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Prisoners of the night

BakuraxYami SetoxJoey
von

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Besuch am Tag

18. Besuch am Tag
 

Der neue Morgen kündigte sich bei Seto besonders deutlich an, denn er fühlte, dass er mit dem Gesicht plötzlich im feuchten Gras, anstatt in dem warmen Fell lag. Murrend und sich über das nasse Gesicht wischend setzte er sich auf. Sein Blick streifte Joey, der nun wieder seine menschliche Gestalt besaß und anscheinend noch schlief.

Zusammengerollt lag der Blonde im Gras und murmelte im Schlaf leise Setos Namen. Dieser fuhr sich mit der Hand durch die Haare, ehe er den Werwolf an der Schulter rüttelte. „Steh auf, wir müssen weiter,“ sagte Seto kühl, doch neben ihm wurde nur gemurrt und sich auf die andere Seite gedreht.

Der Braunhaarige gab daraufhin ein Knurren von sich. „Du hast dich kein bisschen verändert. Los steh auf, oder ich mach heut Überstunden,“ drohte er. Dieser Satz hatte früher immer gewirkt, da Joey es gehasst hatte, dass sich Seto ständig mit seiner Firma beschäftigt hatte, nur war fraglich, ob es jetzt auch noch nützte, wo Joey seine Erinnerungen verloren hatte.

Doch der altbekannte Satz schien etwas in dem Blonden ausgelöst zu haben. Während er sich im ersten Moment noch murrend aufsetzte rauschten im nächsten Erinnerungen wir Filmausschnitte an ihm vorbei.

Er im Bett, während Seto versuchte ihn zu wecken, allein auf einer Couch sitzend, wo er auf Seto wartete, der mal wieder zu lange arbeitete. Momente, die sie gemeinsam verbrachten und die so selten geworden waren, dass Joey den Braunhaarigen vorschlug ins Ferienhaus zu fahren.

Joeys Hand wanderte zu seiner Stirn und durchlief gedanklich noch einmal seine wiedergekehrten Erinnerungen. „Alles in Ordnung?“ fragte Seto, der die seltsame Reaktion des Blonden bemerkt hatte.

Der Werwolf nickte. „Ja....es geht mir sogar sehr gut!“ rief er nach einer Weile und wand Seto strahlend das Gesicht zu. „Seit du bei mir bist kommen meine Erinnerungen allmählich zurück! Seto, du bist ein Schatz!“ ehe der Ältere wusste, was hier vor sich ging hatte sein Freund ihm bereits die Arme um den Hals geschlungen und einen Kuss aufgedrückt.

„Ich bin ein was?“ fragte Seto und versuchte ruhig zu bleiben, denn er hasste nichts mehr, als Kosenamen.

Joeys Augen leuchteten noch immer und erhob sich nun. „Lass uns weiter gehen. Immerhin wollen wir deinen kleinen Vampirfreund retten,“ rief er, ohne auf Setos Frage einzugehen und setzte sich in Bewegung.

„Er ist nicht mein Freund,“ sagte Seto sofort.

„Schon klar.“ Liebevoll wuschelte Joey durch die braunen Haare, was den Älteren grummeln ließ. Er gestand es sich zwar nur ungern ein, doch diese fröhliche und sorglose Art Joeys hatte ihm gefehlt. Sie war immer ein Lichtblick gewesen, in seiner sonst so kalten und farblosen Welt, die sich allein seiner Firma widmete. Bis der Blondschopf in sein Leben getreten war, hatte er nur gelebt, um die Aktien seines Imperiums in die Höhe zu treiben. Doch anscheinend gab es noch andere Dinge im Leben. Schönere und farbenfrohere.

Die Hände in die Taschen seines Mantels vergrabend folgte er Joey die Straße entlang. Vielleicht noch eine halbe Stunde, dann würden sie endlich am Schloss ankommen.
 

„Dieses Scheusal hat sie tatsächlich vergiftet!“ rief Mahado und hielt das Mädchen in den Armen. Manas Atmung ging unregelmäßig. Mal ging sie stoßweise und dann wieder so flach, als würde sie gleich aufhören zu atmen. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und die Augen waren geschlossen.

