Zum Inhalt der Seite

Missverständnis?

Ni~ya x Sakito <333
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

oNe

Eine weitere Ff meinerseits ^^

Sie ist aus Sakitos Sicht geschrieben.

Naja, was soll ich noch großartig sagen?

Viel Spaß beim lesen! ^^
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Musik ist laut. Man kann seine eigenen Worte kaum verstehen. Ich sitze zusammen mit Yomi an der Bar und trinke einen Cocktail. Er ist rot, meine Lieblingsfarbe. Und unheimlich süß, dafür alkoholfrei, aber verdammt lecker. Ich schaue mich in dem überfüllten Raum um. Mein Blick gleitet von den Sitzecken, über die Tanzfläche hin zur Tür. Einen Moment, der mir wie eine halbe Ewigkeit vorkommt, starrte ich auf die hereinkommenden Personen.
 

Vor Schreck springe ich auf. Auch Yomi ist ob meiner plötzlichen Reaktion aufgesprungen und schaut mich verwirrt an. „Was ist denn los, Saki? Geht’s dir nicht gut?“ „Er ist hier.“ „Wooo?“, fragt der Kleine neugierig und schaut sich im Raum um. „Na da! Da vorne am Eingang.“ Yomi stellt sich auf die Zehenspitzen und streckt sich, um besser sehen zu können.
 

„Ach da! Weißt du was? Er kommt auf uns zu.“, meint er dann mit einem Grinsen im Gesicht. „Nein! Bitte nicht!“ Schnell stelle ich mich hinter Yomi, um mich hinter ihm zu verstecken. So mehr oder weniger jedenfalls. „Es bringt dir nichts, wenn du dich hinter mir versteckst, Saki.“, kommentiert er meine Reaktion. „Ich kanns doch mal versuchen.“
 

Yomi seufzt und schaut mich an. „Ich versteh immer noch nicht, wie du dich in so einen Idioten verlieben konntest.“ „Ist halt passiert, da kann ich auch nichts für.“ Daraufhin schüttelt er nur den Kopf. „Yomiii~ jetzt tu doch endlich was! Er wird mich auslachen, wie immer!“ „Ach Quatsch!“ „Doch, guck doch mal, wie ich aussehe! Meine Oberschenkel sind viel zu fett und guck mal da, man sieht die Speckrolle voll!“
 

Yomi rollt daraufhin mit den Augen. „Du weißt genau, dass das nicht stimmt! Du siehst toll aus und wenn der Baka was anderes sagt, ist er entweder blind oder er lügt.“ Einen Moment lang herrscht Stille zwischen uns, dann beginnt er plötzlich zu grinsen. „Ich geh mal eben zum Klo. Bin gleich wieder da.“ „Yomi, warte, ich...“ Ich will grade was sagen, da ist er auch schon weg. Toller Freund. Lässt er mich einfach schutzlos alleine. Also setze ich mich wieder auf den Hocker und trinke meinen Cocktail weiter.
 

Plötzlich spüre ich jemanden hinter mir. „Na Süßer, ganz alleine hier?“ Ich drehe mich um und sah direkt in das Gesicht des Anderen. „Hai... ähm nein, also eigentlich...“ Na, ganz toll gemacht, Saki, echt, er muss dich doch jetzt für völlig bekloppt halten. „Dann kommst du bestimmt ein bisschen mit mir tanzen, nicht?“ Argh, scheiße, dieses Lächeln! Wie kann man nur so verdammt sexy sein?
 

Noch bevor ich antworten kann nimmt er meine Hand und schleift mich mit auf die Tanzfläche. Es ist ja nicht so, dass ich nicht gerne tanze, aber mit ihm? Ich bewege mich irgendwie zur Musik und beobachte ihn dabei. Er ist heiß und kann verdammt gut tanzen. Oh nein, und er kommt immer näher. Was soll ich bloß machen? Weglaufen geht ja wohl schlecht.
 

Also heißt es einfach weiter tanzen und sich gar nicht dran stören. Wobei das schon wieder leichter gesagt, als getan ist. Er kommt immer näher und ich merke, wie ich immer nervöser werde. Das Lied ist zu ende. Für einige Sekunden herrscht totale Stille, bis die ersten Töne des nächsten Liedes erklingen. Oh nein, auch noch eine Ballade. Da scheint es heute wirklich jemand gut mit mir zu meinen. Oh, da ist sie wieder, meine ironische Ader.
 

Auf einmal legen sich zwei starke Arme um meine Taille und ziehen mich zu sich ran. Ich schaue wohl grade wie ein Auto, denn mein Tanzpartner grinst mich an, bevor er seine Lippen auf meine drückt. Ich erschrecke, entspanne mich dann aber. Doch bevor ich den Kuss richtig genießen kann, ist er auch schon zu ende. Er zieht mich noch näher zu sich ran. Ich lege meine Arme um ihn und bette meinen Kopf in seiner Halsbeuge. Wie gut er doch riecht. Ich spüre seinen heißen Atem an meinem Ohr. „Keine Angst, ich beiße nicht.“, haucht er.
 

Darauf will ich nicht wetten. Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn er erfährt, wer ich bin. Er wird mich bestimmt wieder beleidigen, wie immer. Ich kuschel mich näher an ihn, möchte den Augenblick einfach genießen. Er scheint das sehr zu begrüßen, denn er schlingt seine Arme noch enger um mich.
 

Plötzlich höre ich zwei Stimmen, die allerdings nicht mit mir reden: „Na, du hast ja schon wen gefunden.“ Kichern ertönt und danach eine andere Stimme: „Brauchst du etwa Ablenkung von unserm Streberlein? Er scheint es dir ja ganz schön angetan zu haben.“ Wieder ertönt kichern und die Beiden verschwinden. Miese Arschlöcher! Und wen meinten sie mit Streberlein? Meinten sie etwa... nein! Vergiss das mal ganz schnell wieder. Wieso sollte ausgerechnet ER auf dich stehen?
 

„Stör dich am besten gar nicht an die Beiden.“, flüstert er in mein Ohr. Er streicht mir mit einer Hand über den Rücken, fährt schließlich unter mein Oberteil. Wie lange habe ich schon von diesem Moment geträumt? Doch nicht unter diesen Umständen. Ich will, dass er weiß wer ich bin, dass er es tut, weil er mich liebt, richtig liebt, nicht nur meinen Körper. Ich will keine Ablenkung für ihn sein. Und doch tun diese Berührungen so unendlich gut.
 

