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Robins Rückkehr

Wichtige Mitteilung!! Bitte Kurzbeschreibung lesen!!
von

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Marcus, der Dieb

Seitenanzahl: 5 und vier Zeilen

Anm. d. Autors:

Grüß grad mal wieder alle Leuts, die mich kennen, meine Fics lesen und natürlich ganz besonders meine Freunde hier, auch Katjawa, und auch alle meine Artbook - Zeichner, die das hier sowieso nicht lesen**gg***

Sorry, den Teil wollte ich eigentlich auch schon am Freitag hoch laden, hab aber die Diskette vergessen in die Bücherei mitzunehmen (ist (fast) meine einzige Internet - Möglichkeit)**bin so schusselig!!****sorry, aber hier isses ja jetzt:

In diesem Teil nimmt die ganze Geschichte eine dramatische Wendung, doch mehr will ich jetzt nicht verraten, lest es einfach selbst nach......***

**alla, tschüssi!! Eure klitzekleine mikumi-chan***
 

Robins Rückkehr - Teil 13
 

Marcus, der Dieb
 

Als sie in Calesborough ankamen, staunte Robin. Calesborough war von hohen Mauern umgeben, in denen das Leben wuselte. Die ganze Stadt war in die Vorbereitungen für das Fest vertieft, überall wurden Tische aufgestellt, Zelte zusammengebaut, und in der Mitte des Dorfplatzes hämmerten einige Soldaten mithilfe von Bauern am Galgenpodest. Die Ränder des Platzes säumten Holz - und Steinhäuser, nicht so modern wie in Deutschland, aber etwas fortgeschrittener als in Johns Walddorf. Robin ließ seine Augen über die arbeitenden Menschen schweifen und blieb an den steinernen Mauertürmen hängen, die mit einem Gang über die Mauern miteinander verbunden waren. Dort waren Wachen postiert, teilweise Soldaten, klar, Calesborough war eine wichtige Handelsstadt, zwar nicht so weit entwickelt, aber wichtig für die Queen, und sie gehörte zu einer großen Region, die natürlich beschützt werden musste. Auch gegen die Raben. Als John die Soldaten sah, war er beunruhigt. Er mochte die Armee nicht, und in ihrer Gegenwart fühlte er sich unwohl. Während Robin neugierig die Umgebung vom Führersitz des Wagens aus musterte, ließ John die Wachen keinen Moment aus den Augen. Er fühlte sich beobachtet, als würden die Augen der Raben ihn durchdringen. Doch wie nervös John auch sein mochte, Robin ließ sich davon nicht anstecken und war voll beschäftigt, jede Sekunde woanders seine Aufmerksamkeit hin zu lenken. Auch Jarod, der schon viel herum gekommen war, genoss den Aufenthalt und die Ankunft in Calesborough sichtlich. Er schien schon öfters hier gewesen zu sein, denn er kannte einige Leute, die ihm zuwinkten, und schließlich entdeckte er einen alten Freund von ihm. Dieser