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The New Shinobi

Season One
von

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Sensha

Der junge Mann namens Sensha [sensha = Panzer] schwieg verbissen, nachdem er Nemaru dazu angewiesen hatte, Senshu auf seinen Rücken zu heben. Den ganzen Weg über wagten Mija und Nemaru kaum, Fragen zu stellen, obwohl sie aufgeregt und besorgt waren. Gais Schüler legte eine dermaßen finstere Miene an den Tag, dass es wenig ratsam schien, ihn mit Fragen zu behelligen, die sich über kurz oder lang von selbst klären würden. Wie zum Beispiel, wohin er sie führte.

Senshu selbst hatte ihnen beigebracht, keine überflüssigen Fragen zu stellen. Derartige Lektionen kamen beiden jetzt in den Sinn, als sie neben dem Fremden hergingen.

Mija betrachtete Senshus herabbaumelnde Hand aus den Augenwinkeln und beobachtete gleichzeitig den unscheinbaren jungen Mann, der ihre Freundin ohne sichtliche Anzeichen von Erschöpfung trug, aber erstaunlich mürrisch wirkte – zumindest dafür, dass er vorhin noch so hilfsbereit erklärt hatte, ihnen helfen zu wollen.

Wieder mal so eine Situation, in der sie sich jemand völlig fremdem anvertrauen mussten – es machte sie unwillig, und obwohl sie nicht das Gefühl hatte, dass Sensha eine Bedrohung für sie darstellte, fiel es ihr schwer, ihm nach Gais Bitte zu vertrauen. Vielleicht war es nur sein ablehnendes Verhalten. Womöglich war er nicht absichtlich so... aber warum war er hier mitten im Wald? Hatte er sie beobachtet?

Eigentlich wäre es ihr egal gewesen, aber Mija suchte eine Erklärung für sein Verhalten. Und für diese Situation. Sie machte sich Sorgen.

Ihr fiel auf, dass sie selbst inzwischen mindestens genauso missmutig aussehen musste wie ihr Führer, und sie räusperte sich ein wenig. Nemaru warf ihr einen kurzen, zerknirschten Blick zu und starrte dann wieder den Weg vor sich an.

Mija sah nur zu deutlich, dass er nicht wagte, zu sprechen.

Bevor sich einer von ihnen beiden dazu durchringen konnte, etwas zu sagen, betraten sie eine in Relation zu ihrem Lagerplatz gigantische Lichtung. Allerdings eine, die sie inmitten dieses Waldes niemals erwartet hätten.

Der gesamte Platz war zu einem von Beet zu Beet säuberlich abgegrenzten Kräutergarten gemacht worden. Schmale Wege führten zwischen den einzelnen Abschnitten hindurch, und in der Mitte der Lichtung, wo das meiste Sonnenlicht einfallen konnte, befanden sich ein paar kleine Obst- und Gemüsesträucher. Im dunkelsten Winkel dagegen stand eine kleine, aber ebenso sorgsam angelegte Holzhütte, die stabil und gepflegt aussah.

Bevor er einen der schmalen Pfade betrat, wandte sich Sensha endlich an die beiden und brachte wacklig etwas wie ein Lächeln zustande – es wirkte beinahe entschuldigend, was Mija verwunderte.

„Bitte seid vorsichtig, die Erde ist noch ziemlich locker nach dem Umgraben. Das hier – äh – ist mein Garten.“

„Dachte ich mir fast.“, murmelte Nemaru, und nahm den vorwurfsvollen Blick von Mija kaum wahr, als er Sensha auf dem direktesten Weg zu der Hütte folgte.
 

Sensha bettete das bewusstlose Mädchen auf eine Pritsche, nachdem er dieselbe mit frischen, sauberen Tüchern bedeckt hatte.

Er bat Nemaru, vom Brunnen neben der Hütte Wasser zu holen und es im Kessel über dem Feuer zu erwärmen, das er nebenbei hastig schürte.

Dann krempelte er die Ärmel hoch, wusch sich gründlich die Hände, legte systematisch verschiedene Utensilien und Kräuter zurecht, die getrocknet in zahllosen Döschen neben der Kochstelle aufgereiht waren. Dabei sprach er kein Wort und wirkte konzentriert und überlegt.

Als er sich daran machte, Senshus Wunde zu reinigen, sah er Nemaru und Mija kurz an, die ratlos neben ihm standen. Ihre Anwesenheit schien ihn zu irritieren.

„Oh, äh... tut mir leid. Ich muss euch sehr... unhöflich vorkommen. Ich bin es nicht gewöhnt, Leute um mich zu haben, deshalb... äh... aber macht es euch ruhig bequem, bitte. Bitte. Nehmt euch zu trinken und zu essen, in meiner Vorratskammer ist reichlich... fühlt euch wie zu Hause. Ich säubere nur ihre Wunde und lege etwas auf, das das Gift herausziehen wird. Sie wird es gut überstehen.“

Mija sah Nemaru kurz an, zuckte dann mit den Schultern und kratzte sich am Hinterkopf. „Können wir dir irgendwie behilflich sein?“

Sensha schien ernsthaft über diese Frage nachzudenken, bevor er sagte: „Nein, äh... danke. Tut mir leid, ich glaube, ich kann das besser alleine. Wie gesagt...“

„Schon okay. Versteh’ schon.“, meinte Mija und nickte ihm zu. Sie fand es rührend, wie sehr er sich bemühte, nicht unhöflich zu sein, obwohl es ihn sichtlich unruhig machte, sie um sich zu haben.

Nemaru folgte Mija zögernd, als sie nach draußen ging, um sich das Blut ihrer Freundin von den Händen zu waschen.

„Sollen wir ihn wirklich mit ihr allein lassen...?“

„Na hör mal, was denkst du denn von ihm?“, lachte Mija. „Er scheint nicht sehr erfahren im Umgang mit anderen... keine Sorge, ich geh’ gleich wieder rein. Willst du dir nicht etwas zu essen holen?“

„N-nnn.“ Er schüttelte den Kopf, als hätte sie etwas vollkommen abwegiges gesagt.
 

Nemaru sah dabei zu, als Sensha die Wunde ihrer Kameradin nähte und anschließend mit einem dunklen Kräutersud bestrich. Der junge Mann verzichtete darauf, einen Verband auf die Wunde zu legen.

Statt dessen versorgte er Mija und Nemaru mit einer stärkenden Mahlzeit und zwei bequemen Lagern auf duftendem Heu, damit auch sie beide sich von dem Kampf erholen konnten.



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