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Absinths Erinnerungen

Eine tragische Liebesgeschichte
von

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Beerdigung

Ein neuer Morgen war angebrochen. Absinth lag in seinem Bett, in dem ihm zugewiesenem Zimmer. Es war ein schönes Zimmer. Groß war es und schick eingerichtet. In einer Ecke stand ein großer dunkelbrauner Schrank, in einer anderen ein Bett. Es war schwarz-grün bezogen. Wer hatte nur gewusst, dass dies seine liebste Farbkombination war? In einer dritten Ecke stand ein eleganter Schreibtisch, gemacht aus dem gleichen Holz wie Schrank und Bett und sehr schön verziert. Ob der Meister noch lebte? Eher nicht. Über diesem Kunstwerk hing ein Weiteres. Ein alter Ölschinken. Eine Landschaft, in deren Mittelpunkt ein dunkelblauer See lag. Am Ufer weideten Schafe. Kitschig.
 

Heute war der Morgen, an dem Bridgets Vater beerdigt werden sollte. Absinth war vollkommen wach, doch er wollte nicht aufstehen. Er hatte zwar Bridget versprochen heute Morgen sie noch mal zu besuchen, aber er wusste ja nicht, ob Bridget schon aufgewacht war. Aber, wenn sie schon wach war, wartete sie dann nicht auf ihn? Es war zum Verrückt werden mit diesen Weibern, dachte sich Absinth, als er dann doch die Decke zurück schlug und die schwarze Kleidung anzog.
 

So trat er auf den Flur hinaus und schlich, glücklicher Weise wusste er noch den Weg, zu Bridgets Gemächern. Doch als er vor der Tür stand, wollte Absinth am Liebsten wieder in sein Bett. Er traute sich nicht anzuklopfen. Also lehnte er mit einem schweren Seufzer den Kopf an die Tür und ein ‚Herein’ ertönte, ganz zu Absinths Verwirrung. War sein Schädel etwa so hart? In seiner Verwirrung trat er ein.
 

Das erste was er in dem Halbdunklen Zimmer sah waren Brüste. Aber es waren nicht Bridgets Brüste, nein. Es waren alte Brüste. Sein Blick wanderte höher und er wurde blass. Das war die Amme, die ihn schon zu Bridgets Gemächern geführt hatte.
 

In Gedanken ging er noch mal den Weg zurück. Da war er doch tatsächlich zu früh abgebogen! Die alte Frau sah auf. Sie merkte zwar, dass jemand im Zimmer war, aber sie wusste nicht wer. Dies war Absinths Glück. Nach einem letzten, unfreiwilligen, Blick auf die Brüste der Frau, schlüpfte er wieder hinaus und erbrach sich in einen Blumenkübel.
 

Schnell floh er aus dem Gang und ging in den Richtigen, in dem Bridgets Gemächer lagen. Ja. Dies waren die echten Räume. Schnell klopfte er an und hörte die wohlklingende Stimme Bridgets an der Tür. Absinth trat ein, auf das Schlimmste gefasst.
 

Was er sah, war noch schlimmer, als das, was er vermutet hatte. Bridgets Haare standen in alle Richtungen ab, ihr Kleid war in einem schrecklichen Zustand, es sah aus, als ob sie es für die Nacht nicht abgelegt hatte. Und ihr Gesicht, ja ihr Gesicht war das schlimmste. Unter der verschmierten Schminke, die schon am Abend zuvor schrecklich aussah, jetzt aber getrocknet war, konnte man Augenringe sehen. Wahrscheinlich hatte das Mädchen in der Nacht nicht schlafen können.
 

Bridget Absinth zugewankt. „Da bist du ja endlich, ich habe schon auf dich gewartet“, hauchte sie hervor, kurz bevor sie übermüdet in Absinths Arme fiel. Dieses war erstmal für einen kurzen Moment perplex, genauso perplex wie bei seinem ‚Abenteuer’ mit der Amme. Dann aber nahm er Bridget auf den Arm und trug sie in ihr Bett.
 

