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Szenen, die das Leben schrieb

Einmal kommt das Schicksal bei jedem vorbei...
von

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Rosen sind rot... Blut auch

„Aufstehen!“

Sakura zog die dünne Decke noch weiter über den Kopf.

„Es ist doch viel zu früh...“, murrte sie durch den Stoff hindurch.

Naruto grinste. Seit Tagen war es immer das selbe mit Sakura – sie wollte partout nicht aufstehen. Der Blonde griff nach der Decke und zog sie von der Rosahaarigen weg, die sich sofort zusammen rollte und weiterdöste.

„Sakura! Es ist schon Mittag und du liegst immer noch faul rum, aber echt jetzt!“ Das Mädchen lächelte in die Kissen, was Naruto nicht entging. Sie schlief also doch nicht!

„Tu' nicht so!“, rief er und stürzte sich auf die Kunoichi, um sie zu kitzeln. Mit vollem Erfolg, denn Sakura quiekte und versuchte sich, aus seinem Griff zu befreien.

„Naruto! Lass' das! Das kitzelt!“

„Natürlich tut es das!“

„Ich steh ja schon auf!“, lachte die Rosahaarige und kroch unter dem Blonden hervor, um die Flucht zu ergreifen, aber dieser schnitt ihr den Weg ab, indem er sich einfach auf sie fallen ließ.

„Naruto... zuerst willst du, dass ich aufstehe, und jetzt lässt du mich nicht gehen!“ Sie sah mit einem Lächeln hoch zu ihm. Auch Naruto lächelte.

„Tja, wenn du gleich aufgestanden wärst...“

„Ich schlage dir einen Kompromiss vor. Du lässt mich gehen und ich mache uns Ramen zum Frühstück.“

„Du bist eine knallharte Verhandlungspartnerin, weißt du das? Wie könnte ich Ramen widerstehen?“

„Heißt das, du nimmst mein Angebot an?“

„Hm...“ Naruto tat so, als müsse er erst überlegen, schließlich nickte er.

„Gut, dann geh' jetzt runter von mir.“

„Aber mach schnell ja? Du hast schließlich den halben Tag verschlafen!“, grinste der Blonde und küsste Sakura auf die Stirn, dann ließ er sie los.

Die Rosahaarige stand auf, strich sich ihr Top einigermaßen glatt und ging in die Küche, um die versprochene Nudelsuppe zu machen.

Naruto war seit knapp zwei Wochen wieder zu Hause und ließ das Mädchen keine Sekunde lang aus den Augen. Es war nicht unangenehm, im Gegenteil: sie unternahmen oft etwas zusammen oder alberten einfach nur rum, genau wie heute Morgen. Dass Naruto Sakura kitzelte war ebenso ein fester Bestandteil des Aufstehens als auch der Kuss auf die Stirn, den der Blonde bis jetzt nie ausgelassen hatte. Sakura würde sich wohl nie daran gewöhnen, was der Fuchsjunge aber nicht wusste, da sie es sich erst erlaubte rot zu werden, sobald sie in der Küche war. Obwohl sie so viele schwere Fehler gemacht hatte, liebte Naruto sie immer noch. Die Kunoichi war nicht dumm, um nicht zu sehen, dass er immer noch Gefühle für sie hatte. Deshalb war sie anfangs auch skeptisch gewesen, als Naruto sie gefragt hatte, ob sie nicht aus dem Gästezimmer ausziehen und mit ihm in einem Bett schlafen wollte. Schließlich hatte sie eingewilligt und war im Endeffekt froh darüber. Naruto war kein Junge, der sich tief nachts auf einen stürzte; stattdessen schliefen sie oft eng beieinander ein und wachten genauso wieder auf. Sakura fühlte sich geborgen und irgendwie revanchierte sie sich ja auch beim Blonden für all das, was er ihretwegen durchmachen musste.

„Heute brauchst du aber lange fürs Frühstück“, meinte Naruto und setzte sich an den Tisch, um Sakura beim Kochen zu beobachten.

„Mir schwirrten nur so viele Gedanken im Kopf umher“, meinte das Mädchen und schaltete den Herd aus, „aber jetzt bin ich ja fertig.“ Sie stellte zwei Schüsseln auf den Esstisch und setzte sich Naruto gegenüber.

„Waf machn bir heute?“, fragte der Anbu mit einem Mund voller Nudeln.

„Weiß nicht... auf was hättest du denn Lust?“

„Weiß auch nicht... etwas Entspannendes... denkst du an das, woran ich auch denke?“, fragte Naruto grinsend. Sakura ahnte Schlimmes... oder zumindest Schwachsinniges.

„Ich denke gerade darüber nach, wie ich deiner Idee am besten entkommen könnte.“

„Ach komm, es wird dir bestimmt gefallen. Wie wäre es, wenn wir einen Abstecher zu dein heißen Quellen machen?“ Die Rosahaarige lächelte überrascht.

„Das ist gar keine so schlechte Idee.“

„Sag ich doch! Also los! Wir haben nicht ewig Zeit!“, rief der Blonde vergnügt.
 

Die heißen Quellen waren keine halbe Stunde von Narutos Wohnung entfernt, doch ein Problem tat sich trotzdem auf – die Quellen waren geschlechtsspezifisch getrennt. Kein Problem, das Naruto nicht lösen könnte.

„Naruto... das kann nicht dein Ernst sein!“, flüsterte Sakura empört, als sie beide in der Umkleide standen.

