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Nobody else

Briefe
von

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Prolog

Prolog
 

Kurz bevor ich anfange ein paar Sachen. Ich weiß noch nicht, wie sich diese Geschichte entwickeln wird und habe deswegen einfach mal angefangen das Ganze als Drama und Darkfic zu bezeichnen. Das Lied ist von Planlos und heißt der Brief. Irgendwie kam mir die Idee diesen Song zu verwenden.

Alle handelnden Personen gehören nicht mir sondern Gosho Aoyama. Ich habe sie mir geborgt. Ich verdiene hierran auch nichts und diese Story steht nur zu meinem und eurem Vergnügen hier.

Aber genug der Vorrede.

Ich würd mich über Kommis freuen.

Bis bald und viel Spaß

dat Itole
 

Die Nacht ist kalt, draußen peitscht der Wind, nur für mich.

Ein heißes Bad bei Kerzenlicht.

Du liegst schlafend nebenan,

fast schon friedlich wie ein Kind.

Während mir der Tod ein Liebeslied singt.
 

Vorsichtig stand er auf und lauschte dem Lied in seinem Kopf. Ran lag da und atmete tief. Sie glich einem Engel, wie sie in dem weißen Negligee in der dunkelblauen Bettwäsche schlief.

Wie lange war er jetzt schon mit ihr zusammen? Er versuchte die Monate zu zählen, aber es gelang ihm nicht. Er wusste es wirklich nicht. Natürlich hätte sie die Antwort sofort gewusst, hätte ihn tadelnd angesehen, wie sie es so oft tat, wenn er etwas nicht wusste. Manchmal behandelte sie ihn mit der selben Nachsicht, mit der sie Conan behandelt hatte, wenn er Unfug gemacht hatte. Das wollte er gar nicht hören oder gar wissen. Er wollte die Zeiten als Conan vergessen, sie hinter sich lassen. Er wollte, dass sie ihn behandelte, wie einen Erwachsenen, wie einen Mann.

Sie kannte die Wahrheit immer noch nicht, wusste nicht, dass er Conan gewesen war. Wusste nicht, was ihn mit Shiho verband. Ja sie wusste nicht, dass er niemals wirklich fort gewesen war.

Sie hatte einfach alles vergessen wollen. Von vorne anfangen hatte sie es genannt, aber er wusste, was es bedeutete. Er wusste, dass sie zu viel von ihm erwartete. Sie wollte eine Beziehung, wollte, dass sie zusammen waren und dass sie ein gemeinsames Leben hatten. Aber wollte er das? Wollte er wirklich mit diesem Mädchen zusammen sein, dass ihn nicht mehr als Person wahrnahm, dass immer nur fürchtete er könnte auf einmal verschwinden?

Wie war das alles nur so weit gekommen, fragte sich der Schülerdetektiv und schaute erneut auf seinen Engel herab. Wie friedlich sie da lag...
 

Er dachte daran, wie sie ihn angeschaut hatte als er zurückkam. Wie sie ihm um den Hals gefallen war, alle Angst, alle Scheu überwindend und einfach nur glücklich lächelnd geflüstert hatte: "Endlich bist du da Shinichi!". Dass ihn der Gedanke an ein Leben mir Ran nicht mehr reizte, hatte er in dem Moment vollkommen vergessen. Wie schön hätte es sein können, wenn sie ihn nicht lieben würde. Wie schön hätte es sein können, wenn er sie lieben würde!

Shinichi seufzte und dachte: "Aber sie liebt dich nun einmal und sie ist dir wichtig! Also wirst du schön weiter so tun als sei alles in Ordnung!" Er betrachtete das Mädchen, dass in dem großen Bett lag und lächelte sanft. Sie war wirklich hübsch. Die braunen Haare, das fein geschnittene Gesicht und die vollen Lippen, ja eigentlich hatte sie sogar eine wunderschöne Figur und war attraktiv. Wieso konnte er sie nicht lieben? Ihm kamen die Tränen. Er wusste woran es lag. Es lag noch nicht mal an ihr, sondern daran, dass sein Herz einer anderen Person gehörte.

Angewiedert wandte er sich ab. Er war angewiedert von sich selbst, von der Welt, ja sogar von seinen eigenen Gefühlen!

Er drehte sich zum Fenster um. Sein Blick ging suchend, rastlos durch die Dunkelheit, als erwartete er, dass etwas geschah, aber nichts passierte. Nicht einmal eine Katze machte ein Geräusch oder lief am Fenster vorbei!

Er seufzte und stand da, die Augen in die Dunkelheit gerichtet, als ob darin etwas war, dass ihn retten konnte, dass die Dunkelheit in seinem Inneren auslöschen konnte.

Aber da war nichts, absolut nichts....
 

So das war der Prolog. Tut mir echt Leid, dass er so kurz geworden ist. Der Rest wird dann länger, versprochen! So jetzt seid ihr dran. Ich freu mich über jeden Kommi. ^^

Kapitel 1

So jetzt kommt das erste Kapitel. Eben waren es noch Shinichis Gedanken, die ihr gelesen habt und jetzt blende ich mal über zu den Fakten. Wie ist es überhaupt zu diesen Gedanken gekommen? Mir fiel auf, dass ich nichts dazu gesagt habe und werde deswegen jetzt anfangen die Geschichte mal von Anfang an zu schreiben und ich werde erläutern, wieso Shinichi Ran nicht mehr liebt! So und das alles werde ich in den kommenden Kapis rüber bringen oder es wenigstens versuchen!

Lynn wen du vermutest möchte ich immer noch wissen, aber ich erfahre ja ob du Recht hast. Danke für den Kommi noch mal.

Sunni, also wie schon erwähnt: Nein, es ist nicht Ai, aber danke fürs Raten.

Also, wer glaubt zu wissen welche Person Shinichi den Kopf verdreht, der kann’s mir ruhig sagen (was nicht heißt, dass ich auch die richtige Lösung vorab verrate^^).

So jetzt noch kurz der Disclaimer und dann kann es auch schon fast losgehen…

Wie immer habe ich mir alle Figuren nur geliehen und habe das hier nicht aus kommerziellen Gründen geschrieben! ^^

So und jetzt viel Spaß mit Kapitel 1 von "Nobody else" und wie immer würd ich mich über Kommis freuen!
 

Kapitel 1
 

Ran stand am Küchenfenster und dachte nach. Conan war vor drei Tagen abgeholt worden. Eine rundliche Frau, die sie vor Jahren als seine Mutter kennengelernt hatte, war einfach so aufgetaucht und hatte ihren kleinen Conan mit nach Amerika genommen. Jetzt war sie wirklich vollkommen allein. Alleingelassen mit einem versoffenen Vater und einer Mutter, bei der sie nicht sein konnte, weil irgendwer sich um ihren Paps kümmern musste. Ihr kamen die Tränen. So einsam wie heute hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Sie war einfach nicht die Richtige für so was. Wieso ließen sie immer alle Menschen allein, die ihr wichtig waren? "Wenn Shinichi nur hier wäre...", seufzte das braunhaarige Mädchen, mit den tieftraurigen Augen laut. Sie wollte alles vergessen, was Shinichi ihr angetan hatte, ja sogar ihren Stolz herunterschlucken und vergessen, wie sehr sie ihn vermisst hatte, wenn er nur auftauchen und ihre Einsamkeit endlich bekämpfen würde.

Sie konnte nicht ahnen, wie ernst sie ihre Gedanken im nächsten Moment nehmen würde. Das läuten des Telefons riss sie aus ihren Gedanken. In Erwartung eines Auftrags für ihren berühmten Vater hob sie ab und meldete sich höflich. "Detektei Mori. Ran Mori am Apparat."

"Ran? Wie geht's dir denn?", begrüßte sie eine ihr wohlbekannte Stimme. Ihr fiel fast der Hörer aus der Hand. "Shinichi?!", schrie sie schon fast in den Hörer. "Ja klar. Was denkst du denn?" Sie hörte das Lachen am anderen Ende der Leitung. Es war Shinichis Lachen. Ganz eindeutig. "Sag mal, bist du noch dran?" Sie hatte einfach nicht geantwortet. "Ja natürlich!" Sie beeilte sich zu antworten. "Gut dann geh mal auf die Straße. Da wartet die Überraschung deines Lebens!", hörte Ran die Anweisung, es folgten ein Klicken und das Freizeichen. Er hatte doch wahrhaftig aufgelegt, ohne Grund! Wieso hatte er das jetzt schon wieder gemacht?

Na ja, wenn Shinichi etwas sagte, dann meinte er es meistens ernst . Also ging Ran die paar Stufen hinab und stand nun mitten auf dem menschenleeren Gehweg. Normalerweise war hier um diese Zeit viel los, aber heute stand da niemand. Oder doch?
 

Shinichi Kudo hatte hinter der Telefonzelle gewartet und von dort aus sein Handy benutzt. Er hatte gesehen, wie Kogoro die Detektei verlassen hatte und wusste auch wohin er gegangen war. Ein Auftrag für Kogoro Mori, den schlafenden Detektiv. Wie ironisch, dass er sicher nicht erfolgreich sein würde ohne Conan...
 

Ran wandte sich nach allen Seiten um und stieß plötzlich einen Schrei aus. „Shinichi!?“ Ihre Freude, ihr Entschluss, all das kam mit ihrer Liebe zusammen und sie rannte auf den Schülerdetektiv zu, der einfach ganz cool an eine Hauswand gelehnt da stand. Er hatte Angst, Angst davor, dass sie ihn jetzt gleich töten würde, dass sie ihm einen gezielten Karate-Schlag verpassen würde und dass sie eine Erklärung forderte. Der Karate-Schlag wäre gegen die Erklärung gar nicht mal so schlecht. Aber Ran rannte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. „Shinichi! Ich bin so froh das du da bist!“ Tränen rannen über ihre Wangen und sie barg ihr Gesicht an seiner Schulter, als wolle sie der menschenleeren Straße beweisen, dass sie es geschafft hatte ihren eigenen Vorsatz einzuhalten. Sie konnte es, dass wusste sie. Immerhin war ihr Jugendfreund ihre große Liebe und sie musste ihm verzeihen. Sie flüsterte in sein Ohr: „Komm mit Shinichi, wir gehen nach oben und reden erst mal. Wir fangen einfach von vorne an, ja?“ Er nickt, nicht fähig zu antworten. War er wirklich richtig? Nein, dass konnte nicht sein!

Er sah sich um. Doch das hier war die sonst so menschenbevölkerte Straße, in der er mit den Moris gelebt hatte und in der er einige Jahre als Conan verbracht hatte. Er lächelte, als er sich umsah. Die Sonne schien zwar, aber es war nicht wirklich sehr warm. Eigentlich nicht das richtige Wetter für ein Wiedersehen mit Ran, aber noch einen Tag länger hätte er nicht ausgehalten ohne sie. Er lächelte und stieg hinter Ran die Stufen zur morischen Wohnung hoch. Eigentlich hätte sie ihn auch in die Detektei bringen können, aber dort würde Kogoro zuerst nach seinem Mausebein suchen. Ran wusste das und irgendetwas sagte Shinichi, dass Ran etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen hatte, wenn sie ihn nach oben brachte oder irrte er sich da?

Ran blickte sich um und atmete erleichtert auf, als sie feststellte, dass er noch hinter ihr die Stufen heraufkam. Er war zu lange fort gewesen! Sie schloss die Tür auf und bat ihn herein. Was sich jetzt zwischen ihnen abspielte war zu wichtig, war zu besonders und war zu intim, um von ihrem Vater gestört zu werden. Dabei fiel ihr ein, dass er gar nicht da war und seine Rückkehr war auch fraglich, also konnte sie ruhig alles auf eine Karte setzen.

„Möchtest du einen Tee, Shinichi?“, fragte Ran, während sie ein Pokerface aufsetzte, denn sie wusste natürlich, dass er Tee lieber fern blieb. „Danke, aber hast du nicht einen Kaffee da? Du weißt doch, dass ich nicht so gerne Tee trinke.“ Er lachte und sie kicherte ebenfalls. „Shinichi, als ob ich mich trauen würde dir Tee zu servieren.“ Sie brach in schallendes Gelächter aus und musste sich an Shinichi festhalten, um nicht umzufallen, da sie sich regelrecht schüttelte vor Lachen. Doch es war nicht nur der Tee, der sie so zum Lachen brachte, sondern viel eher die Tatsache, dass Shinichi wieder da war. Es war pure Erleichterung und nichts Anderes!

Dieser Lachanfall. Er wollte so gar nicht zu ihr passen. Das wusste Shinichi, aber er schob es auf ihre Freude und den Witz. Es war alles beim Alten zwischen ihnen.

Nach einer Weile hatte sich aber auch dieses Lachen gelegt und sie lächelte Shinichi sanft an. „Entschuldige, ich glaube, dass war nicht nur die Sache mit dem Tee, sondern auch noch etwas Anderes…“, sie brach ab. Sie konnte es ihm doch nicht sagen, konnte nicht so offen sein, wie sie gerne wollte. Egal ob sie ihn liebte oder nicht, sie konnte es nicht offen sagen, konnte nicht zulassen, dass er es jetzt schon erfuhr. Eine sanfte Röte zierte ihre Wangen und sie wandte den Blick ab. „Wie süß sie doch ist, wenn sie so ist“, dachte Shinichi im selben Moment und lächelte. „Ran, was ist denn los? Du willst mir doch irgendwas sagen…“ Plötzlich wurde er sich der Tatsache bewusst, dass er Ran die perfekte Vorlage für ihr Liebesgeständnis geliefert hatte und wandte sich von ihr ab. Wo sollte er jetzt hinschauen? Was sollte er tun?

Die paar Schritte durch den Raum würde er nicht machen können, dass wusste er. Es waren einfach zu viele Möbel im Weg. Genau vor ihm stand das hübsche dunkelrote Sofa, auf dem er in Gestalt von Conan Edogawa oft in Sherlock Holmes Romanen gestöbert hatte und direkt davor befand sich der passende Glastisch, auf dem Ran immer wieder Kaffee und Tee serviert hatte. Er lächelte und schaute sich die Einrichtung noch einmal an. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass, bis auf den Schreibtisch, die Möbel der Detektei ihren Weg in die Wohnung über dem Büro gefunden hatte. Wieso das? Verwundert blickte er Ran an. „Shinichi, was ist denn?“, fragte diese, als sie seinen Blick bemerkte.

"Ich wundere mich nur." Er deutete auf die Möbel.

"Ach so, du warst länger nicht mehr da. Wir haben neue Möbel in der Detektei und die einfach nach oben geholt...", erklärte Ran.

„Ran-chan, ich möchte einiges erfahren, aber du musst sicher auch einiges wissen. Mach doch erst Kaffee, ja?“, unterbrach Shinichi ihren Redefluss. Shinichi war froh, dass die Stille zwischen ihnen beendet war. Sie nickt nur und ging schweigend in die Küche.

Was wollte ihr Shinichi nur sagen? Konnte es sein, dass er sie nicht liebte, dass all ihre Wünsche niemals wahr werden würden? „Nein, nicht an so was denken!“ Ran versuchte diese schrecklichen Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, aber so recht wollte ihr das nicht gelingen. Sie liebte ihn einfach zu sehr und diese Zweifel waren eine Qual für sie. Eben noch hatte sie für einen kurzen Moment gehofft, er empfinde das Selbe wie sie, doch dann hatte es so augesehen, als hätte er diese Frage anders formulieren wollen. Rans Hände zitterten, während sie langsam die Kaffeemaschine mit Wasser befüllte und dann Kaffeepulver in den Filter gab. „Nur auf das konzentrieren, was du gerade tust Ran. Nicht an Shinichi denken, dass macht dir nur Sorgen…“, versuchte Ran sich abzulenken.

Doch wie das nun einmal so war, wenn man versuchte nicht an etwas zu denken, man dachte genau daran. Sie konnte sich wirklich nicht richtig auf ihre Aufgabe konzentrieren. Kaffee kochen konnte sie jedoch auch im Schlaf.

Sie wusste genau, wie Shinichi seinen Kaffee mochte: Einfach schwarz, ohne Zucker, ohne Milch. Tiefschwarzer Kaffee. Das passte zu dem unnahbaren Detektiv! Ran lächelte sanft in sich hinein. Conan hatte den Kaffee auch lieber schwarz getrunken. Komisch, wie viele parallelen es zwischen den beiden gab. Wie oft war Ran das jetzt eigentlich schon aufgefallen? Sie stand mit den Händen auf die Arbeitsfläche gestützt da und beobachtete, wie der Kaffee gleichmäßig in die Kanne tropfte. Ihre Gedanken wanderten erneut zu Shinichi. Welchen Grund hatte er, hier einfach aufzutauchen und dann nichts zu sagen? Erwartete er eine bestimmte Reaktion von ihr? Ran stand da und sann nach, während der Kaffee einfach weiter in die Kanne tropfte. Das stetige Geräusch beruhigte sie einfach und ließ den immer schneller gewordenen Rhythmus ihres Herzens wieder ruhiger werden…

Shinichi dachte derweil über seinen Fehler wenige Minuten zuvor nach. Ran hatte ihn so erwartungsvoll angesehen. Er wusste, was sie für ihn empfand, aber er wollte es nicht von ihr wissen. Er wollte die gute Freundschaft von damals zurück. Doch er wusste schon lange, dass diese Freundschaft nie wieder die Selbe sein würde, obschon er sich diese innige Freundschaft ersehnt hatte. „Verdammt, warum nur? Warum kann ich diese einmalige, wunderbare Frau nicht lieben?“, fragte Shinichi sich erneut. Er ahnte die Wahrheit schon sehr lange, aber hatte es nicht wahrhaben wollen: Ran war ihm wie eine Schwester geworden. Es hatte ihm gefallen sie mit Ran-neechan anzusprechen, aber er wusste auch, dass diese Zeiten schon lange vorbei waren und er keine Chance mehr hatte, sie zurück zu bekommen. Nein, er wollte diese Zeit gar nicht zurück haben, auch wenn er dann weiterhin ein kleiner Bruder für Ran hätte sein können. Aber das war vorbei, dass wollte er nicht mehr sein. Was würde er tun, wenn sie ihn mit ihren Gefühlen konfrontierte? Sollte er darauf kalt reagieren? Er wusste keine Antwort darauf, was auch eigentlich ganz gut so war, denn gerade in diesem Moment kam Ran aus der Küche. Ihre langen braunen Haare in den Nacken werfend, sich eine bestimmte Reaktion von Shinichi erhoffend, versuchte sie möglichst wenig von dem tiefschwarzen Kaffee in den Tassen zu verschütten. Sie lächelte Shinichi fast schon zärtlich an. Wieso reagierte dieser Kerl, denn nicht so, wie sie es wollte? Sie wollte doch nur, dass er sie ansah und sie liebte! Wieso sagte er ihr nichts? War das nicht der Grund dafür, dass er hier war?

Ran sah ihn an. So hatte sie ihn noch nie angesehen. So eindringlich, so erwartungsvoll, so voller Liebe und Hoffnung, dass selbst ein Shinichi Kudo nicht daran vorbeisehen konnte. Sie erwartete etwas von ihm, dass wusste er instinktiv, aber es ging nicht, er konnte es nicht. So gerne er ihr sagen wollte, dass er sie liebte, es ging nicht, er konnte einfach nicht. Er ergriff die Kaffeetasse, die Ran vor ihm abgestellt hatte und lächelte sie brüderlich an: „Danke Ran-chan.“ Er verkniff sich die Silbe „nee“ einzufügen, so gerne er es auch getan hätte.

Er wusste, sie beobachtete ihn genau und eigentlich wollte er auch sie so ansehen, aber da gab es jemanden…

Er nahm einen Schluck aus der Tasse und lehnte sich, genießend die Augen schließend, auf dem hübschen roten Sofa, zurück. Vor seinen Augen tauchte ein Bild auf. Sinnliche Lippen, ein wohlgeformter Körper und die zerzausten Haare, die unter einer Kappe verborgen waren. Ja dieses Bild drängte sich ihm auf und wollte schon seit Tagen nicht mehr aus seinem Kopf verschwinden!

Ran beobachtete derweil jede seiner Bewegungen. Wie seine Hände vorsichtig nach der Kaffeetasse, mitsamt Untersetzer griffen und er einen Schluck nahm. Wie er die Augen schloss und eine unendliche Ruhe sich in seinem Gesicht spiegelte. Als er sich mit der Zungenspitze einige Reste des Kaffees von den Lippen leckte, musste sie lächeln.

Er genoss doch nicht den Kaffee so sehr, oder doch? Nein, dieses Lächeln strafte ihren Gedanken lügen, denn so konnte niemand, noch nicht einmal Shinichi wegen frischem Kaffee grinsen. Wie verführerisch er aussah, in dieser Pose. Sollte sie…? Nein, dass ging doch nicht, oder doch?

Sie dachte einige Momente darüber nach, ob sie ihn nun küssen sollte oder nicht und bemerkte, dass Shinichi sich keinen Zentimeter bewegt hatte und nur ganz gleichmäßig und ruhig atmete. Das stetige sich Heben und Senken seines Brustkorbes und seine nunmehr leicht geöffneten Lippen ließen sie einen Entschluss fassen…

Sie erhob sich mit klopfendem Herzen vom Sofa und ging die wenigen Schritte auf Shinichi zu. Noch nie hatte Ran vor einer Situation mehr Angst gehabt, aber sie wusste auch, dass es besser war, wenn sie es ihm so sagte, sie würde die Worte niemals über die Lippen bringen, dass wusste sie. Nicht bevor sie keine Reaktion von Shinichi hatte, bestand dieses niemals jedenfalls…

Shinichi dachte derweil immer noch an die Person, dessen Bild vor seinen Augen schwebte. Wieso er nur an ihn denken konnte, wusste er nicht, aber es war einfach ein wunderbares Gefühl, dass sich in seinem Körper ausbreitete, wenn er nur an ihn dachte und an seinen Akzent, der so leicht unbemerkt blieb, wenn er es wollte und doch erkennen ließ, woher er kam. Er stellte sich gerade vor, wie sich die Lippen des anderen wohl auf seinen eigenen anfühlen mochten, doch genau in diesem Moment fühlte er wie jemand ihn küsste. „Ran!“, schoss es ihm durch den Kopf. „Nein, wieso tut sie das?“
 

Ran beugte sich sanft über Shinichi und warf einen letzten Blick auf die geschlossenen Augen ihres Freundes und seine leicht geöffneten roten Lippen. Sie wollte es, da war sie sich ganz sicher! Ran kam seinem Gesicht immer näher und bevor er irgendetwas registrierte... Ihre warmen Lippen auf seinen. Sie fühlte, wie er erschrak, aber sie wusste, wenn sie sich jetzt zurückzog würde sie davonlaufen und ihm nie wieder in die Augen blicken können. Das wollte sie nicht, sie liebte ihn zu sehr! Durch seinen Erschrecken nur angespornt, intensivierte sie den Kuss und erhielt die gewünschte Reaktion seitens Shinichi, sodass sie sich ermutigt fühlte und sich einfach auf seinen Knien niederließ.
 

