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Dear Tagebuch

Ein anderer 4. Band
von

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Wenn Man(n) seine Meinung sagt und 2 Erwachsene und ein 16-jähriger zu 10-jährigen mutieren

Wenn Man(n) seine Meinung sagt und 2 Erwachsene und ein 16-jähriger zu 10-jährigen mutieren
 

Dear Tagebuch,

Wie ich es prophezeit hatte, bin ich am Morgen im Halbschlaf in mein Zimmer zu Kain gewandert und habe dort noch etwas weiter geschlafen. Erst so gegen Mittag wurde ich wieder unsanft geweckt. Gähnend richtete ich mich auf und stieg aus dem Bett.

„Macht es Spaß, euch gegenseitig an zu starren?“ fragte ich frei in den Raum und sah von Kain zu meiner Schlange und zurück.

„Ja, sehr großen sogar.“

Ich seufzte und holte den Teller raus, auf dem das Sektgemisch gewesen war. Er hatte ihn tatsächlich leer getrunken, hätte ich nicht erwartet.

„Wäre es nun möglich, dass ihr beide euch von einander lösen könnt? Ich bräuchte mal deine Hilfe.“

Nur widerwillig erhob Kain sich. Exavia folgte ihm mit seinem Blick.

„Ihr habt ja beide so was von einen an der Waffel! Heb mal bitte die Lampe an“, meinte ich und holte eine Maus aus dem Käfig. Ich hielt sie am Schwanz und sah sie an.

„Na du niedliches Ding. Sprich dein letztes Gebet“, witzelte ich mit der Maus und sah ihr in die Augen. Dann ließ ich sie in das Terrarium fallen. Kain machte die Lampe wieder runter.

„Jetzt wird es spannend“, schnurrte ich und hockte mich vor das Terrarium. Gemeinsam beobachteten wir, wie Exavia sein Fressen begutachtete und dann zuschlug. Er wickelte die Maus ein und drückte fest zu. Sie gab einen letzten manischen Schrei von sich, dann war sie tot. Die anderen Mäuse versetzte das in Panik. Unser Kleiner machte sich dann daran die Maus zu verschlingen. Nach dem er sie abgetastet hatte klinkte er seinen Unterkiefer aus und verschlang sie.

„Wie appetitlich. Ich glaube ich hab keinen Hunger mehr“, meinte Kain mit leicht blassem Gesicht und sah weg.

„Du klinkst zwar nicht deinen Unterkiefer zum essen aus, aber so wie du manchmal schlingst… Dagegen sieht das hier appetitlich aus“, erwiderte ich und stand wieder auf.

„Ich geh mich anziehen.“ Mit diesen Worten verließ er mein Zimmer und ließ uns allein.

„Ich hoffe dein Mahl hat dir gemundet“, kicherte ich, ich zog mich an. Dann tätschelte ich noch etwas die Schlange und ging dann runter.

„Ich hoffe, Kain hat sein nicht vorhandenes Frühstück ausgekotzt.“

„WAS?“ fiepste sie und sah mich mit großen Augen an.

„Er verträgt es nicht, einer Schlange zu zusehen, wie sie ihr Mahl verdrückt. Und Exavia ist nur eine Würgeschlange. Was ist dann bei einer Giftschlange, die ihr Opfer leiden lässt?“

„Du hast mir den Appetit schon verdorben, sorg bitte nicht dafür, dass ich wirklich noch kotzen muss“, meinte er leicht angeschlagen und setzte sich.

„Ich red ja schon über was anderes.“

„Oh mein Armer, kann ich nicht was für dich tun?“ bedauerte sie ihren Sohn.

Nun verdarb es mir den Magen. \\ist das widerlicht…\\

Nichts gegen Mutterinstinkte, aber ich mochte dieser Frau nicht.

„Was gibt es zu essen?“ fragte ich sie. Man konnte ihre Wut, mir gegenüber, richtig spüren, so knisterte es zwischen uns. Dass ich dabei kalt blieb, störte sie extrem, aber das war mir egal.

„Ihr könntet was für mich tun. Hört auf euch zu streiten, allen zuliebe, die hier wohnen.“

Ich gab darauf keine Antwort.