Bakura erhob sich. „Bring sie in ihr altes Zimmer. Wir müssen so schnell wie möglich ein Gegengift finden.“

„Und wie?“ fauchte Mahado, der sich große Sorgen um die Jüngere machte. „Es gibt haufenweise an Giften die Dartz ihr hätte geben können!“

Bakura schüttelte verneinend den Kopf. „Zumindest scheinst du jetzt zu verstehen, wie es einem den Kopf vernebeln kann, wenn man sich Sorgen um einen geliebten Menschen macht. Außerdem kommen nur ein paar wenige Gifte in Frage.“

Mahado knirschte mit den Zähnen. „Dann sieh zu, dass du Gegengift auftreibst!“ sagte er bestimmt und hob Mana auf seine Arme, um sie hoch in ihr Zimmer zu tragen. Bakura rauschte vor ihm aus dem Raum und ging die Gänge entlang in den Keller. Auf halben Weg wäre er beinahe mit Yugi zusammengestoßen, der ihm entgegen lief. „Was ist los?“ fragte Bakura, während er weiter ging.

„Wo ist der Lord?“ fragte der Schwarzhaarige sogleich und sah im Gehen hoch in das Gesicht Bakuras, welches einer kalten Maske glich.

„Behältst du es für dich?“ fragte der Weißhaarige. Wenn er einem von Marik, Tea und Yugi vertrauen konnte, dann war es sicherlich Letztgenannter.

„Natürlich!“ rief Yugi hastig. „Was ist denn mit ihm passiert? Geht es ihm nicht gut?“

„Er wurde entführt,“ sagte Bakura knapp. „Und mit großer Wahrscheinlichkeit wird ein Krieg entstehen, wenn wir es nicht schaffen Yami zurückzuholen.“

„Kann...kann ich euch irgendwie helfen?“ fragte der Violettäugige und sah sich nun unsicher um. In diesem dunklen Teil des Schlosses war er noch nie gewesen. /Was will Bakura hier?/

Bakura hielt inne und betrachtete seinen Artgenossen fest. „Normalerweise hätte ich ja gesagt, aber es sollen nicht noch mehr Leben ausgelöscht werden, daher wirst du mit Tea und Marik im Schloss bleiben.“

„Aber...“

„Kein Aber!“ unterbrach Bakura ihn grob. „Unsere Gegner sind gefährlich und wahrscheinlich auch noch mit dem Werwölfen im Bunde! Du hast keinerlei Kampferfahrung, genauso, wie Tea und Marik ihr würdet uns nur im Weg stehen und alles nur noch schlimmer machen!!“ fauchte er wütend und ging weiter. Verwirrt sah Yugi ihm nach. Sicherlich hatte Bakura Recht, wenn er behauptete, dass sie drei sich nicht würden verteidigen können, doch sie konnten doch sicherlich auch auf andere Weise nützlich sein, oder etwa nicht?

Betrübt senkte Yugi den Kopf. /Oh man. Warum musste auch ausgerechnet ich in diese Situation geraten?/ dann drehte er sich um und ging zurück zu Marik. Überlegte sich dabei schon mal eine glaubwürdige Ausrede, denn so schlecht, wie der Sandblonde bereits auf ihren Lord zu sprechen war, würde es ihn sicherlich nicht freuen zu hören, dass dieser entführt worden war und ihnen Krieg drohte.
 

Bakura stieß eine Tür auf und stand nun in einer Art Labor, welches seit dem Überfall der Werwölfe jedoch nicht mehr im Betrieb gewesen war. Die Flaschen und Kolben waren unter einer dicken Staubschicht begraben und eine besonders große war umgekippt und der Inhalt hatte einen großen Brandfleck im Boden verursacht.

Der Weißhaarige ging auf ein Regal an der gegenüberliegenden Wand zu, in dem zahlreiche Fläschchen und Violen untergebracht waren. Jedes einzelne war mit einem Etikett versehen und während Bakura stumm die Beschriftung las suchte er nach den Gegengiften, die in Frage kamen.

Es gab nicht viele Gifte, die einem Vampir dazu bringen konnten das Bewusstsein zu verlieren und noch weniger, die zu Schweißausbruch und zu stark schwankendem Atemrhythmus führten. Mit vier Fläschchen bewaffnet verließ Bakura den Raum und kehrte auf schnellstem Weg zurück in den Hauptteil des Schlosses, um Mana noch zu retten.
 

Auf Grund, dass es Tag war, war Dartz dazu gezwungen eine Rast einzulegen. Ein kleines Motel diente ihm und Yami als Unterschlupf und wo er gerade dabei war hatte er sich auch gleich ein wenig mit dem Blut des Besitzers gestärkt.

