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Dear Tagebuch

Ein anderer 4. Band
von

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Quade rat demonstrantum (Was zu beweisen war)

Quade rat demonstrantum (Was zu beweisen war)
 

Dear Tagebuch,

Heute war Geschichte an der Reihe. Uns wurde ein zeitunabhäniges Zitat vorgesetzt, welches wir an geschichtlichen Geschehnissen beweisen mussten (oder auch nicht). Das ganze war ja so was von einfach. Ich kann mich zwar nicht mehr an das Zitat erinnern, aber ich weiß wie Silvar kochen wird, wenn er mein „Qed :P“ sehen wird. Mein Qed (:P) setze ich eigentlich fast unter jede Arbeit, wo man etwas zu beweisen hat. Und entweder kochen die Lehrer oder sie lachen darüber. Das war’ s schon zur Arbeit, jetzt noch etwas zum Samstag. Ob du es mir jetzt glaubst oder nicht, ich hätte ausgehen dürfen, wenn ich gewollt hätte. Mel hat´s mir ganz offiziell erlaubt, da mein Hausarrest erst nach der Klassenfahrt beginnt. Allerdings wollte ich nicht raus. Ja, glaub es ruhig, ich hatte ein Freifahrtsschein zum besaufen und habe ihn sausen lassen, aber lies selbst:

„Du willst an einem Samstagabend zu Hause bleiben, obwohl du gehen darfst?“

„Ja, liebster Gabriel. Ich will meine Koffer packen, was du auch tun solltest, immerhin fliegen wir zwei Stunden nach der Schule los.“

„Macht Silvar, ich kann so was doch nicht besonders gut.“

„Männer…!“ seufzte ich, „Was soll’s, schau mir halt beim packen zu.“

„Gern, Liebster.“

„Du hast Glück, das Exavia so klein ist!“

Er grinste breit.

Ich verließ mein Zimmer und kam wenige Minuten später mit George und Mel wieder hoch.

„Ihr müsst die Maus möglichst am Schwanz packen, dann kann sie nicht beißen oder ihr nehmt halt den Handschuh, drückt aber nicht zu fest damit zu. Vorher schiebt ihr am besten die Lampe ein Stück zu Seite, dann ist es einfacher. Wenn sie drin ist, kann nichts mehr passieren. Einfach Lampe wieder gerade gerückt und Ende im Gelände. Ihr müsst auch nicht unbedingt daneben stehen bleiben, wenn ihr nicht wollt. Sollte euch die Maus runter fallen, einfach Tür zu und Exavia raus lassen. Er fängt sich sein Futter schon. Solltet ihr doch gebissen werden müsst ihr nicht in Panik verfallen, das sind Laborzuchtmäuse, die haben keine übertragbaren Krankheiten. Ist eigentlich einfach, nicht?“

„Ja, wir werden das schon hinbekommen“, antwortete Mel und sah zu dem Mäusekäfig.

„Eine Maus pro Woche.“

„Verstanden, dürfen wir jetzt wieder gehen?“

„Wenn ich vorher noch einen Koffer bekomme, bitte?“

„Natürlich, ich bringe ihn dir“, meinte George und verschwand mit Mel aus meinem Zimmer.

Nach zwei Minuten etwa kam er mit einem rieeesen Koffer wieder und ging dann nach unten.

„Aber dein Zimmer und Exavias Terrarium wolltest du nicht mitnehmen, oder?“ wollte Gabriel wissen, der mit gerunzelter Stirn, den Koffer betrachtete.

„Ich brauche schon etwas mehr als 3 T- Shirts und eine Hose pro Woche.“

„Das hier ist schon meine ZWEITE Hose!“ protestierte der Bläuling quiekend.

