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Andys Jugendsünden II

In äußerst kreativer Zusammenarbeit mit BlackLightning. Der Kuchen und die jeweils zwei Cocktails im Wassermann waren schuld an dem, was ab Kapitel sechs passiert. XD Zum Glück
von

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Versöhnungsversuch

Kapitel 7

Versöhnungsversuch

03. März 2007
 

Andy seufzte leise auf. Trank seinen Kaffee aus und erhob sich langsam wieder. Dieser BMW ist ja noch nicht mal wirklich schön, dachte er sich nur Kopf schüttelnd. Erhob sich. Zündete sich eine Zigarette an und machte sich wieder auf den Weg zurück in die kleine WG.

Tobs war also tatsächlich mit diesem blonden Lackaffen mitgegangen. Er hatte ihn zurück gebracht. Dieser Bonze! An diesen Kerl würde er Tobs nicht verlieren! Niemals. Nur was ihn so schockierte war allein die Tatsache, dass Tobs jetzt schon wieder jemanden an der Angel hatte.

Klar, Tobs wusste, dass er verdammt sexy aussah. Und dann noch die richtigen Klamotten, machten das Bild des perfekten Lovers vollständig. Vor allem Tobs war kein schlechter Kerl.

Andy gestand sich ein, dass er wirklich Angst hatte, Tobs vollständig zu verlieren. Aber wie sollte er ihn jetzt noch erreichen? Wie sollte er mit ihm reden? Ans Handy würde er nicht gehen, außer er würde seine Nummer nicht mit senden, aber das Risiko, dass Tobs dann erst recht nicht ran ging, wollte er nicht eingehen. Und er traute sich nicht wirklich ihn anzurufen. Allein deshalb weil er ihn wohl wieder anschreien würde.

Er musste noch einmal mit den beiden Mädls reden. Anders würde er das einfach nicht auf die Reihe bekommen. Oder er fragte seine Mutter. Sie könnte ihm sicherlich auch helfen.
 

Zu Hause angekommen klopfte er an der Türe zu Krissys und Cynthias Zimmer.

„Komm rein.“ Krissy saß auf ihrem Bett und hatte ein Buch in der Hand. Cynthia war anscheinend in der Arbeit. „Was gibt’s?“, fragte sie freundlich.

„Ich brauch deinen Rat. Wie immer.“ Er grinste für einen Moment. Setzte sich neben sie und starrte aus dem Fenster. „Tobs hat einen Neuen.“, murmelte der junge Mann.

Ein kurzes Kopfschütteln und ein Seufzen der Frau. „Jetzt schon? Oh, dann muss es ihm echt Ernst mit der ganzen Geschichte sein. Und was willst du jetzt machen?“

„Das wollte ich dich eben fragen. Ich will ihn nicht verlieren, auch wenn es vielleicht aussichtslos ist. Ich kann es immerhin versuchen. Und… an diesen blonden Lackaffen gebe ich ihn nicht ab… das lass ich nicht zu. Gott… so ein schleimiger Bonzen-Kerl. Blond gelockt… Gott… der sah schlimm aus.“ Eine Gänsehaut wanderte über seine Arme.

Krissy zog leicht eine Augenbraue nach oben. Kicherte. „Eifersüchtig?“ Ein neckisches Grinsen zierte ihre weiblichen Züge. Knuffte ihm leicht in die Schulter. „Ich weiß nicht, was du großartig machen könntest. Noch mal mit ihm reden, wie gesagt, aber ich weiß nicht, ob er dir noch mal zuhören würde. Oder du rufst ihn an… oder die, mehr oder weniger, unpersönlichste Art und Weise wäre ein Brief in dem du dich erklärst.“

„Ein Brief… das ist wirklich mehr als nur unpersönlich.“, murmelte Andy leise. „Vielleicht… vielleicht frag ich Boris einfach mal. Tobs hat donnerstags nie Schicht.“ Er fuhr sich leicht übers Kinn.

„Boris? Wieso Boris? Auch wenn er jetzt bei ihm wohnt, wird er dir wohl auch nicht wirklich sagen können, was du machen sollst.“ Krissy knabberte an einem Bleistift, den sie gerade zur Hand hatte, herum. Eine dumme Angewohnheit seit der Schule, die sie einfach nicht mehr loswurde.