Jetzt lag er in dem kleinen Bett und schlief, während Yami, den Dartz auf der Couch abgelegt hatte, in seinem Dämmerzustand hellwach war. Verzweifelt suchte er nach einer Fluchtmöglichkeit, doch wie sollte er entkommen, wenn sein Körper gelähmt war? Er lauschte dem gleichmäßigen Atemzügen des Türkishaarigen, dem einzigen Geräusch, welches die Stille um ihn herum durchbrach.

/Verdammt, wie soll ich denn fliehen können? Ich kann mich nicht bewegen und davon abgesehen weiß ich weder wo ich bin, noch, wo das Schloss liegt, also kann ich auch niemanden fragen. Davon abgesehen ist es Tag und wenn ich das Zimmer verlasse verbrenne ich./ wütend zuckte sein Finger und er suchte weiterhin fieberhaft nach einer Lösung. Erneut zuckte sein Finger leicht.

Abrupt brach Yami seine Gedankengänge ab und konzentrierte sich auf seinen Finger. Er hatte es sich also tatsächlich nicht eingebildet. Anscheinend wirkte das Gift nicht so stark, wie Dartz es wohl gerne gehabt hätte und wenn er einen Finger bewegen konnte, vielleicht schaffte er es noch mehr zu bewegen, wenn er sich anstrengte.

Yami konzentrierte sich und versuchte seine Augen zu öffnen. Es fiel ihm ungewohnt schwer, doch dann gelang es ihm seine Augen einen Spalt breit aufzuschlagen und starrte an eine dunkle Decke. /Jetzt muss ich hier nur noch hier weg kommen./ Der Schwarzhaarige bezweifelte, dass er würde laufen können, doch zum Kriechen, konnte sein Kraft vielleicht ausreichen.

So gut es ging, versuchte Yami sich auf die Seite zu rollen und schob seine Arme schützend vor sein Gesicht, damit er sich nicht die Nase brach. Mit einem dumpfen und schmerzhaften Aufschlag, fiel er von der Couch und lag auf dem Boden. Angestrengt versuchte er seine Arme zu bewegen und sich so kriechend über den Boden fortzubewegen.

Die verschiedenfarbigen Augen Dartz öffneten sich ruckartig, als Yami auf dem Boden landete. Augenblicklich setzte der Türkishaarige sich auf und sein Blick wanderte zum Sofa, von welchem sich sein Gefangener langsam entfernte. Mit einem wütenden Fauchen sprang er auf und versperrte Yami den Weg. „Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass du mir entkommen kannst?“ fauchte der drohend, packte Yami im Nacken und zog ihn wie eine leblose Puppe hoch.

„Lass.....mich...los...,“ zischte Yami. Das Sprechen war nicht minder leichter, als sich zu bewegen.

Die verschiedenfarbigen Augen verengten sich. „Du bist nicht in der richtigen Situation, um Forderungen zu stellen, also sei still.“ Grob drehte er Yami auf den Rücken und stand auf, um zu seinem Gürtel zu gehen, den er zum Schlafen abgelegt hatte. Seth hatte ihn ja bereits gewarnt, dass das Lähmungsmittel bei dem Dämon wahrscheinlich nicht so gut wirken würde, deshalb hatte er vorsichtshalber ein zweites Fläschchen der lähmenden Flüssigkeit eingepackt.

Yami versuchte in der Zeit weiter zu kommen, obwohl sein Fluchtversuch so gut wie aussichtslos war. „Hab ich nicht gesagt, dass du hier bleiben sollst?!“ fauchte Dartz und hakte seinen Fuß unter den Yamis ein, um diesen unsanft zu sich zu ziehen.

Panisch ließ sich der Schwarzhaarige zurückziehen, denn zu etwas anderem war er auch nicht fähig. „Bleib....weg...“ presste er hervor und sah hoch in das blasse Gesicht seines Entführers.

Dieser fauchte nur erneut leise auf und packte Yami nun am Kragen, um ihn an sich zu ziehen. „Halt endlich die Klappe.“

Yamis Atem ging schnell und auch sein Puls raste, auf Grund der Angst. Er hasste diese Hilflosigkeit und suchte verzweifelt nach einem Ausweg, aus seiner Situation. Erneut hing er nun in Dartz’ Armen und es widerte ihn an. Yami wand sein Gesicht ab und versuchte sich aus dem Griff zu entfernen, doch die Nägel des Türkishaarigen bohrten sich daraufhin nur schmerzhaft in seinen Arm.