„Meerschwein. Aber eigentlich nur, weil du dir vorgestern Tomatensoße drüber gekippt hast. Davon mal abgesehen kommt Man(n), wie auch Frau, immer mit mehr wieder als mit dem was man beim Losfahren hatte.“

„Kannst du mir nicht sagen, was wir machen?“

„Ich könnte, aber ich werde es nicht tun. Du wohnst mit Silvar zusammen und weist es nicht. Ich wohne nicht mit Silvar zusammen und weiß es. Sollte das einem nicht zu denken geben? - Ich glaube Nein.“

„Du bist gemein! Überhaupt habe ich ihn gefragt und er will es mir nicht sagen.“

„Keiner der Schüler weiß es offiziell. Ich weiß es auch nur, weil er den Plan hat liegen lassen und ich so frei war, mir ihn einfach zu nehmen und durchgelesen habe. Ab Montag wirst du Stück für Stück erfahren, was wir vorhaben. Ich persönlich finde es recht gut.“

„Deine Vorstellung von gut und die eines Normalsterblichen gehen oft sehr weit aus- einander.“

„Ok, soviel sage ich dir: von Shopping über Strand, bis hin zu Museen und Ganztages-ausflügen, die einen schaffen, ist alles dabei. Was wir machen, kannst du dir jetzt selbst ausdenken oder du wartest bis du es erfährst.“ Damit war das Thema erst mal für mich beendet und ich begann meinen Koffer zu packen. Zuerst flog alles Mögliche an Klamotten quer durch den Raum und versuchte im Koffer zu landen. Da dieser vor meinem Bett lag, trafen Gabriel so einige meiner Sachen, u.a. auch meine Unterwäsche, die er genaustens in Augenschein nahm.

„Du trägst Tangas?“

„Und? Ein Problem damit?“

„Nein, ich find es geil.“

„Kannst ihn behalten, wenn du willst.“

„DANKE!“ fiepste er und steckte ihn sofort weg.

\\Womit bin ich nur gestraft?\\ dachte ich seufzend und packte weiter. Nach der Wäsche flogen frisch gespitzte Bleistifte wie Dartpfeile durch die Luft und Gabriel hatte alle Mühe sie einzufangen und in die kleinere Tasche neben dem Koffer zu packen.

„Willst du mich abmurksen?“

„Nein, dich nach 3 Jahren etwas trainieren.“

„Wo bin ich hier nur hingeraten?“

„Vorsicht, Buntstifte“, warnte ich ihn und schoss weiter mit Stiften nach ihm.

„Pass mir bitte auf, dass keine Miene abbricht.“

„Die Stifte sind wichtiger als ich?“

„Nein, aber trotzdem sei bitte vorsichtig, die Stifte waren sehr teuer.“

Als nächstes segelten mehrere Schreib- und Zeichenblöcke, verschiedener Größen, durch den Raum. Einer der Blöcke streifte Gabriels Kopf und säbelte ihm ein Büschelchen Haare ab.

„Jetzt ist es offiziell! Du willst mich killen!“ schnieft er und sammelte die 5 Haare ein.

„Gottchen, mach dir wegen fünf kleinen Haaren nicht gleich ins Hemd. Baby…“, murrte ich und sah zu ihm.

„Kommst du mit ins Bad?“

„Werde ich wieder erschossen?“

“Nein, nur bestapelt.“

„Ok, ich komme mit.“

Zusammen gingen wir ins Bad. Dort drückte ich ihm eine Waschtasche in die Hand und fing an Duschbad, Seife, Haarwaschmittel, Zahnbürste, Zahnpasta, Necessaire und Nagellack einzupacken.“

„Nagellack?“ frage Kain, der gerade hinter Gabriel aufgetaucht war.

„Ich suche eine neue Flasche mit dieser Farbe. Der Laden in dem es die Farbe gab, hat bei uns pleite gemacht.“

„Ach so. Aber trotzdem, wozu brauchst du Nagellack?“

„Wozu wohl? Für meine Fingerchen natürlich..“

„Ein Kerl mit Nagellack!?“

„Ist nicht so schlimm wie ein Mann mit einem rosa Hemd“, gab ich zurück und betrachtete Kain leicht angewidert.

„Was hast du daran auszusetzen?“

„Willst du das wirklich wissen?“

„Ja. So niederschmetternd kann es nicht sein.“

„Ok: Es ist hässlich, widerlich, abstoßend, abscheulich, krank und man kann sich gleich ein Schild umhängen wo drauf steht: ‚Seht mich an, ich bin eine Schwuchtel und will es der ganzen Welt zeigen’“, gab ich ihm zur Antwort und zog den geschockten Gabriel hinter mir her.