Shinichi wusste instinktiv, dass Ran den Kuss nicht abbrechen würde und dachte kurz nach. Sie war einst seine Traumfrau gewesen, aber das war bevor seine Gedanken abschweiften, zu ihm! Nein, er wollte vergessen, nicht mehr an einen Mann denken, den er sowieso nicht haben konnte! „Es ist Schicksal, dass sie das hier tut!“, fuhr es ihm durch den Kopf und ohne recht zu wissen, was er tat, erwiderte er ihren Kuss. Mit der selben Innigkeit, mit der sie ihn küsste, forderte er mehr von dieser Art der Zärtlichkeit. Neckisch forderte ihre Zunge Einlass, den er ihr nur zu gerne gewährte. Ihre Zungen und Lippen spielten miteinander, kämpften um die Führung, wobei Sieg oder Niederlage keinen Unterschied machten. Rans Hände vergruben sich in seinem nussbraunen Haar und seine eigenen legten sich um ihre Taille, um sie noch näher an sich zu ziehen.

Als sie sich nach einer Weile wieder von einander lösten, wurde Shinichi sich der Tatsache bewusst, dass er für wenige Momente vergessen hatte. Konnte sie ihn etwa seine Gefühle vergessen lassen?

Wenige Momente dachte er darüber nach, als er plötzlich Rans Stimme an seinem Ohr hörte: „Ich liebe dich Shinichi!“ Wenige Sekunden sah er sie entgeistert an, wusste nichts zu sagen und erkannte in ihren Augen plötzlich Angst, Sorge und Einsamkeit!

Er musste wieder gut machen, was er ihr in den vergangenen Jahren an Leid zugefügt hatte. Er schluckte und zwang sich zu einem Lächeln. „Ran, ich liebe dich auch…“

Stille trat ein, als Ran ihn erneut küsste, nicht ahnend, dass sie gerade ihren besten Freund verloren hatte, aus dem niemals ein guter Liebhaber werden würde…
 

So das hier war also Kapi 1! Ich würde mich wie immer über Kommis freuen!

Ach ja, jetzt erwarte ich auch, dass du aufklärst, wenn du als „Täter“ vermutet hast Lynn-chan! Ich bin gespannt, ob du richtig lagst… ^^

Danke schon mal im Voraus für alle Kommentare, ich freu mich immer total!

HEL

Bis bald ^.^/))) ^.^y

dat Itole

Kapitel 2

Hallo liebe Leser-chans! ^^

So jetzt kommt nach langer Zeit des Wartens Kapi 2. Ich bin gespannt, was ihr sagt und bitte schimpft nicht mit mir, weil ich jetzt springte ja? Ich schreibe hier Episoden aus Shinichis Leben und ich mache das, damit ihr das letzte Kapitel, welches in meinem Kopf schon komplett existiert, nachvollziehen oder wenigstens ansatzweise verstehen könnt. ^^ °

Später findet ihr auch noch eine Reaktion auf die "Ratespielchen" und die Hinweise, bezüglich der Person die Schinichi das Herz gestohlen hat, aber erst im „Nachwort“. So und jetzt viel Spaß mit meinem Kapi!

Über Kommentare würde ich mich wie immer freuen. ^^
 

Kapitel 2
 

Shinichi lächelte sie sanft an. „Ran, was denkst du, sollen wir wirklich hinfahren?“ Er fragte jetzt ungefähr zum zehnten Mal und doch wollte er, dass sie ihm versprach, dass sie dieses Mal wirklich fuhren. Er hatte solche Sehnsucht nach einer bestimmten Person, dass es ihm die Luft abschnürte, nur an sie zu denken.

Er sah, wie ihr Gesichtsausdruck nachsichtig wurde, ihre schmalen Hände sich seinem Gesicht näherten und erwartete für einen Moment, dass die schmale, kleine Hand sich auf seine Wange legen würde, um ihn zu liebkosen, aber nichts dergleichen geschah. Anstelle dessen wuschelte sie durch sein Haare, wie sie es bei Conan so oft getan hatte und lächelte, wie eine große Schwester eben lächeln musste. „Ach Shinichi, ich habe dir jetzt schon so oft gesagt, dass wir fahren. Denkst du nicht, es reicht?“

Er senkte den Blick und nickte. Immer behandelte sie ihn wie ein Kind. In seiner Wut sprang er vom Sofa auf, auf dem er eben noch gesessen hatte und machte wenige Schritte durch den Raum zum Fenster. Ran und er waren jetzt schon seit einem halben Jahr zusammen und oft waren solche Szenen bei ihnen zu beobachten. Shinichi Kudo, der sich ihr entzog. Ran Mori, die nachsichtig durch sein Haar fuhr und ihn wie ein kleines Kind behandelte. Er war ein Mann und wollte wie einer behandelt werden.

Sein Blick nahm die Bäume draußen vor dem Fenster der Bibliothek im Hause Kudo kaum war. Seine Gedanken waren zu sehr damit beschäftigt, dass er bald mit Ran zu Kazuha Toyama und Heiji Hattori fahren würde. Er war gespannt auf Osaka. Noch nie war er auf gleicher Augenhöhe mit Ran dort gewesen. Als Shinichi war er schon einmal dort, hatte Heiji besucht und seitdem war der braungebrannte Detektiv dem Tokioter nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Shinichi seufzte. Er hatte Ran, aber…

Was aber…? Er war mit ihr zusammen! Sie war sein Leben! Er wollte mit ihr glücklich werden! Shinichi wollte sich nicht eingestehen, dass er nicht mit Ran glücklich werden konnte, dass sie für ihn eine große Schwester war, die er sehr gerne hatte, aber die er niemals für eine Beziehung der Art haben wollte, die er gerade mit ihr führte.

Er blickte sich um und fand Ran über einem Möbelkatalog gebeugt. Wie so oft in letzter Zeit. Sie richtete sein Schlafzimmer neu ein und würde auch einige andere Räume umgestalten, damit sie sich hier wohler fühlte, wenn sie in drei Monaten hier einzog. Aber wollte er das überhaupt?

Shinichi vertiefte sich wieder in den Anblick der grünen Blätter vor dem Fenster. Der Rasen und die Blumen. Ran hatte die Geranien gepflanzt, aber warum wusste Shinichi nicht so recht. Er mochte diese grässlichen Dinger noch nicht einmal, aber er wollte nicht, dass Ran sich nicht wohl fühlte hier, dass sie unglücklich war. Sie hatte so viel Spaß dabei gehabt, ihm die Blumen zu zeigen, dass er nachgegeben hatte. Jetzt suchte sie Möbel aus, weil sie beschlossen hatte, dass sie zusammen leben mussten, dass sie ihn halten wollte, dass sie von vorne beginnen mussten. Shinichi fand das so gar nicht. Er wollte keine gemeinsame Wohnung, kein gemeinsames Schlafzimmer. Er wollte seine Ran-neechan, die ihn anlächelte und als Bruder verstand. Aber er wusste diese Zeit konnte er nicht zurück bekommen. Er wollte sie auch nicht zurück, aber die Gefühle dieser Zeit, wollte er haben. Die Liebe, die er empfunden hatte, dieses geschwisterliche, dass wollte er zurückhaben.

Er sah hinaus. Bald, bald würde er nach Osaka fahren und an den Tag zurückkehren, an dem er sich verliebte. An dem er so glücklich war. Ran war vergessen und ein verklärtes Grinsen erschien auf Shinichis Gesicht, in Erinnerung des Lächelns, der Gesten, der Bewegungen, die er so sehr liebte.

Ran beobachtete Shinichi genau und stellte fest, wie sanft er schaute. An was er wohl dachte? Hätte sie seine Gedanken gekannt, wäre sie unendlich wütend geworden, aber so war seine Phantasie ihr verborgen und sie hatte ihre ganz eigene Vorstellung von Shinichis Lächeln…
 

„Wow, wir sind da.“ Ran streckte sich und hielt ihr Gesicht in die warme Sonne Osakas. Shinichi beobachtete sie genau und lachte innerlich. Sie benahm sich doch viel mehr, wie ein Kind, als er und doch war sie es, die ihn nachsichtig behandelte. Sanft lächelnd strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche aus ihrem Pferdeschwanz gerutscht war und ihr widerspenstig im Gesicht gehangen hatte. „Ja wir sind da Ran-chan.“ Wieder musste er sich eine Silbe sparen, die er gerne benutzt hätte.

Innerlich seufzend suchte er nun den anderen Detektiv auf dem Bahngleis. Er hatte immerhin versprochen sie abzuholen. „Wie immer ist er zu spät“, dachte er und sein Gesicht entspannte sich durch das sanfte Lächeln, welches sich darauf abzeichnete.

Seine Gedanken schweiften erneut ab zu dem Tag, an dem er dem Meisterdetektiv aus Osaka zum ersten Mal auf der selben Augenhöhe begegnet war und die beiden einander angelächelt hatten. Unwillkürlich überzog Röte Shinichis Wangen, als er daran dachte, wie lieb Heiji gewesen war. Wie sanft und doch immer noch der coole Macho, den er manchmal raushängen ließ, vor allem vor Kazuha. Aber bei Shinichi war er ganz anders…

Plötzlich wurde er durch einen Schlag auf den Rücken aus seinen Gedanken geholt und sah auf. Für einen Moment, sah er nur das SAX-Cappy, dass er immer trug und hörte dann die ihm so vertraute Stimme: „Hi Kudo! Wie geht’s dir altes Haus?“ Er lachte. Ja so redete er wirklich nur mit Shinichi. „Guten Tag Heiji.“ Shinichi deutete eine Verbeugung an und wirkte dabei sehr lächerlich. So waren die beiden einfach. Sie machten ihre Späße miteinander und waren froh das auf selber Augenhöhe kommunizieren konnten. Die Mädchen hatten die Szene beobachtet und fanden das ganze doch zu komisch. Lachend lagen sie einander in den Armen, da sie diese Seite der beiden Jungdetektive noch nicht kannten.

„Shinichi…“, Ran unterdrückte ihr Kichern, „Seit wann benimmst du dich denn so wie ein kleines Kind?“ Der nachsichtige Unterton der letzten Zeit brach durch und seine Miene verfinsterte sich. „Darf ich keine Späße mehr machen Ran, dann sag es!“, fauchte er. Wut zeichnete sich auf seinen eben noch so ruhigen, ja liebevoll sanften Zügen ab. Sie bevormundete ihn, sie verletzte ihn und das alles, ohne es zu wollen. Aber er wollte nur seine Ran-neechan zurück haben, die er in den vergangenen Jahren so lieb gewonnen hatte, dass er sie nicht hatte enttäuschen wollen.

Sie sah ihn wenige Momente unbewegt an. „Shinichi…?“ Er hob den, trotzig zur Seite abgewandten, Blick. Seine blauen Augen, hatten einen eisigen, abweichenden Ton und deuteten Ran an still zu sein, aber das konnte sie nicht. „Es tut mir Leid, du hast Recht. Natürlich hast du Recht.“ Ihre Stimme war sanft, liebevoll und es war dieser schreckliche Ton darin…

Dann aber sah er, wie sie auf ihn zuging, ihre Hände ausstreckte, nein ihre Arme um seine Hüften legte. Sie lächelte zärtlich. „Vergib mir Shinichi-chan….“ Dieser Schmollmund, das süße Lächeln, dass ihre Lippen umspielte. Sie war das Kind, nicht er! Doch er war wieder einmal unaufmerksam…

Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Schon wieder hatte sie ihn geküsst, ohne Vorwarnung. Einfach so! Seine Hände hingen schlaf herab, seine Lippen erwiderten nicht, was das Mädchen forderte, seine Augen schlossen sich nicht, er stand einfach nur da – völlig unbewegt.

Er wollte nicht geküsst werden! Er wollte frei sein von ihr!

Noch nie war er es gewesen, der Ran geküsst hatte. Noch nie war er es gewesen, der Ran aus freien Stücken umarmt hatte. Noch nie war er es gewesen, der sich, ohne sie als Schwester zu sehen, zärtlich an sie geschmiegt hatte. Noch nie war er es gewesen, der sie einfach nur geliebt hatte, ohne seine Schuld der vergangenen Jahre zu bedenken.

Heiji beobachtete genau, was da vor sich ging und auch wie sein bester Freund reagierte. Konnte das wirklich sein? Unmöglich! Seine Gedanken überschlugen sich. Shinichi hatte damals zwar angedeutet, dass ihm Ran nichts mehr bedeutete, aber Heiji hatte ihm keinen Ton geglaubt. Er hatte die ganzen Jahre über nichts Anderes als Ran gewollt und dann auf einmal sollte sich das ändern? Er schaute ungläubig und sein Hirn arbeitete im Eiltempo. Wieso war der mit ihr zusammen, wenn er sie nicht liebte? Diese Frage drängte sich ihm auf, während er dastand und die vollends verkrampfte Körperhaltung seines besten Freundes begutachtete. Er würde sich wohl danach erkundigen müssen.

Innerlich atmete er auf. Zum Glück würden die Mädchen bei Toyamas nächtigen. So konnte er in Ruhe mit Shinichi reden, ohne auf Lauscher achten zu müssen.
 

Am Abend saßen die Männer nach einem anstrengenden Tag zusammen in Heijis Schlafzimmer.

Shinichi saß auf dessen Bett. Die weinrote Bettwäsche passte perfekt zu dem dunklen Holz des Bettes und auch zu Shinichis dunkelblauer Jeans, die er heute, ausnahmsweise einmal, trug. Er wollte einfach nur, dass er nicht ganz so elegant aussah, wenn sie Osaka besichtigten. Shinichi hatte sich den anderen anpassen wollen, wirkte aber trotzdem den ganzen Tag über nicht glücklich, jedenfalls nicht, glücklich mit Ran.

Heiji war an seinem Verhalten einiges aufgefallen und auch jetzt war sein Verhalten komisch, gab ihm zu denken. Heiji beobachtete Shinichi, welcher gegen die Wand gelehnt auf dem Bett saß. Sein fast schon schwarzes Haar hob sich deutlich von der weißen Tapete ab, seine blauen Augen wurden von einem ernsten Schimmer durchzogen, als brüte er über einem Kriminalfall und seine Stirn lag in Falten, so als denke er angestrengt nach. Heiji sah genau, wie verschlossen er durch den Blick und die angezogenen Beine wirkte, um die er die Arme gelegt hatte, als hätte er Angst jemand könne ihn berühren und diese Position zerstören. „Shinichi…“, sanft drang die Stimme des braungebrannten Jungen an das Ohr des Schülerdetektivs aus Tokio. Er sah auf, als habe Heiji ihn soeben aus einem Traum geholt. Sein Blick war verschleiert, als ginge er in weite Ferne und wollte nicht in diesen Raum zurückkehren.

Hätte Heiji Gedanken lesen können, so hätte er erlebt, wie Shinichis Gedanken sich vollkommen mit Heiji befassten und keinen anderen Gedanken zuließen, nicht mal den an Ran, die er eigentlich lieben sollte. Shinichi sah in die dunkelblauen Augen seines Gegenübers und lächelte fast schon zärtlich. „Ja Heiji-kun, was ist los?“

„Sein Blick verändert sich“, durchfuhr es Heiji blitzartig und er lächelte und ließ sich neben seinen Freund auf das Bett fallen.

„Wie läuft es mit deiner Prinzessin Shinichi?“, fragte er ganz locker und konnte doch nicht ahnen, was in seinem Gegenüber vorging.

„Na ja, im Grunde genommen führen wir eine harmonische Beziehung. Was ist mir dir und Kazuha-chan? Du hättest sie doch schon längst haben können“, gab Shinichi in einem ebenso lockeren Ton zurück, obwohl er wusste, dass er keine harmonische Beziehung mit Ran führte, dass er am Liebsten, vor all diesen Gefühlen und Peinlichkeiten zwischen ihnen, davonlaufen würde.

Plötzlich spürte er, wie Heiji seine Hand auf seinen Oberschenkel legte und spürte, wie ihm doch etwas warm wurde und das lag sicher nicht an seiner Kleidung. „Shinichi, tu nicht, als sei alles in Ordnung. Kazu und ich…, dass wird nichts. Sie liebt mich mehr, als ich sie lieben kann und ich sehe das Selbe bei Ran und dir. Sie ist glücklich dich zu haben, aber du, siehst sie immer noch als deine große Schwester. Du bist nicht mehr Conan Edogawa, aber wenn du Ran als große Schwester haben könntest, würdest du sofort in diese Rolle zurückkehren, nicht wahr?“, stellte Heiji eher fest, als das er fragte. Er war eben ein Meisterdetektiv, der Meisterdetektiv des Westens, um genau zu sein und man merkte ihm dies doch manchmal an. Shinichi hatte Saguru Hakuba diesen Platz streitig gemacht und ihn zurückerobert, aber das änderte nichts daran, dass die beiden eine kollegiale Beziehung aufgebaut hatten.

Shinichi lächelte matt und flüsterte kaum hörbar: „Es gibt jemand anderen in meinem Leben. Ich würde gerne mit dieser Person zusammen sein, aber ich bin es Ran schuldig. Sie hat so lange auf mich gewartet. Ich kann es nicht, ich kann sie nicht noch einmal enttäuschen. Sie ist mir wie eine Schwester. Aber, wenn ich sie küsse, dann zerspringt mir schier das Herz, weil ich weiß, es ist falsch, aber ich muss es tun. Heiji, ich muss es einfach tun, für meine Ran-neechan. Ich muss es tun. Verstehst du, Heiji?“ Während er gesprochen hatte, hatten sich Tränen ihren Weg aus seinen Augen über seine Wangen gebahnt. Sein Herz wollte schier zerspringen! Er war der Person, die er liebte so nahe und konnte nichts tun, durfte Ran nicht betrügen. Sie war seine Schwester, war ihm als solche vertraut. Er konnte nicht mehr! Er musste das beenden! Er durfte sich nicht mehr selbst aufgeben, musste wieder leben, aber es ging nicht!

Er spürte, wie Heiji ihn liebevoll umarmte und ihm beruhigend über den Rücken strich.

„Du kannst es beenden, indem du ihr alles sagst, einfach alles“, flüsterte Heiji nahe an seinem Ohr.

Heiji wusste, wie ihm zu Mute war, denn dieser hatte Shinichi nicht die ganze Wahrheit erzählt. Seine Eltern, wollten, dass er Kazuha heiratete, aber er konnte es ihm noch nicht sagen, weil sein Herz zu sehr nach Shinichi verlangte. Es hatte einen Sprung gemacht, als er ihn heute Morgen am Bahnhof gesehen hatte, schlug auch jetzt heftig gegen seine Brust und schien dem anderen klar machen zu wollen. dass es nur für ihn so schnell schlug.

„Ich kann es nicht. Ich darf sie nicht verletzen, will ihre Freundschaft nicht verlieren“, schluchzte derweil Shinichi. Auch in dessen Innersten wirbelten die Gefühle durcheinander. Er wollte dem geliebten Mann nahe sein, so nahe, wie er selbst Ran noch nie gewesen war. Dieser Moment, durfte nicht ihr oder Kazuha gehören, auch wenn die beiden wunderbare Menschen waren.

Beide waren sie sich ihrer Sehnsucht nach dem anderen so stark bewusst, dass es sie schmerzte. Was würde geschehen, wenn die beiden einander ansahen? Diese unausgesprochenen Fragen, Ängste und Worte, die in der Luft hingen, verunsicherten sie beide.

Shinichi gab nur noch ab und zu einen erstickten Laut von sich und versuchte ruhig zu atmen, ein Zeichen für Heiji, dass das Schlimmste vorbei war. Sanft schob er Shinichi, dessen Arme Heiji fest umschlungen hielten und der sein Gesicht an dessen Oberkörper vergraben hatte, ein wenig von sich und wischte lächelnd mit den Fingerkuppen die letzen Tränenspuren fort. Shinichi blickte ihn erstaunt, neugierig, aber auch liebevoll und dankend an.

Wie zerbrechlich er doch aussah, ähnlich einem kleinen Kind, das gerade etwas Schreckliches geträumt hatte.

„Heiji… ich… es…“ Weiter kam er nicht, denn er war genötigt scharf die Luft einzuziehen, als Heijis Lippen sanft die letzten Tränen, welche in seinen Wimpern und Augenwinkeln hingen, weg küssten.

„Shinichi?“, murmelte er, während seine Zunge die Tränenspuren auf seinen Lippen fortnahm. Dieser hatte genießend die Augen geschlossen und nickte nur.

„Ich bin es, der daran Schuld ist, dass du Ran nicht mehr liebst oder?“

Shinichi öffnete die Augen, sah Heiji einen Moment durchdringend an und lächelte dann verschmitzt. „Soll ich dir zeigen, wie Recht du hast Heiji?“ Etwas Forderndes und Neckendes lag in seinem Blick, aber auch die Sehnsucht, die nun endlich gestillt werden konnte, war zu spüren.

Heiji flüsterte: „Du bist doch der Grund, warum ich Kazuha nicht will, also zeig es mir Shinichi.“ Seine Stimme wurde rau vor Erregung, verlor sich im Halbdunkeln des Zimmers, während die beiden Meisterdetektive einander einfach nur in die Augen sahen.