„Kapierst du nicht, dass du hier nicht weg kommst?“ Dartz zog den Korken mit den Zähnen aus der Flasche und presste die Öffnung zwischen Yamis Lippen, um so dessen Mund aufzuzwängen. Doch der junge Lord biss die Zähne fest aufeinander. „Stell dich nicht so an, es gibt sowieso kein Entkommen.“ Dartz nahm seinen Daumen zur Hilfe und schob so Yamis Kiefer nach unten. Sofort schob er ihm den Flaschenhals in den Mund. „Schluck!“ knurrte er.

Doch der Violettäugige weigerte sich. Statt dessen sammelte er erneut Kraft, schlug Dartz das Fläschchen aus der Hand und spuckte ihm den Inhalt ins Gesicht. Angewidert wischte sich der Vampir übers Gesicht und verpasste Yami dann eine harte Ohrfeige, die dessen Gesicht zur Seite schnellen ließ. „Verfluchte Ratte!“ zischte er und ließ den Jüngeren achtlos zu Boden fallen, so dass dessen Kopf hart auf den Boden aufschlug.

Yami gab ein leises Wimmern von sich und versuchte erneut zur Tür zu gelangen, während Dartz den nassen Fleck auf dem Teppich betrachtete. Das dünne Glas war kaputt gegangen und das Lähmmittel verschüttelt. Nun würde er es auf die unkomfortableren Methoden zurückgreifen müssen. Dartz fauchte wütend, als er feststellte, dass sich der Schwarzhaarige wieder bewegte. Er schien es zwar nur unter großen Anstrengungen tun zu können, dennoch hatte der Türkishaarige keine Lust dem Vampir ständig nachjagen zu müssen.

Kurzerhand holte er sein Schwert raus und zerschnitt das Bettlaken in lange Streifen. Damit kehrte er dann zu Yami zurück und packte grob dessen Handgelenke. „Dummer Narr, du kommst nicht weg,“ zischte er erneut und drehte dem Violettäugigen die Arme auf den Rücken, wo er sie mit einem der Leinenstreifen fest zusammenband.

Yami versuchte verzweifelt sich zu wehren, trat mit den Füßen und schnappte mit den Zähnen nach dem Vampir, was jedoch nur dazu führte, dass kurz darauf auch noch seine Füße zusammengeknotet waren und auf einem Stück Stoff – als Knebelersatz - kaute, welches Dartz ihm um den Kopf geknotet hatte.

„Und wehe ich höre jetzt noch irgendeinen Laut von dir,“ drohte Dartz und legte sich zurück ins Bett. Yami zitterte. Seine Wange pochte schmerzhaft und er lag ziemlich unbequem auf dem kalten Boden. So gut es ging drehte er sich auf die Seite und versuchte den Stoff an seinen Händen auseinander zu ziehen, doch seine Fesseln gaben nicht nach und wurden statt dessen nur noch fester.

Er wünschte sich, dass Bakura ihm wieder half. Hoffte, dass dieser plötzlich auftauchte und Dartz erledigte. Immerhin hatte er es doch auch getan, als die fremden Vampire ihn angegriffen hatten und als er im Blutrausch geraten war um die Frau zu töten oder auch als er über das grillende Paar herfiel. Bakura war doch immer im richtigen Moment aufgetaucht und hatte ihm geholfen.

Aber warum kam er dann jetzt auch nicht? Dartz hatte zwar gedroht ihn zu töten, wenn Bakura ihm folgte, aber das würde den Weißhaarigen doch nicht aufhalten, oder?

/Und wenn doch? Was, wenn Bakura es leid ist sich ständig um mich kümmern zu müssen? Was, wenn er gar nicht kommt und mich an diesen Irren ausliefert?/ Nein, das wollte Yami nicht glauben. Bakura war nicht so einer. Doch er konnte sich nicht beruhigen. Yami hatte die Begegnung mit den Vampiren noch gut in Erinnerung, auch das Schwert, welches man ihm in den Rücken gebohrt hatte.

Und wenn sie schon so weit gingen, nur um ihn zu entführen, was würde man dann erst mit ihm anstellen, wenn er in ihrer Gewalt war? Yami kauerte auf dem Boden und machte sich ganz klein, um sich zu schützen, was jedoch mit dem Fesseln nicht sonderlich effektiv wirken würde.

