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Andys Jugendsünden II

In äußerst kreativer Zusammenarbeit mit BlackLightning. Der Kuchen und die jeweils zwei Cocktails im Wassermann waren schuld an dem, was ab Kapitel sechs passiert. XD Zum Glück
von

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Kaffeejunkie

Tobs gähnte leise auf, als er an diesem Morgen aufstand. Schlappte die Marmortreppe hinunter in die Küche. Kaffee, war das erste, an das er denken konnte. Er musste wach werden. Sam hatte ihn mal wieder ziemlich auf Trab gehalten, die letzte Nacht. Und das in der Nacht vor seinem ersten Tag an der Uni.

Mit einem kleinen Stück Bagel im Mund und der Kaffeetasse in der Hand saß er in der geräumigen Wohnküche und blätterte in der ´Sun´ herum. Wirklich Interessantes gab es in der Zeitung nicht zu lesen, nur dass mal wieder in einem kleinen Supermarkt eingebrochen wurde, aber das schien hier wohl zur Tagesordnung zu gehören.

Sam kam frisch geduscht in den Raum. Küsste den Größeren leicht auf die nackte Schulter und nahm sich eine Packung Orangensaft aus dem Kühlschrank. Kaffee würde er ja nie im Leben trinken, das ließ die Haut, in seinen Augen, viel zu schnell altern. Er wollte, wie er es Tobs immer sagte, mit 30 nicht aussehen, als sei er schon 40. Sam war eben eitel und das nicht zu knapp.

„Wann musst du in der Uni sein?“, fragte der Blondling, während er seinen Blackberry aus der Hosentasche zog und seine Termine für den heutigen Tag checkte.

„Hm…“ Tobs blickte auf die Uhr über der Türe. Streckte sich einmal genüsslich und gähnte kurz. „Halb zehn, hab ich meine erste Vorlesung.“ Er hatte also noch gut eine Stunde Zeit.

Sam nickte langsam. „Gut, dann kann ich dich fahren, wenn du magst. Ich muss in dieselbe Richtung.“ Er blickte auf und lächelte sein Zahnarztlächeln.

„Ja, das wäre super, dann mach ich mich schnell fertig…“ Mit diesen Worten ging er gemächlich nach oben. Zog ein paar Klamotten aus seiner Reisetasche. Er war erst vor zwei Tagen angekommen und hatte seine gesamten Sachen noch in seiner Tasche. Vielleicht kam er ja am Wochenende dazu, sie in den Schrank zu räumen.

Die Haare wieder mal im selben Look nach oben aufgestellt, bekleidet mit seiner Lederhose und einem normalen schwarzen T-Shirt kam er wieder nach unten. Die Tasche über der Schulter und der Lederjacke über dem Arm. Die Schellen, die sonst immer an ihm herumklimperten, hatte er, bis auf zwei an seinen Schuhen, abgemacht. „Können wir?“, fragte er vom Flur aus und packte noch flott seinen Schlüssel ein. Ja, er hatte von Sam sogar einen Schlüssel bekommen, wie nobel.
 

Keine fünf Minuten später saß er in einem schwarzen Benz und kam sich einfach fehl am Platz vor. Er konnte diese fetten Schlitten einfach nicht leiden, nur das Geld für einen Führerschein und dazu noch für ein eigenes Auto, hatte er nur nicht.

„Es wird heute etwas später werden. Du brauchst nicht auf mich zu warten.“ Sam lächelte und hielt vor dem Uni-Campus an.

Tobs nickte. „Wir sehen uns.“ Auch er lächelte flüchtig, ehe er ausstieg, auf das Dach klopfte und Sam auch schon davon brauste.
 

Mit staunenden Augen versuchte er so viel von dem Gelände zu erhaschen, wie er in den fünf Minuten nur konnte, ehe er in das beschriebene Haus trat, wie es auf seinem Zettel stand. Zweiter Stock, dachte sich Tobs. Ich hätte wohl andere Schuhe anziehen sollen. Mit den Boots war Treppensteigen, selbst nach Jahren der Übung, noch ein ziemlicher Kraftakt.

Er ging die Treppe langsam nach oben gestiegen. Einen MP3-Stöpsel im Ohr. Es war ein ziemlich altes Gebäude. Stuck an der Decke, Bilder von alten Uniabsolventen hingen an den Wänden.

Der Junge Mann war gespannt, wie es in den Hörsälen aussehen mochte. Wahrscheinlich würden sie auf kleinen Holzbänken sitzen, wo die Tische schon mit angebracht waren und einem die Knie irgendwo bei den Ohren hingen, da die Bänke so niedrig waren. So war es zumindest bei ihm in der Schule damals im Chemieunterricht gewesen.