„Na ja… vielleicht weiß er ja irgendwas. Allein wegen diesem komischen blonden Bonzen Typen.“ Es gruselte ihn bei der Vorstellung, der Kerl würde seinen Tobs anfassen. Das wollte er sich gar nicht weiter vorstellen, sonst würde ihm wohl noch irgendwann schlecht werden.

„Wie du meinst.“ Krissy zuckte nur die Schultern. Sie wusste weder, was Andy Tobs noch sagen wollte, noch ob Boris ihm dabei helfen konnte.

„Jepp, meine ich.“ Andy lächelte. Küsste sie flüchtig auf die Wange und sprang auf die Beine. Machte sich, schon zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Weg in Richtung Gärtnerplatz. Kam am Rainbow an und fuhr sich kurz über das Gesicht.

Der junge Mann wusste nicht ob er hoffen sollte, das Tobs da war oder nicht. Mit einem komischen Gefühl im Magen trat er durch die, mit einer Regenbogenflagge verhängte, Türe. Sein Blick fiel sofort zur Bar und wer stand dort?

Tobs, mit einem jungen Mann flirtend, während er Cocktails mixte. Er hatte nie darauf geachtet, aber Tobs sah dabei dermaßen sexy aus. Die Armmuskeln spannten sich bei jedem Schütteln an.

Sein Herz rutschte ihm in die Hose. Er wollte nicht hier in der Bar mit Tobs aneinander geraten. Nicht mit ihm streiten oder laut werden. Vielleicht konnte er ihn für ein kurzes Gespräch nach draußen oder in das Hinterzimmer bitten.

Kaum hatte er die ersten paar Schritte getan sprang ihm Boris mehr oder weniger in den Weg. Sah ihn argwöhnisch an. „Zettel hier keine Streit an, Andy. Ich will dich nämlich wirklich nicht rauswerfen oder dir Hausverbot erteilen müssen.“ Er klopfte ihm auf die Schulter.

„Keine Sorge. Ich will nur noch mal in Ruhe mit ihm reden.“ Andy brachte ein leichtes Lächeln über sein sonst eingefrorenes Gesicht, was ihn schon wieder so zornig aussehen ließ, obwohl er das eigentlich gar nicht war.

Boris nickte nur, entließ den jungen Mann, welcher geradeaus zur Bar weiter ging. Sich an den Tresen setzte und erst einmal abwartete. Es schien fast so, als würde Tobs ihn ignorieren. Er konnte ihn gar nicht übersehen haben und so voll war es nun auch wieder nicht.

Nach fast endlosen Minuten ließ sich der Student dazu herab zu ihm zu kommen. „Das gleiche wie immer?“, fragte er nur. Als würden sie sich nicht kennen. Desinteressiert und mit monotoner Stimme.

„Nein… ein Glas Wasser…“ Andy seufzte kurz auf. „Kann ich mit dir reden?“, fragte er leise. Sie brauchte nicht jeder zu hören.

Tobs stellte ihm ein Glas Mineralwasser mit einer Scheibe Zitrone vor die Nase. „Andy, es ist alles geklärt. Ich habe keinen Bedarf, mir dein Gerede noch mal an zu hören. Und du siehst, dass ich zu tun habe.“ Mit eben diesen Worten verschwand Tobs für einen Moment hinter dem Vorhang und kam mit einem großen Eimer Eiswürfel zurück. Sah verträumt die Zange an, mit der er sie in das Glas tat und grinste vor sich hin. Und das bekomm ich so oft ich will…dachte sich der Student nur, ehe er einem seiner Stammgäste seinen Cocktail reichte.
 

Andy seufzte leise vor sich hin. Starrte die kleinen Bläschen an, die sich ihren Weg an die Wasseroberfläche kämpften, nur um kurz darauf zu verweilen und dann zu zerplatzen. Wie ein Traum. Und obwohl der junge Mann so in Gedanken vertieft war, hörte er das Gespräch zwischen Tobs und Boris mit.
 

„Wann geht dein Flieger?“, fragte Boris seinen Kumpel.

Tobs überlegte einen kleinen Moment. „Montag um 14 Uhr. Sam holt mich ab.“ Er grinste flüchtig.

„Dann brauchst du noch deine restlichen Sachen, oder? Soll ich dir irgendwie tragen helfen?“, murmelte er leise, während er das nächste Bier zapfte.