„Du bist schon ein dummes Mädchen, kleine Königin“, sagte er zu ihr, als sie ihn schwach anlächelte. „Du hättest schlafen sollen!“ „Ich wollte doch, aber ich konnte nicht.“ Absinth strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.“
 

Dann ging der Dämon Schminktisch in der Ecke und suchte Creme und Tücher hervor. Beladen mit diesen Sachen ging er zurück zum Bett. Dort suchte er eine bestimmt Flüssigkeit heraus, die zum Abschminken benutzt wurde, und entfernte vorsichtig Bridgets Make-up.
 

Wie er so dort saß, merkte er, dass sie kurze Weile später eingeschlafen war. Ja, sie war ein wirklich seltsames Mädchen. Als das Gesicht der Trauernden wieder sauber war, betrachtete Absinth die Augenringe. Nein, diese ließen sich nicht so leicht entfernen, da musste Bridget einfach nur schlafen.
 

Vorsichtig, dass die Königin ja nicht aufwachte, nahm er ihre Haare und eine Bürste und versuchte diese zu bändigen. Dieses dumme Mädchen. Hatte die Amme ihr denn nicht beigebracht, dass sie ihre Haare pflegen müsse? Es sah nicht so aus. Doch nach einem harten Kampf konnte man die Haare wieder mit den Fingern durchfahren, was Absinth sehr gerne tat.
 

Gerade wollte Absinth aufstehen und leise gehen, als Bridget sich auf die Seite drehte, Absinths Schoß als Kopfkissen benutzte und sich auch noch an ihm festhielt. Absinth war begeistert. Jetzt spielte er Kopfkissen, für das Königsbalg. Aber er hatte sich diese Situation selber eingebrockt, also blieb er sitzen.
 

Nachdem Bridget dann irgendwann aufgewacht war, schminkte er sie und sie zog sich um. Dann ging Absinth zurück in seine Gemächer und Bridget langsam runter zu der alten Kathedrale. Da sie die Tochter des Verstorbenen war, musste sie vor allen anderen Personen anwesend sein.
 

Als es dann an der Zeit war, ging auch Absinth hinunter. Dort unten war es schon Recht voll, doch wegen seiner Position war ein Platz in einer der vorderen Reihen für ihn reserviert. Zufälliger Weise konnte er von diesem aus Bridget sehr gut beobachten. Wie er zufrieden beobachtete, weine sie während der Zeremonie nicht mehr, auch sah sie schon viel besser aus. Höchstwahrscheinlich hatte sie keine Tränen mehr.
 

Dann endlich sollte der Leichnam begraben werden, doch dort durften nur Bridget, wenige Auserwählte und die Totengräber mit. Abgesehen davon, wollte Absinth auch nicht dort hin. Also ging er mit Yuki direkt zum Beerdigungsessen. Von dort aus, leider gab es nicht sein Lieblingsgetränk, der Wein war jedoch auch genießbar, ging Yuki irgendwann in dessen Kammer und Absinth ging auch in sein Gemach, da verbrachte er den weiteren Tag.
 

So wurde es endlich Abend. Absinth hatte Bridget seit der Beerdigung nicht mehr gesehen und vermisste sie irgendwie. Er lag in seinem Bett und las ein Buch. Er trug ein schönes Samtnachthemd, es hatte die gleiche Farbe wie seine Augen, eisblau. Es war schon spät, doch plötzlich klopfte es. Wer konnte dies nur sein? Er erwartete keinen Besuch mehr. Dann öffnete sich die Tür.
 

Absinth blickte von seinem Buch, ‚175 Arten einen Ork zu töten’ von Njorn Hunt, auf. Es wurde ein Kopf durch die Tür gesteckt. Es war Bridget. „Was willst du denn hier?“ fragte er sie staunend, als sie eintrat. „Tut mir Leid, wenn ich dich störe“, antwortete sei als sie an sein Bett tapste. Der Dämonenkönig musterte sie.
 

