung mit.“ Würdevollen Schrittes verließ sie den Thronsaal.
 

Der Ältere Kerkerwächter führte die schlanke Person zu dem Verlies des Jungen. Fackeln spendeten das zum Sehen benötigte Licht. „Wie lange ist er eigentlich schon hier?“, fragte Saskia beiläufig, während ihre Augen mitleidig auf die erbärmlich aussehenden Gefangenen, die aus den Zellen schauten, haften blieben.

„Schätze Mal zwei Wochen. Aber so hübschen Besuch hat der wirklich nicht verdient, so stur wie der ist.“, antwortete die Wache.

Die Frau drehte ihr Gesicht von ihm weg, um den lüsternen Blick des Mannes zu entkommen. Abrupt blieb der Erwachsene stehen. Seine Begleiterin tat es ihm nach.

„Hier drin ist er. Ich lass sie dann mal alleine.“, erklärte der Soldat. Gleichgültig öffnete er die Tür und verschwand.

Alleingelassen stand die 32jährige auf dem Gang. Unentschlossen bemusterte sie den Jugendlichen, der auf dem Holzbett lag, den Blick starr auf die Decke gerichtet hatte und die Arme hinterm Kopf verschränkt. Zögernd betrat die Erwachsene den Kerker.

Mit einem Seitenblick resignierte der Teenager ihre Anwesenheit, zeigte allerdings kein Interesse an die für ihn fremde Person. Stattdessen verfiel er wieder in seine alte Position.

Durch diese abweisende Gestik verunsichert, blieb Saskia regungslos im Raum stehen. Schließlich fasste sie doch Mut und setzte sich auf eine kleine Kante des Bettes. „Darf man mit dir Reden?“, ergriff sie das Wort. Kai drehte sich genervt zur Wand. Dabei bemerkte seine Tante eine tiefe Verletzung am Bein, die von Eider überzogen war. Die aufgerissen Hose versperrte ihr den Blick auf die gesamte Wunde. „Mag sein, dass du mich nicht mehr kennst, aber ich bin die Schwester deiner Mutter und werde mich ab heute um dich kümmern“, setzte sie ein weiteres Mal an.

„Und wenn ich das gar nicht will?“, erklang die Stimme des Jungen.

„Was nicht will?“, hakte die Frau nach.

„Das sich jemand um mich kümmert.“

Seine Verwandte stand auf und klopfte sich den Staub von den Sachen. „Du hast nicht die Wahl. Zuhause kann ich mich erst Mal um deine Verletzung kümmern. Hier kann sie ja nie richtig verheilen.“, erwiderte sie. Ohne ein weiteres Wort verließ sie die Zelle. Eine Bewegung hinter ihren Rücken ließ sie noch mal zum Stillstand kommen. Kai hatte sich hingesetzt. Deutlich konnte sie den zweifelnden Blick des Jungen im Nacken spüren.

„Bist du nicht traurig, dass deine Schwester Tod ist?“, forschte er kritisch nach. Die Frau drehte sich zu ihm um. „Ich kannte sie ja kaum. Wir wurden schon im Alter von zehn getrennt. Deswegen weniger. Aber ich verstehe wie du denkst. Mein Mann starb auch im Krieg.“ Eine peinliche Stille trat ein. Der Hauch von Trauer in ihrer Stimme ließ den Krieger verstummen.

Der Gefangene erhob sich. „Tut mir Leid, aber meine Eltern starben nicht im Kampf.“, konterte der Kämpfer.

Saskia schüttelte verwundert den Kopf. „Natürlich. Ein Bekannter, der selbst mit dabei war berichtete mir davon. Doch fand man die Leiche deiner Mutter nicht an der Kriegsstelle sondern…“ Die 32jährige errötete. „Na du weißt bestimmt wo.“

Nachdenklich wandte Mirandas Sohn sich von ihr ab. Schließlich begab sich die Erwachsene auf den Rückweg.
 

„Wie lautet nun eure Entscheidung?“

„Ich werde ihn zu mir nehmen. Besser als dass er hier verrottet.“

„Das ist schön. Dann dürft ihr beide mein Schloss verlassen“, gestattete der König.

Lächelnd streckte Saskia ihre Hand aus. „Trotzdem verzichte ich nicht auf das Geld.“, erwiderte sie.

Der Mann grinste. „Verstehe, nun denn Daniel wird dir das Geld überreichen und nun geh bitte.“ Zufrieden ließ sie sich nach draußen führen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chaoticgirl
2007-10-27T17:40:57+00:00 27.10.2007 19:40
Ich bin erst bis hier gekommen, aber bei Gelegenheit lese ich weiter.
Ich will unbedingt wissen, wie es Kai bei seiner Tante ergehen wird.
Die Wunde am Bein scheint gar nicht gut auszusehen, mit den Eiter und allem. Ob sie sich wohl entzündet hat? Das wäre ja gar nicht gut, nicht, dass er noch das Bein verliert ._.
Du schreibst echt toll, ich kann alles ganz deutlich vor meinem Auge sehen.
Ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel.
Dein

chaoticgirl
Von: abgemeldet
2007-08-04T20:17:55+00:00 04.08.2007 22:17
Zwischen dem 2. und 3. Satz fehlt ein Punkt. Der König ist jetzt 37, denn es ist ja bereits ein Jahr vergangen.
Ich weiß ja nicht ob das in den nächsten Kapiteln noch kommt, aber warum haben sie ihm eine Wunde im Bein zugefügt, was für einen Sinn hatte das?
Naja werde ich ja sehen wenn ich weiter lese =)

Minni


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