war etwa in Jarods Alter, und nach einem kurzen Gespräch mit John rauschten die beiden, albernd wie zwei Schuljungen, ab. John sah ihnen schmunzelnd nach, meinte dann zu Robin: "Komm, wir suchen uns eine Unterkunft für die Nacht!" , und lenkte die Pferde in eine Seitenstrasse. Vor einer alten Pension, die etwas wie ein mittelalterlicher Nachtclub aussah, machten sie Halt. Über der engen, hölzernen Tür baumelte ein großes Schild: "The hanging man" . Robin verzog das Gesicht beim Anblick des gehängten Strichmännchens unter der Schrift, folgte John aber neugierig hinein. Dicker Qualm kam ihm entgegen, der ihm zuerst die Sicht vernebelte. Robins Augen begannen zu tränen, und er musste heftig husten, um nicht an dem Rauch zu ersticken. Als er wieder etwas erkennen konnte, riss er erstaunt die Augen auf. Er befand sich in einem großen Raum, der aber auf den ersten Blick einen ziemlich engen Eindruck machte, denn er war vollgestellt mit Tischen, Bänken und Weinfässern. Einzelne Balken ragten zur Decke hoch, an denen Krüge, Brot und Fleisch hingen. Hier war alles versammelt, was man "besoffen" nennen konnte: alte Bauern, die einen Krug nach dem andern kippten, Rumstreicher, die hin und wieder die bedienenden Mädchen belästigten und dafür harte Kochlöffelschläge von der Wirtin einsteckten, Männer, die Karten spielten, in den Ecken lungerten ein paar Niemande herum, die scheinbar keine wirkliche Beschäftigung hatten und der dicke Wirt hinter der belagerten Theke füllte einen Krug nach dem anderen mit Wein und Bier, um die gutzahlende Kundschaft abzufüllen. Robin drängte sich durch die dichte Menge, bemüht, so nah wie möglich bei John zu bleiben. Ein alter Mann, der bis oben zu war, sprach Robin säuselnd an: "Ha...hall..lo...Kllll...einnner..will...ste n....Bierchen??! Hicks??!" Dann kippte er vom Stuhl. Robin lächelte schwach, drehte sich wieder nach vorne um und rempelte dabei einen großen bärtigen Jäger an, der einen randvollen Bierkrug in der Hand hielt und diesen nun durch den unerwarteten Stoß über seine Weste schüttete. "E..entschuldigung!" , stammelte Robin und stolperte rückwärts. Zornig sah der Riese an sich herunter, packte Robin am Kragen und warf ihn in die Menge. Der überraschte Robin fing sich im letzten Moment, und bremste ab, so dass er gerade noch verhinderte in einen betrunkenen Soldaten zu krachen. Nun wurde auch er wütend. "Was soll das?! Ich hab mich doch entschuldigt!! Außerdem war es keine Absicht, duu...!!" Ein Schimpfwort verkniff er sich, denn beim Anblick des erbosten Riesen schien ihm das klüger. "Ich was??!! Reißt hier dein kleines Maul auf, du Gör!!