Tobs schüttelte den Kopf. „Nein. Ich brauch nicht mehr als meine Klamotten, meine Schulsachen und meine CDs. Alles andere ist eigentlich unwichtig.“, winkte er ab. „Wir bekommen das schon hin und wenn es ist, dann kannst du mir meinen Kram immer noch nachschicken. Porto übernehme ich natürlich.“ Der Student blickte auf die Uhr über der Bar. „Ich mach Feierabend. Hab noch was vor.“ Wieder dieses Grinsen und dann auch noch das Glitzern in den Augen.

Andy drehte sich der Magen um, als er das Lächeln erblickte und dann auf Augenhöhe hellblonde Korkenzieherlocken ausmachte. Dieser Drecksack… Der Schwarzhaarige musste sich wirklich beherrschen, diesem Bonzen keine rein zu hauen oder Tobs zu fragen, was er mit so einem Lackaffen eigentlich wollte.
 

Und schon waren die beiden verschwunden. Tobs mit diesem Lackaffen. Irgendwie konnte er das nicht ganz glauben. „Boris?“ Er hielt den Barbesitzer am Ärmel fest. „Ist ihm das Ernst?“, fragte er leise nach.

Boris brachte, ohne auf die Frage vorerst ein zu gehen, das Bier einem Kunden und ließ sich dann neben Andy sinken. Sah das betrübte Gesicht und seufzte leise auf. „Wem? Tobs? Wie es den Anschein hat. Er sah… letztens sehr glücklich aus, als er zurückgekommen ist.“

„Hm, das hab ich gesehen.“ Andy fuhr sich durch die Haare. „Hat Tobs noch irgendwas gesagt, nachdem… ich gegangen war? Ich mein…“

Boris überlegte einen Moment. „Andy ich will dir keinen Vorwurf machen, aber Tobs auch nicht Recht geben. Ihr habt beide richtig Scheiße gebaut und keiner will es sich wirklich eingestehen. Ihr habt beide euren Sturkopf. Tobs braucht seine Zeit einfach. Und vielleicht ist das eine Jahr in England genau das Richtige. Andy… ich weiß nicht, ob es ihm mit Sam ernst ist. Ich hab keine Ahnung und es interessiert mich in dem Sinne auch nicht. So lange er nicht unglücklich ist, ist mir egal, was er mit ihm macht… na ja gut, nicht ganz egal… aber lassen wir das mal. Ich denke mal sehr stark, dass Tobs nicht mit dir reden will, oder kann. Wie auch immer. Wenn du ihm noch was sagen willst… dann ja, es mag sich doof anhören, aber ein Brief wäre das Einfachste. Und wenn du willst, dann kannst du ihn mir geben und ich schieb ihn Tobs unter, dann kannst du dir sicher sein, dass er auch ankommt.“ Boris seufzte leise auf. Legte Andy eine Hand auf die Schulter. „Ich bin weder auf deiner noch auf Tobs´ Seite, das sollte dir klar sein. Mach einfach das Beste draus, klar?“ Er grinste ihn kurz an. „Das wird schon.“ Mit diesen letzten Worten verschwand der Besitzer auch schon wieder hinter dem Tresen.

Andy legte fünf Euro auf den Tresen, hatte sein Glas noch nicht mal zur Hälfte geleert, aber er konnte und wollte hier nicht noch weiter herum sitzen.
 

Boris hatte gesagt, er würde ihm den Brief unterschieben. Auch er meinte, dass ein Brief das Beste wäre. Also musste er sich nur überlegen, was er hinein schreiben würde. Es war zwar einfach es sich aus zu denken oder seine Gefühl in diesem Sinne in Worte zu fassen, nur es auf Papier zu bringen, war eine Hürde, die Andy zu Hause eine schlaflose Nacht bereitete.
 

Andy überlegte schon wieder. Wie sollte er anfangen?

Hallo Schatz… Der erste Papierbogen landete auf dem Boden.

Hallo mein Süßer… der zweite gesellte sich dazu.

Sei mir gegrüßt... und noch einer bedeckte den Fußboden.

„Andyyy… so schwer kann das ja wohl nicht sein.“, fluchte er leise auf. Schlug sich leicht gegen die Stirn und entschied sich nach ein paar Minuten für ein einfaches ´Hallo Tobs´.

Der Rest ging ihm relativ gut von der Hand. Er wusste, was er ihm schreiben wollte. Eher, er schrieb ihm das, was er ihm eigentlich hatte sagen wollen.

Noch am gleichen Tag, rannte er schon fast, zu Boris in die Bar zurück. Drückte ihm den Briefumschlag mit Inhalt in die Hand und verschwand mit einem herzlich gelächelten Danke.
 