Kain sah nicht weniger geschockt drein. Sein Mund stand offen und er bewegte sich keinen Millimeter. Nach gut einer halben Stunde kam Mel hoch. Er quiekte auf, als er Kain, die Salzsäule, noch immer starr in der Tür stehen sah.

„Hm?“ murmelte ich und guckte aus meinem Mauseloch raus. Erst zu Mel und dann zu Kain, was mich zu einem breiten Grinsen verführte.

„Er lebt noch, ist nur zur Salzsäule erstart“, sagte ich und verschwand wieder im Zimmer.

Gerade war ich dabei Gabriel mit Kassetten und CDs, sowie mit den dazugehörigen Abspielgeräten zu bombardieren. Mel ließ Kain stehen und kam zu mir ins Zimmer.

„Was habt ihr mit ihm gemacht?“ fragte er.

„Nicht wir, nur er“, verteidigte sich Gabriel und zeigte kurz auf mich.

„Ich habe ihm nur meine Meinung über sein rosa Hemd gesagt, mehr nicht.“

„Und bitte was hast du gesagt, damit er so geschockt ist?“

„Soll ich es echt wiederholen?“

„NEIN!“ warf Gabriel laut ein.

„Ok, dann sag ich es nicht. Dann wirst du wohl Kain selbst fragen müssen, falls er jemals wieder aus der Starre erwacht.“

„Und wie lange denkst du, wird das noch dauern?“

„Solange, bis er meine Worte verdaut hat und das kann noch etwas dauern. Ich rede kurz, aber direkt und schlagfertig.“

“Ja, dass ist richtig. Schon fertig mit packen?“

„Fast fertig. Nagel dir das Ding ja nicht an die Wand. Silvar wird dich in die Klinik einweisen.“

„Was?“ fragte Mel und sah uns beide an.

„Werde ich schon nicht“, erwiderte Gabriel grinsend und holte den Tanga aus seiner Tasche.

Mel lief rot an und ich kicherte vor mich hin.

„Hast du das nicht erwartet oder mir nicht zugetraut?“

„E… ersteres“, stotterte er.

„Du bist nicht der Erste. Steck das Teil wieder weg.“

Gabriel tat es und fing die letzte Kassette.

„Den nimmst du dich nicht mit, oder?“

„Ich wollte eigentlich, aber jetzt hat ihn ja Gabriel…“

„Ich stell mir gerade das Bild vor“, murmelte Mel und wurde noch röter. Er hatte das Gesicht in den Händen vergraben.

Nun musste ich laut loslachen und musste mich setzten.

„Das ist nicht witzig!“ gab der Blonde zurück und ergriff die Flucht.

Wir schauten aus meinem Zimmer raus und beobachteten, wie Mel Kain wieder ins Leben zurückholte. Auf dem Weg nach unten sah Kain mich nicht mal böse an, obwohl unsere Blicke sich trafen. Schnell folgte ich ihnen nach unten, um in Erfahrung zu bringen, ob er sauer auf mich war.

„Bist du sauer, dass ich so kalt war?“

„Nein. Es ist natürlich deine Meinung und ich akzeptiere sie. In deiner Nähe werde ich es nie wieder tragen.“

„So geht es natürlich auch“, meinte ich und setzte mich zu ihm auf die Couch.

„Gabriel, warum zeigst du nicht mal deine neue Errungenschaft?“ fragte ich ihn und grinste breit.

Mel verschwand in der Küche um beim Abendessen zu helfen. Nun waren nur noch wir drei und George in der Stube. Beide Männer warteten gespannt auf Gabriels Errungenschaft.

Langsam zog er das schwarz- rote Strippengewirr aus seiner Tasche und präsentierte es. Mit kleinen Plastikkristallen war ‚Sexy back’ hinten drauf geschrieben. Und vorn stand ‚Open for you’.

Für einen Moment kam es mir so vor als würden beide in Ohnmacht fallen doch im nächsten Moment wurden sie hochrot und ich befürchtete, dass sie uns beide anschreien würden. Zum Glück taten sie keines von beiden. Sie starrten nur Gabriel an und sahen dann zu mir.