Wart nur, ich bring dir Manieren bei!!" Mit riesigen Schritten stampfte er auf Robin zu und wollte ihn erneut packen, doch Robin duckte sich, wich aus, schlüpfte unter dem Riesen hindurch und zog ihm mit einem kräftigen Ruck den Teppich unter den Füßen weg. Der Riese verlor das Gleichgewicht und krachte auf den Holzboden. Wütend stand er auf, drehte sich zu Robin und schnaubte. Sein Gesicht war heißrot und glühte wie eine Herdplatte. "Jetzt ist es genug!!" Er schlug seine Faust auf einen Tisch, der unter der Wucht zusammenbrach. Der Wirt kam durch den Lärm herbeigeeilt, ließ es aber, den aufgebrachten Jäger, den er Tork nannte, wegen des zerbrochenen Tisches zurecht zu weisen. Robin stand abwartend, grinsend, in der Mitte des Raumes, hinter ihm ein Balken und ein weiterer Tisch, zwei Meter vor ihm Tork, der sich mit stampfenden Schritten näherte. Er hatte einen großen Stock in der Hand, und plötzlich holte er aus und schlug mit voller Wucht auf Robin ein. In diesem Moment sprang Robin hoch, fand an einem Dachbalken Halt und schwang sich über Torks mächtige Gestalt. Im "Flug" packte er mit den Beinen Torks Stock, drehte ihn herum und entriss ihn so Torks Pranken. Mit einem blitzschnellen Salto (hat er bei Nameth gelernt**g**) landete Robin geduckt auf dem Boden, fing den Stock auf und stellte sich grinsend, den Stock herausfordernd nach vorne gerichtet, vor den verdutzten Tork, der herum wirbelte und Robin wutentbrannt und fassungslos ansah. Ein staunendes Raunen ging bei Robins akrobatischer Einlage durch die Menge, und bewundernde wie lachende Augen verfolgten die Bewegungen des braunhaarigen schmächtigen Jungen, dem es gelang, den Riesen Tork zum Narren zu halten. Tork zitterte vor Wut, dass Robin es gewagt hatte IHN lächerlich zu machen. Das sollte er büßen!! Er stürzte sich mit geballter Faust auf Robin, dieser jedoch wich geschickt aus und zog Tork mit einem Schwung des Stockes erneut die Füße weg. Tja, das Training bei Nameth hatte sich gelohnt, dachte Robin stolz, selbst verblüfft, zu was er fähig war. Grinsend beobachtete er, wie Tork sich aufrappelte und einen weiteren Versuch startete. Fast wie in Trance schon, rannte er auf den so harmlos aussehenden Jungen zu, drohend die Faust hebend, doch wieder drehte sich Robin geschickt zur Seite und hielt Tork, blitzschnell, in der nächsten Sekunde den Stab unter die Nase. Grinsend blitzten Robins Augen auf, als sich der Stock in Torks Nase bohrte, während dieser schockiert und bewegungslos, aber vor Zorn bebend, dastand. Er wusste, würde er eine Bewegung machen, würde der Stock, so wie er gerichtet war, ihm das Nasenbein aushängen. Auch Robin wusste das, und diese Überlegenheit veranlasste ihn zu breitem schelmischen Grinsen. Diesen Trick hatte ihm Nameth gezeigt, und