„Darf ich erfahren, wie die Schönheit, mit der ich tanze heißt?“, haucht er plötzlich. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Was soll ich jetzt tun? Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich ihm meinen Namen nicht sage und um mir auf die schnelle was auszudenken bin ich einfach zu nervös. Außerdem konnte ich noch nie gut lügen. Also bleibt nichts anderes als die Wahrheit.
 

„Sakito.“, flüstere ich leise. So leise, dass ich schon befürchte, er versteht es nicht. Doch nach einigen Sekunden schiebt er mich ein Stück von sich und schaut mich an. Ich schaue in seine Augen und weiß nicht, ob es Überraschung, Verachtung oder Abscheu ist, was ich darin sehe. Ich trete einen Schritt zurück und schaue ihn an. Ich habe Angst, so unheimlich große Angst vor dem, was als Nächstes passiert.
 

Tränen steigen mir in die Augen. Noch immer schauen wir uns an, sprechen kein Wort. Ich kann die Tränen einfach nicht länger zurück halten. Ich drehe mich um und stürme aus der Bar. Die Nachtluft ist kalt und tut unheimlich gut. Ich lehne mich an die kühle Hauswand, rutsche langsam an ihr runter. Ich winkel meine Knie an und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Wie so oft weine ich, weine ich wegen ihm.
 

Warum kann ich ihn nicht einfach hassen? Dann wäre alles so viel leichter. Dann wäre der ganze Schmerz, die Eifersucht nicht da. Langsam, aber sicher frisst es mich auf. Es tut so verdammt weh. Kann ich nicht einfach aufhören zu fühlen? Einfach auf einen Knopf drücken und dann sind alle Gefühle weg. Wie absurd dieser Gedanke doch ist.
 

Unaufhaltsam laufen die Tränen über mein Gesicht. Ich kann sie nicht mehr aufhalten, will es auch gar nicht. Ich will zu dir, in deinen starken Armen liegen. Ich liebe dich doch so sehr. Doch du, du verachtest mich, beleidigst und verletzt mich immer zu. „Ni~ya“, entweicht es mir leise, zwischen all den Schluchzern.
 

Auf einmal legt sich ein Schatten über mich und ich spüre warme Hände auf meinen Schultern. „Hey, Sakito, was ist denn auf einmal los? Warum weinst du?“ Ich drehe mich von ihm weg, will ihn nicht anschauen. Aber vor allem will ich nicht, dass er mich so sieht.
 

Warum ist er mir gefolgt, wo er wusste, wer ich bin? Um mich aus zu lachen? Oder zu beschimpfen? Warum denn auch sonst. Aber was soll diese Frage? Warum will er wissen, warum ich weine? Er sucht bestimmt nur wieder etwas, um mich fertig zu machen. Warum sollte er sich auch für meine Gefühle interessieren? Ich bin doch nur der kleine, dumme Streber, den man ruhig ärgern kann.
 

Es war doch immer so. Erst ist er total lieb und nett zu mir. Doch plötzlich kommt das Arschloch wieder. Manchmal verstehe ich selbst nicht, wieso ich mich ausgerechnet in ihn verliebt habe. Mein Herz fühlt sich an, als würde es gleich endgültig zerspringen, als würden all die Risse größer werden und mein Herz in tausend Stücke zerfallen lassen.
 

Er streicht mir ein paar Haare aus dem Gesicht, danach die Tränen. Er legt eine Hand unter mein Kinn und übt Druck darauf aus, zwingt mich so, ihn an zu sehen. Ich will meinen Kopf weg drehen, doch ich bin zu schwach. So lasse ich ihn einfach machen.
 

Innerlich schon auf das schlimmste gefasst, erschrecke ich, als er mich plötzlich in seine Arme zieht. Was soll das denn jetzt? Ich versuche, ihn von mir weg zu drücken, doch ich bin zu schwach. Wieder vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen. Ni~ya streicht mir immer wieder über den Rücken. „Warum? W-warum tust... du das?“, stottere ich. „K-kannst du nicht... einfach da-damit aufhören?“ Ich schluchze.
 

Eine Weile herrscht Stille. „Womit aufhören? Was tu ich dir denn?“, flüstert er verunsichert. Was? Danach fragt er auch noch? Jeden Tag ärgert er mich und fragt mich dann, was er mir tut? „Jeden Tag... jeden Tag ärgerst und beschimpfst du mich. Jeden Tag machst du dich irgendwie über mich lustig. Jeden verdammten Tag!“ Ich werde immer lauter, schreie zum Schluss fast. Doch dann breche ich wieder zusammen, kralle mich in Ni~yas Shirt fest, um wenigstens das ein bisschen das Gefühl zu haben, jemanden zu haben, an dem ich mich festhalten kann.
 

„Denkst du... dass ich keine Gefühle hab? Dass das alles einfach spurlos an mich vorbei geht?“, flüstere ich leise, meine Stimme ist brüchig. Wieder muss ich schluchzen. „Weißt du, wie oft ich geweint habe? Wegen dir?“ Meine Stimme ist nicht mehr als ein hauchen. Meine Kehle ist trocken, ich kann einfach nicht lauter sprechen.
 

Stille. Ich spüre, wie Ni~ya mich anstarrt. Wie wird er reagieren? Er wird bestimmt lachen. Das war es doch, was er wollte. Irgend etwas, womit er mich wieder aufziehen kann. Obwohl ich es vorher wusste, bin ich auch noch so doof und erzähle es ihm alles. Habe ich wirklich geglaubt, er würde damit aufhören?
 

Doch ein weiteres Mal an diesem Tag überrascht er mich. Er lacht mich nicht aus, beschimpft mich auch nicht, sondern er schlingt seine Arme wieder fester um mich und sagt etwas, was ich niemals von ihm erwartet hätte: „Gomen nasai, Sakito. Es... es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir doch gar nicht weh tun.“
 

Was ist das denn jetzt? Lügt er? Aber was will er damit bezwecken? Ich weiß es nicht. „Bitte, Sakito, lass es mich erklären, hai?“ Erklären? Was gibt es da denn noch zu erklären? Es ist doch glasklar, dass er mein Herz jeden Tag aufs neue ein Stückchen mehr zerstört, die Risse darin vergrößert hat. Doch trotzdem bin ich neugierig, was er mir zu sagen hat und nicke leicht.
 