Beide hatten sie blaue Augen, doch Shinichis hatten die Farbe des Eismeers, während Heijis dunkelblau, wie der Pazifik schimmerten.

In ihren Augen funkelte die Erwartung auf das, was nun geschehen würde, obwohl sie es wussten, schon seit wenigen Minuten war bereits klar, was nun geschehen würde.

Shinichi beugte sich sanft vor, zog Heiji noch dichter an sich und spürte, wie sich dessen Arme um seine Taille legten. Heiser, belegt drang seine Stimme an Heijis Ohr: „Ich würde gerne für immer einfach nur so in deine Augen blicken.“

Heiji wusste nichts zu antworten, musste es aber auch gar nicht, da er wenige Sekunden später warme Lippen, sanft auf den eigenen fühlte.

Heijis Mundwinkel hatten für einen Moment gezuckt, als er Shinichis harte und doch zärtliche Lippen auf den eigenen gefühlt hatte. So musste es sich im Himmel anfühlen!

Zunächst erwiderte Heiji Shinichis Zärtlichkeit sanft, spürte aber bald, dass sein Gegenüber mehr als nur das neckische Spiel ihrer Lippen wollte. Seine Zunge strich sanft über Heijis Lippen, verlangte nach Einlass, aber dieser war sich für Momente nicht sicher.

Wollte er das? Würde er Shinichi nicht ebenso verletzen, wie Kazuha? Was würde nach dieser Nacht werden?

Doch dann gewann seine Leidenschaft die Oberhand und er gewährte dem Geliebten sanft Einlass. Ein leidenschaftlicher Kampf um die Führung in diesem Spiel entbrannte, doch schließlich ging er unentschieden aus, da sie beide kaum mehr Luft bekamen. Ihre Augen strahlten, verschleiert von Leidenschaft, während sie einander ansahen.

Sie beide wollten mehr, verlangten nach der Nähe des anderen, dessen waren sie sich sicher. Es war, als hätten sie nur darauf gewartet, zueinander zu finden. Sanft lächelte Shinichi. Das war pures Glück. Heiji war der Schlüssel zu seinem Seelenheil, zu einem glücklichen Leben. Für diesen Moment war Ran vergessen, waren seine Bedenken und seine Heuchelei vergessen. Er wollte Heiji, für immer.

Heijis Gedanken drehten sich ebenfalls um das eben erlebte Glück. Mit Kazuha war und würde er nicht so glücklich werden, wie in den Armen dieses Mannes. Sein Lächeln wurde breiter, als er Shinichi sanft nach unten auf das Bett drückte und flüsterte: „Jetzt werde ich dir zeigen, was ein Kuss ist.“ Erneut trafen sich ihre Lippen und das Spiel begann von vorne.

Heiji schob seine Hand unter Shinichis Hemd, das lässig aus der Hose hing und jagte kurze Schauer über die, vor Erregung glühende, Haut Shinichis, der sich im entgegen schob.

Für Momente unterbrach er den Kuss, strich nur über die nackte Haut unter dem Hemd und wollte wissen, ob die Muskeln, die er erahnte wirklich existierten oder nur Einbildung waren. Fragend sah er Shinichi an, als würde dieser noch irgendwelche Prostete hegen. Er sah das kurze Nicken, des anderen und knöpfte daraufhin ruhig das schneeweiße Hemd seines Freundes auf. Dieses segelte kurz darauf zu Boden, während Heiji und Shinichi noch einmal in einem leidenschaftlichen Kuss versanken.

Nach einer Weile begaben sich Heijis Lippen auf „Erkundungstour“ über Shinichis muskulösen Oberkörper und er entlockte dem tokioter Meisterdetektiv immer wieder wohlige Seufzer und unterdrücktes Stöhnen.

Nach einer Weile fanden auch alle anderen Kleidungsstücke ihren Weg zum Boden und die beiden Detektive sahen einander unsicher an.

Sollten sie wirklich? Irgendetwas sagte ihnen, dass sie es tun durften, dass es niemand bemerken würde, dass alles gut werden würde.

Zärtlich zog Heiji Shinichi an sich und spürte die Nähe des erregten Körpers des anderen. „Shinichi…?“, seine Stimme war nur ein Flüstern in der Dunkelheit des Raumes.

„Mhmm…?“, hörte er den anderen antworten.

„Ich…ich… ich liebe dich“, brachte er hervor und spürte kurz darauf, die Lippen des anderen erneut. Sie verloren sich in dieser Sekunde an dem jeweils anderen, waren einander, ohne Aussicht auf eine Zukunft, verfallen. Sie wussten es beide tief in ihrem Inneren, aber sie konnten nicht anders, sie liebten einander eben…
 

Hier beende ich das zweite Kapitel und werde die weiteren Ereignisse in Osaka ins dritte Kapitel verlegen. Somit wird die Fanfic etwas länger, als ich eigentlich geplant hatte, aber ich muss das aus verschiedenen Gründen (im Hinblick auf das Ende) so machen.

An alle die fleißig geraten haben: Vielen Dank für eure Geduld mit mir. Ich weiß ich habe unbewusst viele falsche Fährten gelegt. Tut mir wirklich Leid Lynn und Sherry! ^^° *verbeug* Ihr habt euch wirklich viel Mühe gegeben.

Ansonsten hoffe ich, dass euch dieses Kapitel gefallen hat und ihr mir einen Kommentar dalasst.

Bis bald

dat Itole

Kapitel 3

Hallo ihr lieben!

Jetzt kommt schon Kapi 3 ^^

Das ist wirklich toll, dass ihr alle noch dabei seid oder auch angefangen habt zu lesen. Ich danke euch an dieser Stelle noch einmal für eure Kommis und freue mich darauf, dass ihr mir auch dieses Mal eure Meinungen sagt ^^ *euch knuddel*

Ein ganz liebes Danke schön geht an Sunni, die mir mit einen Satz in japanisch so lieb weitergeholfen hat. *sunni dolle knuddel*

Also jetzt geht die Geschichte in Osaka weiter und ihr erfahrt, was aus Shinichi und Heiji wird und wie Shinichi reagiert, wenn Heiji seine Verlobung offiziell macht.

Viel Spaß euch jetzt bei Kapitel drei. ^^
 

Kapitel 3
 

Heiji lächelte sanft, als er am nächsten Morgen Shinichi neben sich liegen sah. Die Gefühle der letzten Nacht wallten wieder in ihm auf und ein wissentliches Grinsen verzog seinen Mund noch ein wenig mehr. Er liebte Shinichi, das wusste er, aber er wusste auch, dass es keine Beziehung zwischen ihnen geben durfte. Seine Eltern würden ausflippen, Shinichis Eltern würden einen Anfall bekommen! Wobei er Yukiko so einschätzte, dass sie etwas quietschen würde wie: „O wie süß, mein Sohn ist schwul!“ Danach würde sie die beiden Männer stundenlang über ihre Beziehung ausfragen.

Heiji hatte Yukiko bisher nur einmal gesehen und das hatte gereicht, um diese Frau, wenngleich sie Shinichis Mutter war, schrecklich aufdringlich, laut und nervig zu finden. Er erinnerte sich nur zu gut an diese Frau, die Shinichi so gar nicht ähnlich war, wohingegen Yusaku ein ruhiger, nachdenklicher Mensch war, dem Shinichi absolut ähnelte. Wie hatte Yusaku eigentlich diese Frau heiraten können, wo doch sicherlich viele andere ihn auch angehimmelt hatten? Eigentlich musste er Yusaku sogar dankbar sein, denn ohne Yukiko und ihn läge jetzt jemand bestimmtes nicht neben ihm.

Seine Gedanken wandten sich jäh wieder Shinichi zu, als dieser sich bewegte und sich im Schlaf etwas enger an ihn schmiegte. Er errötete leicht, bei der Erinnerung an die vergangene Nacht, wie nah sie einander gewesen waren und wie sehr sie gewollt hatten, dass es nie wieder aufhörte. Dieses Glück, diese Liebe, diese knisternde Erotik…

Sein Blick wanderte über den muskulösen Oberkörper und die fast schneeweiße Haut, von der sich die tiefroten Lippen dunkel abhoben und sinnliche, leidenschaftliche Küsse verhießen. Zärtlich strich er Shinichi über die Wange und hauchte einen Kuss darauf, ehe er in sanft auf das Kissen schob, über ihn kletterte und aus dem Bett stieg. Dann zog er sich seine Boxershorts vom Vorabend und ein T-Shirt an, um Shinichi mit einem Frühstück zu überraschen.

Langsam und sehr leise schlich er den Parkettboden im Flur hinab, vorbei am Schlafzimmer seiner Eltern und dem Bad. Die Treppenstufen würden eine besondere Herausforderung darstellen, da einige der Eichenstufen knarrten und er niemanden auf sich aufmerksam machen wollte. Da er jedoch leise sein wollte, war er gezwungen jede der Stufen zu nehmen. Im Übrigen hätte er sonst sowieso sofort einen Sturz erlitten, da die Treppe zwei Tage zuvor gebohnert worden war. Seine Mutter war eben gründlich.

Langsam und sehr vorsichtig machte er sich auf den Weg die Stufen hinab und schaffte es ausnahmsweise einmal dies leise zu vollbringen. Doch dies würde ihm heute nichts Nützen, denn unbemerkt würde er nicht bleiben, aber dass konnte Heiji nicht ahnen…
 

In der traditionell eingerichteten Küche befand sich seine Mutter gerade bei den Vorbereitungen für ein typisch japanisches Frühstück und lächelte ihren Sohn, der sonst nie in solch einer Aufmachung durch das Haus lief, liebevoll an, während sie für ihren Gast ein europäisches Frühstück bereits vorbereitet hatte. „Guten Morgen Heiji-kun. Was treibt dich denn so früh schon zum Aufstehen?“, begrüßte sie ihn.

„Ich dachte, ich überrasche unseren Gast mit Frühstück Mama. Guten Morgen.“ Sanft drückte er der Frau mittleren Alters, mit den hochgesteckten Haaren und dem dunkelgrünen Kimono einen Kuss auf die Wange und lächelte sie zärtlich an.

„In der Aufmachung Heiji?“ Ihre braunen Augen musterten die schwarzen Boxershorts und das hellgrüne T-Shirt und sie wirkte besorgt. „Ist irgend etwas nicht in Ordnung Heiji?“, wagte sie es dann doch zu fragen, als sie von ihrem Sohn nur eine eher lockere Reaktion auf ihre vorangegangene Frage erhielt.

„Mama, es ist einfach nur… Nichts. Shinichi schläft eben noch und ich werde ihn wecken. Wenn ich jemanden kenne, der ohne eine große Tasse schwarzen Kaffee nicht leben kann, dann ihn“, er lachte und küsste seine Mutter erneut auf die Wange, um sie davon zu überzeugen, dass alles so war, wie ihr gesagt worden war. Sie durfte die Wahrheit nicht erfahren.

Heiji fühlte sich bei der Erkenntnis nicht gerade wohl, aber wenn er ihr etwas sagte, würde seine Mutter wahrscheinlich in Ohnmacht fallen. Heiji seufzte innerlich, musste er doch so tun, als sei nichts anderes, als dass er seinem besten Freund etwas Gutes tun wollte.

Während Heijis Gedanken so kreisten, belud seine Mutter ein Tablett mit einem europäischen Frühstück und Kaffee und reichte es ihrem Sohn.

„Danke Mama, du bist die Beste. Falls Kazuha anruft…“

„Das hat sie schon“, unterbrach ihn seine Mutter.

„Und was hat sie gesagt?“, erkundigte sich Heiji, wenngleich er keinerlei Interesse daran hatte, was Kazuha gesagt hatte.

„Ran und sie gehen shoppen. Ihr sollt euch keine Sorgen machen, sie sind den ganzen Tag unterwegs und werden erst heute Abend zum Dinner mit euch wieder zurück sein. Du wirst deinen Freunden von der Verlobung mit Kazuha erzählen, nicht wahr Heiji?“, wollte seine Mutter nun doch wissen. Sie hatte die Vermutung, dass Heiji die arrangierte Verlobung mit Kazuha nicht preisgeben wollte, dass es ihm peinlich war seinen Freunden davon zu erzählen.

Ihr Sohn zuckte die Schultern, danach schritt er die Stufen zu seinem Zimmer so vorsichtig wie zuvor wieder hinauf, damit er Shinichi erst mit dem dampfenden Kaffee aufweckte.

Doch als er das Zimmer betrat, bot sich ihm ein unglaublich erhabener Anblick, wie er meinte…
 

Nachdem Heiji den Raum verlassen hatte, war Shinichi erwacht und hatte sich an die Begebenheiten der letzen Nacht erinnert.

In ihm waren Schuldgefühle hinauf gekrochen und er hatte aufstehen müssen.

Als er sich seiner Nacktheit bewusst wurde, hatte er sich schnellstens Shorts übergezogen und hatte die Vorhänge zurück gezogen, damit Licht in den Raum kam. Sein Blick wanderte ruhelos im Garten umher, während das Licht der Sonne genau vor dem Fenster stand und Shinichis fast schon schneeweißen Körper in Gold tauchte.

Was hatte er nur getan?

Er hatte Ran betrogen!

Er hatte, ohne sein Handeln zu hinterfragen, mit Heiji geschlafen, es genossen, Glück und Liebe verspürt…

All seine Prinzipien hatte er über Bord geworfen.

Das war einfach unverzeihlich!

Das alles dachte er, während er aus dem Fenster blickte und die Obstbäume und Blumen im Garten nicht recht auf ihn wirken wollten. Sein Herz fand einfach keine Ruhe. „Verdammt, ich liebe ihn, aber…“

Plötzlich spürte er, wie zwei starke Arme sich um seine Taille legten und er an einen muskulösen Körper gedrückt wurde. „Guten Morgen Shinichi“, hauchte Heiji nahe seinem Ohr und küsste dieses zärtlich, ehe er genießend die Augen schloss, um Shinichi einfach nur ganz nahe bei sich zu haben.

Doch dessen Gedanken überschlugen sich und er entzog sich nach wenigen Momenten des Denkens Heijis Umarmung.

„Heiji…“

„Ich habe dich gehört, du hast laut gedacht, also weiß ich alles. Aber bitte, lass uns wenigstens ein paar Stunden zusammen sein, danach können wir doch wieder zur Freundschaft übergehen, wenn dir das so wichtig ist“, Heiji flehte schon fast. Er wollte nicht, dass Shinichi wieder so einsam wirkte, dass die nächsten paar Tage Anspannung zwischen ihnen herrschte.

„Heiji, hast du einen Moment an Kazuha oder an Ran gedacht? Hast du daran gedacht, dass wir sie betrügen? Sie lieben uns, sie brauchen uns und im Endeffekt brauchen wir sie ebenso. Sie sind eben unsere besten Freundinnen. Bitte, mach uns das nicht kaputt!“

Heiji machte einen Schritt auf Shinichi zu und lächelte enttäuscht, da dieser ihm den Blick nicht zugewandt hatte. „Immer denkst du nur an Ran und ihre Ängste, nie an dich selbst. Sie liebt dich sicher und auch Kazuha ist glücklich, weil unsere Eltern unsere gemeinsame Zukunft geplant haben, aber darum geht es nicht! Wenn du mal von den beiden absiehst, was empfindest du dann?“, fragte Heiji und sah den anderen eindringlich an.

Shinichis Augen weiteten sich erschrocken und er war froh, dass Heiji sein Gesicht nur im Profil sehen konnte, da das Zögern und die Angst gerade in seinem Gesicht deutlich zu sehen waren. Doch dann spürte er einen Ruck und war gezwungen Heiji ins Gesicht zu blicken, da dieser ihn herumgerissen hatte und seine Schultern umklammerte. „Antworte mir! Was bleibt übrig, wenn du die beiden außen vorlässt?“ Heiji schrie schon fast, wollte ihn schütteln, ihm Vernunft beibringen, aber er konnte es nicht über sich bringen. Doch dann sah er die Tränen in Shinichis Augen und zog ihn einfach nur an sich. Dieser klammerte sich an ihn und brach in Schluchzen aus.

„Heiji… ich kann nicht… wenn ich die beiden nicht in meine Überlegung mit einschließe, dann werde ich sie unglücklich machen. Ich liebe dich… aber… wir haben keine Zukunft miteinander…“ Immer wieder wurden seine Worte von Schluchzen unterbrochen und er weinte hemmungslos an Heijis Schulter, während dieser die Tränen, die ihm, ob dieser Worte Shinichis, kamen, zu unterdrücken versuchte.

Heiji wusste, dass Shinichi vollkommen Recht hatte. Aber dennoch wischte er ihm die Tränen fort und zeigte seine eigenen nicht, bevor er ihn zärtlich küsste, wodurch in Shinichi für einen Moment doch noch Hoffnung aufkeimte.

Doch er wusste, dass Ran ihn niemals loslassen würde, dass sie ihn für immer lieben würde, ihn in eine Ehe drängen würde. Er sah sich selbst als Detektiv, Vater und Ehemann und schauderte bei dem Gedanken daran.

Heijis Küsse ließen ihn jedoch für Momente vergessen, dass er nur diese Perspektive zu haben schien, sondern träumte von einer Zukunft mit Heiji. Noch konnte er nicht erahnen, was das Abendessen alles bringen würde und was danach geschehen würde…
 

Heiji und Shinichi hatten einen sehr ruhigen Nachmittag verbracht und die Zeit, die sie gehabt hatten dazu genutzt in einer wunderschönen Parkanlage spazieren zu gehen, um die Sonne, sowie ihre Zweisamkeit, zu genießen.
 

Nun saßen sie, beide im Anzug und mit Krawatte, an einem Tisch in einem Nobelrestaurant und warteten auf Ran und Kazuha, die nicht beliebten zu erscheinen.

Heiji musterte Shinichi unverhohlen und stellte fest, dass er in dem nachtblauen Anzug, dem schneeweißen Hemd und der dunkelroten Krawatte wirklich unwiderstehlich aussah. „Heiji?“ Shinichis Stimme riss ihn aus seiner Betrachtung.

Ein kurzes Nicken, gab Shinichi zu verstehen, dass sein Freund ihm zuhörte. „Schau mal da drüben. Kazuha hat sich ja ordentlich in Schale geworfen und Ran ebenso. Was die zwei wohl vorhaben?“

„Shinichi, bist du wirklich so naiv? Die wollen uns um den Verstand bringen, uns erobern oder wie auch immer die beiden das sonst so ausdrücken wollen“, lachte Heiji.

Shinichi stimmte in dieses Lachen mit ein, doch beide mussten zugeben, dass Ran und Kazuha wirklich sehr aufreizend gekleidet waren.

Die beiden Männer erhoben sich, als die zwei Mädchen sich ihrem Tisch näherten und begrüßten sie liebevoll. „Du siehst umwerfend aus, Ran!“, machte Shinichi seiner Freundin, wie mechanisch ein Kompliment. Es stimmte, sie sah umwerfend aus, in dem tiefroten, bodenlangen Kleid, mit asymmetrischen Ausschnitt, das nur durch einen Träger an ihrem Körper gehalten wurde und ziemlich viel Dekoltée zeigte. Dazu trug sie schlichten Silberschmuck und hatte die Haare hochgesteckt, sodass ihr nur zwei Strähnen ins Gesicht fielen. Sie wirkte erwachsener, femininer als sonst.

Heiji hatte derweil Kazuha ebenso eindringlich betrachtet und sich ein: „Du siehst gut aus, heute“ abgerungen. Obwohl ihm Kazuha in dem marineblauen Abendkleid nicht so recht gefallen wollte. Auch Shinichi war es aufgefallen, aber er sagte nichts. Ihr Kleid hatte lange Puffärmel und fiel nach unten hin weit, der Jadeschmuck ließ Kazuha älter wirken, als sie war. Auch ihre offenen Haare ließen sie nicht, wie eine achtzehnjährige erscheinen, sondern viel älter. Ran hatte ihr wohl beim Zurechtmachen geholfen, stellte Shinichi grinsend fest.

Alle vier nahmen ihre Plätze ein. Natürlich immer Dame neben Herr, sodass Shinichi Heiji gegenübersaß und Ran Kazuha im Blick hatte. Zwar nicht ideal für ein Dinner, aber der Anlass war sowieso schrecklich.

Die Männer diskutierten, wie so oft in der Gegenwart der Mädchen, einen Kriminalfall, während diese sich langweilten und die Krimispinner absolut nicht lustig fanden. Nachdem der Kellner die Getränke gebracht hatte, fand Kazuha endlich die Zeit Heiji eingehend zu betrachten. Der schwarze Anzug, von dem sich das dunkelrote Hemd deutlich abhob, ließen ihn, in Kombination mit der dunklen Haut, stattlich erscheinen, fand Kazuha. Sie war überglücklich und in diesem Moment auch stolz darauf, mit diesem Mann den Rest ihres Lebens verbringen zu dürfen. Ran wusste noch nichts und Shinichi selbst, hatte versprochen überrascht zu tun. Er wollte Kazuha den Abend nicht verderben.

Noch immer versuchte er zu verdrängen, dass es geschehen würde, dass sie sagen würde, sie werde Heijis Frau.

Noch vor einer halben Stunde, hatten Shinichi und Heiji Zukunftspläne geschmiedet. Sie hatten zwar gewusst, dass es irrealistisch war, aber es war zu schön gewesen. Es war eben ein Traum. Ein wunderschöner Traum, wie Shinichi zugeben musste, aber eben doch nur ein Traum.

Das Dinner verlief ruhig. Sie sprachen über allgemeine Themen, über alltägliche Ereignisse. Ran erzählte, dass Conan regelmäßig E-Mails schrieb und dass es ihm bei seinen Eltern sehr gut ginge, dass Shinichi und sie eine harmonische Beziehung führten und dass sie zusammen gezogen waren. Wie schön es doch war, einander so nahe zu stehen, dachte sie sich dabei und machte das auch durch ihre Wortwahl deutlich.

In Shinichi hingegen schrie alles. Sie log ihre Freunde an. Nichts war harmonisch, sie standen einander nicht nahe. Sie liebten einander nicht und Conan, den gab es doch nicht. Das war doch er, Shinichi, der all das schrieb.