Das allererste was er sah, als er im zweiten Stockwerk angelangt war, war eine junge Frau, die hibbelnd an ihrem Starbucks Becher nuckelte. Von einem Bein auf das andere trat und leicht nervös dreinblickte.

„Hi.“ Die junge Frau grinste ihn über den Pappbecher hinweg an.

„Hi.“ Tobs lächelte etwas verhalten zurück. Er war immerhin schon mal nicht der einzige Schwarze auf der Uni.

„Ick bin so uffjerejt.“, murmelte sie vor sich hin. Der berlinerische Akzent war kaum zu überhören. Noch nicht mal sein fränkisch war das erste Jahr, als er nach München gezogen war, so heftig gewesen. „Iris, nice to meet you.“

Und genauso froh wie er darüber war, dass er nicht der einzige Goth war, war er darüber, dass er noch jemanden kennen gelernt hatte, der auch aus Deutschland kam. „Ich bin Tobs.“ Er grinste breit, als er das ebenso überraschte Gesicht seines Gegenübers erblickte.

„Dit hätt ick ja etz net jedacht.“ Sie zwirbelte an einem ihrer Zöpfe rechts und links über den Ohren, ehe sie wieder an ihrem Becher zu nuckeln begann. „Boa, ick liebe dieset Zeug.“

Ein leises Lachen. Fast das gleiche hatte er gesagt, nachdem er das erste Mal bei der Coffee Company am Gärtnerplatz in München gewesen war. Der Kaffee beziehungsweise Latte Macchiato war mit nichts anderem zu vergleichen.

Iris erinnerte ihn ein wenig wie die Forensikerin von Navy CIS. Die gleichen Zöpfe, dunkelrote Lippen, ein Tattoo am Hals. Dieselben Plateaustiefel und selbst der Minirock war derselbe. Sie war ihm sympathisch, das konnte er selbst nach den paar Minuten schon sagen.

„Bist du schon lang in England?“, fragte Tobs gerade heraus. Nahm seinen Stöpsel aus dem Ohr und stellte sich an die Wand und blickte sich weiterhin um. Dieses Gebäude war gigantisch. Der ganze Uni-Complex war fast schon wie ein kleines, eigenes Städtchen.

„Ick glob… ey ick wes´s nimma.“ Sie hatte den Plastikschnabel des Bechers im Mund und hatte ein Auge überlegend geschlossen. „Zwei Jahre, glob ick. Ick will jar nüsch mehr zurück.“ Sie grinste freundlich und mit glitzernden Augen und sah noch ein paar andere Studenten die Treppe zu ihnen nach oben kommen. „Ey, die sehn janz schön schnieke aus, wa?“

Tobs lachte leise. Er fand ihren berlinerischen Dialekt zum schießen genial. Es passte irgendwie so gar nicht zu ihr. „Ja, kommen wohl alle aus ziemlich geldigen Familien.“ Der Rothaarige zuckte die Schultern.

„Jeldig? Was´n dit?“ Iris sah ihn aus großen, fragenden Augen an. Nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee.

„Hu?“ Tobs zog eine Augenbraue nach oben. Er hatte mittlerweile schon ein paar bayrische Worte in sein Vokabular aufgenommen, ohne dass er es bemerkt hatte. „Achso, ja wenn eine Familie viel Geld hat, ist sie ´geldig´, das sagt man in München so.“

„Ohh, München. Na dit sind die janz feinen, wa?“ Sie lachte von Herzen auf und trat dann durch die eben geöffnete Türe in den übergroßen Hörsaal. Tobs hinterher, welcher sich schon mal in die zweite Reihe nach vorne setzte. Iris neben ihm.
 

Er hätte sich die Hörsäle anders vorgestellt. Klein, verkommen, so wie bei ihm damals in einigen Sälen. Mit voll geschmierten Bänken. Und da sollte noch mal jemand sagen, dass Studenten erwachsen genug wären, um das nicht zu tun. Ein ziemlicher Trugschluss, wie Tobs fand.

Aber hier war es sauber, die Wände waren wohl gerade erst neu gestrichen worden.

Der Prof war ein Mittdreißiger, ziemlich flippig, nicht wie einer seiner alten Professoren, mit Halbglatze, Nickelbrille und mit Tweedjacken bekleidet.
 

Tobs erste Vorlesung, die ganze vier Stunden dauerte, kam ich gar nicht einmal so lange vor. Obwohl der Stoff relativ trocken war, brachte es dieser Professor wirklich so rüber, dass der ´Unterricht´ ein einziger Lachzirkus wurde. Es machte Spaß und man lernte noch etwas dabei. So, machte das studieren Spaß.
 