Er schaut mir in die Augen. Ich lehne mich an ihn, wende den Blick dabei allerdings nicht von ihm ab. „Naja, die Anderen aus der Klasse, sie haben immer über dich gelästert. Sie tun es auch immer noch, aber das ist jetzt nicht wichtig. Jedenfalls hatten sie ziemlich viele Vorurteile dir gegenüber.“ Er macht eine Pause, muss wohl überlegen, wie er weiter macht. Bis jetzt hat er mir ja noch nichts erzählt, was ich nicht schon vorher wusste.
 

„Ich... ich wollte raus finden, wie du wirklich bist. Allerdings wusste ich nicht so recht, wie ich das anstellen sollte. Also habe ich angefangen, die ein bisschen zu ärgern, weil ich gehofft hatte, dass du dann mal ein bisschen aus deinem Schneckenhaus raus kommst. Im nachhinein war es wirklich bescheuert von mir.“
 

Baka. Er hätte mich auch einfach ansprechen können. Seine Gedankengänge bei der Aktion will ich glaube ich gar nicht wissen. Wie kann man so doof sein? Naja, was solls? Ich kuschel mich näher an Ni~ya und genieße seine Wärme, so lange es mir noch möglich ist. Meine Tränen sind immer noch nicht versiegt, doch da störe ich mich nicht weiter dran.
 

Plötzlich merke ich, wie Ni~ya sich vorsichtig von sich weg schiebt. Verwirrt schaue ich ihn an, doch bevor ich etwas sagen kann, nimmt er mein Gesicht in seine Hände und streicht mir mit dem Daumen vorsichtig die Tränen in meinem Gesicht weg. Dann schauen seine wunderschönen, dunkelbraunen Augen in meine. Eine ganze Zeit lang, in der wir uns nur anschauen, geschieht nichts. Doch dann nähert sich sein Gesicht dem meinem. Mein Herz fängt plötzlich an, wie wild zu schlagen. Ich spüre seinen warmen Atem auf meinen Lippen, bevor sich seine weichen Lippen darauf legen. Ich schließe die Augen und schlinge meine Arme um ihn, kann immer noch nicht glauben, was grade passiert, dass ich ihn wirklich küsse.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Uiii~ das war's ^///^

Hmm... es könnte eventuell noch ne Fortsetzung geben.

Ne Idee hab ich schon *hihi*

Hoffe, es hat euch gefallen und ihr schreibt mir n kleinen Kommi ^^
 

Bai bai, nemo

tWo

Ok, ich habe nun doch noch ein zweites Kapi geschrieben und auch ein drittes wird noch folgen. Allerdings erst nach meinem Urlaub, wo ich vielleicht ein bisschen Zeit zum schreiben finden werde ^^

Vielen Dank für die lieben Kommis zum ersten Kapitel.

@ Nessera_Noire: Vielen Dank, dein Kommi hat mich inspiriert xDDD *knuddel*

*dir kekse geb*
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich liege in meinem Bett. In zehn Minuten klingelt mein Wecker. Ich will nicht zur Schule. Erstens bin ich hundemüde, weil ich die letzten zwei Nächte wegen eines gewissen silberhaarigen Jungen nicht geschlafen hab und zweitens, weiß ich nicht, wie eben dieser auf mich reagieren wird. Ein Seufzen kommt über meine Lippen. Montag, wie sehr ich diesen Tag doch hasse.
 

Mit meiner Hand taste ich über den Nachttisch, um den Schalter der Lampe zu finden. Nachdem ich das Licht angeschaltet habe, setze ich mich hin und reibe mir verschlafen durch die Augen. Ich strecke mich noch und gähne ausgiebig, bevor ich schließlich aufstehe und ins Bad tapse. Eigentlich hab ich noch über fünf Minuten Zeit, bis ich aufstehen muss. Aber schlafen kann ich da eh nicht mehr. So hab ich wenigstens mehr Zeit zum duschen.
 

Das warme Wasser auf meiner Haut tut unheimlich gut. Es lässt mich entspannen und scheint all meine Sorgen weg zu waschen. Jedenfalls für den Moment. Doch das reicht mir erst einmal. Nachdem ich mich abgetrocknet und angezogen habe, stehe ich im Bad und schaue in den Spiegel. Ich sehe ja heute wirklich wieder ‚atemberaubend‘ aus. Dumme Brille, wie ich das Ding hasse! Kein Wunder, dass mich die anderen für einen Streber halten. (*die Brille süß findet* <333)
 

Seufzend verlasse ich das Bad und gehe die Treppe runter an der Küche vorbei. „Sakito, komm, du musst noch was essen.“, ruft mir meine Mutter zu. „Keine Zeit, keinen Hunger.“, antworte ich ihr nur. Ich höre noch, wie sie irgendwas sagt, doch was es ist verstehe ich durch sie geschlossene Haustür nicht mehr.
 

Auf dem Weg zur Bushaltestelle suche ich meinen MP3-Player in meiner Tasche. Ich bin schon ziemlich spät dran, weshalb ich nicht stehen bleiben kann. Schließlich finde ich ihn doch noch und schalte ihn ein.
 

Kurz nachdem ich an der Bushaltestelle eintreffe, kommt auch schon der Bus. Ich steige ein und setze mich auf einen Platz am Fenster, schaue den hektischen Menschen auf der Straße zu. So sitze ich da, in Gedanken versunken mit einem merkwürdigen Kribbeln im Bauch, das immer schlimmer wird, desto näher ich der Schule komme. Verhältst du dich so wie immer? Oder änderst du dich wirklich? So richtig kann ich es noch nicht glauben. Meintest du es ernst, was du am Samstag gesagt hast? Hast du mich wirklich nicht nur aus Spaß geküsst? Mal wieder zerbreche ich mir den Kopf, seit Samstag drehen sich meine Gedanken immer um die gleichen Fragen, ohne dass ich bis jetzt auch nur den Ansatz einer Antwort gefunden habe.
 

Am liebsten würde ich zu dir laufen, dich all diese Dinge fragen. Doch ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie du reagieren würdest. Würdest du lachen? Oder mich nicht ernst nehmen? Das Alles als einen blöden Scherz abtun? Seufzend lehne ich meinen Kopf an die kühle Scheibe. Wie gerne würde ich dir vertrauen, dir glauben können, dass deine Worte und Taten Vorgestern ernst gemeint waren, doch ich kann es nicht. Was wohl auch verständlich ist. Zu viel ist in der Vergangenheit passiert.
 