Auch Heiji, wusste, dass Ran gerade unbewusst die Unwahrheit sagte, doch auch er war gezwungen zu schweigen. Es verletzte ihn, das gezwungene Lächeln und das brav einstudierte Nicken Shinichis zu sehen, während Ran über solche Dinge berichtete. Sie musste doch merken, wie sehr sie Shinichi verletzte!

Aber Ran schien blind zu sein, für all das, was um sie herum geschah, sondern plauderte munter, als sei nie etwas gewesen.

Kazuha drängte Heiji nun mehrfach mit Blicken dazu, endlich zu sagen, was zu sagen war und doch wollte er nicht, wollte noch einige Momente frei sein, nicht daran denken müssen.

Nach dem Dessert blickte Heiji schließlich in die Runde und ergriff, zum ersten Mal an diesem Abend, Kazuhas Hand. Damit schuf er absolute Stille und war sich der Aufmerksamkeit Rans und Shinichis bewusst.

Der Blick seines Freundes, ob Heijis Geste, ließ diesen erschaudern. Shinichi war wütend, enttäuscht, traurig, eifersüchtig, wollte nicht hören, was als nächstes gesagt wurde.

„Ran, Shinichi, wir wollen euch um etwas bitten“, fing Heiji an.

Doch Kazuha unterbrach ihn: „Heiji du solltest den Anlass dazu nennen.“ Sie flüsterte es zwar, aber doch hörten die beiden anderen es sehr deutlich.

„Ist ja gut Kazu-chan“, lächelte Heiji. „Wir werden bald heiraten. Shinichi, ich würde dich gerne als meinen Trauzeugen an meiner Seite wissen.“ Heiji wirkte blass und verloren. Er hatte es gesagt, es zur Realität gemacht. Shinichi nickte nur, stand auf und gratulierte, damit Ran keinen Anfall bekam, die gerade Kazuha in den Arm nahm und sich darüber freute, die erste Brautjungfer sein zu dürfen.

Auch Kazuha beglückwünschte er und nahm auch den Posten als Trauzeuge gerne an. „Nur eines Heiji, bevor ich zusage“, sagte er und ein keckes Lächeln lag auf seinen Lippen. Ran und Kazuha hielten den Atem an. Was würde Shinichi fordern? „Ich will endlich einen schönen, schwarzen Kaffee“, lachte er. Erleichterung und Gelächter machten sich am Tisch breit. Ran sah ihn zwar halb ernst, halb lachend an, aber seine Vorliebe für schwarzen Kaffee war einfach nicht zu übersehen oder zu übergehen, dessen waren sich alle Anweswesenden bewusst.

Sie nahmen also noch einen Kaffe, bevor sie sich für diesen Abend trennten. Die Herren eher nachdenklich und die Damen schwatzend und überlaut, sodass sie nicht bemerkten, was bei den anderen beiden gerade geschah.

In Shinichi war etwas zerbrochen. Ihm war zum ersten Mal an diesem Tag wirklich bewusst geworden, dass er keine Zukunft mit Heiji hatte, dass sie zusammen nicht glücklich werden würden. Heiji ging es nicht anders. Er hatte es zwar gewusst, aber Shinichis Blick hatte ihn getroffen. Wieso konnten sie nicht zusammen sein?

Heijis blaue Augen nahmen einen noch dunkleren Schimmer an, als sonst, während er Shinichi betrachtete. Er liebte ihn, er wollte nicht, dass dieser eifersüchtig auf Kazuha war. Eigentlich wollte er nur…

Ohne die Umgebung oder sonst etwas wahrzunehmen kamen die beiden am Anwesen der Hattoris an und stiegen schweigend die Stufen zu Heijis Zimmer hinauf. Beide waren nachdenklich und wollten nichts mehr, als diese Dinge in ihrem Kopf aussprechen, aber etwas verschloss ihnen den Mund, denn das Gesagte würde schmerzen, dass wussten sie und wollten es beide nicht.

In Heijis Zimmer ließ Shinichi sich einfach auf das Bett fallen und seufzte laut auf. „Wieso, verdammt?“ Der schwarzhaarige fluchte und starrte zu der braunen Holzdecke hinauf.

„Das frag ich mich schon die ganze Zeit Shinichi. Wieso konnten wir es nicht früher erkennen?“ Heiji ließ sich neben ihn fallen.

Er erntete Schweigen ob seiner Frage. Shinichi war in Gedanken versunken. Sein Gesicht war ernst, seine Augen blickten starr nach oben, wollten Heiji nicht ansehen, der Kazuha und Ran mit ihm gemeinsam hinterging.

Er konnte Ran nicht verlassen. Sie brauchte ihn. Er liebte sie eben doch zu sehr. Sie war ihm wie eine Schwester. Er wollte sie nicht verlieren. Seine Gedanken überschlugen sich.

Er liebte Heiji, aber Ran hatte die älteren Rechte, liebte ihn länger. Mit einem Mal wurde ihm klar, was er Heiji sagen musste, egal wie sehr es ihn schmerzte…

„Heiji, ich werde bei Ran bleiben. Wir fügen uns in unser Schicksal. Das wird das Beste sein“, flüsterte Shinichi kaum hörbar, nicht einmal selbst von seinen Worten überzeugt, in die Stille, welche sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte.

„Shinichi, was redest du da?“ Heiji richtete sich abrupt auf und starrte dem anderen ins Gesicht.

„Heiji, jetzt denk doch mal nach…“, Shinichi seufzte. „Wir beide können nicht zusammen sein. Unsere Eltern, unsere Freunde, sie alle werden sich von uns abwenden. Wir beide werden allein sein, nur wir beide. Aber Ran und Kazuha und meine Eltern sind mir wichtig. Du bist mir wichtig. Wir lieben einander, aber das gibt uns nicht das Recht andere zu verletzen, verstehst du?“ Shinichi sah ihm in die dunkelblauen Augen und versuchte seinen eigenen Gesichtsausdruck überzeugend wirken zu lassen.

Heiji schien ihm für Momente zu glauben, doch dann schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht und er beugte sich zu Shinichi herab. „Ich lasse dich nicht ohne einen Abschiedskuss gehen Shinichi Kudo…“ Damit versiegelte er die Lippen des anderen mit einem Kuss. Zunächst sträubte Shinichi sich, doch dann genoss er das warme Gefühl der vertrauten Lippen auf den eigenen und erwiderte diese Zärtlichkeit mit eben solcher. Beiden war bewusst, dass sie wieder einen Fehler begingen. Beiden war bewusst, dass sie zwei Menschen betrogen. Beiden war bewusst, dass sie einander liebten. In diesem Moment zählte nur das, ab dem kommenden Tag, wenn Shinichi abreiste, würden sie nur noch Freunde sein. Aber in diesem Moment, waren sie Liebende, Vertraute, die einander nicht wieder loslassen wollten, doch sie mussten, in diesem Fall zum Luft holen. „Shinichi, ich liebe dich“, flüsterte Heiji etwas atemlos.

„Heiji… ich…“, weiter kam er nicht, den Heiji legte ihm sanft einen Finger auf den Mund.

„Ich weiß, wir empfinden es, aber das heißt nicht, dass wir auch eine Beziehung haben können. Du hast Recht und das ist das Schlimmste daran.“ Heiji seufzte und drehte sich von Shinichi weg.

„Danke Heiji“, hörte er das Flüstern seines Freundes in der Dunkelheit. Wieso waren die beiden einander nur so fern, obwohl sie doch nebeneinander auf dem Bett lagen? Wieso konnten sie nicht zusammen sein? Heiji seufzte, wenn er die Antworten nicht gekannt hätte, hätte er eine Diskussion mit Shinichi angefangen, aber er wusste die Mädchen waren wichtiger, diesmal jedenfalls. So wichtig, dass es schmerzte.

Vielleicht würde er Shinichi ja irgendwann dazu bewegen Ran zu verlassen. Solange würde er die Heirat mit Kazuha hinausschieben nahm er sich vor.
 

Am nächsten Morgen verabschiedete er seinen Freund auf dem Bahnsteig, sie hatten sich in Heijis Zimmer noch einmal über die vergangenen zwei Tage unterhalten und nach einem letzten Kuss einen Schlussstrich gezogen. Shinichi hatte dankbar gelächelt, wenngleich ihm nicht danach zu Mute gewesen war. Er hatte Heiji zeigen wollen, dass er stark war.

Kazuha und Heiji verabschiedeten die Freunde aus Tokio und man versprach sich noch vor der Hochzeit wieder zu sehen.

Niemand ahnte, zu welchem Anlass sie einander vorher begegnen sollten, wenn sie sich das nächste mal sahen, als sie so fröhlich von Wiedersehen sprachen.

Shinichi stieg in den Zug und blickte Heiji und Kazuha an, ihr Anblick versetzte ihm einen Stich. Seine Lippen formten ein „Suki dayo* Heiji“, während er den braunhaarigen durch die Glasscheibe anblickte, die sie trennte, bevor der Zug anfuhr und die beiden sich aus den Augen verloren.

Shinichi wollte bleiben, aber er konnte nicht. Ran – sie war ihm zu wichtig. Eher würde er sich selbst verletzen, als sie unglücklich zu machen. Shinichi griff nach etwas in seiner Tasche, vielleicht würde er es benutzen müssen, vielleicht würde er aber auch Glück haben und sein Herz beruhigte sich wieder. Er hoffte es so sehr, denn er wollte niemanden verletzen…

Heiji fühlte, dass etwas nicht in Ordnung war, sein Magen krampfte sich unangenehm zusammen. „Shinichi…“, es war nur ein Flüstern, aber seine Stimme verriet, dass etwas Schreckliches geschehen würde und dass es nicht mehr fern war…
 

*suki dayo=ich liebe dich

Nein, hier ist der Cliffhanger! Ich mach es euch ja auch wieder schwer…

Aber ich hatte auch genug Arbeit damit Heiji und Shinichi davon abzuhalten dauernd übereinander herzufallen. Die beiden einzufangen, wenn die dauernd knutschen wollen ist nicht so toll. Aber momentan haben sich die beiden in meinem Kleiderschrank, dank jemand bestimmten, der das Lasso durchgeschnitten hat… T^T

So und jetzt wieder ernsthaft: Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein Kommi hinterlasst. Danke jetzt schon mal!

Lüp euch! *alle dolle knuddel*

dat Itole

Kapitel 4

Hi!

Also hier kommt schon Kapitel 4. Ich bin selbst ganz erstaunt, dass ich es bis hierher geschafft habe.

Hier wird es wieder einen Zeitsprung geben, aber ich denke ihr werdet es mir nachsehen, wo ihr schon so viel über Osaka gelesen habt und es jetzt in den Endspurt geht. Wie immer freue ich mich auf Eure Meinungen.

HEL

dat Itole
 

Kapitel 4
 

Shinichi sah auf die schlafende Ran hinab. Sie lag in ihrem gemeinsamen Bett, in Shinichis Elternhaus. Hier lebten sie nun schon eine ganze Weile zusammen. Shinichi seufzte. Wie lange eigentlich?

Er versuchte sich daran zu erinnern, aber es ging nicht, er wusste es nicht, denn es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, die er nun schon in diesem Gefängnis zubrachte. So ganz ohne Heiji Hattori, den Mann, den er über alles liebte, den er nicht vergessen konnte.

Dessen Gesicht trat zwischen ihn und das schlafende Geschöpf neben ihm. Die Fensterscheibe, die zwischen ihnen gestanden hatte und durch die er ihm ein letztes mal seine Gefühle gezeigt hatte. „Suki dayo Heiji…“ Dieser Satz sollte der letzte gewesen sein, den seine Lippen für ihn geformt hatten.

Es war vorbei, die Träume von der Zukunft und vom Glück mit Heiji waren zerplatzt, wie Seifenblasen. Aber waren Träume je etwas anderes als Seifenblasen?

Immer waren sie zerplatzt. Er hatte sich vorgestellt, wie er Ran sagte, wie wichtig ihre Freundschaft war, von ihr als großer Schwester geträumt und nun lag sie neben ihm, als seine Geliebte, die er nicht liebte. Er hatte sich eine Zukunft mit Heiji erträumt, aber der heiratete Kazuha und sollte mit ihr glücklich werden. Er hatte davon geträumt glücklich zu sein, doch das hatte nicht wahr werden können, weil das Schicksal es anders gewollt hatte.

Schicksal – innerlich wusste Shinichi, dass er als Detektiv nur die Fakten sehen sollte, aber heute glaubte er an Schicksal, denn ohne das Schicksal währen in seinem Leben so viele Dinge nie geschehen. Er wäre nie der B.O. begegnet, wäre nie Conan geworden, hätte Ran nie als Schwester gesehen, hätte sich nicht in Heiji verliebt und würde jetzt nicht von diesem träumen, während er neben Ran lag.

Shinichi seufzte: „Schicksal, dass ich nicht lache. Ich brauche es nicht mehr! Ich bestimme ab jetzt selbst, was mit mir geschieht.“ In Gedanken nahm er sich das jedenfalls vor.
 

Er saß in seinem Bett, neben seiner „Geliebten“, die seine Wohnung neu eingerichtet hatte und bemitleidete sich selbst, weil er der Trauzeuge des Mannes werden sollte, den er liebte und dass schon in einem Monat. Er seufzte schwer und stand auf.

Shinichi mochte den Raum nicht. Das Bett war ungemütlich, diese ganzen Kissen und die Seide, die Ran benutzt hatte, um ihnen ein gemütliches Liebesnest zu schaffen, gefielen ihm nicht und auch die neuen Vorhänge, ließen seine Meinung nach zu viel Licht durch, selbst wenn es dunkel war. Er konnte alles sehen, schritt geschickt und ziemlich leise durch den Raum und verließ ihn schließlich.
 

In der Bibliothek hatte Ran nichts verändern dürfen, darauf hatte Yusaku, auf Bitten seines Sohnes, bestanden und es Ran untersagt. Sie hatte sich daran gehalten und so hatte Shinichi schon so manche Nacht dort verbracht, da dies der einzige Raum war, in dem er seine Ruhe hatte und nicht von Rans Dekorationen oder Gardinen überrascht wurde.

Diese Frau raubte ihm den Nerv!

Er ertrug es nicht mehr!

Wieso tat sie ihm das an?

Er sah sich in dem Raum um. Überall waren seine geliebten Sherlock Holmes Romane von Sir Arthur Conan Doyle. Er durchschritt, die Bibliothek und streifte mit der Hand die Buchrücken fast schon zärtlich. Hier gab es Kriminalromane in Hülle und Fülle. Er lächelte sanft.

Ran konnte nicht wissen, warum diese Bibliothek mit den alten Ohrensesseln und dem Eichenholzschreibtisch sein liebster Raum war und warum hier nichts geändert werden durfte, aber ihm wurde es wieder einmal mit einem bittersüßen Schmerz bewusst.

Ja hier stand die Zeit still. Es waren immer die selben Romane, in der selben Reihenfolge in den hohen Regalen und immer die selben Möbel und Bordeauxfarbenen Vorhänge, die er sah. Es war der Schreibtisch seines Vaters, an dem schon unzählige Briefe geschrieben worden waren, egal zu welchem Anlass. Hier gab es Gemütlichkeit, Traurigkeit, Freude, Angst, Spannung und Glück auf einmal, jede Emotion gab es und es gab genauso viele Fassetten in seiner Erinnerung, die es möglich machten, diesen Raum unendlich zu lieben. Seine Eltern und er beim Lesen, zusammen sitzen, glücklich sein…

Er lächelte matt und setzte sich hinter den ausladenden dunkelbraunen Schreibtisch. Für Momente saß er da und überlegte, starrte auf die ebene Holzfläche und nahm doch nichts wahr, als den ihm so sehr vertrauten Geruch von Druckerschwärze und Papier.

Sollte er diese Zeilen schreiben?

Sollte er Heiji diese Dinge berichten, die ihn dazu brachten, diesen Entschluss zu fassen? Waren die Worte für Ran die richtigen?

Würde sie nicht verletzt sein?

Was würde Heiji sagen, wenn er ihn kalt und starr sah und den Schnitt gewahr werden würde?

Er sann eine Weile, doch dann griff er zu dem Füllfederhalter, den sein Vater ihm vor Jahren geschenkt hatte und begann zu schreiben:
 

Liebe Ran!

Ich weiß nicht, wie ich Dir das Kommende erklären soll. Ich weiß nicht, wie ich Dir erklären soll, wieso ich das getan habe.

Du weißt, ich habe Dich unendlich gern, aber ich liebe Dich nicht. Du hast mir damals so Leid getan, Du warst so glücklich und als Du mich küsstest. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es tut mir Leid, Du warst schon immer meine Schwester, meine Ran-neechan.

Ran, dass ändert nichts an dem, was zwischen uns war, dass verspreche ich Dir, denn Du warst mir wichtig, Du bist mir wichtig. Ich liebe Dich.

Ich liebe Dich so sehr, wie ein Bruder seine Schwester lieben kann. Ich liebe Dich so sehr, dass ich Dich nicht ins Unglück stürze, indem ich Dich verlasse, sondern indem ich das tue, was ich hier und heute umgesetzt habe. Ich bitte Dich, gib Dir keine Schuld daran, ich entschied, dass es besser so ist, dass ich gehen muss, dass es für uns keinen anderen Ausweg mehr gibt.

Ich bitte Dich, geh nicht ins Bad, nicht allein. Warte bis Heiji kommt, ich bin mir sicher, dass er kommt, denn er wird es wissen. Ruf die Polizei, deine Mutter, deinen Vater, ruf irgendwen, aber geh nicht allein ins Bad. Was Du dort finden wirst, willst Du nicht sehen, könntest Du nicht ertragen. Ich weiß es einfach.

Es wird hoffentlich das letzte Mal sein, dass Du um mich weinst.

Ran-neechan, ich hab Dich so sehr lieb, so sehr, dass es für die Ewigkeit reicht!

Dein

Shinichi
 

Er saß da und starrte Sekunden auf das Blatt, faltete es dann sorgfältig, wie er war, zusammen und schob es in einen Umschlag, den er mit Ran-neechan beschriftete und in der obersten Schublade seines Schreibtisches wegschloss.

Ran betrat die Bibliothek nie, wieso sollte sie dann ausgerechnet in nächster Zeit versuchen irgendetwas aus seinem Schreibtisch zu entwenden? Dennoch legte er den Schlüssel in das sicherste Versteck, das er kannte.

Auf dem Schreibtisch lag immer ein Sherlock Holmes Roman, aber im Deckel, war ein Geheimfach, in dem er nun den Schlüssel sicher verstaute, damit Ran den Schreibtisch nicht öffnete. Er war einfach übervorsichtig, denn erst übermorgen, sollte Ran diese Zeilen lesen. Vorher durfte sie nicht das Geringste ahnen. Er wollte sie nicht verletzten, wollte, dass sie glücklich und unbeschwert weiterleben konnte, dass sie ihre Zukunft noch immer so sehen konnte, wie sie sich diese Zukunft erträumt hatte. Es würde zwar eine Zukunft ohne ihn sein, aber es würde eine Zukunft voller Liebe und Glück sein. Ihre Träume durften keine Seifenblasen werden, die zerstört wurden, wie seine eigenen.

Shinichi schluckte und stellte sich die friedlich schlafende Ran vor, wenn sie diese Zeilen las. Jetzt schon wusste er um ihre Tränen und ihre Zweifel und doch wusste er auch, dass es keinen anderen Weg gab, sie glücklich zu machen und niemanden anders zu verletzen, als durch den Verlust.

Er seufzte, nun würde er die schwersten Zeilen für heute schreiben müssen. Heiji sollte die Wahrheit erfahren. Er musste alles wissen. Es währe nicht gerecht ihm etwas zu verschweigen. Heiji würde es verstehen, dass wusste Shinichi instinktiv.

Erneut griff er nach etwas Papier und begann zu schreiben…
 

Am nächsten Morgen wurde er von einem Kuss geweckt. Vorsichtig blinzelte er ins Sonnenlicht, dass durch die Vorhänge fiel. „Ran ich sagte doch wir brauchen andere Vorhänge“, seufzte er und gab ihr einen flüchtigen Kuss.

Nachdem er auch an Heiji einige Zeilen gerichtet hatte, war er wieder zu Ran ins Bett gestiegen und hatte auch geschlafen, aber jetzt weckte sie ihn ohne Kaffee und den brauchte er. Stark und schwarz musste er sein.

Vor allem, damit er Ran ertrug, brauchte er das. Aber diese war ihm nicht gnädig, sondern murmelte irgendwas von dichte Vorhänge seien erdrückend, diese würden den Raum freundlicher machen.

Er nahm es einfach so, wie es war und musste sich übel gelaunt, ohne Kaffee auf den Weg in die Küche machen, um dort mit Ran, traditionell zu frühstücken.

Er hasste diese Art des Frühstücks. Wieso konnte es nicht einfach Brötchen und Croissants geben? Er seufzte innerlich über Rans Art all seine Gewohnheiten zu ändern.

„Shinichi, du bist schlecht gelaunt heute, kann das sein?“, erkundigte Ran sich beiläufig während des Frühstücks.

„Es ist nichts. Ich bin nur müde, will Kaffee und treffe gleich einen Kollegen, der sicher lieber Tee mag.“ Shinichi erklärte all dies ebenso beiläufig und doch hatte Ran verstanden. Aber er bekam keinen Kaffee von ihr. Sie wollte nicht, dass er zu viel von dem schwarzen Gebräu zu sich nahm. Er trank dieses, ihrer Meinung nach, widerliche Zeug, schon oft genug und in viel zu großen Mengen, da hatte er morgens darauf zu verzichten, wenngleich er diesen vor allem zu dieser Tageszeit, so gut wie gar, nicht entbehren konnte.

Sie sagte auch nichts weiter, sondern deutete nur stumm auf die Teetasse.

Er fühlte sich wie ein Kind - wieder einmal.

Sie war nicht seine Mutter!

Sie war nicht seine Frau!

Sie war so etwas wie seine Schwester und daher wollte er diese Bevormundung durch sie nicht ertragen und doch musste er, war gefangen durch ihre blosse Anwesenheit.

Ran löste eine Weile später die Frühstücksrunde auf und Shinichi verschwand recht schnell.
 