Fest behielt er seine Amethyste geschlossen und zwang sich zum Schlaf. Wenn Yami schlief, würde er nichts mehr von seiner Umgebung mitkriegen und auch wenn das sicherlich nicht gut war, so wollte er nichts mehr mitbekommen. Das gleichmäßige Atmen Dartz’ hallte in seinen Ohren wider, wie ein unbarmherziger Countdown, dessen Ende der junge Lord nicht miterleben wollte.
 

„Hier,“ sagte Bakura und reichte Mahado die Fläschchen. „Von dem vier Tropfen, davon einen Teelöffel, von der zwei und die Flasche muss sie ganz leeren,“ ordnete er an und deutete dabei auf die Behälter.

Mahado zog skeptisch eine Augenbraue hoch und sah hinauf in Bakuras Gesicht. „Vier verschiedene Gegenmittel? Sie soll gesund werden und nicht tot.“

Der Weißhaarige gab ein Knurren von sich. „Es kommen nur vier unterschiedliche Gifte in Frage und das hier sind die vier Gegengifte. Wenn du sie alle einzeln nehmen willst, bitte, tu dir keinen Zwang an, aber beschwer dich dann hinterher nicht, wenn Mana nicht mehr unter uns weilt!“

„Man, krieg dich wieder ein,“ sagte Mahado und griff nach einem der Fläschchen. „Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus.“

„Ich hab keine schlechte Laune.“ Bakura drehte sich um und machte Anstalten das Zimmer zu verlassen.

„Oh doch, die hast du. Du bist wütend auf dich, weil du Yami nicht so beschützen konntest, wie du es gewollt hättest.“

„Na und? Und wenn schon!“ fauchte Bakura. „Das geht dich nichts an! Dir wäre es doch eh lieber Yami tot zu sehen!“

„Ja, das wäre es,“ sagte Mahado und sprach Mana leise zu, damit sie wach wurde und das Gegengift annahm.

„Wenn du ihm zu nahe kommst, dann bring ich DICH um!“ zischte Bakura und knallte die Tür hinter sich zu. Irgendwie konnte er Mahado seinen Wunsch nicht verdenken, auch wenn er ihm diesen niemals erfüllen würde. Der Braunhaarige hatte genau, wie er selbst einen Krieg miterlebt und wäre dabei selbst beinahe umgekommen. Bakura konnte verstehen, dass sein Artgenosse ungern noch einmal so etwas durchleben wollte.

Aber konnten sie denn ein unschuldiges Leben dafür opfern? Bakura ballte die Hände zu Fäusten. Die gleiche Frage hatte er sich schon einmal gestellt, als Ryou entführt worden war. Er konnte nicht zulassen, dass Yami starb, um den Krieg zu verhindern. Doch diesmal schien es gar keine andere Wahl zu geben. Wenn Seth Yami kontrollieren konnte, war der Krieg unabwendbar! Es gab nur die Möglichkeit Yami zu töten, oder dafür zu sorgen, dass sich dieser selbst kontrollieren konnte.

Bakura klammerte sich an diesen kleinen Funken Hoffnung, auch wenn es ein Ding der Unmöglichkeit schien, dass dieser Funken zu einer Flamme heranwachsen würde. Es gab keinen Weg, um unerkannt in die Werwolffestung zu gelangen. Es gab ihn nicht!!

/Ich hoffe Yami kann irgendwie fliehen. Mal ganz davon abgesehen, dass Seth ihn zu seiner hilflosen Marionette machen will, wenn Yami die Morde mitkriegt, für die Seth ihn haben will, wird er sicherlich daran zerbrechen. Es bedrückt ihn ja schon, dass er diesen Jungen getötet hat./

Bakura seufzte und schloss die Augen. /Es war ein Fehler, den Osiris und ich damals begangen haben. Wir waren uns dessen bewusst, doch kannten wir den Preis nicht, den wir zu zahlen hatten. Der Preis ist zu hoch, als das ich ihn zahlen könnte. Aber was geschehen ist kann ich auch nicht mehr rückgängig machen. Ich würde mein Leben dafür hergeben, aber nicht das Yamis.....denn ich liebe ihn./

Es war das erste Mal, dass es sich der Vampir wirklich eingestand. Tränen sammelten sich in seinen Augen, doch er blinzelte sie weg. Jetzt war nicht die Zeit für Tränen. Jetzt war die Zeit des Kämpfens und er würde kämpfen, selbst wenn, es aussichtslos war! Das war er Yami schuldig.
 

„Ist es das da vorne?“ fragte Joey und deutete auf den gelben Putz des Schlosses, welches kaum zu erkennen war, da die Sonne genau dahinter aufging und das Schloss somit leuchten ließ, als ob es selbst die Sonne wäre.