Als der Bus an der Schule hält, vergesse ich fast aus zu steigen, so sehr bin ich in Gedanken. In Gedanken, die sich nur um dich drehen. Langsam trotte ich zu Yomis und meinem Stammplatz, wo der Kleine bereits wartete, mit dem Rücken zu mir gewandt. Ich schleiche mich so gut es geht an ihn heran, schlinge meine Arme um ihn und lege meinen Kopf auf seinem ab. Er hat einfach die perfekte Höhe dafür. „Guten Morgen, Saki.“, begrüßt er mich fröhlich, Wie kann er so früh am Morgen – am Montagmorgen – schon so gute Laune haben? „‘n Morgen, Yomi-chan.“, murmel ich in seine Haare.
 

„Bist du etwa müde?“, fragt er mich und würde mich, wenn er könnte, mit großen Hundeaugen anschauen. Süß. „Fast gar nicht.“, grummel ich ironisch. „Schlecht geschlafen?“ „Die letzten zwei Nächte.“, antworte ich knapp auf seine Frage. „Wer wagt es, meinem Saki den Schlaf zu raube?“, fragt er entsetzt und hüpft in Kampfposition, so dass ich meine Ablage verliere. „Den hau ich K.O.“ Wie schon erwähnt, der Kleine ist einfach zu niedlich. „Hier geblieben.“, grummel ich und ziehe ihn wieder zu mir, bevor ich auf seine Frage eingehe. „Drei Mal darfst du raten.“, seufzte ich. „Hmmm.“, theatralisch überlegt er, bevor er grinsend antwortet: „Ni~ya.“ Ich nicke nur als Antwort.
 

„Was hat er dir jetzt schon wieder getan?“, fragt Yomi neugierig. Als ich ihm antworten will, klingelt es auch schon zur ersten Stunde. „Erzähl ich dir später.“, sage ich und mache mich mit meinem kleinen Freund zusammen auf den Weg zum Klassenraum, wo kurz darauf auch schon der Unterricht beginnt. Doch mit meinen Gedanken schweife ich schon ziemlich am Anfang der Stunde ab und bekomme somit rein gar nichts von dem Gerede der Lehrerin mit.
 

Vorsichtig und möglichst unauffällig schaue ich immer mal wieder zu dir rüber. Auch du scheinst in Gedanken versunken zu sein. Worüber du wohl nach denkst? Wie gerne würde ich mich jetzt einfach auf deinen Schoß setzen, mich an deinen warmen, starken Körper kuscheln und all die Fragen und Gedanken, all die Probleme hinter mir lassen? Doch es geht nicht, wir haben Unterricht und die ganze Klasse ist anwesend und ich weiß, dass ich, wenn wir wirklich alleine wären – nur du und ich – viel zu schüchtern wäre, um dies wirklich zu tun. Seufzend wende ich den Blick wieder von dir ab.
 

Wieso ausgerechnet du? Oder sollte ich lieber fragen: Wieso ausgerechnet ich? Warum bist du der Jenige, der mich ständig ärgert, der in den ich mich verliebt habe, warum hast du mich als dein Opfer gewählt? Klar, du hast es mir erklärt, doch verstehen tu ich es immer noch nicht, kann deine Gedankengänge nicht nachvollziehen. Ich weiß nur, dass ich dich liebe, von ganzem Herzen, so verrückt es auch klingen mag und dass ich daran zerbreche. Oder bin ich es schon?
 

Wie gerne würde ich dich einfach in meine Arme schließen – oder in deinen Armen liegen. Aber willst du das überhaupt? Empfindest du genauso wie ich? Liebst du mich auch? Oder stehst du gar nicht auf Männer? Aber warum hast du mich dann geküsst? Und was sollte dieser komische Kommentar deiner Kumpels? „Brauchst du etwa Ablenkung von unserm Streberlein? Er scheint es dir ja ganz schön angetan zu haben.“ Das hatten sie gesagt. Meinten sie mich mit Streberlein? Aber wieso sollte Ni~ya sich ausgerechnet in mich verlieben?
 

Andererseits gibt es nicht viele andere Streber hier. Und die, die es sind, sind – ich will nicht eingebildet klingen oder so, aber es ist so – ziemlich hässlich uns spießig. Ich will nicht behaupten, dass ich eine Schönheit bin, (keine falsche Bescheidenheit, Saki xDDDD~) aber die sehen mit ihren kurzen Haaren und ihren dicken Hornbrillen einfach grauenvoll aus und laufen immer, als hätte man ihnen einen Besen in den Hintern geschoben. Ich weiß, dass ist nicht besonders nett, aber es ist nun einmal so.
 

Als ich plötzlich ein Gewicht auf meinem Schoß spüre und nur noch schlecht Luft bekomme, schrecke ich aus meinen Gedanken hoch und schaue, was so dreist ist, sich auf meinem Schoß nieder zu lassen, oder besser gesagt wer. Wie nicht anders erwartet ist es mein kleines Yomi-chan, das an mir klebt. Doch was ist mit ihm los? Er scheint zu weinen. Ist irgend etwas passiert?
 

„Yomi-chan? Alles klar bei dir?“, frage ich deshalb vorsichtig nach. Mit großen Augen schaut er mich an, bevor er mich wieder halb tot knuddelte. „Sakiiiii, du lebst!“, ruft er überglücklich. Ein wenig verwirrt schaue ich ihn an. „Hai, natürlich, wieso sollte ich nicht?“ „Weil du grade nicht reagiert hast. Ich dachte schon, es ist irgendwas mit dir.“ Lächelnd wuschel ich ihm durch die Haare. „Nein, bei mir ist alles in Ordnung. Ich war nur in Gedanken. Tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe.“ „Schon ok.“, meint er fröhlich, „Komm mit, du wolltest mir noch was erzählen.“
 

So zieht mich der Kleine mit raus auf den Schulhof in eine ruhige Ecke, wo wir in Ruhe reden können. Während ich ihm erzähle, was am Samstag passiert ist, werden seine Augen immer größer, so dass ich schon Angst habe, sie fallen gleich raus. Als ich geendet habe ist er für einen Moment sprachlos und schaut mich mit offenem Mund staunend an. „Hey, lebst du noch?“, frage ich lachend und piekse ihm mit meinem Zeigefinger in die Nase. „Und du verarscht mich wirklich nicht?“, fragt er ungläubig. „Nein, das ist wirklich Alles so passiert, wie ich es erzählt habe.“
 

„Hmmm...“, macht er, scheint nach zu denken. Neugierig, was er dazu zu sagen hat, schaue ich ihn erwartungsvoll an und warte ungeduldig auf eine Antwort. „Bleib jetzt bloß dran, du hast gute Chancen. Ich glaub, er steht auf dich.“, meint Yomi schließlich grinsend. „Du spinnst doch. Wieso sollte er ausgerechnet auf mich stehen?“, erwidere ich ungläubig. „Hast du mal gesehen, wie er dich anschaut? Außerdem ist das, was seine Kumpels gesagt haben wohl eindeutig. Oder denkst du, einer wie Ni~ya steht auf Spießer?“ „Aber...“-„Kein aber, es ist so. Glaub mir, ich weiß schon, was ich sage.“, unterbricht der Kleine mich immer noch grinsend.
 