In diesem moosgrünen Nachthemd sah sie einfach zu süß aus. Sein Blick blieb einen kurzen Moment an ihrem Ausschnitt hängen, dann sah er ihr ins Gesicht. „Nein, du störst nicht, wobei den auch?“ fragte er und lächelte. Bridget zeigte auf das Bett. „Darf ich zu dir kommen, ich kann nicht schlafen…“
 

Sie blickte zu Boden und kletterte dann, ohne eine Antwort abzuwarten, zu Absinth unter die Bettdecke. Dieser schaute zuerst überrascht, lächelte dann aber sanft. „Natürlich, kleine Königin. Warum bist du gerade zu mir gekommen? Ich meine...“ „Nun ja...“ sie zögerte. „Weil du heute morgen... und gestern Abend... und weil... na ja…“ Sie blickte weg, aber Absinth bemerkte jedoch trotzdem, dass sie rot wurde.
 

„Das ist schon okay“, grinste er und gab ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. „Schenkst du mir deinen morgigen Tag?“ Die Frage kam unerwartet. Bridget schaute ihm tief in die Augen. „Morgen ist mein letzter Tag, an dem ich nicht durch die Königbürde gebunden bin, diesen möchte ich gerne in guter Erinnerung behalten.“ „Gerne doch, kleine Königin. Doch wir sollten schlafen, sonst haben wir keine Energie um den Tag durchzustehen.“
 

Bridget lächelte und kuschelte sich an den Dämon. So schlief sie ein. Absinth hingegen lag noch einige Zeit wach und dachte über das Mädchen das ihn immer wieder aufs Neuste überraschte nach. Dann schlief auch er ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  The_evil_One
2008-02-07T13:57:29+00:00 07.02.2008 14:57
yeah!!!!...*__________*
hihihihi
*flauscht*
Von:  Picco-der-Teufel
2008-01-28T20:46:49+00:00 28.01.2008 21:46
es ist wirklich niedlich wie er sich um sie gekümmert hat, aber es hat auch ein lächeln über mein gesicht gebracht, wie ich das mit der amme gelesen habe, der ärmste tut mir wirklich leicht ^^'

aber mir ist auch sehr viel aufgefallen. du wiederholst dich sehr oft bei den satzanfängen. ständig liest man "er" oder "sie" es gibt doch auch noch andere wörter um absinth und bridget zu beschreiben. zum schluss hast du das sehr gut gelöst immer mit königin oder anderen lösungen. bei absinth hast du es auch geschafft, aber zum anfang und im mittleren teil ist es dir leider nicht gelungen. auch fehlen an manchen stellen die kommas....es hilft manchmal ein zweites mal zu lesen, selbst wenn du deine ff schon online gestellt hast, denn dort sieht man häufig selber die fehler oder stellen, die man selbst umschreiben mag. das ist nur ein tipp. mach ich auch manchmal. ^^

das kapi hast du super geschrieben und ich frage mich schon wie es weitergeht^^
ich hoffe, dass du bald das neue kapi fertig hast, denn ich bin schon ziemlich zappelig vor neugierde XD

Teufelchen
P.S.: Sry, dass ich vorher nicht lesen konnte, aber ich war im Krankenhaus und zwischenzeitlich ist auch noch was anderes wichtigeres dazwischen gekommen, aber ich werde deine FF trotzdem lesen, auch wenn es bei mir etwas länger dauern sollte mit dem Kommi ^^ aber ich werde dir trotzdem immer einen Schreiben.
Von: abgemeldet
2007-12-30T22:04:36+00:00 30.12.2007 23:04
super kapitel! ^.^
ich finde es wirklich süß
wie er sich
um sie gekümmert hat
Freu mich schon wenn es weitergeht!

lg karuna


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