Er hatte sich mit Saguru Hakuba in einem kleinen Café am Tokyo Tower verabredet und würde ihm dort eine Menge Geld dafür geben, dass der Brief an Heiji auch sicher ans Ziel kam. Die beiden waren einander ebenbürtig, dass wusste Shinichi. Aus diesem Grund kam auch nur Hakuba in Frage, für diese Aufgabe jedenfalls. Er würde keine lästigen Fragen stellen, würde seinen Auftrag erledigen und wenn Heiji es las, würde es fast zu spät sein. Nein, er würde rechtzeitig da sein, um Ran zu trösten, würde rechtzeitig da sein, um Shinichi zu sehen, aber kein Wort mehr mit ihm zu wechseln.
 

Shinichi seufzte, als er das Café betrat und von der Kellnerin kurz darauf an einen Tisch geführt wurde, an dem Hakuba wie immer überpünktlich und perfekt gekleidet saß. Er schaute auf seine Taschenuhr und erklärte anerkennend: „Du bist sehr pünktlich Kudô-san.“ Dabei nickte er zustimmend und schloss die Uhr wieder.

Shinichi hingegen lächelte: „Natürlich bin ich pünktlich Hakuba-san. Ich kenne dich doch, du bist immer exakt.“ Er konnte sich dem Gedanken nicht erwehren, dass Sagurus Perfektionismus schon etwas Nervtötendes hatte, aber er mochte den Detektiv dennoch. Er würde ein guter Ersatz für ihn sein, das wusste Shinichi.

Er lächelte matt und sah, dass Hakuba bereits eine Kanne Earl Grey und, zu Shinichis Freude, auch Kaffee geordert hatte. „Danke Hakuba-san“, flüsterte Shinichi, ob dieser Aufmerksamkeit des Kollegen.

„Das ist doch selbstverständlich. Ich weiß doch wie du zu Tee stehst. Du bist europäischer als ich“, wagte Hakuba zu scherzen. Selbst wenn er dies selten tat, so war es selbstverständlich, dass er Shinichi gegenüber manches Mal eine solche Haltung einnahm, um zu zeigen, dass er ihn respektierte.

Shinichi nahm einen Schluck von dem tiefschwarzen Gebräu und entspannte sich merklich. Es tat gut, den bitteren Geschmack im Mund zu fühlen, doch ihm war bewusst, weswegen er hier war.

„Hakuba-san, ich habe dieses Mal etwas Offizielles für dich. Es hat nichts mit Kid zu tun, das versichere ich dir, sondern ist eher ein wichtiger Botendienst, den ich nicht selbst erledigen kann“, Shinichi kam gleich zum geschäftlichen Teil. Hakuba mochte es, wenn jemand sofort auf den Punkt kam, daher respektierte er Shinichi auch mehr als er zugeben wollte.

„Ein Botendienst?“ Saguru Hakuba schaute seinen Gegenüber erstaunt an. „Seit wann bittest du mich, deinen Boten zu spielen?“, brachte er hervor.

„Hakuba-san, ich sagte bereits ich würde es selbst tun, doch ich kann es nicht, da ich die nächsten Tage hier zu tun habe. Aber der Brief ist wichtig. Heiji Hattori muss ihn dringend bekommen, wenn nicht, dann…“, Shinichi brach ab.

Es würde alles anders kommen als geplant, wenn Heiji den Brief nicht bekam. Ran würde das Bad allein betreten und dann würde niemand da sein, um sie zu trösten und ihr die Wahrheit zu sagen.

Hakuba bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte, aber er glaubte daran, dass sein Kollege das von selbst lösen oder sich ihm anvertrauen würde, wenn er es für notwendig hielt.

„Was dann?“, fragte er nun doch.

„Dann fehlen ihm wichtige Unterlagen für die Lösung eines Falles und das kann ich nicht zulassen. Du bekommst natürlich auch die Fahrt nach Osaka und die Übernachtungskosten bezahlt. Ach ja und dein Honorar…“ Shinichi reichte ihm einen Scheck und eine größere Summe Bargeld. „Das ist alles für diesen Auftrag. Dafür stellst du keine Fragen über den Inhalt. Einverstanden?“

Hakuba schaute noch immer den Betrag auf den Scheck an. Eine Menge Geld war es schon. Er nickte, nach einigem Zögern nur und steckte beides ein. „Das Bargeld sehe ich als Spesen an“, lächelte er und nahm dann auch den Umschlag vom Tisch, den er sicher verstaute. Shinichi bedankte sich und die beiden unterhielten sich noch eine Weile über einige interessante Fälle, die beide verfolgt hatten und in denen oft genug kompliziertes Denken zur Lösung führte.

Nach einer Weile mussten sich die beiden Detektive jedoch verabschieden. Beide in unterschiedliche Richtungen und beide den Kopf voller Gedanken.

Wieder tastete Shinichi in seine Tasche. Er seufzte erleichtert.

Es war noch da.

Er würde es tun!

Er würde Ran nicht mehr die Siegerin sein lassen in diesem Spiel um sein Leben.

Er würde endlich frei sein von den Qualen seines Seins.

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er dies feststellte.

Er würde sich endlich befreien, von allem, was ihn fesselte!
 

Saguru Hakuba stand um neunzehn Uhr vor der Haustür der Hattoris. Eine Frau im Kimono, die er als Shizuka Hattori vermutete, schickte ihn die Eichentreppe zu Heijis Schlafzimmer hinauf.

Dort klopfte er an und fand Heiji vertieft zwischen einigen Fotos sitzen auf dem Fußboden. Offenbar hatte er die Fotos aus der Pappschachtel neben sich genommen. Ein Chaot war dieser Hattori also wirklich, stellte Hakuba seufzend fest, aber er bedeutete Shinichi etwas, also würde er sich wohl zu dem anderen auf den Boden setzen müssen.

Langsam ließ er sich nieder, nachdem er Heiji förmlich und vor allem umständlich begrüßt hatte. Heiji grinste frech: „Du bist also Saguru Hakuba. Derjenige der Shinichi seinen Posten streitig macht.“ Er lachte, sprach aber sofort weiter: „Was verschafft mir die Ehre deines Besuches Saguru-kun?“ Heiji vergaß die Förmlichkeiten, denn sie waren etwa gleichaltrig und daher war es egal, wie sie einander anredeten, fand er.

„Hattori-san…“ Saguru war ob der vertrauten Anrede Heijis geschockt und versuchte nun die Fassung zu wahren. „Ich soll dir nur das hier geben. Shinichi lässt dir einen Gruß ausrichten.“

Heiji lächelte und nahm ihm den Umschlag ab.

„Danke Hakuba-san. Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir.“ Heiji verbeugte sich, so gut das auf dem Holzfußboden möglich war und öffnete genüsslich den Brief, denn er erwartete, dass Shinichi ihm einen Liebesbrief hatte zukommen lassen.

Anstelle dessen fand er folgende Zeilen:
 

Lieber Heiji!

Ich schreibe Dir aus verschiedenen Gründen.

Du musst nach Tokio fahren und Ran trösten, sie wird es nicht allein schaffen. Sei für sie da. Sie braucht jemanden.

Aber wenn sie mich am Meisten brauchen würde, bin ich schon kalt und starr. Ich werde nicht mehr hier sein, um Dich oder sie in die Arme zu nehmen.

Verzeih mir meine Tat, aber ich halte es nicht mehr aus.

Ran engt mich ein. Ich kann nicht mit ihr zusammen leben, in dem Haus, dass ich nicht mehr als gemütlich empfinde, sondern in dem sie ihre Vorhänge und Teppiche verteilt hat, damit es „Atmosphäre“ bekommt. Es hatte ohne sie etwas Gemütliches, mit ihr lebe ich in einem Albtraum.

Ich kann nicht mehr neben ihr aufwachen und Schuldgefühle haben, weil ich sie als Schwester sehe. Ich liebe sie wie eine Schwester, aber Dich liebe ich mehr.

Ja, Heiji ich liebe Dich und doch ist da Kazuha, die ich nicht verletzen will und Ran, der ich auch nicht noch mehr wehtun will, als ich muss.

Ich bitte Dich, mach weder Dir noch Ran Vorwürfe. Ihr tragt keine Schuld an meiner Entscheidung, dass hier alles zu beenden.

Ich musste zum ersten Mal etwas entscheiden, dass mir nicht hätte schwerer fallen können. Doch mir wurde bewusst, dass dies die einzige Möglichkeit ist, Euch alle glücklich zu machen, ohne dabei mein Herz und meine Seele weiterhin verstellen zu müssen.

Nur durch meinen Tod, werdet Ihr glücklich.

Nur durch meinen Tod werdet Ihr erkennen, dass Ihr mich nie wirklich gebraucht habt.

Bitte verzeih mir Heiji und vergiss mich dann eine Weile lang!

Verzeih mir, ich muss es tun! Ohne mich werdet Ihr alle glücklicher!

Werde glücklich mit Kazuha, mein Geliebter.

Ich werde dich bis über den Tod hinaus lieben, Heiji!

Erinnere Dich noch einmal an den Zug und die Scheibe, dort sagte ich Dir bereist, dass ich Dich liebe, nun werde ich es noch einmal sagen. Suki dayo, Heiji.

Ich gehe nur voraus, vielleicht haben wir ja in der Ewigkeit eine Chance, geliebter Heiji. Ich träume so lange von Dir, während ich den ewigen Schlaf schlafe.

In Liebe Dein

Shinichi
 

Heiji las mehrmals, was Shinichi ihm geschrieben hatte. Dann entfuhr ihm endlich ein Laut des Schmerzes.

„Hakuba, wir müssen sofort nach Tokio! Wir dürfen nicht zu spät kommen!“

„Was ist denn passiert Hattori-san?“, fragte Hakuba irritiert.

„Er wird sich umbringen, wenn wir ihn nicht aufhalten!“

Mehr brachte Heiji nicht hervor, sondern stürzte bereits die Treppe nach unten. Sein Handy und seine Geldbörse hatte er eben noch einstecken können. Er durfte nicht zu spät kommen! Shinichi brauchte ihn, sonst würde er sterben!

Angst schnürte ihm die Brust zu. Was wenn er zu spät kam? Er musste Shinichi doch beschützen!

Heiji stieg in den Shinkansen, alle Sinne gespannt. Hoffentlich kam er rechtzeitig an.

Saguru selbst, saß neben ihm während der langen Fahrt nach Tokio, auch er fuhr zurück, doch sein Kopf war leer. Er war derjenige gewesen, der den Boten gespielt hatte.

Was war es gewesen, dass Shinichi zu dieser Tat drängte? Er würde es wohl nie erfahren…
 

Währenddessen starrte Shinichi aus dem Fenster und lauschte dem Wind, der nur für ihn so heftig zu wehen schien. Es stürmte, aber kein Regen prasselte gegen das Fenster.

Er hörte Rans gleichmäßige Atemzüge. Sie war fest eingeschlafen. Sie würde nichts hören. Das Wasser lief schon in die Badewanne. Klar, sodass es sich rot färben würde.

War seine Entscheidung wirklich die richtige?

Tat er nichts Falsches?

Würde er nicht alle Menschen verletzen, die ihm wichtig waren?

Ran wusste nicht, dass er Conan gewesen war, wusste nicht, dass dies seine besondere Beziehung zu Shiho ausmachte, die nebenan bei Professor Agasa lebte. Sie wusste nicht, dass er Heiji liebte.

Kannte Ran ihn überhaupt wirklich?

Shinichi schüttelte den Kopf. Er durfte nicht darüber nachdenken. Er musste gleich nur das Messer zu einem klaren Schnitt ansetzen und alles würde vorbei sein.

Doch vorher musste er noch etwas erledigen…
 

Ich hinterlasse einen Brief,

auf dem Küchentisch.

Und ich hoffe du verstehst,

während du diese letzten Worte liest.
 

Shinichi schritt leise die Stufen zur Bibliothek herab und holte den Schlüssel aus dem Versteck in dem Sherlock Holmes Buch, schloss den Schreibtisch auf und entnahm die Zeilen dem Schreibtisch.

Leise ging er in die Küche und legte eine CD in das Abspielgerät ein, danach legte er eine Notiz mit der Aufschrift „hör mich“ darauf.

„Vergib mir Ran-neechan“, flüsterte er, als er die Zeilen auf dem Küchentisch platzierte. „Ich hoffe du verstehst, wieso ich das tun muss.“
 

Nachdem auch diese letzte Vorbereitung getroffen war, suchte er seinen Weg ins Badezimmer und entledigte sich seiner Kleidung. Aus seiner Jeanstasche zog er ein Klappmesser hervor, dass eine ziemlich scharfe Klinge hatte, die ihm hoffentlich den ersehnten Tod bringen würde.

Shinichi ließ sich in das klare, lauwarme Wasser gleiten. Die letzte Wärme, die er in seinem Leben spüren würde, außer dem Blut, dass seinen Arm in wenigen Sekunden herunter laufen würde. „Heiji, verzeih mir. Ich muss es tun.“ Tränen standen in seinen Augen und die Messerklinge schwebte über seinen Pulsadern. Gleich würde es vorbei sein…
 

Hier ist jetzt Ende! Jedenfalls für dieses Kapitel.

Ich weiß der Cliffhanger kommt an einer unerwarteten Stelle, aber wenn ihr nicht wisst ob Heiji rechtzeitig kommt, werdet ihr gespannter sein. Also hoffe ich auf euch.

An meine Schwarzleser: Ich würd mich über einen Kommentar, auch von euch, freuen.

Also schreibt mir wie es euch gefallen hat.

Lieben Gruß und danke an meine fleißigen Kommi Schreiber!

Eure Ito-chan

Kapitel 5.1

Hallo ihr Lieben!

Hier ist also meine erste Version des Finales meiner FF!

Natürlich ist das jetzt für einige etwas verwirrend, aber ich erkläre es ja!

Nachdem ja einige sehr große Angst hatten, dass Shinichis Leben endgültig und für immer beendet sein könnte und ich selbst auch ein bisschen traurig, ob dieser Tatsache war, hab ich mir überlegt, dass es eine Version mit Happy End bekommt und eine mit einem Sad Ending.

Will heißen: Ich schreibe zwei mal am Ende des vierten Kapitels weiter, dadurch erklärt sich auch der Cliffhanger ausgerechnet an der Stelle. ^^

Ich hoffe ich stelle somit die Partei zufrieden, die nach einem „Sad Ending“ für diese Story schrie. (Wehe Lynn, du bist nicht zufrieden, dann… *kicher* überleg ich mir die ultimative Art dich zu erflauschen.)

Natürlich will ich damit auch die Leute zufrieden Stellen, die um eine weniger traurigen Version baten. (Ja Sunni, ihm einfach etwas Böses anzutun, wär gemein gewesen. *dich knuddel* Wenn dir die zweite Version nicht gefällt, dann weiß ich auch nicht mehr, was ich machen soll…)

Aber bevor die Vorrede länger wird, als das große Finale… hier kommt das neue Kapitel.

Ich würde mich natürlich wie immer über kritische Stimmchen freuen!

Eure

Ito-chan
 

Kapitel 5.1
 

Shinichi saß da, im lauwarmen Wasser, das er in die Badewanne gefüllt hatte und zögerte für wenige Momente. Sollte er es wirklich tun? Die Klinge des Messers schwebte über seinem Arm und senkte sich langsam Millimeter um Millimeter tiefer hinab, um den lebenserhaltenden Herzschlag endgültig zu zerstören.

Konnte er es wirklich tun?

Er schloss die Augen, einige letzte Gedanken, an die Menschen, die er verletzen würde, Shiho, Professor Agasa, seine Eltern, Eri und Kogoro sicher auch, Kazuha, Heiji und natürlich Ran.

Ran?!
 

Wenn das Leben Zweifel weckt,

und ich keinen Ausweg seh,

möcht ich selbst entscheiden,

ob es lohnt zu bleiben,

oder besser ist zu gehen.
 

Nein es ist nicht wegen Dir.

Die Schuld liegt ganz allein bei Mir.

Ich hab kein Spaß am Leben,

Gefangen in meiner Seele,

brennt der Zweifel tief in Mir.
 

Es tut mir leid.
 

„Shinichi!“ Der einzige Gedanke, der in seinem Kopf noch Platz hatte und das seit geschlagenen drei Stunden, war der Gedanke an den geliebten Mann, den er vielleicht nicht mehr lebend vorfinden würde! „Nicht an das Schlimmste denken. Mal jetzt nicht den Teufel an die Wand. Er lebt noch, er wird es sicher so eingefädelt haben, dass er wusste, wann Saguru losfährt und seinen Plan erst dann in die Tat umsetzen, wenn er sich sicher ist, dass ich den Brief erhalten habe und auf dem Weg zu ihm bin! Ich kann es noch schaffen!“

Heiji versuchte sich selbst Mut zu machen. Hakuba saß neben ihm, doch der hatte keinen einzigen Ton gesagt, machte sich selbst zu viele Vorwürfe, plötzlich kam ihm ein Gedanke, den er vorher nicht gehabt hatte. Leise murmelte er ihn vor sich hin: „Wieso gibt er mir für meine Diskretion so viel Geld? Wieso will er sich eigentlich umbringen? Es war doch immer alles in Ordnung in seinem Leben.“

Heiji hatte natürlich vernommen, was sein Kollege gesagt hatte und schaute ihn erst entgeistert, dann absolut fassungslos an. „Er hat dir Schweigegeld bezahlt? Denkst du wirklich zwischen ihm und Ran war alles in Ordnung, Hakuba?“ Seine Stimme überschlug sich fast bei seinen Worten.

„Schweigegeld? Er meinte, ich solle nicht nach dem Inhalt fragen. Ich wusste nicht, dass es ein Abschiedsbrief war. Zwischen Ran und Shinichi schien alles in Ordnung, in seinem ganzen Leben schien alles in Ordnung. Mori bezeichnete ihn doch in der Öffentlichkeit oft genug als seinen zukünftigen Schwiegersohn.“ Saguru schien absolut überzeugt davon zu sein, dass Kogoro Mori die Wahrheit gesprochen hatte.

„Du konntest es nicht wissen. Natürlich nicht. Shinichi schrieb mir, damit Ran nicht alleine ist, wenn sie seine Leiche findet. Das ist äußerst rücksichtsvoll, denkst du nicht auch? Er macht sich, seit er wieder zurück ist, um alle anderen Menschen Sorgen und vergisst dabei, dass es auch noch andere Dinge gibt und dass er seine eigene Seele verletzt. Er kann nicht mehr! Er will nicht mehr leben! Er fühlt sich gefangen in einer Welt, die Ran für ihn ausgewählt hat und er hat Recht! Sie drängt ihn in eine Verlobung, will dass er irgendwann der Vater ihrer Kinder ist, achtet nicht darauf, dass er auch noch Gefühle hat, Gefühle, die vielleicht nur eine einzige Person verstehen kann…“, er brach ab. Tränen standen in seinen Augen. Shinichi durfte nichts passieren, er würde sich ewig Vorwürfe machen. Es hätte alles anders sein können. Er hätte Kazuha aufgeben können, endgültig abschließen können, Shinichi und sich in eine Lage bringen können, die Ran sicher hätte missverstehen müssen. Aber er hatte es nicht getan, hatte Ran nicht herausfinden lassen, wie es in Shinichis Innersten aussah. Wie schäbig er sich vorkam, wie verlassen er sich fühlte. Gab es überhaupt noch Hoffnung?

„Er wird leben, ganz sicher. Wir werden pünktlich kommen, Hattori-san“, flüsterte Saguru sanft in Heijis Gedanken hinein. Es war eher, um sich selbst zu beruhigen, um seine eigenen Zweifel und Ängste zum Schweigen zu bringen, aber innerlich wusste er, dass es nicht der Fall sein musste.

Endlich wurde Tokio ausgerufen. Vielleicht hatten sie momentan eine reelle Chance darauf, Shinichi noch lebend anzutreffen oder er war noch zu retten.
 

Am Tokioter Bahnhof, sprang Heiji aus dem Zug und stürmte in einem Tempo die Treppen zum Ausgang hinauf, das Hakuba nur schwer halten konnte. Das Menschengewirr an Großstadtbahnhöfen in Japan, war sicher nichts, dass ein normaler Mensch, der nicht gerade Hattoris Ellenbogen besaß und seine Ängste teilte, schnell bewältigen konnte. Am Taxistand, fand er Heiji wieder, der gerade dabei war in ein Taxi zu steigen. „Hattori! Ich komme mit!“, rief er dem Detektiv aus Osaka zu, ohne dabei zu berücksichtigen, dass er die Höflichkeit zum ersten Mal an diesem Tag außer Acht ließ.

„Dann komm endlich! Wir dürfen keine Zeit verlieren, Hakuba!“, hetzte Heiji den anderen.

Saguru beeilte sich ebenfalls ins Taxi zu kommen und sie fuhren los, während Heiji den Fahrer immer wieder hetzte, er solle endlich etwas mehr Gas geben.

Im Verkehr der Rushhour am frühen Morgen blieben sie natürlich stecken, sodass Heiji wirklich der Verzweiflung nahe war. „Er darf nicht sterben! Ich muss es einfach schaffen! Wenn ich nicht pünktlich komme, dann wird er sterben! Shinichi!“ Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich immer wieder, schienen sich im Kreis zu drehen. Während sie hier im Stau standen, konnte Shinichi sich schon das Leben genommen haben!

Eine halbe Stunde saßen sie nun schon in diesem dämlichen Taxi und warteten darauf, dass es weiter ging. Wieso hatte man auch immer rote Welle, wenn man es nicht gebrauchen konnte?

Plötzlich sah Heiji, wie Hakuba sein Handy zückte und eine Nummer wählte.

„Schönen guten Tag Inspektor Nakamori. Ich weiß, dass ich sie sicher gerade bei wichtigen Ermittlungen störe, aber könnten sie so gütig sein, alle Ampeln, die gerade die Autos anhalten grün zu schalten lassen. Es geht um Leben und Tod, ich bitte sie! Seien sie so gut und helfen sie mir.“ Er versprach es zu tun, falls Saguru das nächste Mal seine Ermittlungen nicht störte, was dieser zwar nicht einzuhalten gedachte, aber trotzdem versprach. Ein Menschenleben war, auch in Sagurus Augen, wichtiger, als ein spannender Fall.