Eigentlich hat er ja Recht. Doch das erscheint mir alles so unwirklich, so unmöglich. Ni~ya, der Mädchenschwarm und Aufreißer der Schule, in einen kleinen, hässlichen (SAKITO!!! Laber keinen Mist xD) Streber wie mich verliebt? Obwohl er jedes weibliche, wie auch einen Großteil der männlichen Wesen dieser Schule haben könnte? Nun gut, er schenkt mir mehr Aufmerksamkeit als manch Anderem, doch diese Art von Aufmerksamkeit tut so unendlich weh, zerstört mich immer weiter. Dabei fällt mir plötzlich auf, dass er mich heute noch gar nicht dumm von der Seite angemacht oder sonst irgendwie beleidigt hat. Hat er sein Verhalten doch geändert?
 

Die Schule ist zu Ende. Langsam überquere ich das Schulgelände. Warum Yomi nicht bei mir ist? Ganz einfach, er hat noch AG. Das heißt, ich muss Montags immer alleine nach Hause gehen, genauso wie Mittwochs, wenn ich AG habe. Zu allem Überfluss regnet es auch noch aus Strömen und ich habe natürlich keinen Schirm dabei. Als ich durch das Schultor gehe, sehe ich Ni~ya und seine Kumpels nur ein paar Schritte vor mir. Ni~ya geht in der Mitte, links neben ihm Ruka und rechts Reita.
 

„Ich hab doch gleich gesagt, du kriegst Sakito rum. Los, her mit dem Geld, du hast unsere Wette verloren.“, sagte Ruka und grinste dabei siegessicher. Wette? Ich war also nur Teil einer blöden Wette geworden? Wie angewurzelt blieb ich stehen. Und ich war wirklich so dumm und habe mir auch noch Hoffnungen gemacht? Als ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen, renne ich einfach los, an Ni~ya vorbei, irgendwo hin, Hauptsache weg.
 

Eine blöde, einfache Wette und ich bin auch noch drauf reingefallen. Es tut so weh, als würde man mit einem Messer brutal auf mein Herz einstechen. Doch wenn das wirklich der Fall wäre, würde ich jetzt nicht mehr leben, tot sein, von all dem Schmerz befreit. Aber will ich das wirklich? Und was wäre mit Yomi? Er würde sich sicherlich schreckliche Vorwürfe machen. Nein, dass kann ich ihm nicht an tun. Allein für ihn muss ich weiter leben. So ersticke ich all die aufkommenden Todesgedanken im Keim und dränge sie ganz weit weg, in die hintersten, staubigsten Ecken meines Gehirns.
 

Wo bin ich eigentlich? Noch immer regnet es aus dem grauen Himmel. Es ist ziemlich dunkel. Ich schaue mich kurz um, verlangsame mein Tempo dennoch nicht. Als ich nach vielen weiteren Minuten des Rennens schließlich doch sehr außer Atem bin, lehne ich mich an eine Hauswand und lasse mich daran runter rutschen. Die Wand ist grau, wie mein Leben, kalt und rissig wie meine Seele. Ich ziehe die Knie an meinen zitternden Körper, schlinge die Arme darum und bette meinen Kopf auf ihnen, das Gesicht zum Boden gewandt.
 

Der Regen und die Kälte um mich herum stören mich nicht mehr. Das einzige, was im Moment meine Aufmerksamkeit aus sich zieht, ist diese unendliche Leere in mir drin. Noch immer fließen dir Tränen ohne Ende über mein Gesicht, immer wieder entflieht mir ein unterdrücktes Schluchzen. Plötzlich spüre ich, wie mich zwei Arme umschlingen und fest gegen einen warmen, starken Körper drücken. Dieser Geruch, dieses Gefühl... Ni~ya... Doch wieso sollte er mir gefolgt sein, wenn ich doch nur ein Teil seiner Wette war? Wunschdenken, das ist nie im Leben Ni~ya. Doch Yomi kann es auch nicht sein. Kurz blicke ich auf, schaue der Person, die mich umarmt, ins Gesicht. Tatsächlich, es ist Ni~ya. Weinend schlinge ich meine Arme um ihn, drücke mich ganz nah an seine warme Brust.
 

Beruhigend streichelt er mir immer wieder über den Rücken und Kopf, wiegt mich sanft hin und her. Dass wir in der Öffentlichkeit mitten auf dem Gehweg sitzen, habe ich inzwischen vergessen, genauso wie die Tatsache, dass es regnet. Als ich mich schließlich beruhigt habe, spricht Ni~ya ganz leise und sanft zu mir: „Sakito, ich glaube, du hast da grade was falsch verstanden. Ruka und Reita haben gewettet, dass ich dir rum kriege. Ich wusste davon bis grade auch nichts, ehrlich.“ Er nimmt mein Gesicht in seine Hände, zwingt mich, ihn an zu schauen. In seinen wunderschönen, braunen Augen, die so viel Wärme ausstrahlen, drohe ich zu versinken. Doch auf einmal spüre ich seine weichen Lippen auf meinen. Bevor ich diesen Kuss richtig genießen kann, ist er auch schon vorbei.
 

Wieder schaut Ni~ya mir in die Augen, macht mich damit ganz verrückt. Noch immer schmecke ich den Geschmack seiner Lippen. Vorsichtig wischt er mir die Tränen aus dem Gesicht, streichelt mir sanft über die Wangen. „Ich liebe dich doch so sehr, mein Saki.“ Wieder drückt er mich fest an sich. Ich traue meinen Ohren nicht, denke, es ist nur Einbildung, doch tief in mir drin weiß ich, dass es das nicht ist. „Ich liebe dich auch, Ni~ya.“, antworte ich schließlich so leise, dass nur er es hören kann.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen ^^

Krieg ich n Kommi? *lieb guck*
 

bai bai, nemo

tHrEe

Hier ist nun das letzte Kapi ^^

Ein bisschen anders, als die vorherigen, aber lasst euch überraschen ^^

Danke für die lieben Kommis zum letzten Kapi
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Schaut mal, Sakito der Streber. Hat natürlich mal wieder die beste Arbeit von Allen geschrieben.“ „Kein Wunder, dass er keine Freunde hat.“ „Nur Yomi, aber der ist genauso komisch, wie unser Streber.“ Die erste Stunde ist zu Ende, der Lehrer der Zweiten noch nicht da. Wir haben grade unsere Englischarbeit wieder bekommen. Ich hab eine drei, eigentlich ok.
 