Robin hatte ihn sich leicht einprägen können, da er selbstverständlich immer als Versuchskaninchen herhalten musste und fast die Folgen am eigenen Leib spüren durfte. Mit festem Griff drückte er nun dem wehrlosen Tork den Stock an die knollige Nase, als sich die Menge plötzlich teilte, ein weiterer großer, mächtiger Mann auf Robin zuschritt und mit einem Grinsen um die Mundwinkel den Stock wegnahm. "Es ist gut, Robin." , sagte John. "Na, Tork, so sieht man sich wieder!!" Tork stürzte sich auf Robin, sobald er wieder frei war, wurde aber von John zurückgehalten. "Nananana!! Ist ja gut, Tork!! Es reicht!!" Wie bei einem Baby versuchte John Tork zu beschwichtigen. (Von Babys verstand er wohl genauso wenig**) "Kennst du den Bengel etwa?!! Sag bloss, der gehört zu dir??!!" , schnaubte Tork. John nickte, und konnte um ein stolzes Grinsen nicht drum rum. Tork erwiderte nichts, musterte Robin, langsam etwas beruhigt, und streckte ihm dann die große Pranke hin. Vorsichtig, misstrauisch gab Robin ihm seine Hand, und Tork schüttelte sie fest. "Ein prächtiger Junge, aber du solltest ihm Manieren beibringen!!" , grunzte er zu John gewandt. "Er ist genau wie sein Grossvater!!" , sagte John achselzuckend, aber sichtlich stolz. Bei diesen Worten verdüsterte sich Robins Gesicht, und er rief aufgebracht: "Ich bin nicht wie Robin Hood!!" Die Blicke der anderen richteten sich auf ihn. John sah ihn mahnend an, während Tork fragend auf John blickte. John seufzte, nickte mit dem Kopf auf Robin und erklärte: "Sein Name...ist Robin von Locksley. Er ist der Enkel Robin Hoods." "Aber ich bin nicht wie er!!" , schrie Robin. "Ich hasse ihn!!" In diesem Augenblick verstummten alle Gespräche und das Getuschel, und totenstill starrten die Menschen Robin an. Dieser Junge...hasst Robin Hood?!! Ein alter Mann trat zu Robin, sah ihn fassungslos an und sprach: "Junge, du...wie kannst du Robin Hood hassen?! Er ist ein Held!! Er hat England befreit,.....was hast du gegen ihn?!!" Robin biss beleidigt die Zähne zusammen, sagte aber nichts. Der Mann schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging davon. Robin sah zu Boden und dann wieder hoch. John betrachtete ihn ernst, packte ihn dann im Nacken und zerrte ihn davon, eine Treppe hoch und in einen langen Flur, der über der Kneipe lag und auf dem die Gäste untergebracht waren. John öffnete eine Tür und setzte Robin dort auf dem Bett ab. "Ich bin nebenan, wenn du etwas brauchst. Schlaf jetzt, morgen müssen wir früh aufstehen, das Fest beginnt um 10, die Hinrichtung ist gegen Mittag." Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort. Robin sah ihm stumm nach. Dann streckte er sich trotzig auf dem Bett aus und schloss die Augen. Eingeschlafen war er aber erst kurz vor Mitternacht.
 