„Du, Iris, weißt du, wo man hier tanzen gehen kann? Ich mein, irgendwelche Schwarz-Schuppen?“ Tobs lag ausgestreckt auf der tiefgrünen Wiese. Iris saß neben ihm und nuckelte schon wieder einmal an einem Becher Kaffee. Starbucks hatte sich, mit seiner Lage direkt gegenüber dem Uni-Complex, ziemlich viel Kundschaft angelacht.

„Schwarze Schuppen. Nein, ick bin selten uff Achse. Ick muss lernen.“ Sie lächelte aufmunternd. „Wennste Netz in deiner Bude hast, dann guckste da einfach nach.“

Tobs nickte. Er wollte nämlich die Londoner mal ein wenig aufmischen. Ob jetzt in der Schwarzen- oder der Schwulen Szene. Nur Iris konnte ihm da wohl weniger helfen. „Und Gay Bars? Hast du da was gesehen?“

„Was?“ Nun war sie wirklich etwas erstaunt. Blickte ihren neuen Kommilitonen irritiert an und überlegte dann tatsächlich angestrengt. „Ähm ja, warte mal. Da gibbet dit ´The Admiral Dincan´ inner ´ 54 Old Compton Street´. Aber mehr kann ick dir och nich sagen. Außer du sucht ne Leder- oder Fetisch Bar.” Sie grinste kurz, als sie das schmunzelnde Kopfschütteln Tobs´ sah.

„Gut, dann muss ich Sam mal fragen, ob er mit kommt.“ Tobs gähnte leise auf. Streckte sich kurz und setzte sich dann auf. „Ist der Kaffee echt so lecker?“, fragte der junge Mann mit hochgezogener Augenbraue.

„Boa, ick sag dir eens. Wennste eenmal probiert hast, dann kannste nimma uffhörn.“ Und schon wieder hing sie an dem Starbucksbecher. Iris wurde ihm immer sympathischer.

„Gut, dann lass uns mal rüber gehen, ich brauch etwas Koffein, sonst schlaf ich in der nächsten Vorlesung ein.“
 

Somit machten sich Tobs und seine neue Freundin auf den Weg zu Starbucks. Und wer hätte das gedacht? Tobs fand, dass der Latte Macchiato wirklich nicht schlecht war. Vor allem der Milchschaum war nicht von schlechten Eltern. Und mit dem Koffein, das er intus hatte, überlebte er auch locker die nächste Vorlesung, nur als er dann zu Hause war, fielen ihm, als er sich auf die Couch gelegt hatte, die Augen zu, als wären sie aus Blei.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Deathcrumb
2008-01-02T11:24:26+00:00 02.01.2008 12:24
Aloha

So, dann gebe ich auch mal einen Kommentar dazu…jajaja, der übliche Senf halt ^.~

Also vom Schreibtechnischen her, finde ich, ist diese FF hervorragend. Du beschreibst Dinge sehr schön und erklärst auch. Auch erwähnst Du scheinbare Nebensächlichkeiten, so dass der Leser sich ein besseres Bild von den Geschehnissen machen kann. Was zudem sehr schön ist, dass Du nicht nur Hauptsätze aneinander reihst und das war es dann, sondern auch Nebensätze vorkommen. Ab und zu gab es auch Recht- oder Zeichensetzungsfehler, aber keine gravierenden. Ich mag deinen Schreibstil ^.^V

So, zur Geschichte selbst. Eine spannende Story, die auch viele unerwartete Wendepunkte hat und somit die Neugier des Lesers immer erhalten bleibt. Echt gut gemacht und nicht eine von diesen Käsestorys. Nun ja, ist echt super die Geschichte. Gefällt mir total.
NUR, dass du Tobs und Andy auseinander gebracht hast…Das darf doch nicht wahr sein T.T Die waren voll das süße Paar. Ich kann diesen Sam i-wie nicht ausstehen. Du hattest ja auch bei der ersten Begegenung zwischen Tobs und Sam geschrieben, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Heißt das also, dss Andy vllt. doch wieder in die Nähe von Tobs kommt und Sam so, i-wie, so halt, so … verschwindet ^^? Also ehrlich gesagt, freuen würde mich das schon. Ich kann den voll nicht leiden.

Dann lasse ich mich mal überraschen und hoffe, dass es ganz, ganz, ganz schnell weitergeht

LG Aisha

Von: abgemeldet
2007-09-29T13:36:22+00:00 29.09.2007 15:36
Ick fass es net ne berlinerin dit is da hamma wa
alsö die iris die is ja ne echt klasse braut richtig korcke
oder so
naja aber wei gesagt sorg dafür das tobs und and zusammen kommen sonst ist die hölle los und der sam führt doch was im schilde so unschuldig ist der nicht
ich mag den nicht und zu tobs passt er auch nicht
also schnell weiter machen will nen nuees kapi lesen


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