„Ja,“ sagte Seto knapp und nickte. Sie gingen durch die verwilderten Wiesen und über die Brücke, zum Schloss, welches man anscheinend als einziges restauriert hatte. Es fehlten keine Schindeln mehr in dem Dach und die Fensterläden waren alle sorgfältig verschlossen worden. Was Seto jedoch nun kaum wunderte, immerhin lebten ja Vampire in dem Gemäuer und die würden bei einfallenden Sonnenlicht verbrennen.

Er klopfte an die große Pforte und wartete. Beim letzten Mal hatte man ihm auch das Tor geöffnet, warum nicht auch diesmal?
 

Bakura erstarrte, als er das Klopfen vernahm. Dort draußen schien jemand zu sein. Vielleicht... /Yami??/ Sein Herzschlag beschleunigte sich und er rannte eilig in Richtung Forte, doch in der Halle hielt er inne. /Moment mal! Es ist Tag! Yami würde verbrennen, wenn er jetzt draußen umherwandeln würde./ Doch wer wollte dann ins Schloss?

Bakura sog witternd die Luft ein und ein bekannter menschlicher Geruch stieg ihm in die Nase. Er gehörte zu der Person, die Yami einmal ins Schloss gelassen und um die sich dann der Clan geprügelt hatte. Doch der Mensch allein hätte keine Gefahr dargestellt. Es war der zweite, verhasste Geruch, der Bakura laut fauchen ließ.

Es war der Geruch nach Hund. Der Geruch der Hunde, die nachts den Mond anheulten und mit dem voller werden des blassen Gesteinsklumpen immer stärker wurden – da draußen stand ein Werwolf!

Der Weißhaarige überlegte nicht lange. Er zog sein Schwert und versteckte sich in den Schatten. Wenn es Tag war konnte ihm der Köter nicht gefährlich werden. Bakura öffnete die Forte und wartete ab.
 

Seto tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden, als sich das Tor endlich öffnete. „Geht doch,“ grummelte er und ging voraus in die Halle. Wie bereits bei seiner letzten Ankunft war das Schloss in Dunkelheit gehüllt und Seto verdrehte die Augen. Wollte der Möchtegernmörder wieder seine Show abziehen? Anscheinend lebten hier doch Verrückte.

Er spürte Joeys Atem in seinem Nacken. Er musste ganz nah hinter ihm stehen. „Seto, was...?“ fragte er, als ihn das zischende Geräusch, wie, wenn etwas die Luft durchschnitt, herumfahren ließ.

„Joey?“ fragte Seto und wirbelte herum, spürte im nächsten Moment, wie ein Körper gegen den seinen fiel. Reflexartig schlang er den Arm um diesen. Ein kaltes Lachen durchbrach die Stille und das Licht im Kronleuchter und der Fackeln ging an.

„Erwischt, Werwolf,“ zischte die kalte dunkle Stimme und Seto sah in das Gesicht eines weißhaarigen jungen Mannes, welcher ein blutiges Schwert in den Händen hielt. Die blauen Augen weiteten sich und richteten sich entsetzt auf den Blonden, dessen Augen ebenfalls aufgerissen waren, wenn auch aus Schmerz.

Joey gab ein Röcheln von sich und klammerte seine rot gefärbte Hand in Setos Anzug. Aus einer Wunde nahe dem Herzen, lief Blut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schwarzfeder
2008-01-20T17:41:27+00:00 20.01.2008 18:41
OhGottOhGottOHGOTT
Joey!!!!
*flenn*
Nein!
Bakura meuchelt seine einzigste Chance?
Ist der blöde?
Und Seto?
Der hat den kleinen doch grade erst wieder!
*schluchz*
Was tust du?
HILFE T^T
Oh man ist das spannend!
Respekt für deine knallharte Art...ich glaub ich könnte es nicht übers Herz bringen so etwas zu tun...
Obwohl ich mir nicht vorstellen kann das Joey stribt...naja ich hoffe es wohl eher!
Oh Gott das ist soo toll
Und der Plot zwiscehn Bakura und Yami!
Du hast es fertig gebracht das dies nun einer meiner Lieblingspairs ist!
Dich sozusagen mit deiner Story in mein Herz geschrieben x33
Danke dafür und bitte schreib so schnell wie es dir möglich ist weiter!
Ich freu mich jetzt schon auf's nächste Chap!
LG
-kameo-


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