Am nächsten Morgen wurde er von dem Lärm auf dem Festplatz geweckt. Sein Zimmer grenzte direkt an den Platz, und als er sich in seinem Bett aufrichtete und das Fenster öffnete, strahlte ihm nicht nur blendende Sonne durch die weißen Vorhänge, sondern es schallte ihm auch Rufen, Lachen und Aufregung entgegen. Robin gähnte lang, rieb sich die Augen und lehnte sich dann aus dem Fenster, um

das Treiben unter sich besser sehen zu können. Ein kaltes Zucken durchfuhr ihn, als seine nackte Brust das eisige Fensterbrett berührte, und Robin schlang die Arme darum. Als er sich auf das Brett lehnte, löste sich ein Brocken Schnee, der noch immer einige Zentimeter hoch lag, und rutschte auf den Platz hinunter, wo er knapp einen vorbeikommenden Wachmann verfehlte. Unwillkürlich musste Robin grinsen. Ein Windhauch fuhr ihm durch die Haare und ließ die Vorhänge und auch die weiße Hose, die er die Nacht über getragen hatte, flattern. Robin kniete auf dem Bett, das mit weißen Leinen überzogen war, und beobachtete die Menschen auf dem Platz. Soldaten wanderten herum, Bauern hatten ihre Stände aufgebaut, auch der Wirt des "Hängenden Mannes" pries an einem langen Tisch, der mit Fässern und Krügen beladen war, sein Bier an. Bei dem Anblick der Fässer zog sich Robin der Magen zusammen, denn er musste dabei unwillkürlich an den Unfall mit dem Wasserwagen im Walddorf denken. Wer daran schuld gewesen war, hatten die Dorfbewohner bis heute noch nicht herausgefunden. Und Robin traute sich nicht zu gestehen, dass er das Ganze durch seine Tollpatschigkeit ausgelöst hatte. In diesem Moment kam John ins Zimmer. "Kommst du dann?! Das Fest geht gleich los!!" , rief er. Er wirkte wesentlich entspannter als am Vorabend. Erleichtert hellte sich Robins Gesicht auf und er nickte. Zehn Minuten später stand Robin auf der Hauptstraße, die zum Festplatz führte, und wurde in dem dichten Gedränge hin und her geschubst. Es mochten Hunderte sein, so hatte Robin den Eindruck, die zum Fest strömten, unzählige Händler, Gaukler und Narren, Tänzerinnen, Musikanten und Bauern ergaben einen Rhythmus, dem niemand widerstehen konnte. Auch Robin wurde mitgerissen, und alsbald konnte er seine Augen nicht mehr von der bunten Menge an Unterhaltung, Vielfalt und Tradition wenden. Plötzlich wurde er von einem lauten Fanfarenstoss herausgerissen, nachdem ihn gerade ein kleines Mädchen zum Tanzen aufgefordert hatte, und erschreckt sah er zum Podest hoch. Der Lärm und die Musik verstummten, und jeder richtete seinen Blick zum Galgen hin, wo nun an jeder Ecke ein Soldat stand und in der Mitte ein General, mit einem weiteren Soldat neben sich, der sich auf eine Ankündigung vorbereitete. Zwei andere Soldaten zerrten einen verlumpten Mann herbei und schleppten ihn vor an den Rand des Podests. Die Menge johlte und buhte, als sie den Mann zu Gesicht bekam. Robin jedoch fiel auch auf, dass es auch etliche Leute gab, die den Mann nicht auslachten, sondern beim Anblick der Soldaten zornig die Zähne zusammen bissen. Robin sah sich nach John um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Anscheinend hatte er ihn schon wieder aus den Augen verloren. Dann musste er eben auf eigene Faust zu einem Ausguck kommen. Denn so konnte er nicht viel sehen. Er verdammte mal wieder seine Größe. Geschickt schlüpfte Robin zwischen den lärmenden Menschen hindurch und näherte sich langsam einem der Wachtürme, auf denen niemand postiert war. Ein großer Strohhaufen lag darunter, so dass es für Robin ein Leichtes war, auf den breiten Mauerweg zu klettern. Neben dem Turm war das Haupttor, an dem Fahnen heruntergelassen worden waren, doch auch auf der anderen Seite war keine Wache. Robin zuckte die Achseln, setzte sich hin und ließ die Füße herunter baumeln. Von hier aus konnte er den ganzen Platz überblicken. Die Mauer war ungefähr zehn Meter hoch, doch niemand beachtete sie. So konnte Robin unbehelligt den Vorgang da unten beobachten. Der Mann tat ihm irgendwie leid. Er trug ein zerrissenes T - Shirt, eine kurze dreckige Hose und hatte halblanges, dunkelbraunes verwuscheltes Haar. Ein kleiner Ziegenbart ließ ihn hinterlistig wirken, und auch die schmalen, etwas spitzen Augenbrauen trugen dazu bei. Der General schien langsam die Geduld zu verlieren, denn nach mehrmaligem Mahnen nach Ruhe brüllte er nun in eine der Fanfaren, um das Volk zum Schweigen zu bringen. "Ich bitte verdammt noch mal um Ruhe!! Die Hinrichtung beginnt!!!" Da wurde es endlich still, nur vereinzelt war noch ein Tuscheln zu hören. Der General nickte zufrieden, räusperte sich und las dann laut ein großes Blatt vor:

"Wir sind heute versammelt, um der Hinrichtung des berüchtigten Diebes

Marcus de Mortisse, gebürtiger Engländer, beizuwohnen. Angeklagt wegen

vielfachen Diebstahls, darunter auch Stücke der englischen Krone. Er hat wertvollen Schmuck aus dem Besitz Königin Elisabeths der 2. entwendet, zahlreiche antike Gegenstände aus Museen gestohlen und sich sogar am Mord an dem adligen Hauptmann Sir Henris versucht, der jedoch aufgrund glücklicher Zufälle misslungen ist!!" Bei diesen Worten lachte der Dieb Marcus laut auf. "Ja, leider!! Der alte Hund hätts schon längst verdient, der sollte schon seit viel zu langer Zeit in der Hölle schmoren!!" , rief er schallend. Der General lief heiß an, und Marcus bekam dafür von einem seiner Wachsoldaten einen harten Knietritt in den Magen. Er beugte sich unter den Schmerzen, während der General erbost fortfuhr.

"Durch seine Vergehen an den Gesetzen des Menschen und Englands vom Landesgericht verurteilt zum Tode durch Erhängen!!" , rief er, hob den Arm und gab somit das Zeichen zur Hinrichtung frei. Die Soldaten zerrten den Dieb unter den Galgen und stellten ihn auf einen Hocker. Der Mann wehrte sich nicht, sondern grinste nur irre in seinen Ziegenbart. Es machte den Eindruck, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf, doch Robin spürte, dass so jemand, dem es gelungen war, Schmuck des englischen Königshauses zu stehlen, auch ziemlich clever sein musste. Während der Dieb Marcus auf dem Höckerchen stand, die gefesselten Hände auf den Rücken gebunden, zogen die Soldaten den Strick herunter und legten ihn dem Mann um den Hals. Dieser verzog keine Miene, sondern grinste nur weiter. Es schien ihn nicht zu rühren, dass er in wenigen Sekunden das Genick gebrochen haben würde. Robins Augen verzogen sich zu Schlitzen. Unmerklich näherte sich seine Hand dem Bogen unter dem weiten Mantel. Robin hatte ihn heimlich mitgenommen, ohne dass John etwas davon wusste. Die Soldaten knüpften nun den Galgenstrick fester und traten dann einen Schritt zurück. Robins Hand um den Bogen zuckte. Seine Finger tasteten sich zu den Pfeilen vor, die in einem kleinen Bündel am Bogen hingen. Der General nickte einem der Soldaten zu, dieser ging vor und trat den Hocker unter dem Dieb weg. Dieser fuhr kurz zusammen, als sich mit einem Ruck das Seil um den Hals zuzog. In diesem Moment hörte man etwas zischen, und urplötzlich raste ein scharfer Pfeil durch die Menge und durchschnitt blitzschnell den Strick. Marcus, der Dieb, fiel erschrocken zu Boden. Die Menge schrie auf. Panik brach aus. John fuhr herum und hielt nach Robin Ausschau. Er hatte eine böse Vermutung. Da erblickte er ihn. Heiße Angst stieg in ihm auf, er wusste nicht mehr, was er tat, er musste nur so schnell wie möglich zu Robin. Hektisch schaufelte er sich durch die Menschen, doch leicht war das nicht, denn die verängstigte Menge war in völliges Durcheinander geraten. Die Soldaten sammelten sich und versuchten herauszufinden, wer geschossen hatte. Der Dieb nutzte das Durcheinander, wand sich aus dem Strick um seinen Hals und versteckte sich rasch unter dem Podest, ließ aber keine Sekunde seinen Retter aus den Augen. Er hatte ihn längst entdeckt, während der General und seine Truppe verzweifelt die aufgebrachte Menge zu beruhigen versuchten und Verstärkung herbeiriefen. Robin atmete schwer ein und aus. Der Bogen in seiner Hand zitterte. Langsam ließ er ihn sinken. Der Trubel unter ihm rauschte an ihm vorbei, er stand nur auf der Mauer, den Blick auf das Podest gerichtet und zog die Luft ein. Er hatte einfach nicht anders gekonnt. Schon die ganze Zeit hatte er den Wunsch gespürt, seinen Bogen zu ziehen und diesen verfluchten Strick zu durchtrennen. Als der Hocker weggestoßen wurde, ging alles plötzlich ganz schnell. Ehe er reagieren konnte, hatte er einen Pfeil in der Hand, angelegt und abgeschossen. Seine Aufregung legte sich allmählich. Er wollte sich umdrehen und von der Mauer klettern, als plötzlich ein Soldat mit dem Finger auf ihn zeigte und rief: "Da ist er!! Da ist der Bogenschütze!!" Robin wandte sich um, und in diesem Augenblick knallte es laut. "Robiiin!!!" , schrie John panisch. Robin spürte nichts mehr, nur noch einen beißenden Schmerz in der Brust. Es fühlte sich an, als wäre ein Säbel durch ihn durchgefahren und hätte seine linke Brust zerschnitten. Er spürte, wie sich seine Kleidung mit irgendwas Nassem vollsog, es roch plötzlich nach Blut. Er taumelte zurück und verlor dann das Gleichgewicht. Vor seinen Augen verschwamm alles, er hörte nur noch Lärm und Geschrei der bunten Punkte unter ihm, dann ein Rascheln, sah einen großen Schatten auf sich zu kommen, und dann wurde es schwarz um ihn. John schrie sich heiser und rannte wie ein Irrer zu der großen Mauer, um Robin zu Hilfe zu eilen. Er konnte ihm jedoch nicht mehr helfen.

In dem Moment, als John den Strohhaufen erreichte, stolperte Robin über den Mauerrand und stürzte bewusstlos auf der anderen Seite hinunter, gefolgt von einem riesigen Schattenwesen.
 

Fortsetzung folgt.............



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2002-12-11T07:46:24+00:00 11.12.2002 08:46
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