„Ich habe dir versprochen mit dir baden zu gehen, und das tue ich jetzt auch. Echt jetzt!“ Sakura seufzte und griff sich an die Stirn. So hatte sie sich das Bad nicht vorgestellt, ganz und gar nicht. Vor ihr stand grinsend eine weibliche Ausgabe von Naruto – Naruko. Mit seinem Oiroke No Jutsu* hatte er sich in ein Mädchen verwandelt und stand nun nur mit einem Handtuch bekleidet da.

„Das ist so... beschämend...“, flüsterte Sakura und betrachtete Naruko.

„Willst du dich jetzt beschweren oder baden?“, meinte die Blonde grinsend und nahm Sakura bei der Hand; dann gingen sie nach draußen.
 

Das Wasser war angenehm warm und Sakuras Empörung über Narutos Verhalten war schon bald wortwörtlich verdampft. Naruko saß direkt neben Sakura, die ihren Kopf an ihre Schulter gelehnt hatte, die Augen geschlossen.

„Es ist wundervoll einfach einmal nichts zu tun...“, murmelte die Rosahaarige und Naruko nickte. Sie streckte einen Arm aus und legte ihn um Sakuras Schulter. Die Kunoichi riss entsetzt die Augen auf und starrte die Blonde an.

„Naruto! Was machst du da?“

„Wieso schreist du so? Ich kann meinen Arm auch gerne wieder wegnehmen.“ Sakura errötete.

„Nein... es ist nur so... ich meine... du bist im Moment ein Mädchen...“

„Du meinst, wenn ich ein Junge wäre, würde es dich nicht stören?“ Die Blonde hatte ihr Gesicht direkt vor Sakuras, um sich flüsternd mit dieser unterhalten zu können.

„Ähm... nein?“

„Gut, dann werde ich eben wieder ein Junge!“, meinte Naruko und wollte schon Fingerzeichen formen, als die Rosahaarige nach ihren Händen griff.

„Spinnst du?! Wir sind mitten im Frauenbadehaus!“

„Ich mag es, wenn du meine Hände hältst.“

„Was?“ Narukos aus dem Zusammenhang gerissene Antwort brachte die Kunoichi durcheinander. Und sein – oder eher ihr – Gesicht so nah an ihrem erst Recht.

„Ich mag es, wenn du meine Hände hältst. Aber ich denke, hier hinten sind wir relativ sicher davor, gesehen zu werden“, meinte die Blonde. Sie und Sakura waren tatsächlich in einer Art Nische, einem von Blicken abgeschirmten Bereich der Quelle. Der Anbu befreite seine Hände und formte Fingerzeichen, dann umhüllte ihn eine weiße Rauchwolke. Nachdem sie sich verzogen hatte, saß Naruto vor Sakura im Wasser – wohl gemerkt mit einem Bikinioberteil.

„Oh, mist!“, flüsterte der Blonde und streifte das Oberteil ab. Die Rosahaarige lachte und auch Naruto musste grinsen. Mit einem Bikini hatte ihn wohl noch nie jemand gesehen.

„Als Junge gefällst du mir besser“, lächelte die Kunoichi.

„Ich mir auch, echt jetzt!“

Schweigen breitete sich zwischen den beiden aus. Sakura sah zu Naruto hoch und wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatten immer viel Spaß zusammen, wenn sie gemeinsam unterwegs waren und das Mädchen beschlich ein schlechtes Gewissen. Denn im Moment der Stille fiel ihr wieder ein, dass sie bei weitem nicht so fröhlich war, wie Naruto immer glaubte. Sie dachte zwar nicht mehr so oft an Sasuke, das stimmte, aber sie fühlte sich schuldig. Versuchte sich nicht deshalb, Naruto glücklich zu machen, indem sie sich Zeit für ihn nahm?

„Sakura...“, die Kunoichi sah zu Naruto, „woran denkst du gerade?“

„Woran ich denke?“

„Ja. Du schienst mir wieder in Gedanken...“

„Ich dachte nach... über uns...“

„Uns?“ Ein Hoffnungsschimmer schien in seinen blauen Augen aufzuglimmen. Die Rosahaarige nickte.

„Und zu welchem Schluss bist du gekommen?“

„Ich denke, ich lasse es einfach auf mich zukommen... und sehe, was kommt.“

„Wie wäre es mit mir?“, flüsterte Naruto und beugte sich zu Sakura runter. Ihr Herz beschleunigte sofort und sie fragte sich wieder einmal, wieso. Naruto war ein guter Freund, inzwischen wohl ihr bester, aber sie liebte ihn nicht. Trotzdem war jedes mal aufgeregt, wenn er ihr seine Gefühle so offensichtlich zeigte.

~Verdammt, wieso nur?~, fragte die Rosahaarige sich im Stillen.

Sie war nicht blind, um nicht sehen zu können, was er vorhatte. Innerlich war sie ohnehin schon bereit, ihn zu küssen – nicht etwa auf die Stirn, wie er es immer tat, sondern richtig.

Aber Naruto stutzte.

„Was ist?“ Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber irgendwo in ihrem Inneren war die Kunoichi enttäuscht.

„Oh mein Gott, Sakura...“, flüsterte der Blonde fassungslos, „das Wasser!“

„Was?“ Sakura sah hinunter, nur um das Wasser rötlich verfärbt vorzufinden. Und sie wusste sofort, dass das dafür verantwortliche Blut von ihr kam.
 

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Oiroke No Jutsu = Sexy No Jutsu



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miss_Halloween
2008-05-05T15:32:13+00:00 05.05.2008 17:32
XD wie geil!!!!! wenn ich es richtig verstanden habe hat Sakura grad ihre Tage bekommen, oder? die arme! War aber ein supiii Kapitel!!!!!!!!!!!!!!1 schreib schnell weiter!


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