Kurz darauf waren wirklich alle Ampeln, die sie passieren mussten, grün und versprachen durchfahrt! Endlich bogen sie von den viel befahrenen Straßen ab, in das Wohngebiet…
 

Der Schnitt ist tief und kalt,

das Wasser färbt sich rot.

Ein Ringen nach Luft beginnt,

so schmeckt der Tod.
 

Währenddessen hatte Shinichi auch den letzen Zweifel aus dem Weg geräumt. Das Messer durchtrennte seine Pulsadern und warmes Blut, lief seinen Arm hinab. Er schloss die Augen. „Verzeih Heiji, ich muss es tun. Ich habe es für mich entschieden“, flüsterte er in die Stille des Badezimmers.

Langsam lies er den Arm hinab in das warme Wasser gleiten und fühlte, wie das Leben aus ihm wich. Bald würde es vorbei sein, endlich würde er alle glücklich machen können, wenn die Trauer vergangen war.
 

Pünktlich, wie an jedem Morgen, stand Ran Mori auf und konnte Shinichi nicht neben sich finden. „Wo steckt er bloss? Normalerweise schläft er doch viel länger, als ich“, dachte sie. Dann kam ihr der Gedanke, dass Shinichi, entgegen ihrer Bitte, einen Kaffee zu sich nehmen würde. Sie seufzte und stieg aus dem Bett. Dieser Sturkopf würde sicher mal wieder versuchen heimlich etwas anzustellen, damit sie es nicht bemerkte.

Langsam stieg sie die Stufen zur Eingangshalle hinab. „Shinichi?“, flüsterte sie, als sie die Küche betrat, nachdem sie durch das Foyer gegangen war und diese erreicht hatte. Auf dem CD-Player fand sie den Zettel und hörte folgende Zeilen aus den Boxen dröhnen:

Die Nacht ist kalt, draußen peitscht der Wind, nur für mich.

Ein heißes Bad bei Kerzenlicht.

Du liegst schlafend nebenan,

fast schon friedlich wie ein Kind.

Während mir der Tod ein Liebeslied singt.
 

Der Schnitt ist tief und kalt,

das Wasser färbt sich rot.

Ein Ringen nach Luft beginnt,

so schmeckt der Tod.
 

Ich hinterlasse einen Brief,

auf dem Küchentisch.

Und ich hoffe du verstehst,

während du diese letzten Worte liest.
 

Wenn das Leben Zweifel weckt,

und ich keinen Ausweg seh,

möcht ich selbst entscheiden,

ob es lohnt zu bleiben,

oder besser ist zu gehen.
 

Nein es ist nicht wegen Dir.

Die Schuld liegt ganz allein bei Mir.

Ich hab kein Spaß am Leben,

Gefangen in meiner Seele,

brennt der Zweifel tief in Mir.
 

Es tut mir leid.
 

Wenn das Leben Zweifel weckt,

und ich keinen Ausweg seh,

möcht ich selbst entscheiden,

ob es lohnt zu bleiben,

oder besser ist zu gehen.
 

Nein es ist nicht wegen Dir.

Die Schuld liegt ganz allein bei Mir.

Ich hab kein Spaß am Leben,

Gefangen in meiner Seele,

brennt der Zweifel tief in Mir.
 

Es tut mir leid.
 

Während das Lied durch die Küche klang, fand sie den Brief auf dem Tisch und wunderte sich über die Anredeform Ran-neechan. Schon die Anrede auf dem Umschlag schien ihr komisch, so hatte Shinichi sie noch nie genannt, höchstens Conan. Eindeutig war es Shinichis Handschrift, aber dass er sie als große Schwester bezeichnete erschien ihr absolut unverständlich. Als sie dann jedoch las, was er geschrieben hatte, löste sich ein Schrei aus ihrer Kehle! „Shinichi!“ Der Laut halte durch die Küche, als ihr bewusst wurde, was geschehen war.

Es konnte doch nicht wahr sein!

Heiji wusste bescheid?

Er würde kommen, um mit ihr Shinichis Leiche zu finden?

Tränen rannen über ihre Wangen. Das konnte doch nicht wahr sein! Er würde sich doch nicht umbringen!

Die Türglocke riss sie aus ihren Gedanken. Das war sicher nur ein Albtraum und sie würde wieder aufwachen, Shinichi schlafend neben sich, wie jeden Morgen, dachte sie während sie zur Tür ging, an der Sturm geläutet wurde.
 

Heiji war vor wenigen Sekunden aus dem Taxi gesprungen und zur Haustür des Anwesens der Kudos gestürmt. Er durfte nicht sterben. Er durfte noch nicht tot sein!

Während Saguru Hakuba den Taxifahrer bezahlte, läutete Heiji wie ein Irrer an die Tür! „Ran, verflixt, mach endlich die Tür auf!“, dachte er.

Endlich wurde die Tür geöffnet und eine absolut geschockte Ran stand vor ihm. „Ran, wo ist Shinichi?“, fragte Heiji, wobei seine Stimme sich überschlug.

„Ich… ich weiß nicht. Was ist denn los? Ich hab auf dem Tisch nur einen Brief gefunden. Ich verstehe nicht so recht, was das alles soll!“, flüsterte Ran verzweifelt, ob Heijis Reaktion.

„Ran, hat er dir geschrieben, was er vorhat?“ Heiji war absolut aufgeregt. Von Ran erhielt er nur ein Kopfschütteln.

„Mori-san“, Saguru mischte sich nun doch ein, da Heijis Befragungstechnik zu nichts führen würde: „Hat Shinichi dir einen Ort genannt, den du nicht ohne Hattori-san betreten sollst?“

„Das Bad.“ Mehr brachte Ran nicht heraus, bevor Heiji die Treppe hinaufstürmte.

Vor der Tür blieb er stehen. Was, wenn Shinichi schon tot war? Er zögerte einen Moment lang und drückte dann doch die Klinke hinab…
 

Zitternd machte er die wenigen Schritte auf die Wanne zu. Das Wasser war nicht mit Zusätzen versehen, aber blutrot. Shinichi lag da, die Augen geschlossen, ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, ganz so als schliefe er. „Shinichi…? Shinichi…?“ Heiji rief immer wieder seinen Namen und erwartete, er würde antworten, aufstehen und das alles für einen Scherz erklären. Vielleicht war er ja auch nur in der Wanne eingeschlafen. Natürlich schlief er, aber dieser Schlaf war für die Ewigkeit, wie Heiji in diesem Moment schmerzlich bewusst wurde.

Das Wasser schimmerte, bewegte sich um den toten Körper. Heiji stand da, mitten in dem kleinen Raum, vollkommen kraftlos, voller Schuldgefühle. „Nein… Wieso? … Verdammt, ich bin zu spät! Shinichi!“ Er hätte ihn retten können, wenn er sich nur beeilt hätte, wenn er früher gekommen wäre, wenn das Taxi nicht im Stau gestanden hätte, wenn er die U-Bahn genommen hätte. Die Zeit spielte keine Rolle mehr. Alles war nun egal, denn Shinichi war tot, damit war auch sein Leben beendet.

„Heiji?“ Ran riss ihn aus seinen Selbstvorwürfen. „Wieso?“, mehr brachte sie nicht hervor. Tränen verschleierten ihren Blick.

„Mori-san“, es war Saguru, der antwortete, als er Heijis Blick sah. „Lass ihn. Er trauert. Wenn er dir die Antwort geben kann, dann wird er es tun. Glaub mir. Hattori-san, steh auf. Die Polizei und der Krankenwagen sind unterwegs.“

Doch Heiji bewegte sich nicht vom Fleck. Er schaute nur weiter auf das blutrote Wasser, hatte darin etwas entdeckt, wie es schien und fixierte nun diesen Punkt.

Saguru jedoch konnte diesen verzweifelten Jungen nicht mehr am Tatort lassen, denn so traurig es erschien und so makaber dieser Gedanke war, dies war ein Tatort wie jeder andere und die Polizei musste die Spuren sichern.

„Heiji-san“, begann er noch einmal, hoffend die vertrautere Anrede würde ihn wenigstens für Sekunden erreichen und legte seine Hand auf die Schulter des anderen, „bitte, steh auf und komm mit. Sei vernünftig, das hier ist weder gut für Mori-san, noch für dich.“

Als würde die Hand etwas in Heiji auslösen stand er auf und griff in seine Hosentasche, wie immer, seit einem Praktikum bei der Polizei, trug er ein paar Handschuhe bei sich, die er, an Tatorten, so manches Mal gebrauchen konnte. Allein der Gedanke daran, dass dies hier für die Polizei ein Tatort sein würde schmerzte ihn und doch würde er nicht zulassen, dass jemand von der Polizei Shinichi aus dem Wasser zog oder gar Ran anwesend war, wenn er das tat. Vor allem sollte Ran sicher nicht den Schnitt sehen, den das Messer, welches Heiji gerade aus dem Wasser ziehen wollte, verursacht hatte. Wie tief die Wunde wohl war? Würde er es überhaupt ertragen diese Wunde zu sehen?

Seine Stimme zitterte, als er Ran anwies: „Geh nach unten und öffne die Tür, der Notarzt wird gleich da sein und braucht jemanden, der ihm den Weg zeigt.“

„Heiji…“

„Geh schon!“, unterbrach Heiji sie ungehalten!

Ran folgte seiner Anweisung, obwohl sie wusste, dass Shinichis Leben nicht mehr zu retten war. Was sollte sie auch anderes tun? Heiji hätte nur getobt, wenn sie es nicht getan hätte, nahm sie an.
 

Nur noch Heiji und Saguru waren in dem Zwielicht des Badezimmers, neben der Leiche Shinichi Kudos. Für beide war er wichtig gewesen. Saguru war betroffen als Kollege und Rivale des großartigen Detektivs, den er aber auch als gleichgestellt anerkannt und seine Schlussfolgerungen geschätzt hatte.

Heiji stand dort, als Shinichis Geliebter, als der Mann, wegen dem Shinichi Ran nicht mehr geliebt hatte. Sie hatten einander geliebt, hatten die Verzweiflung geteilt einander zu lieben und nicht beisammen sein zu dürfen, hatten geträumt voneinander und nun stand er vor den Trümmern!

„Hakuba, ich werde es nicht der Polizei überlassen, Shinichi aus der Wanne zu ziehen. Ich weiß, dass er nicht mehr zu retten ist, aber wenn ich es nicht tue, dann hätte er es umsonst getan. Ran sollte es nicht sehen, aber sei so gut und bezeuge, dass ich es aus Sorge tat, weil ich glaubt ihn noch atmen zu sehen, als Ran loslief…“, seine Stimme brach ab, vor Zittern. Bei seinen eigenen Worten war Heiji zusammengezuckt. Nun schaute er bittend in die Augen des anderen.

Ein Nicken erlöste ihn. „Ich kann es verstehen…“, hörte er das leise Flüstern des anderen, der ihm damit signalisierte, dass es in Ordnung war.

Heiji griff zögernd nach einem Handtuch und drückte es Saguru in die Hand. Dieser schien zu wissen, was er damit sollte, als er sah, wie Heiji seine Hände in das rote, mittlerweile eisige Wasser schob und den leblosen Körper heraushob.

Schnell schob er das Handtuch über den Leichnam, den Heiji nun in den Armen hielt und sanft vor und zurück wiegte. Tränen hatten sich ihren Weg seine Wangen herabgesucht, als er die tiefe Schnittwunde an Shinichis linken Arm erblickt hatte.

„Wieso hast du nichts gesagt? Shinichi! Wieso? Du hast mich hier einfach zurückgelassen und wartest auf die Ewigkeit?! Verdammt, ich hätte Kazuha doch aufgegeben für dich!“ Ein letzter Kuss verirrte sich auf die eiskalten Lippen Shinichis, den er nicht mehr würde erwidern können. So viel Liebe steckte in Heiji, dass er es trotzdem tat, nur weil es Shinichi war, der da so leblos lag.

Es war ein verzweifelter Hilferuf, von dem Saguru sich abwandte. Die Polizei durfte das nicht erfahren. Er würde aussagen, dass er nicht wisse wo der Abschiedsbrief an Hattori sei. Die beiden hatten einander geliebt, dass musste die Polizei nicht wissen.

Langsam ging er die Stufen hinab und fand Inspektor Megure an der Haustür vor. „Machen sie sich keine Mühe, er ist tot. Kudo-san hat sich wirklich alle Mühe gegeben Inspektor. Es tut mir Leid für dich Mori-san, aber wir haben ihn eben aus der Wanne gezogen. Er ist nicht mehr zu retten.“ Es war nur ein Flüstern, doch Megure wurde blass und auch Ran taumelte. Shinichi war tot und es war alles ihre Schuld!
 

Ran war mehrere Wochen nicht ansprechbar, lebte wie in Trance und machte sich Vorwürfe. Yukiko und Yusaku waren sehr erschüttert gewesen, als sie den Grund für Shinichis Tat erfahren hatten und hatten alles versucht, um die Trauer zu bekämpfen, aber es half nichts, ihr einziger Sohn war tot. Niemand verstand, wollte begreifen.
 

Die Trauerfeier war voller Menschen, die ihn nicht einmal nahe gestanden hatten und die Trauer heuchelten.

Yusaku schien es egal und auch Yukiko nahm davon keine Kenntnis. Auch Kazuha heuchelte Trauer so schien es, denn sie hatte Ran beim Ausrichten geholfen und empfing die Trauergäste mit einer aufgesetzten Miene.

Als nach der Trauerfeier, die für Heiji unendlich anstrengend gewesen war, da er seine eigene Traurigkeit nicht hatte zulassen können, Kazuha zu ihm kam und ihn zärtlich in die Arme nehmen wollte. „Heiji, wir sollten reden…“, fing sie an. Er nickte und lies sich von ihr widerstandslos in einen anderen Raum führen.

„Wir sollten unsere Hochzeit verlegen. Ran sollte noch nicht direkt so viel Glück ausgesetzt sein, denkst du nicht auch, Heiji?“, fragte sie und sah ihn erwartungsvoll an.

„Ja, Kazuha, wir sollten sie vielleicht besser absagen“, stimmte ihr Verlobter ihr zu.

„An welches Datum denkst du denn, Heiji?“, fragte Kazuha nun aufgeregt weiter.

„An gar keines in diesem Jahr und auch keines im nächsten“, gab er zur Antwort, erhielt aber nur ein helles Lachen zur Antwort. Als er jedoch stumm blieb, stutzte Kazuha.

Natürlich, er hatte seinen besten Freund verloren, aber dieser Zynismus war doch sonst nicht seine Art. „Du meinst das doch nicht etwa ernst Heiji?“, brachte sie nun doch erstaunt hervor.

„Doch Kazuha, ich meine es vollkommen ernst. Es geht nicht weiter zwischen uns, wir können nicht heiraten, nicht, wenn du und ich einander nicht lieben“, antworte er und wandte sich ab.

„Heiji, ich liebe dich aber doch“, versuchte Kazuha die Situation zu retten.

„Kazu, an dir liegt es nicht! Es geht nicht immer nur um deine Gefühle! Unsere Eltern glaubten wir seien füreinander geschaffen, aber das sind wir nicht! Ich liebe dich nicht! Ich habe in dir immer eine Freundin gesehen! Verstehst du das denn nicht? Ich will nicht mehr! Ich will einfach um ihn trauern, will weinen und mich nach dem warum fragen. Ich war zu spät. Er hätte gerettet werden können! Wir hätten glücklich sein können! Begreif es Kazuha, es ist aus! Wir gehören nicht zueinander!“, rief er verzweifelt aus.

Sie stand da und wandte sich ab. Ein letztes Mal wollte er ihr helfen, indem er ihr Trost spendete, wo er keinen spenden konnte. „Geh einfach!“, befahl sie, als sie seine Hand weg schlug.
 

Kazuha hatte nichts dazu gesagt und redete auch keinen Ton mehr mit ihm. Da musste er durch, dachte sich Heiji und machte sich auf, um noch einen letzen Gang zu erledigen. Er würde Ran besuchen und ihr die Wahrheit sagen…
 

Diese lebte bei ihrer Mutter, da Kogoro die Situation nicht recht meistern konnte. Eri öffnete und lies Heiji gerne zu ihrer Tochter, die so langsam wieder zu leben anfing.

„Ran, kann ich mit dir reden? Es geht um den Grund, aus dem Shinichi sich umgebracht hat“, brachte er hervor, als er ihr Arbeitszimmer betrat.

Sie nickte nur und nahm den Brief entgegen, den Heiji ihr hinhielt. Nach dem Lesen, saß sie da, Tränen in den Augen. „Ich war es Schuld?“

Heiji schüttelte den Kopf.

„Aber das sagt er“, beharrte Ran auf der Tatsache.

„Nein, er wollte dir nicht wehtun. Das hat er sicher durch den Selbstmord. Aber er liebte dich wie eine Schwester, seit er Conan war, liebte er dich als Schwester.“

„Conan und Shinichi…?“, Ran schien absolut unwissend, sodass Heiji gezwungen war, ihr alles über Shiho, APTX 4869 und die B.O. zu erzählen und irgendwann auf seine Rückkehr zu sprechen zu kommen.

„In Osaka gestand er mir dann, dass er nicht mit dir zusammen sein kann, weil er dich nur als Schwester liebt und du eben seine Ran-neechan seiest. Wir liebten einander, die ganze Zeit über, getrauten uns aber nicht, es offen zu sagen. Er nahm sich das Leben, damit du nicht für einen anderen Mann verlassen wurdest, mir war es nach seinem Tod egal. Ran, sei nicht böse auf ihn, mach ihm im Nachhinein keinen Vorwurf. Er liebte dich, aber du warst eben seine Schwester und diese Schwester wollte er bewahren, wollte er nicht enttäuschen. Er blieb bei dir und wollte uns glücklich machen, damit wir vielleicht in der Ewigkeit zusammen sein konnten.“ Heiji brach ab. Er konnte nicht mehr. Die Erinnerung fiel ihm zu schwer.

Auch Ran liefen Tränen über die Wangen, denn ihr wurde bewusst, was sie angerichtet hatte.
 

Nachdem Heiji gegangen war, saß Ran lange alleine an ihrem Schreibtisch. „Shinichi Kudo…. Er war mein bester Freund, schon im Kindergarten und jetzt ist er tot. Ich habe meinen besten Freund indirekt dazu gebracht sich das Leben zu nehmen! Shinichi, du Dummkopf. Ich hätte es doch verstanden!“ Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg hinab, über Rans Wangen, auf Shinichis Foto. Er war tot, unwiederbringlich. Wenn sie es ändern könnte, wäre ihr auch egal, ob er noch mit ihr zusammen war. Er war ihr bester Freund, das hätte ihr auch den Rest ihres Lebens gereicht.
 

Heiji stand am Grab seines Geliebten und legte einen Strauß Vergissmeinnicht ab. „Ich werde dich bis in die Ewigkeit lieben Shinichi. Warte solange auf mich. Ich komme nach, Geliebter“, flüsterte er dem Grabstein, beim Fortgehen zu.

Er schritt davon, ins Ungewisse, in eine Zukunft ohne Shinichi, aber voller Glück, weil er sich seiner Liebe sicher war. Shinichi würde immer bei ihm sein, wenigstens in seinem Herzen, denn ihre Seelen gehörten zueinander.
 

*schnief* Das hier war also die erste Version, meiner Geschichte.

Dieses Ende widme ich Lynn-chan, da sie sich das Drama so sehr gewünscht hat! Ich hoffe aufrichtig, dass es dir gefallen hat.

Ich würde mich freuen, wenn ihr die zweite Version auch noch lest und mir Kommentare hinterlasst. Eure Meinung ist nämlich wichtig!

Lieben Gruß

Ito-chan

Kapitel 5.2

Hallo alle zusammen!

Jetzt heißt es: Auf zur zweiten Version. Ich habe die erste so verändert, dass etwas Schönes dabei rauskommt. Ich hoffe es gefällt euch.

Es wird hoffentlich auch nicht kitschig, was sehr fatal würde.

Also viel Spaß mit dem wirklich allerletzten Kapitel von „Nobody else“!

Ich würde mich über eure Kommentare sehr freuen!

Lieben Gruß

Ito-chan
 

Kapitel 5.2
 

Shinichi saß da, im lauwarmen Wasser, das er in die Badewanne gefüllt hatte und zögerte für wenige Momente. Sollte er es wirklich tun? Die Klinge des Messers schwebte über seinem Arm und senkte sich langsam Millimeter um Millimeter tiefer hinab, um den lebenserhaltenden Herzschlag endgültig zu zerstören.

Konnte er es wirklich tun?

Er schloss die Augen, einige letzte Gedanken, an die Menschen, die er verletzen würde, Shiho, Professor Agasa, seine Eltern, Eri und Kogoro sicher auch, Kazuha, Heiji und natürlich Ran.

Ran?!
 

Wenn das Leben Zweifel weckt,

und ich keinen Ausweg seh,

möcht ich selbst entscheiden,

ob es lohnt zu bleiben,

oder besser ist zu gehen.
 

Nein es ist nicht wegen Dir.

Die Schuld liegt ganz allein bei Mir.

Ich hab kein Spaß am Leben,

Gefangen in meiner Seele,

brennt der Zweifel tief in Mir.
 

Es tut mir leid.
 