Und wie immer, wenn es eine Arbeit zurück gibt, wird über Sakito gelästert. Er ist immer der Beste. Ist er deshalb ein schlechterer Mensch? Eigentlich nicht, schließlich gibt er mit seinen Noten nicht an. „Wie der aussieht mit seinen langen Haaren und die Brille geht ja mal gar nicht.“ (Die Brille ist toll <333 xDDD) Eigentlich ist er doch ganz süß, auch wenn er in der Schuluniform etwas verloren aussieht. Aber in Schuluniformen sehen die meisten – mich eingeschlossen – sowieso selten dämlich aus. Ich mag die Dinger nicht.
 

Ohne den kleinen Giftzwerg um ihn herum sieht er ziemlich einsam aus. Ob ich mal zu ihm gehen soll? Aber was soll ich dann sagen? Ist meine Gesellschaft überhaupt erwünscht? Aber... „Was meinst du dazu, Ni~ya?“, werde ich auf einmal von einem Mädchen aus meiner Klasse gefragt. „Wozu?“, frage ich einfach dreist nach, gebe so indirekt zu, dass ich nicht zu gehört habe. „Na zu Sakitos aussehen.“ Mist, Fangfrage. Ich kann ja wohl jetzt schlecht sagen, dass ich ihn süß finde. „Mir doch egal, wie der rum läuft.“ Gut raus geredet, Ni~ya.
 

Zu Sakito gehen oder es lassen? Letzten Endes siegt doch meine soziale Seite. Also gehe ich etwas unentschlossen zu ihm rüber. Was soll ich sagen? Ich weiß es nicht. Schließlich entscheide ich mich dazu, dass die Arbeit doch vielleicht das beste Gesprächsthema ist. „Na, wieder der Beste?“, frage ich, versuche zu lächeln, was allerdings nicht mehr als ein schiefes Grinsen wird. „Na und? Verschwinde, Ni~ya.“ Uuuh, kleines Raubkätzchen. „Tut mir leid, aber da musst du dich beim Schulleiter beschweren. Gäbe es keine Anwesenheitspflicht würde ich dich bestimmt nicht mit meiner Anwesenheit belästigen.“, antworte ich bissig. „Du weißt genau, wie ich das meinte.“, zischt er. „Ach ja? Weiß ich das?“, grinsend versuche ich, ihn noch ein wenig weiter zu provozieren, auch wenn das Anfangs eigentlich nicht meine Absicht war. Dass inzwischen die gesamte Klasse unseren kleinen Streit mit verfolgt, bekomme ich dummer Weise nicht mit.
 

„Verpiss dich und lass mich in Ruhe verdammt!“, beschimpft er mich nun. „Na na na, nicht frech werden, Kleiner.“, meine ich grinsend und nehme sein Kinn in die Hand. Klatsch! Schon hab ich mir eine von ihm gefangen. Kraft hat der Kleine wirklich. „Nenn mich nicht so und wag es nie wieder, mich an zu fassen!“, zischt er gefährlich. Mir die schmerzende Wange reibend schmeiße ich ihm ein ‚Zicke‘ an den Kopf, bevor ich mich in Mitten eines besorgten Haufen Mädchen zurück auf meinen Platz verziehe. Das ist ja mal schön in die Hose gegangen. Nach einem ganzen Schwall Fragen nach meinem Wohlbefinden, wovon ich keine Einzige beantworte, schaue ich die Mädchen einmal böse an. Es scheint zu wirken, denn sie verschwinden wirklich. Weiber.
 

Seufzend lege ich meine Arme auf den Tisch und bette meinen Kopf darauf. Die nächste Stunde hat bereits angefangen. Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass er nichts von mir wissen will. Was will der Sohn einer reichen Familie mit einem Durchschnittsbürger wie mir? Aber warum andererseits gibt er sich dann mit Yomi ab? Vielleicht weil dieser einfach klein, nervig und aufdringlich ist? Kann ich mir kaum vorstellen. Aber was hat dieser kleine Giftzwerg, was ich nicht habe? Ich wusste zwar, dass es nicht schön ist, eine Abfuhr zu bekommen, aber dass es so schmerzhaft ist, habe ich nicht erwartet.
 

Nach der Stunde ist endlich Pause. Ich sehe zu, dass ich schnell meine Sachen gepackt bekomme, schnappe meine Tasche und verziehe mich in die Raucherecke. Ich stecke mir eine Zigarette in den Mund, zünde sie an und ziehe genüsslich daran. Das tut gut, genau das, was ich jetzt brauche. Kurze Zeit später kommen auch schon die Anderen. Reita und Ruka, meine besten Kumpels, und ein paar Andere. „Die Ohrfeige grade hat ja voll gesessen.“ „Hat n guten Schlag, der Kleine.“
 

Na klasse, eigentlich hätte ich es mir denken können. Die kleine Auseinandersetzung von vorhin scheint Gesprächsthema Nummer eins zu sein. Noch angepisster als vorher lehne ich mich an die Mauer hinter mir, rauche eine Zigarette nach der anderen und verfolge mit halbem Ohr das Gespräch. Idioten, die haben doch alle keine Ahnung. „Na, hat unser Ni~ya eine Abfuhr bekommen?“, meint Ruka neben mir plötzlich grinsend. „Na und, haltet doch einfach mal die Klappe.“, meckere ich alle Anwesenden an und gehe erhobenen Hauptes davon.
 

Was das jetzt auffällig? Naja, selbst wenn. Die wagen es eh nicht, was zu sagen. Die wissen genau, dass ich heraus finden werde, wer es war. Auf einmal renne ich irgendwo gegen. „Ey, pass doch auf.“, meckere ich gleich drauf los. „Pass doch selber auf.“ Och nee, nicht Sakito. Den kann ich im Moment überhaupt nicht gebrauchen. Wobei, jetzt ist der perfekte Moment, um sich zu entschuldigen. Also reiß dich zusammen, Ni~ya, und mach den Mund auf.
 