„Was? Auch Kerle können so was tragen, davon mal abgesehen hat mir das jemand geschenkt. Ich habe oben noch mehr. Soll ich sie holen?“

Sprachlos und mit offenem Mund schüttelten beide den Kopf und starrten mich nur weiter an.

„Gabriel pack ihn lieber weg, bevor noch etwas passiert, was wir später bereuen.

Gerade als Kain etwas sagen wollte, klingelte es an der Tür und Gabriel eilte hin.

Weinige Sekunden später kam er mit Cassy im Schlepptau wieder.

„Bin ich hier im Wachsfigurenkabinett gelandet?“ fragte sie und sah zu den beiden Männern.

„Nein“, erwiderte Gabriel und drückte ihr den Tanga in die Hand.

Sie packte ihn aus und fiepste auf.

„DER IST JA GEIL!!!“ quiekte sie durch das ganze Haus und Gabriel stimmte gleich mit ein.

„Meerschweinchenfarm!“ rief ich und hielt mir die Ohren zu.

Durch dieses Gefiepse gelangten Kain und George wieder in die reale Welt zurück, denn sie mussten auf meine Namensgebung schallend lachen.

„Wie kannst du die beiden nur mit armen unschuldigen Meerschweinchen vergleichen?“ fragte Luca, der durch die offene Haustür rein gekommen war.

„Auch wieder wahr“, gab ich zurück und stand auf.

Luca nahm Gabriel den Tanga aus der Hand und sah ihn sich an.

„Chic. Deiner?“ fragte er und sah mich an.

„Nun ist es Gabriels Errungenschaft.“

Dieser hüfte gerade rum und versuchte ihn zu schnappen, denn Luca hielt ihn in die Luft, sodass Gabriel und Cassy nicht rankamen.

„Magst du mit essen?“ wollte Mel wissen.

„Gern, Silvar ist eh nicht zu Hause. Hier ihr zwei“, sagte er und ließ den Tanga fallen.

„Cassy, ich hab oben noch welche.“ Sofort rannte sie quietschend hoch.

Der Grünäugige zog seine Jacke und Schuhe aus und half beim Tischdecken.

Wir alle bewegten uns zum Essen, da kam Cassy runter und warf mich fast zu Boden, so stürmisch war sie. Nach einer halben Ewigkeit, sprich 5 Minuten oder so, ließ sich mich wieder los und setzte sich mit an den Tisch.

„Ich hab gesehen, dass du schon gepackt hast, warum das denn?“

„Ganz einfach“, sagte ich und schaufelte Nudeln auf meinen Teller, „weil wir am Sonntag gleich von der Schule mit einem Bus abgeholt werden und zum Flughafen fahren.“

„Echt? Davon wusste ich gar nichts.“

„Wenn du die Zettel lesen würdest, die wir bekommen haben, wüsstest du es. Die Teile werden doch nicht zum Spaß ausgegeben. Wenn du Glück hast, hat deine Mutter deinen Koffer gepackt, wenn nicht solltest du das heute noch tun. Nicht jeder genießt so eine „Mama- Silvar- Service“ wie Gabriel.“

Dieser grinste nur breit und angelte nach der Bolognesesauce.

~~~

Während und nach dem Essen passierte nicht mehr viel. Cassy wurde raus geschmissen, damit sie ihren Koffer noch packen konnte, die Erwachsenen unterhielten sich und Gabriel ging mit zu mir hoch. Luca hatte ihm erlaubt bei mir zu übernachten, da ja eh nichts passieren würde, also noch nichts. Natürlich kamen wir vorher nicht drum rum uns an zu hören, dass wir beide doch nicht in einem Bett schlafen können und das wir ja die Liege vom Dachboden nehmen können und… und… und… Es hat etwas gedauert, doch dann hatten wir Ada überzeugt, dass es vollkommen ok sei, dass wir in einem Bett schliefen, denn wir hatten es ja auch schon früher gemacht.

Morgen ist die letzte Prüfung und dann geht es mit einer aufgedrehten Klasse nach L.A.

So jetzt muss ich aber Schluss machen, sonst erfährt die Schnüffelnase hinter mir noch was ich schreibe.

Dein dich über alles liebender,

Mond.



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