„Shinichi!“ Der einzige Gedanke, der in seinem Kopf noch Platz hatte und das seit geschlagenen drei Stunden, war der Gedanke an den geliebten Mann, den er vielleicht nicht mehr lebend vorfinden würde! „Nicht an das Schlimmste denken. Mal jetzt nicht den Teufel an die Wand. Er lebt noch, er wird es sicher so eingefädelt haben, dass er wusste, wann Saguru losfährt und seinen Plan erst dann in die Tat umsetzen, wenn er sich sicher ist, dass ich den Brief erhalten habe und auf dem Weg zu ihm bin! Ich kann es noch schaffen!“

Heiji versuchte, sich selbst Mut zu machen. Hakuba hatte er dicht auf den Fersen, doch der hatte keinen einzigen Ton gesagt, machte sich selbst zu viele Vorwürfe, doch dann kam ihm ein Gedanke, den er vorher nicht gehabt hatte. Leise murmelte er ihn vor sich hin: „Wieso gibt er mir für meine Diskretion so viel Geld? Wieso will er sich eigentlich umbringen? Es war doch immer alles in Ordnung in seinem Leben.“

Heiji hatte natürlich vernommen, was sein Kollege gesagt hatte und schaute ihn erst entgeistert, dann absolut fassungslos an. „Er hat dir Schweigegeld bezahlt? Denkst du wirklich, zwischen ihm und Ran war alles in Ordnung, Hakuba?“ Seine Stimme überschlug sich fast bei seinen Worten.

„Schweigegeld? Er meinte, ich solle nicht nach dem Inhalt fragen. Ich wusste nicht, dass es ein Abschiedsbrief war. Zwischen Ran und Shinichi schien alles in Ordnung, in seinem ganzen Leben schien alles in Ordnung. Mori bezeichnete ihn doch in der Öffentlichkeit oft genug als seinen zukünftigen Schwiegersohn.“ Saguru schien absolut überzeugt davon zu sein, dass Kogoro Mori die Wahrheit gesprochen hatte.

„Du konntest es nicht wissen. Natürlich nicht. Shinichi schrieb mir, damit Ran nicht alleine ist, wenn sie seine Leiche findet. Das ist äußerst rücksichtsvoll, denkst du nicht auch? Er macht sich, seit er wieder zurück ist, um alle anderen Menschen Sorgen und vergisst dabei, dass es auch noch andere Dinge gibt und dass er seine eigene Seele verletzt. Er kann nicht mehr! Er will nicht mehr leben! Er fühlt sich gefangen in einer Welt, die Ran für ihn ausgewählt hat und er hat Recht! Sie drängt ihn in eine Verlobung, will dass er irgendwann der Vater ihrer Kinder ist, achtet nicht darauf, dass er auch noch Gefühle hat, Gefühle, die vielleicht nur eine einzige Person verstehen kann…“, er brach ab. Tränen standen in seinen Augen. Shinichi durfte nichts passieren, er würde sich ewig Vorwürfe machen. Es hätte alles anders sein können, er hätte Kazuha aufgeben können, endgültig abschließen können, Shinichi und sich in eine Lage bringen können, die Ran sicher hätte missverstehen müssen. Aber er hatte es nicht getan, hatte Ran nicht herausfinden lassen, wie es in Shinichis Innersten aussah. Wie schäbig er sich vorkam, wie verlassen er sich fühlte. Gab es überhaupt noch Hoffnung?

„Er wird leben, ganz sicher. Wir werden pünktlich kommen, Hattori-san“, flüsterte Saguru sanft in Heijis Gedanken hinein. Es war eher, um sich selbst zu beruhigen, um seine eigenen Zweifel und Ängste zum Schweigen zu bringen, aber innerlich wusste er, dass es nicht der Fall sein musste.

Endlich wurde Tokio ausgerufen. Vielleicht hatten sie momentan eine reelle Chance darauf, Shinichi noch lebend anzutreffen oder er war noch zu retten.
 

Am Tokioter Bahnhof, sprang Heiji aus dem Zug und stürmte in einem Tempo die Treppen zum Ausgang hinauf, das Hakuba nur schwer halten konnte. Das Menschengewirr an Großstadtbahnhöfen in Japan, war sicher nichts, dass ein normaler Mensch, der nicht gerade Hattoris Ellenbogen besaß und seine Ängste teilte, schnell bewältigen konnte. Am Taxistand, fand er Hattori wieder, der gerade dabei war, in ein Taxi zu steigen. „Hattori! Ich komme mit!“, rief er dem Detektiv aus Osaka zu.

„Dann komm endlich! Wir dürfen keine Zeit verlieren, Hakuba!“, hetzte Heiji den anderen an.

Saguru beeilte sich, ebenfalls ins Taxi zu kommen und sie fuhren los, während Heiji den Fahrer immer wieder hetzte, er solle endlich etwas mehr Gas geben.

Im Verkehr der Rushhour am frühen Morgen blieben sie natürlich stecken, sodass Heiji wirklich der Verzweiflung nahe war. „Er darf nicht sterben! Ich muss es einfach schaffen! Wenn ich nicht pünktlich komme, dann wird er sterben! Shinichi!“ Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich immer wieder, schienen sich im Kreis zu drehen. Während sie hier im Stau standen, konnte Shinichi sich schon das Leben genommen haben!

Heiji hatte nicht einmal bemerkt, dass das Taxi schon seit gut zehn Minuten fuhr und auch von keiner Ampel gestoppt wurde. Das Schicksal meinte es sicher gut mit dem verliebten Detektiv aus Osaka.

Plötzlich wurde die Stille des Taxis durch einen Klingelton unterbrochen. Heijis Handy.

„Hattori-san, sei so gut und stell den Ton ab oder geh ran“, bat Saguru, als Heiji nicht reagierte, der offenbar nicht einmal den Signalton seines Handys hörte, in seiner geistigen Abwesenheit.

„Bitte…? Oh… natürlich…“ Heiji zog das Mobiltelefon aus seiner Tasche und hob ab. „Hattori?“, meldete er sich.

„Heiji, ich sitz hier bei unserer Wedding Planerin. Wo steckst du? Der Termin hat vor fünf Minuten angefangen“, drang Kazuhas Stimme an sein Ohr.

„Kazuha, ich werde nicht kommen. Ich muss zu Shinichi. Ich weiß auch nicht, wann ich wieder in Osaka sein werde und ob ich dich noch heiraten will, wenn ich zurück bin. Sag den Termin ab und geh einfach Heim“, brachte er hervor. Es war egal, ob sie ihn jetzt hasste. Er wusste nur, dass er sie nicht liebte und dass er sie nicht heiraten wollte, nie mehr in ihr gesehen hatte, als eine gute Freundin, die er sehr schätzte, aber niemals hatte er in ihr die Frau fürs Leben gesehen.

„Heiji, was willst du mir damit sagen?“, schreckte Kazuhas Stimme ihn aus seinen Gedanken.

„Ich will dir damit sagen, dass du die Hochzeit absagen sollst. Ich komm mir gerade ziemlich schäbig vor, weil ich dir das nicht ins Gesicht sage, aber ich werde hier gebraucht. Shinichi ist wichtiger, auch wenn du meine beste Freundin bist und immer sein wirst. Kazu-chan, aber eben auch nicht mehr. Es tut mir Leid.“ Er konnte sie am Telefon schluchzen hören und danach hörte er nur noch ein regelmäßiges Tuten in der Leitung. Sie hatte aufgelegt.

Es tat ihm zwar Leid, aber er konnte sich später Gedanken um Kazuha machen, Shinichi war momentan einfach wichtiger!
 

Währenddessen schloss Shinichi die Augen. „Verzeih Heiji, ich muss es tun. Ich habe es für mich entschieden“, flüsterte er in die Stille des Badezimmers und glaubte nun sein Werk vollenden zu können.

Doch bei Heijis Namen stutze er.

Wie er wohl reagiert hatte? Seine Liebe war ihm wichtiger als alles andere. Er wusste Heiji würde für ihn alles aufgeben.

Er konnte doch nicht einfach sein Leben beenden, wenn es noch eine Chance gab, dass er Ran alles erklärte. Musste er das hier wirklich tun?

Das Messer schwebte immer noch über seinem Arm, aber Zweifel hatten ihn ergriffen, die nichts mehr mit Ran zu tun hatten, sondern mit Heiji und seiner Liebe zu ihm!
 

Pünktlich, wie an jedem Morgen, stand Ran Mori auf und konnte Shinichi nicht neben sich finden. „Wo steckt er bloss? Normalerweise schläft er doch viel länger, als ich“, dachte sie. Dann kam ihm der Gedanke, dass Shinichi, entgegen ihrer Bitte, einen Kaffee zu sich nehmen würde. Sie seufzte und stieg aus dem Bett. Dieser Sturkopf würde sicher mal wieder versuchen heimlich etwas anzustellen, damit sie es nicht bemerkte.

Langsam stieg sie die Stufen ins Foyer hinab, durchquerte dieses und öffnete kurz darauf die Küchentür. „Shinichi?“, flüsterte sie, als sie die Küche betrat, doch er war nicht da.

„Vielleicht hat Megure ihn zu einem Fall gerufen?“, dachte Ran und wollte, wie jeden Morgen das Radio anstellen und das Frühstück zubreiten.

Auf dem CD-Player fand sie den Zettel und hörte folgende Zeilen aus den Boxen dröhnen:

Die Nacht ist kalt, draußen peitscht der Wind, nur für mich.

Ein heißes Bad bei Kerzenlicht.

Du liegst schlafend nebenan,

fast schon friedlich wie ein Kind.

Während mir der Tod ein Liebeslied singt.
 

Der Schnitt ist tief und kalt,

das Wasser färbt sich rot.

Ein Ringen nach Luft beginnt,

so schmeckt der Tod.
 

Ich hinterlasse einen Brief,

auf dem Küchentisch.

Und ich hoffe du verstehst,

während du diese letzten Worte liest.
 

Wenn das Leben Zweifel weckt,

und ich keinen Ausweg seh,

möcht ich selbst entscheiden,

ob es lohnt zu bleiben,

oder besser ist zu gehen.
 

Nein es ist nicht wegen Dir.

Die Schuld liegt ganz allein bei Mir.

Ich hab kein Spaß am Leben,

Gefangen in meiner Seele,

brennt der Zweifel tief in Mir.
 

Es tut mir leid.
 

Wenn das Leben Zweifel weckt,

und ich keinen Ausweg seh,

möcht ich selbst entscheiden,

ob es lohnt zu bleiben,

oder besser ist zu gehen.
 

Nein es ist nicht wegen Dir.

Die Schuld liegt ganz allein bei Mir.

Ich hab kein Spaß am Leben,

Gefangen in meiner Seele,

brennt der Zweifel tief in Mir.
 

Es tut mir leid.
 

Während das Lied durch die Küche klang, fand sie den Brief auf dem Tisch und wunderte sich über die Anredeform Ran-neechan. Schon die Anrede auf dem Umschlag schien ihr komisch, so hatte Shinichi sie noch nie genannt, höchstens Conan. Eindeutig war es Shinichis Handschrift, aber dass er sie als große Schwester bezeichnete erschien ihr absolut unverständlich. Also sie dann jedoch las, was er geschrieben hatte, löste sich ein Schrei aus ihrer Kehle! „Shinichi!“ Der Laut halte durch die Küche, als ihr bewusst wurde, was geschehen war.

Es konnte doch nicht wahr sein!

Heiji wusste bescheid?

Er würde kommen, um mit ihr Shinichis Leiche zu finden?

Tränen rannen über ihre Wangen. Das konnte doch nicht wahr sein! Er würde sich doch nicht umbringen!

Die Türglocke riss sie aus ihren Gedanken. Das war sicher nur ein Albtraum und sie würde wieder aufwachen, Shinichi schlafend neben sich, wie jeden Morgen, dachte sie während sie zur Tür ging, an der Sturm geläutet wurde.
 

Heiji war vor wenigen Sekunden aus dem Taxi gesprungen und zur Haustür des Anwesens der Kudos gestürmt. Er durfte nicht sterben. Er durfte noch nicht tot sein!

Während Saguru Hakuba den Taxifahrer bezahlte, läutete Heiji wie ein Irrer an die Tür! „Ran, verflixt, mach endlich die Tür auf!“, dachte er.

Endlich wurde die Tür geöffnet und eine absolut geschockte Ran stand vor ihm. „Ran, wo ist Shinichi?“, fragte Heiji, wobei seine Stimme sich überschlug.

„Ich… ich weiß nicht. Was ist denn los? Ich hab auf dem Tisch nur einen Brief gefunden. Ich verstehe nicht so recht, was das alles soll!“, flüsterte Ran verzweifelt, ob Heijis Reaktion.

„Ran, hat er dir geschrieben, was er vorhat?“ Heiji war absolut aufgeregt. Von Ran erhielt er nur ein Kopfschütteln.

„Mori-san“, Saguru mischte sich nun doch ein, da Heijis Befragungstechnik zu nichts führen würde: „Hat Shinichi dir einen Ort genannt, den du nicht ohne Hattori-san betreten sollst?“

„Das Bad.“ Mehr brachte Ran nicht heraus, bevor Heiji die Treppe hinaufstürmte.

Vor der Tür blieb er stehen. Was, wenn Shinichi schon tot war? Er zögerte einen Moment lang und drückte dann doch die Klinke hinab…
 

Zögernd öffnete er die Tür und erblickte Shinichi in der Wanne sitzend. Tränen liefen über seine Wangen und ein Messer schwebte über seinem linken Arm, bereit seine Pulsadern zu durchtrennen, wenn er genug Mut gesammelt hatte.

Erleichterung und Angst stritten in Heijis Brust. Er lebte noch.

„Shinichi…“, flüsterte er in das Halbdunkel des Raumes.

Dieser sah auf und zitterte, ob es vor Kälte oder Angst war, wusste er nicht.

Auch Ran und Saguru standen mittlerweile hinter Heiji, doch als Ran flüsterte: „Shinichi leg das Messer weg, bitte“, zeigte Heiji ihr an, sie solle es lassen.

„Hakuba, bring sie nach unten und ruf einen Arzt, am Besten Shinichis Hausarzt. Ich denke nicht, dass ihre Anwesenheit sinnvoll ist.“ Nur er hatte sehen können, wie Shinichi beim Klang ihrer Stimme zusammenzuckte und seine Augen ziellos einen Punkt im Raum suchten.

Als Saguru die protestierende Ran die Treppe nach unten gebracht hatte, wenn auch mit sanfter Gewalt, wagte Heiji einen Schritt in den Raum hinein.

Das klare Wasser der Badewanne umspielte Shinichis Körper, doch Heiji erblickte daran nicht nur etwas Anziehendes und Schönes, sondern auch Todessehnsucht und den Wunsch Ran zu beweisen, dass er ein selbst bestimmter Mensch war.

„Shinichi…“, zögernd schloss er die Tür hinter sich, erfuhr aber keine Reaktion vom Angesprochenen.

„Shinichi… bitte… lass das Messer los. Du wirst dich noch verletzen. Dein Leben ist nicht sinnlos und du machst niemanden durch deinen Tod glücklicher, als durch dein Leben! Wir brauchen dich. Ran braucht doch ihren kleinen Bruder.“

„Sie braucht mich nicht. Sie wird glücklicher ohne mich“, kam es murmelnd von Shinichi und das Messer senkte sich noch einige Millimeter mehr seinen Pulsadern entgegen.

Heiji wagte kaum zu atmen. Während er mit Shinichi gesprochen hatte, hatte er einige Schritte auf die Wanne zugemacht, diese Methode führte er auch fort, nachdem er anhub weiter zu sprechen: „Shinichi… ich liebe dich. Wenn du es willst, bleibe ich hier. Wir können zusammen hier leben. Wir können glücklich werden. Du hast ein Recht darauf egoistisch zu sein. Ich bleibe bei dir, wenn du es willst. Ich lasse dich nicht allein, versprochen.“ Seine Stimme war nur ein Flüstern, aber er stand nun fast vor der Wanne.

„Und was ist mit Kazuha?“, die Klinge senkte sich hinab auf die Haut. Wenn Shinichi nun zudrückte, könnte er sich die Pulsadern durchtrennen, aber Heiji würde nicht aufgeben.

Sein Herz schlug bis zum Hals, er fürchtete sich, wollte nichts Falsches machen und damit eine negative Reaktion Shinichis hervorrufen.

„Ich hab mich von ihr getrennt, weil du mir wichtiger bist, weil ich dich liebe! Begreif doch endlich, niemand steht uns mehr im Weg. Wir können zusammen sein…“ Nun hatte er die Wanne erreicht und seine Hand war bereit, das Messer von Shinichis Arm wegzunehmen.

Die Gelegenheit ergab sich sogar, als er erwähnte, dass er Kazuha verlassen hatte und vollkommen ungläubig schaute Shinichi sowieso bereits, als er die erlösenden Worte hörte, dass eine Beziehung möglich sein.

„Shinichi, ich will niemand anderen als dich, verstehst du das?“, fragte er, während er die Hand ausstreckte und Shinichi sanft das Messer aus der Hand nahm.

Dieser schaute Heiji noch immer ungläubig an, als er verzweifelt die Hände vors Gesicht schlug, damit Heiji seine Tränen nicht sah.

„Sie wird mich nicht gehen lassen!“, schluchzte er plötzlich. „Sie wird mich niemals loslassen!“ Die Tränen suchten sich unaufhaltsam ihren Weg die zarten Wangen Shinichis hinab. Wie unglücklich er gewesen war, begriff Heiji erst jetzt, wie verzweifelt er gewesen war, wie sehr er hatte entfliehen wollen, all das drang in sein Bewusstsein, als er den schluchzenden Mann in der Wanne sah, der so klein, einsam und verloren wirkte.

Er schob das Messer in seine Hosentasche und beugte sich sanft zu Shinichi hinab, nachdem er ein Handtuch ergriffen hatte. Heijis Arme legten sich um seinen Freund und hoben ihn aus der Wanne. Shinichi leistete keinerlei Widerstand, sondern ließ es geschehen.
 

Heiji trug Shinichi in dessen ehemaliges Jugendzimmer und legte ihn dort auf das Bett. Seine Tränen waren noch immer nicht versiegt und er klammerte sich verzweifelt an Heiji fest. Sanft strich dieser über seinen Rücken und über sein Haar. In Gedanken nahm er sich vor, die Wunden, welche in Shinichis Seele brannten, zu heilen, damit er nie wieder weinen musste.
 

Der Arzt fand eine halbe Stunde später einen schlafenden Shinichi vor, der nur mit einem Handtuch bekleidet und sich fest an Heiji klammernd, in seinem ehemaligen Schlafzimmer lag. Heiji bedeutete ihm leise zu sein. „Er ist eben eingeschlafen. Sie sollen nur nachsehen, ob er irgendwelche äußerlichen Verletzungen hat, den Rest werden wir mit einem Psychologen klären“, flüsterte er.

Ran wollte etwas sagen, doch Heiji bedeutete ihr, den Mund zu halten. Er würde später mit ihr reden. Sanft löste er Shinichis Hände, stand auf und ging auf Ran zu. „Sei so lieb und hol einen Yukata für Shinichi. Er soll sich nicht auch noch erkälten.“ Sie nickte und verschwand.

Nach einer viertel Stunde hatte der Arzt seine Untersuchung beendet und Ran war mit dem leichten Kimono zurückgekehrt. Shinichi hatte keine äußerlichen Verletzungen davongetragen und innere Verletzungen hatte der Arzt auch nicht fühlen können. Erleichtert seufzte Heiji und dankte dem Doktor, bevor er sich daran machte Shinichi anzuziehen, wenngleich Ran protestieren wollte.

„Lass ihn bitte, Mori-san“, bat Saguru, der immer noch anwesend war und dessen detektivischen Gespür nicht entgangen war, wie liebevoll Heiji mit seinem Kollegen umging. Irgendetwas sagte ihm, dass Heiji, Kudo liebte. Er lächelte und bat Ran sanft darum, einen Tee aufzusetzen, da dieser ihre Nerven beruhigen würde.
 

„Hattori-san, lass ihn schlafen und trink einen Tee mit uns. Es ist besser, du bereitest sie darauf vor, dass ihr vertrauter miteinander seid, als ihr vorgebt, denkst du nicht?“, fragte Saguru den Meisterdetektiv aus Osaka, wenige Minuten später.

„Du errätst auch alles oder?“, fragte Heiji leicht spöttisch, erntete jedoch von Saguru nur ein Grinsen.

Überlegen betonte er: „Ich bin Detektiv, ich rate nicht, ich entdecke!“

Heiji grinste und stand auf. „Lass mal, ich denke sie wird freiwillig gehen. Sie erfährt früh genug, warum Shinichi sie als Schwester mehr liebte als, als Frau.“
 

Nach dem Tee stand Ran wirklich auf und meinte: „Er liebt mich nicht. Ich gehe nach Hause und bleibe da. Ist jemand so lieb und ruft Paps an, bitte?“

Saguru nickte und ging in die Diele, wo ein Telefon zu finden war.
 

„Es tut mir Leid für dich Ran“, flüsterte Heiji, während er dabei zusah, wie Ran Kleidungsstücke in einen Koffer räumte.

„Das muss es nicht, immerhin ist es meine Schuld, dass er mich nicht mehr will“, erwiderte sie und lächelte ihn an. „Es ist ein riesiges Glück, dass er noch lebt. Vielleicht werden wir wieder Freunde, vielleicht nicht, aber was zählt ist, dass er lebt. Wenn es ihm besser geht, mache ich die Trennung offiziell. Ich glaube es ist besser für ihn. Ach ja und seine geliebten Vorhänge sind alle in der Truhe unten im Keller. Er wird wissen, was ich meine. Dann fühlt er sich vielleicht wohler. Teile des Mobiliars sind auf dem Dachboden und ein bisschen steht auch im Keller. Er soll auf sich aufpassen. Heiji… bitte bleib bei ihm, bis es ihm besser geht.“ Nun bahnten sich doch Tränen ihren Weg, aus Rans Augen und Heiji nahm sie in die Arme. „Wieso liebt er mich nicht?“, fragte sie unter Tränen.

„Ran, er liebt dich sehr, aber eben nicht als Frau. Du bist seine große Schwester, ganz tief in ihm drin. Wenn er dich nicht lieben würde, hätte er nicht versucht, sich umzubringen, um uns alle glücklich zu machen…“, gab er zur Antwort.
 

Es verging viel Zeit, bis Shinichi wieder einigermaßen gesund war. Psychisch hatte dieser Selbstmordversuch ihm sehr viel abverlangt, aber Heijis Gegenwart, machte ihm vieles leichter. Auch die Aussprache mit Ran, bei der sie auch erfuhr, dass Heiji und Shinichi einander liebten, machte Heiji dem anderen sehr viel einfacher, auch wenn Ran ihnen beiden den Rücken kehrte und sich mit den Worten, sie wolle beide nie wieder sehen, verabschiedete. Sie blieb immer noch Conans große Schwester, denn diese Wahrheit, hatte sie nicht erfahren.
 