„Sakito?“, sage ich vorsichtig, hoffe, er hat es nicht gehört. Doch leider hat er es. „Hai?“ „Also ich wollte... es... wegen vorhin... Ach scheiße man, fick dich doch!“ Nein, das hab ich jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Ich bin so doof. Leider weiß Sakito nicht, dass das ‚fick dich doch‘ nicht auf ihn, sondern auf mich bezogen war und gibt mir das zweite Mal an diesem Tag eine Ohrfeige. Dummer Weise wieder auf die rechte Seite. Erhobenen Hauptes stolziert er davon. Was für ein scheiß Tag. Heute läuft auch wirklich alles schief. Schon nachdem ich heute Morgen, als der Wecker geklingelt hat, vor Schreck aus meinem Bett gefallen bin, hätte ich mich wieder reinlegen und weiter schlafen sollen.
 

Die Schule ist inzwischen zu Ende. Und wenn man denkt, es kann nicht mehr schlimmer kommen, kommt es garantiert schlimmer. Da ich nicht all zu weit von der Schule entfernt wohne, muss ich nach Hause laufen. Als ich jedoch das Schulgebäude verlasse, fängt es an zu schütten. Natürlich habe ich keinen Regenschirm dabei.
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

So hat alles vor knapp zwei Jahren angefangen. Jetzt liege ich hier mit einem schlafenden Sakito in meinen Armen. Er ist so süß, wenn er friedlich schläft und manchmal leise vor sich hin schmatzt. Vorsichtig fahre ich ihm mit einer Hand durch die Haare und langsam beginnt mein Kleiner sich zu regen, bis er mich schließlich aus seinen wunderschönen, braunen Augen anschaut.
 

Bei diesem Anblick muss ich einfach lächeln. Ich ziehe ihn zu mir und drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Guten Morgen, mein Süßer.“, hauche ich ihm entgegen. „‘n Morgen, Ni~chan.“, gähnt er verschlafen und reibt sich durch die Augen. „Wie viel Uhr ist es?“, fragt er schließlich und schaut mich fragend an. „Kurz vor sechs. Wir können also noch ein wenig liegen bleiben.“ „Das ist gut.“, sagt er zufrieden und legt seinen Kopf wieder auf meine Brust.
 

Verträumt spiele ich mit den Haaren meines Schatzes, was diesem ein zufriedenes Schnurren entlockt. Ich kann noch gar nicht glauben, dass wir wirklich zusammen hat und vor allem, dass er mir verziehen hat. „Ni~chan?“, reißt Sakito mich plötzlich aus meinen Gedanken und schaut mich aus großen Bambiaugen an. „Hai?“, antwortete ich ihm, strich ihm mit einer Hand vorsichtig übers Gesicht. „Woran denkst du?“ Überrascht über die Frage halte ich in meiner Bewegung inne, lächle dann aber und antworte:
 

„An dich.“ Verwundert schaut Saki mich an und wird rot. Wie süß! „An... mich?“, fragt er schließlich ungläubig. „Hai, nur an dich, den wundervollsten Mensch auf Erden, obwohl ich nicht verstehe, womit ich dich verdient habe, nachdem ich so viel Mist gebaut und dich so sehr verletzt habe.“ Verlegen schaut er auf seine Hände und wird ob meiner Worte noch roter im Gesicht.
 

Ich nehme sein Gesicht in meine Hände, schaue einen Moment in diese unergründlich tiefen, braunen Augen, bevor ich ihn zu mir ziehe und meine Lippen auf seine lege. Schüchtern erwidert er den Kuss, gewährt mir Einlass, als ich über seine Lippen lecke. Zuerst erkunde ich seine Mundhöhle, lecke die Zahnreihen und den Gaumen entlang. Spielerisch stupse ich mit meiner Zunge seine immer wieder an, animiere sie so, mit meiner zu spielen. Nach einer unendlich langen Zeit, wie es mir scheint, lösen wir uns wieder von einander, schauen und für einen Moment einfach nur an, bevor ich Sakito in meine Arme ziehe.
 

„Ich liebe dich Saki-chan, mehr, als alles Andere auf der Welt.“ Es mag übertrieben klingen, doch es ist die Wahrheit. Er ist das Wichtigste in meinem Leben, gibt dem ganzen Chaos einen Sinn. „Ich liebe dich auch. Und ich will dich nie nie nie mehr verlieren.“, flüstert er leise und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. „Denk nicht an sowas.“, hauche ich in seine Haare, drücke ihn fester an mich, wünsche, dieser Moment würde nie vorbei gehen.
 

Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals so glücklich werde, so glücklich mit meinem Saki, meinem Engel. Engel... diese Bezeichnung passt einfach perfekt zu ihm, so wunderschön und sanft wie er ist. Diese faszinierenden Augen, die so viel Wärme ausstrahlen und dieses Lächeln, das ihn mit den leicht schiefen Zähnen so unheimlich niedlich aussehen lässt. Einfach alles an ihm ist so unendlich liebenswert. Mein Saki-chan.
 

Nach dem Regen gestern, der zu einem Gewitter ausgeartet ist, sieht man heute keine einzige Wolke am Himmel, die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Der Bus hält grade an der Haltestelle vor der Schule. Hand in Hand mit meinem Schatz steige ich aus und wir gehen langsam den restlichen Weg zur Schule.
 

Auf dem Schulhof angekommen schaut Saki sich suchend um, hält wohl Ausschau nach dem kleinen Giftzwerg. „Suchst du Yomi?“, frage ich. „Hai, aber der hat bestimmt mal wieder verpennt und kommt dann gleich in der ersten Stunde laut wie er ist in die Klasse gestürmt und wirft, wenn er sich setzen will erstmal seinen Stuhl um.“, antwortet er grinsend. „Das wäre nicht das erste Mal.“, antworte ich ebenfalls mit einem Grinsen im Gesicht.
 

Als es klingelt, machen wir uns auf den Weg zu unserer Klasse. Dort will Saki schon zu seinem Platz gehen, doch ich ziehe in hinter mir her, lasse mich auf meinem Stuhl nieder und ziehe ihn auf meinen Schoß, lege meine Arme um ihn. Zuerst ein wenig überrascht legt er schließlich seinen Kopf an meine Schulter und schaut mich an. Ich drehe meinen Kopf ein wenig, um ihn besser zu sehen. Plötzlich kommt er mir näher und drückt mir einen kurzen Kuss auf dem Mund, bevor er aufsteht und zu seinem Platz geht, weil sich die Tür öffnet und die Lehrerin eintritt.
 