Auch sie erwiderte nichts und brachte das Essen rein.

\\Schon mal was von variablen Beilagen gehört? Nudeln ja, aber nicht drei Tage hinter einander, das halt nicht mal ich durch.\\ dachte ich und seufzte.

„Was passt dir nicht?“ fing sie an wieder rumzuzicken.

„Die Nudeln. Das gibt es seit drei Tagen für mich. Es gibt auch noch andere Beilagen. Als Hausfrau und Küchenchef sollte man so etwas wissen. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden auch mal Reis oder Kartoffeln zu haben, aber nicht immerzu Nudeln.“

Kain sagte gar nicht erst was, denn seine Worte würden nur untergehen.

„Warum kochst du dir nicht selber was, wenn dir mein Essen nicht passt.“

„Das habe ich nie gesagt. Ich will nur nicht immer zu nur mit Nudeln gefüttert werden!“

„RUHE JETZT!“ schrie Kain und donnerte die Fäuste auf den Tisch. „Kann nicht mal ein Tag vergehen, an dem ihr euch nicht in den Haaren habt? Mom, du wirst damit leben müssen, dass er jetzt 6 Wochen zu Hause ist. Es wäre nicht mal so dumm, ihn einen Tag vorher zu fragen, ob er etwas Bestimmtes zu essen haben will. Wenn nicht, dann könnt ihr euch doch sicher auf etwas einigen, oder? Zum Beispiel gibt es dann immer Nudeln oder Reis oder irgendwas anderes. Und du Yue, es ist bekannt, das ihr beide nicht besonders gut miteinander könnt. Ignorier doch einfach mal was oder reg dich nicht gleich auf. Geh einfach mal auf sie zu und rede mit ihr oder geh ihr aus dem Weg, dass gilt auch für dich Mutter. Aber bitte, im Namen aller, die hier in diesem Haus ein- und ausgehen und hier wohnen, hört auf euch zu streiten. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, wenn ich nächste Woche wieder Tagesschicht schiebe. Ihr könnt es euch wirklich nicht vorstellen“, jammerte und flehte Kain zugleich. Man sah ihm an, dass er am liebsten losgeheult hätte.

Darauf wusste keiner von uns etwas zu erwidern. Schweigend aßen wir unser Mittagessen.

Nach dem Essen räumten wir unsere Sachen weg.

„Ich muss mal zu Luca rüber, willst du mit kommen?“

„Nein, ich muss mich noch etwas mit Geschichte auseinander setzten.“

„Wenn du dich noch anders entscheidest, weißt du ja wo ich bin“, meinte er und verließ das Haus.

Ich ging nach oben. „Eine Schlange müsste man sein. Sein Essen bekommt man serviert, kann den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen und wird ab und zu mal gestreichelt“, sprach ich mit den Tier und holte es raus. „Ich beneide dich. Du hast ein so einfaches Leben.“

Ich schloss meine Zimmertür zu und legte mich mit dem Reptil auf mein Bett. Er blieb ruhig liegen, bis ich eingeschlafen war. Dann machte er erstmal mein Zimmer unsicher, oder zumindest das, was er erreichen konnte.

Den größten Teil des Tages schlief ich dann erstmal. Bis das Geklopfe an meiner Tür mich unsanft aus meinen Träumen riss.

„Yue… wach… Tür…“ drang es nur bis zu mir vor.

Gähnend setzte ich mich auf.

Vor meinem Bett, hatte sich mein Reptilchen zusammen gekringelt und unter das Kissen verkrochen, was runter gefallen war. Ich hob ihn hoch und sagte beruhigend zu ihm: „Ja, ich hätte mich auch unter so einen guten Lärmschutz verkrochen. Aber jetzt ist ja alles wieder gut.“ Dann schloss die Tür auf.

„Lasst das Gehämmer, das macht ihm Angst“, murrte ich und setzte ihn zurück in das Terrarium.