Ein halbes Jahr später saß Heiji am späten Nachmittag neben Shinichi in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Heute war er offiziell eingezogen. Sanft legte er den Arm um den etwas kleineren und flüsterte: „Es ist schön hier neben dir zu sitzen und zu genießen, dass wir leben.“

Shinichi lächelte, so sanft und aufrichtig, wie er in den letzen Wochen nur Heiji angelächelt hatte. „Mit niemand anderem, als mit dir, würde ich jetzt hier sitzen wollen und von der Zukunft träumen“, flüsterte er zärtlich.

„Ja, zum Glück haben wir die Zukunft noch vor uns“, antwortete Heiji und küsste Shinichi zärtlich. Dessen Lippen waren warm, weich und voller Leben, wie Heiji jedes Mal erleichtert feststellte, wenn er sie auf den eigenen spürte.

Als sie sich nach einer Weile voneinander lösten und einander in die Augen sahen, fanden sie in den Augen des jeweils anderen, die Hoffnung darauf, dass ihre Liebe für die Ewigkeit gemacht war, so wie Shinichi es einst geschrieben hatte.

Diese Liebe hatte ihn zögern lassen und diese Liebe hielt sie beide am Leben und selbst dann würden ihre Seelen und Herzen einander immer verbunden bleiben.
 

Hiermit verkünde ich: Absolutes Ende! Keine Bonuskapitel mehr, nicht einmal mehr, wie Yukiko reagiert ^^ Nein, ich habe absolut keine Lust mehr! „Nobody else“ ist beendet.

Aber bevor auch ich mich jetzt endgültig aus dieser Geschichte verabschiede, noch ein paar Sachen, die ich sagen will:

Dieses Kapitel widme ich allen voran Sunni, die sich so sehr ein Happy End gewünscht hat und nun hoffentlich auch Freude daran hatte.

Alle Kapitel in denen Teile des Songtextes „Der Brief“ enthalten sind, widme ich zusätzlich noch der wunderbaren Band „Planlos“ die mich sehr inspiriert haben.

Ich würde mich wie immer, auch von meinen Schwarzlesern, über Kommentare freuen und danke euch dafür, dass ihr diese Geschichte gelesen und mitverfolgt habt.

*verbeug*

Liebe Grüße Eure

Ito-chan



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Kommentare zu dieser Fanfic (42)
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Von: abgemeldet
2013-08-13T11:39:39+00:00 13.08.2013 13:39
*würg*Ranichi--->hetero pairing*würg* so Ekelig-->hoffe das Heichi bald kommt
Von: abgemeldet
2009-11-25T17:35:54+00:00 25.11.2009 18:35
Ich muss sagen, ich finde es ganz unglaublich wie viel Ran so denkt... Sie ist ehrlich gesagt recht schnell gewesen mit der Erkenntnis, dass Shinichi sich umbringen würde, dann wiederum aber unendlich langsam mit dem Gedanken, dass sie ihn vielleicht noch retten könnte, wenn sie nur einfach nicht seiner Bitte im Brief nachgehen würde. Außerdem erscheint sie mir manchmal beinahe gelassen, auch, als Heiji sie aus dem Bad schickt und sie noch denkt, dass sie es wohl besser täte um Heiji nicht weiter aufzuregen etc. Die Ran, die du nach der Beerdigung beschreibst hingegen gefällt mir sehr gut. Ich glaube ihr, dass sie ihm "verziehen" hätte, zwar schwer und erst nach einer kleinen Ewigkeit, aber ich denke, sie hätte verstanden, dass ihr Shinichis Nähe einfach wichtig ist und sich daran auch nichts ändern würde. Nya, doch da war's nun zu spät. Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass Ran eigentlich der Charakter der Story ist, den du am klarsten und verständlichsten ahst rüberbrinegn können. Es ist unfair ihr alle Schuld zuzuschreiben, denn sie hat gelitten ohne Ende und wollte nach Shinichis Rückkehr einfach alles aufholen, ihr Glück ausleben. Dass sie dabei über de Stränge schlagen würde, war beinahe abzusehen~

Heiji kommt mir sehr geschockt vor. Vor allem aber eiskalt. Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, er wäre nicht anwesend. Reallistisch erscheint es mir aber dennoch... Wirklich toll fand ich, wie Heiji dann mit Kazuha Schluss macht. Das war zwar irre hart, aber ich denke, wenn man so verletzt ist und eigentlich keinerlei Rückenstärkunf von einer jahrenlangen Freundin bekommt, dann reagiert man kaum anders. Sie hat es sich aber auch echt verscherzt...
Dann bin ich mir nicht sicher, ob Heiji noch einmal zu Ran hätte gehen sollen und wenn schon, ob er ihr dann so gnadenlos den Brief in die Hand drücken sollte... Ich glaube, dass es für Ran ohne das Wissen um die Liebe der beiden Jungen leichter gewesen wäre und glaube auch nicht, dass sie Shinichi weniger gut in Erinnerung halten würde, wenn sie die genauen Gründe für den Selbstmord nicht kennen würde. Schlimm finde ich, dass sie sich am Ende selbst die Schuld zu geben scheint, die Ärmste. Das hat sie nicht verdient, macht sie aber zu einem wudnerbaren Menschen, der Shinichi nie von sich gestoßen oder im Stich gelassen hätte...

Saguru hat wirklcih einen tollen Part im letzten Kapitel bekommen! Es scheint mir echt wcihtig zu sein, dass wenigstens einer einen klaren Kopf behält und den anderen zur Seite steht. Das wirkte zwar manchmal etwas grob, aber eigentlich war es genau das richtige in jeder Situation. Über die Ampelsache reden wir jetzt nicht weiter, das war ja wirklich zum Schießen. Außerdem glaube ich, dass es nicht mal nötig gewesen wäre. Was ich mich zwischendurch gefragt hatte war aber, warum Heiji nicht einfach den Professor oder wen anderes in Shinichis Nähe angerufen hat, der schlimmeres hätte verhindern können. Hm, wahrscheinlich haben die beide da nicht dran gedacht im Schockmoment und dem Nach-Schock..?
Tut mir im Übrigen leid, dass ich das mit der Tageszeit im letzten Kapitel offensichtlich falsch verstanden hab. Es erübrigt sich, dass Ran dann schläft...

Ich mochte den ganzen Teil nach dem Tod im Ürbigen wirklich, wirklich gern. Er kommt mir sehr echt und realitätsnah vor. Außerdem zeigst du ganz deutlich, was am meisten gegen Suizid spricht, nämlich das Leid, dass man allen antut, die man doch eigentlich nur vor weiterem Schmerz ewahren wollte. Das hast du acuh damals schon unglaublich schön formuliert.



________________________________________________________________________
Alternativende:
Mensch, also wie Heiji Kazuha am Telefon mal eben alles so entgegenschleudert finde ich grauenvoll. Das hat sie nciht verdient, auch nicht, wenn sie so ist, wie du's im letzten Kapitel beschrieben hast (von wegen aufgesetze Trauermiene etc.). Außerdem glaube ich auch kaum, dass Heiji gerade so etwas in deser Lage sagen würde und vor allem auch nicht, dass sie danach noch seien beste Freundin wäre, so wie er's sagt...

Jetzt, wo ich so lese, wie Shinichi total aufgelöst in Heijis Armen hängt (was du toll beschrieben hast, auch wenn es leider zu einem einzigen Kitschhaufen geworden ist), kann ich mir noch weniger vorstellen, dass ein Lächeln auf Shinichis vielleicht schon kalten,leblosen Lippen liegt, wie es in der anderen Version beschrieben ist. Ein Tod soclher Art schmerzt schließlich mächtig, so gefühlstot kann er da noch nciht gewesen sein.
Der Arzt tut mir leid. Da wird der extra hingeschickt und soll dann anch äußeren Verletzungen sehen? So eine Verarsche, die sieht der Hausartzt doch so gut wie jeder andere Mensch auch~ Alles was er haben könnte, wäre wohl 'ne gewaltige Unterkühlung...

Über das Ende an sich will ich mich jetzt nicht weiter auslassen, denn ich denke, dass Alternativenden nie das erreichen und bewirken können, was ein Ende bewirken würde, wenn es "von vorn herein" so geplant wäre. Ich bin kein Freund von so viel Happy End, wo es doch eigentlich wenn überhaupt nur einen kleinen Lichtblick geben könnte. Wie auch immer, ich mag nobody else auch heute noch, denn die Idee dahinter ist großartig und auch dei Umsetzung gefällt mir bis auf bemerkte Kleinigkeiten noch gut. Jedoch sollte ich bald wirklich lieber etwas Neueres zu lesen beginnen, ne.
Von: abgemeldet
2009-11-25T16:25:44+00:00 25.11.2009 17:25
Uijuijui... Ich merke schon, was du meintest. Jetzt, gut zwei Jahre nach dem ersten Lesen, fühle ich mich auch etwas peinlich berührt. Suizidgeschichten werden wohl nie etwas für mich sein, vor allem, weil sie so verdammt schwer rüberzubringen sind. Das merke ich jetzt.

Ebenso wie die benannte "Selbstlosigkeit" im letzten Kapitel, liegt Shinichi auch hier in einigen Punkten so falsch, dass man es ihm gar nicht abnehmen will. Es tut weh zu lesen, dass er alle seine Träume als zu Grunde gegangen ansieht und ich glaube ihm in dem Moment, in dem er schreibt, dass er nicht will, dass auch Rans Träume alle zerplatzen wie Seifenblasen, wirklich alles, aber er stellt das nicht gerade geschickt an. Auf sie würde eine bessere Zeit ohne ihn warten? Was für eine Farce! Schließlich ist Shinichi ja ein großer Bestandteil ihren Glücks, ihres Lebens, ihres Traums. Außerdem kann ich kaum glauben, dass sie den bevorstehende Schock verkraften kann. Er erklärt ihr nichts, er lässt sie einfach allein und das auf eine viel schlimmere Art und Weise, als hätte er sich einfach von ihr getrennt. Eigentlich its es sogar die allerschlimmste Art der Trennung. Der einzige wirklich Unterschied besteht doch darin, dass Shinichi es so nicht mitansehen muss, wie seine geliebte kleine Schwester zerbricht an seiner Entscheidung. Hart... Selbstmord ist eben doch nur eine Flucht.
Davon einmal abgesehen, dass der Brief an Ran nicht besonders gelungen und überzeugend/reallistisch geschrieben ist, ist er auch in keinster Weise einfühlsam! Wenn ich diese Zeilen lesen würde... ich würde mich einfach nur unglaublich leer fühlen. Arme Ran, dass er ihr so etwas antut. Jedoch muss ich zugeben, dass Heiji noch viel gepeinigter ist. Dieser Abschieds- und Erklärungsbrief ist ein einziger Graus. Wie kann er von ihm verlangen, dass er für Ran da sein soll in diesem Moment?! Bräuchte er nicht vielmehr selbst eine warme Umarmung und eine starke Schulter, die ihm in diesem Moment beiständen? Der Allerärmste. Es wird zu viel von ihm verlangt, dem kann er gar nicht standhalten. Besonders hart finde ich die Stelle, wo Shinichi schreibt, dass Heiji ihn vergessen soll. Einfach so. Wie denn bitte, wenn er schon im nächsten Absatz beteurt, dass er ihn liebt! Hach, Verzwiflung pur und Trauer ebenfalls auf meiner Seite. Ich glaube ja auch nicht (auch heute nicht), dass aus den beiden Detektiven einmal ein Paar werden könnte, aber diese Art der alleinigen Flucht und des Zurücklassens eines Trümmerhaufens ist wirklich das Schlimmste.

Dann stellte sich mir die Frage, warums ich Ran schon schlafen legt. Nach deiner Angabe in Osaka ist es gerade kurz nach 19.00. Bevor Shinichi sich was antut, würde Heiji den Weg nicht mal mit 'nem Flugzeug schaffen...
Und dann habe ich mich noch gefragt, warum er sich erst nackig macht um in die Badewanne zu steigen... Angezogen, mit klitschnassen, an der Haut klebenden Klamotten hätte das ganze noch viel mehr Dramaturgie~
Nya, wie auch immer. Du weißt ja, dass du das alles hier nicht zu ernst zu nehmen hast, da es eben alt ist und ich davon überzeugt bin, dass du heute anders, einfühlsamer und schöner schreibst^^

Von: abgemeldet
2009-11-23T21:04:36+00:00 23.11.2009 22:04
Ach ja, ist er nicht selbstlos?
Eigentlich nicht, wenn du mich fragst^^" Letztlich will er ja doch nur all seinen eigenen Problemen, die mit einer solchen Beziehung einhergingen, entrinnen. Hart, aber wahr, oder? Wobei ich auch nicht vergessen habe, dass er wirklich für seine Ran so ziemlich alles tun würde, auch wenn er es vielleicht nur als Entschädigung für die Vergangenheit sieht.
Das Weinen hier in diesem Kapitel fand ich so wunderbar gelungen! "Hemmungslos" wird sicher nciht zu meinem Lieblingswort, aber wie er so weint und auch Heiji den Tränen nahe ist, das überzeugt mich vollends.
Heijis Mutter zu Anfang finde ich total authentisch! Das waren richtige "Mutterfragen". Nur Heijis Ausreden (oder zu mindestens seine Ausdrucksweise) fand ich merkwürdig, die bringen doch gerade erst zum Stocken und darüber nachgrübeln. Aber nya, alt ist dieses Script^^

Und jetzt steh ich wieder kurz vor dem erschütterndem Ende! Das lese ich zwar nicht heute, beschäftige mich aber schon seit gestern Abend wieder damit *lach* Ob es mich jetzt, 2009, auch noch so mitreißen wird? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das wird^^" Sie tun mir so leid und das Schlimmste ist, dass man ihnen in ihren Entscheidungen auch echt nicht widersprechen kann. Diese Beziehung würde wohl vor allem in Japan der Zeit nicht funktionieren. Außerdem spielen dann da noch diverse Faktoren mit rein und überhaupt~ ICh kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich Planungen einer gemeinsamen Zukunft gemahct haben, auch nicht aus Spaß an der Freude des Träumens, nee, nee~
Von: abgemeldet
2009-11-23T20:27:32+00:00 23.11.2009 21:27
Ach~ Jetzt bin ich zu dem zurückgekehrt, dass mir nach kurzem Überlegen doch das Aussschlaggebendste war, was mir bei deinem Namen einfiel^^" Diese Story hat mich damals so gefesselt! Und ich muss sagen, dass sie das auch heute noch vermag. Ich hab ja bei den Pairrings überhaupt keine Vorlieben, da ich mich nie damit auseinandersetze, aber die Romatik und die bittere Wahrheit, dass sie einander lieben, aber niemals lieben dürfen... Hach, das trifft mich mitten ins Herz. Vor allem mag ich noch immer wie du darauf eingehst, dass Shinichi Ran als Schwester liebt und sie nicht verletzten will nach dieser langen Zeit, von der er weiß, dass er ihr nichts als Schmerzen gebracht hat. Und dann, wie er schließlich doch nciht mehr anders kann und sie hin und wieder anfährt, dass sie ihn loslassen soll, dass sie endlich in ihm sieht, was er auch wirklich ist. Herzzereißend schön.

Was mir heute sicherlich stärker auffällt als es damals der Fall war, sind sicherlich einige orthographische Fehlerchen, die das Lesen mitunter erschweren. Die Kommata sind manchmal an so falschen Stellen! Mir fällt das immer auf, weil ich beim Lesen sehr auf die Kommasetzung achte und danach Sprech- oder eben Lesepausen setze. Diese fehler sind schon echt süß manchmal^^"
Der andere Punkt betrifft das schon oben genannte "Plumpe". Shinichi kommt mir so höflich vor! Und damit auch irgendwie unecht. Allerdings weiß ich auch nicht mehr, wie er in der Serie spricht und sich ausdrückt und deshalb finde ich vielleicht auch einfach seinen Rhythmus nicht. Egal, denn das "sonst zeige ich dir wie" und "dann zeig's mir" im Wechsel finde ich heutzutage irre peinlich *lach* Das klingt echt gestellt, quasi wie aus einer Soap. Ich sollte demnächst mal was Neueres von dir lesen um mir ein Bild zu machen, wie du dich entwickelt hast^^
Das mit dem Weinen fand ich im Übrigen gar nicht so unrealistisch... Gearde vor dem, den man liebt, sollte man doch weinen können... Allerdings ging mir das mit dem Küssen und so irgendwie zu schnell. Hätte nicht zu mindestens Shinichi, der mir doch sehr verblendet und total zurückgezogen vorkam, sich länger Gedanken gemacht? Wäre er nicht doch der typische Spätzünder gewesen, vielleicht? Hm, egal. Ich bin mir sicher, dass du so einiges heute anders machen würdest, bin aber trotzdem auch froh, dass die Story eben ist, wie sie ist.
Von: abgemeldet
2009-07-06T18:27:33+00:00 06.07.2009 20:27
also ich glaub nach dieser ff kann ich das pairing shinichi und rannie wieder so sehen wie vorher... es könnte ja echt so kommen, dass er sie irgendwann nur noch als eine art schwester wahrnimmt und liebt.
das ist ganz schön erschreckend wenn man darüber nachdenkt aber möglich.
mag deine ff sehr finde aber doch das sad ending trotz allem besser, weil ich es etwas glaubwürdiger finde als das happy ending.
alles in allem eine tolle story!^^
lieben gruß
my_memory
Von: abgemeldet
2009-07-06T08:26:29+00:00 06.07.2009 10:26
wow!
das is mal ne geile interpretation der ganzen story...
bin echt schon gespannt wie du die aufgetretenen probleme in den folgenden kapiteln lösen wirst... hoffe ich doch mal^^
Von: abgemeldet
2008-04-01T16:26:39+00:00 01.04.2008 18:26
omg!!!!!!!!!^^
man findet echt selten storys wo 'so' viel gefühl drinsteckt (deine sind ne ausnahme die sind nämlich perfekt, ich liebe sie^^), wo die emotionen der einzelnen charas so doll beschrieben sind
und dass du auch versuchst zu erklären, wassie zu ihren handlungen treibt.
ich war eigentlich nicht der freund von hejixshinshi aber du hast mir gezeigt das die welt nicht nur aus kaito kid besteht^^
großes lob und viel erfolg bei weitern storys
knoppers
Von: abgemeldet
2007-08-03T12:26:39+00:00 03.08.2007 14:26
Moaaah, jetzt hat es mir den Kommi gekillt *heul*
*nochmal tipp*
*frustriert guck*

Nyo, das Kapitel hier war auch sehr schön ^^
Zwar gefiel mir das Bad End bezüglichder gesamten Geschichte besser, aber das hier war schöner geschrieben irgendwie, so als ob es dir selber lieber gewesen wäre so herum.

Nyo, die Szene im Bad war auch hier knuffig, auch wennich mir da etwas mehr Drama gewünscht hätte...
Also dass Shinichi den Schnitt schon gesetzt hat und Heiji erst erschrickt, aber Shinichi sich danndoch rührt. Und vielleicht noch n kurze Konversation ala "Schön dich nochmal zu sehen..." - "Du wirst mich noch ganz oft sehen!" - "Nein.. ist zu spät..." - "Gar nix ist zu spät!"
Oder so in der Art halt XDD

Nyo, die Szene mit Ran wo sie heiji sagt wo die Vorhängesind war auch schön, wenn auch bittersweet - immerhin zegt es dass Ran ganz bewusst Shinichi seine geliebten Vorhänge vorenthalten hat obwohl sie wusste wie sehr er die mag...

Dass er zum Pychater musste und so war auch gut, allerdings war mir das zu erzählend. Überhaupt wardi ganze Szene nach der "Rettung" im Bad bzw. nachdem der Arzt da war sehr erzählend und berichtend. Fand ich nicht gabnz so gelungen, hat dem ganzn irgendwie die spannung etwas genommen.

Die Schlussszene war dafür wieder knuffig und irgendwi freut man sich ja schon dass sie es geschafft haben ^---^

Insgesamt war "Nobody else" jedenfalls ne echt schöne Story ^.^
*knuddel*

Lynn-sama XDD
Von: abgemeldet
2007-08-03T12:07:36+00:00 03.08.2007 14:07
Sops, nun sind die Prüfungen vorbei und du kriegst (endlich) deinen wohlverdienten Kommi XD

Nyo, mr hat das Kapitel insgesamt recht gut gefallen, Heijis Verzweiflung kam sehr schön rüber und die Szene im Bad (wo er Saguru bittet was Falsches auszusagen um Shinichi aus dem Wasser heben zu können) war einfach nur total schön ;___;
*da echt fast geheult hätte*
Auch die Schlussszene wo er am Grab steht fand ich schön, zwar nix Neues aber trotzdem schön ^^
und auch dass er eben dennoch weiterleben will und Shinichi nur drum bittet auf ihn zu warten fand ich toll ^--^

Allerdings gab es auch zwei Sachen die mir nicht gefallen haben...
Das erste war die Tatsache, dass sie nur deswegen zu spät kamen weil sie im Stau stecken geblieben sind. Das fand ich einfach nur doof U_U
Wenn er den Zug verpasst hätte und erst den nächsten hätte nehmen können - ok. Aber dass Shinichi quasi nur deshalb stirbt weil Heiji im Stau feststeckt? Nein, das fand ich einfach nur blöd >.<
Und Sagurus Anruf und so, das wirkte auf mich doch sehr konstruiert....
Das zweite war der übergang von der Haus-Szene zum"eine Zeit später"... der kam etwas abrupt. Im einen Moment ist man noch im Haus,im andren plötzlich ganz woanders...

Aber das is net soo schlimm... nur die Stau-szene die hat das Kapitel wirklich ziemlich kaputt gemacht .___.

Ansonsten aber trotzdem danke für das Bad End ^-^
Insgesamt hats mir gefallen, au wenn ich die Umsetzung net ganz mag ^^
Aber allein die szene im Bad ist einfach toll.. *__*

Deine Lynn-sama XD


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