Die ganze Zeit schon habe ich gehört, wie immer wieder leise getuschelt wurde. Doch es ist mir egal. Ich liebe meinen Saki und stehe auch dazu, egal was die Anderen sagen. Reita und Ruka wissen Bescheid und alle Anderen, die sich als meine Freunde bezeichnen, sind eh nur elendige Arschkriecher, die mit mir befreundet sein wollen, um bei den Mädels gut an zu kommen, nicht mehr. Was kümmert mich dann ihre Meinung?
 

Die Lehrerin hat einen neuen Schüler mit gebracht. Er sieht ein wenig merkwürdig aus, scheint aber recht schüchtern zu sein. Sein Gesicht wird von vielen Piercings geschmückt, seine Augen sehen aus wie die einer Katze. Grade als die Lehrerin den neuen Schüler vorstellen will, kündigt Yomi sich mit lautem Getrampel an. Ich schaue rüber zu Saki, wir müssen uns beide das Lachen verkneifen.
 

Die Tür wird schwungvoll auf gerissen und ein völlig aus der Puste geratener Yomi stürmt in den Raum. Auf dem Weg zu seinem Platz stolpert er über eine der Taschen, die im Gang liegen und schmeißt, wie Saki vorher gesagt hat, mit einem lauten Krachen seinen Stuhl um. Er bleibt stehen, lässt seine Tasche neben dem Tisch fallen, hebt seinen Stuhl auf und lässt sich schließlich auf diesen plumpsen. Yomi eben, das totale Chaos.
 

Der Neue schaut reichlich erschrocken, der Rest der Klasse, ganz besonders Saki, kichert vor sich hin. „Jun Chiba, sie sind zu spät.“, tadelt die Lehrerin den Kleinsten der Klasse. „Ich weiß.“, antwortet dieser scheinbar teilnahmslos, aber auch er muss sich das Lachen stark verkneifen. „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“, fragt der Lehrkörper streng. „Nun ja, meine Bettdecke scheint mich sehr lieb zu haben und wollte mich nicht loslassen, als der Wecker sich erdreistet hat, zu klingeln. Da hat das mit dem Aufstehen etwas länger gedauert.“, erklärt Yomi schulterzuckend.
 

Einen Moment lang herrscht vollkommene Stille, bevor die gesamte Klasse in schallendes Gelächter ausbricht. Die Lehrerin scheint sich reichlich verarscht vor zu kommen und der Neue weiß scheinbar nicht, was er von dem Ganzen halten soll. Das ganz normale Chaos eines ganz normalen Schultags also. Ich schaue zu Saki rüber, der lachend noch viel schöner aussieht als sonst und muss bei dem Anblick lächeln. Wie lange habe ich ihn schon nicht mehr so fröhlich und ausgelassen gesehen? Viel zu lange ist es her. Doch nun hat er endlich sein Lachen wieder gefunden.
 

~ おわり ~
 

Das war's ^^

Dieses Mal aus Ni~yas Sicht geschrieben.

Ich mag das Ende, es hat irgendwie was, find ich ôo

Eigentlich war der Teil mit Yomi gar nicht so geplant, aber es schwirrte mir so im Kopf rum ^^'

Manchmal hatte ich ein paar probleme beim schreiben, was man vielleicht auch merkt, aber im großen und ganzen bin ich zufrieden damit und werde es auch dabei belassen ^^

über kommis freu ich mich immer ^.~
 

bai bai, nemo



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  myamemo
2010-03-30T18:07:42+00:00 30.03.2010 20:07
Die FF ist total süß *o*
War richtig schön zu lesen ^^

lg mya
Von:  MikaChan88
2007-07-16T17:31:05+00:00 16.07.2007 19:31
is echt super!
yomis antwort find ich echt super!
mach weiter so! ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Saya-Phantom
2007-07-06T14:20:31+00:00 06.07.2007 16:20
Tollig *-*
Find ich gut, dass du da noch diese Szenen von ihrem "früheren Leben" mit reingebracht hast.. das macht die Tatsache, dass die beiden jetzt zusammen sind, noch tolliger X3
Das Ende find ich auch gut so... und vor allen Dingen Yomis Antwort gefällt mir *rofl*
Von: abgemeldet
2007-07-03T12:03:56+00:00 03.07.2007 14:03
Hey, ich find die ff richtig schööön!!
und ja ich stimme dir zu das Ende gefällt mir auch so wie es ist, aber eine Frage hab ich noch:
Hast du nicht Lust die FF fort zusetzten, bzw einen zweiten Teil mit Yomi und Hitsugi zu machen?! *ganz lieb schau*
Von: abgemeldet
2007-07-02T16:48:16+00:00 02.07.2007 18:48
ich finds echt klasse geschrieben
bin schon auf das letzte kapi gespannt
Von:  MikaChan88
2007-07-01T23:02:51+00:00 02.07.2007 01:02
is echt super worden! ^-^
die beiden sind süß, freu mich schon aufs nächste kapi!
Von:  Saya-Phantom
2007-06-27T12:27:34+00:00 27.06.2007 14:27
Awwwwww~ wie kawaii *Zuckerschock hab*
Ich liebe die beiden *Ni~yaxSakito-Fähnchen schwenk*
Ich mag diese FF -^.^-
Und ich freu mich schon ganz doll auf das nächste Kapi *gg*
Bis dahin

LG
misa-chan
*ein Stück Kuchen dalass*
Von: abgemeldet
2007-06-27T12:25:50+00:00 27.06.2007 14:25
Das is ja so kawaii ^^
Die beiden zusammen sind aber auch unschlagbar ^///^
Ich hoffe das dritte Kapi kommt bald *freu*

LG
-tanja_chan-
Von:  xXSakiChan
2007-06-21T10:57:12+00:00 21.06.2007 12:57
Das ist toll das es weiter geht *___________*
Freut mich auf das dritte kapitel~~~
*durchknuddel* *keks schenk* <33~
Die zwei sind so waiii~ >//<
Aber ich denke da sag ich dir nichts neues *hust*
Von: abgemeldet
2007-05-17T21:47:40+00:00 17.05.2007 23:47
Tag~ oo
(Nacht trifft's eher »°)

(Du kommst aus Altena ô-o *piek* <3)
->
Also erstmal: Tolles Pairing x3 *lieb*
Zur eigentlichen FF o.o°: Ging alles etwas schnell @_@°
(jaja, Kurzgeschichte ich weiss » halt Geschmackssache && so ^^°)
Aber ich find du hast nen tollen Schreibstil~ x3
Und weiterschreiben darfst du gerne >D


Zurück