„Entschuldige, aber warum hast du überhaupt zugeschlossen? Es gibt Abendessen.“

„Ganz einfach, damit er nicht raus kriecht, wenn jemand die Tür aufmacht. Das würde nur Panik geben und das muss nicht sein.“

„Dann bastle doch ein Schild: ‚Vorsicht freilaufende Schlange!’“

„Gute Idee, werde mich später dran setzten. Das mit heute Mittag tut mir leid.“

„Schon ok. Das wird wieder“, lächelte Kain und verwüstete meine Haare. „Du hast nichts für Geschichte gemacht, oder?“

„Nö, ich hab geschlafen, deswegen war auch zugeschlossen. Wenn ich wach bin muss ich ja nicht zuschließen.“

„Du musst aber noch irgendwie ansprechbar sein, wenn die Tür zu ist.

„Fragen, bevor ihr reinkommt, damit ich ihn noch einfangen kann. Klopfen ist wirklich nicht gut.“

„Deine Tür ist groß genug.“

„Hilfst du mir nach dem Essen beim zeichnen?“

„Klar. Aber jetzt geht’s erst mal runter.“

Ich nickte und wir gingen runter.

Ada und ich, wir schweigen und das ganze Essen über an. Mel und George verstanden es nicht, doch fragten sie gar nicht erst.

Danach holte ich mein Zeichenzeug und wir setzten uns hin, die Schilder zu basteln.

„Was macht ihr da?“ fragte Mel interessiert.

„Wir wollen einige Schilder für meine Tür machen.“

„Es ist sehr interessant mit an zu sehen, wie ein 16-jährigen und ein 33-jähriger sich wie 10 aufführen. Kann ich mitmachen?“

„Du bist ja selber noch 10“, antworteten wir lachend auf seine Frage. Auch Mel musste lachen. Er setzte sich zu uns und half mit. Ich zeichnete die Buchstaben auf bunt oder weiß, Kain schnitt die bunten aus und klebte sie auf anderes Buntpapier und Mel malte die aus, die ich auf weiß geschrieben hatte.

Am Ende hatten wir: „Schlange out of control“, „Bitte nicht klopfen.“, „Heim zweier Nerven- Killerschlangen.“ Und extra für Kain: „Schlangenfütterung! Eintritt für alle, ausser Kain.“

Das letzte war seine eigene Idee gewesen. Und eines noch, was nichts mit Exavia zu tun hatte: „Künstler am Werk! Nur mit geeigneter Schutzkleidung zu betreten!“

Sehr interessiert betrachtete George die Schilder. „Was hat es mit der Schlangenfütterung auf sich?“

„Ihm ist heute Mittag schlecht geworden, als ich Exavia gefüttert habe. Er war blasser als die Wand.“

„Oh, mein armer Schatz“, bedauerte Mel ihn und gab ihm einen Kuss.

“Ich hab’s ja überlebt.“

„Ja, aber nur gerade so. Du warst länger oben als ich.“

„Ich musste mich ja erstmal wieder davon erholen. Sehr appetitlich war das wirklich nicht.“

„Deswegen hast du dir ja auch das Schild gemacht.“

„Ja, lasst sie uns oben an die Tür machen. Wer hat die Haken?“

„Ich“, sagte Mel und hielt sie hoch. Zusammen gingen wir hoch. Zwei Haken machten wir auf die Außenseite der Tür und den Anderen auf die Innenseite. Außen kam: „Heim zweier Nerven- Killerschlangen“ und nichts hin, da der zweite Haken nur für die Sonderschilder war. Das „Bitte nickt klopfen“ - Schild klebten wir mit Klebestreifen darüber. Und innen hängten wir die anderen Schilder hin, damit ich sie immer raus hängen konnte, wenn es nötig war.

„So, Werk beendet.“

„Musst du morgen zur Schule?“

„Ja, zur 2. Stunde.“

„Ach ja, der Geschichtsüberraschungstest. Steht jetzt noch was an?“

„Ich muss noch meinen Eintrag schreiben.“

„Wir räumen unten auf und du tippst. In 20 Minuten komme ich wieder.“

„Ja, Daddy“ erwiderte ich und verschwand in meinem Zimmer.

~~~

Meine 20 Minuten sind gleich rum. Mal sehen, wie ich an Silvar vorbei komme.

Dein dich über alles liebender,

Mond.



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