Boris hatte Wort gehalten. Tobs war am packen gewesen und hatte ihm den Umschlag, während Tobs gerade nicht im Zimmer war, zwischen zwei Röcke geschoben. Er würde den Brief auf jeden Fall finden.
 

Es war Samstag, als das Schloss ging. Andy saß gerade in der Küche. Mit einem Kaffee vor sich stehend und in einer Zeitschrift blätternd, während im Hintergrund irgendwelche Radiomusik dudelte, auf die er sich nicht weiter konzentrierte. Ebenso wenig wie er nicht merkte, wer da eigentlich durch die Türe gekommen war.

„Ich hol nur schnell meine restlichen Sachen.“, kam es gebrummt vom Eingang. Eigentlich hatte Andy es ahnen müssen, allein bei dem ersten Schritt, den Tobs in die Wohnung getan hatte. Das Scheppern war nicht zu überhören gewesen.

Andy seufzte nur leise auf. Erhob sich und sah Tobs an. Wie er da im Flur stand. Wie ein regloser, schwarzer Schatten. Mit Lederhose, Boots, Lederjacke und dem Irokesen. Immer noch zweifarbig und etwas, was ihm erst auffiel, als er sich von ihm wegdrehte und zu ihrem Zimmer ging. Dieser kleine Augenblick hatte gereicht. Schon wieder ein Tattoo? Direkt am Hals? Er hatte es zwar nicht lesen können, aber dass sich Tobs am Hals hatte tätowieren lassen, wunderte ihn ein wenig. Vor allem weil es so auffällig war. Man konnte es gar nicht übersehen, nicht einmal dann, wenn er eines seiner Halsbänder trug.

Ein ohrenbetäubendes Quietschen war zu hören gewesen. Ein leises Lachen und Andy sah nur, wie Krissy sich um Tobs´ Hals geworfen und ihn fast zu Boden geknuddelt hatte.

„Du bist wieder hier? Oh man… ich hab dich so vermisst! Wie geht es dir?“, löcherte sie ihn sofort mit Fragen.

Andy kam sich fehl am Platz vor. Vor allem, das Tobs nicht auf den Brief reagierte, das ging ihm erst recht gegen den Strich. Entweder hatte er ihn nicht gelesen oder es getan und es interessierte ihn einfach nicht.

„Mir geht’s gut… aber ich hohle nur schnell meinen restlichen Kram.“, murmelte er leise. Küsste seine beste Freundin leicht auf die Stirn und lächelte sie entschuldigend an. „Ich schreib euch auf jeden Fall.

„Was? Ohh…“ Sie sah betrübt drein. „Wie lange wirst du denn bleiben?“

Andy hörte nur noch Tobs´ Gemurmel, irgendetwas von vier Jahren, und er schlug die Haustüre hinter sich zu. Schuhe hatte er nicht anziehen brauchen und den Schlüssel hatte er eh schon in der Hosentasche gehabt. Und somit war er einfach aus der Wohnung verschwunden.

Er hatte es in Tobs´ Nähe jetzt nicht ausgehalten. Er hatte ihn ignoriert, war nicht auf sein Geschriebenes eingegangen und dann auch noch das. Vier Jahre würde er weg bleiben. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein! Andy wusste nicht, wo ihm der Kopf stand. Er wusste nicht, was er denken sollte. Ob er nun Boris verantwortlich machen sollte, dafür, dass Tobs nicht auf den Brief reagiert hatte, oder diesen blonden Lackaffen, der ihm seine Freund wegnahm. Oder war es mittlerweile doch schon sein Ex-Freund?
 

Das Wochenende verging schneller als er gedacht hatte. Es war Montag… die Zeit verrann wie im Zeitraffer. Es wurde 14 Uhr und Andy wusste nun endgültig, dass Tobs nicht mehr für ihn zu erreichen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AngelHB
2007-03-05T18:44:03+00:00 05.03.2007 19:44
Hi!

Ne geiles Kap. BIn schon echt gespannt wie es weiter gehen wird. Hoffe doch es geht schnell weiter. Find es immer noch schade das die beiden nicht mehr zusammen sind. Bin schon gespannt ob sich das npch wieder ändern wird. Und mal sehen was Tobs zu dem Brief sagt und was Andy überhaupt geschrieben hat. Also bis zum nächsten Kap.

LG Angel


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